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One Night Stands und wahre Liebe


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PORKY'S


PORKY'S PORKY'S (DVD: 20th Century Fox, USA)
(OT: Porky's | Kanada/USA 1982 | Regie: Bob Clark)

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Die jugendlichen Freunde Pee Wee (Dan Monahan), Tommy (Wyatt Knight), Meat (Tony Ganios), Mickey (Roger Wilson), Billy (Mark Herrier) und Tim (Cyril O’Reilly) haben hauptsächlich eines im Kopf: Sex. Im berüchtigten Stripschuppen Porky's hoffen sie all ihre geheimen Wünsche befriedigen zu können und mogeln sich heimlich in den Laden, den sie aufgrund ihres jungen Alters noch gar nicht betreten dürften. Als sie dort jedoch nach kurzer Zeit vom Besitzer (Chuck Mitchell) auf ausgesprochen peinliche Art und Weise wieder vor die Türe gesetzt und außerdem um ihr Geld betrogen werden, schwören die Freunde Rache...

Porky's ist einer dieser ganz großen Klassiker der Teeniekomödie aus den 80er Jahren. Regisseur Bob Clark entführt den Zuschauer in die 50er Jahre und erzählt die Geschichte einer Freundesclique an der Highschool eines kleinen Kaffs, die vor allem Mädchen, Sex und Blödsinn im Kopf hat und sich in einem kleinen Anflug von Größenwahn mit dem gemeingefährlichen Inhaber eines verruchten Nachtclubs anlegt. Bob Clark, der auch das Drehbuch verfasste, setzt dabei aber nicht ausschließlich auf Klamauk und überbordende Schauwerte, sondern versucht vielmehr, seine Story als Mischung aus Komödie und Coming-of-Age-Film zu erzählen. Die Balance zwischen komischen, ernsten und melancholischen Momenten ist vielleicht nicht immer sonderlich gut geglückt, unterstützt von einem grandiosen Soundtrack mit zeitgemäßen Songs aus den 50ern von Chuck Berry & Co. entwickelt Clark jedoch eine ganz eigene Atmosphäre, die für einen Film dieser Art nicht unbedingt alltäglich ist und fast schon als außergewöhnlich bezeichnet werden kann. In seinen besten Momenten erinnert Porky's gar an die ersten Beiträge der wunderbaren Eis am Stiel-Reihe. Und ein paar bekannte Gesichter gibt es auch zu entdecken. Beispielsweise Art Hindle, der seit Anfang der 70er Jahre in über 100 Film- und TV-Produktionen mitgewirkt hat und natürlich Kim Cattrall, die mit Sex and the City letztendlich TV-Geschichte schreiben sollte und hier in einem ihrer ersten größeren Leinwandauftritte zu sehen ist.

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Bob Clark Kim Cattrall 1980er car chase female nudity 50er Jahre Teensploitation Sexploitation Rache


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MY NAME IS EARL - STAFFEL 3


MY NAME IS EARL - STAFFEL 3 MY NAME IS EARL - STAFFEL 3 (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: My Name Is Earl: Season 3 | USA 2007/2008 | Idee: Gregory Thomas Garcia)

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Nachdem Earl (Jason Lee) für das Verbrechen seiner Ex-Frau Joy (Jaime Pressly) die Schuld auf sich genommen hat, muss er sich nun mit einem Leben ihm Gefängnis anfreunden. Und auch hinter Gittern ist Earl fest davon entschlossen, mit guten Taten zu glänzen um so seinen Gefängnisaufenthalt so kurz wie möglich zu gestalten...

Ich hatte ja durchaus meine Bedenken, ob sich dieses Konzept des Abarbeitens der Liste nicht irgendwann totlaufen könnte. Diese Bedenken hatten wohl auch die Macher, dachten sich für die dritte Staffel etwas Neues aus und gingen mit dieser Idee in meinen Augen ganz schön baden. Während die ersten beiden Staffeln die Folgen nur durch relativ dünne Handlungsfäden miteinander verbunden wurden und der Klamauk rund um das Abarbeiten der Liste eindeutig im Vordergrund stand, kriegt My Name Is Earl in Staffel Nr. 3 nun eine richtige Rahmenhandlung verpasst und die Liste tritt absolut in den Hintergrund. Das funktioniert leider nicht so wirklich, denn insbesondere der Gefängnisaufenthalt im ersten Drittel der Staffel ist doch recht unlustig und zäh geraten - einziges Highlight ist hier die zweite COPS-Folge, die dem Vorgänger aus der zweiten Staffel qualitativ allerdings auch nicht wirklich das Wasser reichen kann - und so richtig Fahrt nimmt diese Season erst dann auf, wenn Earl aus dem Gefängnis entlassen wird, sich dazu entschließt, wieder sein altes Gangsterleben zu leben und kurz darauf wegen eines erneuten Autounfalls ins Koma fällt. Vor allem die Folgen, in denen der immer bescheuerter werdende Randy versucht, gemeinsam mit dem sich im Koma befindlichen Earl weitere Punkte der Liste abzuarbeiten, sind richtig gut gelungen und erinnern zeitweise sogar an die beiden ersten Staffeln. Allerdings geht es nach diesem kurzen Hoch auch schnell wieder bergab und das Schlussdrittel von Staffel Nr. 3 plätschert mit nicht sonderlich vielen gelungenen Gags dann irgendwie nur noch so vor sich hin. Bin mal gespannt, ob die Macher mit der noch ausstehenden vierten und letzten Staffel wieder die Kurve gekriegt haben und zumindest ansatzweise an alte Stärken anknüpfen können. Allzu große Hoffnungen mache ich mir aber ehrlich gesagt nicht.

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Gregory Thomas Garcia Jason Lee Ben Foster Alyssa Milano Paris Hilton Jon Heder 2000er


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KINDSKÖPFE


KINDSKÖPFE KINDSKÖPFE (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Grown Ups | USA 2010 | Regie: Dennis Dugan)

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Anlässlich der Beerdigung ihres früheren Basketball-Coachs Bobby Ferdinando (Blake Clarke) treffen sich die fünf Freunde Lenny (Adam Sandler), Eric (Kevin James), Kurt (Chris Rock), Marcus (David Spade) und Rob (Rob Schneider) nach langen Jahren wieder. An einem im Anschluss an die Beerdigung von Lenny organisierten Wochenende in einem alten Seehaus, in dem sie früher oft ihre Freizeit verbrachten, wollen die Freunde gemeinsam in Erinnerungen schwelgen. Doch das Wochenende verläuft - auch aufgrund der Mitanwesenheit der Partnerinnen (u.a. Maria Bello, Salma Hayek) und Kinder - bei weitem nicht so unbeschwert wie Lenny sich das vorgestellt hatte...

So langsam aber sicher scheine ich doch eine kleine Vorliebe für Filme mit Adam Sandler zu entwickeln. Für unbekümmerte, unbeschwerte Unterhaltung eignen sich Streifen wie Kindsköpfe einfach ganz vorzüglich. Es macht mir immer wieder großen Spaß, Sandler und seinen Co-Stars (hier u.a. Kevin James, Chris Rock, Salma Hayek, Maria Bello und Steve Buscemi) bei der Arbeit zuzusehen. Eine familienfreundliche und komplett harmlose Story, ein paar gelungene Gags, ein leichter Anflug von Gross-Out-Humor und eine positive Botschaft am Ende - fertig ist die heile Welt des Sandler-Universums und fertig ist für mich als Zuschauer die perfekte Flucht aus der Realität in die unkomplizierte Traumwelt des Films. Wer mit Filmen dieser Art, die natürlich hervorragend dazu geeignet sind, sie in ihre sämtlichen Bestandteile zu zerlegen und komplett zu verreißen, prinzipiell seine Probleme hat, sollte sich auch von Kindsköpfe möglichst weit fern halten. Regisseur Dennis Dugan liefert hier nämlich erneut exakt die Art von Unterhaltung, die man von ihm erwarten kann bzw. befürchten muss bzw. sich von ihm erhofft. ;)

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Dennis Dugan Adam Sandler Kevin James Chris Rock Maria Bello Salma Hayek Steve Buscemi 2010er


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HARDCOVER


HARDCOVER HARDCOVER (DVD: UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Hardcover | Deutschland 2008 | Regie: Christian Zübert)

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Christoph (Lucas Gregorowicz) träumt von einer Karriere als Schriftsteller, hat es aber gerade mal zum Autor billiger Groschenromane geschafft. Um seine Kriminalgeschichten authentischer und realistischer gestalten zu können, entschließt er sich mit Hilfe des Kleinganoven Dom (Wotan Wilke Möhring), den er eher zufällig kennengelernt hat, im echten Gangstermilieu zu recherchieren. Doch die Recherchen gestalten sich riskanter und schwieriger als erwartet...

Regisseur Christian Zübert hat ein paar Jahre zuvor den in meinen Augen einfach nur grandiosen Lammbock gedreht und aufgrund dieses phänomenalen Erstlingswerks war die Erwartungshaltung an Hardcover nicht gerade gering. Zwischen Lammbock und Hardcover liegen immerhin 7 Jahre in denen Zübert keine großartig nennenswerten Regiearbeiten ablieferte. Lediglich ein TV-Film, ein Kinderfilm und ein paar TV-Episoden finden sich zwischen 2001 und 2008 in seiner Filmographie. In Hardcover verschlägt es Zübert von seiner (und meiner) beschaulichen Heimatstadt Würzburg nun in die Metropole Düsseldorf und die harmlosen Hobby-Dealer wurden durch nicht ganz so harmlose (Möchtegern-)Gangster ersetzt. In der Hauptrolle ist abermals Lucas Gregorowicz zu sehen, der bereits in Züberts Erstlingswerk absolut überzeugen konnte. Nicht die schlechtesten Voraussetzungen in meinen Augen. An Lammbock kommt Hardcover insgesamt betrachtet am Ende zwar nicht ganz heran, mit seiner abgedrehten Geschichte, seinen kruden Figuren und seiner glaubwürdigen Milieuzeichnung ist Regisseur und Drehbuchautor Christian Zübert aber auch mit diesem kleinen Film ein echter Treffer gelungen. Insbesondere die herrlich überzeichneten und praktisch jedem Genreklischee entsprechenden Charaktere haben es mir absolut angetan und bei den Schauspielern ragen neben Lucas Gregorowicz in der Hauptrolle vor allem Wotan Wilke Möhring als Kleinganove Dom und Justus von Dohnányi als Gangsterboss Chico heraus. Allen Beteiligten ist nach meinem Empfinden der Spaß, den sie beim Dreh dieses Films gehabt haben dürften, deutlich anzumerken und diese Tatsache trägt viel dazu bei, dass Hardcover über seine komplette Laufzeit einfach bestens unterhält.

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Christian Zübert 2000er


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2 DAYS IN THE VALLEY


2 DAYS IN THE VALLEY 2 DAYS IN THE VALLEY (DVD: Paramount, Großbritannien)
(OT: 2 Days in the Valley | USA 1996 | Regie: John Herzfeld)

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In Los Angeles kreuzen sich die Wege verschiedener Menschen. Ohne, dass sie es ahnen, stehen die Schicksale einer Sportlerin (Teri Hatcher), eines Profikillers (Danny Aiello), eines lebensmüden Regisseurs (Paul Mazursky), eines arroganten Kunsthändlers (Greg Cruttwell) u.a. auf verhängnisvolle Weise miteinander in Verbindung...

In Verbindung mit Herzfelds Film aus dem Jahr 1996 wird oft das Wort "Tarantino-Klon" genannt und die Tatsache, dass Pulp Fiction 2 Jahre zuvor für Furore sorgte, dürfte sich damals tatsächlich bestimmt nicht negativ auf den Bekanntheitsgrad von 2 Days in the Valley ausgewirkt haben. Was 2 Days in the Valley jedoch vom typischen "Tarantino-Klon" unterscheidet ist die Tatsache, dass er es eigentlich gar nicht nötig hat, mit diesem Etikett um Aufmerksamkeit zu buhlen bzw. - sofern man diese Auszeichnung negativ betrachtet - es nicht verdient hat, als solcher bezeichnet zu werden. Regisseur und Drehbuchautor John Herzfeld lässt in 2 Days in the Valley diverse, auf den ersten Blick nicht miteinander in Verbindung stehende Figuren aufeinandertreffen, fügt deren verschiedene Schicksale am Ende zu einem großen Ganzen zusammen und erzählt die Geschichten seiner Charaktere in einer Mischung aus Drama, Komödie und Thriller. 2 Days in the Valley fesselt dabei von der ersten Minute an. Es gibt eigentlich keine Figur, die einen als Zuschauer nicht in irgendeiner Weise berührt und die Besetzung des Streifens mit Schauspielern wie Danny Aiello, Jeff Daniels, Teri Hatcher, James Spader, Eric Stoltz, Charlize Theron, u.a. kann man einfach nur als großartig bezeichnen. 2 Days in the Valley ist ein klasse Film der leider mittlerweile etwas in Vergessenheit geraten ist und dessen Wieder- bzw. Neuentdeckung sich wirklich absolut lohnt.

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John Herzfeld Charlize Theron Teri Hatcher Paul Mazursky 1990er female nudity Los Angeles


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THE MONSTER SQUAD


THE MONSTER SQUAD THE MONSTER SQUAD (DVD: Lionsgate, USA)
(OT: The Monster Squad | USA 1987 | Regie: Fred Dekker)

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Der von Horrorfilmen und Monstern begeisterte Sean (Andre Gower) betreibt gemeinsam mit ein paar Freunden einen Monster-Club. Die Kids treffen sich regelmäßig in einem Baumhaus und gehen dort ihrem geliebten Hobby nach. Als Sean eines Tages ein seltsames Buch in seinen Besitz bekommt, ahnt er noch nicht, dass er damit den Schlüssel zur Rettung der Welt in den Händen hält. Denn Dracula (Duncan Regehr) ist nach 100 Jahren wieder erwacht und versucht gemeinsam mit verschiedenen Monstern (u.a. Tom Noonan, Carl Thibault) die Weltherrschaft an sich zu reißen. Und nur mit Hilfe von Seans Buch kann Dracula aufgehalten werden...

The Monster Squad ist eines dieser kleinen, leider viel zu wenig bekannten Highlights aus den 80er Jahren. Dekkers Monsterspaß steht ganz eindeutig in der Tradition von Filmen wie Gremlins, Explorers oder Die Goonies, konnte aber nie deren Bekanntheitsgrad erreichen. In The Monster Squad müssen sich die Kids mit einer ganzen Armada klassischer Filmmonster auseinandersetzen. Dracula, Frankensteins Monster, die Kreatur aus dem Amazonas, die Mumie und der Werwolf wollen die Welt ins Chaos stürzen und nur die von Horrorfilmen und Monstern begeisterten Kinder können sie daran hindern. Regisseur Fred Dekker drehte ein Jahr zuvor den grandiosen Night of the Creeps und ist somit für zwei absolute Genrehighlights der 80er Jahre verantwortlich. The Monster Squad ist ein riesengroßer Spaß - sowohl für die jüngere Zielgruppe als auch für den erwachsenen Genrefreund, der in dem liebevoll gemachten Streifen ganz viele Referenzen an die klassischen Horrorfilme der Universal Studios entdecken kann - und ist für einen Film, der eigentlich für ein jüngeres Publikum gemacht ist, teilweise ziemlich deftig ausgefallen. Insbesondere das von Effektguru Stan Winston stammende Creature Design ist für einen PG-13-Film schon ziemlich "creepy" und gruselig geraten und im Finale geht dann so richtig die Post ab. Ich kann mir gut vorstellen, dass damals einige Kids nach der Sichtung dieses Films erst mal ein paar schlaflose Nächte verbracht haben.

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Fred Dekker 1980er Vampir Werwolf


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DER SCHNÜFFLER


DER SCHNÜFFLER DER SCHNÜFFLER (DVD: Turbine Medien/Al!ve, Deutschland)
(OT: Der Schnüffler | Deutschland 1983 | Regie: Ottokar Runze)

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Als zwei zwielichtige Gestalten dem Berliner Taxifahrer Herbert Böckmann (Dieter Hallervorden) einen offensichtlich volltrunkenen Fahrgast ins Taxi setzen und ihn damit beauftragen, diesen zu einer Adresse nach Ost-Berlin zu fahren, ahnt Böckmann noch nicht, welche große Probleme er sich mit dieser Fahrt aufhalst. Denn der Betrunkene stellt sich als Toter heraus, worauf Böckmann in die Fänge des Geheimdienstes im Osten gerät und für einen Spion der CIA gehalten wird...

Die Sichtung von Didi und die Rache der Enterbten vor kurzer Zeit hat große Lust auf weitere Filme mit Dieter Hallervorden in der Hauptrolle gemacht. Mit Der Schnüffler habe ich mir nun einen Streifen angesehen, den ich bisher noch gar nicht kannte und der den sympathischen Hauptdarsteller erneut in Topform präsentiert. Als Berliner Taxifahrer Herbert Böckmann stolpert Dieter Hallervorden durch diese klamaukige Agentenkomödie und sorgt in nicht wenigen Szenen für Frontalangriffe auf das Zwerchfell. Grandios beispielsweise die Verhörszene bei der Polizei, in der er auf sein unnachahmliche Art und Weise die Vorfälle schildert, die ihn die ganze Suppe eingebrockt haben welche er nun auszulöffeln hat. Oder seine Auftritte, nachdem er an dem Wunderserum geschnüffelt hat. Einfach herrlich. Leider ist die Gagdichte in Der Schnüffler nicht so extrem hoch ausgefallen wie in Didi und die Rache der Enterbten und so schleicht sich hier und da dann doch die eine oder andere Länge ein. Dem positiven Gesamteindruck schadet diese kleine Schwäche - wenn man sie als solche überhaupt bezeichnen will - aber keineswegs. Auch Der Schnüffler macht Lust auf mehr Hallervorden-Filme und hat im Vergleich mit den meisten Filmen, die in den letzten Jahren in Deutschland als "Komödie" produziert worden sind sowieso meilenweit die Nase vorn.

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Ottokar Runze Dieter Hallervorden 1980er car chase female nudity Berlin


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NIGHT LIFE


NIGHT LIFE NIGHT LIFE (VHS: Starlight Video, Deutschland)
(OT: Night Life | USA 1989 | Regie: David Acomba)

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Der nebenbei im Bestattungsinstitut seines Onkels (John Astin) arbeitende Archie Melville (Scott Grimes) ist der absolute Außenseiter an seiner Schule und wird insbesondere von zwei seiner Mitschüler (Kenneth Ian Davis und Mark Pellegrino) und deren Freundinnen (Darcy DeMoss und Lisa Fuller) immer wieder drangsaliert. Als die vier Übeltäter eines Tages jedoch bei einem Autounfall ums Leben kommen, scheint Archie von all seinen Sorgen plötzlich befreit zu sein. Doch ein Blitzeinschlag sorgt dafür, dass die Archies Erzfeinde wieder zum Leben erweckt werden und fortan als Zombies Jagd auf den armen Archie machen...

In der Not frisst der Teufel Fliegen. Um mir manche Filme einfach mal wieder ansehen zu können, ist ein Gang zur eingelagerten VHS-Sammlung unumgänglich. Night Life ist einer dieser Filme, die meines Wissens weltweit noch nicht legal auf DVD erschienen sind und bei dem ich froh bin, dass ich noch die alte deutsche Videokassette im Original besitze. Und es ist wirklich ein Jammer, dass es dieser schöne kleine Streifen bis heute noch nicht auf DVD geschafft hat. Denn David Acombas Film hätte es in meinen Augen absolut verdient, wieder- bzw. neu entdeckt zu werden. Night Life ist eine Mischung aus Teenagerkomödie und Horrorfilm und startet zunächst wie ein typischer Teenie-Streifen mit teils makabrem Humor, in dem ein sympathischer Außenseiter, der noch dazu in seiner Freizeit in einem Bestattungsinstitut arbeitet, von zwei Klassenkameraden und deren beiden Freundinnen (sexy: Lisa Fuller und Darcy DeMoss) drangsaliert wird. Dann hätten wir noch die beste Freundin des Außenseiters (ebenfalls sexy: Cheryl Pollak), die in einer Autowerkstatt jobt und diesem natürlich immer zur Seite steht. Nach gut einer halben Stunde verwandelt sich der typische Teenager-Flick dann in eine extrem unterhaltsame Horrorkomödie, wobei Regisseur Acomba zunächst eine unheimliche Spannung und Atmosphäre aufbaut und danach dann so richtig schön die Sau rauslässt. Als die vier Intimfeinde unseres liebenswürdigen Außenseiters schließlich als Zombies von den Toten zurückkehren und diesem das Leben fortan zur Hölle machen wollen, überrascht Night Life bis zum spektakulären Finale mit so einigen derben Härten und netten Effekten, wobei der humorvolle Unterton des Films dabei nie verloren geht. Ich mochte Acombas Film früher schon verdammt gerne und die positive Erinnerung, die ich an den Film hatte, wurde bei der jetzigen Sichtung absolut bestätigt. Schade nur, dass auch Night Life ein Opfer der Willkür der deutscher Zensur geworden ist und seit nunmehr schon 22 (!) Jahren zum Kreis der in Deutschland beschlagnahmten Filme gehört. Eine Beschlagnahme, die in diesem speziellen Fall absolut nicht nachvollziehbar ist. Acombas Film ist auch trotz einiger derber Effekte in den letzten 20 Minuten immer als schwarzhumorige Komödie zu identifizieren und bei genauerer Betrachtung komplett harmlos. So ist die Beschlagnahme dieses Films nur eines, nämlich ein eindeutiger Beweis dafür, dass die deutsche Zensur keinerlei Spaß versteht. Ein Armutszeugnis!

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David Acomba 1980er Zombie Rache


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THE LAST AMERICAN VIRGIN


THE LAST AMERICAN VIRGIN THE LAST AMERICAN VIRGIN (DVD: MGM, USA)
(OT: The Last American Virgin | USA 1982 | Regie: Boaz Davidson)

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Gary (Lawrence Monoson), Rick (Steve Antin) und David (Joe Rubbo) sind beste Freunde und haben insbesondere Frauen und sexuelle Abenteuer im Kopf. Während insbesondere Rick immer wieder bei den Mädchen landen kann, hat der schüchterne Gary kein großes Glück im Umgang mit dem weiblichen Geschlecht. Als Rick schließlich mit der hübschen Karen (Diane Franklin) seine neueste Eroberung präsentiert, wird die Freundschaft zwischen Gary und Rick auf eine harte Probe gestellt. Denn Gary ist schon seit längerer Zeit heimlich in Karen verliebt...

Benny, Momo und Johnny heißen jetzt Gary, Rick und David, die Handlung wurde aus dem Israel der 50er Jahre in die USA der 80er Jahre verlegt und anstelle eines 50er-Jahre-Rock’n’Roll-Soundtracks von Little Richard, Paul Anka, Jerry Lee Lewis & Co. gibt es nun Hits der 80er von The Police, The Cars, REO Speedwagon, Blondie, Journey & Co. als musikalische Untermalung. Ansonsten hält sich Regisseur Boaz Davidson mit seinem Eis am Stiel-Remake fast schon penibel genau an seine eigene Vorlage. Eine großartige Eigenständigkeit ist praktisch nicht erkennbar, die Ereignisse des Originals wurden - wenn überhaupt - dann nur ganz leicht abgeändert. Aufgrund dieser Tatsache drängt sich ein Vergleich mit dem Original natürlich noch mehr auf als es sich ohnehin schon aufgrund der Remake-Problematik aufdrängen würde und aus diesem Vergleich geht The Last American Virgin dann doch sehr eindeutig als zweiter Sieger hervor. Dem Film fehlt vor allem die Ernsthaftigkeit, die sich in Eis am Stiel - trotz allen Klamauks - durch den ganzen Film gezogen hatte und so wirkt insbesondere das dramatische Schlussdrittel nach dem bunten Treiben zuvor fast wie ein Fremdkörper. Außerdem halten die drei Hauptdarsteller Lawrence Monoson, Steve Antin und Joe Rubbo einen Vergleich mit Yftach Katzur, Jonathan Sagall und Zachi Noy einfach nicht stand und Hauptdarstellerin Diane Franklin in der Rolle der von Gary und Rick gleichermaßen begehrten Karen hat zwar ein hübsches Gesicht und schöne Brüste, trägt aber halt leider auch eine dieser extrem schrecklichen Frisurverbrechen aus den 80ern spazieren und erreicht in ihrem Spiel nie die Intensität von Anat Atzmon aus dem Originalfilm.
Es lohnt sich allerdings, The Last American Virgin losgelöst vom Original als komplett eigenständigen Film zu betrachten. Denn dann wird man mit einem kurzweiligen und ausgesprochen sehenswerten Prototyp der US-Teenager-Sexkomödie aus den 80ern belohnt. Ähnlich wie der zuvor gesehene Tomboy läuft auch The Last American Virgin vor Schauwerten fast über und verwöhnt den Genrefreund mit einer Vielzahl an gelungenen Gags und jeder Menge nackter Tatsachen. Der oben schon angesprochene Soundtrack ist zudem pures Gold und trägt viel zum Gelingen des Films bei. Ja, The Last American Virgin rockt ganz gewaltig. Man muss halt einfach nur verdrängen, dass man es mit einem Remake von Eis am Stiel zu tun hat.

TRAILER:


Boaz Davidson 1980er female nudity Cannon Films Remake Teensploitation Sexploitation


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TOMBOY


TOMBOY TOMBOY (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: Tomboy | USA 1985 | Regie: Herb Freed)

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Sehr zum Leidwesen ihrer besten Freundin Seville (Kristi Somers) interessiert sich die attraktive Tommie (Betsy Russell) nicht im geringsten für Jungs und Klamotten, sondern jobt lieber in einer Kfz-Werkstatt als Automechanikerin. Dies ändert sich jedoch als Tommie den Rennfahrer Randy Starr (Gerard Christopher) kennenlernt und dieser sich tatsächlich für sie zu interessieren scheint...

Ich hab mir schon viel zu lange keinen Film aus der “Crown International“-Library mehr angesehen und es wurde höchste Zeit, dieses Versäumnis nachzuholen. Die Wahl fiel auf Tomboy mit der süßen Betsy Russell - die ja in den letzten Jahren mit ihrer Rolle in den Saw-Filmen ein kleines Comeback feiern konnte - in der Hauptrolle. Und auch Tomboy ist eindeutig als Crown-Film zu identifizieren. Die Handlung in Herb Freeds Mischung aus Komödie und Love Story ist komplett zu vernachlässigen und plätschert im Endeffekt nur so vor sich hin. Das einzige Ziel von Herb Freed dürfte es gewesen sein, in Tomboy möglichst viele entblößte Damenbrüste unterzubringen und so in diesem immer wieder nett anzusehenden Wettstreit mit ähnlichen Konkurrenzprodukten einen der vorderen Plätze zu belegen. Und dieses Ziel darf man definitiv als erreicht betrachten. Tomboy bombardiert den Zuschauer mit Schauwerten und nackten Tatsachen am laufenden Band und hat sich so seinen Platz in der “Nudity Hall of Fame“ definitiv gesichert. Freunde des Teensploitation-Films der 80er Jahre können hier ohne großes Zögern zugreifen. Es lohnt sich. :D

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Herb Freed Betsy Russell 1980er female nudity car chase Crown International Pictures Teensploitation


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IRON SKY


IRON SKY IRON SKY (Blu-ray: Revolver Entertainment, Großbritannien)
(OT: Iron Sky | Australien/Deutschland/Finnland 2012 | Regie: Timo Vuorensola)

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Der Afroamerikaner James Washington (Christopher Kirby) traut seinen Augen nicht. Nach der nicht unbedingt planmäßigen Landung auf der dunklen Seite des Mondes muss er feststellen, dass sich dort ein riesiger Gebäudekomplex befindet, der von den Nazis erbaut wurde als die nach dem 2. Weltkrieg von der Erde auf den Mond flüchteten. Und der unverzüglich in Gefangenschaft genommene Washington muss zu seinem Entsetzen weiterhin feststellen, dass die Nazis unter Leitung ihres neuen Führers Wolfgang Kortzfleisch (Udo Kier) und dessen rechter Hand Klaus Adler (Götz Otto) mitten in den Planungen zum erneuten Angriff auf die Erde stecken. Und ausgerechnet die Technologie seines beschlagnahmten Smartphones könnte diesen Angriff nun schneller als gedacht einleiten...

Erste Teaser zu Iron Sky von Regisseur Timo Vuorensola schwirrten ja schon vor Jahren durchs Netz, die endgültige Fertigstellung des Films scheiterte jedoch fast an den finanziellen Mitteln und letztendlich wurde der Streifen mit Spenden von Fans doch noch realisiert. Iron Sky ist also im wahrsten Sinne des Wortes ein Fanprojekt. Ein kleiner Film von Fans für Fans und mit Hilfe der Fans finanziert. Allein schon aufgrund der herrlich bescheuerten Ausgangssituation des Streifens - die Nazis bereiten vom Mond aus einen Angriff auf die Erde vor - dürfte vollkommen klar sein, dass Iron Sky komplett nerdig geraten ist und selbstverständlich keineswegs ernst genommen werden sollte. Hier darf dann wirklich mal von ganzem Herzen über die braune Pest gelacht werden und Iron Sky bietet dazu reichlich Möglichkeiten. Herrlich beispielsweise die Unterrichtsszenen in der Nazischule auf dem Mond, in denen beispielsweise mal kurz Chaplins Der große Diktator zum Propagandafilm umgeschnitten wird. Zum Ende hin geht dem wahnwitzigen Spektakel zwar ein bisschen die Puste aus und nicht alle Gags sind wirklich so böse und respektlos wie sie es gerne sein möchten, als Partyfilm eignet sich Iron Sky aber ganz vorzüglich. Vuorensolas Film ist wirklich ein extrem spaßiger und irgendwie auch sympathischer, kleiner Streifen, der mich übrigens auch mit richtig guten Effekten positiv überrascht hat. Die hätte ich in dieser Qualität nicht wirklich erwartet.

TRAILER:


Timo Vuorensola 2010er Nahe Zukunft Nazisploitation


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VILLAGE OF THE GIANTS


VILLAGE OF THE GIANTS VILLAGE OF THE GIANTS (DVD: MGM, USA)
(OT: Village of the Giants | USA 1965 | Regie: Bert I. Gordon)

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Eher zufällig entwickelt der kleine Genius (Ron Howard) bei Experimenten mit diversen Chemikalien eine Substanz, die das Wachstum extrem fördert. So werden aus normalen Hausgänsen schnell mannshohe Tiere. Als ein paar auf Krawall gebürstete Teenager (u.a. Beau Bridges) die Substanz in die Finger bekommen und zu sich nehmen, verwandeln sie sich innerhalb von Sekunden in riesige Giganten und tanzen den Erwachsenen fortan sprichwörtlich auf dem Kopf herum...

Teenage-Rebellion aus den 60ern von Regisseur Bert I. Gordon, der ja eigentlich ein Spezialist für Monsterfilme war und sich in dieser spaßigen Mischung aus Juvenile-Delinquent-Film, Komödie und Science Fiction mit monströsen Teenagern abgeben musste. Die Handlung von Village of the Giants ist dabei so herrlich bescheuert, dass man diesem Film unmöglich böse sein kann. So etwas wie Spannung oder Grusel darf man von Village of the Giants natürlich nicht erwarten. Der Film erinnert vom Aufbau und der Machart eher an die Beach Party-Filme aus der damaligen Zeit und weniger an einen Streifen, der dem Genre des phantastischen Films zuzurechnen ist, wobei Regisseur Gordon in dem reichlich unspektakulären Klamauk zumindest eine kurze, spannende Sequenz mit einer Riesenspinne unterbringen durfte. Die Effekte des Films sind übrigens ganz gut gelungen, auch wenn manchmal die Proportionen zwischen normalen Menschen und den Giganten so gar nicht stimmen mögen. Das absolute Highlight von Village of the Giants ist allerdings der Soundtrack. Die Ohren des Zuschauers werden von einem wirklich hammergeilen Score von Komponist Jack Nitzsche ("The Last Race" aus Tarantinos Death Proof ist eigentlich das Titelthema dieses Films hier) und Songs der The Beau Brummels verwöhnt. Insbesondere in den wieder mal ausufernden Party- und Tanzszenen - Teenager-B-Movies gab es ohne solche Sequenzen damals einfach nicht - kommt dadurch eine extrem coole Stimmung und Atmosphäre auf.
Und dann noch ein bisschen Trivia: In der Rolle des kleinen Genius, der das Wachstumsserum durch seine chemischen Experimente eher zufällig entwickelt, ist der heutige Regisseur Ron Howard zu sehen, der zum Zeitpunkt des Drehs 11 Jahre alt war.

TRAILER:


Bert I. Gordon Ron Howard 1960er Juvenile Delinquent Movie


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DATE NIGHT - GANGSTER FÜR EINE NACHT (Extended Cut)


DATE NIGHT - GANGSTER FÜR EINE NACHT (Extended Cut) DATE NIGHT - GANGSTER FÜR EINE NACHT (Extended Cut) (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Date Night | USA 2010 | Regie: Shawn Levy)

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Eigentlich wollten die in New Jersey lebenden Ehegatten Phil (Steve Carell) und Claire Foster (Tina Fey) nur einen Abend in einem der angesagtesten Lokale in New York verbringen. Doch endlich dort angekommen, stellt sich heraus, dass es ohne wochenlange Vorausreservierung keine Möglichkeit zu geben scheint, einen Tisch zu bekommen. Die Fosters werden an die Bar vertröstet und als Phil dort mitbekommt, wie ein Paar mit dem Nachnamen Tripplehorn wegen seines reservierten Tisches ausgerufen wird und sich nicht meldet, greift er zu einer Notlüge. Phil gibt sich und Claire kurzerhand als die Tripplehorns aus und nun scheint dem gelungenen Abend tatsächlich nichts mehr im Wege zu stehen. Doch die kleine Notlüge erweist sich als fataler Fehler und für Phil und Claire beginnt schon kurz nachdem sie an ihrem Tisch Platz genommen haben eine Nacht, die sie nicht mehr so schnell vergessen werden...

Date Night hatte bei mir allein schon wegen seiner Ausgangssituation von vornherein einen sprichwörtlichen Stein im Brett. Seit ich in den 80ern Kopfüber in die Nacht von Regisseur John Landis gesehen habe, liebe ich Filme, in denen sich die Charaktere durch eine nächtliche Metropole schlagen müssen und dabei von einer Katastrophe in die nächste schlittern. Glücklicherweise werden Streifen dieser Art in schöner Regelmäßigkeit immer wieder gedreht und bis jetzt hat mich selten einer enttäuscht.
Auch Date Night stellt da keine Ausnahme dar. In Shawn Levys unterhaltsamer Mischung aus Action, Krimi, Komödie und Love Story geraten Steve Carell und Tina Fey als gelangweiltes Ehepaar wegen einer kleinen Schwindelei in das Abenteuer ihres Lebens und bringen so die etwas eingeschlafene Beziehung wieder in Schwung. Carell und Fey harmonieren dabei ganz vorzüglich miteinander und machen Date Night zu einem echten Erlebnis. Die Balance zwischen komischen und spannenden Sequenzen passt perfekt, Date Night ist wirklich verdammt lustig ausgefallen, besticht durch jede Menge Wortwitz, erzählt eine durchaus spannende Geschichte und hat nebenbei noch eine der coolsten Autoverfolgungsjagden der jüngeren Kinovergangenheit zu bieten. Und wer sich hier alles in kleineren und größeren Nebenrollen tummelt ist der absolute Hammer. So sind beispielsweise Mark Wahlberg, Mark Ruffalo, James Franco, Mila Kunis, Ray Liotta und William Fichtner mit von der Partie. Das nächtliche New York ist als Schauplatz natürlich perfekt geeignet und in seinen besten Momenten wandelt Date Night mit seinem gelungenen Genremix sogar fast auf den Spuren von Filmen wie den oben schon genannten Kopfüber in die Nacht von John Landis oder Die Zeit nach Mitternacht von Martin Scorsese. Klasse!

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Shawn Levy Steve Carell Mark Wahlberg Mark Ruffalo Mila Kunis Ray Liotta 2010er car chase New York


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ALLES ERLAUBT - EINE WOCHE OHNE REGLEN (Extended Cut)


ALLES ERLAUBT - EINE WOCHE OHNE REGLEN (Extended Cut) ALLES ERLAUBT - EINE WOCHE OHNE REGLEN (Extended Cut) (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Hall Pass | USA 2011 | Regie: Bobby Farrelly/Peter Farrelly)

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Um ihre Eheprobleme zu lösen greifen die beiden Freundinnen Maggie (Jenna Fischer) und Grace (Christina Applegate) zu drastischen Maßnahmen. Sie geben ihren Männern Rick (Owen Wilson) und Fred (Jason Sudeikis), die sich ständig nach jedem Rockzipfel umdrehen und - sobald sie meinen, sie seien unbeobachtet - über Sex mit anderen Frauen fantasieren, eine Woche Urlaub von der Ehe. Während Maggie und Grace mit den Kindern wegfahren sollen sich Rick und Fred ohne jegliche Konsequenzen eine Woche lang komplett austoben. Doch die theoretischen Möglichkeiten, die sich den beiden Schwerenötern somit offenbaren, lassen sich in der Praxis nur schwer umsetzen...

Die Zeit, in der mir die Farrelly-Brüder mit Filmen wie Dumm und dümmer oder Verrückt nach Mary noch Magenkrämpfe vor lauter Lachanfällen verursacht haben, ist wohl definitiv vorbei. Wenn man es nicht wüsste, dass auch Alles erlaubt - Eine Woche ohne Regeln von den Farrellys stammt, man würde es nicht wirklich merken. Nur in wenigen vereinzelten Szenen lugt der derbe Gross-Out-Humor früherer Filme noch um die Ecke, ansonsten ist Alles erlaubt - Eine Woche ohne Regeln nicht mehr und nicht weniger als eine weitere, nett anzusehende und kurzweilige Komödie. Ein Film aus einer mittlerweile schon fast unüberschaubaren Masse an ähnlich gestrickten Streifen der letzten Jahre. Ein paar hübsche Gags, eine harmlose Story, ein paar bekannte Gesichter, ein eingängiger Soundtrack, ein bisschen nackte Haut und eine positive Botschaft am Ende. Cineastisches Fast Food, perfekt geeignet um sich einfach nur unbeschwert unterhalten und berieseln zu lassen. Tut niemandem weh und verschwindet garantiert nach kurzer Zeit wieder aus dem Gedächtnis. Ich lass mich von solchen Filmen ja immer wieder gerne einlullen und scheine - insbesondere nach nervigen und stressigen Arbeitstagen - wirklich ein besonderes Faible für so seelenlosen Kram zu haben.

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Bobby Farrelly Peter Farrelly Owen Wilson Christina Applegate Alyssa Milano 2010er female nudity


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KUNG FU PANDA


KUNG FU PANDA KUNG FU PANDA (Blu-ray: DreamWorks, Deutschland)
(OT: Kung Fu Panda | USA 2008 | Regie: Mark Osborne/John Stevenson)

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Als die akute Gefahr besteht, dass die Kung-Fu-Schule des Meisters Zeng (Dan Fogler) vom abtrünnigen Schüler Tai Lung (Ian McShane) angegriffen werden könnte, beschließt Zeng einen Drachenkrieger zu erwählen, der sich dem brutalen Tai Lung entgegenstellen soll. Alle gehen davon aus, dass einer der fünf talentierten Schüler (u.a. Angelina Jolie, Lucy Liu, Jackie Chan und Seth Rogen) des Ausbilders Shifu (Dustin Hoffman) zum Drachenkrieger ernannt wird, doch die Wahl fällt auf den bei der Auswahlzeremonie eher zufällig anwesenden und etwas trotteligen Po (Jack Black). Der ist zwar in seinen Träumen ein großartiger Kung-Fu-Kämpfer, in der Realität fehlt ihm jedoch jegliches Talent. Da sich Zeng von seiner Wahl nicht abbringen lässt, muss Ausbilder Shifu praktisch ein Wunder vollbringen um Po in kürzster Zeit zu einem echten Kämpfer auszubilden...

Wie heißt es doch immer so schön werbewirksam? Ein Riesenspaß für Jung und Alt. Und das trifft auf Kung Fu Panda tatsächlich zu. Wenn Rango der Italowestern unter den Animationsfilmen gewesen ist, ist der Film der beiden Regisseure Mark Osborne und John Stevenson - der Titel verrät es ja schon - definitiv der Eastern unter den Animationsfilmen. Kung Fu Panda ist von der ersten bis zur letzten Sekunde als liebevolle Hommage an das Kino der Hongkonger Produktionsschmiede der Shaw Brothers zu erkennen und allein der Plot und seine Zutaten scheinen direkt aus einem der unzähligen Filme der Shaw Brothers aus den 70er Jahren zu stammen. Es gibt eine ehrbare Kung-Fu-Schule als Mittelpunkt der Stadt samt leicht durchgeistigtem Meister, es gibt den scheinbar unbesiegbaren abtrünnigen Schüler, der die Schule wegen eines mystischen Artefakts angreifen will, es gibt fünf mutige Kämpfer und ihren Meister, die sich dem Angriff zur Wehr setzen wollen und es gibt den drolligen Außenseiter, unseren Titelhelden, der am Ende den Tag retten wird. Das alles ist mit so viel Liebe zum Detail ausgestattet - für die fünf Kämpfer wurden beispielsweise nicht irgendwelche Tiere gewählt, sondern jedes Tier repräsentiert einen bestimmten Kung-Fu-Stil, der in den Kung-Fu-Filmen aus den 70er Jahren praktiziert wurde - und trotz allen vorhandenen Klamauks auch mit so viel Respekt vor den filmischen Vorbildern umgesetzt, dass Kung Fu Panda nicht nur einen “Riesenspaß für Jung und Alt“, sondern auch einen Riesenspaß für Fans dieser alten Streifen darstellen sollte. Meine Frau und ich haben uns - aus teils verschiedenen Gründen - köstlich amüsiert.

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Mark Osborne John Stevenson Jack Black Dan Fogler Dustin Hoffman Angelina Jolie Lucy Liu Seth Rogen Jackie Chan 2000er Oscar Nominee


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MEAN GIRLS


MEAN GIRLS MEAN GIRLS (Blu-ray: Paramount, USA)
(OT: Mean Girls | Kanada/USA 2004 | Regie: Mark Waters)

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Die in Afrika aufgewachsene Teenagerin Cady Heron (Lindsay Lohan) findet sich, nachdem ihre Eltern nach Amerika zurückgekehrt sind, in einem Dschungel der besonderen Art wieder: dem Dschungel der Highschool...

Mark Waters' schwarzhumorige Highschool-Komödie aus dem Jahr 2004 könnte man durchaus auch für den inoffiziellen Vorgänger des sechs Jahr später entstandenen, ganz vorzüglich geratenen Einfach zu haben halten.
In Mean Girls kommt Lindsay Lohan als Cady Heron vom afrikanischen Dschungel in den Dschungel der Highschool und muss sehr schnell lernen, dass es auch hier ausgesprochen bissig zugehen kann. Ohne es zu realisieren, erliegt Cady sehr schnell der Faszination der titelgebenden "Mean Girls", wird Teil ihrer Intrigen und bemerkt ihre eigene Veränderung erst zu einem Zeitpunkt, an dem ein Ausstieg fast nicht mehr möglich ist. Waters findet für seine Story eine perfekte Mischung aus ernsten und urkomischen Momenten, verzichtet dabei gänzlich auf offensiven Klamauk und setzt lieber auf hintergründigen und teils rabenschwarzen Humor und macht mit dieser Vorgehensweise praktisch alles richtig. Seine den Genreklischees entsprechenden Figuren sind so wunderbar überzeichnet, dass sie dadurch schon wieder extrem glaubwürdig rüberkommen, was natürlich auch ein großer Verdienst der ganz vorzüglichen Besetzung des Streifens ist, aus der insbesondere Lindsay Lohan als neue Schülerin, Rachel McAdams, Amanda Seyfried und Lacey Chabert als tonangebende Clique und die einfach nur grandios aufspielende Tina Fey als Mathelehrerin herausragen.
Mean Girls ist ähnlich wie Einfach zu haben von Regisseur Will Gluck ein echter Glücksfall für das Genre der Teeniekomödie und bläst jede Menge frischen Wind in die seit Jahren etablierten Genrestereotypen. Klasse!
Gruß und Dank auch an Ubaldo, der mich mit seinem Kommentar zu meinem Einfach zu haben-Eintrag überhaupt erst auf diesen Film aufmerksam gemacht hat. Der wäre sonst komplett an mir vorbeigegangen.

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Mark Waters Rachel McAdams Amanda Seyfried 2000er


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SOUL KITCHEN


SOUL KITCHEN SOUL KITCHEN (Blu-ray: Pandora Film, Deutschland)
(OT: Soul Kitchen | Deutschland 2009 | Regie: Fatih Akin)

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Kneipenbesitzer Zinos (Adam Bousdoukos) hat wahrlich schon bessere Tage gesehen. Erst zieht seine Freundin Nadine (Pheline Roggan) aus beruflichen Gründen nach Shanghai und dann zieht er sich einen Bandscheibenvorfall zu und ist nicht mehr in der Lage seinen Pflichten in der Kneipe nachzukommen. Als er vor lauter Verzweiflung den exzentrischen Koch Shayn (Birol Ünel) anheuert, vergrault dieser mit seinen ausgefallenen Kreationen auch noch die wenigen auf Fast Food geeichten Stammgäste des “Soul Kitchen“. Und als das alles noch nicht genug wäre, steht plötzlich noch Zinos’ krimineller Bruder Ilias (Moritz Bleibtreu) und bittet ihn um einen Job…

Ein weiterer ausgesprochen sehenswerter Film von Regisseur Fatih Akin, der ja schon mit Streifen wie Im Juli. und Solino eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, dass er für Geschichten mit hohem Wohlfühlfaktor wie gemacht zu sein scheint. Auch Soul Kitchen erzeugt diese wunderbare Wohlfühlatmosphäre, ist mit einer Vielzahl an sympathischen, schrulligen und authentisch wirkenden Figuren bevölkert und überzeugt darüber hinaus mit ganz viel Lokalkolorit und einer netten, kleinen Geschichte, die man wohl einfach gerne haben muss. Insbesondere die hervorragend aufgelegten Schauspieler tragen extrem viel zum Gelingen des Films bei. Egal ob Adam Bousdoukos als überforderter Kneipenbesitzer, ob Moritz Bleibtreu als dessen großmäuliger Bruder, ob Wotan Wilke Möhring als schmieriger und undurchsichtiger Karrierist, ob Birol Ünel als fast schon psychopathischer Koch oder die weiteren Schauspieler wie Anne Bederke ( :love: ), Pheline Roggan oder Lucas Gregorowicz - sie alle verleihen ihren Figuren dieses gewisse Etwas und sorgen dafür, dass einem als Zuschauer keiner der handelnden Charaktere am Allerwertesten vorbeigeht. Natürlich wirkt das Ende des Films etwas arg konstruiert und stellt die einzige echte Schwachstelle des Streifens dar. Aufgrund des hohen Spaßfaktors, den Soul Kitchen praktisch über die komplette Laufzeit verbreitet, kann man über diese kleinere Schwäche aber locker hinwegsehen.
Meine Frau und ich haben uns den Streifen vor knapp 2 Wochen zur Einstimmung auf einen kurzen Urlaubstrip nach Hamburg angesehen, den wir kurz danach angetreten sind, und insbesondere dafür hat sich Soul Kitchen ganz vorzüglich geeignet.

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Fatih Akin Moritz Bleibtreu 2000er female nudity Hamburg


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DIDI - UND DIE RACHE DER ENTERBTEN


DIDI - UND DIE RACHE DER ENTERBTEN :love: DIDI - UND DIE RACHE DER ENTERBTEN :love: (DVD: Turbine Medien, Deutschland)
(OT: Didi und die Rache der Enterbten | Deutschland 1985 | Regie: Dieter Hallervorden/Christian Rateuke)

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Nach dem Tod des Millionärs Gustav Böllemann (Dieter Hallervorden) erleben die potentiellen Erben (alle Dieter Hallervorden) bei der Testamentseröffnung eine böse Überraschung. Böllemann hat den ihnen völlig unbekannten Neffen Dieter Dödel (Dieter Hallervorden) zu seinem alleinigen Erben eingesetzt und die restliche Verwandtschaft geht vollkommen leer aus. Daraufhin fasst jeder der Enterbten einen scheinbar todsicheren Plan um Dödel ins Jenseits zu befördern und so das Erbe doch noch einzustreichen…

Das hier dürfte wohl eine der lustigsten Komödien sein, die das deutsche Kino je hervorgebracht hat. Allein die Exposition, in der die 5 Enterbten vorgestellt werden, ist wahrscheinlich komischer als der Großteil aller Filme, die in den letzten 20 Jahren als Komödie in Deutschland produziert worden sind. Wie der begnadete Dieter Hallervorden hier sieben verschiedenen Figuren auf seine unnachahmliche Art und Weise Leben einhaucht und dabei jede von ihnen einen ganz eigenen Charakter offenbart, ist schlichtweg grandios und einfach nur zum Schreien komisch. Und wie hier reiner Klamauk mit hintergründigem Humor verbunden wird und zu einer untrennbaren Einheit verschmilzt ist einfach nur meisterhaft. Didi und die Rache der Enterbten läuft vor unvergesslichen und zitierfähigen Szenen regelrecht über (Kongo-Otto im Auslandseinsatz, "Rüdiger, Du bringst mich noch ins Grab", die Verhöre auf dem Polizeirevier usw.) und ist in meinen Augen nicht mehr und nicht weniger als ein absolutes Meisterwerk.
Vielleicht sollten sich die Macher solcher Filme wie (T)raumschiff Surprise - Periode 1, Keinohrhasen oder 7 Zwerge einfach mal diesen Film hier ansehen, ein bisschen über das Gesehene nachdenken und anschließend vor Scham und Demut im Erdboden versinken.

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Christian Rateuke Dieter Hallervorden 1980er Berlin


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DIE GIRLS


DIE GIRLS DIE GIRLS (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Les Girls | USA 1957 | Regie: George Cukor)

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Die Biographie von Sybil Wren (Kay Kendall), einer ehemaligen Tänzerin einer berühmten Variéte-Gruppe, schlägt hohe Wellen und führt sogar dazu, dass Sybil von ihrer früheren Kollegin Angèle Ducros (Taina Elg) wegen Verleumdung verklagt wird. Vor Gericht soll geklärt werden, ob sich die in der Biographie veröffentlichten Details damals in Paris tatsächlich so ereignet haben…

Ab und an ist es sicher nicht die schlechteste Entscheidung, wenn man sich einfach auf die Couch zurückzieht, sich mit Hilfe seines DVD-Players auf eine filmische Zeitreise in die goldene Ära der großen Hollywood-Studios begibt und sich vom überbordenden Kitsch eines klassischen Musicals 2 Stunden lang gefangen nehmen lässt.
Die Girls von Meisterregisseur George Cukor greift die Ausgangssituation von Akira Kurosawas Rashômon auf - verschiedene Personen schildern ein Ereignis aus ihren eigenen Blickwinkeln und am Ende darf man sich die Wahrheit aus den verschiedenen Erzählungen zusammenreimen - und transportiert diese in die Welt einer Varieté-Gruppe.
Cukors Film gehört nun sicher nicht zu den ganz großen Meisterwerken des Musical-Genres - an Klassiker wie bspw. The Sound of Music, My Fair Lady oder West Side Story kommt er nicht wirklich heran -, kann aber vor allem aufgrund der unbekümmerten, federleichten und teils auch herrlich ironischen Inszenierung (wunderbar die für damalige Verhältnisse wohl ziemlich anzügliche Musiknummer "Ladies in Waiting" oder auch die kleine Parodie auf den Brando-Film Der Wilde) genügend Pluspunkte sammeln um positiv in Erinnerung zu bleiben. Ein wirklich ausgesprochen schönes Filmerlebnis.
Zum Schluss noch ein bisschen Trivia: Für zwei große Namen in Hollywood sollte Die Girls in gewisser Weise einen Endpunkt darstellen. Für Hauptdarsteller Gene Kelly war dies die (vorerst) letzte Arbeit für die glorreichen MGM-Studios und Cole Porter, einer der wichtigsten Komponisten des klassischen Hollywood, wirkte nach Die Girls an keinem weiteren Film mehr mit und starb sieben Jahre später an Nierenversagen.

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George Cukor Gene Kelly 1950er Oscar Winner Oscar Nominee Paris


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BREWSTER'S MILLIONS


BREWSTER'S MILLIONS BREWSTER'S MILLIONS (DVD: Universal, USA)
(OT: Brewster's Millions | USA 1985 | Regie: Walter Hill)

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Der erfolglose Baseballspieler Montgomery Brewster (Richard Pryor) hat die Chance, eine Erbschaft über $ 300 Mio. Dollar einzustreichen. Einziges Problem: um die Erbschaft zu bekommen, muss Brewster innerhalb von 30 Tagen die stolze Summe von $ 30 Mio. Dollar verschwenden und dies gestaltet sich weitaus schwieriger als zunächst angenommen…

Im Schaffen von Regisseur Walter Hill, der ja doch eher im Bereich des Actionfilms (Nur 48 Stunden, Red Heat, Streets of Fire, Die letzten Amerikaner, usw.) tätig war bzw. tätig ist, fällt diese lupenreine Komödie doch ziemlich aus der Reihe. Insbesondere in der ersten Hälfte seines Films über den erfolglosen Baseball-Spieler Montgomery Brewster, der - wie oben schon erwähnt - innerhalb von 30 Tagen die stolze Summe von 30 Mio. Dollar verprassen muss um eine Erbschaft über 300 Mio. Dollar einstreichen zu können, legt Hill ein ganz schön hohes Tempo vor und die Art und Weise, wie der vollkommen überforderte Brewster verzweifelt versucht, das Geld unter die Leute zu bringen, ist definitiv für so manchen Lacher gut. Leider kann Hill weder das hohe Tempo noch die Qualität der Gags bis zum Ende aufrecht halten und so geht dem Streifen mit zunehmender Laufzeit dann doch immer mehr die Luft aus. Als sonderlich tragisch empfand ich das allerdings nicht. Das mag vor allem auch mit nostalgischen Gründen zu tun haben. Zum Teufel mit den Kohlen - so der deutsche Titel - gehört zu den Filmen, die ich in den 80er Jahren praktisch rauf und runter geschaut habe und das jetzige Wiedersehen mit Hills Film hat mir trotz einiger Schwächen richtig viel Spaß bereitet. Zum Teufel mit den Kohlen ist sicher kein absolutes Komödien-Highlight aus der damaligen Zeit, ein Neu- bzw. Wiederentdecken des Films lohnt sich in meinen Augen trotzdem. Und wenn es nur wegen dieser einfach nur grandiosen Sequenz mit Rick Moranis als Morty King ist.
Schade, dass die Karriere des im Dezember 2005 verstorbenen Richard Pryor Ende der 80er bzw. Anfang der 90er Jahre ein so jähes Ende gefunden hat. Ich habe seine Filme früher immer gerne gesehen und werde versuchen, in der nächsten Zeit meine Erinnerungen an den einen oder anderen weiteren Film mit ihm in der Hauptrolle ebenfalls aufzufrischen.

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Walter Hill Richard Pryor John Candy 1980er New York


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DIE WUTPROBE


DIE WUTPROBE DIE WUTPROBE (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Anger Management | USA 2003 | Regie: Peter Segal)

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Der viel zu gutmütige Dave Buznik (Adam Sandler) gerät aufgrund widriger Umstände in die Hände von Dr. Buddy Rydell (Jack Nicholson), einem Wutspezialisten, der Buznik eine intensive Therapie verabreichen will um ihn von Problemen zu befreien, von denen der gar nicht wusste, dass er sie überhaupt hat...

Ganz vorzügliche Komödie von Regisseur Peter Segal, in der Adam Sandler und Jack Nicholson ein Paar der ganz besonderen Art abgeben. Wie der von Sandler gespielte Charakter hier von Minute zu Minute mehr in die sprichwörtliche Scheiße geritten wird, ist - so sehr einem Sandlers Figur auch leid tun mag - einfach nur saukomisch anzusehen und verbreitet über die komplette Laufzeit beim Zuschauer beste Laune. Schadenfreude ist dann vielleicht doch die schönste Freude. Die Wutprobe ist ein echter Treffer, überzeugt mit einem perfekten Timing in den komischen Sequenzen, einer tollen Kulisse in New York und einer mehr als namhaften Besetzung. Neben Sandler und Nicholson sind so tolle Schauspieler wie Luis Guzmán, John Turturro, Marisa Tomei, Woody Harrelson und Kurt Fuller mit von der Partie, Ex-Tennisprofi John McEnroe absolviert einen herrlich selbstironischen Gastauftritt und in kleinen Rollen schauen auch noch Heather Graham, John C. Reilly und Harry Dean Stanton vorbei ohne überhaupt in den Credits Erwähnung zu finden. Über allen und allem schwebt aber natürlich mal wieder Jack Nicholson. Wie der hier in der Rolle des fast schon psychopathisch erscheinenden Therapeuten aufspielt ist einfach nur großartig. Nicholson ist halt einfach einer dieser Schauspieler, die einen Film praktisch komplett alleine tragen können und er zeigt in Die Wutprobe einmal mehr sein ganzes Können auf absolut souveräne und beeindruckende Art und Weise.

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Peter Segal Adam Sandler Jack Nicholson Woody Harrelson John Turturro Heather Graham 2000er New York


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MY NAME IS EARL - STAFFEL 2


MY NAME IS EARL - STAFFEL 2 MY NAME IS EARL - STAFFEL 2 (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: My Name Is Earl: Season 2 | USA 2006/2007 | Idee: Gregory Thomas Garcia)

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Gemeinsam mit seinem Bruder Randy (Ethan Suplee) versucht der frühere Kleinganove Earl Hickey (Jason Lee) weiter, seine Liste mit schlechten Taten abzuarbeiten und seinen früheren Opfern etwas Gutes zu tun. Doch das Wiedergutmachen so mancher Sünde aus der Vergangenheit gestaltet sich weitaus schwieriger als erwartet...

So, My Name Is Earl geht in die zweite Runde und Jason Lee versucht in der Rolle des Earl Hickey weiterhin verzweifelt, gute Taten zu verrichten und seine Liste abzuarbeiten. Ich hatte nach der wirklich extrem spaßigen ersten Staffel ja durchaus meine Zweifel, ob das Konzept der Serie auch weiterhin funktioniert und war schon sehr gespannt auf die Fortführung der Geschichte. Zumindest bei dieser zweiten Staffel waren alle Zweifel vollkommen unberechtigt. Season 2 ist sogar noch einen Tick besser ausgefallen als die Auftaktstaffel, die Situationen sind noch komischer, noch irrsinniger und noch abgedrehter. Absolutes Highlight dieser Season ist dabei die grandiose “COPS“-Episode, bei der ich vor lauter Lachen fast Bauchkrämpfe bekommen habe. Unfassbar gut. Und unfassbar gut sind neben Jason Lee in der Rolle des Earl natürlich auch wieder Jaime Pressly als dessen Ex-Frau Joy und Ethan Suplee als dessen Bruder Randy. Insbesondere Ethan Suplee spielt die Rolle des debilen Randy erneut so glaubwürdig und überzeugend, dass man sich als Zuschauer zeitweise ernsthaft die Frage stellt, ob das tatsächlich “nur“ gespielt ist und sich gleichzeitig Sorgen um den Geisteszustand Suplees macht.
Mal schauen, ob die hohe Qualität auch in der dritten Season gehalten werden kann. Wenn die nur ansatzweise so gut ist, wie es das Ende der zweiten Staffel verspricht, kann eigentlich nicht viel schief gehen.

Gregory Thomas Garcia Jason Lee Burt Reynolds Christian Slater John Waters 2000er


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SPIONE WIE WIR


SPIONE WIE WIR SPIONE WIE WIR (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Spies Like Us | USA 1985 | Regie: John Landis)

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Um den russischen Geheimdienst von einem geheimen Einsatz in Afghanistan abzulenken, benötigt der CIA zwei Agenten, die als Köder dienen sollen und die zur Not auch “geopfert“ werden können. Die Wahl fällt auf die beiden etwas trotteligen Bürohengste Emmett Fitz-Hume (Chevy Chase) und Austin Millbarge (Dan Aykroyd), die ihrem ersten Außeneinsatz mit Begeisterung entgegenfiebern und natürlich keine Ahnung haben, dass sie nur als Kanonenfutter für den Feind gebraucht werden…

Eine dieser einfach nur wunderbaren Komödien von Regisseur John Landis aus den 80er Jahren, der der Filmwelt ja auch Perlen wie The Blues Brothers, Die Glücksritter und Drei Amigos geschenkt hat. Drei Filme, in denen entweder Dan Aykroyd oder Chevy Chase in der Hauptrolle zu sehen waren. In Spione wie wir stehen diese beiden begnadeten Komiker gemeinsam vor der Kamera und brennen ein regelrechtes Gag-Feuerwerk ab. Stellvertretend für die unzähligen, einfach nur saukomischen Momente, möchte ich an dieser Stelle nur kurz die Sequenzen im Trainingscamp erwähnen, die bestens dafür geeignet sind, beim geneigten Zuschauer unkontrollierbare Lachanfälle hervorzurufen. Entstanden zur Zeit des Kalten Krieges liefert Spione wie wir allerdings weit mehr als sinnbefreiten Klamauk, sondern hält dem gegenseitigen Wettrüstungsirrsinn von damals auf ausgesprochen komische Art und Weise den Spiegel vor. Wie das Problem des Wettrüstens am Ende gelöst wird ist so herrlich naiv wie grundsympathisch und entlässt den in den gut 100 Minuten zuvor von mehreren Zwerchfell-Attacken betroffenen Zuschauer mit einem breiten Grinsen im Gesicht in den Abspann. Großartig!
Und natürlich ist es auch wieder toll zu sehen, dass so manche Filme, die mich während meiner Jugend begleitet haben, auch heute - nach einer gefühlten halben Ewigkeit, in der ich die Streifen nicht mehr gesehen habe - noch hervorragend funktionieren. Spione wie wir ist einer von ihnen. :love:

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John Landis Chevy Chase Dan Aykroyd Joel Coen Sam Raimi Terry Gilliam 1980er


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HAPPY NEW YEAR - NEUES JAHR, NEUES GLÜCK


HAPPY NEW YEAR - NEUES JAHR, NEUES GLÜCK HAPPY NEW YEAR - NEUES JAHR, NEUES GLÜCK (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: New Year’s Eve | USA 2011 | Regie: Garry Marshall)

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Am Silvesterabend kreuzen sich in New York die Wege verschiedenster Menschen, die alle mit einem bestimmten Problem zu kämpfen haben und nicht ahnen, dass sie auf irgendeine Art und Weise miteinander in Verbindung stehen…

Garry Marshalls Happy New Year erzählt episodenhaft die Geschichten verschiedener Menschen am Silvesterabend in New York und befindet sich dabei in der Tradition von Filmen wie L.A. Crash, Powder Blue, The Air I Breathe, The Informers oder Tatsächlich... Liebe, erreicht deren Intensität jedoch nicht wirklich. Dafür sind die verschiedenen Episoden, die sich zum Ende hin kreuzen und halbwegs ein großes Ganzes ergeben, doch zu "harmlos" ausgefallen. Ist aber gar nicht weiter tragisch, denn Happy New Year seine dramatischen, komischen und romantischen Geschichten auf so herrlich unaufgeregte Art und Weise, dass man sich ausgesprochen gerne von ihnen gefangen nehmen und unterhalten lässt. Und natürlich trägt auch das unglaubliche Staraufgebot sehr zum Gelingen des Streifens bei. Hier ist praktisch die kleinste und nicht einmal in den Credits auftauchende Nebenrolle noch mit einem namhaften Schauspieler besetzt und es geben sich Leute wie Robert De Niro, Jessica Biel, Hilary Swank, Halle Berry, Michelle Pfeiffer (die erschreckend alt geworden ist), Ashton Kutcher, Sarah Jessica Parker, Cary Elwes, James Belushi, John Lithgow und Matthew Broderick (mit dem spaßigen Rollennamen Mr. Buellerton) die sprichwörtliche Klinke in die Hand. Garry Marshall hat ein Jahr zuvor mit Valentinstag schon einen ähnlichen Streifen gedreht. Den werde ich mir auch bald mal zu Gemüte führen.

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Garry Marshall Michelle Pfeiffer Robert De Niro Halle Berry Hilary Swank Alyssa Milano Jessica Biel Til Schweiger Ashton Kutcher James Belushi Sarah Jessica Parker Matthew Broderick 2010er New York


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RANGO


RANGO RANGO (Blu-ray: Paramount, Deutschland)
(OT: Rango | USA 2011 | Regie: Gore Verbinski)

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Das kleine Chamäleon Rango (Johnny Depp) wird während einer Autofahrt unbemerkt mitsamt seinem Terrarium aus dem Fahrzeug geschleudert und steht nun mutterseelenallein in der Wüste. Mit Hilfe der Echse Beans (Isla Fisher) landet Rango schließlich in einer kleinen Westernstadt und deren Einwohner sind gerade auf der Suche nach einem neuen Sheriff…

Rango vom Fluch der Karibik-Regisseur Gore Verbinski dürfte - zumindest im Mainstreambereich - wahrscheinlich einer der außergewöhnlichsten Animationsfilme der letzten Jahre sein. Verbinski richtet sich mit seinem Film dabei ziemlich eindeutig an ein erwachsenes Publikum und ist für kleinere Kinder wegen einiger doch derber Härten in meinen Augen nur bedingt geeignet. Rango - der Titel reimt sich nicht zufällig auf Django - ist der (Italo-)Western unter den Animationsfilmen, driftet nicht selten ins fast schon Surreale ab, ist mit einer Vielzahl ausgesprochen skurriler und verschrobener Charaktere bevölkert und mit dem für Western typischen "Fremder kommt in eine kleine Stadt und rettet den Tag"-Plot ausgestattet, der insbesondere an die Dollar-Trilogie und Spiel mir das Lied vom Tod von Sergio Leone angelehnt ist. Darüber hinaus zitiert sich Verbinski natürlich durch die Geschichte des ältesten aller Filmgenres - von 12 Uhr mittags über The Wild Bunch bis zu Schneller als der Tod - und insbesondere Westernfans sollten aus diesem Grund ihre helle Freude an Rango haben. Und wenn dann zum Finale auch noch eine animierte Variante von Clint Eastwood auf der Bildfläche erscheint und dem Titelhelden auf den richtigen Pfad zurückbringt, ist die Genrehommage endgültig perfekt. Klasse!

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Gore Verbinski Johnny Depp 2010er Oscar Winner


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BEERFEST (Unrated)


BEERFEST (Unrated) BEERFEST (Unrated) (Blu-ray: Warner, USA)
(OT: Beerfest | Australien/USA 2006 | Regie: Jay Chandrasekhar)

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Nach einer demütigenden Niederlage bei einem geheimen Biertrinkwettbewerb in München kehren die Brüder Jan (Paul Soter) und Todd Wolfhouse (Erik Stolhanske) in die USA zurück und beschließen, ein unschlagbares Team zusammenzustellen um im nächsten Jahr als triumphaler Sieger aus dem Wettbewerb hervorzugehen. Die Kampftrinker Landfill (Kevin Heffernan), Barry (Jay Chandrasekhar) und Fink (Steve Lemme) sollen dafür sorgen, dass dem deutschen Team von Baron Wolfgang von Wolfhausen (Jürgen Prochnow) eine schmerzliche Niederlage zugefügt wird. Bevor es soweit ist, müssen Jan, Todd, Landfill, Barry und Fink allerdings ein hartes Trainingsprogramm absolvieren...

Ab und an darf es dann auch definitiv mal Humor der etwas debileren und vor allem derberen Sorte sein. Regisseur Jay Chandrasekhar, der 1 Jahr vor diesem Streifen ja auch schon den ausgesprochen unterhaltsamen Ein Duke kommt selten allein auf das Publikum losgelassen hat und außerdem auch für den extrem bescheuerten Super Troopers verantwortlich zeigte, beweist mit Beerfest auf schon irgendwie beeindruckende Art und Weise, wie tief das Niveau im Bereich des Brachial-Humors sinken kann. Das "Niveau" eines Freddy Got Fingered wird zwar nicht ganz erreicht, aber Chandrasekhar, der auch noch gleich das Drehbuch mitverfasst und eine Hauptrolle übernommen hat, ist mit seinem Film nicht weit davon entfernt. In Beerfest ist kein Witz zu flach, kein Scherz zu bescheuert und garantiert jeder Gag sitzt "geschmackssicher" meilenweit unter der Gürtellinie. Das muss man erst mal schaffen, so viel Blödsinn wie hier in einen einzigen Film zu packen. Beerfest ist so komplett "over the top", dass es schon wieder einen Heidenspaß bereitet, sich diesen Unsinn reinzuziehen. Wichtigste Erkenntnis des Films: Jürgen Prochnow und Ralf Moeller scheinen mittlerweile wirklich jede Rolle anzunehmen, die ihnen in Hollywood angeboten wird.

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Jay Chandrasekhar Jürgen Prochnow Donald Sutherland 2000er female nudity München


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FRIENDSHIP!


FRIENDSHIP! FRIENDSHIP! (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Friendship! | Deutschland/USA 2010 | Regie: Markus Goller)

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Jedes Jahr bekommt der in der DDR lebende Veit (Friedrich Mücke) zu seinem Geburtstag eine Karte seines Vaters aus San Francisco und träumt schon immer davon, seinen Erzeuger endlich kennenzulernen. Als Veit nach dem Mauerfall die Welt praktisch offen steht, überredet er seinen besten Freund Tom (Matthias Schweighöfer) zu einem gemeinsamen Trip in die USA. Logischerweise ist San Francisco das Ziel, wobei Tom keine Ahnung über die wahren Gründe dieses Reiseziels hat. Da die Finanzen der beiden Freunde allerdings nur einen Flug nach New York zulassen, müssen Veit und Tom andere Wege finden, um von New York nach San Francisco zu gelangen...

Meine anlässlich der Sichtung von Das unsichtbare Mädchen getätigte Aussage, gute deutsche Filme laufen nur im Fernsehen, muss ich ein bisschen revidieren. Friendship! von Regisseur Markus Goller ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch im Kino sehenswerte Filme aus Deutschland laufen. Grundvoraussetzung dafür scheint einfach zu sein, dass Til Schweiger seine Hände nicht mit im Spiel hat. Friendship! erzählt die Geschichte der beiden Freunde Tom und Veit, die kurz nach dem Mauerfall aus der DDR nach San Francisco reisen wollen. Da das Geld allerdings nur für einen Flug nach New York reicht, muss der Rest der Reise auf andere Art und Weise bewerkstelligt werden. Der Road Trip der beiden Freunde nach San Francisco ist zugleich witzig und dramatisch und Regisseur Markus Goller findet genau die richtige Balance zwischen gelungenen Gags und ruhigen, teilweise fast schon einfühlsamen Momenten. Darüber hinaus ist Friendship! einfach nur wunderschön fotografiert, überzeugt mit einem richtig tollen Soundtrack und mit ausgesprochen gut aufgelegten Darstellern. Die leicht melancholische Grundstimmung verleiht dem Streifen zudem noch eine ganz eigene Note. Friendship! gehört zu dieser Art Film, bei der man sich einfach genüsslich zurücklehnen und die Bilder, die da über den Bildschirm flimmern, schlichtweg genießen kann. Kino zum Wohlfühlen, mit einem Finale, das Gänsehaut verursacht. Absolut empfehlenswert!

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Markus Goller Matthias Schweighöfer 2010er New York San Francisco 80er Jahre 90er Jahre


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DEFENDOR


DEFENDOR DEFENDOR (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: Defendor | Kanada/Großbritannien/USA 2009 | Regie: Peter Stebbings)

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Der ebenso einfältige wie herzensgute Arthur Poppington (Woody Harrelson) ist der festen Überzeugung, dass ein gewisser Captain Industry einst für den viel zu frühen Tod seiner Mutter verantwortlich gewesen ist. Um den Tod seiner Mutter zu rächen, zieht Arthur unter dem Namen “Defendor“ als Superheld verkleidet durch die Nacht, versucht unter den Verbrechern aufzuräumen und gleichzeitig herauszufinden, wer Captain Industry eigentlich ist. Als er bei einem seiner nächtlichen Streifzüge auf die Prostituierte Katerina (Kat Dennings) trifft, scheint diese ihm tatsächlich wertvolle Hinweise bezüglich der Identität von Captain Industry geben zu können...

Peter Stebbings’ Film kann man durchaus als Vorbild für Kick-Ass und SUPER betrachten, welche die Idee des Superhelden ohne Superkräfte aufgriffen und praktisch perfektionierten. Defendor kam 1 Jahr vor Kick-Ass heraus und dürfte tatsächlich der erste Streifen mit diesem Thema gewesen sein. Hier geht jedoch kein frustrierter Teenager und auch kein gemeingefährlicher Soziopath auf Verbrecherjagd, sondern ein Mann mit eher schlichtem Gemüt. Der von Woody Harrelson gespielte Defendor ist in erster Linie mit einer kindlichen Naivität bewaffnet, bewirft seine Gegner mit Murmeln und hat immer ein Glas aggressiver Wespen bei sich. Man muss sich ja irgendwie verteidigen können. Regisseur Peter Stebbings verzichtet in Defendor auf das große Spektakel, "What the Fuck!?!"-Momente, wie sie Kick-Ass und SUPER später reihenweise liefern sollten, sind hier praktisch nicht vorhanden. Stattdessen kümmert sich Stebbings um die menschliche und tragische Seite seines Titelhelden, dessen Geschichte über weite Strecken in Rückblenden von ihm selbst erzählt wird (und zwar während eine Psychologin ein Gutachten über ihn erstellt) und der im weiteren Verlauf der Handlung auch noch einen gerichtlichen Vormund verpasst bekommt. Diese eher ruhige Inszenierung schadet der Qualität des Streifens allerdings keineswegs. Defendor lebt von seinen leisen Tönen, seinen vielen kleinen Momenten und seinem toll aufspielenden Hauptdarsteller. Ein Film, der durchaus einen Blick wert ist. Man sollte nur keinen zweiten Kick-Ass oder SUPER erwarten.

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Peter Stebbings Woody Harrelson 2000er Rache


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FLY ME


FLY ME FLY ME (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Fly Me | Philippinen/USA 1973 | Regie: Cirio H. Santiago)

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Die frisch gebackene Stewardess Toby (Pat Anderson) führt ihr erster Flug nach Hongkong, wo sie gemeinsam mit ihren beiden Kolleginnen Andrea (Lenore Kasdorf) und Sherry (Lyllah Torena) ein paar Tage Aufenthalt hat. Doch die exotische Stadt zu erkunden, fällt für Toby ziemlich schwer, denn dummerweise hat ihre überprotektive Mutter (Naomi Stevens) es sich nicht nehmen lassen, ihre Tochter auf deren ersten Flug zu begleiten und diese folgt ihr nun auf Schritt und Tritt. Während Toby also verzweifelt versucht, ihre Mutter abzuschütteln, plagen Andrea und Sherry gänzlich andere Sorgen. Während Andrea versucht, ihren wie vom Erdboden verschwundenen Liebhaber aufzufinden, landet Sherry in den Fängen eines Mädchenhändlerringes...

Ein Film, dessen Original-US-Kinoplakat u.a. die verführerische Tagline "See Stewardesses Battle Kung Fu Killers!" ziert, kann nur unglaublich geil oder unglaublich mies sein. Fly Me ist beides gleichzeitig. Regisseur Cirio H. Santiago verzichtet auf solche Banalitäten wie einen echten Plot - hier gibt es nur bruchstückhaft Erlebnisse dreier Stewardessen in Hongkong und Manila zu bestaunen, die auf den ersten Blick einfach überhaupt keinen Sinn ergeben und am Ende mit der berühmten Holzhammertaktik zusammengeführt werden - und konzentriert sich stattdessen lieber auf Schau- und Unterhaltungswerte, die insbesondere aus nackten Tatsachen, ein paar Action-Einlagen und herrlich stümperhaft inszenierten Martial-Arts-Sequenzen bestehen. Letztere sehen tatsächlich aus, als wären sie von einer Handvoll Kindergartenkinder choreographiert worden. Nach exakt 72 Minuten ist der Zauber wieder vorbei. Fly Me, der vom B-Movie-Gott Roger Corman für billiges Geld auf den Philippinen produziert wurde und an dessen Herstellung u.a. Gremlins-Regisseur Joe Dante als Dialogue Director und Das Schweigen der Lämmer-Regisseur Jonathan Demme als Second Unit Director beteiligt waren, ist eine echte Kuriosität und man darf froh sein, dass man Filme wie diesen überhaupt noch zu Gesicht bekommt und sie nicht endgültig in der Versenkung verschwinden.
Das US-Label Shout! Factory hat Fly Me für die Nachwelt gerettet, den Film von einer der letzten existierenden und wohl auch nicht mehr ganz vollständigen Filmrollen (zahlreiche Jumpcuts und abrupte Szenenwechsel deuten darauf hin, dass hier bereits die eine oder andere Sequenz für immer verloren sein dürfte) abgetastet, eindrucksvoll restauriert und auf DVD veröffentlicht. Die Filmwelt wäre ohne Streifen wie diesen ein gutes Stück ärmer.

TRAILER:


Cirio H. Santiago Dick Miller 1970er female nudity New World Pictures Sexploitation Hongkong


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MY NAME IS EARL - STAFFEL 1


MY NAME IS EARL - STAFFEL 1 MY NAME IS EARL - STAFFEL 1 (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: My Name Is Earl: Season 1 | USA 2005/2006 | Idee: Gregory Thomas Garcia)

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Just in dem Moment, als Kleinganove Earl Hickey (Jason Lee) vor lauter Freude über einen Hauptgewinn in der Lotterie auf die Straße rennt, wird er von einem Auto erfasst und wacht kurze Zeit später im Krankenhaus auf. Earl ist davon überzeugt, dass dieser Unfall ein Zeichen war und beschließt, sein Leben von Grund auf zu ändern. Earl erstellt eine lange Liste mit all seinen Gaunereien und Sünden der vergangenen Jahre und ist fest entschlossen mit Hilfe seines leicht einfältigen Bruders Randy (Ethan Suplee) jede seiner schlechten Taten wieder gut zu machen...

Ich wage mal zu behaupten, dass My Name Is Earl jedem Fan der Filme von Kevin Smith absolut zusagen dürfte. Was Jason Lee und Ethan Suplee - zwei Stammschauspieler von Kevin Smith - hier in ihren Rollen als Earl und Randy abliefern, trifft genau den Humor der frühen Smith-Filme und ist einfach nur zum Schreien komisch. Hier jagt wirklich ein irrsinniger Gag den nächsten und immer wenn man denkt, dass die Storys jetzt nicht noch absurder werden können, setzen die Autoren noch einen drauf. Egal wie extrem bescheuert die Witze auch sind - sie funktionieren einfach grandios. Selbst in Momenten, in denen man aufgrund der Dummheit einzelner Scherze ohne weiteres mit dem Kopf gegen die Wand rennen könnte, bleibt einem nichts anderes übrig, als mit einem breiten Grinsen auf der Couch zu sitzen und sich dem Humor der Serie einfach kampflos zu ergeben.
Absolute Höhepunkte dieser ersten Staffel: die Folge, in der Randy wieder auf die Schule geht, die Folge mit der einbeinigen Frau, der Earl das Auto geklaut hat, die Folge mit der Ex-Freundin von Earl, mit der er einst Schluss gemacht hatte indem er seinen eigenen Tod vortäuschte, die Folge mit dem gescheiterten Selbstmörder, dem Earl ständig das Benzin aus dem Tank geklaut hat, die Folge mit Juliette Lewis als Kopfgeldjägerin und natürlich die Folge, in der Earl seinen Lottogewinn an den vermeintlich rechtmäßigen Besitzer zurückgeben will.
Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob das Konzept der Serie über einen längeren Zeitraum funktioniert und habe keine Ahnung, ob der Wahnsinn dieser ersten Staffel überhaupt noch steigerbar ist. Mal schauen, wie sich die Serie dann in der zweiten Season so schlägt. Ich bin schon sehr gespannt.

TRAILER:


Gregory Thomas Garcia Jason Lee Jon Favreau Juliette Lewis 2000er





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