Black Swan
Originaltitel: Black Swan - Erscheinungsjahr: 2010 - Regie: Darren Aronofsky
![Eingefügtes Bild](http://uppix.net/a/5/6/913ab84a83d88e5744d9830ffd98a.jpg)
Darsteller: Mila Kunis, Natalie Portman, Christopher Gartin, Winona Ryder, Sebastian Stan, Vincent Cassel, Barbara Hershey, Janet Montgomery, Toby Hemingway, Kristina Anapau, Ksenia Solo, Adriene Couvillion u. A.
Filmkritik: Irgendwie ist Darren Aronofsky ja auch so ein kleiner „Black Swan“. Eine Ausnahme unter der Masse. Nun ja, nicht ganz so auffällig vielleicht wie ein schwarzer Schwan aber doch hält Aronofsky weiterhin beständig an seiner Art Filme zu machen fest und lässt sich davon auch kaum abbringen. Und wenn das wie im Falle von „Black Swan“ heißt nur eine Abwandlung seines „The Wrestlers“ Themas zu bringen, nun, dann sei es so. Im Gegensatz zu ähnlichen Filmemachern wie Michel Gondry begibt sich Aronofsky bislang zumindest nicht in die Position sich mit einem Film wie „The Green Hornet“ doch mal etwas die Taschen zu füllen. Aber was steht da am Horizont geschrieben? „The Wolverine“?. Nun denn, damit geht diese Ära dann wohl auch einmal zu Ende. Zum Inhalt:
„Black Swan“ handelt von der 28 jährigen Nina (Natalie Portman). Nina ist Ballerina in einem Balletunternehmen in New York City. Bei ihr dreht sich, wie bei ihren Kolleginnen auch, alles ums Tanzen. Sie lebt zusammen mit ihrer Mutter Erica (Barbara Hershey), einer Ballerina im Ruhestand, die eifrig die Karriere ihrer Tochter fördert, mit dem Hintergrund das sie ja wegen ihrer Tochter ihre eigene Karriere frühzeitig beenden musste.
Als der künstlerische Leiter Thomas Leroy (Vincent Cassel) sich dazu entschließt, die erfolgreiche Ballerina Beth MacIntyre (Winona Ryder) für den Produktionsauftakt der neuen Saison, die mit „Schwanensee“ beginnt, zu ersetzen, ist Nina gewillt diese Rolle zu besetzen. Auf eine Hauptrolle wartet sie nun schon so lange.
Aber Nina hat eine Konkurrentin: Eine neue Tänzerin, Lily (Mila Kunis), beeindruckt Thomas ebenfalls. „Schwanensee“ erfordert eine Tänzerin, die sowohl den Weißen Schwan mit Unschuld und Grazie, als auch den Schwarzen Schwan, der für List und Sinnlichkeit steht, spielen kann. Während Nina bislang nur perfekt ist für die Rolle des Weißen Schwans, ist Lily die Personifikation des Schwarzen Schwans. Thomas versucht mit offensichtlichen sexuellen Annäherungen Nina auf die „dunkle Seite“ zu ziehen. Und während die jungen Tänzerinnen ihre Rivalität zu einer verworrenen Freundschaft umwandeln, wendet sich Nina immer mehr mit ihrer verborgenen dunklen und rücksichtslosen Seite zu, welche sie bald zu zerstören droht.
An „Black Swan“ bin ich praktisch ohne jede Erwartung herangegangen. Weder kannte ich den Trailer noch habe ich mir eine Inhaltsangabe oder ein Review durchgelesen. Das einzige was mir bekannt war, war der Ballet-Hintergrund.
Im Endeffekt ist das wohl auch genau der richtige Ansatz um „Black Swan“ zu genießen. Der Film überrascht den unbedarften Zuschauer nämlich immer wieder mit unerwarteten Szenen. Nicht nur, dass Aronofsky den Film so konsequent düster und grau gefilmt hat, dass ich mir sicher bin das es nicht einmal Sonnenlicht zu sehen gab. Auch schafft er es immer wieder dem Zuschauer ein derart unwohles Gefühl und ein totales Unbehagen zu verschaffen, das man sich lange Zeit gar nicht wirklich im Klaren ist welchem Genre man „Black Swan“ nun überhaupt zuordnen sollte. Immer wieder eingestreute Ekel-Szenen und tolle Referenzen in Richtung „The Fly“ überrumpeln jegliche Erwartungshaltung dann schlussendlich.
Die Geschichte die hier erzählt wird, ist durchweg im Prinzip ziemlich konventionell. Die Tochter die mit 28 noch zuhause wohnt, keine leichte Kindheit hatte und zudem eine Mutter für die Privatsphäre oder „loslassen“ Fremdworte sind, sieht man in „Black Swan“ nun wahrlich nicht zum ersten Mal. Aber Aronfosky schafft es diese Geschichte durch diverse Komponenten von neuem aufzurollen und dabei gleichzeitig sehr interessant und erfrischend anders darzustellen. Er schafft es nicht nur das Thema Ballet quasi auch dem letzten Gegner schmackhaft zu machen sondern bekommt es zudem hin, das einem die Geschichte zu keinem Zeitpunkt zu simpel vorkommt.
Mitverantwortlich für die dichte Atmosphäre sind allerdings auch die Schauspieler. Allen voran Natalie Portman, die mir nach „No Strings Attached“ dann doch wieder gezeigt hat was sie kann. Beinahe mühelos stemmt sie die Hauptrolle und lässt jegliche Veränderungen ihrer Figur sehr glaubhaft auf den Zuschauer wirken. Aber auch Mila Kunis als Gegenpol funktioniert prächtig, vor allem auch weil beide Darstellerinnen generell das genaue Gegenteil voneinander darstellen. Vincent Cassel als Ballet-Trainer strahlt, wer seine bisherigen Rollen kennt, zudem eine ganz eigene unheimliche Atmosphäre aus als Mann der auch mal gerne zupackt.
Dem Soundtrack, der sich als herrliche Abwandlung von „Schwanensee“ herausstellt, gelingt es zudem die meisten Szenen gekonnt zu unterstreichen.
„Black Swan“ ist auf der einen Seite enorm konventionell um auf der anderen durch Machart und gewisse Storykniffe den Zuschauer ein ums andere Mal zu überraschen. Zwar kommt das Ende des Films nicht wirklich überraschend, aber es sind auch mehr die kleinen Abwandlungen der Geschichte die den Unterschied machen. „Black Swan“ ist nun gewiss kein Überfilm, aber auf dem schmalen Grad zwischen Arthouse und Unterhaltungsfilm hält sich „Black Swan“ sehr gut und sollte definitiv auch für den normalen Kinogänger einen Besuch wert sein.
Filmbewertung: 8/10
Originaltitel: Black Swan - Erscheinungsjahr: 2010 - Regie: Darren Aronofsky
![Eingefügtes Bild](http://uppix.net/a/5/6/913ab84a83d88e5744d9830ffd98a.jpg)
Darsteller: Mila Kunis, Natalie Portman, Christopher Gartin, Winona Ryder, Sebastian Stan, Vincent Cassel, Barbara Hershey, Janet Montgomery, Toby Hemingway, Kristina Anapau, Ksenia Solo, Adriene Couvillion u. A.
Filmkritik: Irgendwie ist Darren Aronofsky ja auch so ein kleiner „Black Swan“. Eine Ausnahme unter der Masse. Nun ja, nicht ganz so auffällig vielleicht wie ein schwarzer Schwan aber doch hält Aronofsky weiterhin beständig an seiner Art Filme zu machen fest und lässt sich davon auch kaum abbringen. Und wenn das wie im Falle von „Black Swan“ heißt nur eine Abwandlung seines „The Wrestlers“ Themas zu bringen, nun, dann sei es so. Im Gegensatz zu ähnlichen Filmemachern wie Michel Gondry begibt sich Aronofsky bislang zumindest nicht in die Position sich mit einem Film wie „The Green Hornet“ doch mal etwas die Taschen zu füllen. Aber was steht da am Horizont geschrieben? „The Wolverine“?. Nun denn, damit geht diese Ära dann wohl auch einmal zu Ende. Zum Inhalt:
„Black Swan“ handelt von der 28 jährigen Nina (Natalie Portman). Nina ist Ballerina in einem Balletunternehmen in New York City. Bei ihr dreht sich, wie bei ihren Kolleginnen auch, alles ums Tanzen. Sie lebt zusammen mit ihrer Mutter Erica (Barbara Hershey), einer Ballerina im Ruhestand, die eifrig die Karriere ihrer Tochter fördert, mit dem Hintergrund das sie ja wegen ihrer Tochter ihre eigene Karriere frühzeitig beenden musste.
Als der künstlerische Leiter Thomas Leroy (Vincent Cassel) sich dazu entschließt, die erfolgreiche Ballerina Beth MacIntyre (Winona Ryder) für den Produktionsauftakt der neuen Saison, die mit „Schwanensee“ beginnt, zu ersetzen, ist Nina gewillt diese Rolle zu besetzen. Auf eine Hauptrolle wartet sie nun schon so lange.
Aber Nina hat eine Konkurrentin: Eine neue Tänzerin, Lily (Mila Kunis), beeindruckt Thomas ebenfalls. „Schwanensee“ erfordert eine Tänzerin, die sowohl den Weißen Schwan mit Unschuld und Grazie, als auch den Schwarzen Schwan, der für List und Sinnlichkeit steht, spielen kann. Während Nina bislang nur perfekt ist für die Rolle des Weißen Schwans, ist Lily die Personifikation des Schwarzen Schwans. Thomas versucht mit offensichtlichen sexuellen Annäherungen Nina auf die „dunkle Seite“ zu ziehen. Und während die jungen Tänzerinnen ihre Rivalität zu einer verworrenen Freundschaft umwandeln, wendet sich Nina immer mehr mit ihrer verborgenen dunklen und rücksichtslosen Seite zu, welche sie bald zu zerstören droht.
An „Black Swan“ bin ich praktisch ohne jede Erwartung herangegangen. Weder kannte ich den Trailer noch habe ich mir eine Inhaltsangabe oder ein Review durchgelesen. Das einzige was mir bekannt war, war der Ballet-Hintergrund.
Im Endeffekt ist das wohl auch genau der richtige Ansatz um „Black Swan“ zu genießen. Der Film überrascht den unbedarften Zuschauer nämlich immer wieder mit unerwarteten Szenen. Nicht nur, dass Aronofsky den Film so konsequent düster und grau gefilmt hat, dass ich mir sicher bin das es nicht einmal Sonnenlicht zu sehen gab. Auch schafft er es immer wieder dem Zuschauer ein derart unwohles Gefühl und ein totales Unbehagen zu verschaffen, das man sich lange Zeit gar nicht wirklich im Klaren ist welchem Genre man „Black Swan“ nun überhaupt zuordnen sollte. Immer wieder eingestreute Ekel-Szenen und tolle Referenzen in Richtung „The Fly“ überrumpeln jegliche Erwartungshaltung dann schlussendlich.
Die Geschichte die hier erzählt wird, ist durchweg im Prinzip ziemlich konventionell. Die Tochter die mit 28 noch zuhause wohnt, keine leichte Kindheit hatte und zudem eine Mutter für die Privatsphäre oder „loslassen“ Fremdworte sind, sieht man in „Black Swan“ nun wahrlich nicht zum ersten Mal. Aber Aronfosky schafft es diese Geschichte durch diverse Komponenten von neuem aufzurollen und dabei gleichzeitig sehr interessant und erfrischend anders darzustellen. Er schafft es nicht nur das Thema Ballet quasi auch dem letzten Gegner schmackhaft zu machen sondern bekommt es zudem hin, das einem die Geschichte zu keinem Zeitpunkt zu simpel vorkommt.
Mitverantwortlich für die dichte Atmosphäre sind allerdings auch die Schauspieler. Allen voran Natalie Portman, die mir nach „No Strings Attached“ dann doch wieder gezeigt hat was sie kann. Beinahe mühelos stemmt sie die Hauptrolle und lässt jegliche Veränderungen ihrer Figur sehr glaubhaft auf den Zuschauer wirken. Aber auch Mila Kunis als Gegenpol funktioniert prächtig, vor allem auch weil beide Darstellerinnen generell das genaue Gegenteil voneinander darstellen. Vincent Cassel als Ballet-Trainer strahlt, wer seine bisherigen Rollen kennt, zudem eine ganz eigene unheimliche Atmosphäre aus als Mann der auch mal gerne zupackt.
Dem Soundtrack, der sich als herrliche Abwandlung von „Schwanensee“ herausstellt, gelingt es zudem die meisten Szenen gekonnt zu unterstreichen.
„Black Swan“ ist auf der einen Seite enorm konventionell um auf der anderen durch Machart und gewisse Storykniffe den Zuschauer ein ums andere Mal zu überraschen. Zwar kommt das Ende des Films nicht wirklich überraschend, aber es sind auch mehr die kleinen Abwandlungen der Geschichte die den Unterschied machen. „Black Swan“ ist nun gewiss kein Überfilm, aber auf dem schmalen Grad zwischen Arthouse und Unterhaltungsfilm hält sich „Black Swan“ sehr gut und sollte definitiv auch für den normalen Kinogänger einen Besuch wert sein.
Filmbewertung: 8/10