ANNA CHRISTIE
(dt. Titel: ANNA CHRISTIE)
USA, 1930
Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)
Regie: Clarence Brown
Produktion: Clarence Brown, Irving Thalberg, Paul Bern
Buch: Francis Marion, nach dem Stück Anna Christie von Eugene O'Neill
Kamera: William H. Daniels
Schnitt: Hugh Wynn
Darsteller: Greta Garbo (Anna Christie), Charles Bickford (Matt Burke), George F. Marion (Chris Christofferson), Marie Dressler (Marthy Owens), James T. Mack (Johnny, die Harfe), Lee Phelps (Larry, der Barkeeper), Jack Baxley (Coney Island Ausrufer), William H. O'Brien (Kellner)
Erstaufführuung: 22. Januar 1930
Filmszene
Inhalt: Nach Jahrzehnten trifft die junge Anna (Greta Garbo) ihren Vater (George F. Marion) wieder. Der alte Seebär fristet seine Tage bis zum Ruhestand auf einem abgewrackten Schleppkahn. Anna entschließt sich dazu, ihr Leben auf der Nussschale zu verbringen. Als sie eines Tages Schiffbrüchige auflesen, ist darunter der junge Matrose Matt (Charles Bickford). Zwischen den beiden entspinnt sich eine Romanze. Matt möchte Anna von der Stelle weg heiraten, doch Anna trägt ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit mit sich herum, von dem auch ihr Vater nichts ahnt.
ANNA CHRISTIE ist ein ausgesprochen banales Melodram, basierend auf einem Broadwaystück, das ganz auf die Präsenz seiner Hauptdarstellerin zugeschnitten ist. Greta Garbo weiß auch in ihrem ersten Tonfilm zu überzeugen. Ihre Leistung (und ihr Antlitz) machen das erzkonservative Schmachtstück doch sehr erträglich. Der Film ist doch sehr stark in seiner Zeit und deren Moralvorstellungen verwurzelt. Heutzutage schocken die Umstände freilich niemand mehr.
Greta Garbo wurde gleichzeitig sowohl für ihre Darstellung in ANNA CHRISTIE als auch in dem im gleichen Jahr herausgekommenen Liebesdrama ROMANCE für den Academy Award nominiert. Es war ihre erste Nominierung (und zweite gleich dazu) für den Oscar. Ebenfalls nominiert wurden die Regie von Clarence Brown sowie die Kameraarbeit von William Daniels. Jedoch gingen allesamt bei der Verleihung leer aus.
Zugunsten der internationalen Vermarktung wurde, wie üblich bei Großproduktionen der frühen Tonfilmzeit, weitere Versionen in jeweiliger Landessprache gedreht. So entstand auch eine Fassung für den deutschsprachigen Raum in der Greta Garbo, umgeben von deutschsprachigen Schauspielern, deutsch spricht. Und das gar nicht mal so schlecht. Die deutschsprachige Version kam Anfang 1931 in die Kinos und ist dankenswerterweise als Bonus auf der deutschen DVD des Films enthalten.
BRATS (Kurzfilm)
(dt. Titel: VATERFREUDEN; GLÜCKLICHE KINDHEIT; DAS KIND IN DER WANNE; KNIRPSE)
USA, 1930; R: James Parrott; D: Stan Laurel, Oliver Hardy
Erstaufführung: 22. März 1930
Stan und Ollie (Stan Laurel und Oliver Hardy) müssen auf ihre Söhne (ebenfalls Stan Laurel und Oliver Hardy) aufpassen. Da der Apfel ja bekanntlich zum Brunnen geht, wie es so schön heißt, stehen ihnen ihre Bengel in Sachen Chaos in nichts nach. - BRATS bei dem Stan Laurel und Oliver Hardy mit Miniaturausgaben ihrer selbst agierten, gehört zu den bekanntesten ihrer Filme. Die beiden sind in einer Doppelrolle zu sehen als ihre eigenen Bälger, die wiederum in überdimensionalen Studiokulissen gefilmt werden, um den Eindruck zu erwecken, sie wären gerade einmal kniehoch. Ist teilweise etwas gruselig anzusehen, aber nichts destotrotz macht auch diese L&H-S/M-Show megalaune. Auch hier wurden meherere fremdsprachige Versionen gedreht, in denen Laurel und Hardy ihre Texte in Lautschrift von hochgehaltenen Pappkarten ablasen. Darunter befand sich auch eine deutschsprachige Fassung, die aber leider als verschollen gilt.