Shutter Island (Martin Scorsese, USA 2010)
Es hätte alles so schön werden können: denn die ersten 1,5 Stunden des Films sind großartig. Prächtige, simulierte Bilder, ein fantastischer, verstörender Score und ein ausgezeichneter DiCaprio. Sogar die Handlung ist erträglich. Doch dann kommen sie wieder: die psychologisch-pathologischen Fallen, die Pointen und Plottwist. Und am Ende ist dieser nüchterne, nie zur Empathie einladende, aus diesem kunstvollen Unterhaltungsfilm, doch wieder nur ein mäßig unterhaltendes Produkt aus dem Setzkasten geworden. Denn als alles aufgeklärt und erklärt ist, das Entgrenzte der Rationalität unterworfen wird und seine Verortung in der Kleinfamilie findet, da wird der Film zäh, überlang und langweilig. Was eben noch Stille war ist nun Ödnis, was eben Hitchcock-Hommage war ist nun nerviges Holzhammerzitat, das Kontemplative im Schnitt ist plötzlich schnöde Screentime für die Megastars. Das hätte ein richtig guter Film werden können - warum haben sie das nur so gemacht, Herr Scorsese?
Es hätte alles so schön werden können: denn die ersten 1,5 Stunden des Films sind großartig. Prächtige, simulierte Bilder, ein fantastischer, verstörender Score und ein ausgezeichneter DiCaprio. Sogar die Handlung ist erträglich. Doch dann kommen sie wieder: die psychologisch-pathologischen Fallen, die Pointen und Plottwist. Und am Ende ist dieser nüchterne, nie zur Empathie einladende, aus diesem kunstvollen Unterhaltungsfilm, doch wieder nur ein mäßig unterhaltendes Produkt aus dem Setzkasten geworden. Denn als alles aufgeklärt und erklärt ist, das Entgrenzte der Rationalität unterworfen wird und seine Verortung in der Kleinfamilie findet, da wird der Film zäh, überlang und langweilig. Was eben noch Stille war ist nun Ödnis, was eben Hitchcock-Hommage war ist nun nerviges Holzhammerzitat, das Kontemplative im Schnitt ist plötzlich schnöde Screentime für die Megastars. Das hätte ein richtig guter Film werden können - warum haben sie das nur so gemacht, Herr Scorsese?