
THE PUBLIC ENEMY
(dt. Titel: DER ÖFFENTLICHE FEIND)
USA, 1931
First National Pictures
Regie: William A. Wellman
Produktion: Darryl F. Zanuck
Buch: Kubec Glasmon, John Bright, Harvey F. Thew, nach dem Roman Beer and Blood von John Bright
Kamera: Devereaux Jennings
Schnitt: Edward M. McDermott
Darsteller: James Cagney (Tom Powers), Jean Harlow (Gwen Allen), Edward Woods (Matt Doyle), Joan Blondell (Mamie), Donald Cook (Mike Powers), Leslie Fenton (Nails Nathan), Beryl Mercer (Ma Powers), Robert Emmett O'Connor (Paddy Ryan), Murray Kinnell (Putty Nose), Clark “Buddy” Burroughs (Dutch), Mae Clarke (Kitty), Frank Coghlan Jr. (Tom als Junge), George Daly (Maschienengewehrschütze), Frankie Darro (Matt als Junge), Snitz Edwards (Miller), Rita Flynn (Molly Doyle), Dorothy Gee (Nails' Mädchen), Douglas Gerrard (Schneidergehilfe), Dorothy Gray (kleines Mädchen), Ben Hendricks Jr. ('Bugs' Moran als Junge), Robert Homans (Officer Pat Burke), Eddie Kane (Oberkellner Joe), Mia Marvin (Jane), Sam McDaniel (Oberkellner), Helen Parrish (kleines Mädchen), Lee Phelps (Bartender Steve), Russ Powell (Bartender), Purnell Pratt (Officer Powers), Nanci Price (kleines Mädchen), Landers Stevens (Doktor), William H. Strauss (Pfandleiher), Charles Sullivan (Mug), Lucille Ward (Larry Daltons Mutter), Adele Watson (Mrs. Doyle)
Erstaufführuung: 23. April 1931
Filmszene
Inhalt: Mit der Prohibitionszeit gelingt dem Kleinkriminellen Tom Powers (James Cagney) der Aufstieg zum gefürchteten Gentlemangangster mit Royce und Maßanzug. Doch mit den Privilegien kommen auch die Probleme und neue Feinde. Suff, Überheblichkeit und eine Schwäche für schöne Frauen wie das undurchsichtige Luxusluder Gwen (Jean Harlow) werden für den unvorsichtig werdenden Tom zum Verhängnis.
Universal hat mit LITTLE CAESAR einen Gangsterfilm vorgelegt und ein neuen Trend geschaffen. Schon kurz darauf standen die Warner Bros. mit THE PUBLIC ENEMY in den Startlöchern für den wie schon bei LITTLE CAESAR Darryl F. Zanuck als Produzent verantwortlich zeichnete. Auf dem Regiestuhl nahm William A. Wellman platz, der mit WINGS 1927 den einzigen oscarprämierten Stummfilm inszenierte. Wie CAESAR basiert auch ENEMY auf authentischen Ereignissen, bei denen die Namen der Beteiligten geändert wurden. Wie auch dort wird hier natürlich kräftig filmgerecht dramatisiert.
Dem Film wird eine Texttafel vorangesetzt, die entschuldigend auf die Objektivität des Filmes hinweist und sich von jeder Glorifizierung des Gangstertums distanziert. Tatsächlich kommt auch THE PUBLIC ENEMY nicht drumherum mit der Faszination am Gangstertum das Interesse seines Zuschauers zu haltenn und auch so die nicht so ganz unproblematische Bewunderung der Gesellschaft jener Zeit zu refelektieren. Damit auch ja gar keine Missverständnisse aufkommen wird da natürlich noch das obligatorische „Crime don't pay“-Ende hintenrangesetzt.
James Cagney
In seiner Geschichte holt der Film weit aus und beginnt in der Jugendzeit seines Protagnisten mit irischen Wurzeln und sein Aufwachsen im kleinkriminellen Milleu der Slums einer ungenannten Stadt, die überall in Amerika sein könnte. Dabei ist der Film stets unterhaltsam und baut geschickt seine Spannung auf. Und fällt und steht mit seinem Hauptdarsteller, der damit zum Superstar wurde. James Cagney, geboren am 17. Juli 1899 in New York, dem zwar das Gangsterimage noch anheftete, aber im Gegensatz zu Edward G. Robinson etwa, auch in Tanzfilmen und Komödien überzeugen konnte. Er machte Tom Powers zu einem der berüchtigsten Filmschurken und die fiese Szene, in der er seiner Freundin eine halbe Grapefruit ins Gesicht drückt ist unvergesslich. Danach bekam Cagney noch jahrzehntelang in Restaurants Grapefruits spendiert. Auch einer anderen Ikone der frühen Tonfilmzeit gelang mit THE PUBLIC ENEMY der endgültige Durchbruch. Jean Harlow, geboren am 3. März 1911 in Kansas, wurde als platinblonde Sexgöttin unsterblich.
Jean Harlow
THE PUBLIC ENEMY, dessen Drehbuch oscarnominiert wurde, wird noch heute als einer der besten Gangsterfilme der alten Schule gefeiert. Er wurde 1998 ins National Film Registry aufgenommen.