THE PHANTOM OF THE OPERA
(dt. Titel: DAS PHANTOM DER OPER)
USA, 1925
Universal Pictures
Regie: Rupert Julian, Lon Chaney, Ernst Laemmle, Edward Sedgwick
Produktion: Carl Laemmle
Buch: Elliott J. Clawson, Raymond L. Schrock, nach dem Roman Le Fantôme de l'Opera von Gaston Leroux
Kamera: Virgil Miller, Milton Bridenbecker, Charles Van Enger
Schnitt: Edward Curtiss, Maurice Pivar, Gilmore Walker
Musik: Gustav Hinrichs
Darsteller: Lon Chaney (Erik, das Phantom), Mary Philbin (Christine Daae), Norman Kerry (Vicomte Raoul de Chagny), Arthur Edmond Carewe (Ledoux), Gibson Gowland (Simon Buquet), John St. Polis (Comte Philip de Chagny), Snitz Edwards (Florine Papillon), Virginia Pearson (Carlotta), Roy Coulson uvm.
Erstaufführuung: 06. September 1925
Filmszene
Inhalt: In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts haust in den Katakomben unterhalb der Pariser Oper ein Mann (Lon Chaney), der sein entstelltes Antlitz unter einer Maske verbirgt. Er ist besessen von der bezaubernden Opernsängerin Christine (Mary Philbin). Er verhilft ihr zu einer glanzvollen Karriere, in dem er über Leichen geht. Doch er verlangt auch seinen Preis dafür.
Zweite bekannte Verfilmung des bekannten Romans aus der Feder von Gaston Leroux. Die erste, eine deutsche Produktion, stammt aus dem Jahr 1916. Diese mit Lon Chaney war ein großer Welterfolg und gilt als einer der bedeutendsten Filmauftritte Chaneys.
Dabei nahm alles einen etwas holprigen Anfang. Die erste Schnittversion fiel im Januar 1925 beim Testscreening in Los Angeles durch. Für Produzent Carl Laemmle, der mit der Fassung von vornherein nicht zufrieden war, eine willkommene Gelegenheit den Film noch einmal umschneiden zu lassen.
Im April 1925 feierte THE PHANTOM OF THE OPERA Weltpremiere in San Francisco. Doch auch die dort gezeigte Fassung sollte keinen Bestand haben. Edward Sedgwick, normalerweise für seine Komödien bekannt, drehte neue Szenen, die in das fertige Werk eingearbeitet wurden. Am 6. September 1925 feierte dann die offizielle Schnittfassung Premiere im Astor Theater in New York.
Doch damit war noch lange nicht genug der Veränderungen. 1929 wurde noch eine leicht veränderte Fassung erstellt, die innerhalb der USA zur gelegentlichen Aufführung kam. 1930 wurde der Stummfilm in eine Tonfilmvariante umgearbeitet. Spätere Restaurationen versuchten den Originalzustand wieder herzustellen, was leider nicht mehr ganz möglich war.
So war etwa von der gedrehten Zweifarben-Technicolor-Variante nur die Maskenballszene erhalten, die nun in gruselig leuchtenden Farben aber noch immer ihren Reiz ausstrahlt.
Chaney festigte und zementierte seinen Ruf als Horrorikone, die Maske entwarf er natürlich wieder selber. Er war noch in einigen weiteren denkwürdigen Genrefilmen zu sehen, so etwa. Sein Sohn Lon Chaney Jr. versuchte später – nicht ohne Erfolg - in die großen Fußstapfen seines Vaters zu treten.