„Mag sein, dass du an der Uni eine Eins bist. Aber im Dschungel bist du eine Null“
„Nackt und zerfleischt“. Der deutsche Titel von „Cannibal Holocaust“ ist nicht minder drastisch als das Original - und sehr viel irreführender...
Eine Gruppe Dokumentarfilmer macht sich auf in den Dschungel des Amazonas, um dort Kannibalenstämme zu filmen. Doch sie verschwinden spurlos. Professor Monroe, der die ins Leben gerufene Rettungsexpedition leitet, findet bei den Eingeborenen tatsächlich Spuren des verschwundenen Teams, darunter auch dessen Filmrollen. Bei der Sichtung des Materials machte er eine grausige Entdeckung.
Lange wird die Inszenierung von einer ruhigen Grundstimmung getragen, beinahe kommt so etwas wie Urlaubsatmosphäre auf. Die erste explizite Szene lässt lange auf sich warten und als sie dann das Licht der Welt erblickt ist sie untermalt von wunderschöner, leichter, fluffiger Musik. Generell gibt es in den ersten Minuten von „Cannibal Holocaust“ wenig Gore oder Schockeffekte. Der Professor bewegt sich durch den Dschungel und „folgt“ den Spuren des verschwundenen Filmteams. Dabei stößt er zwar das ein oder andere Mal auf Überreste eines Kannibalenmahls oder auf die Kannibalen selbst. Fahrt nimmt der Film aber erst in der zweiten Hälfte auf. In dieser wird der erste Teil „gespiegelt“ nachgefahren - Wir bekommen die Filmrollen des verschollenen Teams zu sehen und erkennen langsam welche „Fehler“ sie begangen habe und warum sie den Tod gefunden haben. Nicht nur im Rhythmus, auch in der ganz konkreten Umsetzung unterscheiden sich diese zwei Teile des Films erheblich. Die „sorgsame Inszenierung“ wird immer mehr ersetzt durch eine verwackelte Handkamera und Pseudo-Realismus a la Blair Witch Project.
3 Jahre nach seinem „Mondo Cannibale 2“ drehte Ruggero Deodato 1980 seinen nächsten Kannibalenfilm. Und während sein Kollege Lenzi mit seinem im gleichen Jahr entstandenen „Eaten Alive!“ auf ausgetretenen Pfaden wandelt und sich selbst recycled, schafft es Deodato doch tatsächlich das Genre um einen interessante Beitrag zu bereichern. Leider ist die Botschaft doch ein wenig zu plakativ geraten und tappt der Film oftmals in die Fettnäpfchen, die er scheinbar anprangert.
„Nackt und zerfleischt“. Der deutsche Titel von „Cannibal Holocaust“ ist nicht minder drastisch als das Original - und sehr viel irreführender...
Eine Gruppe Dokumentarfilmer macht sich auf in den Dschungel des Amazonas, um dort Kannibalenstämme zu filmen. Doch sie verschwinden spurlos. Professor Monroe, der die ins Leben gerufene Rettungsexpedition leitet, findet bei den Eingeborenen tatsächlich Spuren des verschwundenen Teams, darunter auch dessen Filmrollen. Bei der Sichtung des Materials machte er eine grausige Entdeckung.
Lange wird die Inszenierung von einer ruhigen Grundstimmung getragen, beinahe kommt so etwas wie Urlaubsatmosphäre auf. Die erste explizite Szene lässt lange auf sich warten und als sie dann das Licht der Welt erblickt ist sie untermalt von wunderschöner, leichter, fluffiger Musik. Generell gibt es in den ersten Minuten von „Cannibal Holocaust“ wenig Gore oder Schockeffekte. Der Professor bewegt sich durch den Dschungel und „folgt“ den Spuren des verschwundenen Filmteams. Dabei stößt er zwar das ein oder andere Mal auf Überreste eines Kannibalenmahls oder auf die Kannibalen selbst. Fahrt nimmt der Film aber erst in der zweiten Hälfte auf. In dieser wird der erste Teil „gespiegelt“ nachgefahren - Wir bekommen die Filmrollen des verschollenen Teams zu sehen und erkennen langsam welche „Fehler“ sie begangen habe und warum sie den Tod gefunden haben. Nicht nur im Rhythmus, auch in der ganz konkreten Umsetzung unterscheiden sich diese zwei Teile des Films erheblich. Die „sorgsame Inszenierung“ wird immer mehr ersetzt durch eine verwackelte Handkamera und Pseudo-Realismus a la Blair Witch Project.
3 Jahre nach seinem „Mondo Cannibale 2“ drehte Ruggero Deodato 1980 seinen nächsten Kannibalenfilm. Und während sein Kollege Lenzi mit seinem im gleichen Jahr entstandenen „Eaten Alive!“ auf ausgetretenen Pfaden wandelt und sich selbst recycled, schafft es Deodato doch tatsächlich das Genre um einen interessante Beitrag zu bereichern. Leider ist die Botschaft doch ein wenig zu plakativ geraten und tappt der Film oftmals in die Fettnäpfchen, die er scheinbar anprangert.