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Magical History Tour: Act of Violence (Fred Zinnemann, USA 1948)
von Bastro ·
18 Mai 2014
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Die Vergangenheit holt einen ein. Genau diese Erfahrung muss der Protagonist Frank (Van Heflin) dieses wirklich her-vor-ragend gefilmten Film Noirs machen (Kamera: Robert Surtees), ein Bauunternehmer, der eine unbekannte Schuld aus dem Zweiten Weltkrieg mitgebracht hat. Seine Gattin Edith (Janet Leigh) hält er sich ein wenig als Dummchen zuhause, die trotz tief empfundener Empathie ihm das Gewissen nicht erleichtern kann. Plötzlich taucht der mysteriöse Mr. Parkson auf (Robert Ryan), nachts und mit gezückter Pistole. Da kann er irgendwann nicht umhin, obwohl er alles herunterspielt, seine Frau der Gefahr auszusetzen. Was wirklich damals geschah, das offenbart dann aber Parkson selbst - und Edith kann (und will) es einfach nicht glauben. Dass Parkson mit seiner Rache auch sein eigenes Leben zerstören wird, da er zum Mörder wird, kann seine eigene Frau ebenfalls nicht akzeptieren und versucht verzweifelt, zu intervenieren.
Das ist eine kongeniale Plotvolte, die aus dem die Genrestandards erfüllenden Noir ein durchaus komplexes, tiefgründiges Drama macht - ihm eine weitere Ebene hinzufügt - über Schuld und Vergangenheitsbewältigung. Dies hat autobiographische Gründe: Zinnemann selbst konnte 1938 noch vor den Nazis in die USA flüchten, seine Eltern allerdings warteten vergebens auf die notwendigen Visa, bis sie schließlich ins Konzentrationslager deportiert und dort ermordert wurden. Mit dieser Schuld, überlebt zu haben, musste Zinnemann ein Leben lang zurecht kommen - und so verwundert es nicht, dass in vielen seiner Filme der Zweite Weltkrieg und die Verwüstungen, die er in der menschlichen Psyche hinterließ, thematisiert wurde (The Seventh Cross nach Anna Seghers, The Search, oder The Men). Ein toller, sehr spannender Film, den ich aus vollstem Herzen empfehlen möchte.
MGM Holocaust Film Noir Konzentrationslager Mörder Janet Leigh Robert Ryan Cannes
Das ist eine kongeniale Plotvolte, die aus dem die Genrestandards erfüllenden Noir ein durchaus komplexes, tiefgründiges Drama macht - ihm eine weitere Ebene hinzufügt - über Schuld und Vergangenheitsbewältigung. Dies hat autobiographische Gründe: Zinnemann selbst konnte 1938 noch vor den Nazis in die USA flüchten, seine Eltern allerdings warteten vergebens auf die notwendigen Visa, bis sie schließlich ins Konzentrationslager deportiert und dort ermordert wurden. Mit dieser Schuld, überlebt zu haben, musste Zinnemann ein Leben lang zurecht kommen - und so verwundert es nicht, dass in vielen seiner Filme der Zweite Weltkrieg und die Verwüstungen, die er in der menschlichen Psyche hinterließ, thematisiert wurde (The Seventh Cross nach Anna Seghers, The Search, oder The Men). Ein toller, sehr spannender Film, den ich aus vollstem Herzen empfehlen möchte.
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