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Cine-Phil schreibt Filmgeschichte

Ein historischer FIlmtageblog

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GIRL SHY (MÄDCHENSCHEU)


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GIRL SHY
(dt. Titel: MÄDCHENSCHEU)
USA, 1924
The Harold Lloyd Corporation
Regie: Fred C. Newmeyer, Sam Taylor
Produktion: Harold Lloyd
Buch: Sam Taylor, Tim Whelan, Ted Wilde
Kamera: Walter Lundin
Schnitt: Allen McNeil
Darsteller: Harold Lloyd (Harold Meadows), Jobyna Ralston (Mary Buckingham), Richard Daniels (Jeremiah Meadows), Carlton Griffin (Ronald De Vore), Sammy Brooks (Straßenbahnpassagier), Joe Cobb (Junge in der Schneiderei), Jackie Condon (Junge mit kaputter Hose), Mickey Daniels (Zeitungsjunge), Andy De Villa (Verkehrspolizist), Nola Dolberg (Vamp), Dorothy Dorr (Mädchen mit Locken), Wallace Howe (Alkohohlschmuggler), Judy King (Flapper), Priscilla King (Mädchen), Gus Leonard (Zugreisender mit Bart), Nola Luxford (Ronalds Ehefrau), Earl Mohan (Schlafender), William Orlamond (Verlagsassistent), Julian Rivero (Schlafender Reisender), Charles Stevenson (Schaffner)
Erstaufführuung: 20. April 1924

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Filmszene


Inhalt: Schneidergeselle Harold Meadows (Harold Lloyd) träumt von einer Karriere als Schriftsteller. Er arbeitet an einem Liebesratgeber, in welchem er mit Dutzenden Affären prahlt. Die Realität ist dagegen bitter. Harold ist krankhaft schüchtern und kommt schon ins Stottern, wenn er ein hübsches Mädchen auch nur anschaut. Das ändert sich auch nicht, als er die bezaubernde Mary Buckingham (Jobyna Ralston) trifft.


Witzige RomCom (wie es ja auf neudeutsch heißt) mit Harold Lloyd, welche im Finale in einem fulminanten Race against Time mündet. Die bis dato wohl spektakulärste Jagdszene, die je über eine Leinwand lief, bei der so ziemlich alle Transportmittel zum Einsatz kommen, die man auf einer Straße bewegen kann.

GIRL SHY war der erste Film, der nach Lloyds Trennung von Hal Roach entstand. Er scharte sein gewohntes Erfolgsteam um Regisseur Fred C. Newmeyer und Autor Sam Taylor wieder um sich und produzierte den Streifen auf eigene Kappe. Dabei drehte Harold Lloyd auch im eigenen Zuhause. Die Szene des feudalen Buckinghamanwesens entstanden auf Lloyds privatem imposanten Grundstück.



SHORT KILTS (Kurzfilm)
(dt. Titel: SHORT KILTS)
USA, 1923; R: George Jeske; D: Stan Laurel, James Finlayson, Leo Willis uvm.
Erstaufführung: 03. August 1924
Zwei schottische Clans, unter deren Kindern Heiratspläne geschmiedet werden, treffen sich zum Feiern im Haus der McGregors. Der Geiz beider Familien treibt jedoch einen Keil zwischen sie und sorgt für einige turbulente Situationen. - Stan Laurel im Schottenrock. Der Film lebt freilich von den abgedroschensten Klischees, die von den Schotten so vorherrschen. Dank Laurel ist es wenigstens recht witzig.


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THE TEN COMMANDMENTS (DIE ZEHN GEBOTE)


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THE TEN COMMANDMENTS
(dt. Titel: DIE ZEHN GEBOTE)
USA, 1923
Paramount Pictures
Regie: Cecil B. DeMille
Produktion: Cecil B. DeMille
Buch: Jeanie Macpherson
Kamera: Bert Glennon
Schnitt: Anne Bauchens
Musik: Hugo Riesenfeld, Milan Roder
Darsteller: Theodore Roberts (Moses), Charles de Rochefort (Ramses), Estelle Taylor (Miriam), Rod La Rocque (Dan McTavish), Richard Dix (John McTavish), Edythe Chapman (Mrs. Martha McTavish), Leatrice Joy (Mary Leigh), Nita Naldi (Sally Lung), Robert Edeson (Inspektor Redding), Charles Ogle (Doktor), Agnes Ayres (Aussätzige), Julia Faye (Frau des Pharao), Pat Moore (Sohn des Pharao), James Neill (Aaron, Bruder Moses), Lawson Butt (Dathan), Clarence Burton, Noble Johnson uvm.
Erstaufführung: 23. November 1923

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Filmszene


Inhalt: THE TEN COMMANDMENTS beginnt mit einem Prolog, in dem wir Zeuge werden, wie Moses (Theodore Roberts) das Volk Israels aus der Unterjochung durch die Ägypter befreit, ihnen durch die Teilung des Roten Meeres vor der Verfolgung durch diese bewahrt und wie er schließlich vom Herrn persönlich die Zehn Gebote diktiert bekommt, die er anschließend in einem Wutanfall zerschmettert. Der Haptteil führt uns zur Familie McTavish in der Gegenwart des Jahres 1923. Mutter (Edythe Chapman) erzieht ihre beiden Söhne streng nach den Geboten. Während der tugendhafte John (Richard Dix) sich treu dran hält, bekommt der jüngere Sohn, Dan (Rod La Rocque) bei dem Gedanken an die Bibel Ohrensausen. Er entscheidet sich gegen die christliche Bürde und macht eine halbseidene Karriere. Doch sein Unglauben soll ihn wieder einholen.


1956 ließ Regisseur/Produzent Cecil B. DeMille Charlton Heston die Zehn Gebote in einer der spektakulärsten Bibelverfilmungen ans Volk verkünden. Das ihm dies ein sehr persönliches Anliegen war bezeugt die Tatsache, dass er dies bereits 33 vorher schonmal tat (ohne Heston freilich).

Der Stummfilm THE TEN COMMANDMENTS ist eine mit enormen Aufwand geklotzte Moralpredigt, geprägt von religiösem Fanatismus oder von hollywoodschen Gigantismus (oder beidem?). Als Agnostiker und Nichtkenner der 1956er-Version konnte ich mich zwar unbefangen aus filmhistorischer Sicht nähern, bekam da aber ein ganz schön hartes Brot vorgesetzt, was mir wie eine ruppige Kopfwäsche nicht nur für Katholiken vorkam. Ich tu mich da schwer mit der Bewertung, mir fehlt da einfach der Bezug zu, da ich einfach nicht religiös erzogen wurde. Daher hier einfach nur die Fakten.

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Cecil B. DeMille


Cecil B. DeMille (das B. für Blount) wurde wurde am 12. August 1881 in Ashfield/Massachusetts als Sohn zweier Theaterautoren geboren. Sein Bezug zur darstellenden Kunst war damit schon in die Wiege gelegt. Er besuchte wie sein Bruder William die New York Academy of Dramatic Arts und gab 1900 sein Debüt auf der Theaterbühne. Als Manager der Theatercompany seiner Mutter machte er früh Bekanntschaft mit dem Geschäf drumherum. Der Schritt zum Film war nur eine Sache des Ehrgeizes. Mit Jesse L. Lasky und Samuel Goldwyn gründete er die Lasky Film Company, die später zur Paramount werden sollte. Mit THE SQUAW MAN gab er 1914 sein Debüt als Filmregisseur. THE SQUAR MAN sollte er im Laufe der Jahre noch weitere zwei Male verfilmen – eines der Markenzeichen DeMilles, der sich immer wieder gern selbst remakte, wie auch bei THE TEN COMMANDMENTS, zumeist um die technische Revolution des Tonfilms für seine Stoffe zu nutzen, an die er fest glaubte.

DeMille, der von 1902 bis zu seinem Tod 1959 mit Constance Adams zverheiratet war, war ein Mitbegründer der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die zwei Jahre nacb ihrer Gründung im Jahr 1927 erstmals den Academy Award (später Oscar genannt) sollten. Er selbst gewann die Trophäe einmal (als Produzent des Best Pictures THE GREATEST SHOW ON EARTH 1952, bei dem er auch Regie führte). Mehr dazu später.

1923 entstand also mit THE TEN COMMANDMENTS sein erstes relevantes Bibelepos. Epische 1,8 Millionen Dollar verschlangen die Dreharbeiten, die am 27. Mai 1923 begannen und bis zum 16. Juli des selben Jahres angingen. Spektakulärster Effekt des Films ist mit Abstand die Teilung des Roten Meeres, die für die Zeit voluminös wirkte (gegen die im Remake aber natürlich eher einen Sturm im Pappbecher bildete). Erschaffen wurde der Effekt mit blaugefärbter Gelatine, die geschmolzen wurde, was rückwärts wiedergegeben wurde.

Der Film ist ein frühes Experiment mit einem Technicolor-Zweifarbverfahren. Von dem nicht überzeugenden Footage (angewandt vor allem in der Exodus-Szene) ist leider nur noch wenig Material vorhanden. Die restaurierte Fassung von THE TEN COMMANDMENTS ist schwarzweiß.

Der Aufwand rechnete sich. Der Film spielte etwa das dreifache seiner Kosten wieder ein. Noch bedeutender und bekannter jedoch sollte das Remake aus dem Jahre 1956 mit Charlton Heston in der Hauptrolle werden. Dabei verzichtete DeMille auf den in der Gegenwart angesiedelten Teil der Story und erzählt die Geschichte Moses' in epischer Länge. Glaube ich zumindest, habe den Schinken bis heute nicht gesehen, werden das aber zu entsprechender Zeit nachholen und an dieser Stelle besprechen.


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THREE AGES (DIE DREI ZEITALTER)


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THREE AGES
(dt. Titel: DIE DREI ZEITALTER; THE THREE AGES)
USA, 1923
Buster Keaton Productions Inc.
Regie: Buster Keaton, Edward F. Cline
Produktion: Buster Keaton, Joseph M. Schenck
Buch: Buster Keaton, Joseph A. Mitchell, Clyde Bruckman, Jean C. Havez
Kamera: Elgin Lessley, William C. McGann
Darsteller: Buster Keaton (der Junge), Margaret Leahy (das Mädchen), Wallace Beery (der Schurke), Joe Roberts (der Vater des Mädchens), Lillian Lawrence (die Mutter des Mädchens), Blanche Payson (die Amazone), Kewpie Morgan (der Kaiser/Höhlenmensch/Römischer Bandit), Lionel Belmore, George Davis, Louise Emmons (Wahrsagerin)
Erstaufführung: 24. September 1923

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Filmszene


Inhalt: Ein Junge (Buster Keaton) verliebt sich in ein Mädchen (Margaret Leahy), muss sich aber gegen einen Nebenbuhler (Wallace Beery) durchsetzen. Dieser ist dem Jungen körperlich, materiell und kulturell überlegen, aber der Junge kennt ein paar Tricks und weiß es dem Typen zu geben - und zwar in der Steinzeit, im Römischen Reich und in der Gegenwart.

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Buster Keaton

Buster Keaton, „the great stone face“, die Legende. Joseph Francis Keaton, wie er eigentlich hieß, kam am 04. Oktober 1895 in Piqua, Kansas zur Welt. Er entdeckte schon als Kind seine Liebe zur Schauspielerei und war ein wahres Akrobatiktalent. Nach einigen Jahren beim Theater ging er mit 21 Jahren zum Film. An der Seite von Roscoe „Fatty“ Arbuckle war er in einigen dessen von den Metro Pictures (die in MGM aufgingen) produzierten Kurzfilmen zu sehen. Sein unbewegliches Gesicht wurde schnell zu seinem Markenzeichen. Seine Beliebtheit beim Publikum führte dazu, dass er ab 1917 die Hauptrollen in eigenen Kurzfilmen spielte, bei denen er auch Regie führte (stets unterstützt wie auch bei THREE AGES von Edward F. Cline).

1920 dann, ein Jahr vor Chaplin, spielte er in seinen ersten eigenen Feature Film – THE SAPHEAD (dt: DER DUMMKOPF), der ihm endgültig den Weg nach oben ebnen sollte. Jedoch sollten noch drei Jahre vergehen, bis er seinen zweiten Abendfüller ablieferte – THREE AGES.

Einen Innovaztionspreis gewinnt sicher keine Geschichte, in der es darum geht, dass ein Junge das Herz eines Mädchens erobern will. Den Kniff diese in drei parallel erzählten Strängen, die in drei verschiedenen Menschheitsepochen vor sich gehen, leiht sich der Film von D.W. Griffiths Monumentalwerk INTOLERANCE. Dies ist Buster Keatons Parodie darauf.

Innovativ dagegen der Gags. Der Einfluss Keatons ist noch in den heutigen Komödien zu spüren, dadurch wirkt selbst dieser 87 Jahre alte Film noch frisch und unverbraucht. Wie Keaton hier gekonnt die Marotten seiner Zeitgenossen auf urzeitliche Epochen verlagert ist aus keiner Historienkomödie mehr wegzudenken.

Ach ja: und einen spektakulären Fassadenstunt gibt’s auch noch zu bestaunen.


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THE HUNCHBACK OF NOTRE DAME (DER GLÖCKNER VON NOTRE DAME)


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THE HUNCHBACK OF NOTRE DAME
(dt. Titel: DER GLÖCKNER VON NOTRE DAME)
USA, 1923
Universal Pictures
Regie: Wallace Worsley
Produktion: Irving Thalberg, Carl Laemmle
Buch: Edward T. Lowe Jr., Perley Poore Sheehan, nach dem Roman Notre-Dame de Paris von Victor Hugo
Kamera: Robert Newhard
Schnitt: Edward Curtiss, Maurice Pivar, Sydney Singerman
Musik: Hugo Riesenfeld
Darsteller: Lon Chaney (Quasimodo), Patsy Ruth Miller (Esmeralda), Norman Kerry (Phoebus de Chateaupers), Kate Lester (Madame de Condelaurier), Winifred Bryson (Fleur de Lys), Nigel De Brulier (Don Claudio), Brandon Hurst (Jehan), Ernest Torrence (Clopin), Tully Marshall (El Rey Luis XI), Harry von Meter (Mons. Neufchatel), Raymond Hatton (Gringoire), Nick De Ruiz (Mons. Le Torteru), Eulalie Jensen (Marie), Roy Laidlaw (Charmolu), Ray Myers (Charmolus Assistent), William Parke (Josephus), Gladys Brockwell (Schwester Gudule), John Cossar (Richter), Edwin Wollock uvm.
Erstaufführuung: 02. September 1923

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Filmszene


Inhalt: Im Glockenturm der Pariser Kathedrale Notre Dame haust einsam der durch Buckel und halbseitige Gesichtslähmung entstellte Quasimodo (Lon Chaney). Eines Tages springt ihm die bezaubernde Tänzerin Esmeralda (Patsy Ruth Miller) ins (Glubsch-)Auge. Doch er ist nicht der Einzige, der sich in die adrette Dame verkuckt. Intrigen werden gesponnen und am Ende ist es immer Quasimodo, der alles ausbaden muss.


Ein weiterer weltberühmter Romanklassiker der für unzählige Adaptionen fürs Kino herhalten musste (bzw. immer noch muss) ist Victor Hugos DER GLÖCKNER VON NOTRE DAME aus dem Jahr 1831. Bis 1923 entstanden bereits eine gute handvoll Verfilmungen es folgten noch Dutzende weitere, von denen nicht wenige selber zu Evergreens wurden. Charles Laughton, Anthony Quinn und Anthony Hopkins ließen es sich nicht nehmen, den Quasimodo zu geben. Disney feierte 1996 einen Riesenerfolg mit einer Trickfilmreinkarnation.

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Lon Chaney


Am Anfang der Kette der bedeutensten Umsetzungen des Stoffes steht der Name Lon Chaney. Lon Chaney, der „Mann mit den 1000 Gesichtern“. Erster Horrorfilmstar und berühmt für seine unzähligen, von ihm selbst hergestellten Masken. Er sicherte sich 1921 die Rechte an Hugos Roman und fand mit Irving Thalberg einen geneigten Produzenten, der gewillt war, Chaney ausreichend Raum (und Budget) zur Verfügung zu stellen, um ein an Aufwand nie dagewesenes Spektakel zu zelebrieren. Für die 1912 gegründete Company Universal Pictures, bei der Thalberg zu dem Zeitpunkt Studiomanager (und Carl Laemmles rechte Hand) war, sollte es das erste große Prestigeobjekt werden, nach dem man jahrelang im Mittelmaß verhaftet war. Nach dem Erfolg des HUNCHBACK versuchte man sich hauptsächlich weiterhin an Horrorfilmen, die in den 30er Jahren ihren ersten Höheflug hatten und der Name Universal als Synonym für Qualitätsstandards des Genres stand. Aber dazu später.

So fand Chaney nach langer Zeit endich Geldgeber für sein geplantes Großprojekt. Jahrelang hatte er sich vergeblich bemüht in der kriselnden Filmwirtschaft Hollywoods, die gerade vom „Fatty Arbuckle-Skandal“ geschüttelt wurde. Aber nun konnte er sich endlich ranmachen. Mit Wallace Worsley wurde ein Regisseur gefunden, der den Wünschen der Produzenten willig folgte. Auf einem 19 Hektar wurde das Wahrzeichen von Paris, die Notre Dame-Kathedrale, als Kulisse nachgebaut. Drei Stunden täglich verbrachte Chaney in der Maske, um in Quasimodo verwandelt zu werden. Mühen und Aufwand haben sich gelohnt. THE HUNCHBACK OF NOTRE DAME ist ein würdiger (wenn auch etwas sperriger) Meilenstein geworden.


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WHY WORRY? (LIEBER KRANK ALS SORGENFREI)


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WHY WORRY?
(dt. Titel: LIEBER KRANK ALS SORGENFREI)
USA, 1923
Hal Roach Studios
Regie: Fred C. Newmeyer, Sam Taylor
Produktion: Hal Roach
Buch: Sam Taylor
Kamera: Walter Lundin
Schnitt: Thomas J. Crizer
Darsteller: Harold Lloyd (Harold Van Pelham), Jobyna Ralston (die Krankenschwester), John Aasen (Colosso), Wallace Howe (der Diener), Jim Mason (Jim Blake), Leo White (Herculeo), Gaylord Lloyd (Mann), Mark Jones (Captain), William Gillespie (Offizier), Sam Lufkin (Soldat), Lee Phelps (Gast), Charles Stevenson (Revolutionär)
Erstaufführuung: 02. September 1923

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Inhalt: Der millionenschwere Hypochonder Harold Van Pelham (Harold Lloyd) reist zur Erholung auf eine scheinbar idyllische südamerikanische Insel. Doch die Harmonie täuscht. Harold findet sich mitten in einer Revolution wieder, was er zunächst in seiner Egozentrik gar nicht bemerkt.


Nach SAFETY LAST! lag die Messlatte für Harold Lloyd natürlich unermesslich hoch. In solchen Fällen hat es das Nachfolgewerk naturgemäß etwas schwerer. Nun muss man ihm aber attestieren, dass ihm ein würdiger Sukzessor gelungen ist. Er ist wie zu erwarten nicht der Klassiker geworden, muss sich jedoch hinter dem Vorgänger auch nicht verstecken.

Urkomisch wie Lloyd hier durch die Straßen tappt und gar nicht bemerkt, dass er da mitten in einen blutigen Freiheitskampf geraten ist, dafür das seltsame Verhalten der Einheimischen als Marotten fehlinterpretiert. Dabei nimmt er deutlich die Arroganz seiner Landsleute bei Auslandsreisen aufs Korn. Ein wenig unverständlich steht er dagegen jedem Revolutionsgedanken gegenüber.

Zunächst muss man sich erst einmal an ein neues Gesicht an Harold Lloyds Seite gewöhnen. Jobyna Ralston nahm den Platz des lloydschen Love Interests anstelle von seiner gewohnten Partnerin Mildred Davis ein. Der Grund war, dass Davis sich nach der Hochzeit mit Lloyd im Februar 1923 komplett aus dem Filmgeschäft zurückzog. SAFETY LAST! war ihr letzter gemeinsamer Film. Gegen Davis, der es gelungen war sich ein eigenes Profil zu erspielen, wirkt Ralston in ihrem ersten Film an der Seite Lloyds noch etwas blass. Das werden die nächsten Filme zeigen, ob sie sich aus Davis mächtigen Schatten spielen kann. Eine Augenweide ist sie zumindest auch.

Besonders ins Auge sticht aber eindeutig der Hüne John Aasen als Sidekick Lloyds. Der aus Norwegen stammende Aasen maß stolze 2 Meter 19 und ersetzte den zunächst für die Rolle vorgesehenen „Cardiff Giant“ George Auger, der kurz nach Beginn der Dreharbeiten starb. Durch einen Zeitungsartikel wurde man auf Aasen aufmerksam, dem so zu einer kleinen Filmkarriere verholfen wurde. In einem Dutzend Filmen war er mit seiner Körpergröße in zumeist winzigen Rollen physisch präsent. So unter anderem in Tod Brownings Klassiker FREAKS (1932).


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SAFETY LAST! (AUSGERECHNET WOLKENKRATZER)


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SAFETY LAST!
(dt. Titel: AUSGERECHNET WOLKENKRATZER)
USA, 1923
Hal Roach Studios
Regie: Fred C. Newmeyer, Sam Taylor
Produktion: Hal Roach
Buch: Hal Roach, Sam Taylor, Jean C. Havez, Tim Whelan, Thomas J. Crizer, Harold Lloyd
Kamera: Walter Lundin
Schnitt: Thomas J. Crizer
Darsteller: Harold Lloyd (der Junge), Mildred Davis (das Mädchen), Bill Strother (der Kumpel), Noah Young (Polizist), Westcott Clarke (Abteilungsleiter), Roy Brooks (lachender Mann am Fenster), Mickey Daniels, Richard Daniels (Arbeiter), Ray Erlenborn, William Gillespie (Krankenwagenfahrer), Helen Gilmore (Kundin), Wallace Howe (Mann mit Blumen/Fotograf), James T. Kelley (Lasterfahrer), Gus Leonard (Büroarbeiter), Sam Lufkin (Pfandleiher), Earl Mohan (Betrunkener), Marie Mosquini (Verkäuferin), Fred C. Newmeyer (Autofahrer), Charles Stevenson (Sanitäter), Anna Townsend (alte Frau)
Erstaufführuung: 01. April 1923

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Filmszene


Inhalt: Harold (Harold Lloyd) kommt vom Lande in die Stadt um dort Karriere zu machen. Zunächst kämpft er sich durch einen unterbezahlten Job als Verkäufer in einem Warenhaus, während er seine Verlobte (Mildred Davis) daheim glauben lässt, er wäre bereits ein hohes Tier. Als diese ihren Besuch ankündigt steckt Harold in Erklärungsnot, was zu peinlichen Situationen führt und in einer aberwitzigen Kletteraktion eskaliert.


Da ist es nun das Meisterwerk in Harold Lloyds Filmographie. Noch immer hält SAFETY LAST! seinen Status als eine der besten Komödien aller Zeiten. Die halsbrecherische Fassadenkletterei kennt jedes Kind, das Baumeln Lloyds an dem Minutenzeiger einer großen Uhr hat schon etwas ikonenhaftes.

Den selbstmörderischen Stunt führt Harold Lloyd selbst aus. Um noch mal daran zu erinnern: nach seinem Unfall mit einer Bombenatrappe im Jahr 1919 hatte er nur noch eine voll funktionstüchtige Hand zur Verfügung! Und zwar die Linke. Den Verlust zweier Finger der rechten Hand kaschierte eine Prothese. Nur wenige Szenen übernahm sein Double Robert A. Golden.

1930 versuchte er in FEET FIRST diese denkwürdigen Aktionen noch zu toppen, konnte aber an dem Status von SAFETY LAST!, der Harold Lloyd letztendlich unsterblich machen sollte, nicht mehr kratzen.

Auf die Idee zu der waghalsigen Aktion kam Lloyd als er den Stuntman Bill Strother eine Wand hochkrabbeln sah. Strother bekam auch einen bedeutenden Part in dem Film ab.

1994 kam SAFETY LAST! die Ehre zu Teil ins National Film Registry der Kongressbibliothek aufgenommen zu werden.



THE NOON WHISTLE (Kurzfilm)
(dt. Titel: THE NOON WHISTLE)
USA, 1923; R: George Jeske; D: Stan Laurel, James Finlayson, Katherine Grant uvm.
Erstaufführung: 29. April 1923
Unter den faulsten Arbeitern einer Holzfabrik sticht Tanglefoot (Stan Laurel) als der Unproduktivste hervor. Sein Vorarbeiter O'Hallahan (James Finlayson) soll ihm Beine machen, gerät aber bald an den Rand des Wahsninns. - Schadenfreuiger Slapstick mit sozialkritischer Note. Stan Laurel beweist hier erstaunliche physische Präsenz und der Weg zu seiner erfolgreichen Zusammenarbeit mit Oliver Hardy ist nicht mehr weit.


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DR. JACK


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DR. JACK
(dt. Titel: DR. JACK)
USA, 1922
Hal Roach Studios
Regie: Fred C. Newmeyer, Sam Taylor
Produktion: Hal Roach
Buch: Hal Roach, Sam Taylor, Jean C. Havez, Thomas J. Crizer
Kamera: Walter Lundin
Schnitt: Thomas J. Crizer
Darsteller: Harold Lloyd (Dr. 'Jack' Jackson), Mildred Davis (das kranke Mädchen), John T. Prince (ihr Vater), Eric Mayne (Dr. Ludwig von Saulsbourg), C. Norman Hammond (Jamison), Charles Stevenson (Anstaltswärter), Jackie Condon (Kumpel des Jungen), Mickey Daniels (Junge), Richard Daniels (Mann), William Gillespie (Kartenspieler), Wallace Howe (Anstaltswärter), James T. Kelley (kartenspielender Vater), 'Auntie' McKay, Florence Mayon (Tochter des Kartenspielers), Oscar Morgan, Anna Townsend (Jamisons Mutter), Dorothy Vernon (Kellnerin), Joy Winthrop
Erstaufführuung: 26. November 1922

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Inhalt: Dr. Jackson (Harold Lloyd), von seinen Patienten liebevoll „Dr. Jack“ genannt, ist ein beliebter und erfolgreicher Landarzt, der mit guten Worten meist mehr ausrichtet als mit irgendwelchen Pillen. Ein sich sorgender, gut betuchter Vater (John T. Prince) wird auf ihn aufmerksam als er eine zweite Meinung über seine chronisch kranke Tochter (Mildred Davis) einholen will. Die leidet nämlich sehr unter dem strengen und herzlosen Dr. von Saulsbourg (Eric Mayne).


Harold Lloyds zweiter Feature Film. Dem ausgesucht simplen Plot steht eine enorme Gagdichte gegenüber. Wirklich spaßige Momente reihen sich aneinander, so daß mir der Film noch deutlich besser gefiel als Lloyds Langerstling GRANDMA'S BOY. Eine geglückte Fingerübung für sein nächstes Werk, welches sein Magnum Opus werden sollte:SAFETY LAST!, oder in deutsch: AUSGERECHNET WOLKENKRATZER.


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ROBIN HOOD


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ROBIN HOOD
(dt. Titel: ROBIN HOOD)
USA, 1922
Douglas Fairbanks Pictures
Regie: Allan Dwan
Produktion: Douglas Fairbanks
Buch: Kenneth Davenport, Edward Knoblock, Douglas Fairbanks, Allan Dwan, Lotta Woods,
Kamera: Arthur Edeson, Charles Richardson
Schnitt: William Nolan
Musik: John Scott
Darsteller: Douglas Fairbanks (Earl of Huntingdon/Robin Hood), Wallace Beery (Richard Löwenherz), Sam De Grasse (Prinz John), Enid Bennett (Lady Marian Fitzwalter), Paul Dickey (Sir Guy of Gisbourne), William Lowery (Sheriff von Nottingham), Roy Coulson (Hoffnarr), Billie Bennett (Lady Marians Dienerin), Merrill McCormick, Wilson Benge, Willard Louis (Bruder Tuck), Alan Hale (Little John), Bud Geary (Will Scarlett), Lloyd Talman (Allan-a-Dale), Frank Austin (Mönch), Ted Billings, Nino Cochise, Ann Doran, Robert Florey, Dale Fuller, Rita Gilman, Ruth Hiatt, Virginia Moon, Gene Roth, Charles Stevens
Erstaufführung: 28. Oktober 1922

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Inhalt: Der Earl von Huntingdon (Douglas Fairbanks) ist galanter Ritter und geschickter Kämpfer zugleich. Ihm gehört das Vertrauen von König Richard Löwenherz (Wallace Beery), der dem Earl die Ehre erteilt, ihn auf die Kreuzzüge zu begleiten. Doch in deren Abwesenheit rumort es in England. Prinz John (Sam De Grasse), der Bruder Richards, riss sich den Thron unter den Nagel und führt ein grausames Regiment. Huntingdon eilt in die Heimat, um dort wieder alles ins Lot zu bringen. Er findet ein geknechtetes Volk vor und wird entrechtet und enteignet. Unter dem Namen Robin Hood jedoch schart eine tapfere Gruppe Widerständler um sich, die dem garstigen Prinzen die Leviten lesen möchten.


Über den Sagenhelden Robin Hood aus dem Sherwood Forest muss man keine Worte mehr verlieren. Die Geschichte um den edlen Wegelagerer gehört zum Allgemeingut der Menschheit und sollte jedem Kind bekannt sein.

Als so ein strahlender Held voller Noblesse sah sich der Star Douglas Fairbanks natürlich am liebsten und produzierte die dritte uns bekannte Verfilmung der Überlieferung. Wieder bekommen wir die publikumswirksamen Zutaten Action, Liebe, Dramatik und Humor in perfekter Abmischung serviert. So gut, dass der Film auch heute noch goutierbar ist.

Ausgezeichnet wurde der Film 1922 mit dem Photoplay Award, dem wohl ersten Filmpreis der Geschichte, der in dem Jahr zum dritten Mal vergeben wurde.


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HÄXAN (HEXEN)


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HÄXAN
(dt. Titel: HEXEN)
Schweden/Dänemark, 1922
Svensk Filmindustri (SF) / Aljosha Production Company
Regie: Benjamin Christensen
Buch: Benjamin Christensen
Kamera: Johan Ankerstjerne
Schnitt: Edla Hansen
Musik: Launy Grøndahl
Darsteller: Maren Pedersen (Hexe), Clara Pontoppidan (Nonne), Elith Pio (junger Mönch), Oscar Stribolt (fetter Mönch), Tora Teje (Kleptomanin), John Andersen (Inquisitor), Benjamin Christensen (Teufel), Poul Reumert (Juwelier), Karen Winther (Anna), Kate Fabian (alte Frau), Else Vermehren (Nonne), Astrid Holm (Anna), Johannes Andersen (Hexenrichter), Gerda Madsen (Nonne), Aage Hertel (Hexenrichter), Ib Schønberg (Hexenrichter), Emmy Schønfeld (Marie), Frederik Christensen (Bürger), Ella La Cour (Zauberin), Elisabeth Christensen (alte Bäuerin), Henry Seemann (Bürger), Alice O'Fredericks (Nonne), Knud Rassow, Ellan Rassow, Horst Jørgensen (Ole Kighul), H.C. Nielsen (Juwelierassistent), Albrecht Schmidt (Neurologe), Karina Bell (Nonne), Karen Caspersen, Holger Pedersen
Erstaufführung: 18. September 1922

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Inhalt: Sieben Episoden über Hexen und Hexenverfolgung vom Mittelalter bis zur Gegenwart.


Die Hexenverfolgung im Mittelalter – eines der schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Folter, Mord und „Hexentests“, bei denen keine Überlebgenschance bestand. Millionen Menschen, zumeist Frauen fielen dem organisierten Religionsfanatismus zum Opfer.

Der 1879 geborene Benjamin Christensen, der vom erfolglosen Medizinerstudium zur Schauspielerei wechselte und schließlich 1914 erstmals im Regiestuhl Platz nahm. Seine dritte Arbeit hinter der Kamera sollte die Quasidokumentation HÄXAN werden, in der er der eingangs erwähnte Hexenjagd auf dem Grund ging.

Geplant war HÄXAN als erster Teil einer Trilogie zum Thema Aberglaube, zu weiteren Teilen kam es jedoch nie. Jedenfalls schuf Christensen hier einen Meilenstein des Horrorgenres, der die Erzählform des ab den 60er Jahren so beliebten Mondofilms vorwegnimmt – speuklative Szenen dokumentarischen Anstrichs in Verbindung mit drastischen Spielszenen.

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Benjamin Christensen als Teufel


Harten Tobak liefert Christensen, der hier höchstpersönlich den Teufel (als auch Jesus Christus) gibt. Die Darstellung von Gewalt und Nacktheit waren von bis dato unbekannter Explizität und die Kritik an der Kirche war unverhohlen und laut. So ist es kein Wunder, dass der Film in der Folge ein Opfer der Zensur wurde. In vielen Ländern wurde er stark gekürzt oder sogar ganz verboten. In den USA wurde er schließlich 1968 in arg gestraffter Form unter dem Titel WITCHCRAFT THROUGH THE AGES wiederaufgeführt, versehen mit einem Erzählerkommentar von William S. Borrough.

Christensen drehte zu meist im Dunkeln oder in düsteren Studiosets, um eine tiefschwarze Atmosphäre einzufangen, die noch heute auf den Zuschauer einwirkt. Schließlich sollte jeder heutige Filmfreund, der sich tiefergehend mit dem Horrorgenre beschäftigt, sich diesen Film mal angesehen haben. Jedem sei die Criterion-DVD sehr ans Herz gelegt.


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DR. MABUSE, DER SPIELER 2. TEIL – INFERNO. EIN SPIEL VON MENSCHEN UNSERER ZEIT


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DR. MABUSE, DER SPIELER 2. TEIL – INFERNO. EIN SPIEL VON MENSCHEN UNSERER ZEIT
Deutschland, 1922
Uco-Film GmbH
Regie: Fritz Lang
Produktion: Erich Pommer
Buch: Thea von Harbou, Fritz Lang, nach dem Roman Dr. Mabuse, der Spieler von Norbert Jacques
Kamera: Carl Hoffmann
Darsteller: Rudolf Klein-Rogge (Dr. Mabuse), Aud Egede Nissen (Cara Carozza), Bernhard Goetzke (Staatsanwalt von Wenk), Robert Forster-Larrinaga (Spoerri), Julius E. Herrmann (Emil Schramm, Gertrude Welcker (Gräfin Dusy Told), Alfred Abel (Graf Told) uvm.
Erstaufführung: 26. Mai 1922

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Inhalt: Verbrechergenie Dr. Mabuse (Rudolf Klein-Rogge) gerät er immer mehr in Bedrängnis. Die ihm von Staatsanwalt von Wenk (Bernhard Goetzke) umgelegte Schlinge zieht sich immer mehr zu. Als Mabuses Muse Cara Carozza (Aud Egede Nissen) verhaftet wird, um gegen ihren Boss und Lover auszusagen, lässt er sie eiskalt fallen und töten. Dafür richtet sich seine Habgier an Gräfin Told (Gertrude Welcker), die er begehrt und besitzen will. Dabei macht Mabuse erstmals Fehler.


Hintere Hälfte von Fritz Langs zweigeteilten Großfilm, in der es zur dramatischen (und hochspannenden Konfrontation der Gegenpole kommt. Lang inszeniert auch demn zwoten Teil des Psychodramas als satirischen Spiegel der Gesellschaft der Weimarer Republik, lenkt sein Augenmerk jedoch mehr noch als im ersten Teil auf die Thrilleraspekte, nicht ohne sich dennoch ausschweifend Zeit für seine Exkursionen zu nehmen.

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Aljoscha Zimmermann


Die Gelegenheit diesen Klassiker zu besprechen möchte ich einmal nutzen um den vor wenigen Wochen verstorbenen Stummfilmkomponisten Aljoscha Zimmermann zu würdigen, der für die 2000 durch die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung restaurierte Fassung eine kongeniale neue Musik einspielte. Eine Originalmusik zu DR. MABUSE, DER SPIELER ist nicht überliefert. Zimmermanns Score unterstützt den Film perfekt und klingt gar beinahe zeitgenössisch. Der 1944 in Riga geborene Pianist kam durch Enno Patalas zum Stummfilm und wurde zu einem der, wenn nicht gar der, renommiertesten Komponisten seiner Zunft. Zirka 400 Filme veredelte Zimmermann mit seiner Musik, die er mit dem eigenen Quartett, dem auch seine Tochter, die Geigerin Sabrina Zimmermann angehört(e). Am 19. Dezember 2009 starb Aljoscha Zimmermann überraschend in München. Er hinterlässt neben seinem beeindruckenden Lebenswerk eine kaum zu schließende Lücke.


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Einleitung


Hallo, geneigter Leser!

Cine-Phil wird nun auch in Blogform weiterhin Filmgeschichte schreiben. Nach langem hin- und herüberlegen habe ich mich dazu entschieden, meine alten Einträge (noch) nicht in den neuen Blog zu übertragen. Sicher wird's irgendwann geschehen, weil mir doch noch so einige Flüchtigkeitsfehler in den alten Einträgen aufgefallen sind, die ich gerne ausgemerzt hätte. Aber kommt Zeit kommt Rat.

Die ersten Einträge meines filmhistorischen FTBs können noch unter folgendem Link eingesehen werden:
Das alte Filmtagebuch

Ab jetzt geht's mit meiner Filmchronologie hier weiter. Um einen nahtlosen Übergang zu gewähren, übertrage ich meinen letzten Filmtagebucheintrag noch einmal hierher.

Ich wünsche allen Lesern meines kleinen Blogs viel Vergnügen und hoffe auf zahlreiche Reaktionen.

Liebe Grüße

Cine-Phil





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