Le Silence de Lorna (Jean-Pierre und Luc Dardenne, div. 2008)
Man wird mitten hinein geworfen in die Ehe zwischen Lorna und Claudy - und hier scheint einiges nicht zu stimmen, denn von Intimität ist dieser private Raum nicht erfüllt. Und da in den Filmen der Dardennes nichts erklärt wird, muss man den Bilderrn zuschauen, warten, sich den Schlüssel geben lassen. Lorna spricht mit einem Akzent, ist Albanerin, wie sich herausstellt; Claudy ein Heroinabhängiger. So wird deutlich, dass diese arrangierte Ehe ein ökonomisches Konstrukt ist: für Claudy um an Geld zu kommen, für Lorna, um die belgische Staatsbürgerschaft zu bekommen. Natürlich soll Lornas Körper, immerhin ihr Kapital, weiterverkauft werden: nun eine Belgierin, an einen Russen. Claudy ist da im Weg und muß weg. Und da kommt dann doch das Humane in den Film, das sich ansonsten nur im Ziel eine Snackbar mit dem Geliebten zu eröffnen, manifestiert hatte.
Ein weiterer toller Film der Dardennes. Der sich in einen Konflikt hineinbewegt, als Lornas Gewissen bei diesem Spiel nicht mehr mitmachen kann. Und so abrupt, wie sie auszubrechen versucht, endet der Film. Hier wird nichts gerundet, findet keine Geschichte ihr Ende: der Film selbst verweigert sich der Zuschauererwartung und bricht mit den ökonomischen Regeln des Filmgeschäfts.
Belgien Albanien
Man wird mitten hinein geworfen in die Ehe zwischen Lorna und Claudy - und hier scheint einiges nicht zu stimmen, denn von Intimität ist dieser private Raum nicht erfüllt. Und da in den Filmen der Dardennes nichts erklärt wird, muss man den Bilderrn zuschauen, warten, sich den Schlüssel geben lassen. Lorna spricht mit einem Akzent, ist Albanerin, wie sich herausstellt; Claudy ein Heroinabhängiger. So wird deutlich, dass diese arrangierte Ehe ein ökonomisches Konstrukt ist: für Claudy um an Geld zu kommen, für Lorna, um die belgische Staatsbürgerschaft zu bekommen. Natürlich soll Lornas Körper, immerhin ihr Kapital, weiterverkauft werden: nun eine Belgierin, an einen Russen. Claudy ist da im Weg und muß weg. Und da kommt dann doch das Humane in den Film, das sich ansonsten nur im Ziel eine Snackbar mit dem Geliebten zu eröffnen, manifestiert hatte.
Ein weiterer toller Film der Dardennes. Der sich in einen Konflikt hineinbewegt, als Lornas Gewissen bei diesem Spiel nicht mehr mitmachen kann. Und so abrupt, wie sie auszubrechen versucht, endet der Film. Hier wird nichts gerundet, findet keine Geschichte ihr Ende: der Film selbst verweigert sich der Zuschauererwartung und bricht mit den ökonomischen Regeln des Filmgeschäfts.
Belgien Albanien