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Cine-Phil schreibt Filmgeschichte

Ein historischer FIlmtageblog




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THE BROADWAY MELODY



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THE BROADWAY MELODY
(alt. Titel: THE BROADWAY MELODY OF 1929)
USA, 1929
Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)
Regie: Harry Beaumont
Produktion: Irving Thalberg, Harry Rapf, Lawrence Weingarten
Buch: Norman Houston, James Gleason
Kamera: John Arnold
Schnitt: Sam Zimbalist
Musik: Nacio Herb Brown
Darsteller: Charles King (Eddie Kearns), Anita Page (Queenie Mahoney), Bessie Love (Hank Mahoney), Jed Prouty (Onkel Jed), Kenneth Thomson (Jock Warringer), Edward Dillon (Bühnenmanager), Mary Doran (Flo), Eddie Kane (Francis Zanfield), J. Emmett Beck (Babe Hatrick), Marshall Ruth (Stew), Drew Demorest (Turpe), Nacio Herb Brown (Pianist), James Burrows (Sänger), Ray Cooke (Bellhop), Arthur Freed (Mann bei Probe), James Gleason (Publisher), Carla Laemmle (Austernschale), Eddie Lang (Gitarrist), Joyce Murray (Tänzerin)
Erstaufführuung: 01. Februar 1929

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Filmszene


Inhalt: Sänger Eddie (Charles King) verhilft den Tänzerinnen Queenie (Anita Page) und Hank Mahoney (Bessie Love), den „Mahoney Sisters“ zum ersten Schritt auf die große Broadwaybühne. Sofort wird Queenie von den Männern umgarnt, insbesondere von dem vermögenden Stelzbock Jock Warringer (Kenneth Thomson). Der burschikosen Hank ist der Kerl suspekt, sie versucht ihre kleine Schwester vor einem Fehler zu bewahren. Doch mit ihren Bemühungen erreicht sie das Gegenteil.


Der Musicalfilm – dafür schien der Tonfilm gemacht. Im Zuge des Erfolges von THE JAZZ SINGER folgten unzählige Musikfilme. Dankbar nahm das Publikum sie an, mussten sie doch so lange den Ton entbehren. Dabei war dann der Inhalt auch nicht weiter wichtig, es musste einfach gut klingen. Erfreulich auch für die Produzenten, konnten sie durch Revueeinlagen von so mancher inhaltlicher Schwäche ablenken und so manche Minute strecken, um den Film auf abendfüllende Länge zu trimmen. Vor allem wurde damit ein Problem kaschiert, welches sich nach Aufkommen des Tonfilms auftat: wie soll man einen eineinhalbstündiges Werk so plötzlich mit Dialogen vollkriegen, ohne das Publikum zu langweilen oder zu überfordern.

Die meisten Musicalfilme wurden eh nur als Mittel zum Zweck konzipiert. Hauptsache Musik, das wollte der zahlende Zuschauer. Wen kümmert da schon das drumherum? Die Handlung der meisten Filme, sofern überhaupt vorhanden, konnte getrost unter „K“ wie „Klischee“ abgeheftet werden. So ist auch der Plot von THE BROADWAY MELODY überaus banal und obendrein zutiefst moralisierend und für die „Wilden Zwanziger“ auffallend handzahm. Dennoch ist er für den Musicalfilm das was FRANKENSTEIN für das Horrorgenre oder ALL QUIET ON THE WESTERN FRONT für den Kriegsfilm ist. Eine Initialzündung und ein Manifest für ein ganzes Sujet.

Er war nach Veröffentlichung ein Bombenerfolg, wurde der meistgesehene Film seines Jahrgangs. Anita Page wurde zum Star. Den Gesetzen des Marktes entsprechend folgten einige Fortsetzungen sowie unzählbare Trittbrettfahrer und Nachahmer. Gekrönt wurde der Siegeszug 1930 mit der Verleihung des Academy Awards für den Besten Film. Nominiert war zudem Regisseur Harry Beaumont sowie Darstellerin Bessie Love. Er war damit (nach dem Stummfilm WINGS) der zweite Film und folglich der erste Tonfilm, der die Trophäe einheimsen konnte. Witzigerweise war als THE BROADWAY MELODY am 1. Februar 1929 rauskam, noch nicht einmal der erste Academy Award vergeben worden. Die erste Verleihung des Oscars (der damals noch nicht so hieß) fand am 16. Mai 1929 statt.




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