X-MEN: FIRST CLASS ist nicht etwa erstklassig, obwohl die Vorschusslorbeeren dies anzudeuten schienen. Nein, es ist eher wie in der ersten Klasse. Und das meine ich nicht im positiven Sinne, die der Titel nahelegt: eine epische Grundlegung und Hinführung zu den ersten beiden, formidablen Verfilmungen von Bryan Singer. Hier geht es eher infantil, ungeordnet und chaotisch zu. Schade, dass KICK-ASS-Regisseur Matthew Vaughn hier so einen unaugegorenen Brei abliefert. Vom Grundkonzept will ja alles passen: Die Vorgeschichte von Prof. X und Magneto zu erzählen, zu zeigen, wie ihre Freundschaft in Feindschaft umschlägt, das hat doch Potential. Der Film verfängt sich aber in der ersten Hälfte in ein Schauplatz-Hopping, welche das klare Grundkonzept weniger erzählt als zerzählt. Und in der zweiten Hälfte wird klar, dass Superhelden-Action gekonnt inszeniert sein muss, um nicht in die Lächerlichkeit abzudriften. Aber wenn Banshee per aus seinem Mund kommenden Schallwellen fliegt, dann wirkt das hier: einfach nur ulkig. Zudem werden auch jene für diese Filme so wichtigen Aufstellungsszenen verhunzt. Damit meine ich Szenen, in denen sich mehrere Superhelden in heldischer oder mehrere Böswichte in bösartiger Absicht in einer Reihe oder auch anderen Formation aufstellen. Das wirkt hier alles wie Ringelpiez mit Anfassen oder scheues Aufreihen im Sportunterricht (erste Klasse natürlich). Ich habe mir zeitweise gewünscht, KICK-ASS 2 vor mir zu haben, dann wäre mir vom Kontext her erlaubt gewesen, über diese herrlich satirischen Einlagen zu lachen.
Ich will ja nicht so viel giften. Klar, Fassbender (Magneto) und McAvoy (Prof. X) machen ihre Sache gut, einige der Actionsequenzen sind mitreißend und übersichtlich choreographiert. Doch dann könnte ich auch schon wieder meckern bezüglich der Darsteller: So jemand Tolles wie Rose Byrne wird mit einer Figur verheizt, die - theoretisch kann der Film dies andeuten - wichtig für die Handlung ist, aber keinerlei Charaktersierung erfährt und mir bis zum Schluss total fremd blieb. Und ja, klar, der Film macht überall Andeutungen und Augenzwinkern in Richtung Comic-Fans und andere Filme der Franchise: Amüsant der kurze Auftritt Hugh Jackmans als Logan, der einen Rekrutierungsversuch für die noch-nicht-X-Men abwürgt, bevor er überhaupt wissen kann, dass es sich um einen solchen handelt. Doch auch hier wieder zeigt sich die Schwäche des Films: All die Gimmicks und Snippts machen eben noch keinen guten Eintopf. Der geschmacklose Höhepunkt dieser Ideenklauberei ohne Konzept war für mich die Vorstellung des Filmemblems - ein großes X auf einer runden metallischen Platte, welches sich dem Zuschauer durch die Drehung einer Nazi-Münze zeigt. Der tiefere Zusammenhang zwischen diesen beiden Symbolen liegt wohl im schwachbrüstigen Subtext von X-MEN: FIRST CLASS begraben, welcher sich mit verschiedensten Hinweisen auf braune Rassenideologie und totalitäres Brimborium den Anstrich von Ernsthaftigkeit geben will. Das sind allerdings noch keine Themen für die Grundschule...
Ich will ja nicht so viel giften. Klar, Fassbender (Magneto) und McAvoy (Prof. X) machen ihre Sache gut, einige der Actionsequenzen sind mitreißend und übersichtlich choreographiert. Doch dann könnte ich auch schon wieder meckern bezüglich der Darsteller: So jemand Tolles wie Rose Byrne wird mit einer Figur verheizt, die - theoretisch kann der Film dies andeuten - wichtig für die Handlung ist, aber keinerlei Charaktersierung erfährt und mir bis zum Schluss total fremd blieb. Und ja, klar, der Film macht überall Andeutungen und Augenzwinkern in Richtung Comic-Fans und andere Filme der Franchise: Amüsant der kurze Auftritt Hugh Jackmans als Logan, der einen Rekrutierungsversuch für die noch-nicht-X-Men abwürgt, bevor er überhaupt wissen kann, dass es sich um einen solchen handelt. Doch auch hier wieder zeigt sich die Schwäche des Films: All die Gimmicks und Snippts machen eben noch keinen guten Eintopf. Der geschmacklose Höhepunkt dieser Ideenklauberei ohne Konzept war für mich die Vorstellung des Filmemblems - ein großes X auf einer runden metallischen Platte, welches sich dem Zuschauer durch die Drehung einer Nazi-Münze zeigt. Der tiefere Zusammenhang zwischen diesen beiden Symbolen liegt wohl im schwachbrüstigen Subtext von X-MEN: FIRST CLASS begraben, welcher sich mit verschiedensten Hinweisen auf braune Rassenideologie und totalitäres Brimborium den Anstrich von Ernsthaftigkeit geben will. Das sind allerdings noch keine Themen für die Grundschule...