DOWNHILL
(dt. Titel: ABWÄRTS; DOWNHILL)
Großbritannien, 1927
Gainsborough Pictures
Regie: Alfred Hitchcock
Produktion: Michael Balcon, C.M. Woolf
Buch: Eliot Stannard, nach dem Theaterstück Down Hill von Constance Collier und Ivor Novello
Kamera: Claude L. McDonnell
Schnitt: Lionel Rich, Ivor Montagu
Darsteller: Ivor Novello (Roddy Berwick), Robin Irvine (Tim Wakely), Isabel Jeans (Julia), Ian Hunter (Archie), Norman McKinnel (Sir Thomas Berwick), Annette Benson (Mabel), Sybil Rhode (Sybil Wakely), Lilian Braithwaite (Lady Berwick), Violet Farebrother (die Diechterin), Ben Webster (Dr. Dawson), Hannah Jones (Kleidermacherin), Jerrold Robertshaw (Reverend Henry Wakely), Barbara Gott (Madame Michet), Alf Goddard (der Schwede), J. Nelson (Hibbert), Daisy Jackson (verführerische Kellnerin)
Erstaufführuung: 24. Oktober 1927
Filmszene
Inhalt: Roddy (Ivor Novello), Sprössling einer reichen englischen Familie, ist Bilderbuchabsolvent eines Eliteinternats. Er genießt großes Ansehen bei Schülern und Lehrer, ist Schülersprecher und Kapitän der Rugbymannschaft. Doch für ihn kommts dicke als er von einer Kellnerin (Daisy Johnson) fälschlicherweise der Belästigung bezichtigt wird. Um seinen besten Freund Tim (Robin Irvine) zu schützen, der der eigentliche Übeltäter ist und mit dem er einen Loyalitätspakt schwor, nimmt er die Tat auf seine Kappe und wird der Schule verwiesen. Die Umstände führen zu einem Streit mit seinem Vater (Norman McKinnel) und Roddy nimmt Reißaus. Roddy verliert seinen Halt und taumelt immer weiter abwärts...
Ein Drama um Freundschaft und Solidarität, dass Alfred Hitchcock nach THE LODGER aus dem selben Jahr erneut mit Hauptdarsteller Ivor Novello zusammenführt, auf dessen Theaterstück Down Hill auch dieser Film basiert.
In DOWNHILL, der wie Hitchcocks vorige Werke wieder einmal mehr ein Kritiker- denn ein Publikumserfolg war, beweist der Meister erneut sein Spürsinn für Präzision und Ökonomie. Seinem großen Idol Murnau nacheifernd versucht Hitch den Gebrauch von Zwischentiteln auf ein Mininmum zu reduzieren. Hitchcock selbst hatte für den Film später nicht mehr viele freundliche Worte übrig. Er fand das Stück, das als Vorlage diente allenfalls mittelmäßig, auch fand er einige eigene Regieeinfälle höchst naiv. Aber er bekam ja noch genug Gelegenheiten es besser zu machen.
Hitchcock drehte hier das letzte Mal mit Ivor Novello, dem im nachhinein keine große Karriere beim Film beschieden war. 1934 drehte der Waliser seinen letzten Film AUTUMN CIRCUS, bevor er sich ganz auf das Theater und eine erfolgversprechende Musikerlaufbahn konzentrierte. Novello starb 1951 im Alter von 58 Jahren an Thrombose. In der Folge wurde der Ivor Novello Award ins Leben gerufen, der zu einem der renommiertesten Musikpreise avancierte.
PUTTING PANTS ON PHILIP (Kurzfilm)
(dt. Titel: DER MANN IM WEIBERROCK; HOSEN FÜR PHILIP; EIN BRUTALER HOSENKAUF; DER JÜNGLING AUS DER FREMDE; PUTTING PANTS ON PHILIP)
USA, 1927; R: Clyde Bruckman; D: Stan Laurel, Oliver Hardy, Charles A. Buchman uvm.
Erstaufführung: 03. Dezember 1927
Der Amerikaner Piedmont Mumblethunder (Oliver Hardy) bekommt Besuch von seinem schottischen Neffen Philip (Stan Laurel). Zu seinem Entsetzen trägt dieser den landestypischen Kilt, womit er zur Lachnummer und zum Skandal wird und ein schlechtes Licht auch auf Piedmont wirft. Eine Hose muss her...
Amüsanter Aufeinaderprall der Kulturen in einem Two-Reeler, der nach einem guten Dutzend gemeinsamer Kurzfilme Stan Laurel und Oliver Hardy erstmals als gleichwertiges Duo präsentiert. Kennt man sie aus späteren Filmen als Freundespaar wie Pech und Schwefel (niemals ohne Melone unterwegs), folgen ihre frühen Werke eher den Strukturen des Buddy-Films. Es kreuzen sich ihre Wege zu Beginn des Films, können sich nicht leiden und müssen sich im Laufe der Handlung irgendwie zusammenraufen. Die bekannte Rollenverteilung ist hier aber schon deutlich gegeben. Stan Laurel gibt die naive Unschuld, die den geistig überlegenen Oliver Hardy zielsicher in die ungemütlichsten Situationen katapultiert.