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Magical History Tour: Kôchiyama Sôshun / Priest of Darkness (Sadao Yamanaka, Japan 1936)
von Bastro ·
17 November 2013
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Der zweite von nur drei erhaltenen Filmen Sadao Yamanakas ist eine manchmal rührende, aber nie rührselige Fürsorgegeschichte einer älteren Schwester gegenüber dem jüngeren Bruder: dieser ist ein Taugenichts, stiehlt einem Samurai einen wertvollen Dolch und brennt dann auch noch mit einer Kurtisane durch. Da die Flucht aber letztlich unmöglich scheint, begehen sie einen klassischen double suicide aus Liebe, wobei der Unglücksrabe aber überlebt. Bald sind alle hinter ihm her, vor allem aber der Gangsterboss, dem er das Mädchen weggenommen hat. Die Schwester, gespielt von Setsuko Hara in einer frühen Rolle, opfert sich daraufhin für ihn und verkauft sich selbst um dessen Schuldenstand auszugleichen. Dies wollen wieder zwei befreundete Ehrenmänner verhindern, die so in die mittlerweile lebensgefährliche Angelegenheit hineingezogen werden.
Der Film ist relativ unübersichtlich, da eine ganze Reihe Personen mitspielen, die alle nicht gerade unwichtig sind. Das liegt vor allem an den beiden Hauptplots, aus denen der Film besteht, sowie aus seinen vielen Nebenerzählsträngen. Yamanaka gelingt es, die Hektik des Armen- wie Vergnügungsviertels darzustellen, und sich gleichzeitig den Figuren zu nähern. Diese sind keine grob gezeichneten Schablonen, sondern Charaktere mit Herz und Individualität. So ist es kein Wunder, dass der Film gelegentlich wie ein shomingeki im Gewand des Historienfilms auftritt, wobei auch der Regiestil mitunter an den Yasujiro Ozu erinnert. Am Ende gibt es dann als Sahnehäubchen einen furiosen Schwertkampf in den engen Abwasserkanälen und Passagen des Armenviertels. Yamanaka hat leider nur um die zwanzig Filme gedreht (in sieben Jahren (!)), bevor er im Krieg an Auszehrung gestorben ist. Ein junger tragischer Tod mit gerade Mal 28 Jahren. Sehr schade, dass die anderen Filme wohl in Kriegszeiten verloren gegangen sind.
Period Piece Setsuko Hara Kabuki Samurai Ehre Harakiri Shogun Waffe ninjo giri japan
Der Film ist relativ unübersichtlich, da eine ganze Reihe Personen mitspielen, die alle nicht gerade unwichtig sind. Das liegt vor allem an den beiden Hauptplots, aus denen der Film besteht, sowie aus seinen vielen Nebenerzählsträngen. Yamanaka gelingt es, die Hektik des Armen- wie Vergnügungsviertels darzustellen, und sich gleichzeitig den Figuren zu nähern. Diese sind keine grob gezeichneten Schablonen, sondern Charaktere mit Herz und Individualität. So ist es kein Wunder, dass der Film gelegentlich wie ein shomingeki im Gewand des Historienfilms auftritt, wobei auch der Regiestil mitunter an den Yasujiro Ozu erinnert. Am Ende gibt es dann als Sahnehäubchen einen furiosen Schwertkampf in den engen Abwasserkanälen und Passagen des Armenviertels. Yamanaka hat leider nur um die zwanzig Filme gedreht (in sieben Jahren (!)), bevor er im Krieg an Auszehrung gestorben ist. Ein junger tragischer Tod mit gerade Mal 28 Jahren. Sehr schade, dass die anderen Filme wohl in Kriegszeiten verloren gegangen sind.
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