Kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs reist Lady Sarah Ashley (Nicole Kidman) nach Australien um dort ihren als Viehhändler tätigen Ehemann zur Rede zu stellen da sie ihn des Ehebruchs verdächtigt. Als sie nach langer und beschwerlicher Reise endlich gemeinsam mit dem wortkargen Viehtreiber Drover (Hugh Jackman) auf den Ländereien ihres Mannes angekommen ist, muss sie allerdings feststellen, dass dieser ermordet wurde. Offensichtlich auf Geheis des skrupellosen Viehbarons Carney (Bryan Brown), der sich auf diese Weise einen unliebsamen Konkurrenten vom Hals schaffen wollte...
Regisseur Baz Luhrmann konnte mich bereits mit Romeo + Julia und Moulin Rouge! voll und ganz überzeugen und so hatte ich auch bei Australia nicht die geringsten Bedenken. Ich hatte mir ein visuelles Glanzstück erhofft, einen Film in der Tradition klassischer Hollywood-Epen wie beispielsweise Doktor Schiwago oder Vom Winde verweht, mit großen Schauspielern, einer eindrucksvollen Kulisse, viel Drama, viel Abenteuer, viel Spannung und große Gefühle. Und was soll ich sagen: Genau das habe ich auch bekommen. Klasse Film!
Darwin, Blaster und Juarez sind nur auf den ersten Blick niedliche Kleintiere. Tatsächlich arbeiten sie als Agenten in einem streng geheimen Programm für die amerikanische Regierung. Und ihr Auftrag ist kein geringerer als die Rettung der Welt...
Ein Muss für Kleintierfreunde. Mit praktisch gar keinen Erwartungen habe ich mir gemeinsam mit meiner Frau G-Force angesehen und wir waren beide vom Gebotenen absolut angetan. Die tierischen Helden sind einfach nur grandios animiert und sehen tatsächlich fast aus wie echt. Einfach knuffig. Und auch der Film selbst macht richtig viel Spaß. Die kindgerechte Story ist ausgesprochen kurzweilig und rasant ausgefallen und über fehlendes Tempo kann man sich genauso wenig beklagen wie über fehlende Gags (göttlich beispielsweise die Szene, in der eine Handvoll Mäuse laut "Jailbreak! Jailbreak!" rufend aus ihrem Käfig ausbrechen). Und auch wenn das hier der plumpste Werbespruch der Filmindustrie sein mag: In meinen Augen kann man G-Force tatsächlich als rundum gelungenen Film für die ganze Familie betrachten.
Typischer Emmerich-Film, typischer Emmerich-Plot, nach dem ziemlich langweiligen The Day After Tomorrow nun praktisch der inoffizielle dritte Teil von Independence Day, wobei ich das Will-Smith-Vehikel - so sehr es auch überall gebasht wird - ausgesprochen gerne mag und für einen nahezu perfekten Blockbuster halte. 2012, Emmerichs neueste Zerstörungsorgie, kann man in meinen Augen nur noch als Guilty Pleasure goutieren. Hirn aus und durch. Anders geht es nicht. Denn wenn man sich tatsächlich über die "Geschichte" bzw. die "Botschaft" dieses Streifens nähere Gedanken machen sollte kann das fast zwangsläufig nur dazu führen, dass man vor lauter Verzweiflung aufgrund des dargebotenen Schwachsinns nicht mehr damit aufhört den eigenen Kopf gegen eine Wand zu hämmern. Und diese Schmerzen sollte man sich tunlichst ersparen. Dann lieber die hübsch inszenierten Action- und Zerstörungssequenzen bei möglichst laut aufgedrehter Sound-Anlage genießen und über die Füllszenen zwischen den Spektakelanteilen den Deckmantel des Schweigens legen. Dann funktioniert das auch mit der kurzweiligen Abendunterhaltung vor dem heimischen Fernseher.
Geheimagent Michael Scott (Stewart Granger) erhält gemeinsam mit seiner hübschen Partnerin Carol (Rosanna Schiaffino) den Auftrag einer gefährlichen Bande von Juwelenschmugglern in Hongkong das Handwerk zu legen...
Wenn man den Namen Ernst Hofbauer hört, denkt man fast zwangsläufig an die deutschen Erotik- und Sex-Filme aus den 70er Jahren, insbesondere an die Schulmädchen-Report-Reihe. Aber Ernst Hofbauer zeichnete auch für den einen oder anderen Beitrag außerhalb des Erotikgenres verantwortlich. So nahm er beispielsweise bei diesem Mix aus Abenteuer-, Agenten- und Kriminalfilm aus dem Jahr 1965 auf dem Regiestuhl Platz. Die deutsch-italienische Co-Produktion wollte ganz offensichtlich auf den Erfolgszug der Bondfilme aufspringen. So wirklich gelungen ist das zwar nicht, für nette Unterhaltung ist aber dennoch gesorgt. Schöne Frauen (Rosanna Schiaffino und insbesondere Margit Saad), ein exotischer Schauplatz, ein kurzweiliger Kriminalplot, mit Stewart Granger ein dem deutschen Publikum aus den Karl-May-Verfilmungen bekanntes Gesicht und mit Horst Frank einen charismatischen Anti-Helden auf der Seite der Bösen. Die Mischung passt und so empfand ich Das Geheimnis der drei Dschunken als doch ziemlich kurzweiliges Vergnügen und möchte an dieser Stelle auch gerne eine Empfehlung für die wirklich hervorragende und relativ günstig zu bekommende DVD des Labels e-m-s aussprechen.
ALEXANDER REVISITED: THE FINAL CUT (DVD: Warner, USA)
(OT: Alexander | Deutschland/Frankreich/Großbritannien/Holland/Italien/USA 2004 | Regie: Oliver Stone)
Die Geschichte des jungen Eroberers Alexander (Colin Farrell), der einst mit seinen Armeen in den Krieg zog, um möglichst die ganze Welt unter seiner Herrschaft zu vereinen...
Ich habe keine Ahnung, ob die ursprüngliche Kinofassung und der danach erschienene Director's Cut tatsächlich so durchschnittlich gewesen sind wie vielerorts zu lesen war. Ich habe diese Versionen nie zu Gesicht bekommen und mich nun sofort dem Final Cut von Oliver Stones Historienepos zugewandt. Über 200 Minuten dauert der Film nun und wenn man einem so langen Film seine Laufzeit praktisch überhaupt nicht anmerkt, kann man in meinen Augen nur von perfekter Unterhaltung sprechen. In Rückblenden wird der Weg Alexanders aufgezeigt, visueller Höhepunkt dabei sind natürlich die beiden atemberaubend inszenierten Schlachten. Aber auch in den vielen eher ruhigen Passagen bleibt Stones Film immer interessant und fesselnd. Colin Farrell in der Hauptrolle ist einfach nur großartig und auch die übrige und äußerst namhafte Besetzung (u.a. Angelina Jolie, Val Kilmer, Rosario Dawson und Christopher Plummer) kann vollends überzeugen. Mit dem Final Cut von Alexander hat Oliver Stone ein wahrhaft monumentales Epos hingelegt, welches den Vergleich mit ähnlich gelagerten Werken der jüngeren Vergangenheit - wie beispielsweise Gladiator, Königreich der Himmel oder Troja - nicht nur nicht zu scheuen braucht, sondern aus diesem in meinen Augen definitiv als klarer Sieger hervorgeht.
Jaguar Paw (Rudy Youngblood) ist der Sohn des Oberhauptes eines Stammes, dessen Mitglieder ein friedliches und glückliches Leben leben. Doch eines Tages wird das Dorf von feindlichen Kriegern überfallen und dem Erdboden gleichgemacht, der Großteil der Männer gefangen genommen und anschließend verschleppt...
Ach du meine Güte, mit was für einen unglaublich Müll hat mich Herr Gibson denn da geschlagene 130 Minuten gequält und drangsaliert. Apocalypto war mir irgendwie von Anfang an komplett unsympathisch und ist mir einfach nur tierisch auf die Nerven gegangen. Das hat schon in den ersten Minuten mit den völlig unpassenden Scherzen auf Teeniekomödien-Niveau angefangen (nicht, dass ich etwas gegen diese Art von Humor hätte, aber halt bitte nur in Filmen, in denen es auch passt) und sich danach munter fortgesetzt. Eine komplett unglaubwürdige "Gut gegen Böse"-Geschichte, Charaktere für die der Begriff klischeehaft schon fast nicht mehr ausreicht, Logikfehler und Ungereimtheiten (nur ein Beispiel: der Marsch der Entführten dauerte eine gefühlte Ewigkeit, die Flucht Jaguar Paws führte diesen vergleichsweise schnell wieder zurück in seine Heimat) und dann dieses vollkommen beschissene Ende (Stichworte: Unterwassergeburt und Entdecker), bei dem ich vor lauter Wut über meine vergeudete Lebenszeit am liebsten den heimischen Fernseher eingetreten hätte. Und das soll ein Epos über die Kultur der Maya gewesen sein? Das ich nicht lache. Meinetwegen gestehe ich dem Streifen zu, dass er auf der handwerklichen Ebene ganz gut gelungen sein mag; das ändert aber nichts an meiner Meinung zu diesem Film: Apocalypto ist wohl der mit ganz großem Abstand beschissenste Streifen, den ich in den letzten Jahren über mich ergehen lassen musste.
Anfang des 17. Jahrhunderts machen sich britische Entdecker auf den Weg nach Nordamerika und es kommt zu ersten Kontakten mit der indianischen Kultur. Als sich der britische Captain John Smith (Colin Farrell) in die indianische Prinzessin Pocahontas (Q'orianka Kilcher) verliebt, ist diese Liebe aufgrund der gegensätzlichen Kulturen praktisch zum Scheitern verurteilt...
Ich freue mich schon auf The Tree of Life, Malicks fünften Film, der sich derzeit in der Post-Production-Phase befindet. Denn ganz offensichtlich kann ich nur mit den "ungeraden" Filmen in Malicks überschaubarer Filmographie etwas anfangen. Badlands und Der schmale Grat - Film Nr. 1 und 3 - hatten mich ja seinerzeit ziemlich begeistert, während ich mit In der Glut des Südens, der zweiten Regiearbeit Malicks, nicht so richtig warm wurde. Ähnlich erging es mir nun auch mit Malicks viertem Film. Natürlich ist auch The New World ein Fest für die Sinne und schier unglaublich schön photographiert und auch hier ist wieder mal die Natur der eigentliche Hauptdarsteller. Der Film passt sich dahingehend also wunderbar in Malicks Gesamtwerk ein. Aber wie bei In der Glut des Südens habe ich auch bei The New World einfach keinen Zugang zur erzählten Geschichte gefunden und so hat mich der Film einfach nicht in seinen Bann ziehen können. Schade.
Frankreich, zu Zeiten des 2. Weltkriegs: Lt. Aldo Raine (Brad Pitt) formt eine Spezialeinheit (u.a. Eli Roth, Til Schweiger) deren einziges Ziel es ist, Nazis zu töten. Gleichzeitig schmiedet auch die dem Nazi-Oberst Horst Landa (Christoph Waltz) vor wenigen Jahren knapp entkommene Shosanna Dreyfus (Mélanie Laurent), deren kleines Kino in Paris als Uraufführungsort für den neuesten Propagandafilm der Deutschen ausgewählt wird, einen Racheplan...
So gut wie keine Heimkinoveröffentlichung habe ich so sehr herbeigesehnt wie die von Inglourious Basterds, Tarantinos neuestem Geniestreich. Hatte ich den Streifen doch im Kino - aufgrund fehlender O-Ton-Vorstellungen in meiner Region - verpasst und musste mich bis zur jetzigen Veröffentlichung gedulden. Und das Warten hat sich gelohnt. Tarantino trifft einfach mit jedem seiner Filme meinen Geschmack und begeistert mich immer wieder aufs Neue. Da bin ich - ich habe es bei meinem Eintrag zu Zack and Miri Make a Porno im Hinblick auf Kevin Smith schon geschrieben - gerne Fanboy. Auch Inglourious Basterds ist wieder - vielleicht nicht so offensichtlich wie beispielsweise Kill Bill oder Death Proof - eine Liebeserklärung des Regisseurs an das (Genre-)Kino, wirkt dabei aber nicht ganz so "aufdringlich" (ich setze den Begriff absichtlich in Anführungszeichen, weil ich ihn im Hinblick auf die beiden vorgenannten Filme nicht negativ verstanden haben will). Grandiose Dialoge, diese für Tarantino typischen Szenarien und Stilmittel, eine Vielzahl magischer Momente (wie hammermäßig geil ist denn bitte der Schluss geraten!?!) und eine wirklich herausragende Besetzung machen Inglourious Basterds zu einem absoluten Highlight und schon nach der Erstsichtung heiße ich den Streifen im Kreis meiner Lieblingsfilme herzlich willkommen. Und eines noch, auch wenn es schon wirklich so gut wie überall zu lesen stand: Christoph Waltz ist wirklich einfach nur unglaublich gut.
Eine ganze Reihe von Goldsuchern macht sich auf nach Klondyke um dort den erhofften Reichtum zu finden. Auch der kleine Tramp (Charles Chaplin) macht sich auf den Weg in ein ungeahntes Abenteuer...
Mit Goldrausch wollte Charlie Chaplin in Erinnerung bleiben. Das ist ihm - auch mit seinen anderen Filmen - wie bekannt mehr als eindrucksvoll gelungen. Weiter oben habe ich bei Zeugin der Anklage von zeitlosem Kino geschrieben. Das trifft auch auf Goldrausch zu. In Zeiten immer größer werdenden Blockbuster-Irrsinns aus der Traumfabrik tut die Sichtung eines solchen Films richtig gut. Mit scheinbar einfachsten Mitteln bringt Chaplin sein Publikum - zumindest mich - auch heute - über 80 Jahre nach Erstaufführung der ursprünglichen Version - zum Lachen und zum Mitfühlen. Ganz großes Kino zum Wohlfühlen. Für die nunmehr angefangene Vorweihnachtszeit hervorragend geeignet. Angesehen habe ich mir übrigens die Version der Wiederaufführung aus dem Jahr 1942, in der Chaplin die ursprüngliche Stummfilm-Version seinen Wünschen entsprechend etwas gestrafft, mit einem eigenen Score ausgestattet und eine Erzählstimme (seine eigene) hinzugefügt hat.
WALL•E ist praktisch der letzte Bewohner der Erde. Der kleine Roboter geht weiterhin seiner Bestimmung nach und zerkleinert den Müll, in dem der Planet richtiggehend versinkt. Als eines Tages der Aufklärungsroboter Eve auf der Erde landet, beginnt WALL•E für den unerwarteten Besucher Gefühle zu entwickeln…
Liebe auf den ersten Blick. Bin fasziniert, gerührt und immer noch begeistert von diesem wunderbaren Film aus dem Hause Pixar. Wie Regisseur Andrew Stanton und sein Team es schaffen, den kleinen Roboter zum Leben zu erwecken und - insbesondere im ersten Drittel des Films - gänzlich ohne Dialoge, nur durch Gesten und Geräusche, Sympathien zu schaffen und Gefühle zu erzeugen ist einfach nur genial (man verzeihe mir an dieser Stelle diesen oft zu inflationär genutzten Ausdruck). WALL•E ist in meinen Augen unfassbar groß und wird es wohl über kurz oder lang schaffen, meinen bisherigen Lieblings-Pixar Die Monster AG vom Thron zu stoßen.
In einer Parallelwelt herrscht das scheinbar allmächtige Magisterium und die Seele der Menschen begleitet diese in Form eines Tieres ihr Leben lang. In dieser Welt lebt auch die junge Lyra (Dakota Blue Richards) und als sie eines Tages einen goldenen Kompass anvertraut bekommt ahnt sie noch nicht, dass das Abenteuer ihres Lebens auf sie wartet…
Das Fantasy-Genre ist dank Herr der Ringe, Harry Potter und Konsorten ja schon seit ein paar Jahren wieder auf dem Vormarsch. Absolute Highlights wie insbesondere die Herr der Ringe-Trilogie sind zwar nach wie vor rar gesät, aber ab und an gibt es dann doch durchaus sehenswerte Streifen zu entdecken. Ich denke da beispielsweise an den äußerst gelungenen Der Sternwanderer, der mich vor einigen Monaten sehr gut unterhalten hat. In die Reihe der in meinen Augen gelungenen Genrebeiträge reiht sich nun auch Der goldene Kompass von Regisseur Chris Weitz ein. Die Story ist spannend und kurzweilig geraten und die visuelle Umsetzung ist wirklich mehr als überzeugend gelungen. Dazu gesellt sich mit u.a. Nicole Kidman, Daniel Craig, Eva Green, Sam Elliott und Christopher Lee eine nicht nur namhafte, sondern auch richtig gute Besetzung. Und auch bei der immer etwas schwierigen Wahl der Darsteller für kindliche Hauptrollen haben die Macher eine glückliche Hand bewiesen. Dakota Blue Richards macht ihre Sache in ihrem Leinwanddebüt richtig gut und so habe ich Der goldene Kompass als rundum gelungenen Streifen empfunden. Bin schon auf die sicher folgenden Fortsetzungen gespannt.
Hundra (Laurene Landon) ist die stärkste Kriegerin eines nur aus Frauen bestehenden Stammes. Als sie eines Tages von der Jagd zurückkommt und feststellen muss, dass ihre gesamte Sippe regelrecht ausgerottet wurde, schwört sie den Tätern blutige Rache...
Bei Regisseur Matt Cimber liegen Genie und Wahnsinn ziemlich nah beieinander. Perlen wie The Witch Who Came from the Sea stehen Gurken wie Yellow Hair and the Fortress of Gold gegenüber. Hundra, eine ziemlich dreiste weibliche Conan-Variante, gehört mal wieder eher in die Gurkenecke. Ganz nett anzusehen ist dieser Blödsinn ja irgendwie schon, mit knapp 2 Stunden aber leider auch viel zu lang geraten und da auch mit entsprechenden Schauwerten ziemlich gespart wurde, kommt doch relativ schnell eine gewisse Langeweile auf. Hatte ich mir schon ein bisschen mehr erhofft.
Wenn es dem Herrn der Finsternis (Tim Curry) gelingt, die letzten auf der Erde lebenden Einhörner zu töten, wird die Sonne für immer untergehen und das Böse die Oberhand gewinnen. Es liegt nun an dem einfachen Waldläufer Jack (Tom Cruise), dies zu verhindern...
Mit Scotts Fantasy-Märchen Legende ist das schon irgendwie eine etwas seltsame Angelegenheit. Obwohl mich der Film noch nie so richtig überzeugen konnte, sehe ich ihn mir immer mal wieder gerne an. Das liegt definitiv nicht an der relativ einfach gestrickten Geschichte, die den - für das Fantasy-Genre so typischen - Kampf zwischen Gut und Böse zum Inhalt hat, sondern viel mehr an der visuellen Klasse des Films. Die Welt, die Scott hier zum Leben erweckt ist wirklich atemberaubend und schon allein die Szenen von Tim Curry in der Rolle des Darkness machen Legende absolut sehenswert. Werde mir wohl doch irgendwann mal die US-Scheibe mit der Director's-Cut-Fassung des Films zulegen müssen.
In einem Casino in Las Vegas wird sieben vollkommen unterschiedlichen Personen (u.a. Cuba Gooding Jr., Whoopi Goldberg, Jon Lovitz, Rowan Atkinson und Breckin Meyer) vom Manager des Hauses (John Cleese) ein wahnwitziges Angebot unterbreitet. 700 Meilen entfernt befinden sich in einem Schließfach $ 2 Mio. und wer als erstes das Schließfach erreicht, darf das Geld behalten. Der Startschuss eines irrsinnigen Rennens...
Gut, sonderlich innovativ oder anspruchsvoll ist Jerry Zuckers Rat Race nicht gerade geworden. Aber das hatte ich auch nicht wirklich erwartet. Dafür stimmt das Tempo in diesem doch ziemlich namhaft besetzten Film (wenn auch hauptsächlich mit bekannten Nebendarstellern und Stars von gestern) und über die Gagdichte - so plump und einfältig manche Gags auch sein mögen - kann man sich meines Erachtens auch nicht beschweren. Insbesondere in den Szenen mit Seth Green und Vince Vieluf besteht extrem hohe Lachmuskelkatergefahr. Alles in allem war das schon ne ziemlich unterhaltsame und kurzweilige Angelegenheit.
Die Geheimdienstorganisation CONTROL muss einen schweren Rückschlag im Kampf gegen das Verbrechersyndikat KAOS hinnehmen. KAOS ist es gelungen, in die Schaltzentrale von CONTROL einzudringen und die Identitäten praktisch aller Außendienstagenten zu enttarnen. Um die weiteren Pläne von KAOS zu verhindern, bleibt dem CONTROL-Chef (Alan Arkin) nichts anderes übrig, als dem Innendienstagenten Maxwell Smart (Steve Carell) endlich dessen sehnlichsten Wunsch zu erfüllen: die Versetzung in den Außendienst. Gemeinsam mit der hübschen Agentin Nr. 99 (Anne Hathaway), deren Identität glücklicherweise nicht enttarnt wurde, soll Maxwell KAOS stoppen...
Regisseur Peter Segal hat sich mit seiner Agentenfilmparodie an ein Remake der gleichnamigen Serie aus den 60er Jahren gewagt. Ob das nun im Vergleich zur Vorlage geglückt ist vermag ich leider nicht zu beurteilen. Ich habe Mini-Max - so der deutsche TV-Titel - leider nie gesehen (obwohl ich davon ausgehe, dass die Serie genau meinen Geschmack treffen könnte). Ohne diese Last, den Film fast automatisch mit der Serie vergleichen zu müssen, konnte ich mich also ohne größere Erwartungen auf Get Smart einlassen und darf erfreut feststellen, dass Segals Mischung aus Agentenfilmparodie und Actionkomödie für mich ganz hervorragend funktioniert und verdammt viel Spaß gemacht hat. Gut, die Story ist jetzt nicht sonderlich innovativ geraten und im Endeffekt auch nicht der Rede wert, dafür passt der Rest und der Unterhaltungsfaktor ist enorm hoch. Steve Carell beweist einmal mehr sein großes Talent für komische Rollen, Anne Hathaway ist wirklich zum Anbeißen süß und auch die illustren Namen (Alan Arkin, Terence Stamp, Dwayne Johnson, James Caan, Bill Murray) in den größeren und kleineren Nebenrollen können durch die Bank überzeugen. Zudem passt die Mischung zwischen Komik und Action ganz vorzüglich. Die meisten Gags können zünden, auf allzu große Peinlichkeiten hat man verzichtet und die Actionsequenzen sind für einen Film dieser Art - von dem man nicht unbedingt die Schauwerte des typischen Actionkinos erwartet - erstaunlich rasant und wirklich beeindruckend spektakulär ausgefallen. Eine durchaus runde Sache also.
Nach seinem Abschluss am College hat Chris McCandless (Emile Hirsch) die Schnauze vom geregelten Leben voll und beschließt auszusteigen. Ohne das Wissen seiner Eltern spendet er seine Ersparnisse, vernichtet sämtliche Ausweise und macht sich auf eine Reise quer durch die Vereinigten Staaten, die ihn schließlich in die einsame und gefährliche Wildnis Alaskas führen soll...
Sean Penn hat mit seiner mittlerweile vierten Regiearbeit die wahre Geschichte des Aussteigers Chris McCandless verfilmt. Into the Wild beginnt mit Chris' Ankunft in Alaska, der Weg dorthin wird in Rückblenden erzählt welche sich mit der Erzählung des weiteren Schicksals des am Ziel angekommenen Protagonisten abwechseln. Ohne großartig zu werten erzählt Sean Penn die außergewöhnliche Geschichte dieses jungen Mannes bis zu ihrem bitteren Ende. Eine Geschichte, die mich als Betrachter übrigens irgendwo zwischen Bewunderung ob des Mutes und Kopfschütteln ob der Naivität des Aussteigers zurückgelassen hat. Einen wirklichen Zugang zu diesem konnte ich allerdings nicht finden und so fiel es mir auch entsprechend schwer während des Films eine Art Beziehung zu dem von Emile Hirsch wirklich absolut überzeugend gespielten Chris McCandless aufzubauen. Dessen sicherlich tragisches Schicksal kann ich - man möge es mir verzeihen - auch nur ganz lapidar mit den Worten: "Dumm gelaufen, selbst schuld!" kommentieren. Dem Filmgenuss selbst schadete dieser fehlende Zugang nicht. Der Streifen hat mir schon allein aufgrund seiner mehr als beeindruckenden Bilder der atemberaubend schönen Naturkulissen sehr gut gefallen.
Afrika zu Zeiten des ersten Weltkriegs. Der Priester Samuel Sayer (Robert Morley) leitet gemeinsam mit seiner Schwester Rose (Katharine Hepburn) eine Mission, die von Charlie Allnut (Humphrey Bogart), dem ebenso gutmütigen wie trinkfesten Kapitän eines kleinen Dampfbootes, der "African Queen", alle paar Wochen mit dem Notwendigsten versorgt wird. Nach dem Einzug deutscher Truppen in dieses Gebiet verstirbt der Priester und Rose bleibt alleine zurück. Charlie Allnut bietet ihr an, sie mit seinem Boot zurück in die Zivilisation zu bringen. Rose nimmt dieses Angebot gerne an, hat aber ein anderes Ziel im Auge…
Mal kein Wiederentdecken, sondern die Erstsichtung eines großen Klassikers. Und diese wundervolle Mischung aus Abenteuer, Komödie und Love Story hat nicht lange gebraucht, um mich in ihren Bann zu ziehen. Spätestens als sich Rose auf das Boot von Charlie begibt und Katharine Hepburn und Humphrey Bogart auf absolut eindrucksvolle Art und Weise ihrem Schauspielberuf nachgehen, hat mich The African Queen nicht mehr losgelassen. Denn wie der sonst so coole Bogart hier den schon fast hilfslosen Bootskapitän gibt, der sich von der dominanten Katharine Hepburn herumkommandieren lässt und irgendwann verzweifelt feststellen muss, dass er auch noch Gefühle für seine sture Passagierin entwickelt, ist schon ganz große Klasse. Ich freue mich jetzt schon auf zukünftige Sichtungen dieses tollen Films.
Bevor der Cahulawassee River in einen riesigen Staudamm verwandelt wird, wollen die vier Freunde Ed (Jon Voight), Lewis (Burt Reynolds), Bobby (Ned Beatty) und Drew (Ronny Cox) den mächtigen Fluss mit ihren Kanus überwinden. Doch der geplante Wildnis- und Abenteuerurlaub verwandelt sich für die vier Städter schon bald in einen regelrechten Albtraum...
Als zweiter Film im Triple Feature stand auch ein guter alter Bekannter auf dem Programm. Obwohl Deliverance mittlerweile schon fast 40 Jahre auf dem Buckel hat, verstört und schockiert der Streifen auch heute noch wie wenige andere Filme seiner Zeit. Was als harmloser und romantischer Abenteuertrip beginnt, endet bald in reinstem Terror und wird auch für mich als Zuschauer immer wieder zur regelrechten Tour de Force. Ein wahrlich unangenehmer Film, der wahrscheinlich auch erst durch den starken Kontrast zwischen der atemberaubend schönen Naturkulisse und dem Schicksal der Abenteurer so unangenehm wird. Das ist wirklich alles andere als leicht verdauliche Kost die Boorman hier abgeliefert hat und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Streifen irgendwann mal seine verstörende Wirkung auf mich verlieren könnte.
Mit in einem Schlauch zusammengerollten und im Tank seines Motorrads versteckten Dollarnoten aus einem Koks-Deal macht sich Biker Wyatt (Peter Fonda) gemeinsam mit seinem Kumpel Billy (Dennis Hopper) auf den Weg zum Mardi-Gras-Karneval nach New Orleans. Auf ihren beiden Motorrädern genießen Wyatt und Billy ihre Freiheit, machen Bekanntschaft mit einer Hippie-Kommune und landen zeitweise im Gefängnis, aus dem sie mit Hilfe des ebenfalls einsitzenden Anwalts George Hanson (Jack Nicholson) jedoch wieder freikommen. Gemeinsam mit George setzen sie ihre Reise fort...
So, mal wieder etwas aus der Kategore "filmische Bildungslücken schließen". Ja, ich gebe es zu, ich habe Easy Rider bisher nie gesehen. Höchste Zeit also, sich auch diesen unbestrittenen Klassiker mal anzusehen. Bereut habe ich das erwartungsgemäß nicht, von Liebe auf den ersten Blick kann ich allerdings auch nicht unbedingt sprechen. Denn so absolut begeistert hat mich Hoppers Regiearbeit dann doch nicht. Der Film hat zwar eine wirklich atemberaubende Atmosphäre - man kann den Duft der Freiheit richtiggehend atmen - und einen absolut erstklassigen Soundtrack, insgesamt fehlte mir aber etwas die Abwechslung und der Streifen kam mir streckenweise doch etwas langatmig vor. Unvergesslich sind natürlich der Vorfall mit dem von Jack Nicholson hervorragend gespielten Anwalt und das Ende des Films. Das sind Szenen, die man so schnell nicht wieder aus dem Kopf bekommt und die dem berühmten Schlag in die Magengrube gleichen. Mit weiteren Sichtungen, die definitiv anstehen werden, könnte Easy Rider durchaus ein Kandidat für Liebe auf den zweiten oder dritten Blick werden.
Eine Mauer, die kein Mensch überqueren darf, trennt England vom magischen Königreich Stormhold. Der unglücklich verliebte Tristan (Charlie Cox) widersetzt sich allerdings - wie bereits einige Jahre zuvor sein Vater - diesem Verbot und überschreitet unerlaubterweise diese Grenze. Er will seiner Angebeteten Victoria (Sienna Miller) einen Stern bringen, der im magischen Königreich vom Himmel gefallen ist. Dieser Stern entpuppt sich jedoch als äußerst attraktive, junge Frau (Claire Danes), hinter der auch die Hexe Lamia (Michelle Pfeiffer) und die machtgierigen Söhne des alternden Königs (Peter O'Toole) her sind...
Wer Lust auf ein oppulent ausgestattetes und namhaft besetztes - neben den oben genannten sind u.a. noch Robert De Niro, Jason Flemyng und Rupert Everett mit von der Partie - Fantasymärchen hat, macht mit Matthew Vaughns Der Sternwanderer sicher nichts falsch. Der Streifen ist eine extrem gelungene und äußerst unterhaltsame Mischung aus Fantasyfilm, Komödie und reinrassigem Märchen, in der neben den zahlreichen Spezialeffekten die Story nicht nur bestehen, sondern auch absolut überzeugen kann und die sich auch durch erstklassige Schauspielerleistungen (allein Robert De Niro in der Rolle des schwulen Piratenkapitäns lohnt die Sichtung des Films) auszeichnet. Leider ist der Streifen zwischen Konkurrenzproduktionen wie dem fünften Potter-Film, den Narnia-Abenteuern oder auch Der goldene Kompass vollkommen zu Unrecht etwas untergegangen. Schade, denn Der Sternwanderer hätte in meinen Augen durchaus ein bisschen mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt.
Es ist das Ende des 12. Jahrhunderts und die Zeit der Kreuzzüge. Kurz nach dem Selbstmord seiner Frau und dem damit einhergehenden Tod seines ungeborenen Kindes macht der einfache Schmied Balian (Orlando Bloom) erstmals in seinem Leben Bekanntschaft mit dem Kreuzritter Godfrey de Ibelin (Liam Neeson), seinem Vater wie sich bald herausstellen soll, und schließt sich diesem auf einer gefährlichen Reise nach Jerusalem an, in deren Verlauf Godfrey jedoch zu Tode kommt. Nun liegt es an Balian, den Traum seines Vaters vom Frieden zwischen den Religionen in Jerusalem in die Tat umzusetzen...
In letzter Zeit hatte ich das Glück über relativ viel Zeit zu verfügen um meiner Filmleidenschaft nachzugehen und so konnte ich mir auch endlich mal einige längere Streifen zu Gemüte führen. Auf die Erstsichtung von Königreich der Himmel freute ich mich schon seit dem Kauf der DVD und nun war es soweit. Scotts Film über die Glaubenskriege zwischen Christen und Muslimen landete im Player und zog mich 3 Stunden lang in seinen Bann. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass im Kino damals eine um 40 Minuten kürzere Fassung gelaufen ist. Ich möchte keine Minute an dem Streifen missen. Scotts Film passt in meinen Augen vorzüglich in die Reihe modernerer Monumental-Epen der Marke Braveheart oder Gladiator. Da ist vielleicht nicht immer alles ganz schlüssig, da wird vielleicht auch etwas zu viel Pathos aufgetragen und da wird die Botschaft vielleicht oft mit dem Holzhammer serviert - rein unterhaltungstechnisch macht diesen Filmen so schnell kein anderer Streifen Konkurrenz. Und fast allein darum geht es mir persönlich bei Filmen dieser Art. Königreich der Himmel bietet bestes und visuell absolut beeindruckendes Blockbuster-Kino in dem sogar noch genug Zeit bleibt, sich um die Charakterisierung der Figuren zu kümmern und den Versuch zu starten, sich dem heiklen Thema möglichst feinfühlig zu nähern. Und Eva Green - die mich rein optisch in Casino Royale nicht unbedingt vom Hocker gehauen hat - ist in Königreich der Himmel ja wohl einfach nur traumhaft schön. Gerne mehr davon, von Eva und Filmen dieser Art!
Die USA im Jahr 2017: Als bei seinem Liebesroboter "Cherry 2000" (Pamela Gidley) alle Sicherungen durchbrennen ist Sam Treadwell (David Andrews) untröstlich. Da die Herstellung dieser Modellreihe längst eingestellt wurde ist an eine Reparatur oder gar einen Ersatz nicht zu kennen. Lediglich in der gefährlichen und gesetzlosen Zone 7 könnten noch Ersatzteile oder vielleicht sogar ein neues Modell zu finden sein. Sam heuert daraufhin die unerschrockene Abenteuerin E. Johnson (Melanie Griffith) an, die ihm dabei helfen soll ein neues "Cherry 2000"-Modell zu finden...
Ich muss mal eine Lanze für diese wohl ziemlich in Vergessenheit geratene Mischung aus Endzeitaction und Love Story aus dem Jahr 1986 brechen. Ich hatte Cherry 2000 nun auch seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gesehen und war richtiggehend erstaunt darüber, wie gut der Film im Vergleich mit so manch anderem Vertreter seiner Zunft doch gealtert ist. Natürlich ist das hier alles andere als große Filmkunst und der Trash-Faktor ist ziemlich hoch, rein unterhaltungstechnisch ist der Streifen aber definitiv eine echte Granate. Da ist eigentlich immerzu was geboten und Langeweile kommt in den gut 90 Minuten wirklich überhaupt nicht auf. Und mit u.a. Melanie Griffith, Ben Johnson, Brion James, Laurence Fishburne und Robert Z'Dar ist der Streifen in so manchen Haupt- und Nebenrollen auch durchaus gut besetzt. Lediglich Hauptdarsteller David Andrews war in diesem illustren Kreis eine echte Enttäuschung.
Als der undurchsichtige Mitch Wilkinson (Ed Harris) eine der fehlenden 18 Seiten aus dem Tagebuch des Lincoln-Attentäters John Wilkes Booth präsentiert, wird Schatzsucher Ben Gates (Nicolas Cage) damit konfrontiert, dass sein Ur-Großvater und Nationalheld Thomas Gates seinerzeit am Lincoln-Attentat beteiligt gewesen sein könnte. Um das Gegenteil zu beweisen, setzt Ben alle Hebel in Bewegung...
Das Subgenre des Action-Adventures lag nach den großen Erfolgen in den 80ern lange Jahre brach und so freute es mich 2004 ungemein, dass Regisseur Jon Turteltaub mit Das Vermächtnis der Tempelritter versuchte, den Geist der Indiana Jones-Filme und ähnlicher Produktionen wie beispielsweise Die Goonies, Das Geheimnis des verborgenen Tempels oder auch Feuerwalze und der beiden Quatermain-Teile wiederzubeleben. Das Ergebnis hat mir damals ausgesprochen gut gefallen und nun stand endlich die Anfang 2008 in die deutschen Kinos gekommene Fortsetzung Das Vermächtnis des geheimen Buches auf dem Heimkinospielplan. Die Vorfreude auf den Streifen war ziemlich groß, von negativen Stimmen lasse ich mich bei Filmen dieser Art sowieso schon lange nicht mehr beeindrucken und Turteltaubs zweiter Teil über den von Nicolas Cage gespielten Schatzsucher hat mir dann auch verdammt viel Spaß gemacht. Natürlich sollte man sich über die Geschichte an sich keine allzu großen Gedanken machen und wer hier nach Logik oder einer halbwegs realistischen Handlung sucht, wird nicht wirklich fündig werden. Wer aber unterhaltsame zwei Stunden verbringen will, könnte mit Das Vermächtnis des geheimen Buches vielleicht ebenso viel Freude haben wie ich. Der Unterhaltungsfaktor ist in meinen Augen enorm hoch und steht dem Vorgänger in nichts nach. Das war Popcorn-Kino ganz nach meinem Geschmack und hat mir ähnlich gut gefallen wie der auch vielerorts verrissene vierte Teil von Indiana Jones.
Als Vaughn (Michael Vartan) Sydney (Jennifer Garner) seine wahre Identität preisgeben will, wird er von einer geheimen Organisation verschleppt. APO gelingt es zwar, Vaughn zu befreien und so erfährt Sydney die Wahrheit über Vaughn und Prophet Five, einer Verbrecherorganisation, die Geheimdienste auf der ganzen Welt infiltriert hat und gegen die Vaughn mit Hilfe der französischen Terroristin Renée Rienne (Élodie Bouchez) schon seit Jahren unerkannt ermittelt. Diese Ermittlungen sollen nun von APO unter der Leitung von Jack Bristow (Victor Garber) und Arvin Sloane (Ron Rifkin) weitergeführt werden. Jedoch ohne Vaughn, denn dieser wird schon kurz nach seiner Befreiung Opfer eines Anschlags von Prophet Five...
Die letzte Staffel ist mit nur 17 Episoden etwas kürzer ausgefallen als die vier Staffeln zuvor und so hat es insgesamt auch nur knapp eine Woche gedauert, bis ich die Geschichte um Sydney Bristow zu Ende angesehen habe. Auf das missglückte Experiment abgeschlossener Folgen aus der vorherigen Staffel wurde glücklicherweise verzichtet und so zeichnete sich die finale Season durch die große Stärke aus, die mir schon an den ersten drei Staffeln so gut gefallen hat, nämlich durch einen alles umfassenden Handlungsbogen mit einer gefährlichen Organisation als Gegner, durch Cliffhanger am Ende jeder einzelnen Episode und durch die Wiederaufnahme und den endgültigen Abschluss der Rahmenhandlung um Rambaldi.
An die hohe Qualität und auch den extrem hohen Unterhaltungswert der ersten drei Staffeln konnte Season 5 dann aber doch nicht ganz anknüpfen. Die Luft war aus verschiedenen Gründen ein bisschen raus. Da Hauptdarstellerin Jennifer Garner schwanger war, musste auch die von ihr verkörperte Sydney Bristow ein Kind erwarten und die Beteiligung Garners an diversen Actionszenen wurde verständlicherweise deutlich heruntergeschraubt. Mit Michael Vartan in der Rolle des Michael Vaughn ist zudem bereits nach sehr kurzer Zeit ein Hauptcharakter weggebrochen und auch Greg Grunberg in der Rolle des Eric Weiss und Mía Maestro in der Rolle von Sydneys Schwester Nadia waren nur noch sehr sporadisch mit von der Partie. Kompensiert werden sollten diese Ausfälle durch vier neue Hauptcharaktere, nämlich durch Élodie Bouchez, die den Part der Terroristin Renée Rienne übernahm, welche schon längere Zeit mit Vaughn gegen Prophet Five ermittelte, durch Amy Acker in der Rolle der Kelly Peyton, eine der Schlüsselfiguren bei Prophet Five und durch Rachel Nichols in der Rolle der Rachel Gibson und Balthazar Getty in der Rolle des Thomas Grace, zwei Agenten, die das Team der APO unterstützen sollten. Gelungen ist das leider nicht wirklich. In den nach der Einführung der neuen Charaktere verbleibenden Folgen einen großartigen Bezug zu diesen aufzubauen, war schier unmöglich. Erfreulich war da eher die Tatsache, dass mit David Anders, Lena Olin, Gina Torres und auch Bradley Cooper einige altbekannte Gesichter in der einen oder andere Episode wieder mit dabei waren und dass der Storyverlauf auch wieder einige Überraschungen und viel Spannung zu bieten hatte. Insgesamt betrachtet konnte die fünfte und letzte Staffel in meinen Augen schon ganz gut unterhalten und das Serienfinale brachte die ganze Geschichte auch zu einem durchaus zufriedenstellenden Abschluss.
Nachdem Sydney (Jennifer Garner) erfahren musste, dass ihr Vater Jack (Victor Garber) ihre Mutter offensichtlich kaltblütig ermordet hat, bricht eine Welt für sie zusammen. Offiziell quittiert sie den Dienst bei der CIA, jedoch nur um bei APO, einer geheimen Unterorganisation der CIA, neu anzufangen. Zu ihrer Überraschung muss sie feststellen, dass auch Vaughn (Michael Vartan), Dixon (Carl Lumbly), ihr Vater und ihre Schwester Nadia (Mía Maestro) für APO rekrutiert worden sind und ausgerechnet Arvin Sloane (Ron Rifkin) zum Leiter dieser Abteilung gemacht wurde...
Offensichtlich wollten die Macher von Alias neue Zuschauer gewinnen und so verzichteten sie am Anfang der vierten Staffel ausgerechnet auf die bisher größte Stärke der Serie - eine alles übergreifende Rahmenhandlung und Cliffhanger am Ende jeder Episode. Die einzelnen Folgen waren größtenteils in sich abgeschlossen, das Suchtpotential der ersten drei Staffeln war - obwohl ich auch diese Season relativ zügig angesehen habe - so gut wie gar nicht vorhanden und auch wenn jede einzelne Folge sicher kurzweilige Unterhaltung bieten konnte, würde ich allenfalls von einer soliden Qualität sprechen. Die große Begeisterung mochte sich in der ersten Hälfte dieser Staffel einfach nicht einstellen. Erst in der zweiten Hälfte haben sich die Macher offenbar an die alten Stärken zurückerinnert. Der Handlungsfaden um Rambaldi wurde wieder aufgegriffen und in einem wirklich spektakulären Finale zu einem doch befriedigenden Ende geführt. Vor allem die letzten 4 Folgen machten die Enttäuschung über die ersten Episoden dieser Staffel wieder wett, sorgten für einige überraschende Wendungen und gipfelten schließlich in einem Cliffhanger, der sicherlich zu den fiesesten gehörte, die ich jemals am Ende einer Serienstaffel gesehen habe. Die Vorfreude auf die fünfte und letzte Staffel wurde mehr als geweckt und ich bin nun schon sehr gespannt, wie die Geschichte von Sydney Bristow zu Ende erzählt wird.
Wer auch immer die attraktive Lady Ukyo (Noriko Watanabe) ehelicht, soll angeblich zum allmächtigen Herrscher aufsteigen. Um Ukyo für sich zu gewinnen, verbündet sich der machthungrige Donjo (Akira Nakao) mit dem bösen Magier Kashin (Mikio Narita). Mit Hilfe eines Liebeselixiers soll Ukyo an Donjo gebunden werden. Nur der Ninja Jotaro (Hiroyuki Sanada) scheint dies noch verhindern zu können...
Der alte Kampf von Gut gegen Böse, verpackt in eine Fantasygeschichte mit einigen ansehnlich choreographierten Kampfszenen und ein paar Gewaltausbrüchen der durchaus derberen Art. Sonny Chiba ist auch mit von der Partie - jedoch nur in einer relativ kleinen Rolle - und einen gewissen Unterhaltungswert kann man Ninja Wars - allein wegen der vorgenannten Kampfszenen und auch wegen einiger wirklich kruder Einfälle - sicher nicht absprechen. Insgesamt betrachtet war mir persönlich der Film aber etwas zu verworren und auch viel zu langatmig. Ziemliche Durchschnittsware, von der Klasse vieler Genrebeiträge aus den 70er Jahren meilenweit entfernt.
Auf der Suche nach einem sagenumwobenen Schatz sinkt dummerweise das Boot des Schatzsuchers Finn (Matthew McConaughey) und da auch sein Geldgeber, der Gangster und Inselbesitzer Bigg Bunny (Kevin Hart), langsam aber sicher etwas für seine gemachten Investitionen sehen will, ergreift Finn kurzerhand die Flucht und muss sich nun nach einem neuen Sponsor umsehen. Den findet er ihm abenteuerlustigen Multimillionär Nigel Honeycutt (Donald Sutherland), der mit seiner Luxusyacht ganz in der Nähe der Stelle ankert, an der Finn den Schatz vermutet. Zu Finns großer Überraschung gehört zu Honeycutts Crewpersonal ausgerechnet Tess (Kate Hudson), Finns Ex-Frau, von der er erst kürzlich gegen seinen Willen geschieden wurde...
In diesen eiskalten Tagen genau der richtige Film, um über den Fernseher ein bisschen Sommergefühle in die Wohnung zu transportieren. Ein Schatz zum Verlieben bietet harmlose und ziemlich seichte Mainstream-Unterhaltung, ist mit seinen vielen stylishen Bildern aus dem Urlaubsparadies jedoch durchaus hübsch anzusehen. Die Handlung ist erwartungsgemäß ziemlich vorhersehbar, was ich bei solchen Streifen aber nicht sonderlich tragisch finde. Ein Film der sicher nicht im Gedächtnis haften bleiben wird, der sich aber hervorragend dazu eignet, sich einfach mal ein bisschen berieseln zu lassen. Langeweile kam keine auf, ein paar gelungene Gags gab es auch, die vorhandenen Actionszenen waren für einen Film dieser Art absolut in Ordnung und Kate Hudson ( ) ist einfach nur zuckersüß.
INDIANA JONES UND DAS KÖNIGREICH DES KRISTALLSCHÄDELS (Blu-ray: Paramount, Deutschland)
(OT: Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull | USA 2008 | Regie: Steven Spielberg)
Über den jungen Mutt Williams (Shia LaBeouf) erhält Indiana Jones (Harrison Ford) eine verschlüsselte Nachricht seines alten Weggefährten Ox (John Hurt) über die Existenz eines der sagenumwobenen Kristallschädel. Indiana begibt sich gemeinsam mit Mutt nach Peru um dem Geheimnis auf den Grund zu gehen und muss sich bald mit der sowjetischen Agentin Dr. Irina Spalko (Cate Blanchett) herumschlagen, die ebenfalls auf der Suche nach dem Schädel ist. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...
Das vierte Abenteuer des von mir heiß und innig geliebten Indiana Jones hat ja viel Kritik einstecken müssen, so wirklich nachvollziehen kann ich das allerdings nicht. Sicher, es fehlt ein klitzekleines bisschen die Magie, der Charme und auch der Witz der alten Filme - insbesondere des ersten und des dritten Teils - und das neueste Abenteuer würde ich persönlich auch als den schwächsten der vier Teile ansehen, aber das macht den Streifen für mich noch lange nicht zu einem nur durchschnittlichen oder gar schlechten Film. Es fehlt eben nur ganz wenig an Magie, Charme und Witz und das, was vorhanden ist, reicht in meinen Augen vollkommen aus, um aus Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels eine überaus spaßige Angelegenheit zu machen. Eine spannende Geschichte, beeindruckende Effekte, wunderbare Kulissen und Sets, tolle Actionszenen, keine Sekunde Langeweile und blendend aufgelegte Schauspieler - allen voran Harrison Ford, von dem ich so eine Performance gar nicht mehr erwartet hätte - so darf Mainstream- bzw. Blockbuster-Kino gerne häufiger aussehen. Ein weiteres gelungenes Revival eines Kinohelden aus meiner Jugend und ein überaus sehenswerter und verdammt unterhaltsamer Start ins Filmjahr 2009.
Als Sydney (Jennifer Garner) aufwacht, befindet sie sich in Hong Kong und kann sich nur noch an den Kampf in ihrer Wohnung erinnern. Der von der CIA gesandte Vaughn (Michael Vartan) versucht ihr möglichst schonend beizubringen, dass sie ganze zwei Jahre verschwunden war und für tot gehalten wurde. Ohne jegliche Erinnerung an diese zwei Jahre kehrt Sydney nach Los Angeles zurück und hofft, durch eine sofortige Wiederaufnahme ihrer Arbeit bei der CIA, herausfinden zu können, was mit ihr in den letzten beiden Jahren passiert ist. Eine Zeit, in der sich vieles verändert hat. Ihr früherer SD6-Partner Dixon (Carl Lumbly) ist nunmehr Leiter der Abteilung, ihr Vater Jack (Victor Garber) sitzt im Gefängnis, der wegen seiner zahlreichen Verbrechen gesuchte Arvin Sloane (Ron Rifkin) hat ein Immunitätsabkommen ausgehandelt und unterstützt mittlerweile die Regierung und ihr Freund Vaughn hat die Agentin Lauren Reed (Melissa George) geheiratet...
Das Konzept der ersten beiden Staffeln wurde im Großen und Ganzen beibehalten und so bietet auch Staffel Nr. 3 kurzweilige und extrem spannende Unterhaltung mit hohem Suchtpotential, welches wiederum durch die fiesen Cliffhanger am Ende der einzelnen Episoden - vom grandiosen Cliffhanger am Ende der Staffel ganz zu schweigen - hervorgerufen wird. Das Wort Langeweile ist wahrlich ein Fremdwort, mit der Organisation Covenant und dem fiesen Sark - wieder hervorragend gespielt von David Anders - gibt es wieder einen scheinbar übermächtigen Gegner und mit der Konstellation Sydney-Vaughn-Lauren auch reichlich Konfliktpotential im zwischenmenschlichen Bereich.
Einen Tick schwächer als Staffel 1 und 2 würde ich die dritte Season aber doch einstufen. Das liegt jetzt weniger daran, dass die Story auch weiterhin keine Logik- oder Glaubwürdigkeitsprüfung bestehen würde, sondern eher an der Tatsache, dass sich die Macher mit dem Main Plot, der Bedeutung des mittelalterlichen Propheten Rambaldi und der Suche nach dessen Artefakten, nach meinem Gefühl langsam aber sicher anfangen zu verzetteln. Ohne großartige Lösungen zu präsentieren, gerät dieser Plot oft sehr in den Hintergrund und ich bin schon gespannt, wie die Drehbuchautoren in den beiden letzten Staffeln aus dieser Nummer wieder herauskommen.
Beeindruckend an dieser Staffel war auf jeden Fall wieder die Zahl der prominenten Gaststars. Dieses Mal geben sich beispielsweise Justin Theroux, Djimon Hounsou, George Cheung, Richard Roundtree, David Cronenberg, Arnold Vosloo, Griffin Dunne, Isabella Rossellini, Vivica A. Fox und Quentin Tarantino die Ehre.
Nachdem dem Eskimo Inuk (Anthony Quinn) die Frau seines Lebens von einem anderen vor der Nase weggeschnappt wurde, entscheidet er sich nach kurzer Verfolgung lieber für Asiak (Yoko Tani), die Schwester seiner zuvor Auserwählten, mit der er fortan das raue Leben in der Arktis meistern will. Als er auf einen Gefährten trifft der im Besitz eines Gewehres ist und Inuk die Macht dieser Waffe demonstriert, macht sich Inuk - regelrecht besessen von dem Gedanken, auch so ein hilfreiches Jagdinstrument zu besitzen - auf den Weg in die Siedlung des weißen Mannes um Felle gegen ein Gewehr zu tauschen...
Es beginnt etwas schleppend, aber nach einiger Zeit entwickelt sich Nicholas Rays Drama über den Eskimo Inuk - beeindruckend gespielt von Anthony Quinn -, der nach langer Zeit endlich eine Frau für sich findet, fast den Verlockungen der "zivilisierten" Welt erliegt und schließlich unbeabsichtigt mit dieser in Konflikt kommt, zu einem fesselnden, teils schockierenden und am Ende auch anrührenden Film über den Zusammenstoß zweier gänzlich unterschiedlicher Kulturen. Heimlicher Star des Streifens ist natürlich die überwältigende Naturkulisse der eiskalten Arktis, die von den beiden Kameramännern Peter Hennessy und Aldo Tonti entsprechend in Szene gesetzt wurde. Sehenswert!