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One Night Stands und wahre Liebe


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THE DARK KNIGHT


THE DARK KNIGHT THE DARK KNIGHT (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: The Dark Knight | USA 2008 | Regie: Christopher Nolan)


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Die Straßen von Gotham City werden von einem neuen Supergangster unsicher gemacht. Der Joker (Heath Ledger) fordert Batman (Christian Bale) offen dazu auf, seine wahre Identität preiszugeben. Ansonsten müssen die Bürger von Gotham City um ihre Sicherheit und vor allem um ihr Leben bangen...

Ob Heath Ledger wohl auch den Oscar als Bester Nebendarsteller bekommen hätte, wenn er noch unter den Lebenden weilen würde? Ich habe keine Ahnung, verdient hätte er ihn sich in meinen Augen auch dann auf jeden Fall. Denn Ledgers Darstellung des Jokers hat mich tatsächlich genau so begeistert wie fast überall zu lesen war. Ich habe selten einen so grandios gespielten Bösewicht in einer Blockbuster-Produktion zu Gesicht bekommen. Der von Christian Bale verkörperte Batman, eigentlicher Hauptcharakter des Films, verkommt neben dem Joker schon fast zum Statisten. Aber auch ansonsten hat mir die vieler-, ja fast schon allerorts hochgelobte Fortsetzung von Batman Begins außerordentlich gut gefallen. Das war wirklich nahezu perfekte Mainstream-Unterhaltung, die nicht nur mit Bombast und Schauwerten, sondern auch mit einer intelligenten Story aufwarten konnte. Einziger und echter Schwachpunkt des Gezeigten war vielleicht das Finale mit den Überwachungsbildschirmen. Das war mir persönlich dann doch etwas zu viel der Gimmicks und zu viel Zirkus. Sonst hab ich an dem Streifen aber wirklich rein gar nichts auszusetzen.

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Michael Caine Morgan Freeman Heath Ledger Gary Oldman Maggie Gyllenhaal Christopher Nolan Aaron Eckhart Oscar Winner Christian Bale 2000er Oscar Nominee Sequel car chase Rache


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TOTE SCHLAFEN FEST


TOTE SCHLAFEN FEST TOTE SCHLAFEN FEST (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Big Sleep | USA 1946 | Regie: Howard Hawks)


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Privatdetektiv Philip Marlowe (Humphrey Bogart) soll im Auftrag von General Sternwood (Charles Waldron) einen scheinbar unkomplizierten Erpressungsfall lösen. Doch schon kurz nach Beginn seiner Ermittlungen findet sich Marlowe in einem regelrechten Geflecht aus Erpressung, Mord und Verschwörung wieder, in dem auch Vivian (Lauren Bacall) und Carmen (Martha Vickers), die beiden Töchter seines Auftraggebers, verwickelt zu sein scheinen...

Tote schlafen fest ist sicher einer der bekanntesten Filme der schwarzen Serie. Den Überblick in diesem Geflecht aus Mord und Intrigen zu behalten fällt zwar ziemlich schwer bzw. ist fast unmöglich - Raymond Chandler, Autor der Romanvorlage, hatte einst geäußert, dass er auch keine Ahnung habe, wie er die ganzen Wendungen und Verwicklungen erklären solle -, den Spaß am Film mindert das aber keineswegs. Für mich stand die Story sogar eher im Hintergrund. Denn die Beziehungen zwischen dem von Humphrey Bogart verkörperten Philip Marlowe und den Frauen im Film machten für mich den eigentlichen Reiz an dem Streifen aus. Herrliche Dialoge - teils auch herrlich anzüglich - und insbesondere die ständige sexuelle Spannung zwischen Bogart und seiner späteren Ehefrau Lauren Bacall begleiteten den ganzen Film und machten Tote schlafen fest so zu einem kurzweiligen Vergnügen.

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Howard Hawks Humphrey Bogart Lauren Bacall 1940er Femme fatale Los Angeles


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SUNSET BOULEVARD - BOULEVARD DER DÄMMERUNG


SUNSET BOULEVARD - BOULEVARD DER DÄMMERUNG :love: SUNSET BOULEVARD - BOULEVARD DER DÄMMERUNG :love: (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Sunset Blvd. | USA 1950 | Regie: Billy Wilder)


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Auf der Flucht vor seinen Gläubigern landet der erfolglose Drehbuchautor Joe Gillis (William Holden) zufällig im Anwesen des früheren Stummfilmstars Norma Desmond (Gloria Swanson). Die träumt von besseren Zeiten und glaubt - mit Zuspruch ihres Butlers und ehemaligen Ehemannes Max von Mayerling (Erich von Stroheim) - fest an eine Rückkehr auf die große Leinwand. Joe soll der alternden Diva dabei helfen und ein von ihr verfasstes Drehbuch umschreiben...

Weiter geht es mit den Sichtungen der Wilder-Filme. Sunset Blvd. war nun - mit Ausnahme von vielleicht Das Appartement - der erste richtig ernsthafte Film dieses Ausnahmeregisseurs. Und meine Lobeshymnen gehen weiter. Auch dieser glaubwürdige und teils schmerzhafte Blick auf die Traumfabrik hat mich gleichermaßen begeistert und gefesselt. Der Film bietet eine wahre Unmenge an magischer Momente, Dialoge zum Niederknien (Joe Gillis: "You're Norma Desmond. You used to be in silent pictures. You used to be big." - Norma Desmond: "I *am* big. It's the *pictures* that got small.") und einfach nur großartig aufspielende Darsteller - Gloria Swanson in der Rolle des alternden Stummfilmstars auf dem Abstellgleis, William Holden als erfolgloser Drehbuchautor und auch Erich von Stroheim als mitfühlender Butler und Ex-Ehemann der Diva. Ich bin erst mal platt und muss mir wohl schleunigst Nachschub an Wilder-Filmen besorgen. Langsam gehen mir die Vorräte aus. Momentan befinden sich nur noch Stalag 17, Extrablatt und Küss mich, Dummkopf ungesehen im Regal.

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William Holden Gloria Swanson Billy Wilder 1950er Oscar Nominee Oscar Winner car chase Los Angeles Femme fatale


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BEGIERDE


BEGIERDE BEGIERDE (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Hunger | Großbritannien 1983 | Regie: Tony Scott)


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Ewiges Leben wurde John (David Bowie) von der Vampirin Miriam (Catherine Deneuve) einst versprochen, die ihn als Liebhaber auserkoren hatte. Als er nach 200 Jahren jedoch rapide zu altern beginnt, wendet er sich verzweifelt an die Ärztin Dr. Sarah Roberts (Susan Sarandon), die ihm jedoch nicht mehr helfen kann. Zum wiederholten Male hat Miriam somit einen Liebhaber verloren und benötigt - um selbst weiter überleben zu können - ein neues Opfer. Ihre Wahl fällt auf Dr. Roberts...

Das Leinwanddebüt von Tony Scott ist in erster Hinsicht ein atmosphärischer und visueller Leckerbissen. Die reichlich dünne Geschichte ist in meinen Augen eher schmückendes Beiwerk. Begierde ist ein Film, der mich wirklich ausschließlich aufgrund seiner nahezu perfekten Optik zu fesseln vermag. Ich nenne nur mal die tolle Anfangssequenz mit dem Bauhaus-Song "Bela Lugosi's Dead" oder die hocherotischen Szenen zwischen Deneuve und Sarandon - ich bin von der Atmosphäre und vom Look des Films immer wieder begeistert. Einfach toll!

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Willem Dafoe 1980er Catherine Deneuve Tony Scott David Bowie Susan Sarandon female nudity Femme fatale Vampir


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NIAGARA


NIAGARA NIAGARA (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Niagara | USA 1953 | Regie: Henry Hathaway)


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Ray Cutler (Max Showalter) und seine Frau Polly (Jean Peters) wollen ihre zweiten Flitterwochen bei den Niagarafällen verbringen und lernen dort das Ehepaar Rose (Marilyn Monroe) und George Loomis (Joseph Cotten) kennen. Die belegen nämlich ausgerechnet die Ferienwohnung, die eigentlich für die Cutlers vorgesehen war. Durch Zufall findet Polly bei einem Ausflug heraus, dass Rose ihren Mann zu betrügen scheint...

Spannender Film vor toller Kulisse. Schade, dass Niagara nicht ein paar Jahre später entstanden ist. In CinemaScope hätten die beeindruckenden Aufnahmen der Niagarafälle wahrscheinlich eine noch größere Wirkung entfaltet. Die Story von Hathaways Thriller behandelt das klassischste aller Mordmotive: Liebe und Eifersucht. Der Plottwist kam für meinen Geschmack zwar ein bisschen zu früh, über fehlende Spannung kann man sich aber sicher nicht beklagen. Joseph Cotten spielt die Rolle des betrogenen Ehemanns der einem Mordkomplott zum Opfer fallen soll richtig gut und Marilyn Monroe verzaubert einmal mehr durch ihre unglaublich erotische Ausstrahlung. Dabei wird dem Star des Films beinahe ein bisschen die Show gestohlen. Jean Peters muss sich vor der Monroe in Sachen Attraktivität wahrlich nicht verstecken und so kommt man als Zuschauer in den nicht zu verachtenden Genuss, gleich zwei Traumfrauen auf dem Bildschirm bewundern zu dürfen.

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Marilyn Monroe Henry Hathaway 1950er Femme fatale


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BRICK


BRICK BRICK (DVD: Autobahn/Senator, Deutschland)
(OT: Brick | USA 2005 | Regie: Rian Johnson)


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Der Einzelgänger Brendan (Joseph Gordon-Levitt) erhält einen verzweifelten Hilferuf von seiner Ex-Freundin Emily (Emilie de Ravin), die kurz darauf spurlos verschwindet. Brendan macht sich auf die Suche nach Emily, findet sie aber zu spät. Emily liegt tot in einem Abwasserkanal. Mit Hilfe seines einzigen Freundes Brain (Matt O'Leary) versucht Brendan auf eigene Faust, die Umstände um Emilys Tod aufzuklären und muss dabei tief in die ihm verhasste Welt der verschiedenen Highschool-Cliquen eintauchen...

Von Brick hatte ich mir deutlich mehr erwartet und erhofft. Am Anfang war ich noch ziemlich angetan von dem Streifen. Die Idee, die Handlung eines Film Noir an einer Highschool anzusiedeln, fand ich reizvoll und die Atmosphäre zu Beginn des Streifens hat mich auch ziemlich schnell gepackt und so hat Brick mich durchaus in seinen Bann gezogen. Leider war es für mich spätestens nach dem Fund von Emilys Leiche vorbei mit der Herrlichkeit. Von diesem Zeitpunkt an empfand ich den Film eher langweilig als fesselnd, der Handlungsverlauf wirkte viel zu aufgesetzt und mit den ganzen Charakteren konnte ich auch nicht wirklich viel anfangen. Alles in allem also eine eher durchwachsene und durchschnittliche Angelegenheit.

TRAILER:


Richard Roundtree Joseph Gordon-Levitt Rian Johnson 2000er Femme fatale


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UNTER WASSER STIRBT MAN NICHT


UNTER WASSER STIRBT MAN NICHT UNTER WASSER STIRBT MAN NICHT (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Drowning Pool | USA 1975 | Regie: Stuart Rosenberg)


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Sein neuester Auftrag führt Privatdetektiv Lew Harper (Paul Newman) nach Louisiana und beschert ihm ein Wiedersehen mit einer alten Geliebten, Iris Devereaux (Joanne Woodward). Die hat wegen diverser Affären einen Erpresser am Hals und bittet Harper um Hilfe. Doch der Routinefall entwickelt sich sehr bald zu einer äußerst verzwickten Angelegenheit...

Neun Jahre nach Ein Fall für Harper schlüpfte Paul Newman in Unter Wasser stirbt man nicht erneut in die Rolle des Privatdetektivs Lew Harper und machte auch in der Fortsetzung eine verdammte gute Figur. Vor allem seine - wie schon im Vorgänger - sehr zynische Darstellung des Schnüfflers hat es mir angetan. Ja, auch der von Stuart Rosenberg in Szene gesetzte zweite Teil konnte mich voll und ganz überzeugen und hat mir sogar noch einen kleinen Tick besser gefallen als der Vorgänger. Das lag vor allem an der etwas geradlinigeren und zugänglicheren Story und der typischen 70er-Jahre-Atmosphäre, von der ich mich nur allzu gerne in Beschlag nehmen lasse. Und besetzt ist der Film in den weiteren Rollen auch wieder erstklassig: Joanne Woodward, Anthony Franciosa und eine sehr junge Melanie Griffith, die in einem ihrer ersten größeren Auftritte eine mehr als überzeugende Vorstellung abliefert.

CLIP:


Stuart Rosenberg Paul Newman Melanie Griffith 1970er Sequel


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L'ANGE DE LA VENGEANCE


L'ANGE DE LA VENGEANCE L'ANGE DE LA VENGEANCE (DVD: Aquarelle/Seven 7, Frankreich)
(OT: Ms .45 | USA 1981 | Regie: Abel Ferrara)


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Gleich zwei Mal an einem Abend wird die stumme Thana (Zoë Lund) Opfer von Verbrechen. Zuerst wird sie auf dem Nachhauseweg von einem maskierten Mann überfallen und vergewaltigt, danach überrascht sie in ihrer Wohnung einen Einbrecher, der ebenfalls versucht sie zu vergewaltigen und den sie letztendlich in Notwehr tötet. Traumatisiert von diesen schrecklichen Ereignissen verwandelt sich die unscheinbare junge Frau in einen Racheengel, der, mit einer 45er Magnum in der Tasche, schon bald der kompletten New Yorker Männerwelt den Krieg erklärt...

Auf den ersten Blick mag der Plot von Die Frau mit der 45er Magnum (so der deutsche Titel) an einen typischen Rachefilm erinnern. In meinen Augen ist Ferraras Film aber viel mehr ein Psychodrama und weist deutlich größere Parallelen zu dem ein Jahr zuvor entstandenem Maniac von William Lustig als zu dem sieben Jahre früher gedrehten Death Wish von Michael Winner auf. Die Ähnlichkeiten zu Maniac sind meines Erachtens nicht von der Hand zu weisen. Auch in Ms .45 geht es um einen Menschen, der durch ein traumatisches Erlebnis zum Psychopathen wird und einen regelrechten Hass auf das andere Geschlecht entwickelt. Waren es bei Maniac die Misshandlungen durch die Mutter in der Kindheit, die Frank Zito zum Mörder werden ließen, ist es hier die zweifache Vergewaltigung, die Thana zur Psychopathin macht. Denn mit Rache haben Thanas Taten eigentlich nichts zu tun. Rein zufällig wählt sie ihre Opfer aus (das wird vor allem in der Szene mit dem jungen asiatischen Mann überdeutlich) und lässt danach die Leichen verschwinden. Wie Lustigs Maniac lebt auch Ferraras Ms .45 einerseits von der durchweg bedrückenden und düsteren Atmosphäre, die insbesondere durch die eindrucksvollen Aufnahmen des nächtlichen New York entsteht, und andererseits von der großartigen Leistung seiner Hauptdarstellerin. Wie sich Zoë Lund vom unscheinbaren Mauerblümchen in den attraktiven Vamp und eiskalten Racheengel verwandelt ist schlichtweg klasse und genau wie Joe Spinell in Maniac ist auch Zoë Lund in Ms .45 zu einem großen Teil dafür verantwortlich, dass der Streifen mehr ist als lediglich ein weiterer guter Beitrag zum Exploitation-Genre.
Ganz interessant sind übrigens auch die Parallelen zwischen den beiden Regisseuren zum Entstehungszeitpunkt des Films. Wie Lustig stand auch Ferrara damals am Anfang seiner Karriere und wie Lustig hatte auch Ferrara diese Karriere als Regisseur in der HC-Branche begonnen. Während William Lustig unter dem Pseudonym Billy Bagg im Jahr 1977 bei den beiden Porno-Streifen The Violation of Claudia und Hot Honey Regie führte, nahm Abel Ferrara unter dem Pseudonym Jimmy Boy L im Jahr 1976 beim Dreh des HC-Films 9 Lives of a Wet Pussy auf dem Regiestuhl Platz.

TRAILER:


1980er Abel Ferrara New York Femme fatale Rache


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EIN FALL FÜR HARPER


EIN FALL FÜR HARPER EIN FALL FÜR HARPER (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Harper | USA 1966 | Regie: Jack Smight)


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Privatdetektiv Lew Harper (Paul Newman) bekommt von einem alten Freund, dem Rechtsanwalt Albert Graves (Arthur Hill), einen neuen Fall vermittelt, der sich ganz nach einem Routineauftrag anhört. Harper soll einen verschwundenen Millionär ausfindig machen, dessen Gattin (Lauren Bacall) davon ausgeht, dass ihr Mann sich irgendwo mit einer Geliebten vergnügt. Doch als plötzlich eine Lösegeldforderung gestellt wird, ist schnell klar, dass der Verschwundene nicht freiwillig untergetaucht ist...

Ein Fall für Harper steht ganz in der Tradition klassischer Krimi- und Detektiv-Filme aus dem Hollywood der 40er Jahre. Praktisch ein später Film Noir bzw. ein sehr früher Neo Noir. Das nach einem Roman von Ross Macdonald erstellte Drehbuch bietet gleich ein ganzes Sammelsurium zwielichtiger Gestalten und verdächtiger Zeitgenossen mit denen sich Harper herumschlagen muss um den Fall zu lösen. Da immer wieder neue Fährten ausgelegt werden und auch der Titelheld selbst alles andere als ein Kind von Traurigkeit ist, bleibt die Geschichte immer spannend und interessant und droht zu keinem Zeitpunkt in irgendeiner Weise langweilig zu werden. Paul Newman liefert dabei in der Rolle des zynischen Schnüfflers eine seiner vielen großartigen Vorstellungen ab und trägt so - neben den ebenfalls überzeugenden Nebendarstellern wie beispielsweise Lauen Bacall, Janet Leigh und Robert Wagner - einen großen Anteil zum Gelingen des Films bei. Da der Streifen zudem noch von Kameramann Conrad L. Hall hervorragend photographiert wurde und auch der Score von Johnny Mandel zu begeistern weiß, möchte ich Smights Film als rundum gelungene Angelegenheit bezeichnen.

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Los Angeles 1960er Janet Leigh Lauren Bacall Paul Newman Jack Smight


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DAS GESETZ BIN ICH


DAS GESETZ BIN ICH DAS GESETZ BIN ICH (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: Mr. Majestyk | USA 1974 | Regie: Richard Fleischer)


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Eigentlich wollte Vincent Majestyk (Charles Bronson) nur seine Melonenernte einfahren. Doch eine Auseinandersetzung mit Bobby Kopas (Paul Koslo), der Majestyk unbedingt überteuerte Erntehelfer vermitteln will, bringt ihn in Polizeigewahrsam. Als Majestyk gemeinsam mit anderen Häftlingen, unter anderem dem Mafia-Killer Renard (Al Lettieri), in ein Gefängnis überführt werden soll, wird der Gefangenentransport von Renards Männern angegriffen. Majestyk schnappt sich Renard und flieht. Den gefährlichen Killer will Majestyk der Polizei ausliefern wenn diese im Gegenzug die Anklage gegen ihn fallen lässt. Doch der Plan geht schief. Renard entkommt und sinnt auf Rache...

Von den typischen Rachestreifen mit Charles Bronson in der Hauptrolle unterscheidet sich dieser hier doch recht deutlich. Bronson gibt hier nicht den einsamen Rächer, sondern ist eher das Opfer widriger Umstände. Erst als er sich seiner Haut erwehren muss, greift auch er zu Mitteln der Gewalt. Bronson spielt seinen Part dabei gewohnt cool und souverän und mit Al Lettieri wurde auch die Rolle des Killers erstklassig besetzt. Dazu dann noch die Latina-Schönheit Linda Cristal als Bronsons Freundin, gut inszenierte Actionszenen und ein Showdown im Western-Stil mit entsprechendem Score. An dem Streifen gibt es nicht viel auszusetzen, lediglich ein paar Längen im ersten Drittel wirkten etwas störend.

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Richard Fleischer Charles Bronson 1970er Rache


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DARK BLUE


DARK BLUE DARK BLUE (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Dark Blue | Deutschland/USA 2002 | Regie: Ron Shelton)


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Der skrupellose Cop Eldon Perry (Kurt Russell) ist Mitglied einer Elite-Einheit der Polizei und bekommt von seinem Vorgesetzten Jack Van Meter (Brendan Gleeson), dem Eldon treu ergeben ist, einen absoluten Routinefall zugeschanzt. Er und sein neuer Partner Bobby Keough (Scott Speedman) sollen möglichst schnell zwei Sündenböcke für einen Raubüberfall auf ein koreanisches Geschäft finden und diese nach Möglichkeit nicht mit dem Leben davon kommen lassen. Nach Durchführung des Auftrags bekommt Bobby jedoch Gewissensbisse und sucht nach einem Weg, um die wahren Täter - welche sich offensichtlich auf Van Meters Gehaltsliste befinden - zu fassen...

Der Film spielt vor dem Hintergrund der anlässlich des Rodney-King-Prozesses in Los Angeles im April 1992 stattfindenden Unruhen. Dadurch gewinnt der sowieso schon sehr realistisch inszenierte und mit einem großartigen Kurt Russell in der Hauptrolle perfekt besetzte Streifen noch mehr an Authentizität. Identifikationsfiguren gibt es praktisch keine (auch der von Ving Rhames verkörperte stellvertretende Polizeichef Arthur Holland eignet sich für die Rolle des Good Guy nur bedingt; sein oberstes Ziel ist es zwar, Van Meters Machenschaften aufzudecken und ihn zur Strecke zu bringen, seine Motivation ergibt sich meines Erachtens jedoch mehr aus Machtgier als aus Gründen der Gerechtigkeit) und so zeigt der Film ein durchaus ernüchterndes Portrait des Polizeiapparates auf, welches wegen seiner guten Darsteller und aufgrund des spannenden und actionlastigen Storyverlaufs richtig schön unterhaltsam geraten ist.

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Ving Rhames Kurt Russell Ron Shelton 2000er female nudity Los Angeles 90er Jahre car chase


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BEST SELLER


BEST SELLER BEST SELLER (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: Best Seller | USA 1987 | Regie: John Flynn)


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Schriftsteller und Polizist Dennis Meechum (Brian Dennehy) macht die Bekanntschaft des Auftragskillers Cleve (James Woods). Dieser bietet ihm eine Story für ein neues Buch. Meechum soll die Biographie des Killers schreiben - im Gegenzug will dieser ihm seinen früheren Auftraggeber auf dem silbernen Tablett servieren...

Bereits die Ausgangsposition (Polizist im Außeneinsatz, der nebenbei noch ein erfolgreicher Schriftsteller ist) des Films ist absolut unglaubwürdig und so wirkt auch die ganze Geschichte etwas arg konstruiert und oftmals absolut unlogisch. Das Zusammenspiel von Woods und Dennehy ist zwar ganz nett anzusehen, sonderlich spannend ist das Gezeigte allerdings nicht und irgendwie passt Dennehy auch nicht wirklich in eine Hauptrolle. Er ist IMHO ein typischer Nebendarsteller. Für mich ein sehr durchschnittliches Filmerlebnis.

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James Woods John Flynn 1980er female nudity


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BARTON FINK


BARTON FINK BARTON FINK (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Barton Fink | Großbritannien/USA 1991 | Regie: Joel Coen/Ethan Coen)


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Der Drehbuchautor Barton Fink (John Turturro) landet am Broadway einen Hit und wird daraufhin nach Hollywood gelockt. Er soll das Drehbuch für einen Wrestling-Film schreiben, bekommt aber dummerweise eine absolute Schreibblockade...

Das war heute meine erste Begegnung mit Barton Fink. Und irgendwie lässt mich der Film ein bisschen planlos zurück, soll heißen: Ich bin mir nicht sicher, was ich von dem Streifen halten soll. Der Film ist sicher als Satire auf die Maschinerie Hollywood zu verstehen. Barton Fink, ein naiver Drehbuchautor voller Idealismus, gerät in die Fänge von Studiobossen und Produzenten und muss erkennen, dass es in der Traumfabrik nicht wirklich um Qualität geht. Während er versucht, das in Auftrag gegebene Drehbuch zu schreiben, versinkt er immer mehr in seiner eigenen Fantasiewelt und kann Realität und Fiktion nicht mehr trennen. Diese Trennung von Realität und Fiktion ist auch mir als Zuschauer mit zunehmender Laufzeit des Films immer schwer gefallen und am Ende wurde ich - wie oben bereits erwähnt - ziemlich planlos mit dem Abspann zurückgelassen. Was ist wirklich passiert, was war alles Einbildung? Ich kann es irgendwie nicht mehr zuordnen.

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Los Angeles Steve Buscemi John Goodman John Turturro Ethan Coen Joel Coen 1990er Oscar Nominee 40er Jahre


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L.A. CONFIDENTIAL - JEDER HAT SEINEN PREIS


L.A. CONFIDENTIAL - JEDER HAT SEINEN PREIS :love: L.A. CONFIDENTIAL - JEDER HAT SEINEN PREIS :love: (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: L.A. Confidential | USA 1997 | Regie: Curtis Hanson)


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Los Angeles in den 50er Jahren. Nach der Verhaftung und Verurteilung des größten Unterweltbosses soll das Image der Stadt verbessert werden. L.A. soll die Bezeichung "Stadt der Engel" wieder zurecht tragen. Ein Blutbad in einem Café passt da so gar nicht ins Bild und der Fall soll schnellstmöglich aufgeklärt werden. Drei sehr unterschiedliche Polizisten (Kevin Spacey, Russell Crowe und Guy Pearce) starten ihre Ermittlungen und stoßen nach und nach auf einen Sumpf aus Korruption, Verbrechen und Gewalt...

L.A. Confidential habe ich eindeutig eine viel zu lange Zeit nicht mehr gesehen. Ich konnte mich eigentlich nur noch daran erinnern, dass die Handlung mit ihren vielen verschiedenen Strängen nicht ganz unkompliziert war und mir der Streifen nach meiner ersten und einzigen Sichtung vor vielen Jahren ziemlich gut gefallen hat. Mein Erinnerungsvermögen hinsichtlich der Qualität des Films war dann doch ein bisschen getrübt. Von "ziemlich gut" kann gar keine Rede sein, denn mit dieser Beurteilung wird man dem Streifen überhaupt nicht gerecht. Hier passt einfach alles. Die genial verknüpften Handlungsstränge, die spannende Geschichte mit ihren Wendungen und dem ständigen Aufbau und der gleichzeitigen Demontage der potentiellen Identifikationsfiguren haben mich absolut begeistert. Die schauspielerischen Leistungen sind durch die Bank großartig und die ganze Inszenierung des Films ist einfach nur große klasse. In meinen Augen ein Meisterwerk.

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Russell Crowe Kim Basinger Danny DeVito Kevin Spacey Curtis Hanson 1990er Oscar Winner Oscar Nominee female nudity Femme fatale 50er Jahre


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POINT BLANK


POINT BLANK POINT BLANK (DVD: SZ/Warner, Deutschland)
(OT: Point Blank | USA 1967 | Regie: John Boorman)


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Walker (Lee Marvin) und Reese (John Vernon) sind beste Freunde. Doch als Reese nach einem gemeinsamen Coup Walker niederschießt und mit dessen Frau und der Beute das Weite sucht ist es aus mit der Freundschaft. Walker, von Reese irrtümlicherweise für tot gehalten, macht sich auf die Suche nach seinem ehemaligen Freund. Er will Rache und seinen Anteil an der Beute...

Point Blank hab ich zum ersten und bis heute einzigen Mal vor vielen Jahren im TV gesehen und damals für ziemlich gut befunden. Heute kam es auf DVD zur zweiten Begegnung mit Boormans Rachethriller und der positive Eindruck wurde bestätigt. Die Inszenierung des Films mit dem ständigen Wechsel zwischen ruhigen Szenen, Flashbacks und plötzlichen Gewaltausbrüchen finde ich sehr gelungen. Walker (der Name ist Programm) geht konsequent seinen Weg und nichts kann ihn auf dem Weg zu seinem Geld und dem damit verbundenen Rachefeldzug aufhalten. Lee Marvin verkörpert den Rächer dann auch absolut überzeugend. Emotionen kann man nur in diversen Flashbacks erahnen, ansonsten geht es absolut kompromiss- und emotionslos zur Sache. Richtig guter Film!

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Angie Dickinson Lee Marvin John Boorman Sid Haig 1960er Rache Los Angeles San Francisco New Hollywood


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BLOOD SIMPLE


BLOOD SIMPLE BLOOD SIMPLE (DVD: Columbia Tristar, Deutschland)
(OT: Blood Simple. | USA 1984 | Regie: Joel Coen/Ethan Coen)


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Eine frustrierte Ehefrau (Frances McDormand) flüchtet sich in die Arme eines Angestellten ihres Mannes. Als dieser durch einen Privatdetektiv Kenntnis von der Affäre erlangt beschließt er, die beiden Turteltauben aus dem Weg räumen zu lassen...

Ich habe diesen hochgelobten Debut-Film der Coen-Brüder heute zum ersten Mal gesehen und damit wohl eine vorhandene filmische Bildungslücke geschlossen. Zu sehen bekam ich eine nette Story, verpackt in einer düsteren Atmosphäre. Aber irgendwie fehlte mir das gewisse Etwas. Vielleicht war mir die insgesamt sehr ruhig erzählte Geschichte an manchen Stellen auch etwas zu ruhig. So bleibt als persönliches Fazit zu sagen, dass der Film sicher gut ist, es aber nicht geschafft hat, bei mir großartige Begeisterungsstürme auszulösen.

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Ethan Coen Joel Coen 1980er


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ATEMLOS


ATEMLOS ATEMLOS (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: Breathless | USA 1983 | Regie: Jim McBride)


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Jesse (Richard Gere) ist ein kleiner Gangster und mit einem geklauten Auto auf dem Weg zur Studentin Monica (Valerie Kaprisky), in die er unsterblich verliebt ist. Dummerweise baut er einen Unfall und erschießt versehentlich einen Polizisten. Anstatt sofort zu fliehen, versucht er, seine große Liebe davon zu überzeugen, mit ihm nach Mexiko zu gehen...

Das französische Original hab ich nie gesehen (muss ich unbedingt noch nachholen) und vielleicht stinkt das Remake im direkten Vergleich ja gehörig ab, aber ich mag diesen Film einfach. Ich mochte ihn schon unheimlich als ich ihn vor gefühlten 20 Jahren zum ersten Mal gesehen habe, ich mag ihn heute immer noch und wahrscheinlich werde ich ihn auch in 20 Jahren noch mögen. Die Atmosphäre passt, Valerie Kaprisky ist sexy wie Hölle und der Streifen macht einfach saumäßig Spaß.

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Valérie Kaprisky Richard Gere Jim McBride female nudity 1980er Remake


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DIE NACHT DES JÄGERS


DIE NACHT DES JÄGERS DIE NACHT DES JÄGERS (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: The Night of the Hunter | USA 1955 | Regie: Charles Laughton)


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Harry Powell (Robert Mitchum), ein psychopathischer Killer, der sich als Priester ausgibt, landet wegen Autodiebstahls im Knast. Dort ist er Zellengenosse von Ben Harper, der auf seine Hinrichtung wartet. Powell findet heraus, dass Harper irgendwo die stattliche Summe von 10.000 Dollar versteckt hat und versucht, als er wieder auf freiem Fuß ist, sich in Harpers Familie einzuschleichen, um an das Geld zu kommen...

Robert Mitchum in der Rolle des Harry Powell ist für mich fast der Inbegriff des "schwarzen Mannes". Eine extrem bedrohliche Atmosphäre geht von diesem falschen Propheten aus und beherrscht fast die gesamte Laufzeit des Films. Der Streifen ist verdammt spannend und hat zudem noch einige richtig verstörende Bilder (z.B. die Wasserleiche) zu bieten. Hätte gar nicht gedacht, dass der Film so extrem düster ist. Absolut sehenswerter Thriller!

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Robert Mitchum Charles Laughton 1950er 30er Jahre


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A HISTORY OF VIOLENCE


A HISTORY OF VIOLENCE :love: A HISTORY OF VIOLENCE :love: (DVD: Warner/New Line, Deutschland)
(OT: A History of Violence | Deutschland/USA 2005 | Regie: David Cronenberg)


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Der Restaurantbesitzer Tom Stall (Viggo Mortensen) tötet in Notwehr zwei Gangster und wird so zum gefeierten Helden der Kleinstadt in der er wohnt. Sehr schnell werden Presse und Fernsehen auf ihn aufmerksam. Dies führt allerdings dazu, dass sich plötzlich auch einige zwielichtige Gestalten für Tom zu interessieren scheinen und ihn und seine Familie bedrohen.

Wow, der Film hat mich jetzt aber mal so richtig mitgerissen. Faszinierend von der ersten bis zur letzten Minute. Klasse schauspielerische Leistungen von Viggo Mortensen, Maria Bello und Ed Harris. Der Film ist im Vergleich zu den anderen Werken Cronenbergs relativ einfach gestrickt, verfehlt aber keineswegs seine Wirkung. Die Geschichte der glücklichen Familie, die durch absolut unvorhersehbare Ereignisse vollkommen aus der Bahn geworfen wird, ist absolut realistisch geschildert, die hereinbrechende Gewalt extrem drastisch in Szene gesetzt. Ein Film wie ein Tritt in die Magengrube und für den Zuschauer alles andere als leichte Unterhaltung. Genialer Streifen.

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Maria Bello Viggo Mortensen David Cronenberg William Hurt 2000er Oscar Nominee female nudity Rache





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