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DR. MABUSE, DER SPIELER 2. TEIL – INFERNO. EIN SPIEL VON MENSCHEN UNSERER ZEIT
von Cine-Phil ·
20 Januar 2010
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DR. MABUSE, DER SPIELER 2. TEIL – INFERNO. EIN SPIEL VON MENSCHEN UNSERER ZEIT
Deutschland, 1922
Uco-Film GmbH
Regie: Fritz Lang
Produktion: Erich Pommer
Buch: Thea von Harbou, Fritz Lang, nach dem Roman Dr. Mabuse, der Spieler von Norbert Jacques
Kamera: Carl Hoffmann
Darsteller: Rudolf Klein-Rogge (Dr. Mabuse), Aud Egede Nissen (Cara Carozza), Bernhard Goetzke (Staatsanwalt von Wenk), Robert Forster-Larrinaga (Spoerri), Julius E. Herrmann (Emil Schramm, Gertrude Welcker (Gräfin Dusy Told), Alfred Abel (Graf Told) uvm.
Erstaufführung: 26. Mai 1922
Filmszene
Inhalt: Verbrechergenie Dr. Mabuse (Rudolf Klein-Rogge) gerät er immer mehr in Bedrängnis. Die ihm von Staatsanwalt von Wenk (Bernhard Goetzke) umgelegte Schlinge zieht sich immer mehr zu. Als Mabuses Muse Cara Carozza (Aud Egede Nissen) verhaftet wird, um gegen ihren Boss und Lover auszusagen, lässt er sie eiskalt fallen und töten. Dafür richtet sich seine Habgier an Gräfin Told (Gertrude Welcker), die er begehrt und besitzen will. Dabei macht Mabuse erstmals Fehler.
Hintere Hälfte von Fritz Langs zweigeteilten Großfilm, in der es zur dramatischen (und hochspannenden Konfrontation der Gegenpole kommt. Lang inszeniert auch demn zwoten Teil des Psychodramas als satirischen Spiegel der Gesellschaft der Weimarer Republik, lenkt sein Augenmerk jedoch mehr noch als im ersten Teil auf die Thrilleraspekte, nicht ohne sich dennoch ausschweifend Zeit für seine Exkursionen zu nehmen.
Aljoscha Zimmermann
Die Gelegenheit diesen Klassiker zu besprechen möchte ich einmal nutzen um den vor wenigen Wochen verstorbenen Stummfilmkomponisten Aljoscha Zimmermann zu würdigen, der für die 2000 durch die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung restaurierte Fassung eine kongeniale neue Musik einspielte. Eine Originalmusik zu DR. MABUSE, DER SPIELER ist nicht überliefert. Zimmermanns Score unterstützt den Film perfekt und klingt gar beinahe zeitgenössisch. Der 1944 in Riga geborene Pianist kam durch Enno Patalas zum Stummfilm und wurde zu einem der, wenn nicht gar der, renommiertesten Komponisten seiner Zunft. Zirka 400 Filme veredelte Zimmermann mit seiner Musik, die er mit dem eigenen Quartett, dem auch seine Tochter, die Geigerin Sabrina Zimmermann angehört(e). Am 19. Dezember 2009 starb Aljoscha Zimmermann überraschend in München. Er hinterlässt neben seinem beeindruckenden Lebenswerk eine kaum zu schließende Lücke.