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Cine-Phil schreibt Filmgeschichte

Ein historischer FIlmtageblog




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THE MUMMY (DIE MUMIE)



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THE MUMMY
(dt. Titel: DIE MUMIE)
USA, 1932
Universal Pictures
Regie: Karl Freund
Produktion: Carl Laemmle Jr.
Buch: John L. Balderston
Kamera: Charles J. Stumar
Schnitt: Milton Carruth
Musik: James Dietrich
Darsteller: Boris Karloff (Imhotep), Zita Johann (Helen Grosvenor), David Manners (Frank Whemple), Arthur Byron (Sir Joseph Whemple), Edward Van Sloan (Dr. Waldman), Bramwell Fletcher (Ralph Norton), Noble Johnson (Nubier), Kathryn Byron (Frau Muller), Leonard Mudie (Prof. Pearson), James Crane (Pharao), Leyland Hodgson (Gentleman), Eddie Kane (erster Doktor), Tony Marlow (Polizeiinspektor), C. Montague Shaw (Gentleman), Pat Somerset (Helens Tanzpartner), Arthur Tovey (Nubier)
Erstaufführung: 22. Dezember 1932

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Filmszene


Inhalt: Ein britischer Expeditionstrupp entdeckt 1922 im ägyptischen Wüstensand die Mumie des Imhotep (Boris Karloff). Die erweist sich als gar nicht so tot wie angenommen und möchte eine verflossene Liebe zurückgewinnen, wofür sie auch über Leichen geht.


Ein sensationeller archäologischer Fund war die Entdeckung der Grabkammer des Tut-Ench-Amun am 4. November 1922 durch den Briten Howard Carter. Die Meldung ging um die Welt und sorgte für großes Aufsehen. Allerdings beschäftigte die Öffentlichkeit im Anschluß weniger die erfreuliche Seite der Expedition, sondern eine Reihe merkwürdiger Zufälle und unglückseliger Unfälle, die im Zusammenhang mit der Öffnung des Grabes standen und schnell vom einem Fluch gesprochen wurde.

Erstes Opfer des „Fluchs“ war ein Kanarienvogel, der von einer Kobra gefressen wurde. Was einige, vor allem der einheimischen, Schatzgräber als Vorbote einer größeren Katastrofe deuteten. Doch Carter glaubte nicht an übersinnliches Treiben und brach die Expedition nicht ab. In der darauffolgenden Zeit starben immer mehr direkt an der Ausgrabung beteiligten Archäologen und Helfer unter verschiedensten mysteriösen Umständen. Noch heute hält sich der Glaube an einen Fluch weitverbreitet, nicht nur in Ägypten.

Stoff für einen gediegenen Horrorfilm war dies allemal. So dachten auch die findigen Universal-Produzenten, die sich bisher vor allem aus literarischen Quellen speisten, um den Menschen das Fürchten zu lehren. THE MUMMY sollte sich also bei weitaus realeren Ängsten bedienen. Auf dem Regiestuhl nahm Kameralegende Karl Freund Platz, der hier nach seiner inoffiziellen Co-Regie bei DRACULA (1931) sein Hollywoodregiedebüt gab. Übung darin hatte er ja schon aus seiner Zeit beim deutschen Stummfilm, wo er bereits zwei Filme eigenverantwortlich inszenierte.

Für die Rolle als Imhotep drängte sich geradezu Boris Karloff auf, der mit FRANKENSTEIN zum Superstar wurde und dessen Name nun in ebenso großen Lettern auf den Plakaten prangte wie der eigentliche Titel. Ohne ihn ist der Film kaum vorstellbar und wäre sicher nicht halb so gut, wie er letztendlich geworden ist. Freund und seinem Kameraman Charles Stumar gelingt es, Karloffs Augen so eindringlich erscheinen zu lassen, dass sie sich dem Zuschauer ins Gedächtnis brennen.

Wie ein roter Faden durch die klassischen Universal-Horrorfilme zieht sich Edward Van Sloan, der in DRACULA, FRANKENSTEIN und THE MUMMY einen fast exakten Rollentypus gibt, der sich mit Weisheit und wissenschaftlem Fachwissen dem Filmmonster entgegenstellt.

Mag THE MUMMY heute auch stark angestaubt wirken und keinen Zuschauer mehr gruseln lassen, so ist doch sein Einfluss kaum messbar. Die Universal verzichtete zwar, was ungewöhnlich ist, auf die obligatorischen Sequels, ließ es sich aber auch nicht nehmen 1940 mit THE MUMMY'S HAND das erste offizielle Remake selbst zu drehen. Natürlich sprangen auch andere Studios auf den Mumienzug auf und veröffentlichten ihre äußerst ähnlichen Konkurrenzprodukte. Auch die britischen Hammerstudios bedienten sich mit der Mumie einmal mehr einem von der Universal etablierten Filmmythos und schickten sie in mehreren Filmen über die Leinwand. 1999 entstand das überaus erfolgreiche Remake von Stephen Sommers mit Brendan Fraser in der Hauptrolle, das statt auf subtilen Grusel auf Action, Slapstick und überbordende CGI-Effekte setzte. Für mich eines der schlimmsten, seelenlosen Blockbusterprodukte Hollywoods, aber mich fragt ja keiner. Dann lieber noch einmal Karloffs charmante Bandagen.




Krass. Ich bin ja normal auch nicht so der Fan von CGI-überladenen Filmen, aber das Remake fand ich doch recht klasse. Hatte mehr Indiana Jones-Flair als es der offizielle 4. Teil erreicht hat. Aber mich fragt auch keiner. ;)
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Irgendjemand muss ihn ja gut gefunden haben, sonst wär er nicht so erfolgreich gewesen. :happy:
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