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Cine-Phil schreibt Filmgeschichte

Ein historischer FIlmtageblog




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STEAMBOAT BILL, JR. (STÜRMISCHE ZEITEN)



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STEAMBOAT BILL, JR.
(dt. Titel: STÜRMISCHE ZEITEN; WASSER HAT KEINE BALKEN; STEAMBOAT BILL, JR.)
USA, 1928
Buster Keaton Productions Inc. / Joseph M. Schenck Productions
Regie: Charles Reisner, Buster Keaton
Produktion: Joseph M. Schenck
Buch: Carl Harbaugh
Kamera: Dev Jennings, Bert Haines
Schnitt: Sharman Kell
Darsteller: Buster Keaton (William Canfield Jr.), Tom McGuire (John James King), Ernest Torrence (William “Steamboat Bill” Canfield Sr.), Tom Lewis (Tom Carter), Marion Byron (Kitty King), James T. Mack (Minister)
Erstaufführung: 12. Mai 1928

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Filmszene


Inhalt: Der gestandene Dampfschifffahrtskapitän Canfield (Ernest Torrence) ist entsetzt als er seinem erwachsenen Sohn (Buster Keaton) begegnet. Der ist nämlich ein verweichlichtes Stadtkind. Canfield versucht den Sohnemann vergeblich umzukrempeln. Der ist mehr interessiert an der hübschen Kitty (Marion Byron) als daran tagein tagaus den Mississippi hoch und runter zu schippern.


Wie THE GENERAL (1926) war STEAMBOAT BILL, JR. kein Kassenerfolg, wurde aber über die Jahre zu einem geschätzten und einflussreichen Klassiker. “Stone Face” Keaton bietet eine herrliche Mischung aus Typenkomik und Slapstick auf und glänzt im spektakulären Finale, in dem eine ganze Stadt im Sturm dem Erdboden gleichgemacht wird wieder einmal mit waghalsigen Stunts. So waghalsig gar, dass der Großteil des Filmteams beim Dreh zu der berühmten Fassadenszene, bei der eine Hauswand auf den davorstehenden Keaton kracht und er in der Fensteröffnung stehen bleibt, unter Protest das Set verließ, weil sie nicht dabei sein wollten, wie der Kerl sich umbringt. Keaton zog dennoch durch. Weniger Glück hatte Jackie Chan, der Buster Keaton stets auf Tiefste verehrte, als er Jahrzehnte später diesen Stunt für seinen Film 'A' GAI WAK JUK JAP (deutsch: PROJEKT B) wiederholte. Er brach sich dabei die Schulter.

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Der legendäre Fassadeneinsturz


Zunächst war geplant, die Stadt nicht durch einen Sturm, sondern durch eine Flut zu zerstören. Da der Mississippi gerade tatsächlich mehrere Städte überflutet hatte, wurde aus Pietätsgründen davon abgesehen. Dafür sieht man sich heute, nach den verheerenden Folgen die Hurrikans “Katrina” im August 2005 für New Orleans, freilich auch etwas mit gemischten Gefühlen.

Seinen Titel fand der Film nach dem Folksong “Steamboat Bill” von Arthur Collins. Walt Disney wiederum huldigte dem Film in dem er zwei Monate später seine Mickey Mouse als Dampfschifffahrtskapitän in dem Cartoon STEAMBOAT WILLIE auf Reisen schickte.




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