Dass die Komödie oftmals nicht ganz für voll genommen wird, zumindest nicht auf gleicher Stufe stehe wie die Tragödie, liegt nicht nur an den Unterlassungen des Aristoteles. Was leicht und heiter ist, hat weniger Gewicht - denkt man. Dass aber das ein Irrglaube ist, sieht man schon an so wunderbaren Werken wie den Komödien Shakespeares, etwa Much Ado about Nothing (um mal ein geläufiges Beispiel zu nennen), oder, freilich, bei Molière. Oder Georges Tabori, Samuel Beckett, Yasmina Reza und so weiter. Oder eben John Ford.
Judge Priest beginnt beinahe anarchistisch - und ausgerechnet mit einer Gerichtsszene. Der Angeklagte liegt lümmelnd auf der Bank herum und nickt kurz weg. Der Richter (Priest) liest das Abendblatt, die Witzeseite. Der Staatsanwalt schwadroniert und salbadert hoch zu Roß wie ein Geschichtenerzähler an der Biertheke. Dass hier nichts Gescheites passieren wird, sagt uns viel über das namenlose Kleinstädtchen in Kentucky, in den Südstaaten der USA. Hier passiert nix, und wenn, dann wird es per Handschlag verhandelt. Der Verhandlungsgegenstand ist zudem der Raub eines Suppenhuhns, wenn ich das richtig verstanden habe, und als der Angeklagte sich verteidigt, gerät alles zu einer musikalischen Sause, zu einem Singalong, in den alle einstimmen. Ein Irrenhaus. Eines, bei dem man sich aber auch nicht wundern würde, wenn plötzlich der Galgenstrick hervorgeholt wird, um den ehemaligen Sklaven zu hängen.
Der Film ist aber auch akustisch eine Herausforderung: der Akzent ist manchmal sehr schwer zu verstehen im O-Ton (und ohne Untertitel). Wenn dann noch mit Sprache gespielt wird, wie in den verballhornenden Reden des Schwarzen Protagonisten namens Stepin Fetchit (!), der auf diese Art afro-amerikanische Stereotypen aufs Korn nimmt, wird der Film auch auf dieser Ebene eine ganz schöne Herausforderung. Der Film zerfällt zudem in zwei Teile, in dem nur im ersten der Judge selbst im Zentrum steht. Später wird die Rolle von zwei anderen Figuren übernommen, einmal von einer Liebesgeschichte - wodurch der Film weniger eine gewöhnliche Narration aufweist, als einer Zustandsbeschreibung gleichkommt, oder eines Films mit verschiedenen Erzählfäden. Ich habe mich nicht ganz leicht getan mit ihm, obwohl ich hoch konzentriert und mit Kopfhörer geschaut habe. Geholfen hat mir dann dieser etwas erklärbärige Text bei der Fipresci, der die Komplexität des Films aber sehr deutlich werden lässt. Definitiv: eine Empfehlung.
Judge Priest beginnt beinahe anarchistisch - und ausgerechnet mit einer Gerichtsszene. Der Angeklagte liegt lümmelnd auf der Bank herum und nickt kurz weg. Der Richter (Priest) liest das Abendblatt, die Witzeseite. Der Staatsanwalt schwadroniert und salbadert hoch zu Roß wie ein Geschichtenerzähler an der Biertheke. Dass hier nichts Gescheites passieren wird, sagt uns viel über das namenlose Kleinstädtchen in Kentucky, in den Südstaaten der USA. Hier passiert nix, und wenn, dann wird es per Handschlag verhandelt. Der Verhandlungsgegenstand ist zudem der Raub eines Suppenhuhns, wenn ich das richtig verstanden habe, und als der Angeklagte sich verteidigt, gerät alles zu einer musikalischen Sause, zu einem Singalong, in den alle einstimmen. Ein Irrenhaus. Eines, bei dem man sich aber auch nicht wundern würde, wenn plötzlich der Galgenstrick hervorgeholt wird, um den ehemaligen Sklaven zu hängen.
Der Film ist aber auch akustisch eine Herausforderung: der Akzent ist manchmal sehr schwer zu verstehen im O-Ton (und ohne Untertitel). Wenn dann noch mit Sprache gespielt wird, wie in den verballhornenden Reden des Schwarzen Protagonisten namens Stepin Fetchit (!), der auf diese Art afro-amerikanische Stereotypen aufs Korn nimmt, wird der Film auch auf dieser Ebene eine ganz schöne Herausforderung. Der Film zerfällt zudem in zwei Teile, in dem nur im ersten der Judge selbst im Zentrum steht. Später wird die Rolle von zwei anderen Figuren übernommen, einmal von einer Liebesgeschichte - wodurch der Film weniger eine gewöhnliche Narration aufweist, als einer Zustandsbeschreibung gleichkommt, oder eines Films mit verschiedenen Erzählfäden. Ich habe mich nicht ganz leicht getan mit ihm, obwohl ich hoch konzentriert und mit Kopfhörer geschaut habe. Geholfen hat mir dann dieser etwas erklärbärige Text bei der Fipresci, der die Komplexität des Films aber sehr deutlich werden lässt. Definitiv: eine Empfehlung.
Herrlich auch, dass die Rolle des Priest hier von einem Cherokee gespielt wird. Stepin Fetchit, der mit Will Rogers gut befreundet gewesen sein soll, spielt auch 20 Jahre später noch mal die gleiche Rolle.
Ah, ich lese gerade den Text von Coursodon. Da wird das ja alles erklärt.