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Untergetaucht im Spinnwebwald





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Film "von Scheiß Leben"*



Mein Leben ohne mich (Isabel Coixet, Spanien/Kanada 2003)

Eine junge Mutter zweier kleiner Mädchen bekommt die Diagnose einer unheilbaren Krebserkrankung und entscheidet sich dazu, in den letzten zwei bis drei Wochen die Sachen noch zu tun, zu denen sie nie gekommen war, immer die Zeit gefehlt hat, die sie glaubt, noch tun zu müssen. Ihren Mann und ihre Angehörigen weiht sie nicht ein, sondern nimmt jedem einzelnen Abschiedstapes auf, die der behandelnde Arzt derjenigen Person zum entsprechenden Zeitpunkt übergeben soll.

Der Film hätte sehr viel Potential gehabt, zum absoluten Kitschfest zu werden. Und vermutlich ist es nicht nur der Schauspielkunst Sarah Polleys zu verdanken (sondern allen Beteiligten), daß dem nicht so geworden ist. Aber sie ist der Dreh und Angelpunkt dieses Dramas, das Gesicht dieses Films. Und dabei ist hier kein heiliger Ernst zu spüren, kein steifer Respekt vor dem großen Thema; vielmehr erlaubt sich der Film neben aller Furchtbarkeit und Angst Momente der Begeisterung, des Schönen, des Friedlichen, der Lebensfreude. Umso berührender wird dieser Abschied bei dem man sich seiner Tränen nicht zu schämen braucht. Die Welt braucht mehr solcher Filme!

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*moodswing gewidmet.

Sarah Polley Kanada