Zum Inhalt wechseln


"All is full of Love..."

bekays Filmtagebuch




Foto

Im Angesicht der Millisekunden-Weißblende



Die zweite und dritte Episode von IM ANGESICHT DES VERBRECHENS zeigen natürlich, wo das Potential der Serie liegt und in welcher Hinsicht sie von den US-Serie gelernt hat: radikale Auflösung der Ein-Fall-pro-Folge-Struktur und ein sich immer weiter ausbreitendes narratives Netz, welches sich mit jeder Episode neu und enger vermascht. Schade allerdings, dass man von formaler Seite eher bei der grellen CSI-Familie abguckt: Hibbelig, blitzend, zoomend - Jump Cuts und Stadt-Draufsichten en masse. Hier hatte ich mir wohl eher eine Herangehensweise á la THE WIRE gewünscht, was wohl auch meine Enttäuschung bedingt. Nur, wer sich brüstet oder auch nur von der Presse dafür gelobt wird, an die us-amerikanische Serien-Qualität anzuschließen, der kommt an David Simons Opus Magnum nicht vorbei. Und dort zeigt sich, wie modernes Erzählen mittlerweile aussieht: ästhetisiert zwar, aber distanziert, ungewöhnlich trocken, vollkommen unaufgeregt und - unterdeterminiert. IM ANGESICHT DES VERBRECHENS hingegen scheint seinen Zuschauer für blöd zu halten, so vereindeutigend und iterativ sind die Flashbacks und Einschübe, die ihm ständig bereits bekannte Informationen unter die Nase reiben. Der unglaubliche Drang und Wille zur Modernisierung ist der Serie zwar stets anzumerken - das jedoch ist noch nichts Außergewöhnliches. Ich gucke mir im Ersten nun schon seit einem Jahr die Sonntagskrimis an und auch da wird hart gearbeitet, an aktuelle Entwicklungen anzuschließen. Vielleicht nicht immer so erfolgreich, aber IM ANGESICHT DES VERBRECHENS als Novum zu feiern, geht einfach nicht an. Vielleicht was die episodenübergreifende und engmaschige Handlungsstruktur betrifft, aber darüberhinaus...




mein eindruck:
du kratzt zu sehr an der oberfläche, hast anscheinend deinen blick für das vermittelte menschenhafte versperrt, was wohl deiner distanziertheit geschuldet sein dürfte; ohnedies vergleichst du äppel (im angesicht...) mit birnen (the wi....)......und hältst dich auf...die weißblende, wohin wird sie führen, was hat sie vor? scheinbar vorantreibend den puls der zeit...wumm, nächste szene, wumm! nächste szene...und?
  • Melden
Film ist immer und zuallerst Oberfläche. Wer nicht an dieser kratzt, dringt zu nichts vor. Inhalt vermittelt sich nur über Oberflächliches. Und eine Serie mit einer solchen oberflächlichen Oberfläche kann seine Inhalte jedenfalls mir nicht glaubhaft machen. Ich spüre wenig Zwischenmenschliches hier. Und eine Weißblende führt zu nichts, außer sich selbst - das ist ja leider das Problem am flashy Stil hier. Dass ich der Sere böser bin, als sie es verdient, ist natürlich ungelogen richtig, das will ich nicht verhehlen...
  • Melden
Kann deinen Eintrag nur unterzeichnen, von Anfang bis Ende. Bei den zahlreichen Wiederholungen kam ich mir schon ein wenig verarscht vor, wie wenig Erinnerungsvermögen muss man besitzen, um das nötig zu haben? Aber deine Ergänzung im Kommentar ist auch wahr: Muss man nicht kaputt hacken, so ein wenig Immunität aufgrund der noch dürftigeren deutschen Konkurrenz geht wohl in Ordnung. Trotzdem bleibt es dabei, dass das nix großes in jedweder Form ist, das Gros oder fast alle Kritiken wurden in der Twilight Zone verfasst.

Bin btw bei Folge 6 angelangt, wird eigentlich in der gleichen Qualität (wo man die jetzt auch immer ansetzt) fortgeführt. Vereinzelt waren auch ein paar wirklich gute Abschnitte dabei, meist dann, wenn sich die Handlung kurz für eine Charakterisierung Zeit nimmt (nächtlicher Besuch im Tierheim! :D ).
  • Melden

Filmtagebuch von...

bekay

    will in die High Society

  • Administrator
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.231 Beiträge

Neuste Kommentare

Neuste Einträge

Aktuelle Besucher

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0

Filmtagebuch durchsuchen