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Cine-Phil schreibt Filmgeschichte

Ein historischer FIlmtageblog

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QUEEN CHRISTINA (KÖNIGIN CHRISTINE)


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QUEEN CHRISTINA
(dt. Titel: KÖNIGIN CHRISTINE)
USA, 1933
Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)
Regie: Rouben Mamoulian
Produktion: Walter Wanger
Buch: H.M. Harwood, Salka Viertel
Kamera: William H. Daniels
Schnitt: Blanche Sewell
Musik: Herbert Stothart
Darsteller: Greta Garbo (Queen Christina), John Gilbert (Antonio), Ian Keith (Magnus), Lewis Stone (Oxenstierna), Elizabeth Young (Ebba), C. Aubrey Smith (Aage) uvm.
Erstaufführung: 26. Dezember 1933


Inhalt: Die schwedische Königin Christine (Greta Garbo) verliebt sich in den spanischen Botschafter Antonio (John Gilbert). Um mit ihm eine Beziehung einzugehen müsste sie allerdings abdanken, was sie hin- und herreisst. Pflichterfüllung gegenüber dem Volk oder das Liebesgkück?


Greta Garbo erweist sich einmal mehr als die ungekrönte Königin des melodramatischen Films. In dem Historienfilm ohne historischen Bezug von DR. JEKYLL AND MR. HYDE-Regisseur Rouben Mamoulian darf sie wieder ihre männlichen Zuschauer zum Schmelzen und die weiblichen zum Weinen bringen.

Inzwischen war der Einfluss der Diva Garbo so groß, dass sie darauf bestand, an ihrer Seite statt den für die Rolle vorgesehenen Laurence Olivier ihren langjährigen Lebensgefährten John Gilbert agieren zu lassen, der durch Differenzen mit den mächtigen M-G-M-Bossen einen erheblichen Karriereknick hinnehmen musste. Mit ihrer Hilfe solle sich Gilbert im Dialog beweisen. Obwohl der Film der erwartete Kassenerfolg wurde, konnte das ihn aber auch nicht mehr aus dem Jammertal herausholen. Gilbert verfiel dem Alkohol und erlag infolgedessen 36jährig einem Herzinfarkt.


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VIKTOR UND VIKTORIA


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VIKTOR UND VIKTORIA
Deutschland, 1933
Universum Film (UFA)
Regie: Reinhold Schünzel
Produktion: Eduard Kubat, Alfred Zeisler, Erich Pommer
Buch: Reinhold Schünzel
Kamera: Konstantin Irmen-Tschet
Schnitt: Arnfried Heyne
Musik: Franz Dolle
Darsteller: Renate Müller (Susanne Lohr), Hermann Thimig (Viktor Hempel), Hilde Hildebrand (Ellinor), Friedel Pisetta (Lilian), Fritz Odemar (Douglas) uvm.
Erstaufführung: 23. Dezember 1933


Inhalt: Schauspieler Viktor (Hermann Thimig) fürchtet bei einer Erkrankung um seine Anstellung als Travestiekünstler. Da springt die mit ihm befreundete Sängerin Susanne (Renate Müller) für ihn ein. Was einen ungeahnten Erfolg zur Folge hat. Susanne macht als angebliche Transvestitin Karriere in London. Turbulente Verwicklungen bleiben da natürlich nicht aus.


Überdrehter Musicalfilm, der überraschend frivol daherkommt, wenn man bedenkt, dass er zu Beginn der NS-Zeit entstand. Regisseur Schünzel drehte zeitgleich eine französische Fassung des Werks, um den internationalen Markt anzupeilen.

Und dort sorgte der Streifen seinerzeit für einige Furore. So entstanden im sowohl im In- als auch im Ausland diverse Remakes, angefangen mit dem 1935 in Großbritannien gedrehten FIRST A GIRL, über die 1957 entstandene Neuverfilmung mit Georg Thomalla und Johannes Heesters, bis zu Blake Edwards' erfolgreicher Variante VICTOR/VICTORIA von 1982, mit Julie Andrews und James Garner.


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THE SON OF KONG (KING KONGS SOHN)


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THE SON OF KONG
(dt. Titel: KING KONGS SOHN)
USA, 1933
RKO Radio Pictures
Regie: Ernest B. Schoedsack
Produktion: Ernest B. Schoedsack
Buch: Ruth Rose
Kamera: Edward Linden, J.O. Taylor, Vernon L. Walker
Schnitt: Ted Cheesman
Musik: Max Steiner
Darsteller: Robert Armstrong (Carl Denham), Helen Mack (Helene Peterson), Frank Reicher (Captain Englehorn), John Marston (Captain Nils Helstrom), Victor Wong (Charlie), Ed Brady (Bo'sun Red) uvm.
Erstaufführung: 22. Dezember 1933


Inhalt: Carl Denham (Robert Armstrong) steht das Wasser bis zum Hals. Nachdem er das Unglück verschuldet hat, welches der von ihm eingeschleppte Riesenaffe King Kong einst in New York verursacht hat, kann er sich vor Schadensersatzklagen nicht mehr retten. So sucht er sein Heil in der Rückkehr nach Skull Island, wo er den überdimensionalen Primaten einst entdeckte. Dort will er einen Schatz heben, der ihn von all seinen Schulden befreien könnte. Auf der Insel trifft er auf einen weiteren Vertreter von King Kongs Gattung...


Die Produzenten von KING KONG hatten wohl eine Nase dafür, dass ihr „Trick- und Sensationsfilm“ (wie ihn die zeitgenössische deutsche Werbetagline bezeichnete) ein Erfolg werden würde. Er war noch gar nicht richtig angelaufen, das wurde schon fleißig am Sequel geschraubt.

Ende März 1933 begannen die Dreharbeiten zu SON OF KONG. Noch vor dem Start des ersten Teils, der am 7. April in die amerikanischen Kinos gelangte. So ganz hatten die Geldgeber aber kein Vertrauen in die finanzielle Zugkraft des haarigen Giganten. Als Budget standen Regisseur Schoedsack 250.000 Dollar zur Verfügung. Weit weniger als die Hälfte, die und sein Partner Merian C. Cooper bei Teil Eins verbraten durften.

Das sieht man dem Film dann leider auch an. Zwar wirken die Special Effects ausgereifter und runder, man hatte ja schließlich dazu gelernt und auch noch Materialien aus dem Vorgänger übrig, jedoch fehlt es SON OF KONG an den Schauwerten, die seinen Papa noch ausgezeichnet haben. Alles wirkt eine Nummer kleiner und der Film ist schon vorbei, bevor er überhaupt richtig begonnen hat. Auch war die durch KING KONG zum Superstar avancierte Fay Wray nicht mehr mit an Bord.

Die Folge war ein weit geringerer Zuschauerzuspruch als noch für seinen Vorgänger. THE SON OF KONG spielte immer noch Gewinn ein, jedoch sah man von einer weiteren Fortsetzung ab. Für Fans des klassischen Monsterfilms ist KING KONGS SOHN allemal ein Leckerbissen.


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DUCK SOUP (DIE MARX BROTHERS IM KRIEG)


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DUCK SOUP
(dt. Titel: DIE MARX BROTHERS IM KRIEG)
USA, 1933
Paramount Pictures
Regie: Leo McCarey
Produktion: Herman J. Mankiewicz
Buch: Bert Kalmar, Harry Ruby
Kamera: Henry Sharp
Schnitt: LeRoy Stone
Musik: John Leipold
Darsteller: Groucho Marx (Rufus T. Firefly), Harpo Marx (Pinky), Chico Marx (Chicolini), Zeppo Marx (Lt. Bob Roland), Margaret Dumont (Mrs. Gloria Teasdale), Raquel Torres (Vera Marcal), Louis Calhern (Botschafter Trentino von Sylvania) uvm.
Erstaufführung: 17. November 1933


Inhalt: Am wirtschaftlichen Abgrund stehend, wird der Kleinstaat Freedonia durch eine Finanzspritze der exzentrischen Millionärin Mrs. Teasdale (Margaret Dumont) vor dem Ruin bewahrt. Die kurzfristige Rettung kommt dem Land aber teuer zu stehen: Mrs. Teasdale fordert die Einsetzung des unsteten Lebemanns Rufus Firefly (Groucho Marx) als Staatsoberhaupt. Der hat so seine ganz eigene Vorstellung davon, wie man ein Land führt.

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Groucho, Harpo und Chico Marx (von oben nach unten)


Manchmal muss man sich doch zu seinem Glück zwingen. Die Marx Brothers waren bisher für mich eine große Unbekannte. Klar waren mir die Künstler ein Begriff und ihr legendärer bissiger Humor durchaus vom Hörensagen bekannt. Nur habe ich meine Kennenlernen mit den Anarchobrüder immer vor mir hergeschoben. Ein ein paar Jahre zurückliegender Versuch A NIGHT AT THE OPERA auf VHS zu schauen, wurde von mir abgebrochen, da der Film nicht gerade meinen Nerv traf.

Im Rahmen meiner filmgeschichtlichen Zeitreise nahm ich mir nun vor, das Wirken und Schaffen der Truppe genauer zu betrachten. Den Anfang machte hiermit DUCK SOUP und öffnete meine Augen...

Nun, wer waren die Marx Brothers? Die Marx Brothers waren die fünf Söhne einer deutschstämmigen Mutter und eines aus dem Elsass stammenden Vaters und wuchsen in ärmlichen Verhältnissen in der Upper East Side New Yorks auf. Der älteste von ihnen war Chico (mit bürgerlichem Namen Leonard), der im Frühling 1887 das Licht der Welt erblickte. Eigentlich war Chico der Zweitgeborene, jedoch starb sein älterer Bruder Manfred noch vor seiner Geburt. Auf Chico folgte im November des darauffolgenden Jahres Harpo, der von seinen Eltern den Vornamen Adolph bekam, den er bereits 1911 ablegte, um nur noch bei seinem zweiten Vornamen Arthur genannt zu werden. Im Oktober 1890 kam Groucho Marx zur Welt, der in seiner Kindheit auf den Namen Julius hörte. Er gilt gemeinhin in der Öffentlichkeit als der dominante Anführer des Clans. Die drei bildeten den unzertrennlichen Kern der später legendären Marx Brothers. Komplettiert wurden die Gruppe noch durch ihre jüngeren Brüder Milton, genannt Gummo, Marx, geboren im Oktober 1892, der zum Mythos wurde, da er mit den Anderen zwar eine Theaterlaufbahn begann, mit ihnen doch niemals vor die Filmkameras trat, wodurch er zeitlebens ein öffentliches Schattendasein fristete sowie dem jüngsten Spross, Zeppo Marx, geboren im Februar 1901 unter dem Namen Herbert. Er verließ die Truppe vor dem Wechsel von der Paramount zur MGM, weil er mit seiner Rolle in der Gruppe stets unzufrieden war. So durfte er immer nur den jugendlichen Liebhaber verkörpern, während sich seine älteren Brüder durch ihr komödiantisches Genie profilieren durften.

Erste Sporen verdienten sich die Jungs am Theater, wo sie sich zunächst in ernsthaften Rollen versuchten. Erst allmälich entdeckten sie ihr komödiantisches Gespür und das Publikum ihren unwiderstehlichen Charme. Sie entwickelten Sketchprogramme und feilten an ihren unverwechselbaren Profilen, die sie auch vor der Kamera beibehalten sollten. So traten die Marx Brothers einen Siegeszug an, wurden vom Geheimtipp zu Showgrößen und spielten vor ausverkauften Häusern. Der Versuch ins lukrative Filmgeschäft einzusteigen war irgendwann nur noch ein logischer Schritt.

Ihre Filmkarriere begann jedoch holprig. Ihr 1921 entstandenes Erstlingswerk HUMOR RISK kam gar nicht erst in den Verleih und gilt als verschollen. Dennoch wurden die etablierten Paramount Pictures auf die Jungs aufmerksam und nahm sie unter Vertrag. 1929 wagten sie sich erneut an das Experiment Film heran. Diesmal mit mehr Erfolg. THE COCOANUTS erzielte einen respektablen Box Office und bescherte den MBs ein nicht zu verachtendes Nebeneinkommen. Vier weitere Filme drehten sie für die Paramount Studios, ANIMAL CRACKERS (1930), MONKEY BUSINESS (1931), HORSE FEATHERS (1932) sowie DUCK SOUP (1933) (plus dem Kurzfilm THE HOUSE THAT SHADOWS BUILT von 1931).

DUCK SOUP beendete schließlich die Zusammenarbeit der Marx Brothers mit der Paramount, nachdem dieser ein erbärmlicher Flop wurde. Und das völlig zu unrecht. Die früheren MB-Werke sind mir noch unbekannt, die Kriegserklärung der Marx Brothers ist jedoch ein unwiderstehlicher galliger Kommentar, die das damalige Säbelrasseln faschistischer Diktatoren, wie es fast auf der ganzen Welt derzeit vernommen werden konnte, auf bitterböse wie treffende Weise karikiert. Der Humor ist seiner Zeit um Lichtjahre voraus und bietet eine breite Palette, von hintergründiger Satire, virtuosem Wortwitz, absurden visuellen Gags und purem Nonsens. Der Einfluss auf spätere Starkomiker ist immens. Monty Python folgten in direkter Tradition. Auch Elemente von Zucker/Abrahams/Zucker oder Woody Allen sind deutlich zu erkennen, um nur in Bruchteil der prominenten Epigonen zu nennen.

Nun standen die Marx Brothers ohne Vertrag da. Was jedoch nicht von Dauer sein sollte. Bei der Metro-Goldwyn-Mayer glaubte man noch an die Zugkraft der Brüder – und bot ihnen einen lukrativen Millionenvertrag.


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THE INVISIBLE MAN (DER UNSICHTBARE)


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THE INVISIBLE MAN
(dt. Titel: DER UNSICHTBARE)
USA, 1933
Universal Pictures
Regie: James Whale
Produktion: Carl Laemmle Jr.
Buch: R.C. Sherriff, Philip Wylie, nach dem Roman The Invisible Man von H.G. Wells
Kamera: Arthur Edeson
Schnitt: Ted Kent
Musik: Heinz Roemheld
Darsteller: Claude Rains (der Unsichtbare), Gloria Stuart (Flora Cranley), William Harrigan (Dr. Arthur Kemp), Henry Travers (Dr. Cranley), Una O'Connor (Jenny Hall), Forrester Harvey (Herbert Hall) uvm.
Erstaufführung: 11. November 1933


Inhalt: Nach missglücktem Selbstexperiment leidet Jack Griffin (Claude Rains) unter einer gewissen Durchschaubarkeit. Sprich: er ist unsichtbar. Was seinem Liebesglück mit seiner Liebreizenden Verlobten Flora (Gloria Stuart) hinderlich ist, erweist sich als förderlich für einen aufkommenden, unstillbaren Machthunger, der ihn zu einer großen Gefahr für seine Umwelt macht.


Nach dem epochalen FRANKENSTEIN und dem fast vergessenen THE OLD DARK HOUSE (DAS HAUS DES GRAUENS) ist THE INVISIBLE MAN den James Whale für die Universal inszenierte. Der nach dem weltberühmten Roman von H.G. Wells entstandene Horrorthriller erwies sich erneut als Kassenerfolg und wird heute nicht zu unrecht in einem Atemzug mit den anderen namhaften Horrorklassikern des Studios genannt.

Zum Teil verdankte der UNSICHTBARE seinen Erfolg beim Publikum den erstaunlichen Spezialeffekten, die ihrer Zeit weit voraus waren. Boris Karloff lehnte die Rolle des Unsichtbaren ab und verhalf damit dem relativ unbekannten Claude Rains zum Durchbruch, obwohl dieser nur für ein paar Sekunden tatsächlich zu sehen ist – und das ganz am Ende. An seiner Seite (stattdessen) zu sehen: die damals 23jährige Gloria Stuart, die damals ein wahrer Augenschmaus war, dem jüngeren Publikum aber eher bekannt sein düfte als runzelige Rose DeWitt Bukater, die sie im Alter von 87 Jahren in James Camerons Kassenschlager TITANIC verkörperte und ihr dazu verhalf als älteste Darstellerin, die je für den Oscar nominiert wurde in die Rekordbücher einzuziehen. Ende September 2010 verstarb die Aktrice im stolzen Alter von 100 Jahren.


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Update


Hier ist lange nichts passiert. Und das hat mehrere Gründe, die mit Veränderungen in meinem Leben zu tun haben. Neben einem neuen Job, der mich ausfüllt habe ich eine neue Liebe gefunden, die mich erfüllt. Dabei wird leider mein Filmtageblog auf der Strecke bleiben.

Ich werde zwar auch in Zukunft die Filmhistorie chronologisch durchgehen, allerdings werde ich mich nicht mehr in gewohnter Intensität um meinen Blog kümmern können.

So ganz verzichten möchte ich aber auch nicht auf ihn. Er wird weiterhin gepflegt, nur für die bisher ausführlichen Beiträge fehlt mir bedauerlicherweise nun die Zeit. Ich hoffe trotzdem, dass ihr mich weiterhin auf meiner Reise durch die Filmgeschichte begleitet.

Weiter geht's mit kurzen Erläuterungen zu in letzter Zeit gesehenen Filmen:

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KING KONG
(dt. Titel: DIE FABEL VON KING KONG; KING KONG UND DIE WEISSE FRAU)
USA, 1933
RKO Radio Pictures
R: Merian C. Cooper, Ernest B. Schoedsack
D: Fay Wray, Robert Armstrong, Bruce Cabot, Frank Reicher, Sam Hardy, Noble Johnson uvm.
Erstaufführung: 07. März 1933
Die Mutter aller Monsterfilme. Muss man keine Worte mehr drüber verlieren. Trotz der technisch aufgewerteten Remakes aus den Jahren 1976 und 2005 immer noch die Beste von allen drei Verfilmungen. Die Effekte haben heute ihren ganz eigenen Charme und die Geschichte ist eh unverwüstlich.


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DAS TESTAMENT DES DR. MABUSE

Deutschland, 1933
Nero-Film AG
R: Fritz Lang
D: Rudolf Klein-Rogge, Gustav Diessl, Rudolf Schündler, Oskar Höcker, Theo Lingen uvm.
Erstaufführung: 12. April 1933
Fritz Lang setzt sein Krimiepos um Superverbrecher Dr. Mabuse im Tonzeitalter fort. Das Sequel hat mehr Genrecharakter als die zweiteilige Sozialparabel aus dem Jahr 1922. Der Film wirkt wie ein Vorgriff auf das deutsche Genrekino der Nachkriegszeit und ist zuweilen recht gruselig. In Deutschland kam der Film erst gar nicht zur Aufführung und wurde von den Nazis schließlich verboten. Kurz darauf kehrte Fritz Lang Deutschland den Rücken. Erst 1950 kam DAS TESTAMENT DES DR. MABUSE auf bundesdeutsche Leinwände.


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THE DEVIL'S BROTHER
(dt. Titel: HÄNDE HOCH – ODER NICHT; DIE SITTENSTROLCHE; BRUDER DES TEUFELS; DIE TEUFELSBRÜDER)
USA, 1933
Hal Roach Studios
R: Hal Roach
D: Stan Laurel, Oliver Hardy, Dennis King, Thelma Todd, James Finlayson, Lucile Browne uvm.
Erstaufführung: 05. Mai 1933
Nach Dutzenden von erfolgreichen Kurzfilmen versuchen sich Laurel und Hardy jetzt auch an einem Feature Film. Und auch ihr alter Mentor Hal Roach ist wieder mit an Bord und führt nach langer Abstinenz mal wieder Regie für die Beiden. Der Versuch den Slapstick des Duos auf abendfüllende Länge mittels Musicalanleihen und Abenteuerfilmeinlagen zu blasen wirkt zuweilen etwas krampfig. Dafür enthält der Streifen aber auch ein paar der unvergesslichsten Momente des gesamten L&H-Repertoires, sei es der beschwipste ansteckende Lachflash oder das “Kniechen, Näschen,Öhrchen”-Spiel.

THE MIDNIGHT PATROL [Kurzfilm]
(dt. Titel: DICK UND DOOF ALS POLIZISTEN; BESTELLEN SIE ZWEI SÄRGE)
Hal Roach Studios
USA, 1933
R: Lloyd French
D: Stan Laurel, Oliver Hardy, Harry Bernard, Frank Brownlee uvm.
Trotz ihres Erfolgs im blieben Laurel und Hardy dem Kurzfilm weiterhin treu. Als tolpatschige Polizisten bleiben sie ihrer Linie treu und bringen jeden Schnarchsack zum Lachen.


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DINNER AT EIGHT
(dt. Titel: DINNER UM ACHT)
USA, 1933
Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)
R: George Cukor
D: John Barrymore, Wallace Beery, Jean Harlow, Lionel Barrymore, Marie Dressler, Billie Burke uvm.
Erstaufführung: 29. August 1933
Schauspielerkino, der auf den Spuren des oscargekrönten GRAND HOTEL (1932) wandelt und sich den Großteil dessen Cast “ausleiht”. Beginnt schwungvoll als Komödie und spitzt sich gegen Ende dramatisch zu, wobei er ganz auf seine Darsteller zugeschnitten ist.


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ICH UND DIE KAISERIN


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ICH UND DIE KAISERIN
(alt. Titel: DAS STRUMPFBAND DER KAISERIN; DER HANDSCHUH DER KAISERIN; DAS VERMÄCHTNIS DER MARQUISE VON S.)
Deutschland, 1933
Universum Film (UFA)
Regie: Friedrich Hollaender
Produktion: Erich Pommer
Buch: Robert Liebmann, Walter Reisch, Felix Salten, Paul Frank
Kamera: Friedl Behn-Grund
Schnitt: Heinz G. Janson, Rene Metain
Musik: Franz Waxman
Darsteller: Lilian Harvey (Juliette), Conrad Veidt (Marquis de Pontignac), Mady Christians (Kaiserin), Heinz Rühmann (Didier), Hubert von Meyerinck (Flügeladjutant), Julius Falkenstein (Offenbach), Paul Morgan (Erfinder des Fahrrades), Hans Hermann Schaufuss (Doktor), Käte Kühl (Marianne), Heinrich Gretler (Sanitäter), Eugen Rex (Etienne, Diener des Marquis), Hans Deppe, Hans Nowack (Erfinder des Telefons), Margot Höpfner, Robert Liebmann (Autor), Walter Reisch (Autor)
Erstaufführung: 22. Februar 1933

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Filmszene


Inhalt: Ein'im Wald gefundenes Strumpfband wird für den Marquis de Pontignac (Conrad Veidt) zum Verhängnis. Bei der Suche nach seiner Besitzerin (Lilian Harvey) stürzt er vom Pferd und verletzt sich schwer. Das ist der Auftakt einer Reihe von Verwechslungen und Verwicklungen.


Eine romantische Verwechslungskomödie im Operettengewand. Ein Film, der für mich nur ganz schwer zu ertragen war. Fand ich den ähnlich gelagerten Vorgängerfilm DER KONGRESS TANZT streckenweise noch recht amüsant, bleibt mir die Seele von ICH UND DIE KAISERIN unter der dicken Staubschicht verborgen.

Angesichts der politischen Realität in Deutschland anno 1933 ist solch ein triviales Lustspiel natürlich nichts weiter als eine winzige Nebensache. Am 30. Januar wird Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Als Nachfolger des „Übergangskanzlers“ Kurt von Schleicher wurde er von dessen Kontrahenten Franz von Papen dort installiert, eingebettet von einem konservativen Kabinett, dem außer Hermann Göring kein weiteres Mitglied der NSDAP angehörte, in dem Irrglauben Hitler so unter Kontrolle zu haben.

Kaum in der Position nutzt Hitler Notstandsgesetze, um sich selbst mehr Macht einzuverleiben und das Kabinett aufzulösen und den Weg für Neuwahlen frei zu machen, die zu einem Triumph für die Nationalsozialisten wurden, die nach den Verlusten der vorangegangenen Wahlen schon abgeschrieben wurden. Inwieweit die Wahlen mit rechten Dingen zugingen kann man nur spekulieren. Fest steht, dass Deutschlands dunkelstes Kapitel begonnen hat. Die Weimarer Republik war Vergangenheit. Hitler rief das Dritte Reich aus.

Wer konnte, floh so schnell es ging vor der braunen Gewaltdiktatur und Deutschland verlor seine größten Künstler. So auch Conrad Veidt, der noch im selben Jahr nach England emigrierte, wo er 1938 schließlich die englische Staatsbürgerschaft annahm. Er setzte seine Karriere erfolgreich im Ausland fort und ihm gelang auch der Sprung nach Hollywood. In CASABLANCE spielte er 1942 eine seiner letzten großen Rollen. Im April 1943 verstarb Veidt im Alter von 50 Jahren an einem Herzschlag und so wurde ihm nicht vergönnt mitzuerleben, wie seine Heimat (und die Welt) von der braunen Brut befreit wurde.


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MYSTERY OF THE WAX MUSEUM (DAS GEHEIMNIS DES WACHSFIGURENKABINETTS)


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MYSTERY OF THE WAX MUSEUM
(dt. Titel: DAS GEHEIMNIS DES WACHSFIGURENKABINETTS)
USA, 1933
Warner Bros. Pictures / The Vitaphone Corporation
Regie: Michael Curtiz
Produktion: Henry Blanke
Buch: Don Mullaly, Carl Erickson, nach dem Theaterstück Mystery of the Wax Museum von Charles Belden
Kamera: Ray Rennahan
Schnitt: George Amy
Darsteller: Lionel Atwill (Ivan Igor), Fay Wray (Charlotte Duncan), Glenda Farrell (Florence Dempsey), Frank McHugh (Jim), Allen Vincent (Ralph Burton), Gavin Gordon (George Winton), Edwin Maxwell (Joe Worth), Holmes Herbert (Dr. Rasmussen), Claude King (Mr. Galatalin), Arthur Edmund Carewe (Sparrow), Thomas E. Jackson (Detective), DeWitt Jennings (Police Captain), Matthew Betz (Hugo), Monica Bannister (Joan Gale), Bull Anderson (Hausmeister), Frank Austin (Winstons Diener), Max Barwyn (Museumsbesucher), Sidney Bracey (Leichenhallenangestellter), Harry C. Bradley (Reporter), Wallis Clark (Leichenbeschauerassistent), Frank Darien (Leichenbeschauer), William B. Davidson (Detective), James Donlan (Leichenhallenaufseher), Frank Fanning (Polizist), Otto Hoffman (Assistent von Igor), Robert Homans (Sergeant), Perry Ivins (Editor), Edward Keane (Arzt), Milton Kibbee (Reporter), Margaret Mann (Wachsfigur von Queen Victoria), Robert Emmett O'Connor (Joe), Pat O'Malley (Zivilpolizist), Walter Percival (Winstons Anwalt), Lon Poff (Handlanger), Dick Rush (Polizist), Lee Shumway (Polizist), Guy Usher (Detective), Willam Wagner (Leichenhallenangestellter)
Erstaufführung: 17. Februar 1933

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Filmszene


Inhalt: Durch einen Brand verliert der Künstler Ivan Igor (Lionel Atwill) sein Lebenswerk – täuschend echt wirkende Wachsfiguren historischer Persönlichkeiten. Ein Jahrzehnt später macht sich der durch das Feuer verkrüppelte Igor wieder an die Arbeit, indem er andere für sich werkeln lässt. Dabei verbergen seine neuen Schöpfungen ein düsteres Geheimnis, das eine findige Reporterin (Florence Dempsey) neugierig werden lässt.


Auch der Regisseur von CASABLANCA hat sich zu Beginn seiner Karriere im Horrorkino als Genreregisseur verdingt. Der am 24. Dezember 1886 im Österreich-Ungarischen Budapest als Manó Kertész Kaminer geborene Michael Curtiz legte bereits im Jahr 1912 mit MA ES HOLNAP sein Regiedebüt vor. Er drehte in seiner Heimat zunächst ausschließlich ungarisch- später auch deutschsprachige Filme. 1926 ging er dann wie viele seiner Kollegen nach Hollywood, wo er Dutzende Filme verschiedener Genres drehte, bevor er 1932 mit dem Horrorfilm DOCTOR X seinen großen Durchbruch feiern konnte. Mit seinem nächsten Horrorwerk, MYSTERY OF THE WAX MUSEUM konnte er diesen Erfolg noch übertrumpfen.


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Michael Curtiz


MYSTERY OF THE WAX MUSEUM ist einer der frühesten Horrorfilme, die in schönster Farbenpracht daherkommen. Angewandt wurde das schon wiederholt eingesetzte Technicolor-Zweifarbverfahren, was zur Folge hatte, dass die Wachsfiguren von lebenden Menschen dargestellt wurden. Die eigentlich für den Film angefertigten Puppen schmolzen nämlich unter den für die Farbe notwendigen Scheinwerfern. Für Warner war es der dritte und letzte Featurefilm, der mit dem Two-Color Technicolor System entstand, nachdem es vom Publikum nicht so angenommen wurde, wie erhofft. Danach wurde es von keinem Studio mehr benutzt.

Mit an Bord bei MYSTERY OF THE WAX MUSEUM war wieder ein Teil des Casts von DOCTOR X, insbesondere Fay Wray, die kurz darauf in KING KONG den wohl größten Filmerfolg ihrer Karriere verbuchen konnte.

1953 entstand mit Vincent Price in der Hauptrolle das Remake HOUSE OF WAX, das einen noch größeren Bekanntheitsgrad erreichen konnte als das Original, das bis in die Sechziger als verschollen geglaubt war. Dabei ist Curtiz' Werk durchaus noch ansehnlich. Etwas angestaubt freilich, dafür aber angenehm altmodisch und mit für die Entstehungszeit unerwarteten Schockmomenten und Maskeneffekten.


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CAVALCADE (KAVALKADE)


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CAVALCADE
(dt. Titel: KAVALKADE)
USA, 1933
Fox Film Corporation
Regie: Frank Lloyd
Produktion: Frank Lloyd, Winfield R. Sheehan
Buch: Reginald Berkeley, nach dem Theaterstück Cavalcade von Noel Coward
Kamera: Ernest Palmer
Schnitt: Margaret Clancey
Musik: Peter Brunelli, Louis De Francesco, Arthur Lange, J.S. Zamecnik
Darsteller: Diana Wynyard (Jane Marryot), Clive Brook (Robert Marryot), Una O'Connor (Ellen Bridges), Herbert Mundin (Alfred Bridges), Beryl Mercer (Koch), Irene Browne (Margaret Harris), Tempe Pigott (Mrs. Snapper), Merle Tottenham (Annie), Frank Lawton (Joe Marryot), Ursula Jeans (Fanny Bridges), Margaret Lindsay (Edith Harris), John Warburton (Edward Marryot), Billy Bevan (George Grainger), Desmond Roberts (Ronnie James), Dickie Henderson (Master Edward), Douglas Scott (Master Joey), Sheila MacGill (junge Edith), Bonita Granville (junge Fanny), Harry Allen (Straßenmusiker), Frank Atkinson (Onkel Dick), Lionel Belmore (Onkel George), Adele Crane (Ada), Howard Davies (Hetzer), Mary Forbes (Herzogin von Churt), Dannie Mac Grant, Lawrence Grant (Mann am Mikrophon), Stuart Hall (Lieutenant Edgar), Winter Hall (Minister), Brandon Hurst (Schauspieler), Claude King (Sprecher), Wilfrid North (Mann), Tom Ricketts (Kellner), John Rogers (Straßenmusiker), Ann Shaw (Mirabelle), C. Montague Shaw (Major Domo), Yorke Sherwood (Taxifahrer), Pat Somerset (Mann am Ring), Will Stanton (Tommy Jolly), Mary Stewart (Tänzerin), Gelai Talata (Sängerin), David Torrence (Mann), Douglas Walton (Soldat), Marguerite Warner (Sängerin), Eric Wilton (Butler)
Erstaufführuung: 05. Januar 1933

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Inhalt: Vom Burenkrieg bis zum 1. Weltkrieg wird die wohlhabende Londoner Familie Marryot von geschichtsträchtigen Ereignissen in Mitleidenschaft gezogen.


CAVALCADE ist ein ausuferndes Familienepos, das sich über die ersten drei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts erstreckt. Ein reicher englischer Clan streift mehr oder weniger zufällig, ähnlich wie FORREST GUMP die signifikantesten Wendepunkte der jüngeren Zeitgeschichte. Dabei wird mit Austattung und Statisten nur so geprotzt.

Das Melodram nach Noel Coward war der Gewinner der Oscarverleihung1934 und gewann in den Kategorien Bester Film, Beste Regie und Beste Ausstattung. Obendrein war noch Diana Wynyard als beste Hauptdarstellerin nominiert.


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THE MUMMY (DIE MUMIE)


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THE MUMMY
(dt. Titel: DIE MUMIE)
USA, 1932
Universal Pictures
Regie: Karl Freund
Produktion: Carl Laemmle Jr.
Buch: John L. Balderston
Kamera: Charles J. Stumar
Schnitt: Milton Carruth
Musik: James Dietrich
Darsteller: Boris Karloff (Imhotep), Zita Johann (Helen Grosvenor), David Manners (Frank Whemple), Arthur Byron (Sir Joseph Whemple), Edward Van Sloan (Dr. Waldman), Bramwell Fletcher (Ralph Norton), Noble Johnson (Nubier), Kathryn Byron (Frau Muller), Leonard Mudie (Prof. Pearson), James Crane (Pharao), Leyland Hodgson (Gentleman), Eddie Kane (erster Doktor), Tony Marlow (Polizeiinspektor), C. Montague Shaw (Gentleman), Pat Somerset (Helens Tanzpartner), Arthur Tovey (Nubier)
Erstaufführung: 22. Dezember 1932

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Inhalt: Ein britischer Expeditionstrupp entdeckt 1922 im ägyptischen Wüstensand die Mumie des Imhotep (Boris Karloff). Die erweist sich als gar nicht so tot wie angenommen und möchte eine verflossene Liebe zurückgewinnen, wofür sie auch über Leichen geht.


Ein sensationeller archäologischer Fund war die Entdeckung der Grabkammer des Tut-Ench-Amun am 4. November 1922 durch den Briten Howard Carter. Die Meldung ging um die Welt und sorgte für großes Aufsehen. Allerdings beschäftigte die Öffentlichkeit im Anschluß weniger die erfreuliche Seite der Expedition, sondern eine Reihe merkwürdiger Zufälle und unglückseliger Unfälle, die im Zusammenhang mit der Öffnung des Grabes standen und schnell vom einem Fluch gesprochen wurde.

Erstes Opfer des „Fluchs“ war ein Kanarienvogel, der von einer Kobra gefressen wurde. Was einige, vor allem der einheimischen, Schatzgräber als Vorbote einer größeren Katastrofe deuteten. Doch Carter glaubte nicht an übersinnliches Treiben und brach die Expedition nicht ab. In der darauffolgenden Zeit starben immer mehr direkt an der Ausgrabung beteiligten Archäologen und Helfer unter verschiedensten mysteriösen Umständen. Noch heute hält sich der Glaube an einen Fluch weitverbreitet, nicht nur in Ägypten.

Stoff für einen gediegenen Horrorfilm war dies allemal. So dachten auch die findigen Universal-Produzenten, die sich bisher vor allem aus literarischen Quellen speisten, um den Menschen das Fürchten zu lehren. THE MUMMY sollte sich also bei weitaus realeren Ängsten bedienen. Auf dem Regiestuhl nahm Kameralegende Karl Freund Platz, der hier nach seiner inoffiziellen Co-Regie bei DRACULA (1931) sein Hollywoodregiedebüt gab. Übung darin hatte er ja schon aus seiner Zeit beim deutschen Stummfilm, wo er bereits zwei Filme eigenverantwortlich inszenierte.

Für die Rolle als Imhotep drängte sich geradezu Boris Karloff auf, der mit FRANKENSTEIN zum Superstar wurde und dessen Name nun in ebenso großen Lettern auf den Plakaten prangte wie der eigentliche Titel. Ohne ihn ist der Film kaum vorstellbar und wäre sicher nicht halb so gut, wie er letztendlich geworden ist. Freund und seinem Kameraman Charles Stumar gelingt es, Karloffs Augen so eindringlich erscheinen zu lassen, dass sie sich dem Zuschauer ins Gedächtnis brennen.

Wie ein roter Faden durch die klassischen Universal-Horrorfilme zieht sich Edward Van Sloan, der in DRACULA, FRANKENSTEIN und THE MUMMY einen fast exakten Rollentypus gibt, der sich mit Weisheit und wissenschaftlem Fachwissen dem Filmmonster entgegenstellt.

Mag THE MUMMY heute auch stark angestaubt wirken und keinen Zuschauer mehr gruseln lassen, so ist doch sein Einfluss kaum messbar. Die Universal verzichtete zwar, was ungewöhnlich ist, auf die obligatorischen Sequels, ließ es sich aber auch nicht nehmen 1940 mit THE MUMMY'S HAND das erste offizielle Remake selbst zu drehen. Natürlich sprangen auch andere Studios auf den Mumienzug auf und veröffentlichten ihre äußerst ähnlichen Konkurrenzprodukte. Auch die britischen Hammerstudios bedienten sich mit der Mumie einmal mehr einem von der Universal etablierten Filmmythos und schickten sie in mehreren Filmen über die Leinwand. 1999 entstand das überaus erfolgreiche Remake von Stephen Sommers mit Brendan Fraser in der Hauptrolle, das statt auf subtilen Grusel auf Action, Slapstick und überbordende CGI-Effekte setzte. Für mich eines der schlimmsten, seelenlosen Blockbusterprodukte Hollywoods, aber mich fragt ja keiner. Dann lieber noch einmal Karloffs charmante Bandagen.


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NUMBER SEVENTEEN (NUMMER SIEBZEHN)


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NUMBER SEVENTEEN
(dt. Titel: NUMMER SIEBZEHN)
Großbritannien, 1932
British International Pictures
Regie: Alfred Hitchcock
Produktion: Leon M. Lion, John Maxwell
Buch: Alma Reville, Rodney Ackland, Alfred Hitchcock, nach dem Theaterstück Number Seventeen von Joseph Jefferson Farjeon
Kamera: Jack E. Cox, Bryan Langley
Schnitt: A. C. Hammond
Musik: Adolph Hallis
Darsteller: Leon M. Lion (Ben), Anne Grey (Nora), John Stuart (Barton), Donald Calthrop (Brant), Barry Jones (Henry Doyle), Ann Casson (Rose Ackroyd), Henry Caine (Mr. Ackroyd), Garry Marsh (Sheldrake), Herbert Langley (Schaffner)

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Filmszene


Inhalt: Eines Nachts zieht ein leerstehendes, baufälliges Gebäude mit der Hausnummer 17 eine Gruppe zwielichtiger Gestalten an, die an die dort versteckte Beute aus einem Diamantenraub kommen will. Während es zu Zwist und Misstrauen zwischen den verschiedenen Interessenparteien kommt, reißt sich ein unbeteiligter Obdachloser (Leon M. Lion) den Klunker unter den Nagel.


Konnten Hitchcocks frühen filmischen Werke noch nicht durchweg überzeugen, so waren zumindest seine bisherigen Thriller allesamt sehenswert und zeigten auf, in welchem Terrain der Geselle seine Meisterprüfung ablegen sollte. NUMBER SEVENTEEN jedoch bildet eine unrühmliche Ausnahme der Regel.

Hitchcock bezeichnete den Film als „Desaster“. Er wollte zunächst etwas ganz anderes drehen, kam er doch mit einer für ihn grandiosen Filmidee aus dem Karibikurlaub zurück. Jedoch konnte selbst ein Hitchcock sich in seinen frühen Jahren die Stoffe nicht selber aussuchen und musste tun, was sein Produzent, John Maxwell, ihm auftrug. Hitch biss die Zähne zusammen und kurbelte NUMBER SEVENTEEN geradezu lustlos runter. Was dem fertigen (aber irgendwie unfertig wirkenden) Film auch anzusehen ist. Es mangelt an allen Ecken an Inspiration und Hingabe, der Plot war verworren und der filmische Climax ist ein schlechter Witz. Somit ist der Film nur für Hitchcock-Komplettisten zu empfehlen.


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THE MOST DANGEROUS GAME (GRAF ZAROFF - GENIE DES BÖSEN)


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THE MOST DANGEROUS GAME
(dt. Titel: GRAF ZAROFF – GENIE DES BÖSEN)
USA, 1932
RKO Radio Pictures
Regie: Irving Pichel, Ernest B. Schoedsack
Produktion: David O. Selznick, Merian C. Cooper
Buch: James Ashmore Creelman, nach der Kurzgeschichte The Most Dangerous Game von Richard Connell
Kamera: Henry W. Gerrard
Schnitt: Archie Marshek
Musik: Max Steiner
Darsteller: Joel McCrea (Bob Rainsford), Fay Wray (Eve Trowbridge), Leslie Banks (Graf Zaroff), Robert Armstrong (Martin Trowbridge), Noble Johnson (Ivan), Steve Clemente (Diener), Oscar 'Dutch' Hendrian (Diener), William B. Davidson (Kapitän), Buster Crabbe (Seemann), James Flavin (Steuermann), Arnold Gray (Passagier), Hale Hamilton (Bill, Yachtbesitzer), Landers Stevens ('Doc'), Phil Tead (Passagier)
Erstaufführuung: 16. September 1932

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Filmszene


Inhalt: Nicht wirklich zufällig landet der international bekannte Jagdexperte Bob Rainsford (Joel McCrea) als Schiffbrüchiger auf einer kleinen Insel. Die Insel gehört nämlich dem mysteriösen russischen Grafen Zaroff (Leslie Banks), der dort seiner fürchterlichen Passion nachgeht – der Jagd auf Menschen. In Rainsford als Jagdobjekt sieht Zaroff eine neue Herausforderung.


Als „der meist verbotene Horrorfilm in der Geschichte des Kinos“ wurde THE MOST DANGEROUS GAME einst beworben. Und das scheint gar nicht mal so abwegig, wenn man am eigenen Leibe spürt mit welcher Härte der 1932 entstandene Film zur Sache geht. Hier setzt es Schockmomente, die man in einem Film dieses Jahrgangs nicht erwarten würde, die natürlich entsprechende Kontroversen auslösten.

Nach der gleichnamigen Kurzgeschichte von Richard Connell, die im Januar 1924 erstmals in der „Collier's Weekly“ abgedruckt wurde, entfesseln die Macher eine morbide Menschenjagd, die nicht ohne Einfluss bleiben sollte. Der kurze und schmerzvolle Film zog eine Schlange von Remakes und Variationen nach sich, die bis heute reichen. Kein Film, der sich des zentralen Themas annimmt, kann bis heute ohne Rückgriffe auf diesen innovativen Low-Budget-Horrorfilm auskommen.

Noch heute findet der kaum angestaubte Film immer wieder neue Anhänger und er hat seinen Platz in der Geschichte des Films, insbesondere des Horrorkinos sicher. Dabei ermöglichte er noch die Entstehung eines Films, der zu den größten Klassikern der Filmkunst gehört: KING KONG. Gedreht wurde KING KONG mit den Gewinnen, die THE MOST DANGEROUS GAME einspielte, in den selben Kulissen. Regie führte wie hier Ernest B. Schoedsack, diesmal aber an der Seite von Merian C. Cooper (bei GAME noch Co-Produzent), anstatt Irving Pichel. Auch Fay Wray, schon mit THE MOST DANGEROUS GAME zum (Genre-)Star avanciert, spielt in KING KONG wieder die weibliche Hauptrolle – und wurde damit unsterblich. Aber KING KONG werde ich mir selbstverständlich auch noch ausführlich widmen.


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MOVIE CRAZY (DER KINONARR)


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MOVIE CRAZY
(dt. Titel: DER KINONARR; MOVIE CRAZY)
USA, 1932
The Harold Lloyd Corporation
Regie: Clyde Bruckman, Harold Lloyd
Produktion: Harold Lloyd
Buch: Vincent Lawrence, Ernie Bushmiller, Harold Loyd
Kamera: Walter Lundin
Schnitt: Bernard W. Burton
Musik: Alfred Newman
Darsteller: Harold Lloyd (Harold Hall), Constance Cummings (Mary Sears), Kenneth Thomson (Vance), Louise Closser Hale (Mrs. Kitterman), Spencer Charters (J.L. O'Brien), Robert McWade (Wesley Kitterman), Eddie Fetherston (Bill), Sydney Jarvis (der Regisseur), Harold Goodwin (Miller), Mary Doran (Margie), DeWitt Jennings (Mr. Hall), Lucy Beaumont (Mrs. Hall), Arthur Housman (Gast, der kein Kaninchen bestellt hat), Jack Chefe (Partygast), Edmund Cobb (Bill), James Ford (Partygast), Wallace Howe, Fred Kohler Jr. (Jungschauspieler), Gus Leonard (Hausmeister), Sam McDaniel (Toilettenmann), Harold Miller (Partygast), William H. O'Brien (Kellner), Edward Peil Sr. (Kellner), Jack Perrin (Mann im Vorführraum), Constantine Romanoff (Duval), Ronald R. Rondell (Partygast), Dick Rush (Studiogast), Grady Sutton (Mann mit Angst vor Mäusen), Ellinor Vanderveer (Mrs. Crumplin), Harold 'Hal' Varney (Kittermans Chauffeur), Blackie Whiteford (Studiopolizist), Noah Young (Verkehrspolizist),
Erstaufführuung: 12. August 1932

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Filmszene


Inhalt: Durch ein unglückseliges Missgeschick bekommt der Möchtergernschauspieler Harold Hall (Harold Lloyd) einen Fuß in die Tür Hollywoods. Doch anstatt der erhofften glanzvollen
Karriere als Heldendarsteller versagt der Unglücksrabe, der die Katastrofen nur so anzieht, sogar schon als Statist. Auch in der Liebe sieht Harold kein Land, als er sich in die Schauspielerin Mary Sears (Constance Cummings) verliebt.


Zwei Jahre lang war Harold Lloyd nicht mehr auf der Kinoleinwand zu sehen. Für seine Verhältnisse eine unglaublich lange Zeit. In der Zeit zog er sich etwas zurück und genoss die Geburt seines ersten Sohnes Harold im Jahr 1931 (1923 wurde Lloyd bereits Vater einer Tochter). Und er wollte neue schöpferische Kräfte sammeln, um seiner stetig sinkenden Popularität entgegenzusteuern.

Ein toller Film, ein ganz großer Film sollte kommen, der ihm zu alten Ruhm verhelfen sollte. Seine Filme in den Dreißigern waren zwar keine Verlustgeschäfte, konnten aber lange nicht mit dem bombastischen Erfolg seiner Klassiker SAFETY LAST! und THE FRESHMAN mithalten. So steckte er all seinen Ehrgeiz in MOVIE CRAZY, in dem er da wilderte, wo er sich bestens auskannte: im Filmbusiness. Was ihm Gelegenheit gibt, ausgiebig Selbstironie zu betreiben, was den Film und seinen Hauptdarsteller ausgesprochen sympathisch werden lässt.

Vom kreativen Standpunkt aus war MOVIE CRAZY tatsächlich ein voller Erfolg. Lloyd spielt als ob es um sein Leben ging und liefert eine atemlose Aneinanderreihung im Sekundentakt über die gesamte Laufzeit. Hauptdarsteller, Produzent, Co-Autor und Co-Regisseur Lloyd war überzeugt davon, dass der Film ihn wieder in alte Sphären des Erfolgs zurückkatapultieren würde. Doch hat er sich wieder einmal verhoben. MOVIE CRAZY spielte so wenig ein, wie schon lange kein Lloyd-Film mehr. Er machte gerade noch so Gewinn, aber es zeichnete sich langsam ab, dass Harold Lloyd von gestern war. Das Publikum war seiner ständigen Wiederholungen satt und sein Humor nicht mehr zeitgemäß.


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WHITE ZOMBIE


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WHITE ZOMBIE
(dt. Titel: WHITE ZOMBIE)
USA, 1932
Edward Halperin Productions / Victor Halperin Productions
Regie: Victor Halperin
Produktion: Edward Halperin, Phil Goldstone
Buch: Garnett Weston
Kamera: Arthur Martinelli
Schnitt: Harold McLernon
Musik: Xavier Cugar
Darsteller: Bela Lugosi (“Murder” Legendre), Madge Bellamy (Madeleine Short Parker), Joseph Cawthorn (Dr. Bruner), Robert Frazer (Charles Beaumont), John Harron (Neil Parker), Brandon Hurst (Silver), George Burr Macannan (Von Gelder), Frederick Peters (Chauvin), Annette Stone (Hausmädchen), John Printz (Ledot), Dan Crimmins (Pierre), Claude Morgan (Zombie), John Fergusson (Zombie), Velma Gresham (Hausmädchen), John S. Peters (Chauvin), Clarence Muse (Kutscher)
Erstaufführuung: 04. August 1932


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Filmszene


Inhalt: Verhindern kann der reiche Gutsbesitzer Beaumont (Robert Frazer) die Hochzeit seiner Angebeteten Madeleine (Madge Bellamy) mit Neil (John Harron) nicht mehr. Dafür greift er zu einer List, um den frisch Vermählten das junge Eheglück zu verderben. Er wendet sich an den Voodoopriester Legendre (Bela Lugosi), der die junge Ehefrau zunächst tötet, um sie dann als lebende Tote über die Erde wandeln zu lassen.


Verdienter später Ruhm für einen vergessenen Kultfilm: WHITE ZOMBIE mutierte 1932 zu einem Kassenerfolg. So sehr, dass sich DRACULA-Star Bela Lugosi schwarz ärgerte, für eine magere Gage von 800 $ vor die Kamera getreten zu sein. So sehr, dass er 1936 mit REVOLT OF THE ZOMBIES noch eine Fortsetzung (diesmal allerdings ohne Lugosi) nach sich zog. Jedoch waren die zeitgenössischen Kritiken vernichtend. Erst Jahrzehnte später, nachdem er bis in die 60er als verschollen galt, erkannte man ihn als den einflussreichen Klassiker an, der er ist.

Dabei ist WHITE ZOMBIE ein Musterbeispiel für okonomisches Filmemachen. Er kostete gerade einmal läppische 50.000 $ und wurde innerhalb von 11 Tagen im März 1932 abgedreht. Dabei gelang es dem heute fast vergessenen Regisseur Victor Halperin Genrestandards zu setzen, die noch heute gültig sind. Verliessen sich die großen Eckpfeiler des frühen Horrorfilms FRANKENSTEIN und DRACULA noch auf die Morbidität ihrer Geschichte und auf die Fantasie des Zuschauers so setzt WHITE ZOMBIE auf pure Atmospähre. Unterlegt von einer unheilvollen Soundkulisse entwirft Halperin düstere Szenarien, die heute noch Wirkung zeigen, auch wenn vieles in dem Streifen eher zum Schmunzeln anregen vermag. Das gelingt Halperin mit für das Genre innovative Techniken wie dem Splitscreen-Verfahren oder der subjektiven Kamera.

WHITE ZOMBIE machte die Welt mit den Untoten bekannt und wer weiß, wie es heute ohne ihn in der (Horror-)Filmlandschaft aussehen würde, sind die Zombies doch inzwischen ein fester Bestandteil der Popkultur geworden und auch nicht mehr aus dem Mainstream wegzudenken. Ohne WHITE ZOMBIE hätte auch George A. Romero 36 Jahre später sicher nicht seine erstmals fleischfressenden Wiedergänger auf das unbedarfte Publikum losgelassen. Der Rest ist Geschichte...


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GRAND HOTEL (MENSCHEN IM HOTEL)


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GRAND HOTEL
(dt. Titel: MENSCHEN IM HOTEL)
USA, 1932
Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)
Regie: Edmund Goulding
Produktion: Irving Thalberg
Buch: William A. Drake, Béla Balázs, nach dem Theaterstück Grand Hotel von William A. Drake und dem Roman Menschen im Hotel von Vicki Baum
Kamera: William H. Daniels
Schnitt: Blanche Sewell
Musik: Charles Maxwell
Darsteller: Greta Garbo (Grusinskaya), John Barrymore (Baron Felix von Gaigern), Joan Crawford (Flämmchen), Wallace Beery (Generaldirektor Preysing), Lionel Barrymore (Otto Kringelein), Lewis Stone (Dr. Otternschlag), Jean Hersholt (Senf, der Portier), Robert McWade (Meierheim), Purnell Pratt (Zinnowitz), Ferdinald Gottschalk (Pimenov), Rafaela Ottiano (Suzette), Morgan Wallace (Chauffeur), Tully Marshall (Gerstenkorn), Frank Conroy (Rohna), Murray Kinnell (Schweimann), Edwin Maxwell (Dr. Waltz), Joan Barclay (junges Mädchen in Lobby), Max Barwyn (Hotelgast), Mary Carlisle (Frau Hoffman), John Davidson (Hotelmanager), Edmund Goulding, Sherry Hall (Hotelgast), Allen Jenkins (Fleischlieferant), Robert Lees (Page), Eric Mayne (Spieler), Philo McCullough (Hotelgast), Greta Meyer (Haushälterin), Sarah Padden (Zimmermädchen), Lee Phelps (Hotelgast), Edward Reinach (Hotelgast), Bodil Rosing (Krankenschwester), Dick Rush (Gendarme), Rolfe Sedan (Hotelgast), Leo White (Portier), Florence Wix (Hotelgast)
Erstaufführuung: 12. April 1932

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Filmszene


Inhalt: Im Berliner Grand Hotel kreuzen sich die Schicksale mehrerer grundverschiedener Persönlichkeiten. Da sind die erfolgreiche Tänzerin (Greta Garbo) in der Lebenskrise, der verarmte Baron (John Barrymore), der sich als Hoteldieb über Wasser hält, der skrupellose Unternehmer Preysing (Wallace Beery) und dessen Sekretärin „Flämmchen“ (Joan Crawford) sowie der Angestellte Kringelein (Lionel Barrymore), der nicht mehr lange zu leben hat und es noch einmal richtig krachen lassen will. In dieser einen Nacht soll sich für alle diese Leute das Leben entscheidend ändern.


Früher „Ensemblefilm“, bei dem die MGM seine vorderste Starriege auffährt wie Erdtrabanten rund um ihre hellste Sonne – Greta Garbo. Basieren tut GRAND HOTEL auf dem auf dem deutschen Roman Menschen im Hotel von Vicki Baum basiernden Theaterstück von William A. Drake, der das Skript selber verfasste. Seinen Ursprung beim Theater sieht man den Film deutlich an. Die Schauspieler bekommen alle gleichsam dialoghaltigen Raum ihre Kunst zu entfalten.

Dabei hält er sich elegant recht schadlos. Er ist weder das befürchtete Rührstück geworden noch bietet er irgendwelche größeren Überraschungen auf. Wer mit dem Hollywoodkino der alten Schule etwas anfangen kann, wird im GRAND HOTEL der MGM bestens beherbergt sein.

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Joan Crawford

In den Vorbereitungen wurde darauf geachtet, dass die beiden Diven Garbo und Crawford in keiner Szene gemeinsam zu sehen seien, damit die beiden Stars sich nicht gegenseitig das Rampenlicht nehmen könnten – und um einen befürchteten Zickenkrieg zu vermeiden.

GRAND HOTEL heimste sich 1932 den Oscar für den besten Film ein und ist damit der einzige Gewinner in der Hauptkategorie, der für keinen einzigen weiteren Academy Award nominiert wurde. 2007 wurde er ins National Film Registry aufgenommen.




THE MUSIC BOX (Kurzfilm)
(dt. Titel: DER ZERMÜRBENDE KLAVIERTRANSPORT)
USA, 1932; R: James Parrott; D: Stan Laurel, Oliver Hardy, Sam Lufkin uvm.
Erstaufführung: 16. April 1932
Stan und Ollie (Laurel und Hardy) machen sich als Transportunternehmen selbständig. Bei ihrem ersten Auftrag müssen sie ein Klavier eine laaaaaaaaange Treppe hochtragen.

Einer der berühmtesten, wenn nicht gar DER berühmteste Kurzfilm der beiden Chaoten. Slapstick der edelsten Sorte, der zu einem Großteil improvisiert wurde und im Grunde nur entstand, weil Laurel und Hardy ihren Vertrag mit Hal Roach erfüllen mussten. THE MUSIC BOX wurde der erste Film, der in der 1932 neu erschaffenen Kategorie “Best Short Subject” mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.



THE CHIMP (Kurzfilm)
(dt. Titel: DICK UND DOOF IN DER MANEGE; DER GORILLA UNTER DER BETTDECKE; DIE SCHIMPANSENDAME)
USA, 1932; R: James Parrott; D: Stan Laurel, Oliver Hardy, Bobby Burns uvm.
Erstaufführung: 21. Mai 1932
Stan und Ollie (Laurel und Hardy) richten einen Wanderzirkus zugrunde. Da der Besitzer nun Zahlungsunfähig ist entlohnt er seine Artisten mit Naturalien. Während Stan einen Flohzirkus bekommt, muss sich Ollie mit einem ausgewachsenen Schimpansen rumplagen. Das kann bei den beiden Chaoten natürlich nicht gutgehen. - Naturgemäß kann der Nachfolger eines solch grandiosen Streiches wie THE MUSIC BOX nur abfallen. Dafür entschädigt aber ein Oliver Hardy im Tutu.


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SCARFACE


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SCARFACE
(dt. Titel: SCARFACE; DER MANN MIT DER NARBE; NARBENGESICHT)
USA, 1932
The Caddo Company
Regie: Howard Hawks
Produktion: Howard Hughes, Howard Hawks
Buch: Ben Hecht, Fred Pasley, Howard Hawks, nach dem Roman Scarface von Armitage Trail
Kamera: Lee Garmes, L. William O'Connell
Schnitt: Edward Curtiss, Lewis Milestone
Darsteller: Paul Muni (Antonio „Tony“ Camonte), Ann Dvorak (Francesca „Cesca“ Camonte), Karen Morley (Poppy), Osgood Perkins (John „Johnny“ Lovo), C. Henry Gordon (Inspector Ben Guarino), George Raft (Guino Rinaldo), Vince Barnett (Angelo), Boris Karloff (Gaffney), Purnell Pratt (Mr. Garston), Tully Marshall (Editor), Inez Palange (Mrs. Camonte), Edwin Maxwell (Polizeichef), Henry Armetta (Pietro), Gus Arnheim (Dirigent), Eugenie Besserer (Bürgerkommiteemitglied), Maurice Black (Jim), Gino Corrado (Kellner), Virginia Dabney (Mabel), William B. Davidson (Bürgerkommiteemitgield), Eddie Fetherston (Reporter), Paul Fix (Gangster), Howard Hawks (Mann im Bett), Brandon Hurst (Bürgerkommiteemitgield), John Kelly (Gangster), Hank Mann (Pförtner), Dennis O'Keefe (Nachtclubbesitzer), Jack Perry (Gangster), Pedro Regas (Tony), Warner Richmond (Cescas Tanzpartner), Constantine Romanoff (Handlanger), Bert Starkey (Epstein), Charles Sullivan (Gangster), Harry Tenbrook (Gangster), Helen C. Thompson (Sadie Thompson), Harry J. Vejar (Big Louis Costillo)
Erstaufführung: 31. März 1932

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Filmszene


Inhalt: „The World is yours“ sagt die übergroße Neonreklame – und Gangster Tony Camonte (Paul Muni) hat sich das zur Lebensregel gemacht. So will er nicht mehr länger die Dampfwalze für seinen Boss Johnny Lovo (Osgood Perkins) sein, sondern dessen Platz einnehmen. Und dazu gehört auch dessen Frau (Karen Morley).


Mit SCARFACE gelang dem am 30. Mai 1896 geborenen Howard Hawks der Durchbruch in die Riege der Starregisseure und entwickelte sich über die Jahrzehnte zu einem der Besten seiner Zunft.

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Howard Hawks


Und Hawks musste hart um sein Baby kämpfen. Immer wieder eckte der Film bei der Zensur an. Besonders das Ende stieß den Morawächtern übel auf. So musste Hawks ein alternatives Finale drehen, in dem Camonte durch ein ordentliches Gericht zum Tode veruteilt wird. Diese Szenen (entstanden komplett ohne Paul Muni) kamen jedoch ebenfalls nicht durch die Prüfung. Auch die angedeutete inzestiöse Beziehung Camontes zu seiner Schwester gefiel den staatlichen Scherenmännern nicht wirklich. Da entschloss sich Howard Hawks den Film ohne Abgleich mit dem Hays-Code ins Kino zu bringen und hängte dem Titel die Tagline „Shame of a Nation“ an, um dem Vorwurf der Verherrlichung des Gangstertums zu entgehen.

Trotz der durch die nun sozusagen ungeprüfte Aufführung (die meisten kommerziellen Kinos fassten Filme ohne Abwilligung des Preservation Boards nicht einmal mit der Kneifzange an) wurde SCARFACE zu einem der erfolgreichsten Vertreter des Gangsterfilms. Angelehnt ist die Geschichte einmal mehr an der Figur Al Capones, der den Film angeblich überaus liebte. Hawks war nicht nur an einer biographischen Beobachtung interessiert, sondern er beleuchtete auch die gesellschaftliche Reaktion, insbesondere die der Presse sowie der Polizei etwas mehr als seine Kollegen, die LITTLE CAESAR und THE PUBLIC ENEMY inszenierten. Ein hübscher Einfall Hawks' ist ein symbolisches „X“ im Bild, wenn immer einer der Charaktere sein Leben ließ. Das größte X gehörte natürlich am Ende Tony Camonte, als die Kamera von seiner Leiche auf ein Garagentor schwenkt, auf den überdimensionales Kreuz gepinselt war.

1983 entstand Brian De Palmas nicht minder berühmtes Remake mit Al Pacino in der Rolle des Kubaners Tony Montana, dem Pendant zu Hawks' Italiener Tony Camonte. De Palma erzählte die Geschichte in ihren Grundzügen beinahe identisch nach, verlagerte nur das Milleu und verlegte die Spielzeit in die Gegenwart der Frühachtziger.

1994 zeigte man sich auch von staatlicher Seite versöhnt mit SCARFACE, der mit der Eintragung ins National Film Registry zum öffentlich anerkannten Kulturgut wurde.


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TARZAN THE APE MAN (TARZAN, DER HERR DES URWALDS)


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TARZAN THE APE MAN
(dt. Titel: TARZAN, DER HERR DES URWALDS; TARZAN, DER AFFENMENSCH)
USA, 1932
Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)
Regie: W.S. Van Dyke
Buch: Cyril Hume, nach Charakteren von Edgar Rice Burroughs
Kamera: Clyde De Vinna, Harold Rosson
Schnitt: Tom Held, Ben Lewis
Musik: George Richelavie
Darsteller: Johnny Weissmuller (Tarzan), Neil Hamilton (Harry Holt), Maureen O'Sullivan (Jane Parker), C. Aubrey Smith (James Parker), Doris Lloyd (Mrs. Cutten), Forrester Harvey (Beamish), Ivory Williams (Riano), Ray Corrigan (Affe), Johnny Eck (Vogelkreatur)
Erstaufführung: 25. März 1932

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Filmszene

Inhalt: Ein britischer Expeditionstrupp, angeführt von James Parker (C. Aubrey Smith) durchstreift den afrikanischen Dschungel auf der Suche nach dem sagenumwobenen Elefantenfriedhof, dessen Elfenbein ihnen unschätzbaren Reichtum bescheren soll. Nach ein paar kleinen Unwegsamkeiten gerät die unvernünftigerweise mitgekommene Tochter von Parker, Jane (Maureen O'Sullivan) in die Hände eines abseits jeglicher Zivilisation aufgewachsenen und mit tierischen Instinkten ausgestatteten jungen Mann (Johnny Weissmuller). Dieser, den sie bald Tarzan nennt, will ihr aber nichts tun und ist fasziniert von der bezaubernden Jane, die wiederum dem spröden Charme des ungehobelten Naturburschen erliegt.


Er versprüht so einiges an Trashcharme der olle TARZAN. Die gut sichtbaren Trapeze, an denen sich der Affenmensch langschwingt, die Menschen im Affenkostüm oder die dilletantisch schlechten Rückprojektionen, die echte Wildnisabenteuer vortäuschen soll. Aber der Film enthält vor allem auch eine recht aktuelle Message. Schnell verlieren die etablierten „zivilisierten“ Identifikationsfiguren die Vorschusssympathien des Publikums, in dem sie sich im Dschungel wie die wahren Wilden benehmen, sich ohne Rücksicht auf Verluste bereichern wollen, die Einheimischen wie Sklaven behandeln und auf alles schießen, was sich bewegt. Ich fühlte mich doch teils sehr an CANNIBAL HOLOCAUST erinnert. Das Herz des Publikums gewinnt der sogenannte „Wilde“, der das Herz am rechten Fleck hat und zum übermächtigen Helden mutiert.

Erstaunlich die Offenherzigkeit, mit denen die Darsteller hier für einen US-Film der Entstehungszeit ihre Haut zu Markte tragen. Überhaupt versprüht der Film eine erotische Spannung und lässt mich im Subtext nur wilden animalischen Sex erkennen statt einer wahren Liebesgeschichte. Immerhin entscheidet sich Jane statt des verlässlichen Lovers ohne wirklich erkennbare Motivation für die unbändige Potenz des „wilden Tieres“.

TARZAN THE APE MAN von 1933 ist bereits die dritte Verfilmung des berühmten Trivialromans von Edgar Rice Burroughs bzw. bedient sich seiner Charaktere. Mit Burroughs' originaler Geschichte hat der Film nicht mehr viel gemein. 1918 entstand TARZAN OF THE APES, 1927 TARZAN AND THE GOLDEN LION. Diese sollte der Figur aber den entscheidenden Durchbruch zum Kulturphänomen bringen. Erstmals ist hier Tarzans markanter Schrei zu hören. Kreiert hat ihn Tontechniker Douglas Shearer, der hier einen echten Männerschrei künstlich verlängerte und rückwärts abspielte. Auch taucht hier zum ersten Mal Tarzans treuer Gefährte, Schimpanse Cheeta auf, der im Roman noch nicht vorkam.

Ursprünglich sollte ein gewisser Clark Gable die Rolle des berühmten Lendenschurzträgers spielen. Doch war er den Produzenten zu unbekannt, so daß diese sich für den in Österreich-Ungarn geborenen US-Olympia-Schwimmer und Werbemodel Johnny Weissmuller entschieden, für den Tarzan die Rolle des Lebens wurde und ihn noch in zehn weiteren Filmen verkörperte. Zudem gehört ihm die Ehre als einer der Figuren auf dem „Sgt. Pepper“-Cover der Beatles zu finden zu sein.


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FREAKS


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FREAKS
(dt. Titel: FREAKS / FREAKS - MISSGESTALTETE / FREAKS - MONSTREN / MONSTREN / DIE GEZEICHNETEN)
USA, 1932
Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)
Regie: Tod Browning
Produktion: Tod Browning, Irving Thalberg, Harry Rapf
Buch: Leon Gordon, Willis Goldbeck, nach der Geschichte Spurs von Tod Robbins
Kamera: Merritt B. Gerstad
Schnitt: Basil Wrangell
Darsteller: Wallace Ford (Phroso), Leila Hyams (Venus), Olga Baclanova (Cleopatra), Roscoe Ates (Roscoe), Henry Victor (Hercules), Harry Earles (Hans), Daisy Earles (Frieda), Rose Dione (Madame Tetrallini), Daisy Hilton (siamesischer Zwilling), Violet Hilton (siamesischer Zwilling), Schlitze (Schlitze), Josephine Joseph (halb Frau, halb Mann), Johnny Eck (halber Junge), Frances O'Connor (armloses Mädchen), Peter Robinson (menschliches Skelett), Olga Roderick (bärtige Dame), Koo Koo (Koo Koo), Prince Randian (der lebende Torso), Martha Morris (armloses Mädchen), Elvira Snow (Pinhead), Jenny Lee Snow (Pinhead), Elizabeth Green (Vogelmädchen), Angelo Rossitto (Angeleno), Edward Brophy (Rollobruder), Matt McHugh (Rollobruder), John Aasen (Riese), Ernie Adams (Sideshowbesitzer), Jerry Austin (messerwerfender Zwerg), Sidney Bracey (Hans' Butler), Mathilde Comont (Mdm Bartet), Albert Conti (Gutsbesitzer), Tiny Doll, Edith (kleines Mädchen), Delmo Fritz (Schwertschlucker), Murray Kinnell (Freakschowausrufer), Burgess Meredith (Schausteller), Michael Visaroff (Jean)
Erstaufführung: 20. Februar 1932

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Inhalt: Herzstück eines in Frankreich Station machenden Zirkus ist eine Freakshow, in der Menschen mit verschiedensten Behinderungen einem zahlenden Publikum vorgeführt werden. Unter ihnen ist der Kleinwüchsige Hans (Harry Earles), der ein Auge auf die attraktive Trapezkünstlerin Cleopatra (Olga Baclanova) geworfen hat, die seine Avancen belächelt und ihn nach Strich und Faden ausnutzt. Als sie erfährt, dass er über ein größeres Vermögen verfügt, schmiedet sie einen finsteren Plan.


FREAKS – einer der kontroversesten Werke der Filmgeschichte. Seit Jahrzehnten Gegenstand nicht endenwollender Debatten und Zensuren. Macht sich Tod Browning an der Zurschaustellung der Behinderten mitschuldig oder dient sie nur seiner mit fletschenden Zähnen und gezückten Messern darbebrachte menschliche Botschaft?

Noch vor seiner Premiere am 20. Februar 1932 wurde FREAKS von einer Lauflänge von 90 auf 64 Minuten runtergekürzt. Das Testpublikum zeigte sich reichlich verstört von den finalen Racheakten der „Freaks“, zudem wurde der gesamte Prolog gegen einen Neuen ersetzt. Die der Schere zum Opfer gefallenen Szenen sind heute leider nicht mehr existent.

In der Folge avancierte der Streifen zu einem waschechten Kultfilm und auch heute ist er noch kaum zu ertragen. War es bei erster Ansicht vor einigen Jahren noch der Anblick der deformierten Gestalten, der mich erschaudern ließ, ist es heute eher das Verhalten der „Normalen“. So war auch sicher die Intention Brownings.


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MATA HARI


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MATA HARI
(dt. Titel: MATA HARI)
USA, 1931
Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)
Regie: George Fitzmaurice
Produktion: Irving Thalberg, George Fitzmaurice
Buch: Benjamin Glazer, Leo Birinsky
Kamera: William H. Daniels
Schnitt: Frank Sullivan
Musik: William Axt
Darsteller: Greta Garbo (Mata Hari), Ramon Novarro (Lt. Alexis Rosanoff), Lionel Barrymore (Gen. Serge Shubin), Lewis Stone (Andriani), C. Henry Gordon (Dubois), Karen Morley (Carlotta), Âlec B. Francis (Maj. Caron), Blanche Friderici (Schwester Angelica), Edmund Breese (Wachmann), Helen Jerome Eddy (Schwester Genevieve), Frank Reicher (Koch/Spion), Mischa Auer (Hingerichteter), William Bailey (Dubois' Berater), Roy Barcroft, Reginald Barlow (Staatsanwalt), Frederick Burton (Major bei der Hinrichtung), Harry Cording (Ivan), Cecil Cunningham (Spielerin), Gordon De Main (Berater des Botschafters), Maude Turner Gordon (Madame Durand), Anthony Jowitt (junger Offizier), Isabelle Keith (Partygast), Sarah Padden (Schwester Teresa), Lennox Pawle (DiSignac), Michael Visaroff (Jacques)
Erstaufführuung: 26. Dezember 1931

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Filmszene


Inhalt: Die in Paris als Tänzerin arbeitende Mata Hari (Greta Garbo) verdingt sich als Spionin für den deutschen Geheimdienst und leuchtet den russischen General Shubin (Lionel Barrymore) aus. Als sie sich in den jungen russischen Leutnant Rosanoff (Ramon Novarro) verliebt fällt sie bei ihrem Auftraggeber Andriani (Lewis Stone) in Ungnade und muss um ihr Leben fürchten.


Margaretha Geertruida Zelle, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Mata Hari, ging als berühmteste Spionin in die Geschichte ein. Die gebürtige Niederländerin arbeitete in Paris als Erotiktänzerin und erlangte damit großen Ruhm. Nebenbei versorgte sie noch den deutschen Geheimdienst mit brisanten Informationen. 1917 wurde sie in Frankreich der Doppelspionage und des Hochverrats angeklagt und schließlich hingerichtet. Um die tatsächliche Tragweite ihrer Spionagetätigkeiten ranken sich noch immer Mythen und Spekulationen. So ist sie für viele nur ein willkommenes Opfer für in Bedrängnis geraten Geheimdienstbosse. Ob das noch geklärt werden kann ist fraglich.

Das US-Drama MATA HARI, in dem MGM-Star Greta Garbo nach THE MYSTERIOUS LADY (DER KRIEG IM DUNKEL) von 1928 erneut in die Rolle einer undurchsichtigen Spionin schlüpfte, spinnt um die Dame zumindest eine zuschauertaugliche Liebesgeschichte und hält sich nur vage an tatsächliche Begebenheiten. Das Werk von George Fitzmaurice ist die dritte Verfilmung der bewegenden Lebensgeschichte der Dame. Zuvor gab es bereits zwei in Deutschland entstandene Leinwandaufbereitungen. Die amerikanische Version ist sebstverständlich weit zugeknöpfter und unverfänglicher gestaltet. Die Garbo, die mal wieder mit Abstand das Sehenswerteste an dem Film ist, darf von ihren Reizen unterhalb ihres wunderhübschen Gesichts nicht preisgeben. Aus der männerbetörenden Nackttänzerin wurde hier ein prüdes Luxusweibchen.

In einer der Hauptrollen ist Lionel Barrymore (1878 – 1954) aus der berühmten Barrymore-Schauspieler-Dynastie zu bewundern. Er ist der Großonkel von Drew Barrymore und Bruder der ebenso berühmten John und Ethel Barrymore.




HELPMATES (Kurzfilm)
(dt. Titel: WIR SITZEN IN DER KLEMME)
USA, 1932; R: James Parrott; D: Stan Laurel, Oliver Hardy, Bobby Burns uvm.
Erstaufführung: 23. Januar 1932
Ollie (Oliver Hardy) hat ein dickes Problem: sein Haus sieht nach einer Party aus wie ein Schlachtfeld – und in wenigen Stunden kommt seine Frau nach Hause. Er ruft seinen besten Freund Stan (Stan Laurel) herbei um aufzuräumen. Ob er das nicht bald bereut? - Virtuose Kettenreaktion, die ins unheilvolle Chaos führt.


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RICH AND STRANGE (REICH UND BERÜHMT)


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RICH AND STRANGE
(dt. Titel: REICH UND BERÜHMT; ENDLICH SIND WIR REICH)
Großbritannien, 1931
British International Pictures
Regie: Alfred Hitchcock
Produktion: John Maxwell
Buch: Alfred Hitchcock, Alma Reville, Val Valentine, nach dem Roman Rich and strange von Dale Collins
Kamera: Jack E. Cox, Charles Martin
Schnitt: Rene Marrison, Winifred Cooper
Musik: Adolph Hallis
Darsteller: Henry Kendall (Fred Hill), Joan Barry (Emily Hill), Percy Marmont (Commander Gordon), Betty Amann (die Prinzessin), Elsie Randolph (das alte Mädchen), Aubrey Dexter (Colonel), Hannah Jones (Mrs. Porter)
Erstaufführuung: 10. Dezember 1931

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Filmszene


Inhalt: Das Ehepaar Hill, Fred (Henry Kendall) und Emily (Joan Barry) kommen zu erhofftem, aber unerwartetem Reichtum und gehen erst einmal auf Weltreise. Eine Reise, die direkt in eine handfeste Ehekrise führt.


Gelungene Hitchcock-Komödie mit dramatischen Zügen, die sich an den Kinokassen bedauerlicherweise als Flop erwies. Auch die zeitgenössische Kritik sprang nicht gerade nett mit dem Film um. Und trotzdem mochte ihn Hitchcock selbst stets sehr, was man nun wirklich nicht von allen seinen Frühwerken behaupten kann.





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