
WHY WORRY?
(dt. Titel: LIEBER KRANK ALS SORGENFREI)
USA, 1923
Hal Roach Studios
Regie: Fred C. Newmeyer, Sam Taylor
Produktion: Hal Roach
Buch: Sam Taylor
Kamera: Walter Lundin
Schnitt: Thomas J. Crizer
Darsteller: Harold Lloyd (Harold Van Pelham), Jobyna Ralston (die Krankenschwester), John Aasen (Colosso), Wallace Howe (der Diener), Jim Mason (Jim Blake), Leo White (Herculeo), Gaylord Lloyd (Mann), Mark Jones (Captain), William Gillespie (Offizier), Sam Lufkin (Soldat), Lee Phelps (Gast), Charles Stevenson (Revolutionär)
Erstaufführuung: 02. September 1923
Filmszene
Inhalt: Der millionenschwere Hypochonder Harold Van Pelham (Harold Lloyd) reist zur Erholung auf eine scheinbar idyllische südamerikanische Insel. Doch die Harmonie täuscht. Harold findet sich mitten in einer Revolution wieder, was er zunächst in seiner Egozentrik gar nicht bemerkt.
Nach SAFETY LAST! lag die Messlatte für Harold Lloyd natürlich unermesslich hoch. In solchen Fällen hat es das Nachfolgewerk naturgemäß etwas schwerer. Nun muss man ihm aber attestieren, dass ihm ein würdiger Sukzessor gelungen ist. Er ist wie zu erwarten nicht der Klassiker geworden, muss sich jedoch hinter dem Vorgänger auch nicht verstecken.
Urkomisch wie Lloyd hier durch die Straßen tappt und gar nicht bemerkt, dass er da mitten in einen blutigen Freiheitskampf geraten ist, dafür das seltsame Verhalten der Einheimischen als Marotten fehlinterpretiert. Dabei nimmt er deutlich die Arroganz seiner Landsleute bei Auslandsreisen aufs Korn. Ein wenig unverständlich steht er dagegen jedem Revolutionsgedanken gegenüber.
Zunächst muss man sich erst einmal an ein neues Gesicht an Harold Lloyds Seite gewöhnen. Jobyna Ralston nahm den Platz des lloydschen Love Interests anstelle von seiner gewohnten Partnerin Mildred Davis ein. Der Grund war, dass Davis sich nach der Hochzeit mit Lloyd im Februar 1923 komplett aus dem Filmgeschäft zurückzog. SAFETY LAST! war ihr letzter gemeinsamer Film. Gegen Davis, der es gelungen war sich ein eigenes Profil zu erspielen, wirkt Ralston in ihrem ersten Film an der Seite Lloyds noch etwas blass. Das werden die nächsten Filme zeigen, ob sie sich aus Davis mächtigen Schatten spielen kann. Eine Augenweide ist sie zumindest auch.
Besonders ins Auge sticht aber eindeutig der Hüne John Aasen als Sidekick Lloyds. Der aus Norwegen stammende Aasen maß stolze 2 Meter 19 und ersetzte den zunächst für die Rolle vorgesehenen „Cardiff Giant“ George Auger, der kurz nach Beginn der Dreharbeiten starb. Durch einen Zeitungsartikel wurde man auf Aasen aufmerksam, dem so zu einer kleinen Filmkarriere verholfen wurde. In einem Dutzend Filmen war er mit seiner Körpergröße in zumeist winzigen Rollen physisch präsent. So unter anderem in Tod Brownings Klassiker FREAKS (1932).