Fahrenheit 451 (Francois Truffaut, UK 1966)
Ungemein abstrakter Science-Fiction-Film, der einen Großteil seiner Faszination gerade daraus bezieht, dass er nicht in ferne Welten flüchten muss, um die eigene als fremde zu entlarven.
Auch ein wunderbarer Anstupser sowohl in Richtung Mediendiskurse als auch zum Faschismus vor der formalen Experimentierfolie der Nouvelle Vague; am deutlichsten wird diese vielleicht in den Anfangscredits, den Schnitten und vereinzelten Szenen, in denen formale Gestaltungsmittel direkt in das Filmbild ein-, bzw- "übergreifen". Ein Beispiel: als Montag vom Captain verhört wird, saust auf den rechts im Bild stehenden Montag der linke Bildrahmen zu, als ob sich ein Splitscreen "auftue" oder eine Wischblende käme. Dabei wird aber das Bild formal eingefroren und verdeutlicht die Bedrängnis des Protagonisten.
Ganz rund ist die Chose aber nicht. Truffaut unterlaufen einige Überdeutlichkeiten, die etwas nerven. Etwa wenn das Kind samt Mama auf der Brücke steht und auf die davonfahrenden Feuerwehrautos zeigt und meint, dass es gleich wieder brennen würde. Auch der eindeutige Zuschnitt des Films auf das Bildungsbürgertum ist leicht debil, etwa wenn man schöne Ausgaben von Genet und Cocteau in Flammen aufgehen sieht. Kalle, wer isn ditte? Naja, das sind aber Kleinigkeiten. Man darf nicht gestorben sein, ohne diesen Film gesehen zu haben.
Feuerwehrauto Buchmenschen
Ungemein abstrakter Science-Fiction-Film, der einen Großteil seiner Faszination gerade daraus bezieht, dass er nicht in ferne Welten flüchten muss, um die eigene als fremde zu entlarven.
Auch ein wunderbarer Anstupser sowohl in Richtung Mediendiskurse als auch zum Faschismus vor der formalen Experimentierfolie der Nouvelle Vague; am deutlichsten wird diese vielleicht in den Anfangscredits, den Schnitten und vereinzelten Szenen, in denen formale Gestaltungsmittel direkt in das Filmbild ein-, bzw- "übergreifen". Ein Beispiel: als Montag vom Captain verhört wird, saust auf den rechts im Bild stehenden Montag der linke Bildrahmen zu, als ob sich ein Splitscreen "auftue" oder eine Wischblende käme. Dabei wird aber das Bild formal eingefroren und verdeutlicht die Bedrängnis des Protagonisten.
Ganz rund ist die Chose aber nicht. Truffaut unterlaufen einige Überdeutlichkeiten, die etwas nerven. Etwa wenn das Kind samt Mama auf der Brücke steht und auf die davonfahrenden Feuerwehrautos zeigt und meint, dass es gleich wieder brennen würde. Auch der eindeutige Zuschnitt des Films auf das Bildungsbürgertum ist leicht debil, etwa wenn man schöne Ausgaben von Genet und Cocteau in Flammen aufgehen sieht. Kalle, wer isn ditte? Naja, das sind aber Kleinigkeiten. Man darf nicht gestorben sein, ohne diesen Film gesehen zu haben.
Feuerwehrauto Buchmenschen
Finde im übrigen gar nicht so bildungsbürgerlich, was da aufgehäuft wird. Die Konsaliks und Pilchers werfen die Kommspielmitmir-Menschen von ganz allein ins Feuer.