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Cine-Phil schreibt Filmgeschichte

Ein historischer FIlmtageblog




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THE HUNCHBACK OF NOTRE DAME (DER GLÖCKNER VON NOTRE DAME)



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THE HUNCHBACK OF NOTRE DAME
(dt. Titel: DER GLÖCKNER VON NOTRE DAME)
USA, 1923
Universal Pictures
Regie: Wallace Worsley
Produktion: Irving Thalberg, Carl Laemmle
Buch: Edward T. Lowe Jr., Perley Poore Sheehan, nach dem Roman Notre-Dame de Paris von Victor Hugo
Kamera: Robert Newhard
Schnitt: Edward Curtiss, Maurice Pivar, Sydney Singerman
Musik: Hugo Riesenfeld
Darsteller: Lon Chaney (Quasimodo), Patsy Ruth Miller (Esmeralda), Norman Kerry (Phoebus de Chateaupers), Kate Lester (Madame de Condelaurier), Winifred Bryson (Fleur de Lys), Nigel De Brulier (Don Claudio), Brandon Hurst (Jehan), Ernest Torrence (Clopin), Tully Marshall (El Rey Luis XI), Harry von Meter (Mons. Neufchatel), Raymond Hatton (Gringoire), Nick De Ruiz (Mons. Le Torteru), Eulalie Jensen (Marie), Roy Laidlaw (Charmolu), Ray Myers (Charmolus Assistent), William Parke (Josephus), Gladys Brockwell (Schwester Gudule), John Cossar (Richter), Edwin Wollock uvm.
Erstaufführuung: 02. September 1923

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Filmszene


Inhalt: Im Glockenturm der Pariser Kathedrale Notre Dame haust einsam der durch Buckel und halbseitige Gesichtslähmung entstellte Quasimodo (Lon Chaney). Eines Tages springt ihm die bezaubernde Tänzerin Esmeralda (Patsy Ruth Miller) ins (Glubsch-)Auge. Doch er ist nicht der Einzige, der sich in die adrette Dame verkuckt. Intrigen werden gesponnen und am Ende ist es immer Quasimodo, der alles ausbaden muss.


Ein weiterer weltberühmter Romanklassiker der für unzählige Adaptionen fürs Kino herhalten musste (bzw. immer noch muss) ist Victor Hugos DER GLÖCKNER VON NOTRE DAME aus dem Jahr 1831. Bis 1923 entstanden bereits eine gute handvoll Verfilmungen es folgten noch Dutzende weitere, von denen nicht wenige selber zu Evergreens wurden. Charles Laughton, Anthony Quinn und Anthony Hopkins ließen es sich nicht nehmen, den Quasimodo zu geben. Disney feierte 1996 einen Riesenerfolg mit einer Trickfilmreinkarnation.

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Lon Chaney


Am Anfang der Kette der bedeutensten Umsetzungen des Stoffes steht der Name Lon Chaney. Lon Chaney, der „Mann mit den 1000 Gesichtern“. Erster Horrorfilmstar und berühmt für seine unzähligen, von ihm selbst hergestellten Masken. Er sicherte sich 1921 die Rechte an Hugos Roman und fand mit Irving Thalberg einen geneigten Produzenten, der gewillt war, Chaney ausreichend Raum (und Budget) zur Verfügung zu stellen, um ein an Aufwand nie dagewesenes Spektakel zu zelebrieren. Für die 1912 gegründete Company Universal Pictures, bei der Thalberg zu dem Zeitpunkt Studiomanager (und Carl Laemmles rechte Hand) war, sollte es das erste große Prestigeobjekt werden, nach dem man jahrelang im Mittelmaß verhaftet war. Nach dem Erfolg des HUNCHBACK versuchte man sich hauptsächlich weiterhin an Horrorfilmen, die in den 30er Jahren ihren ersten Höheflug hatten und der Name Universal als Synonym für Qualitätsstandards des Genres stand. Aber dazu später.

So fand Chaney nach langer Zeit endich Geldgeber für sein geplantes Großprojekt. Jahrelang hatte er sich vergeblich bemüht in der kriselnden Filmwirtschaft Hollywoods, die gerade vom „Fatty Arbuckle-Skandal“ geschüttelt wurde. Aber nun konnte er sich endlich ranmachen. Mit Wallace Worsley wurde ein Regisseur gefunden, der den Wünschen der Produzenten willig folgte. Auf einem 19 Hektar wurde das Wahrzeichen von Paris, die Notre Dame-Kathedrale, als Kulisse nachgebaut. Drei Stunden täglich verbrachte Chaney in der Maske, um in Quasimodo verwandelt zu werden. Mühen und Aufwand haben sich gelohnt. THE HUNCHBACK OF NOTRE DAME ist ein würdiger (wenn auch etwas sperriger) Meilenstein geworden.




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