Zum Inhalt wechseln


"All is full of Love..."

bekays Filmtagebuch




Foto

THE LAST AIRBENDER (2010)



Der Beweis dafür, dass die amerikanischen Kritiker abgrundtief dumm und egomanisch sind und dass man trotz gehetzter Erzählweise einen Film machen kann, der interessanter und vielschichtiger ist als vieles, was da so aus Hollywood rüberschwappt. Dass Shyamalan ein Blick für die Bilder hat, muss nicht extra erwähnt werden und zeigt sich auch hier wieder. Der Film ist eine visuelle Wonne und seine leider etwas sparsam eingesetzten Action-Sequenzen halte ich für wegweisend. Auf wie vielen Ebenen dort Aktionen passieren, wie genüsslich die Kamera die Distanz, nicht die Nähe zum Kampf sucht und wie wenig Schnitte den Überblick verderben, das ist schon atemberaubend. Richtig ist, dass die Dynamik manchmal zu sehr abgebremst wird und es zu komischen Verschleppungen zwischen den Tiefen-Ebenen kommt (einer steht rum und wartet, dass er ins Geschehen eingebunden wird etc.) - nichts, was sich nicht ausbessern ließe. Ich will mehr von dieser Action sehen!

Soweit ich das überblicke, lassen sich die meisten Kritikpunkte auf diese schrecklicke Komprimierung der Handlung zurückführen. HARRY-POTTER-Verfilmung war gestern, nun wird gehetzt, dass nicht mal mehr Zeit fürs Schauspielen ist. Das, was ich hier von den Darstellern gesehen habe, war eigentlich nicht zu bekritteln. Wer aber ständig Erklärungssätze abgeben muss, die Hintergundinfos liefern, spielt eben keine Figur, sondern einen Handlungsberater. Da lässt sich wenig glänzen.

Und als Liebhaber der Vorlage kann ich auch nur sagen, dass Shyamalan die Aspekte, die er sich ausgewählt hat (die spirituelle Welt und der Respekt vor ihr, Aangs Angst vor der Verantwortung & Prinz Zukos zorniger Kampf um seine Ehre), großartig umsetzt, dunkel und verflochten neuinterpretiert. Die Zeichentrick-Fans hingegen legen eine mir absolut unverständliche Hysterie bei der Kritik dieser Umsetzung an den Tag. In einem Punkt schließe ich mich an: Leider geht die Größe und der Reichtum der Welt, die die Zeichentrick-Serie in ihren vielen Folgen entwickelt, hier im Ort-Hopping verloren. Auch hier wieder: Lauflänge zu kurz! Dass die Struktur der Serie sich für solcherlei "Welt-Skizze" viel eher eignet, ist keine Entschuldigung. Hier hätte vielleicht schon das Einblenden von Kartenmaterial und der eingeschlagenen Wege darauf gereicht, um eine Systematik hineinzubringen, die dem Film leider fehlt. Sonst wird hier ja auch nicht mit liebevoll gestalteten Schriftrollen gegeizt.

Letztendlich fehlt dem Film die Muße - und dieses Manko strahlt leider in viele Aspekte aus. Kann man darüber hinwegensehen, wird man meines Erachtens belohnt. Kann man es nicht, ist das schon ein seltsamer Film. Und als Nicht-Kenner der Serie fällt dieses Darüberhinwegsehen gewiss nicht leicht…




Warum wusste ich bloß schon beim Anklicken, das mich hier kein Verriss erwartet?! :D
  • Melden
In deutschen Landen erwartet dich grundsätzlich weniger ein lupenreiner Verriss. Das hat also nicht unbedingt mit mir zu tun.
  • Melden
Ganz nett war ja die Einstellung wo der Slumdog Millionär im Bildhintergrund gegen ein paar Feuerheinis kämpft, während im Vordergrund sein Onkel besorgt drein blickt.
  • Melden
An netten Einstellungen fehlte es ja ganz und gar nicht. Ich fand es amüsant, dass Shyamalan in diesen typischen Fantasy-Epos-Kampfreihen-Shot ein etwas dickliches Gesicht eingebaut hat. Hat sofort diese Reihe gestört.
  • Melden

Filmtagebuch von...

bekay

    will in die High Society

  • Administrator
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.231 Beiträge

Neuste Kommentare

Neuste Einträge

Aktuelle Besucher

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0

Filmtagebuch durchsuchen