
THE GOLD RUSH
(dt. Titel: GOLDRAUSCH)
USA, 1925
Charles Chaplin Productions
Regie: Charles Chaplin
Produktion: Charles Chaplin
Buch: Charles Chaplin
Kamera: Roland Totheroh
Schnitt: Charles Chaplin
Musik: Carli Elinor
Darsteller: Charles Chaplin (der Tramp), Mack Swain (Big Jim McKay), Tom Murray (Black Larsen), Henry Bergman (Hank Curtis), Malcolm Waite (Jack Cameron), Georgia Hale (Georgia), Jack Adams (Mann in Tanzbar), Albert Austin (Goldsucher) uvm.
Erstaufführung: 26. Juni 1925
Filmszene
Inhalt: Ein einsamer Tramp (Charles Chaplin) folgt dem Lockruf des Goldes nach Alaska, wo er wie viele andere auch große Strapazen auf sich nimmt, um sein Glück zu finden. Auf einer Hütte begegnet er dem rauhbeinigen Goldsucher Big Jim McKay (Mack Swain) sowie dem unberechenbaren Kriminellen Black Larsen (Tom Murray). Für den Tramp beginnt ein Kampf ums Überleben, mit und auch gegen die beiden.
1896 begann in Kanada der große Klondike Goldrausch. Nach dem Fund von Gold am Yukon durch eine Gruppe Glückspilze im August des Jahres begann ein Run von Tausenden Menschen, die in der Gegend ihr schnelles Glück suchten. Allerdings fanden die wenigsten wirklich ein Vermögen, viele fanden nur den Tod.
Vergleichbar damit war auch der Aufstieg Hollywoods, der unzählige Menschen anzog, die schnell zu matieriellem Vermögen und Ruhm finden wollten. Einer der es geschafft hat war Charles Chaplin. Er nahm die Hysterie um das Gold vom Ende des voherigen Jahrhunderts als Thema für seinen zweiten großen Geniestreich nach THE KID (1921).
THE GOLD RUSH war der erste Langfilm seit THE KID, bei dem Chaplin wieder sowohl Regie führte als auch die Hauptrolle spielte. Derweil inszenierte er neben einer handvoll Kurzfilmen das Drama A WOMAN OF PARIS: A DRAMA OF FATE (1923), bei dem er selbst aber nur einen Statistenauftritt hatte. Mit THE GOLD RUSH war er wieder in seinem Element und erfuhr einen erneuten Triumphzug.
Die mit jeder Menge Dramatik, Herzschmerz, Spannung, Schnee und Kälte (gedreht wurde im heißen Kalifornien) abgemischte Komödie ist bis heute eines der erfolgreichsten Werke Chaplins. Eine unvergessliche Szene reiht sich an die Nächste. Insbesondere der Brötchentanz und das Essen des eigenen Stiefels brannten sich in die Annalen der Filmgeschichte. Meine persönlichen Favoriten sind der Moment, wo Charley von Big Jim im Hungerwahn für ein Huhn gehalten wird sowie der Schweißtreibende Moment, als die Hütte der beiden Goldsucher in Absturzgefahr an einer Klippe hängt.
Der Schuh den Chaplin verdrückte war in Wirklichkeit aus Lakritze und er musste mit einem Insulinschock ins Krankenhaus eingeliefert werden. In dem Hühnerkostüm steckte zunächst ein anderer Schauspieler. Keine Einstellung gelang jedoch zu Chaplins Zufriedenheit. So streifte er sich selbst das Federkostüm über.
1942 schnitt Chaplin den Film um und brachte ihn mit eigenhändig komponierter Musik und aufgenommenen Erzählerkommentar noch einmal in die Kinos. 1970 erfolgte eine weitere Wiederaufführung, die Musik hierfür schrieb William P. Perry.
1992 wurde THE GOLD RUSH vom National Film Preservation USA Board ins National Film Registry aufgenommen. Verdiente Ehre für einen der schönsten Filme aller Zeiten.