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One Night Stands und wahre Liebe


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TODESZUG NACH YUMA


TODESZUG NACH YUMA TODESZUG NACH YUMA (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: 3:10 to Yuma | USA 2007 | Regie: James Mangold)


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Um seine Schulden loszuwerden lässt sich der einfache Farmer Dan Evans (Christian Bale) auf einen gefährlichen Auftrag ein. Er erklärt sich dazu bereit, den gefährlichen Gangster Ben Wade (Russell Crowe) in das einige Tagesritte entfernte Contention zu bringen und ihn dort in den Zug nach Yuma zu setzen, wo dem Verbrecher der Prozess gemacht werden soll. Ein ausgesprochen gefährliches Unterfangen, denn Wades Bande - angeführt von dessen rechter Hand Charlie Prince (Ben Foster) - wartet nur auf einen geeigneten Zeitpunkt, um ihren Boss zu befreien...

Der Remake-Wahn der letzten Jahre macht vor keinem Genre alt. Mit Todeszug nach Yuma hat es den Vorzeigewestern Zähl bis drei und bete von Regisseur Delmer Daves aus dem Jahr 1957 erwischt. Das Original, erstmals von mir gesichtet vor über 1,5 Jahren, ist in meinen Augen ein absolutes Genrehighlight und um so gespannter war ich, wie mir die Neuauflage gefallen würde. Gut, wenn alle Remakes eine solche Qualität hätten wie dieses hier, gäbe es wohl weit weniger am ganzen Remake-Wahn auszusetzen. Wobei James Mangold - das muss man zugeben - nicht gerade zimperlich mit der Vorlage umspringt. Von der Ruhe und der wunderbar melancholischen Atmosphäre des Originals ist hier gar nichts mehr übrig geblieben. Stattdessen liefert Mangold einen glasklaren Actionthriller im Westerngewand ab, spektakulär, rasant und sauspannend. Puristen mag es durchaus die Zornesröte ins Gesicht treiben wie hier mit der Vorlage umgesprungen wird. Ich für meinen Teil fand das Remake auf seine Art mindestens ebenso gut und sehenswert wie ich vor einigen Monaten das Original auf dessen Art für gut und sehenswert gehalten habe. Würde den Streifen jederzeit wärmstens empfehlen wollen.
Abschließend muss ich noch kurz was zur Besetzung schreiben, denn ich muss meine Begeisterung für diesen außergewöhnlich talentierten Nachwuchsschauspieler (ist er das überhaupt noch?) einfach erneut loswerden. Christian Bale und Russell Crowe sind zwei Schwergewichte, die in ihren Rollen wirklich absolut überzeugen. Wie diese beiden Superstars aber von dem wieder einfach nur grandiosen Ben Foster in der Rolle des Charlie Prince regelrecht an die Wand gespielt werden, kann ich nicht unerwähnt lassen. Ich hab das schon in meinem Eintrag zu Alpha Dog Anfang des Jahres geschrieben: Ben Foster muss über kurz oder lang einfach zu Hollywoods erster Garde gehören.

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James Mangold Russell Crowe Christian Bale Ben Foster Peter Fonda 2000er Oscar Nominee Remake


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LE MANS


LE MANS LE MANS (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Le Mans | USA 1971 | Regie: Lee H. Katzin)


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Ein Jahr nachdem er bei einem schweren Unfall beteiligt war, bei dem ein anderer Rennfahrer sein Leben lassen musste, kehrt Rennprofi Michael Delaney (Steve McQueen) nach Le Mans zurück um erneut am berühmten 24-Stunden-Rennen teilzunehmen und trifft dort auf die Witwe (Elga Andersen) des im Vorjahr verstorbenen Fahrerkollegen...

Bei einem Film mit Steve McQueen in der Hauptrolle kann doch eigentlich gar nichts schiefgehen, oder? Denkste, Le Mans ist die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Wer nicht absoluter Motorsport-Fan ist, dürfte sich bei Katzins Film ziemlich schnell zu Tode langweilen. Le Mans besteht zum größten Teil aus - zugegebenermaßen ziemlich spektakulär gefilmten - Rennszenen, die Story um den Menschen hinter dem Steuer kommt dabei viel zu kurz. Weshalb Katzin überhaupt diesen Subplot um den von McQueen gespielten Charakter - ein Jahr nach einem verheerenden Rennunfall, bei dem ein Fahrer sein Leben lassen musste, kehrt der andere beteiligte Fahrer nach Le Mans zurück um erneut am Rennen teilzunehmen und trifft dabei auf die Witwe des im Vorjahr verstorbenen Fahrers - eingeflochten hat, bleibt mir ein Rätsel. Denn verfolgt wird diese Thematik letztendlich überhaupt nicht. Dabei hätte die sich langsam entwickelnde Beziehung zwischen dem Unfallbeteiligten und der Witwe sicher einiges an Potential gehabt um den Zuschauer zu fesseln und in den Bann zu ziehen. Stattdessen wird dieser immer nur kurz aufgegriffene Ansatz jedes Mal wieder im Keim erstickt und durch nicht enden wollende Rennsequenzen gestört. Im Endeffekt ein ziemlich enttäuschender Streifen.

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1970er Steve McQueen Luc Merenda Lee H. Katzin car chase


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SUPERMEN DÖNÜYOR


SUPERMEN DÖNÜYOR SUPERMEN DÖNÜYOR (DVD: Onar Films, Griechenland)
(OT: Süpermen dönüyor | Türkei 1979 | Regie: Kunt Tulgar)


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Völlig unerwartet muss sich der unscheinbare Tayfun (Tayfun Demir) damit auseinandersetzen, dass er gar kein Mensch ist, sondern von einem fernen Planeten stammt und unter der Sonne der Erde über übermächtige Kräfte verfügt. Aus Tayfun wird Süpermen...

Wie kann man die Seherfahrung von Karate, Küsse, blonde Katzen noch toppen? Indem man gleich im Anschluss die türkische Variante von Superman einlegt. Was für ein Double Feature! Süpermen Dönüyor ist Guerilla-Filmmaking allererster Güte. Trash in Reinform, den man - ein entsprechendes Faible für Filme dieser Art vorausgesetzt - einfach in sein Herz schließen muss. Hier hatte wohl so gut wie keiner der Beteiligten einen wirklich Plan bzw. eine Strategie von dem, was da vor oder hinter der Kamera getan werden muss, dafür dürften aber alle der Beteiligten einen riesigen Spaß bei der Verwirklichung dieses filmischen Gesamtkunstwerks gehabt haben. Die Story wurde vom US-Vorbild geklaut, ebenso der Score, welcher aus Williams' original Superman-Score und verschiedenen anderen, insbesondere aus Bond-Filmen stammenden Musikstücken besteht, sämtliche Darsteller überzeugen durch ein absolut extremes Overacting und über Sets, Ausstattung oder Effekte legen wir lieber mal den Deckmantel des Schweigens. Muss man gesehen haben, um es zu glauben und wer nach der Sichtung diesen unglaublich sympathischen und kindlich-naiven Blödsinn nicht in sein Herz schließen kann, hat wohl ein Herz aus Stein.

TRAILER:


Kunt Tulgar 1970er Turksploitation


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KARATE, KÜSSE, BLONDE KATZEN


KARATE, KÜSSE, BLONDE KATZEN KARATE, KÜSSE, BLONDE KATZEN (DVD: Camera Obscura, Deutschland)
(OT: Yang chi | Deutschland/Hong Kong 1974 | Regie: Ernst Hofbauer/Kuei Chi Hung)


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Chinesische Piraten überfallen ein Handelsschiff und bringen dabei fünf junge Frauen (Sonja Jeannine, Diane Drube, Gillian Bray, Tamara Elliot und Deborah Ralls) in ihre Gewalt. Diese sollen zu Konkubinen ausgebildet und anschließend gewinnbringend verkauft werden. Doch die gefangenen Damen wissen sich schon sehr bald ihrer Haut zu wehren...

Seit ich vor ein paar Jahren mal über einen Trailer zu diesem Film gestolpert bin - ich denke, der dürfte im Bonusmaterial der CineClub-DVD zu Der tödliche Schatten des Mr. Shatter enthalten gewesen sein - wollte ich Karate, Küsse, blonde Katzen sehen. Dank Camera Obscura und ihrer wirklich ganz hervorragenden DVD war es nun endlich soweit. Und was soll ich sagen: Ich hatte ja wirklich einen extremst durchgeknallten Film erwartet - was soll man aus einer Kollaboration zwischen den Shaw Brothers und dem Produzenten der Schulmädchen-Report-Reihe auch anderes erwarten -, aber was ich hier zu sehen und insbesondere auch zu hören bekommen habe, hätte ich mir nicht in meinen kühnsten Träumen vorstellen können. Karate, Küsse, blonde Katzen ist regelrecht die Definition von Trash, Exploitation, Bahnhofskino, usw. Ein Knaller jagt den nächsten, die deutsche Synchro - auch wenn ich mir solche Synchros normalerweise nicht mehr anhören kann - schlägt dem Fass dabei den Boden aus und trägt erheblich zum hohen Spaßfaktor des Streifens bei. Schauwert reiht sich an Schauwert. Ob da nun ein paar Gewaltspitzen fehlen, die wohl schon damals zum Kinostart entfernt worden sind und nicht mehr auffindbar zu sein scheinen, ist im Endeffekt auch schon egal. Der Streifen ist auch in der vorliegenden Fassung pures "eye candy" und dürfte wohl wirklich jeden Genrefreund begeistern. Holy Shit!

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Ernst Hofbauer Kuei Chi Hung 1970er female nudity Sexploitation Shaw Brothers


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TERRIFYING GIRLS' HIGH SCHOOL: LYNCH LAW CLASSROOM


TERRIFYING GIRLS' HIGH SCHOOL: LYNCH LAW CLASSROOM TERRIFYING GIRLS' HIGH SCHOOL: LYNCH LAW CLASSROOM (DVD: Panik House, USA)
(OT: Kyôfu joshikôkô: Bôkô rinchi kyôshitsu | Japan 1973 | Regie: Norifumi Suzuki)


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Drei jugendliche Straftäterinnen (Miki Sugimoto, Misuzu Oota und Seiko Saburi) werden in eine entsprechende Reformschule eingewiesen und sehen sich dort schnell mit einem von der Schulleitung eingesetzten, aus Schülerinnen bestehenden Disziplinarkomitee unter der Leitung der skrupellosen Maki (Reiko Ike) konfrontiert. Um ihre Mitschülerinnen zu disziplinieren schreckt Maki auch vor Folter und Mord nicht zurück...

Ein ganz vorzügliches Beispiel für regelrecht amoklaufendes Exploitation-Kino aus Japan. Was Regisseur Norifumi Suzuki - auch verantwortlich für den tollen Beautiful Girl Hunter - mit Terrifying Girls' High School: Lynch Law Classroom auf den Zuschauer loslässt, muss man einfach gesehen haben um es glauben zu können. Bereits in den ersten paar Minuten hagelt es - um die Protagonistinnen des bunten Treibens vorzustellen - regelrechte Exzesse aus Sadismen und Gewalt und wenn man im Anschluss kurz zum Durchschnaufen kommt und denkt, Suzuki würde es nun etwas ruhiger und gemäßigter angehen lassen, wird man schon wieder mit den nächsten "Höhepunkten" konfrontiert. Der Streifen versinkt förmlich in seinen Schauwerten, bleibt dabei überraschenderweise aber immer spannend und interessant. Der Handlungs- und Charakterentwicklung schadet der aus Sex und Gewalt bestehende Overkill nämlich keineswegs. Und dann hat Regisseur Suzuki die Hauptrollen der beiden rivalisierenden Anführerinnen auch noch mit zwei ganz hervorragenden Darstellerinnen - Miki Sugimoto (bekannt aus Zero Woman: Red Handcuffs) und Reiko Ike (bekannt aus Sex & Fury und Female Yakuza Tale) – besetzt, die sowohl mit ihren körperlichen Reizen und Kampfkünsten als auch mit ihrem schauspielerischem Talent auf ganzer Linie überzeugen. Von mir gibt's ne dicke Empfehlung für den Streifen und ich bin schon sehr gespannt, was mich in der Pinky Violence Collection vom leider nicht mehr existierenden US-Label Panik House Entertainment noch alles erwartet.

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Norifumi Suzuki Miki Sugimoto Reiko Ike 1970er female nudity Sequel Toei Pink Eiga


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THE MINI-SKIRT MOB


THE MINI-SKIRT MOB THE MINI-SKIRT MOB (DVD: MGM, USA)
(OT: The Mini-Skirt Mob | USA 1968 | Regie: Maury Dexter)


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Getrieben von Eifersucht macht die attraktive Shayne (Diane McBain), Anführerin der Motorradgang "The Mini-Skirt Mob", gemeinsam mit ihrer Bande (u.a. Patty McCormack, Harry Dean Stanton) Jagd auf ihren früheren Liebhaber Jeff (Ross Hagen) und dessen frisch angetrauter Braut Connie (Sherry Jackson). Was für die meisten Mitglieder der Gang zunächst nur ein harmloser Spaß zu sein scheint, entwickelt sich durch Shaynes Hass auf Jeff und Connie jedoch schon bald zum blutigen Ernst...

Seit der Sichtung des leider nicht allzu sehr gelungenen Hell Ride vor einigen Wochen hatte ich mal wieder Lust auf eines der Vorbilder und die Wahl fiel auf The Mini-Skirt Mob, ein in vielerlei Hinsicht ungewöhnlicher Biker-Film. Zum einen geben hier die Frauen den Ton an und stellen so das starke Geschlecht dar, zum anderen handelt es sich bei der Story um eine lupenreine Westerngeschichte und dann kann man den im Jahr 1968 entstandenen Film auch noch durchaus als etwas gemäßigten Vorgänger der Terrorstreifen der 70er Jahre - insbesondere Fight for Your Life, aber auch The Last House on the Left kommen mir in den Sinn - sehen. Da der Streifen es zudem auch noch schafft über die nahezu komplette Laufzeit die Spannung hoch zu halten, mit einigen überraschenden Härten und Gemeinheiten aufwartet und mit seiner vorzüglich gewählten weiblichen Besetzung mehr als nur einen echten Hingucker zu bieten hat, gibt es an The Mini-Skirt Mob eigentlich nichts zu mäkeln.

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Maury Dexter 1960er female nudity Rache American International Biker Movie


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CHICAGO POKER


CHICAGO POKER CHICAGO POKER (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: Truck Turner | USA 1974 | Regie: Jonathan Kaplan)


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Als Kopgeldjäger Truck Turner (Isaac Hayes) gemeinsam mit seinem Partner Jerry (Alan Weeks) den flüchtigen Zuhälter Gator (Paul Harris) dingfest machen will, kommt dieser dabei zu Tode. Gators Geliebte Dorinda (Nichelle Nichols) setzt daraufhin ein Kopfgeld auf Truck aus und schon bald ist die gesamte Unterwelt hinter ihm her...

Mit Chicago Poker hat Regisseur Jonathan Kaplan definitiv ein Highlight des Blaxploitation-Kinos abgeliefert und vor Filmen wie Coffy, Foxy Brown oder auch Shaft muss sich der Streifen um den Kopfgeldjäger Truck Turner, der vom Jäger zum Gejagten wird, wahrlich nicht verstecken. Isaac Hayes in der Rolle des (Original)-Titel-Helden ist einfach eine verdammt coole Rampensau, der Streifen ist zudem ausgesprochen spannend geraten, bietet tolle Actionsequenzen (Schießereien, Verfolgungsjagden - alles da, was das Herz begehrt) und überzeugt darüber hinaus mit einem nicht zu verachtenden Maß an Härte. Und über den wieder mal grandiosen Soundtrack und diese wunderbare Atmosphäre der 70er Jahre muss ich wohl keine großen Worte verlieren. Selbst Leute, die mit dem Genre bisher nicht sonderlich viel anfangen konnten bzw. nicht so sehr mit dem Blaxploitation-Kino vertraut sind, dürfen hier gerne mal einen Blick wagen. Ein absoluter Volltreffer!

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Dick Miller Los Angeles American International Blaxploitation female nudity car chase Jonathan Kaplan 1970er Yaphet Kotto Rache


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BLIND WOMAN'S CURSE


BLIND WOMAN'S CURSE BLIND WOMAN'S CURSE (DVD: Discotek Media, USA)
(OT: Kaidan nobori ryû | Japan 1970 | Regie: Teruo Ishii)


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Akemi (Meiko Kaji), Anführerin eines Yakuza-Clans, hat alle Hände voll zu tun um einen rivalisierenden Clan davon abzuhalten, ihren Clan zu vernichten. Im ganzen Trubel taucht wie aus dem Nichts auch noch eine mysteriöse, blinde Schwertkämpferin (Hoki Tokuda) auf, die mit Akemi noch eine offene Rechnung zu begleichen hat...

Exploitation aus Japan hat mich bisher noch selten enttäuscht. Blind Woman's Curse von Regisseur Teruo Ishii war nun aber leider nicht wirklich überzeugend. Der Mix aus Samurai-, Yakuza-, Mystery- und Horrorfilmelementen wirkte auf mich größtenteils ziemlich unausgegoren und sonderlich fesseln konnte die Story in meinen Augen auch nicht. Zudem hätte ich mir ein bisschen mehr Screentime der Hauptdarstellerin gewünscht. Meiko Kaji - hier in einer ihrer frühen Rollen und noch vor Lady Snowblood- bzw. Female Prisoner-Ehren - geht in dem ganzen Wust fast ein bisschen unter. Schade drum. Ein wenig entschädigen konnte dann allerdings das komplett abgedrehte Finale, in dem es ordentlich zur Sache ging und in dem dann auch einige äußerst nette Blutfontänen-Effekte zu sehen waren.

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female nudity 1970er Meiko Kaji Teruo Ishii Nikkatsu Rache


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JUMPER


JUMPER JUMPER (Blu-ray: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Jumper | Kanada/USA 2008 | Regie: Doug Liman)


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Als er im Eis einbricht und zu ertrinken droht, macht sich zum ersten Mal die außergewöhnliche Gabe des unscheinbaren David Rice (Hayden Christensen) bemerkbar und rettet ihm das Leben. David ist ein "Jumper" und kann sich innerhalb von Sekundenbruchteilen von einem Ort zum nächsten teleportieren. Unbekümmert nutzt David sein Talent um Banktresore zu plündern und ein sorgenfreies Leben zu leben. Doch schon bald ist ihm ein Geheimbund um den mysteriösen Roland (Samuel L. Jackson) auf den Fersen, der es sich zum Ziel gesetzt hat, alle "Jumper" auf der Welt zu vernichten...

Schon relativ lange keinen typischen Mainstream-Knaller mehr gesehen. Jumper von Regisseur Doug Liman fällt genau in diese Kategorie. Popcorn-Kino mit Gaga-Story ohne jeglichen Anspruch. Reduziert auf seine Schauwerte macht der Streifen ganz große Laune. Rasante Inszenierung, nette Effekte, sehenswerte Actionsequenzen, ein kleines bisschen Spannung und eine Prise Romantik - fertig ist das gefällige Kino-Fast-Food. Und der Streifen hat Rachel Bilson als Love Interest zu bieten und diese einfach nur zuckersüße Schauspielerin - die mich schon mit ihrer Rolle in The O.C. komplett begeistert hat - ist eigentlich Grund genug, sich Jumper anzusehen. Denn Filme mit Rachel Bilson in tragenden Rollen sind rar gesät und da muss man nehmen, was man kriegen kann.

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Doug Liman Hayden Christensen Samuel L. Jackson Rachel Bilson Diane Lane Kristen Stewart 2000er New York London


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SWITCHBLADE SISTERS


SWITCHBLADE SISTERS SWITCHBLADE SISTERS (DVD: Miramax, USA)
(OT: The Jezebels | USA 1975 | Regie: Jack Hill)


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Als die "Dagger Debs", eine reine Girl-Gang in LA, mit der furchtlosen Maggie (Joanne Nail) ein neues Mitglied aufnehmen, kommt es schon bald zu Konflikten. Die Tatsache, dass sich Maggie sehr schnell zur rechten Hand von Lace (Robbie Lee), der Anführerin der Gang, entwickelt, ist Patch (Monica Gayle), Laces ursprünglicher Vertrauensperson, ein Dorn im Auge und so versucht diese, Lace und Maggie gegeneinander auszuspielen...

Auf Jack Hill ist Verlass. Nach Coffy, Foxy Brown und The Swinging Cheerleaders ist Switchblade Sisters - bzw. The Jezebels, so der Erstaufführungstitel - der nächste Volltreffer in der leider doch recht überschaulichen Filmographie des Regisseurs. Der äußerst kurzweilig geratene Streifen über eine Mädchengang bietet lupenreines Exploitationkino und die Abenteuer der "tough chicks" dürften wohl so gut wie jeden Genrefan begeistern. Girlfights, ein kleines WIP-Szenario, Action, ein bisschen nackte Haut und ein nicht zu verachtender Anteil an komischen Situationen sorgen für eine rundum gelungene Mischung. Und Monica Gayle mit ihrer Augenklappe ist ja wohl "sexy as hell"!

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Jack Hill Monica Gayle Bill Adler 1970er female nudity Los Angeles Sexploitation Rache


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UNDERCOVER BROTHER


UNDERCOVER BROTHER UNDERCOVER BROTHER (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Undercover Brother | USA 2002 | Regie: Malcolm D. Lee)


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Superagent Undercover Brother (Eddie Griffin) muss die Welt vor den diabolischen Plänen des gefährlichen Verbrechers The Man (Robert Trumbull) retten…

Noch eine Hommage an das Blaxploitation-Kino. Über den Streifen bin ich dann eher zufällig durch einen auf Youtube entdeckten Trailer gestolpert. Bereits 7 Jahre bevor Regisseur Scott Sanders seinen schwarzen Helden Black Dynamite in den Kampf gegen das Verbrechen schickte, machte Malcolm D. Lees schwarzer Superagent Undercover Brother Jagd auf gefährliche Gangster. Auch Undercover Brother ist eindeutig als Liebeserklärung an das damalige Genrekino zu erkennen, im direkten Vergleich mit dem zuvor gesichteten Black Dynamite geht er aber definitiv als zweiter Sieger hervor. Der Retro-Look von Sanders' Film ist hier beispielsweise so gut wie gar nicht vorhanden und auch der schwierige Balanceakt zwischen augenzwinkernder und liebevoller Parodie auf der einen und platten Scherzen auf der anderen Seite ist Regisseur Malcolm D. Lee nicht immer geglückt. Undercover Brother lacht mir ein kleines bisschen zuviel über seine zitierten Vorbilder und weniger mit ihnen. Der Klamauk-Anteil dieser - nichtsdestotrotz wirklich äußerst kurzweiligen - Actionkomödie ist deutlich höher als in Black Dynamite und das hinterlässt mitunter einen etwas faden Beigeschmack. Aber wer jetzt vielleicht Ausmaße wie beispielsweise in der Scary Movie-Reihe befürchtet: davon ist Undercover Brother glücklicherweise immer noch meilenweit entfernt. Für Interessierte gibt es von mir ne vorsichtige Empfehlung.

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Malcolm D. Lee Denise Richards 2000er Blaxploitation 70er Jahre


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BLACK DYNAMITE


BLACK DYNAMITE BLACK DYNAMITE (Blu-ray: Universum/UFA, Deutschland)
(OT: Black Dynamite | USA 2009 | Regie: Scott Sanders)


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Als Black Dynamite (Michael Jai White) erfährt, dass sein Bruder von Gangstern erschossen wurde räumt er gnadenlos in der Unterwelt seines Viertels auf…

Nun also endlich die Sichtung von Black Dynamite, der von mir mit viel Vorfreude entgegengefieberten Hommage an das Blaxploitation-Kino. Und der Streifen ist tatsächlich ein absoluter Volltreffer. Das fängt schon beim ganzen Look des Films an. Wüsste ich es nicht besser, ich würde wohl mein halbes Vermögen darauf verwetten, dass Black Dynamite in den 70er Jahren entstanden ist und bis heute unentdeckt in irgendeinem Keller geschlummert hat. Regisseur Scott Sanders hat da eine wirklich nahezu perfekte Liebeserklärung an das damalige Genrekino gedreht, eine grandiose Hommage an die schwarzen Helden der 70er Jahre. Dem Film merkt man zu jeder Zeit an, dass hier verdammt viel Herzblut aller Beteiligten eingeflossen ist. Die mit viel Liebe zum Detail ausgestatteten Settings, die Dialoge, der ganze Plot - hier passt wirklich alles wie die Faust aufs Auge. Black Dynamite ist nicht nur ein echtes Highlight des modernen Exploitation-Films, sondern darüber hinaus auch eine einfach nur von der ersten bis zur letzten Minute extrem unterhaltsame Actionkomödie geworden, die wohl auch den Zuschauern gefallen dürfte, die mit den zitierten Vorbildern nicht wirklich vertraut sind. Ich ziehe meinen imaginären Hut!

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Scott Sanders 2000er Blaxploitation car chase female nudity 70er Jahre Rache


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HELL RIDE


HELL RIDE HELL RIDE (Blu-ray: Warner, Großbritannien)
(OT: Hell Ride | USA 2008 | Regie: Larry Bishop)


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Pistolero (Larry Bishop) ist der Anführer der Biker-Gang "The Victors", welche in einen regelrechten Krieg gegen die rivalisierende Gang der "666er" und deren Anführer The Deuce (David Carradine) zieht. Auslöser ist ein kaltblütiger Mord an einem Mitglied der Victors, doch Pistolero hat mit The Deuce auch noch eine weitere, gut 30 Jahre zurückliegende Rechnung zu begleichen…

Die nächste aktuelle Exploitation-Hommage. Irgendwie schießen die in letzter Zeit wie Pilze aus dem Boden. Hell Ride nimmt sich die Biker-Movies vor und obwohl der Film von Quentin Tarantino höchstpersönlich mitproduziert wurde, gehört er eindeutig zu den schwächeren Vertretern seiner Zunft. Nicht, dass es dem Streifen an Schauwerten fehlen würde - die sind reichlich vorhanden und ich wünschte mir während der Sichtung nicht nur einmal, dass diese einfach in einem besseren Film platziert gewesen wären. Denn Hell Ride krankt an seinem Plot, der nie so wirklich zu Potte kommt und der aus dem Streifen trotz relativ kurzer Laufzeit und jeder Menge gebotener Attraktionen dann doch eine mitunter etwas zähe Angelegenheit macht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich einer Hommage an die alten Biker-Movies diese Plot-Schwäche überhaupt vorwerfen kann - schließlich konnten mich die von mir bisher gesehenen Genrevertreter aus den späten 60er und frühen 70er Jahren auch weniger mit einer ausgeklügelten Geschichte und mehr aufgrund ihrer Schauwerte überzeugen -, aber in meinen Augen sollte man sich von einem Film, der mit so illustren Namen wie Michael Madsen, Dennis Hopper und David Carradine aufwartet schon ein bisschen mehr erwarten können als das, was einem hier geboten wurde. Exploitation-Bonus hin oder her. Im Endeffekt war das nicht mehr als eingermaßen nett anzusehende Durchschnittsware.

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Larry Bishop Michael Madsen Dennis Hopper David Carradine 2000er female nudity Rache 70er Jahre Biker Movie


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BONNIE'S KIDS


BONNIE'S KIDS BONNIE'S KIDS (DVD: Dark Sky Films, USA)
(OT: Bonnie's Kids | USA 1973 | Regie: Arthur Marks)


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Beim Versuch seine Stieftochter Myra (Robin Mattson) zu vergewaltigen, wird Charley (Leo Gordon) von deren älterer Schwester Ellie (Tiffany Bolling) überrascht und macht eine tödliche Bekanntschaft mit der Schrotflinte in Ellies Hand. Nachdem die beiden Schwestern die Leiche versteckt haben, machen sie sich auf den Weg zu ihrem reichen Onkel Ben (Scott Brady), der seine beiden Nichten tatsächlich bei sich aufnimmt...

Nach The Candy Snatchers, The Centerfold Girls und Mörderspinnen ist Bonnie's Kids nun der vierte Film mit Tiffany Bolling in der Hauptrolle den ich zu sehen bekommen habe und auch diesen Streifen kann ich einfach nur als rundum gelungen bezeichnen. So sehr ich die plotlosen Exploiter auch mag und so gut mich diese Filme auch immer wieder unterhalten können (bestes Beispiel der zuvor gesehene Teenage HitchHikers), so richtig rocken tut das Exploitation-Genre immer erst dann, wenn zu den Schauwerten auch noch ein ordentlicher Plot dazukommt. Und genau einen solchen hat Bonnie's Kids zu bieten. Der Film ist eine Mischung aus Action, Drama und Thriller, überrascht mit einigen Wendungen und verwöhnt den Genrefreund mit dieser unnachahmlichen Atmosphäre der 70er Jahre. Bonnie's Kids ist vielleicht nicht ganz so bösartig ausgefallen wie der im gleichen Jahr entstandene The Candy Snatchers, dafür gibt's Alex Rocco und Timothy Brown als cooles Killerpaar - welches definitiv als Inspiration für die Vincent-Vega- und Jules-Winnfield-Charaktere in Tarantinos Pulp Fiction gedient haben dürfte -, Tiffany Bolling in ihrer bisher definitiv sexiesten Rolle und eine gehörige Portion Sleaze. Und auch der "What the Fuck!?!"-Faktor des Streifens ist nicht zu unterschätzen, dieser insbesondere in Verbindung mit der zum damaligen Zeitpunkt wirklich noch verdammt jungen Robin Mattson in der Rolle der Myra. Fazit: Genre-Highlight. Punkt.
Bleibt zu hoffen, dass auch noch Triangle und Wicked, Wicked früher oder später ihren Weg auf eine ähnlich vorzügliche DVD finden wie dieser Streifen hier. Dann dürfte die Tiffany-Bolling-Exploitation-Sammlung komplett sein.

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Arthur Marks Tiffany Bolling Alex Rocco 1970er female nudity Teensploitation


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HOT ROD GIRL


HOT ROD GIRL HOT ROD GIRL (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: Hot Rod Girl | USA 1956 | Regie: Leslie H. Martinson)


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Um illegale Straßenrennen zu verhindern, hat Polizei-Detective Ben Merrill (Chuck Connors) erst vor kurzem eine offizielle Rennstrecke ins Leben gerufen, auf der sich die jugendlichen Draufgänger austoben können. Star in der Rennszene ist dabei der junge Mechaniker Jeff (John Smith), zu dem nicht nur dessen jüngerer Bruder Steve (Del Erickson) ehrfürchtig aufsieht. Als sich Jeff und Steve nach einem Rennen auf den Nachhauseweg machen und sich der am Steuer sitzende Steve zu einem Rennen in der Stadt provozieren lässt, kommt es zu einem schweren Unfall, bei dem Steve sein Leben lassen muss. Sich Vorwürfe wegen dem Tod seines jüngeren Bruders machend, zieht sich Jeff daraufhin komplett aus der Rennszene zurück und Merrill befürchtet, dass sich die Rennaktivitäten der Jugendlichen in der Stadt dadurch wieder vom sicheren Court auf die Straße verlagern könnten. Als schließlich mit Bronc Talbott (Mark Andrews) ein scheinbar unbelehrbarer Rowdy in der Stadt auftaucht, scheinen sich Merrills Befürchtungen zu bewahrheiten...

Noch ein Subgenre des Exploitation-/Drive-In-Kinos: das "juvenile delinquent movie", welches sich im Schatten von Nicholas Rays ...denn sie wissen nicht, was sie tun aus dem Jahr 1955 entwickelt haben dürfte. Filme über jugendliche Draufgänger, Straftäter, usw. gab es zwar sicherlich auch schon früher, aber ab Mitte der 50er Jahre häuften diese sich doch stark. Hot Rod Girl ist ein typischer Vertreter seiner Zunft, ein Drama über den jungen Draufgänger Jeff, der sich Vorwürfe wegen des Unfalltodes seines kleinen Bruders macht und aus diesem Grund versucht, seinem früheren Leben den Rücken zu kehren. Das titelgebende Hot Rod Girl, gespielt von der äußerst schnuckeligen Lori Nelson, ist dabei die Freundin dieses Draufgängers, die plötzlich von einem Neuen in der Stadt belästigt wird. Eine Tatsache, die dazu führt, dass sich Jeff seinen Dämonen stellen muss. Hot Rod Girl stellt nun sicher kein Genrehighlight dar, ist aber doch relativ kurzweilig inszeniert, bietet ein paar nette Schauwerte und konnte mich aus diesem Grund auch ziemlich gut unterhalten.

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Juvenile Delinquent Movie car chase 1950er Leslie H. Martinson American International Carsploitation


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FRIDAY FOSTER


FRIDAY FOSTER FRIDAY FOSTER (DVD: MGM, USA)
(OT: Friday Foster | USA 1975 | Regie: Arthur Marks)


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Pressefotografin Friday Foster (Pam Grier) sollte eigentlich nur ein paar Fotos von der Ankunft von Blake Tarr (Thalmus Rasulala), dem reichsten Afroamerikaner in den USA, am Flughafen von Los Angeles schießen und wird dabei unfreiwillig Zeugin, wie eine Handvoll Männer versuchen, einen Anschlag auf Tarrs Leben zu verüben...

Arthur Marks' Friday Foster spielt qualitativ in etwa der Liga wie der damals im selben Jahr erschienene und erst vor kurzem von mir angesehene Sheba Baby von Regisseur William Girdler. Grundsolide Blaxploitation mit hohem Unterhaltungswert, allerdings ohne die Klasse von Filmen wie Coffy oder Foxy Brown erreichen zu können. In der Titelrolle ist einmal mehr Pam Grier zu bewundern und allein ihr Mitwirken bürgt für mich für eine gewisse Grundqualität des zu sehenden Films. So ist Friday Foster dann auch ziemlich rasant ausgefallen - insbesondere der Showdown hat es absolut in sich - und extrem kurzweilig geraten. Über Glaubwürdigkeit der erzählten Story und gewisse Logikschwächen innerhalb des Plots sollte man sich allerdings tunlichst keine größeren Gedanken machen, sofern man mit dem Streifen seinen Spaß haben will. Hat zumindest für mich ganz vorzüglich funktioniert und insbesondere als Einstimmung auf den bald zu sehenden Black Dynamite war Friday Foster natürlich bestens geeignet.

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Arthur Marks Pam Grier Yaphet Kotto Carl Weathers 1970er Los Angeles American International Blaxploitation


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DER TEUFEL FÜHRT REGIE


DER TEUFEL FÜHRT REGIE DER TEUFEL FÜHRT REGIE (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: Il boss | Italien 1973 | Regie: Fernando Di Leo)


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Im Auftrag von Mafioso Don Giuseppe D'Aniello (Claudio Nicastro) liquidiert der eiskalte Killer Nick Lanzetta (Henry Silva) die Mitglieder eines rivalisierenden Clans. Cocchi (Pier Paolo Capponi), der einzige Überlebende dieses Clans, entführt daraufhin D'Aniellos attraktive Tochter Rina (Antonia Santilli)...

Mal wieder Italo-Time. Regisseur Fernando Di Leo präsentiert mit Der Teufel führt Regie einen Poliziotto in dem, wie in vielen ähnlichen Genrevertretern der damaligen Zeit, die Missstände in der italienischen Politik, im Polizeiapparat und in der Justiz auf äußerst deftige Art und Weise kritisiert werden. Korruption ist allgegenwärtig, die Mafia hat überall ihre Finger im Spiel und Polizei/Politik/Justiz scheinen ebenso macht- wie willen- und lustlos zu sein, etwas an diesem Zustand zu ändern. Identifikationsfiguren für den Zuschauer sind in Di Leos Film praktisch nicht vorhanden. Nicht einmal Rina, das weibliche Entführungsopfer, taugt als Identifikationsfigur bzw. als Charakter mit dem der Zuschauer mitfühlen könnte, denn sie ist genauso intrigant und durchtrieben wie der Rest der Bande. Das vollständige Fehlen solcher Identifikationsfiguren stellte für mich im Fall von Der Teufel führt Regie allerdings überhaupt kein Problem dar. Der Streifen ist so rasant und so herrlich derb inszeniert, dass es eine wahre Freude ist, dem Geschehen auf dem Bildschirm bzw. der Leinwand zu folgen. Schauwerte gibt es en masse, seien es nun Actionsequenzen, blutige Härten oder einfach nur nackte Haut, und so verwundert es nicht, dass Di Leos Streifen in so einigen Genrekino-Bestenlisten ziemlich weit vorne zu finden ist. This movie rocks!!!

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Fernando Di Leo Henry Silva 1970er female nudity Rache Poliziotteschi Sequel


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DEATH SENTENCE (Unrated Director's Cut)


DEATH SENTENCE (Unrated Director's Cut) DEATH SENTENCE (Unrated Director's Cut) (DVD: 20th Century Fox, USA)
(OT: Death Sentence | USA 2007 | Regie: James Wan)


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Weil sein Sohn das Opfer eines Initiationsrituals einer Straßengang geworden ist und er die Hoffnung auf eine gerechte Bestrafung der Täter aufgegeben hat, entschließt sich der Familienvater Nick Hume (Kevin Bacon) dazu, die von ihm geforderte Gerechtigkeit auf eigene Faust herbeizuführen...

Ein Selbstjustiz-Thriller vom Saw-Regisseur. Ich war auf politisch unkorrekteste Action im guten alten Death Wish-Stil vorbereitet und war nicht schlecht überrascht als ich feststellen musste, dass Regisseur James Wan gerade das mit Death Sentence nicht abliefert. Der Film ist weitaus näher an Neil Jordans Die Fremde in dir oder - man möge mir den Vergleich verzeihen - an Cronenbergs A History of Violence als an Death Wish und Konsorten. Wan lässt zu keinem Zeitpunkt auch nur den Schatten eines Zweifels an der Tatsache aufkommen, dass die Taten von Nick Hume - absolut überzeugend gespielt von Kevin Bacon - falsch sind und einzig dazu führen, dass sich die Spirale aus Gewalt und Gegengewalt weiterdreht. So ist es auch schnell klar, dass es am Ende keine Sieger geben wird. Die "political correctness" wirkt zeitweise vielleicht ein kleines bisschen zu bemüht, diese Schwäche wird allerdings durch souverän inszenierte Action- und Suspense-Sequenzen locker wettgemacht. Schade fand ich am Film einzig den vielen zu kleinen Part von John Goodman. Der Mann ist einfach wie gemacht für größer angelegte Rollen und ist hier leider komplett verschenkt. Ansonsten gibt's an Death Sentence von meiner Seite aus aber nicht viel zu mäkeln.

TRAILER:


2000er John Goodman Kelly Preston James Wan Kevin Bacon Rache


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SHEBA, BABY


SHEBA, BABY SHEBA, BABY (DVD: MGM, USA)
(OT: 'Sheba, Baby' | USA 1975 | Regie: William Girdler)


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Privatdetektivin Sheba Shayne (Pam Grier) kehrt aus Chicago in ihre Heimatstadt Louisville zurück um dort ihrem Vater (Rudy Challenger) im Kampf gegen ein Verbrechersyndikat zu unterstützen...

Pam Grier ist definitiv die ungekrönte Königin des Blaxploitation-Kinos und Filme mit ihr in der Hauptrolle sind eigentlich immer einen Blick wert. Auch bei Sheba, Baby gibt es wieder die altbekannte Revenge-Story zu bewundern, wobei dieser Streifen definitiv nicht an die Qualitäten manch anderer Grier-Filme wie insbesondere Coffy, Foxy Brown oder auch Bucktown heranreicht. Das ist aber nicht weiter tragisch, denn Sheba, Baby ist immer noch unterhaltsam genug um den geneigten Genrefreund eine äußerst vergnügliche Zeit vor dem heimischen Fernseher zu bereiten. Atmosphäre, Soundtrack und Schauwerte passen auch bei diesem Streifen und so machte mir William Girdlers Film schon ziemlichen Spaß.

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William Girdler Pam Grier 1970er Rache American International Blaxploitation


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DER BLUTIGE PFAD GOTTES 2


DER BLUTIGE PFAD GOTTES 2 DER BLUTIGE PFAD GOTTES 2 (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: The Boondock Saints II: All Saints Day | USA 2009 | Regie: Troy Duffy)


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Nachdem sie erfahren haben, dass in Boston ein Priester ermordet wurde und der Tatverdacht vom Täter auf sie gelenkt werden soll, begeben sich die MacManus-Brüder (Sean Patrick Flanery und Norman Reedus) aus ihrem irischen Unterschlupf erneut in ihre amerikanische Wahl-Heimat um den wahren Tätern das Handwerk zu legen...

So, jetzt also der zweite Teil über die MacManus-Brüder und ich bin ebenso begeistert wie überrascht. Natürlich kommt die Fortsetzung nicht ganz an den Vorgänger heran, der Abstand ist aber weitaus geringer als ich erwartet hatte. Regisseur Troy Duffy verlässt sich auf das alte Erfolgsrezept und hat praktisch die komplette Besetzung erneut um sich versammelt. In Sachen Humor, Action und Coolness steht der Film seinem Vorgänger in so gut wie nichts nach und mit Julie Benz als Ersatz für Willem Dafoe ist Troy Duffy ein echter Glücksfall gelungen. Die gute Frau "rockt das Haus" und schon ihr Auftritt allein macht Der blutige Pfad Gottes 2 unbedingt sehenswert. Und dann wartet der Streifen am Ende auch noch mit einer wirklich netten Überraschung auf, mit der ich so nicht wirklich gerechnet hätte. Ich bin tatsächlich ziemlich angetan von dem Streifen.
Wirklich jeder, der sich schon für Teil 1 begeistern konnte, sollte der Fortsetzung definitiv eine Chance geben (auch wenn mir bewusst ist, dass der Film vielerorts - was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann - nicht sonderlich positiv aufgenommen worden ist). Eine nochmalige Sichtung des ersten Teils zuvor ist dabei unbedingt anzuraten, da Teil 2 in sehr vielen Szenen direkten Bezug auf den Vorgänger nimmt und diese ohne genaue Kenntnis des ersten Films wohl nicht ganz ihre Wirkung entfalten können.

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Sequel 2000er Willem Dafoe Peter Fonda Julie Benz Norman Reedus Sean Patrick Flanery Troy Duffy Boston Rache


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DER BLUTIGE PFAD GOTTES


DER BLUTIGE PFAD GOTTES :love: DER BLUTIGE PFAD GOTTES :love: (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: The Boondock Saints | Kanada/USA 1999 | Regie: Troy Duffy)


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Die beiden irischen Brüder Connor (Sean Patrick Flanery) und Murphy MacManus (Norman Reedus) räumen gnadenlos in der Unterwelt von Boston auf...

Die kürzlich erfolgte Veröffentlichung der Fortsetzung führte dazu, dass ich mir nach etwas längerer Abstinenz mal wieder den ersten Teil über den Feldzug der MacManus-Brüder gegen das organisierte Verbrechen ansehen wollte. The Boondock Saints ist ja einer der ganz wenigen Tarantino-Klone - die spätestens nach Pulp Fiction reihenweise produziert worden sind - der es, in meinen Augen vollkommen zu Recht, selbst zum absoluten Kultfilm in Fankreisen geschafft hat. Ich liebe diesen Film und habe ihn mir in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends wieder und wieder angesehen. Natürlich darf man die extreme Stilisierung der Gewalt und die Heroisierung der Täter nicht allzu ernst nehmen. Aber das sollte bei Filmen dieser Art immer Grundvoraussetzung sein um sich von ihnen unterhalten lassen zu können. Troy Duffys Streifen hebt den Begriff "Coolness" in ganz neue Sphären, ist mindestens genauso witzig wie brutal und darüber hinaus einfach nur phantastisch besetzt. Ob das jetzt Sean Patrick Flanery und Norman Reedus in der Rolle der Brüder, Billy Connolly als Il Duce, David Della Rocco als Rocco, Ron Jeremy als Vincenzo oder - in meinen Augen über allen Anderen stehend - Willem Dafoe als FBI Agent Smecker sind. Die Mischung passt ganz vorzüglich und nach diesem wunderbaren Wiedersehen ist die Vorfreude auf die Fortsetzung - auch wenn mir vollkommen klar ist, dass diese an den Vorgänger kaum herankommen wird - verdammt groß.

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Boston female nudity 1990er Ron Jeremy Willem Dafoe Norman Reedus Sean Patrick Flanery Troy Duffy Rache


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BITCH SLAP


BITCH SLAP BITCH SLAP (DVD: 20th Century Fox, USA)
(OT: Bitch Slap | USA 2009 | Regie: Rick Jacobson)


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Diamanten im Wert von 200 Millionen Dollar sind das Objekt der Begierde von Trixie (Julia Voth), Hel (Erin Cummings) und Camero (America Olivio). Mit dem von ihnen gekidnappten Gage (Michael Hurst) befinden sich die drei Frauen mitten im Nirgendwo und hoffen von diesem einen entsprechenden Hinweis auf das Versteck der Diamanten zu bekommen...

Noch eine Hommage an das Exploitation-Kino im Allgemeinen und die starken Frauen im Exploitation-Kino im Besonderen. Bereits im Vorspann präsentiert Regisseur Rick Jacobson einen Zusammenschnitt unzähliger Szenen verschiedenster Referenzwerke des Exploitation-Kinos von den 40er bis zu den 70er Jahren - erkannt habe ich u.a. Varietease (oder war es doch Teaserama), Als die Frauen noch Schwänze hatten, The Babysitter, Faster, Pussycat! Kill! Kill!, Thriller - A Cruel Picture und Coffy - und gibt damit die Richtung für die kommenden gut 100 Minuten vor. Und die sollten beim besten Willen nicht allzu ernst genommen werden. Bitch Slap hat all das zu bieten, was dem einige Zeit vorher gesehenen Smash Cut gefehlt hat. Die komplette Laufzeit ist praktisch vollgepackt mit entsprechenden Schau- und Unterhaltungswerten, die drei Hauptdarstellerinnen sind verdammt hübsch anzusehen und auch wenn auf komplett nackte Tatsachen größtenteils verzichtet wurde: der Film rockt und ist sexy wie Hölle. Zudem nimmt sich der Streifen selbst keine Sekunde lang ernst und präsentiert so eine mehr als augenzwinkernde Hommage an seine zitierten Vorbilder. Für die meisten wird wohl auch Bitch Slap wieder nur "Fanboygewichse" darstellen, für mich war das modernes Exploitation-Kino in "Perfektion". Ich freue mich jetzt schon wie Bolle auf den bald erscheinenden Black Dynamite, der sich - das verspricht zumindest der Trailer - wohl ebenso augenzwinkernd vor dem Blaxploitation-Kino verneigt wie es Bitch Slap vor den "tuff chicks" getan hat.

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Rick Jacobson 2000er female nudity Sexploitation


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UNDERWORLD - AUFSTAND DER LYKANER


UNDERWORLD - AUFSTAND DER LYKANER UNDERWORLD - AUFSTAND DER LYKANER (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Underworld: Rise of the Lycans | Neuseeland/USA 2009 | Regie: Patrick Tatopoulos)


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Der mächtige Vampirfürst Viktor (Bill Nighy) hat durch erfolgreiches Kreuzen von Menschen und Werwölfen die Rasse der Lykaner erschaffen, die ihr Dasein als Sklaven der Vampire fristen sollen. Doch als sich ausgerechnet sein Vorzeigegeschöpf Lucien (Michael Sheen) in seine Tochter Sonja (Rhona Mitra) verliebt und Viktor diese Liaison nicht zulassen will, wird dadurch ein blutiger Krieg zwischen Vampiren und Lykanern ausgelöst...

Die ersten beiden Underworld-Filme fand ich absolut klasse und zähle sie auch zu meinen persönlichen Blockbuster-Favoriten. Beim dritten Film wurde nun Len Wiseman durch den Special-Effects-Spezialisten Patrick Tatopoulos auf dem Regiestuhl ersetzt, anstelle von Kate Beckinsale ist Rhona Mitra mit von der Partie und damit das Fehlen der von Kate Beckinsale verkörperten Seline erklärt werden konnte, wurde die Handlung kurzerhand vor den beiden ersten Teilen angesiedelt. Eine Prequel also, in dem der Ursprung des Krieges zwischen den Vampiren und den Lykanern das Thema sein sollte. So wirklich überzeugt hat mich der Streifen nicht. Die Handlung gibt nicht sonderlich viel her, das ganze Spektakel ist - typische Blockbusterkrankheit des neuen Jahrtausends - mal wieder viel zu hektisch und zu unübersichtlich geschnitten und spielt sich zudem noch grötenteils im Dunklen ab. Was in den Filmen von Len Wiseman noch absolut stylish und atmosphärisch wirkte, fängt hier irgendwann schon fast an zu nerven. Insgesamt betrachtet zwar schon noch einigermaßen ok und unterhaltsam, im direkten Vergleich mit den Vorgängern aber auch irgendwie enttäuschend. Man darf gespannt sein, ob der Franchise mit dem geplanten vierten Teil noch mal die Kurve kriegt. Immerhin scheint dann ja wieder Kate Beckinsale ( :love: ) - in diesem Film nur ganz kurz zu sehen - in der Hauptrolle mit von der Partie zu sein.

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Patrick Tatopoulos Rhona Mitra Kate Beckinsale 2000er Prequel Vampir Werwolf Mittelalter


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HELLBOY II - DIE GOLDENE ARMEE


HELLBOY II - DIE GOLDENE ARMEE HELLBOY II - DIE GOLDENE ARMEE (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Hellboy II: The Golden Army | Deutschland/USA 2008 | Regie: Guillermo del Toro)


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Nach dem Tod seines Mentors arbeitet Hellboy (Ron Perlman) noch immer für das von der US-Regierung gesponserte "Bureau of Paranormal Research and Defense". Und gemeinsam mit seiner Freundin Liz (Selma Blair) und seinem Kumpel Abe (Doug Jones) muss er sich schon bald einer neuen, "phantastischen" Gefahr für die Menschheit entgegenstellen...

Höher, schneller, weiter. Das ungeschriebene Gesetz für Fortsetzungen erfolgreicher Blockbuster trifft natürlich auch auf Hellboy II zu. Oft haben solche Fortsetzungen allerdings neben noch spektakuläreren Effekten gegenüber dem Vorgänger nicht viel zu bieten und fallen im Endeffekt qualitativ ab. Ausnahmen bestätigen die Regel (insbesondere die Fortsetzungen der X-Men-Reihe kommen mir spontan in den Sinn) und auch Hellboy II ist erfreulicherweise so eine Ausnahme. Regisseur Guillermo del Toro vergisst im ganzen Spektakel nicht die Weiterentwicklung seiner aus dem Vorgänger bereits bestens bekannten Charaktere und so ist die Fortsetzung ein Film, der weit mehr als nur atemberaubende Effekte zu bieten hat. Der Streifen ist witzig (unbedingt im O-Ton anschauen, ich habe bei dem einen oder anderen Gag mal in die Synchro reingehört und war über die Einfallslosigkeit der deutschen Sprachspur richtiggehend entsetzt), spannend, auf gewisse Weise romantisch und berührend und selbstverständlich auch - im Hinblick auf die wirklich grandiosen Effekte und die ganzen herrlichen Kreaturen im Hellboy-Universum - ein wahres Fest für Augen und Ohren. Nahezu perfekte Mainstream-Blockbuster-Unterhaltung mit einigem Nährwert!

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Guillermo del Toro Ron Perlman Selma Blair 2000er Oscar Nominee Sequel


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EIN QUANTUM TROST


EIN QUANTUM TROST EIN QUANTUM TROST (Blu-ray: MGM/20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Quantum of Solace | Großbritannien/USA 2008 | Regie: Marc Forster)


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Von Rache getrieben macht sich Bond (Daniel Craig) auf die Suche nach Antworten und hofft diese von dem mysteriösen Mr. White (Jesper Christensen) zu bekommen. Als White jedoch ohne große Probleme aus dem Gewahrsam des MI6 entkommen kann, muss Bond sehr schnell feststellen, dass die für den Tod von Vesper verantwortliche Organisation mächtiger zu sein scheint als er geahnt hätte...

Casino Royale fand ich als Reboot der Bond-Reihe damals einfach nur großartig. Nun die unmittelbare Fortsetzung und was ich von Ein Quantum Trost so recht halten soll weiß ich noch nicht genau. Regisseur Marc Forster hat da in meinen Augen einen ganz vorzüglichen Action-Film abgeliefert der mich von der ersten bis zur letzten Minute als solcher auch hervorragend unterhalten konnte. Aber war das jetzt auch ein guter Bond-Film? Wohl eher nicht. Der Reboot der Reihe entwickelt sich meines Erachtens in die falsche Richtung. So gut der Streifen als Action-Film auch sein mag, er ist einer von vielen und hat mit dem über die Jahrzehnte aufgebauten Bond-Franchise eigentlich nichts mehr zu tun. Die Figur des James Bond ist austauschbar geworden, der Titelheld könnte auch einen anderen Namen tragen, Ein Quantum Trost könnte ebenso ein Film aus der Bourne-Reihe sein. Denn was Forsters Film komplett abgeht ist dieser typische Flair der Bond-Verfilmungen, der in allen bisherigen Filmen und in meinen Augen auch in Casino Royale noch vorhanden war. Keine Ahnung, ob ich mich auf Bond-Filme dieser Art in Zukunft noch freuen kann.

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Marc Forster Daniel Craig 2000er Sequel car chase London Rache


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RICCO THE MEAN MACHINE


RICCO THE MEAN MACHINE RICCO THE MEAN MACHINE (DVD: Dark Sky Films, USA)
(OT: Ricco | Italien/Spanien 1973 | Regie: Tulio Demicheli)


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Gerade aus dem Gefängnis entlassen, muss Ricco (Christopher Mitchum) erfahren, dass sein Vater auf Geheiß des skrupellosen Gangsterbosses Don Vito (Arthur Kennedy) getötet wurde. Darüber hinaus befindet sich auch noch Riccos Freundin Rosa (Malisa Longo) in der Gewalt des Gangsters. Gemeinsam mit Rosas Cousine Scilla (Barbara Bouchet) begibt sich Ricco auf einen regelrechten Rachefeldzug gegen Don Vito und dessen Männer...

Wow, das war mal wieder eine ziemliche Exploitation-Granate aus europäischen Landen. Die italienisch-spanische Co-Produktion über den Rachefeldzug des titelgebenden Charakters geizt wahrlich nicht mit Attraktionen. Ein genretypischer Soundtrack, viele erinnerungswürdige Einstellungen (verdammt viele davon haben mit den körperlichen Reizen von Barbara Bouchet zu tun :D ), eine durchaus spannende Story und einige wirklich derbe Gewaltspitzen machen Tulio Demichelis Ricco the Mean Machine zu einem ganz hervorragend gelungenen Vertreter seiner Zunft und der Streifen sollte interessierten Genrefreunden unbedingt einen Blick wert sein. Allein die Szene, in welcher der von Barbara Bouchet verkörperte Charakter zwei Gangster dazu bewegt das von ihnen gefahrene Auto anzuhalten ist pures Exploitation-Gold und macht den Film schon fast alleine sehenswert.

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Barbara Bouchet Malisa Longo Tulio Demicheli 1970er female nudity Rache


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HELLBOY (Director's Cut)


HELLBOY (Director's Cut) HELLBOY (Director's Cut) (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Hellboy | USA 2004 | Regie: Guillermo del Toro)


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Während des 2. Weltkriegs versuchen wahnsinnige Nazi-Wissenschaftler ein Tor zur Hölle zu öffnen. Verhindert werden kann dies in praktisch letzter Sekunde von einer Spezialeinheit der Alliierten unter Leitung von Professor "Broom" Bruttenholm (John Hurt). Doch durch das für kurze Zeit geöffnete Portal wurde ein kleiner Junge aus der Hölle in unsere Welt geworfen der fortan von Broom aufgezogen wird um das Böse zu bekämpfen. Neben anderen außergewöhnlichen Lebewesen ist der mittlerweile erwachsene Hellboy (Ron Perlman) viele Jahre später das Herzstück einer im Dienste der USA tätigen Sondereinheit der besonderen Art...

Die 00er Jahre (nennt man die so?) waren im Blockbusterbereich ja das Jahrzehnt der Comicverfilmungen. Und ein Großteil dieser Produktionen darf sicher auch als äußerst gelungen bezeichnet werden. Zu den absoluten Highlights gehört für mich Hellboy von Regisseur Guillermo del Toro, den ich nun zum ersten Mal seit dem damaligen Kinobesuch wiedergesehen habe und der mich auch in der verlängerten "Director's Cut"-Fassung absolut begeistern konnte. Ein audio-visuelles Glanzstück in dem neben all dem gebotenen Spektakel aber dennoch genügend Platz für die Figuren und die Story bleibt und das - Stichwort: Love Story zwischen Hellboy und Liz - auch den einen oder anderen magischen Moment zu bieten hat. Nahezu perfektes Blockbusterkino und ich freue mich schon auf den zweiten Teil, den ich mir baldmöglichst ansehen werde.

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Guillermo del Toro Ron Perlman Selma Blair 2000er 2. Weltkrieg


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NUR DREI KAMEN DURCH


NUR DREI KAMEN DURCH NUR DREI KAMEN DURCH (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: From Hell to Victory | Frankreich/Italien/Spanien 1979 | Regie: Umberto Lenzi)


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Paris, im Sommer des Jahres 1939: Sechs Freunde (George Peppard, Horst Buchholz, George Hamilton, Ray Lovelock, Jean-Pierre Cassel und Anny Duperey) unterschiedlicher Nationalitäten feiern ausgelassen in einem Café den Ausgang eines Ruderwettbewerbs. Nach diesem Tag wird jeder von ihnen wieder in die Heimat aufbrechen, doch die Freunde verabreden sich zu einem erneuten Treffen nach genau einem Jahr. Doch bevor es zu diesem Treffen kommen kann, funkt ihnen der Ausbruch des 2. Weltkriegs dazwischen...

So, gleich noch einen Streifen vor dem Hintergrund des 2. Weltkriegs hinterher geschoben. Von Regisseur Umberto Lenzi hatte ich praktisch einen lupenreinen Exploitation-Film erwartet, wurde aber sehr schnell eines besseren belehrt. Nur drei kamen durch - übrigens ein ganz großartiger (Achtung: Ironie!) deutscher Titel, der gleich mal verrät, wie viele der Freunde es denn zum vereinbarten Treffpunkt schaffen werden; hätte nur noch eine Tagline mit den Namen auf dem deutschen Plakat gefehlt - ist weniger ein reiner Kriegsfilm, sondern in erster Linie ein Film über Freundschaft und die Konflikte, die sich ergeben, wenn aus Freunden plötzlichen Feinde werden müssen. So wirklich fesselnd ist der durchaus namhaft besetzte Film - neben den in der Inhaltsangabe schon genannten Darstellern geben sich auch noch Capucine und Howard Vernon die Ehre - allerdings nicht geraten. Da haben sich dann doch schon einige Längen eingeschlichen, wer von den Freunden es letztendlich schaffen ist auch relativ schnell vorhersehbar und bei den Kriegs- und Action-Szenen merkt man dem Streifen dann leider auch sein wohl relativ geringes Budget an. Alles in allem zwar einigermaßen unterhaltsam, aber kein Film, den man uneingeschränkt weiter empfehlen könnte.

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Umberto Lenzi Capucine 1970er 30er Jahre 40er Jahre 2. Weltkrieg Paris Macaroni Combat


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AGENTEN STERBEN EINSAM


AGENTEN STERBEN EINSAM AGENTEN STERBEN EINSAM (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Where Eagles Dare | Großbritannien/USA 1968 | Regie: Brian G. Hutton)


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Unter Leitung des britischen Majors Jonathan Smith (Richard Burton) und des amerikanischen Lieutenants Morris Schaffer (Clint Eastwood) wird eine Spezialeinheit während des 2. Weltkriegs auf eine gefährliche Mission in die Alpen gesandt. Dort sollen sie aus einem hoch in den Bergen gelegenen Schloss einen in die Gefangenschaft der Deutschen geratenen General befreien...

Seit ich Tarantinos Inglourious Basterds Ende letzten Jahres zum ersten Mal gesehen habe, ist die Lust auf die Wieder- bzw. Neuentdeckung entsprechender Vorbilder extrem gewachsen. Mit Agenten sterben einsam hab ich mir nun einen alten Bekannten herausgepickt, den ich allerdings schon viele Jahre nicht mehr zu Gesicht bekommen habe. Brian G. Huttons Kommandofilm steht in bester Tradition mit dem ein Jahr früher entstandenen Das dreckige Dutzend und dürfte in meinen Augen zu einem der besten "Men on a mission"-Movies - wie Tarantino sie trefflich bezeichnet hat - zählen. Der Streifen wird zwar eindeutig von dem fast übergroß erscheinenden Richard Burton dominiert, aber Clint Eastwood schlägt sich in der Rolle der zweiten Geige dennoch hervorragend. Mit Mary Ure gibt es zudem noch einen wirklich nett anzusehenden Love Interest zu bewundern und über fehlende Action und Spannung kann man sich auch nicht wirklich beklagen. Agenten sterben einsam dürfte wohl eines der längsten Finale der Filmgeschichte aufweisen. Dieses zieht sich - zumindest gefühlt - fast über die komplette zweite Hälfte des immerhin fast 150 Minuten langen Films und wem es bei dieser geballten Präsentation von Attraktionen am laufenden Band langweilig werden sollte, ist wohl sprichwörtlich tatsächlich im falschen Film gelandet. Ich möchte nun nicht soweit gehen und Agenten sterben einsam als Exploitation bezeichnen, aber ein gewisses Potential ist durchaus vorhanden.

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Ingrid Pitt Clint Eastwood Richard Burton Brian G. Hutton 1960er 2. Weltkrieg 40er Jahre


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RICA 2: LONELY WANDERER


RICA 2: LONELY WANDERER RICA 2: LONELY WANDERER (DVD: Media Blasters/Exploitation Digital, USA)
(OT: Konketsuji Rika: Hitoriyuku sasuraitabi | Japan 1973 | Regie: Kô Nakahira)


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Um einer Freundin zu helfen muss sich Rica (Rika Aoki) erneut in gefährliche Gefilde begeben und sich mit den Machenschaften zahlreicher zwielichtiger Gestalten auseinandersetzen...

Vor einigen Wochen habe ich mir ja bereits den komplett überdrehten ersten Teil der Rica-Trilogie zu Gemüte geführt und nun war die Fortsetzung an der Reihe. Die knüpft nahezu nahtlos an den Vorgänger an, ist aber nicht mehr ganz so durchgeknallt und damit auch einfach angenehmer zu goutieren. Für genügend Schauwerte und jede Menge exploitative Einlagen ist auch hier gesorgt und insgesamt betrachtet fühlte ich mich von Rica 2: Lonely Wanderer sogar noch ein bisschen besser unterhalten als vom Vorgänger. Bin nun schon gespannt auf den Abschluss der Trilogie und werde mir Teil 3 in wohl nicht allzu ferner Zukunft ansehen.

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Kô Nakahira Rika Aoki 1970er female nudity Rache Toho Sequel Pink Eiga Sexploitation





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