Ascenseur pour l'échafaud / Fahrstuhl zum Schafott (Louis Malle, Frankreich 1958)
Malles Debut-Spielfilm über den gehobenen Angestellten Julien Tavernier (Maurice Ronet), der seinen Chef Mr. Carala deswegen umbringt, weil er ein Verhältnis mit dessen Frau (Jeanne Moreau) hat, ist eine Mischung aus Krimi, Film Noir und Liebes-Tragödie.
Der Protagonist bleibt bei seiner überhasteten Rückkehr an den Tatort - er hat das Seil, mit dem er ins Büro des Chefs einsteigen konnte, gut sichtbar außen am Geländer vergessen - im Fahrstuhl stecken, da der Sicherheitsmann zeitgleich den Strom abstellt und das Gebäude verriegelt. Malle findet so nicht nur die Ausgangssituation für einen spannenden Ausbruchsversuch in schwindelnder Höhe, sondern auch eine eindrucksvolle Metapher für die steckengebliebene Liebesbeziehung zu Florence - eine Beziehung, die sich nirgends hin entwickeln kann.
In einem zweiten, parallelen Handlungsstrang wird Julien das Auto von einem kleinen Ganoven geklaut, der vor seiner naiven Freundin mal den Max machen möchte. Dies führt in einem kleinen Motel in der Nacht zur Katastrophe.
Der phantstisch photografierte und spannende Film wirkt jedoch merkwürdigerweise sehr uneinheitlich und zerrissen. Dies kommt sicher durch den großen Raum, den die Parallelhandlung einnimmt. Doch auch die Grundanlage des Films birgt dieses Problem bereits in sich: wir sehen einen Liebesfilm, in dem die Liebenden nicht zueinander finden. Diese verhinderte "Vereinigung" überträgt sich auch auf den Zuschauer, da das, um was es geht, nicht stattfindet. Dies allerdings gibt dem Film den Raum, Florences Liebesleid zu thematisieren: sie durchstreift die Nacht von Paris, die Boulevards und die Cafés auf der Suche nach dem Geliebten. Da setzt Miles Davis' Jazztrompete ein, und Jeanne Moreau wird urplötzlich zu dem Symbol, der Ikone der unglücklich Liebenden. Das ist die völlige Kinomagie und katapultiert den Film auf eine ganz andere, emotional höhere Ebene.
Jazztrompete Katastrophe
Malles Debut-Spielfilm über den gehobenen Angestellten Julien Tavernier (Maurice Ronet), der seinen Chef Mr. Carala deswegen umbringt, weil er ein Verhältnis mit dessen Frau (Jeanne Moreau) hat, ist eine Mischung aus Krimi, Film Noir und Liebes-Tragödie.
Der Protagonist bleibt bei seiner überhasteten Rückkehr an den Tatort - er hat das Seil, mit dem er ins Büro des Chefs einsteigen konnte, gut sichtbar außen am Geländer vergessen - im Fahrstuhl stecken, da der Sicherheitsmann zeitgleich den Strom abstellt und das Gebäude verriegelt. Malle findet so nicht nur die Ausgangssituation für einen spannenden Ausbruchsversuch in schwindelnder Höhe, sondern auch eine eindrucksvolle Metapher für die steckengebliebene Liebesbeziehung zu Florence - eine Beziehung, die sich nirgends hin entwickeln kann.
In einem zweiten, parallelen Handlungsstrang wird Julien das Auto von einem kleinen Ganoven geklaut, der vor seiner naiven Freundin mal den Max machen möchte. Dies führt in einem kleinen Motel in der Nacht zur Katastrophe.
Der phantstisch photografierte und spannende Film wirkt jedoch merkwürdigerweise sehr uneinheitlich und zerrissen. Dies kommt sicher durch den großen Raum, den die Parallelhandlung einnimmt. Doch auch die Grundanlage des Films birgt dieses Problem bereits in sich: wir sehen einen Liebesfilm, in dem die Liebenden nicht zueinander finden. Diese verhinderte "Vereinigung" überträgt sich auch auf den Zuschauer, da das, um was es geht, nicht stattfindet. Dies allerdings gibt dem Film den Raum, Florences Liebesleid zu thematisieren: sie durchstreift die Nacht von Paris, die Boulevards und die Cafés auf der Suche nach dem Geliebten. Da setzt Miles Davis' Jazztrompete ein, und Jeanne Moreau wird urplötzlich zu dem Symbol, der Ikone der unglücklich Liebenden. Das ist die völlige Kinomagie und katapultiert den Film auf eine ganz andere, emotional höhere Ebene.
Jazztrompete Katastrophe