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This is not an exit

optical illusions




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The immoral Mr. Teas



„Yes, man has come a long way since he spent his time ideling uselessly in the trees“

Russ Meyer gilt als König der großen Oberweite. Und bereits in seinem ersten Langfilm „The immortal Mr. Teas“ lebte er seine Obsession für Brüste aus. Streng genommen geht es in diesem Film um nicht viel anderes. Besonders groß waren sie zu dieser Zeit noch nicht, doch das wird sich in späteren Filmen ändern. - Von der Thematik an sich wird Russ Meyer nie wieder loskommen. Handlung sucht man in „The immortal Mr. Teas“ vergebens: Der titelgebende Held schleppt sich von Tag zu Tag, gefangen im Hamsterrad des Alltags. Ablenkung und Zerstreuung findet er beim Betrachten hübscher Frauen, und bestätigt damit das Vorurteil, dass Männer immer nur an das eine denken. In seinen Fantasien entledigen sich die Arzthelferin, die Bardame oder die Sekretärin all ihren Kleidern und räkeln sich gemeinschaftlich am Strand.

Durch seine musikalische Untermalung wirkt der Film ein wenig wie ein klassischer Stummfilm gepaart mit dem Charme und der unschuldig, dämlichen Attitüde einer Episode aus der Benny Hill Show: Also ganz schön langweilig und nichts-sagend. Wäre da nicht die Tatsache, dass dieser erste Ausflug des Playboy-Fotografen Russ Meyers ins Filmgeschäft den Grundstein für sein weiteres Werk legte und (nebenbei) im Jahre 1959 die Ära der „Nudie Cuties“ mitbegründete, man könnte den Film getrost ignorieren. Doch mit „Mr. Teas“ kam der „Sex“ (es gibt in diesem Film weder Geschlechtsverkehr noch Genitalien zu sehen) in den Mainstream. Waren nackte Tatsachen im Kino bisher den „Nudist Camp Movies“ vorbehalten, die – ähnlich den späteren Aufklärungsfilmen - spröde Erotik und nackte Haut unter dem Deckmantel der „Naturerfahrung“ zeigten, so brachten die neuen Nudie Cuties schöne Frauen und Brüste ohne Umschweife auf die Leinwand. Zahm war das ganze – als Zugeständnis an die Zensur gar asexuell: der männliche Darsteller zum bloßen Zuschauer reduziert, der keine weiteren Hintergedanken hegte und sogar oftmals vor den Frauen die Flucht ergreift. Trotzdem für die damalige Zeit revolutionär und Bedeutsam für den weiteren Verlauf der Filmgeschichte. Obwohl ich beinahe eingeschlafen bin, bin ich froh ihn gesehen zu haben: Nett.




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