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One Night Stands und wahre Liebe


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POISON IVY 2: LILY


POISON IVY 2: LILY POISON IVY 2: LILY (DVD: Warner/New Line, USA)
(OT: Poison Ivy II: Lily | USA 1996 | Regie: Anne Goursaud)


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Die begabte Kunststudentin Lily (Alyssa Milano) kommt von Michigan an eine neue Schule in Kalifornien und erregt sehr schnell die Aufmerksamkeit ihres Lehrers Donald Falk (Xander Berkeley), der schon bald regelrecht besessen von seiner neuen Schülerin zu sein scheint...

4 Jahre nach dem ersten Teil kam mit Poison Ivy 2: Lily die Fortsetzung als Video-Premiere heraus. Ich hatte eigentlich eine bloße Kopie des Vorgängers erwartet und war dann doch überrascht, dass Regisseurin Anne Goursaud die Geschichte aus Teil 1 hier nicht einfach mit neuen Charakteren nacherzählt. In der Fortsetzung ist der titelgebende weibliche Hauptcharakter nicht die Täterin, sondern das "Opfer". Gab Drew Barrymore im ersten Film noch die intrigante und eiskalte Verführerin, so spielt die zuckersüße Alyssa Milano eine junge Frau, die eher zufällig und auch ziemlich unbedarft in einen Strudel aus sexueller Obsession gerät. Und auch in der Darstellung der erotischen Szenen unterscheidet sich die Fortsetzung deutlich vom Vorgänger. Setzte Regisseurin Katt Shea noch vornehmlich auf eine kühl-erotische Grundstimmung und Atmosphäre ohne nackte Details preiszugeben, verlässt sich Anne Goursaud dann doch lieber auf nackte Tatsachen und präsentiert dem Zuschauer einige überaus sehenswerte Ansichten von Alyssa Milano & Co. Insgesamt betrachtet ist Poison Ivy 2: Lily vielleicht nicht ganz so unterhaltsam geraten wie der erste Teil, als Zeitverschwendung würde ich den Streifen aber sicher auch nicht betrachten wollen. Demnächst steht dann Teil 3 auf dem Spielplan.

TRAILER:


Alyssa Milano Anne Goursaud 1990er female nudity Sequel Femme fatale


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POISON IVY


POISON IVY POISON IVY (DVD: Warner/New Line, USA)
(OT: Poison Ivy | USA 1992 | Regie: Katt Shea)


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Die unscheinbare und aus wohlhabendem Hause stammende Sylvie Cooper (Sara Gilbert) ist eine absolute Außenseiterin an ihrer Schule. Als sie die geheimnisvolle und lebenslustige Ivy (Drew Barrymore) kennenlernt freundet sie sich mit ihr an. Die beiden jungen Mädchen sind schon bald unzertrennlich, Ivy geht in Sylvies Elternhaus ein und aus und wird auch von deren Eltern (Tom Skerritt und Cheryl Ladd) als neues "Familienmitglied" akzeptiert. Doch Ivys Einfluss auf die Familie hat fatale Folgen...

Anfang der 90er Jahre, nach diversen Entziehungskuren und Therapien, begann die zweite Karriere von Drew Barrymore, dem einst gefeierten Kinderstar aus E.T. - Der Außerirdische. Der Erotikthriller Poison Ivy war dabei einer ihrer ersten Filme. Drew Barrymore schlüpfte in die Rolle der ebenso verführerischen wie intriganten Ivy und konnte mit ihrem Auftritt in diesem allerdings nicht sonderlich erfolgreichen Streifen durchaus überzeugen. Der Plot des Films ist aus ähnlichen Produktionen wohlbekannt, besondere Überraschungen gibt es nicht und so verwundert es objektiv betrachtet wenig, dass Poison Ivy und seine diversen Fortsetzungen nicht gerade ein hohes Ansehen in der öffentlichen Meinung genießen. Egal, ich fand den Streifen äußerst unterhaltsam. Regisseurin Katt Shea erschafft - ohne großartig nackte Tatsachen zu präsentieren - eine kühl-erotische Atmosphäre und obwohl die Story - wie oben schon angedeutet - ziemlich vorhersehbar geraten ist, kann man Poison Ivy auch ein gewisses Potential an Spannung nicht absprechen. Zur kurzweiligen Unterhaltung taugt der solide Film in meinen Augen auf jeden Fall.
Kleine Bemerkung am Rande: Wer genau hinschaut, wird in einer Nebenrolle Leonardo DiCaprio in seinem zweiten Leinwandauftritt nach Critters 3 entdecken.

TRAILER:


Drew Barrymore Katt Shea Leonardo DiCaprio 1990er Femme fatale female nudity


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MISTY BEETHOVEN, THE MUSICAL!


MISTY BEETHOVEN, THE MUSICAL! MISTY BEETHOVEN, THE MUSICAL! (DVD: VCA, USA)
(OT: Misty Beethoven, the Musical! | USA 2004 | Regie: Veronica Hart)


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Auf den Spuren seines alten Freundes Dr. Seymour Love (Fred J. Lincoln) wandelnd, entscheidet sich der gelangweilte Privatier Darren Daly (Randy Spears) gemeinsam mit seiner Assistentin Allison Craves (Chloe) dazu ein fast 30 Jahre zuückliegendes Experiment zu wiederholen. Dr. Love hatte einst eine unbeholfene Nutte in eine Edel-Prostituierte verwandelt und so macht sich Darren nun selbst auf die Suche nach einer jungen Prostituierten, aus der er ebenfalls eine Frau von Welt machen will. In einem schäbigen Nachtclub wird er fündig und seine Auserwählte (Sunset Thomas) hört doch tatsächlich ebenfalls auf den Namen Misty Beethoven...

Neben Ron Jeremy ist Veronica Hart eine der wenigen Stars des US-Hardcore-Films der 80er Jahre, die der Branche bis zum heutigen Tage treu geblieben sind. Ähnlich wie Ron übernimmt sie noch immer Nebenrollen in aktuellen Feature-Produktionen und nimmt auch hin und wieder auf dem Regiestuhl Platz. Mit Misty Beethoven, the Musical! hat sie als Regisseurin ein kleines Ausrufezeichen gesetzt. Denn das Remake, die Hommage bzw. die Fortsetzung - irgendwie trifft alles zu - von Radley Metzgers Klassiker The Opening of Misty Beethoven aus dem Jahr 1976 - dem vielleicht besten Pornospielfilm aller Zeiten - ist meines Erachtens rundherum geglückt. Die Geschichte von damals wird in Musicalform neu erzählt, wobei sowohl die schauspielerischen als auch die gesanglichen Leistungen der Darsteller und Darstellerinnen absolut überzeugen können. Gut, Sunset Thomas in der Rolle der Misty ist nun keine Constance Money und auch Randy Spears hat nicht die Präsenz und Ausstrahlung von Jamie Gillis im Original, aber das sind auch die einzigen kleinen Schwächen, die Harts Film aufzuweisen hat. Vom "Niveau" typischer HC-Filme der letzten Jahre hebt sich Misty Beethoven, the Musical! in so gut wie jeder Beziehung meilenweit ab - das fängt schon bei der Ausstattung des Streifens an und hört bei der Inszenierung der HC-Sequenzen auf - und kann so als absolutes Highlight des modernen Feature-Films bezeichnet werden.

Veronica Hart 2000er Remake female nudity


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PETS


PETS PETS (DVD: Code Red, USA)
(OT: Pets | USA 1974 | Regie: Raphael Nussbaum)


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Auf der Suche nach Abenteuern reißt die hübsche Bonnie (Candice Rialson) von zu Hause aus und gerät erst an die kriminell veranlagte Pat (Teri Guzman) und danach an die lesbische Malerin Geraldine Mills (Joan Blackman), für die Bonnie Modell stehen soll. Als Geraldine von Bonnie allerdings mehr will und sie in ihrer Freiheit zu beschränken versucht, ergreift Bonnie erneut die Flucht und landet bei dem exzentrischen Kunstliebhaber Victor Stackman (Ed Bishop), den sie zuvor durch Geraldine kennengelernt und der sich eine ganz besondere Sammlung im Keller seines Hauses zugelegt hat...

Für die Veröffentlichung von Pets auf DVD kann man als Exploitation-Liebhaber dem US-Label Code Red gar nicht genug danken. Denn so wurde wieder einer der vielen fast schon vergessenen Grindhouse- bzw. Drive-In-Filme für die Nachwelt bewahrt. Der Streifen galt wohl schon fast als verschollen, abgetastet wurde von der letzten noch existierenden Kinokopie. Da sich diese in einem sehr schlechten Zustand befand, entsprechen Bild und Ton natürlich auch nicht gerade dem üblichen Qualitätsstandard dieses relativ kleinen Labels. Aber besser man bekommt den Film so zu Gesicht als überhaupt nicht. Und durch die streckenweise relativ schlechte Bild- und Tonqualität (Verschmutzungen, Laufstreifen, Jump Cuts, usw.) kommt bei der Sichtung des Streifens genau die Stimmung auf, die Tarantino und Rodriguez mit Death Proof und Planet Terror erzeugen wollten.
Der Film selbst ist ein relativ kruder Mix aus Erotik und Drama - ein Paradebeispiel für das Sexploitation-Kino der damaligen Zeit mit schier überbordenden Schauwerten. Die einfach nur bezaubernde und vor knapp 4 Jahren leider auch viel zu früh verstorbene Candice Rialson - eine der Göttinnen des 70er Jahre Exploitation-Kinos - ist für eine Vielzahl dieser Schauwerte verantwortlich und ihre perfekten Rundungen und ihr unbeschreiblicher Sex-Appeal werden von Regisseur Raphael Nussbaum entsprechend ansprechend in Szene gesetzt.
Für Freunde entsprechender Filmkost gibt es gerade für diese DVD einen absoluten Kaufbefehl!

1970er Raphael Nussbaum Candice Rialson female nudity Sexploitation


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EXPOSED


EXPOSED EXPOSED (DVD: Synapse, USA)
(OT: Exponerad | Schweden 1971 | Regie: Gustav Wiklund)


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Obwohl die hübsche Lena (Christina Lindberg) mit Jan (Björn Adelly) einen festen Freund hat, lässt sie sich auf ein Abenteuer mit dem älteren Helge (Heinz Hopf) ein. Ein Fehler, wie sich bald herausstellen wird, denn Helge erpresst Lena fortan mit kompromitierenden Fotos…

Ein bisschen Coming-of-Age-Drama, ein bisschen Erotikfilm, ein bisschen Revenge Movie, ein bisschen Thriller - Exposed vermischt diverse (Sub-)Genres zu einem durchaus unterhaltsamen Exploitation-Flick, der trotz aller Schauwerte relativ ruhig ausgefallen ist. Könnte mir durchaus vorstellen, dass den Streifen so mancher als unspektakulär und langweilig empfinden könnte. So richtig lohnenswert ist der Film insbesondere für Freunde und Verehrer von Christina Lindberg. Die agiert bereits in einer ihrer ersten Rollen erfreulich zeigefreudig und Regisseur Gustav Wiklund versteht es gemeinsam mit seinem Kameramann Tony Forsberg vorzüglich, die perfekten Kurven dieser einfach nur wunderschönen Frau entsprechend ansprechend zu präsentieren.
Die DVD von Synapse Films ist übrigens über jeden Zweifel erhaben und sollte bei Genreliebhabern unbedingt einen Weg ins heimische Regal finden.

TRAILER:


Gustav Wiklund Christina Lindberg 1970er female nudity Rache Sexploitation Teensploitation


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ABOUT A WOMAN


ABOUT A WOMAN ABOUT A WOMAN (DVD: Wicked Pictures, USA)
(OT: About a Woman | USA 2003 | Regie: Jonathan Morgan)


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Die lesbische Angela Parks (Devinn Lane) bekleidet eine leitende Position in einem äußerst konservativen Unternehmen und leidet darunter, dass sie ihre sexuelle Vorliebe für Frauen geheim halten muss, um ihren Job nicht zu gefährden...

Wieder mal eine von unzähligen Feature-Produktionen aus dem Hause Wicked Pictures. Und wieder mal eine der gelungeneren Produktionen. Regisseur Jonathan Morgan packt 5 1/2 abwechslungsreich inszenierte Ferkeleien in eine nette, einfach gestrickte Rahmenhandlung über eine junge Frau, die im Zwiespalt mit ihrer eigenen Sexualität und ihrem Job steht. Das alles ist überraschend gut gespielt, mit einem Hauch Gesellschaftskritik garniert (Stichwort: Toleranz gegenüber gleichgeschlechtlichen Partnerschaften) und insgesamt betrachtet äußerst kurzweilig und ansehnlich geraten.

female nudity 2000er Jonathan Morgan Stormy Daniels Jessica Drake


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HEISSE FEIGEN


HEISSE FEIGEN HEISSE FEIGEN (DVD: Herzog, Deutschland)
(OT: Heiße Feigen | Deutschland 1978 | Regie: Enrico Calvi)


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Als Miriam (Anne Magle) sich weigert mit ihrem Freund Jean (Franjo Marincic) an einer Swingerparty teilzunehmen, schmeißt dieser sie kurzerhand mitten in der Nacht aus seinem Auto. In einem nahegelegenen Haus findet Miriam Unterschlupf bei der hübschen Rosi (Jane Iwanoff) und deren Mann, die sich auch gleich intensiv und fürsorglich um Miriam kümmern...

Heiße Feigen stammt aus der goldenen Zeit - auch des deutschen - Hardcorefilms und punktet weniger mit sonderlich ästethischen Szenen oder einer überzeugenden Rahmenhandlung, sondern eher mit diesem gewissen Charme, der solche Produktionen aus der damaligen Zeit fast zwangsläufig umgibt. Denn rein plottechnisch kann der Streifen mit Konkurrenzprodukten wie Josefine Mutzenbacher ...wie sie wirklich war oder Kasimir - der Kuckuckskleber zu keinem Zeitpunkt mithalten. Regisseur Enrico Calvi (vielleicht ein Pseudonym, denn in den einschlägigen Datenbanken taucht sein Name ausschließlich bei dieser Produktion auf) versucht zwar zu Beginn noch eine Geschichte auf die Beine zu stellen, verliert diese dann aber auch ziemlich schnell aus den Augen und schweift von den eingeführten Hauptpersonen vollkommen ab, nur um zu diesen in einem mehr als abrupten Ende dann wieder zurückzufinden. Es gibt also definitiv bessere Produktionen aus der damaligen Zeit. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Heiße Feigen wohl nahezu allen HC-Produktionen der letzten 15 Jahre aus deutschen Landen haushoch überlegen ist.

Enrico Calvi Jane Iwanoff 1970er female nudity


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THE TOY BOX


THE TOY BOX THE TOY BOX (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: The Toy Box | USA 1971 | Regie: Ronald Víctor García)


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Das Swingerpärchen Ralph (Sean Kenney) und Donna (Ann Myers) hat schon desöfteren an ausgefallenen Partys des mysteriösen "Onkel" (Jack King) teilgenommen. Der bezahlte die beiden und andere Gäste fürs Zusehen beim Liebesspiel. Doch die jetzige Party steht unter besonders merkwürdigen Vorzeichen. "Onkel" ist angeblich verstorben und seine Gäste sollen - so sein letzter Wille - ihre Vorstellungen ein letztes Mal vor seinem Leichnam abgeben. Als Ralph und Donna unter diesen Voraussetzungen das Anwesen wieder verlassen wollen, machen sie eine schreckliche Entdeckung...

Was für ein Trip. Regisseur und Drehbuchautor Ronald Víctor García präsentiert mit The Toy Box eine wilde und komplett durchgeknallte Mischung aus Sexploitation, Horror und Science Fiction. Ein surrealer Trip auf Low-Budget-Niveau, der - rein optisch - auf gewisse Art und Weise sogar in das Universum von David Lynch passen würde. Interessant ist in diesem Zusammenhang der weitere Werdegang des Regisseurs. Der ist noch heute in Hollywood als Kameramann tätig und stand neben verschiedenen Serienepisoden (beispielsweise Numb3rs oder Gilmore Girls) seinerzeit auch beim Pilotfilm zu Twin Peaks sowie bei Twin Peaks: Fire Walk with Me hinter der Kamera. The Toy Box war eine seiner ersten Arbeiten und entsprechend charmant-naiv ist der Streifen auch ausgefallen. Die Handlung ist komplett wirr und abstrus, dafür überzeugt der Film auf der visuellen Ebene. Ja, dieses bunte Treiben ist - auch wegen der Zeigefreudigkeit der größtenteils wirklich sehr attraktiven Darstellerinnen - äußerst hübsch anzusehen. Vielleicht ist der Film ein kleines bisschen zu lang ausgefallen, denn gerade zum Ende hin zieht es sich doch sehr und so hatte ich irgendwann mit aufkommender Langeweile zu kämpfen. Dennoch, die DVD von Something Weird Video möchte ich geneigten Genrefreunden - schon allein wegen des weiteren enthaltenen und vor kurzer Zeit hier im Tagebuch vorgestellten Films Toys Are Not for Children - gerne ans Herz legen.

CLIP:


female nudity 1970er Uschi Digard Debbie Osborne Ronald Víctor García Sexploitation Alien


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BLACK WORM


BLACK WORM BLACK WORM (DVD: Pulpo, USA)
(OT: Black Worm | USA 2007 | Regie: Andres Tabogo)


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Gangster Capo (Jean Paul) hat einen Plan ausgeheckt, wie er seine Partner um eine stattliche Summe erleichtern kann. Seine Freundin Carla (Lorena Sanchez) spielt bei der Durchführung des Plans eine zentrale Rolle. Doch dummerweise läuft nicht alles so, wie Capo es sich ausgemalt hat...

Das Label Pulpo war vor gut 3 Jahren die große Hoffnung des Alternative Porn. Sowohl der nun gesehene Black Worm als auch Dolores of My Heart, die zweite Produktion dieses ambitionierten, jungen Labels, erhielten durchweg gute Kritiken. Unverbrauchte Gesichter, eine richtige Story und der Einsatz von Stilmitteln aus dem Tarantino-Universum sollten die Zutaten des geplanten Erfolgsrezepts darstellen; viel gebracht hat es dem Label leider nicht. Bis heute ist es bei den beiden genannten Veröffentlichungen geblieben. In meinen Augen ist das sehr schade, denn Black Worm ist tatsächlich erfrischend anders geraten als die meisten Feature-Produktionen der renommierten, großen Label. Aber wahrscheinlich war insbesondere die verschachtelte Erzählweise für den 08/15-Konsumenten zu viel des Guten. So werden wohl auch in die Zukunft ausschließlich die etablierten Label des Porn Valley die Fahne des Feature-Films hochhalten müssen. Ein bisschen Konkurrenz von einem Label wie Pulpo hätte der Branche sicher ganz gut getan.

Andres Tabogo 2000er female nudity


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COUNTRY CUZZINS


COUNTRY CUZZINS COUNTRY CUZZINS (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Country Cuzzins | USA 1970 | Regie: Bethel Buckalew)


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Auf ihre alten Tage will Grandma Peabody (Zena Foster) ihre Verwandtschaft auf ihrer Farm zu einem Familientreffen versammeln. Auch die versnobbte Prudence (Ellen Stephens) reist zu dieser Gelegenheit aus der Großstadt an und fühlt sich nach einigen Drinks auch ziemlich schnell wohl. Im alkoholisierten Zustand lässt sich Prudence sogar dazu hinreißen, ihre Cousins und Cousinen (u.a. John Tull, Rene Bond) zu sich nach Los Angeles einzuladen. Und tatsächlich begibt sich die gesamte Sippschaft einige Wochen später auf die Reise in die Großstadt...

Hatte ja erst vor kurzer Zeit mit Midnight Plowboy von Regisseur Bethel Buckalew das Vergnügen und wollte mich jetzt auch Country Cuzzins - dem weiteren Film auf der wieder mal nur empfehlenswerten Double-Feature-DVD von Something Weird Video - widmen. Und auch der hat auf seine eigene Art und Weise verdammt viel Spaß gemacht. Exploitation Southern Style - viele Albernheiten, viel nackte Haut und selbstverständlich eine fast nicht vorhandene Handlung zeichnen auch Country Cuzzins aus und damit erfüllt auch diese Regiearbeit von Bethel Buckalew praktisch alle Ansprüche, die man an Filme dieser Art stellen kann. Love it or hate it. Aber behauptet nicht, ich hätte euch nicht "gewarnt".

Debbie Osborne Bethel Buckalew Rene Bond 1970er female nudity Los Angeles Hixploitation Sexploitation


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EYES WIDE SHUT


EYES WIDE SHUT EYES WIDE SHUT (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Eyes Wide Shut | Großbritannien/USA 1999 | Regie: Stanley Kubrick)


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Der erfolgreiche Arzt William Harford (Tom Cruise) und seine attraktive Ehefrau Alice (Nicole Kidman) führen eine scheinbar perfekte Ehe. Als Alice ihren Mann nach einer Party allerdings mit ihren geheimen, sexuellen Phantasien konfrontiert, gerät diese Offenbarung zu einer regelrechten Zerreißprobe für das Paar. Der Mediziner ist schockiert und stürzt sich selbst in ein waghalsiges Abenteuer...

Man kann zu Tom Cruise stehen wie man will. In Eyes Wide Shut gibt er meines Erachtens eine absolut überzeugende Performance. Keine Ahnung, ob das an Cruise selbst oder an Regisseur Stanley Kubrick gelegen hat. Ist letztendlich auch egal, denn was zählt ist das Ergebnis und das kann sich wirklich sehen lassen. Eyes Wide Shut ist ein Film, der mich mit seiner ganz eigenen Atmosphäre sehr schnell gefesselt und auch nicht mehr losgelassen hat. Erotisch aufgeladen, mysteriös, spannend und unvorhersehbar erzählt Kubrick die Geschichte eines eigentlich glücklichen Paares (ganz toll auch Nicole Kidman in der Rolle der Ehefrau), welches sich - ohne es wirklich bemerkt zu haben - im Lauf der Jahre auseinandergelebt hat und dessen Beziehung nun auf die Probe gestellt wird. Ein Film, der so einige erinnerungswürdige Szenen enthält (allein die Tanzsequenz mit Nicole Kidman und Sky Dumont wäre ein heißer Kandidat für eine Hall of Fame erotisch aufgeladener Filmmomente) und mit einem der grandiosesten Dialoge "ever" endet. Klasse!

TRAILER:


Sky Dumont Sydney Pollack Nicole Kidman Tom Cruise Stanley Kubrick 1990er female nudity New York


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TWO MOON JUNCTION


TWO MOON JUNCTION TWO MOON JUNCTION (DVD: MGM/Sony, Deutschland)
(OT: Two Moon Junction | USA 1988 | Regie: Zalman King)


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Die aus einer reichen Familie stammende April Delongpre (Sherilyn Fenn) steht kurz vor ihrer Hochzeit mit ihrem ebenfalls aus wohlhabenden Verhältnissen stammenden, langjährigen Freund Chad (Martin Hewitt). Als April durch Zufall den Schausteller Perry (Richard Tyson) kennenlernt, lässt sie sich - entgegen ihrer Vernunft - von diesem verführen und auf eine Affäre ein...

Mit dem Erfolg von 9½ Wochen erlebte der Erotikfilm - der seine unbestreitbare Hochphase in den 70er Jahren hatte - Ende der 80er / Anfang der 90er Jahre noch mal eine kurze Auferstehung im Kino, bevor sich das Genre danach praktisch endgültig in die Niederungen der TV- und Direct-to-Video-Produktionen verabschiedete. Two Moon Junction ist einer dieser Nachfolgefilme des besagten 9½ Wochen. Auf dem Regiestuhl nahm Zalman King Platz, der zuvor schon als Drehbuchautor und Produzent für 9½ Wochen mitverantwortlich war, jedoch noch nie zuvor Regie geführt hatte. Herausgekommen ist ein ziemlich durchschnittlicher Erotikstreifen, dem es wie so vielen seiner Artgenossen an einer brauchbaren Geschichte mangelt. Sherilyn Fenn in der Hauptrolle ist zwar äußerst lecker anzusehen und auch die Sexszenen sind durchaus erotisch und ansprechend inszeniert, aber eine wirklich interessante Story sucht man bei Two Moon Junction vergebens. So bleiben auch hier nur die sehenswerten Schauwerte im Gedächtnis. Wer sich wie ich an die immer wiederkehrenden Schwächen solcher Genreproduktionen schon gewöhnt hat und dem Erotikgenre trotzdem nicht den Rücken kehren will, darf auch bei Two Moon Junction gerne mal einen Blick riskieren.
Und auch hier noch ein kleiner Hinweis für Trivia-Freunde: In Two Moon Junction hatte die damals 12 Jahre alte Milla Jovovich ihren ersten Leinwandauftritt.

TRAILER:


Zalman King Milla Jovovich 1980er female nudity


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MIDNIGHT PLOWBOY


MIDNIGHT PLOWBOY MIDNIGHT PLOWBOY (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Midnite Plowboy | USA 1971 | Regie: Bethel Buckalew)


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Der etwas debile Junior (John Tull) macht sich auf den Weg nach Hollywood und verwechselt - am Ziel angekommen - prompt ein Freudenhaus mit einer Herberge. Doch die verständnisvolle Puffmutter (Nan Cee) lässt den mittellosen Junior fortan bei ihr wohnen und der dankt es ihr mit seinen Diensten als Fahrer eines Transporters, der als mobiles Freudenhaus dient...

Wieder mal ein wunderbares Beispiel für amerikanisches Sexploitation-Kino Ende der 60er / Anfang der 70er Jahre. Gerade mal 70 Minuten dauern die Abenteuer des leicht debilen Junior in der großen Stadt und diese 70 Minuten bieten wirklich all das, was solche Genreproduktionen auszeichnet. Nein, natürlich keine interessante Story, dafür jede Menge Albernheiten, viel nackte Haut und richtig viel Sex, immer an der Grenze zum damals gerade noch Erlaubten gefilmt. Die "Revolution", die durch Damianos Deep Throat in Gang gesetzt werden sollte, war noch ein ganzes Jahr entfernt. Die Darstellerinnen sind - und das unterscheidet Midnight Plowboy äußerst positiv von ähnlichen Produktionen - durch die Bank äußerst lecker anzusehen und da auch die erotischen Sequenzen für eine Billigproduktion dieser Art tatsächlich ziemlich erotisch und ansprechend ausgefallen sind, bleibt Bethel Buckalews Genrebeitrag in absolut positiver Erinnerung. Und ganz nebenbei hat der Film eine einfach nur göttliche Credits-Sequenz zu bieten: Wohl um Geld zu sparen wurden die Anfangs-Credits mit schwarzer Farbe kurzerhand auf Asphalt geschmiert und abgefilmt. (Geld-)Not macht erfinderisch!

Debbie Osborne Bethel Buckalew 1970er female nudity Los Angeles Hixploitation Sexploitation


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ROMANCE


ROMANCE ROMANCE (DVD: Kinowelt/Arthaus, Deutschland)
(OT: Romance | Frankreich 1999 | Regie: Catherine Breillat)


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Marie (Caroline Ducey) und Paul (Sagamore Stévenin) leben in einer Beziehung, in der Sex keine Rolle mehr spielt. So sehr sich Marie auch bemüht, Paul weist sie immer wieder ab. Ihre sexuelle Frustration treibt Marie - trotz ihrer Liebe zu Paul - schließlich in die Arme wildfremder Männer...

Auf seine Tabubrüche und pornographischen Sequenzen sollte man Romance von Regisseurin Catherine Breillat nicht reduzieren. Gerade das Stilmittel der pornographischen Elemente ist im modernen Arthouse-Kino ja immer mal wieder anzutreffen und sollte nun wahrlich niemanden mehr schockieren. Mit Romance hat Breillat - trotz der vorherrschenden unterkühlten, ja fast schon kalten Atmosphäre - einen ziemlich einfühlsamen Film über eine junge Frau auf der Suche nach der eigenen sexuellen Identität gedreht. Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann die in meinen Augen doch sehr klischee- und vorurteilsbehaftete Zeichnung des männlichen Geschlechts. Die von Caroline Ducey eindringlich gespielte Marie hat es wirklich nur mit den übelsten Klischeefiguren der Männerwelt zu tun: Ihr Freund Paul (Sagamore Stévenin), der keine Rücksicht auf die Wünsche seiner Partnerin mehr nimmt, der Frauenheld Paolo (Rocco Siffredi), der ihr gleich beim ersten Treffen an die Wäsche will und ihr Vorgesetzter Robert (François Berléand), ein schmieriger Mann im gesetzten Alter, der auf Bondage-Spiele steht und dem es letztendlich auch nur darauf ankommt, seine eigenen Phantasien auszuleben. Zudem stößt das schon arg kitschig inszenierte Ende etwas übel auf. Aufgrund bzw. trotz dieser Schwächen bleibt am Ende vielleicht kein überragender, aber immer noch ein guter Film übrig.

TRAILER:


Catherine Breillat 1990er female nudity


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H.O.T.S.


H.O.T.S. H.O.T.S. (DVD: Anchor Bay, USA)
(OT: H.O.T.S. | USA 1979 | Regie: Gerald Seth Sindell)


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Von den hochnäsigen Mitgliedern der Studentenverbindung ihrer Universität immer nur belächelt, gründen Honey (Susan Kiger) und ihre Freundinnen O'Hara (Lisa London), Terri (Pamela Jean Bryant) und Sam (Kimberly Cameron) kurzerhand eine eigene Verbindung und können sich über fehlenden Zulauf wahrlich nicht beklagen...

Teensploitation at its best! Was Regisseur Gerald Seth Sindell mit H.O.T.S. abgeliefert hat, spottet auf der einen Seite wirklich jeglicher Beschreibung, sollte auf der anderen Seite das Herz eines jeden Genrefans aber definitiv höher schlagen lassen. Wie die meisten seiner Kollegen verzichtet auch Sindell so gut wie komplett auf eine Story und verlässt sich dabei lieber auf die überzeugenden Argumente seiner attraktiven Hauptdarstellerinnen. An Nacktszenen geizt der Film genauso wenig wie an entsprechend niveaulosen Scherzen. Ein wahres Fest des schlechten Geschmacks. Absoluter Höhepunkt ist das Strip-Football-Spiel im Finale des Streifens, während dessen der geneigte Zuschauer mit einigen wahrlich grandiosen Kameraeinstellungen verwöhnt wird. Groß, verdammt groß!

TRAILER:


Gerald Seth Sindell 1970er Pamela Jean Bryant female nudity Teensploitation Sexploitation


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FEMMES DE SADE


FEMMES DE SADE FEMMES DE SADE (DVD: Alpha France, Frankreich)
(OT: Femmes de Sade | USA 1976 | Regie: Alex de Renzy)


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Als der fiese Rocky de Sade (Ken Turner) aus dem Gefängnis entlassen wird, macht er es sich kurzerhand im Wagen des ebenfalls entlassenen Joe (Joey Silvera) und dessen hübscher Freundin Ellen (Abigail Clayton) bequem und organisiert sich auf diese Weise eine Mitfahrgelegenheit. Doch beim reinen Mitfahren bleibt es nicht. Um seine Triebe zu befriedigen, schlägt Rocky Joe zusammen und fällt über Ellen her. Und auch Johnny (John Leslie), der in Tagträumen schwelgende Angestellte eines Erotikladens, und verschiedene Prostituierte machen schon sehr bald die Bekanntschaft mit dem brutalen Vergewaltiger...

Femmes de Sade von Regisseur Alex de Renzy gehört zu den sogenannten Roughies der 70er Jahre. Der Film ist - sieht man mal vom Finale des Streifens ab, welches wahrlich nichts für zarte Gemüter ist - allerdings weit weniger verstörend als so manch anderer Genrebeitrag der damaligen Zeit - ich denke nur mal an Waterpower, dem zweiten Streifen auf der vorliegenden DVD - und man sollte sich vom Filmtitel nicht einschüchtern lassen. Den üblen Taten des titelgebenden Rocky de Sade stehen nämlich immer wieder die äußerst ansprechend und erotisch gefilmten Fantasien von Johnny gegenüber und diese Tatsache lockert den Streifen doch ziemlich auf und von einer Atmosphäre und Stimmung wie beispielsweise Waterpower sie zu bieten hat, ist Femmes de Sade doch ziemlich weit entfernt.
Die französische DVD präsentiert den Film übrigens in einer solchen Pracht und vorzüglichen Qualität, wie ich es mir von manch anderem Streifen aus dieser Zeit auch wünschen würde. Hier wurde wirklich mal vorzügliche Restaurationsarbeit geleistet und wer dem klassischen Hardcore-Film der 70er Jahre etwas abgewinnen kann darf wirklich bedenkenlos zugreifen.

Alex de Renzy 1970er female nudity Roughie Shocksploitation


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TURKISH DELIGHT


TURKISH DELIGHT TURKISH DELIGHT (DVD: Anchor Bay, USA)
(OT: Turks fruit | Holland 1973 | Regie: Paul Verhoeven)


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Als der Künstler Erik (Rutger Hauer) einst die aus gutbürgerlichem Hause stammende Olga (Monique van de Ven) kennenlernte, war es Liebe auf den ersten Blick. Zwei Jahre später versinkt Erik in Depressionen, reißt ein Mädchen nach dem anderen auf und versucht sich so von seinen Erinnerungen an Olga abzulenken...

Ich bin beeindruckt. So sehr mich vor kurzer Zeit noch Bertoluccis Der letzte Tango in Paris gelangweilt hat, so sehr hat mich nun Verhoevens Türkische Früchte begeistert. Auch ein Erotikdrama, auch in gewisser Weise ein Skandalfilm der frühen 70er Jahre, aber was für einer. Verhoeven befeuert den Zuschauer regelrecht mit einer Vielzahl an expliziten Sex- und Gewaltszenen, schafft es dabei aber problemlos eine Geschichte zu erzählen die absolut unter die Haut geht. Rutger Hauer und Monique van de Ven spielen beide so intensiv, so grandios und überzeugend, dass man als Zuschauer gar nicht anders kann, als den Weg der beiden Liebenden gebannt und gefesselt zu verfolgen. Türkische Früchte ist ein Film, der mir als Zuschauer einiges abverlangt hat und der sicher nicht so schnell in Vergessenheit geraten wird. Klasse!

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Rutger Hauer Paul Verhoeven 1970er Oscar Nominee female nudity


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DER LETZTE TANGO IN PARIS


DER LETZTE TANGO IN PARIS DER LETZTE TANGO IN PARIS (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: Ultimo tango a Parigi | Frankreich/Italien/USA 1972 | Regie: Bernardo Bertolucci)


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Rein zufällig treffen in Paris der alternde Amerikaner Paul (Marlon Brando) und die junge Französin Jeanne (Maria Schneider) aufeinander. Aus der zunächst flüchtigen Bekanntschaft entwickelt sich schnell eine leidenschaftliche, auf ausschließlich sexueller Basis fußende Beziehung...

Ich habe es versucht, aber es hat einfach nicht geklappt. Manche Filme können mich einfach nicht erreichen. Bernardo Bertoluccis Skandalfilm aus den frühen 70er Jahren - wobei, so skandalös fand ich das (auch für damalige Maßstäbe) eigentlich gar nicht - ist wieder einmal ein Streifen, der mich komplett kalt gelassen hat und mit dem ich wirklich so gut wie überhaupt nichts anfangen konnte. Ein Erotikdrama, dem es definitiv an Erotik fehlt und dafür mit für mich vollkommen uninteressanten und auch unsympathischen Charakteren daherkommt. Ich musste mich regelrecht durch die 2 Stunden Laufzeit quälen und auch die sicher vorhandenen Pluspunkte (einige wirklich tolle Kameraeinstellungen, die düstere Grundstimmung des Streifens und auch die sicher nicht wegzuleugnenden, sehr eindringlichen Leistungen der beiden Hauptdarsteller) konnten den Film nicht mehr retten.
Nach Sichtung dieses Films habe ich mir schon kurz überlegt, ob ich es mit dem Arthouse-Kino nicht einfach sein lassen sollte. Größtenteils scheinen diese Filme für mich einfach nicht zu funktionieren. Auf der anderen Seite würden mir dann aber auch filmische Erfahrungen der Extraklasse - wie beispielsweise die einfach nur großartigen Außer Atem oder Belle de Jour - durch die Lappen gehen und so werde ich mich auch in Zukunft immer mal wieder an den einen oder anderen Film dieser Sorte heranwagen.

TRAILER:


Catherine Breillat Marlon Brando Bernardo Bertolucci 1970er Oscar Nominee female nudity Paris


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BITTER MOON


BITTER MOON BITTER MOON (DVD: Kinowelt/Arthaus, Deutschland)
(OT: Bitter Moon | Frankreich/Großbritannien/USA 1992 | Regie: Roman Polanski)


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Auf einer Schiffsreise nach Indien lernt das britische Ehepaar Nigel und Fiona Dobson (Hugh Grant und Kristin Scott Thomas) den im Rollstuhl sitzenden, französischen Schriftsteller Oscar (Peter Coyote) und dessen mysteriöse Frau Mimi (Emmanuelle Seigner) kennen. Nigel ist von Mimi sofort fasziniert und diese Tatsache bleibt auch ihrem Gatten nicht verborgen. Ungefragt beginnt Oscar damit, Nigel unter vier Augen seine Lebens- und Liebesgeschichte mit Mimi zu erzählen. Und Nigel wird - je länger die Erzählungen dauern - immer besessener von der schönen Mimi...

Was Anfang der 90er noch für große Skandale gesorgt hatte, lockt heute wahrscheinlich kaum noch jemanden hinter dem Ofen hervor. Für mich war das die Erstsichtung dieses damals wohl ziemlich umstrittenen Erotikdramas und dass dieser Film - immerhin 17 Jahre nach einem Streifen wie Die Geschichte der O. - tatsächlich für so viel Aufsehen gesorgt haben soll, kann ich nicht so recht nachvollziehen. Letztendlich ist das eine doch ziemlich harmlose Geschichte über sexuelle Abhängigkeiten und Obsessionen mit ein paar einigermaßen erotisch inszenierten Sexszenen. Die Tatsache, dass die Beziehung zwischen Oscar und Mimi (wirklich verdammt sexy: Emmanuelle Seigner) in Rückblenden erzählt wird ist - neben dem wirklich überraschenden und auch ziemlich heftigen Ende - das Beste am Film. Denn so bleibt der Streifen tatsächlich über die komplette Laufzeit spannend und interessant und ich war bei Einsetzen des Abspanns selbst ein bisschen überrascht, wie extrem schnell die 130 Minuten doch vorüber gegangen sind. Abschließendes Fazit: kein Überflieger, aber durchaus sehenswert und unterhaltsam.

TRAILER:


Emmanuelle Seigner Hugh Grant Roman Polanski 1990er female nudity Femme fatale


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STRIPTEASE


STRIPTEASE STRIPTEASE (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Striptease | USA 1996 | Regie: Andrew Bergman)


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Wegen ihres nichtsnutzigen Ehemannes Darrell (Robert Patrick) hat Erin Grant (Demi Moore) ihren Job als Sekretärin beim FBI verloren und muss nun auch noch verkraften, dass ihr Gatte vom Gericht das alleinige Sorgerecht für die gemeinsame Tochter Angela (Rumer Willis) zugesprochen bekommt. Erin will natürlich in Berufung gehen, doch ein solches Verfahren kostet viel Geld. Geld, das die arbeitslose Mutter nicht zur Verfügung hat. Um den erforderlichen Betrag doch irgendwie zusammenzukriegen fängt sie voller Verzweiflung in einem Stripclub als Tänzerin an…

Erstsichtung! Striptease war ja neben dem ein Jahr früher entstandenen Showgirls der zweite große (Erotik-)Flop der 90er Jahre. Ich hab mich nie so richtig an den Film herangetraut. Hatte mir immer einen Streifen mit Showgirls-Potential erhofft und konnte mir allerdings nie so wirklich vorstellen, dass Regisseur Andrew Bergman mit Striptease einen solchen Streifen auch wirklich abgeliefert hat. Seit heute weiß ich nun auch, dass er es nicht getan hat. Demi Moore hat für diesen Film die damalige Rekordgage von $ 12 Mio. kassiert und musste dafür vertraglich zusichern ihr Oberteil fallen zu lassen. Warum schaut man(n) sich nun wohl diesen Film an? Weil man(n) sich schlüpfrige Unterhaltung mit viel nackter Haut erhofft. Schließlich hat der Streifen ja auch ein R-Rating bekommen. Zu sehen bekommt man Kinderkram. Ein krude Mischung aus Drama, Thriller und Komödie mit einer Story, die in etwa so anrüchig und interessant ist wie der berühmt-berüchtigte Sack Reis in China. Gut, eines muss man dem Film, Regisseur Andrew Bergman und Demi Moore zugutehalten: Nackte Haut gibt es tatsächlich reichlich und die äußerst leckere Demi Moore zieht sogar überraschend häufig blank. Diese Tatsache und die wirklich überzeugend aufspielenden Robert Patrick und Ving Rhames sowie der schon fast sensationell gute Burt Reynolds in der Rolle des Kongressmannes David Dilbeck retten den Film gerade noch so über die Runden und machen ihn zu durchaus erträglicher Durchschnittsware. Aber wirklich nur gerade noch!

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Andrew Bergman Demi Moore Ving Rhames Burt Reynolds 1990er female nudity Sexploitation


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WATER POWER


WATER POWER WATER POWER (DVD: Alpha France, Frankreich)
(OT: Water Power | USA 1977 | Regie: Shaun Costello)


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Burt (Jamie Gillis) ist geradezu besessen von seiner Nachbarin (Clea Carson) und verbringt seine Zeit vornehmlich damit, die junge Frau durch ein Fernglas zu beobachten. Als Burt in einem Bordell Zeuge eines außergewöhnlichen Rollenspiels wird, ist diese Erfahrung nicht gerade förderlich für seinen allgemeinen Geisteszustand. Denn als er seine Nachbarin schließlich beim Sex mit einem Mann "ertappt", entscheidet er sich dazu, diese von ihren Sünden zu reinigen...

Water Power ist wohl einer der berüchtigtsten Sickos bzw. Roughies aus dem goldenen Zeitalter des Pornofilms und wird nicht zu unrecht vielerorts als Taxi Driver oder Maniac des Pornofilms bezeichnet. An- bzw. erregend ist der Streifen nicht wirklich. An HC-Sequenzen mangelt es dem Film zwar nicht, die sind aber größtenteils eher als verstörend zu bezeichnen und wahrlich nichts für zartbesaitete Gemüter. Wobei in der mir vorliegenden, gerade mal 65-minütigen Fassung von Alpha France - die den Film übrigens in atemberaubend guter Bildqualität präsentiert - wohl auch nicht gerade wenige Sequenzen fehlen dürften. Die Wirkung des Films in einer Uncut-Version mag ich mir gar nicht wagen vorzustellen. Jamie Gillis spielt die Rolle des Psychopathen jedenfalls so extrem überzeugend, dass man schon fast am tatsächlichen Geisteszustand dieses Mannes zweifeln könnte und auch die ganze Atmosphäre des Films kann man nur als dreckig und bedrückend bezeichnen.
Verstörender als der Film selbst ist vielleicht nur noch die Tatsache, dass die Geschichte tatsächlich auf wahren Begebenheiten beruht. Als Vorlage diente der Fall des "Enema Bandits" Michael H. Kenyon, der über Jahre hinweg Frauen überfiel, ausraubte und ihnen Einläufe verpasste.
Interessant ist auch die Regiefrage. Aus zwielichtigen Quellen finanziert, taucht in den Credits der Name von Deep Throat- und Devil in Miss Jones-Regisseur Gerard Damiano auf. Tatsächlich verantwortlich für den Streifen war allerdings kein geringerer als Forced Entry-Regisseur Shaun Costello. Die Produzenten dachten wohl, mit dem Namen Damiano mehr Geld machen zu können. Entgültig aufgeklärt hat diese Frage Shaun Costello vor wenigen Jahren selbst. Ab Seite 2 dieses Threads bei den AV-Maniacs plaudert er unter seinem tatsächlichen Namen Warren Evans aus dem Nähkästchen und bringt ein bisschen Licht ins Dunkel um Water Power und bezeichnet diesen so ganz nebenbei als seinen lustigsten Film. :eek: Unbedingt lesenswert!

Shaun Costello Jamie Gillis 1970er New York female nudity Roughie Shocksploitation


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SHOWGIRLS


SHOWGIRLS :love: SHOWGIRLS :love: (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Showgirls | Frankreich/USA 1995 | Regie: Paul Verhoeven)


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Die Tänzerin Nomi Malone (Elizabeth Berkley) kommt mit großen Träumen in Las Vegas an und muss sich zunächst ernüchtert mit der Realität und einem Job in einem schäbigen Stripclub abfinden. Als sie jedoch die Chance erhält, für eine Show des berühmten Stardust Hotels vorzutanzen, scheint sich ihr Traum doch noch zu verwirklichen...

Was Scream für den Horror- bzw. Slasherfilm und American Pie für die Teenie-Komödie gewesen sind, ist Showgirls - wenn auch wohl eher unfreiwillig - definitiv für den (S)Exploitation-Film. Schade nur, dass Verhoevens Granate keine Nachahmer nach sich gezogen hat. Was der gute Paul mit Showgirls abliefert ist nichts anderes als großartige Exploitation mit einer Unsumme an Schauwerten. Gut, ob das nun auch wirklich so gewollt war und ob Verhoeven mit seinem Film nicht vielleicht doch etwas anderes bezwecken wollte (nämlich auf seine typische, überspitzte Art und Weise einen zynischen Kommentar zur Glitzerwelt der Showbühnen abzugeben), sei mal dahingestellt. Wichtig ist das Ergebnis und das spricht in meinen Augen eine eindeutige Sprache: Beispielsweise Titten und Ärsche am laufenden Band, der wohl schärfste Lapdance der je auf Zelluloid gebannt wurde und ein Vergewaltiger, dem von der verführerischen Hauptdarstellerin - ohne Oberteil und in hochhakigen Stiefeln - ein äußerst kurzer Prozess gemacht wird. Showgirls rockt das Haus und stellt für mich ein absolutes Highlight des Exploitationkinos dar. Wenn ich mich bei Paul Verhoeven für einen seiner Filme persönlich bedanken dürfte, ich würde es für diesen hier tun. Neben Barb Wire ist Showgirls definitiv eines meiner allerallerliebsten Guilty Pleasures.

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Kyle MacLachlan Elizabeth Berkley Paul Verhoeven 1990er female nudity Rache Las Vegas Sexploitation


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HOT SPOT - SPIEL MIT DEM FEUER


HOT SPOT - SPIEL MIT DEM FEUER HOT SPOT - SPIEL MIT DEM FEUER (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: The Hot Spot | USA 1990 | Regie: Dennis Hopper)


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Herumtreiber Harry Madox (Don Johnson) hält sich mit Gelegenheitsarbeiten und kleinen Gaunereien über Wasser. In einer texanischen Kleinstadt angekommen, heuert er als Autoverkäufer bei George Harshaw (Jerry Hardin) an und lässt sich aus Langeweile auf eine heiße Affäre mit dessen Ehefrau Dolly (Virginia Madsen) ein. Eine Affäre die schnell zum Problem wird als Harry sich in Harshaws hübsche Sekretärin Gloria (Jennifer Connelly) verkuckt und Dolly darauf extrem eifersüchtig reagiert...

The Hot Spot wird wohl eher durch seine vielen Schauwerte, denn durch seine Story in meiner Erinnerung bleiben. Die Dreiecksgeschichte ist zwar durchaus spannend geraten, überrascht auch mit der einen oder anderen Wendung und insbesondere einem so nicht zu erwartenden Schluss, ist insgesamt betrachtet aber doch - in ähnlicher Art und Weise - schon viel zu oft zu sehen gewesen. Bleiben also die Schauwerte in Form von Virginia Madsen und Jennifer Connelly. Und derer gibt es reichlich zu bewundern, denn die beiden Frauen geizen wahrlich nicht mit ihren körperlichen Reizen und so ist The Hot Spot nicht nur eine spannende, sondern viel mehr auch eine verdammt erotische Angelegenheit geworden und Regisseur Dennis Hopper transportiert die schwül-heiße Atmosphäre seines texanischen Schauplatzes direkt ins heimische Wohnzimmer. Wer Lust auf einen Erotikthriller der etwas besseren Sorte verspüren sollte, macht mit The Hot Spot garantiert nicht viel verkehrt.

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Jennifer Connelly Don Johnson Dennis Hopper 1990er female nudity Femme fatale


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PERVERSION STORY


PERVERSION STORY PERVERSION STORY (DVD: Severin Films, USA)
(OT: Una sull'altra | Frankreich/Italien/Spanien 1969 | Regie: Lucio Fulci)


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Nach dem plötzlichen Tod seiner kranken Frau kann sich der arrogante Arzt Dr. George Dumurrier (Jean Sorel) endlich ungestört seiner Geliebten Jane (Elsa Martinelli) widmen. Zudem kommt er in den Genuss einer stattlichen Versicherungssumme, von deren Existenz er allerdings nichts wusste. Als Dumurrier in einem Nachtclub auf die Stripperin Monica Weston (Marisa Mell) trifft, ändert sich sein unbeschwertes Leben allerdings schlagartig. Er glaubt in dieser seine verstorbene Ehefrau wiederzuerkennen und auch die Polizei beschäftigt sich plötzlich eingehender mit dem Tod seiner Gattin...

Ein Film aus Fulcis früheren Tagen der wenig bis gar nichts mit seinen späteren Horror- und Splatter-Meilensteinen gemein hat, und mit dem man - ähnlich wie mit Die Nackte und der Kardinal - eine andere Seite Fulcis kennenlernen darf. Und diese ist nicht minder beeindruckend wie die eher bekannte Seite. Perversion Story ist einer dieser Filme, von denen - für verschiedene Märkte produziert - verschiedene Schnittfassungen existieren. Die Schnittfassung für den englischsprachigen Markt enthält ausführlichere Handlungselemente als die auf der französischen Schnittfassung basierende DVD von Severin. Dafür gibt es in dieser mehr Erotik zu bewundern. Ohne die englischsprachige Fassung zu kennen, muss ich sagen, dass auch die Frankreich-Fassung auf mich einen äußerst runden Eindruck gemacht hat und ich nicht das Gefühl hatte, dass die Handlung vernachlässigt worden wäre oder die Figuren mehr Tiefe nötig gehabt hätten. Mit Perversion Story hat Fulci einen atmosphärisch dichten, extrem spannenden und auch äußerst erotischen Giallo bzw. Mystery-Thriller gedreht, der mich sehr schnell in seinen Bann gezogen hat und dessen einzige Schwäche die Tatsache ist, dass das Geheimnis um die verstorbene Ehefrau zu früh gelüftet wird. Die danach folgenden 20 Minuten sind zwar für das eigentliche Ende des Films - welches auch wieder eines dieser Enden darstellt, die man nicht so schnell wieder vergisst - wichtig, aber irgendwie kann ich nicht verleugnen, dass diese frühe Aufklärung der Spannung des Films eher abträglich war. Gefilmt und ausgestattet ist Perversion Story übrigens ganz vorzüglich, der Score von Riz Ortolani ist anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, geht dann aber doch relativ schnell ins Ohr und an der Besetzung mit Jean Sorel, Elsa Martinelli und insbesondere Marisa Mell gibt es sowieso rein gar nichts auszusetzen. Überhaupt Marisa Mell: wer wie ich schon in Bavas Diabolik von ihrer außergewöhnlichen Schönheit begeistert war, kommt in Perversion Story erst recht auf seine Kosten. Spätestens nach diesem Film steht sie in Sachen Sex-Appeal, Ausstrahlung und Schönheit für mich auf einer Stufe mit den Genrefilmgöttinnen Laura Gemser, Edwige Fenech, Soledad Miranda und Barbara Bach. :love:

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Lucio Fulci Jean Sorel Marisa Mell Malisa Longo 1960er female nudity Giallo


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KILLER SEX & SUICIDE BLONDES


KILLER SEX & SUICIDE BLONDES KILLER SEX & SUICIDE BLONDES (DVD: Wicked Pictures, USA)
(OT: Killer Sex and Suicide Blondes | USA 2004 | Regie: Michael Raven)


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Gangsterboss Tony Genetti (Brad Armstrong) bestraft den Ausstieg seines besten Killers Nick (Randy Spears) auf seine eigene Art und Weise. In seiner Hochzeitsnacht wird Nick von einem Todeskommando eiskalt ermordet. Seine Braut Gem (Julia Ann) überlebt - schwer verletzt unter dem Bett liegend - und schwört den Mördern ihres Mannes blutige Rache...

Hollywood-Produktionen waren schon immer eine große Inspirationsquelle für die Hardcore-Branche und daran hat sich bis heute nichts geändert. Für Michael Ravens Killer Sex & Suicide Blondes stand beispielsweise Quentin Tarantinos Racheepos Kill Bill Pate. Für gut 90 Minuten schlüpft Julia Ann in die Rolle der Rächerin und macht mit ihren Opfern kurzen Prozess. Garniert ist das alles mit verdammt viel Sex und es ist schon fast ein Wunder, dass bei der relativ kurzen Laufzeit und den relativ häufig vorkommenden Ferkeleien die Geschichte selbst doch nicht zu kurz kommt. Das für so einen Film definitiv viel zu niedrige Budget merkt man dem Streifen zwar an, aus seinen geringen Mitteln holt Raven aber nahezu das Optimum heraus und das Inszenieren extrem scharfer und auch abwechslungsreicher Sexszenen hat gerade dieser Regisseur sowieso drauf. Da könnte sich Wicked-Kollege Brad Armstrong (der hier übrigens die Rolle des Oberbösewichts übernommen hat) gerne mal eine Scheibe abschneiden.

Jessica Drake Michael Raven 2000er female nudity Rache


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THE CHEERLEADERS


THE CHEERLEADERS :love: THE CHEERLEADERS :love: (DVD: Anchor Bay, USA)
(OT: The Cheerleaders | USA 1973 | Regie: Paul Glickler)


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Wegen einer unerwarteten Schwangerschaft wird ein Platz im Cheerleader-Team der Amarosa High School frei. Für die zu besetzende Stelle fällt die Wahl von Teamkapitän Claudia (Denise Dillaway) auf die unscheinbare und noch jungfräuliche Jeannie (Stephanie Fondue). Eine plötzliche Schwangerschaft von ihr scheint ziemlich unwahrscheinlich zu sein. Dumm nur, dass Jeannie durch ihre Tätigkeit als Cheerleader für das männliche Geschlecht immer interessanter zu werden scheint und selbst alles daran setzt, ihre Jungfräulichkeit möglichst schnell zu verlieren...

Im Bereich des Teensploitation-Films - vielleicht sogar im Bereich des Sexploitation-Films - ist The Cheerleaders in meinen Augen der grandioseste Vertreter überhaupt. Regisseur Paul Glickler fährt Schauwerte am laufenden Band auf und baut seine relativ einfach gestrickte Geschichte ausschließlich aus eben diesen Schauwerten auf. Das macht den Film - der sicher eine der Hauptinspirationsquellen für den 5 Jahre später entstandenen Hardcore-Klassiker Debbie Does Dallas gewesen sein dürfte - so unterhaltsam wie kaum einen anderen Genrevertreter dieser Art und gewisse Längen, die gerade im Bereich des Sexploitation-Genres doch etwas häufiger vorkommen, sind hier einfach nicht vorhanden. Es gibt sprichwörtlich Tonnen an nackten Tatsachen, sexuellen Situationen, infantilen Gags und sonstigen Späßen zu bewundern und zu bestaunen und dass der Film in dieser Art und Weise in den USA tatsächlich mit einem R-Rating erschienen ist grenzt schon fast an ein Wunder.
Sollte jemand mal Lust auf eine Retrospektive des US-Exploitationfilms haben, so darf dieser Streifen unter den gesichteten Werken auf gar keinen Fall fehlen!
Ach ja, und dann gibt es noch so Kleinigkeiten, die mein Exploitation-Herz einfach höher schlagen lassen. Eine Szene spielt während einer Filmvorführung in einem Kino. Und ratet mal welcher Film da zu sehen ist? Kein geringerer als David E. Durstons Exploitation-Meisterwerk I Drink Your Blood! :love:

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female nudity 1970er Paul Glickler Teensploitation Sexploitation


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COUNTRY HOOKER


COUNTRY HOOKER COUNTRY HOOKER (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Country Hooker | USA 1970 | Regie: Lew Guinn)


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Der singende Zuhälter Mike (Louis Ojena) soll seinen festen, allabendlichen Auftritt in der örtlichen Bar an zwei neue Musiker (Ric Lutze und John Paul Jones) verlieren. Die befinden sich mit ihrem Wohnmobil schon auf dem Weg in die Stadt. Mike setzt kurzerhand zwei seiner Prostituierten (Rene Bond und Sandy Dempsey) auf die beiden Musiker an und hofft, dass diese dadurch nicht pünktlich am Veranstaltungsort erscheinen und der Barbetreiber ihn somit auch weiterhin das Abendprogramm absolvieren lässt. Das Vorhaben gestaltet sich erfolgreich, doch dummerweise verliebt sich eine der Frauen in ihr Opfer und will Mike ihre Dienste fortan nicht mehr zur Verfügung stellen...

Wie wohl Filme dieser Art entstanden sind? Ich stelle mir das in etwa so vor:
Anruf des Drive-In-Betreibers X bei Exploitation-Produzent Harry H. Novak. Es entwickelt sich folgendes Gespräch:
X: "Hi Harry, ich bräuchte mal wieder nen neuen Rausschmeißer für mein Spätprogramm. Handlung ist nicht so wichtig. Vielleicht ein bisschen Gewalt und jede Menge Titten. Das reicht vollkommen. Länger als 70 oder 75 Minuten muss er auch nicht dauern. Hast Du da was für mich?"
Novak: "Gerade nichts auf Halde, aber das lässt sich schnell erledigen. Mehr als sechs Darsteller brauchen wir da sowieso nicht und ein guter Kumpel von mir hatte da vor einiger Zeit eine Idee für einen Film mit einem singenden Zuhälter. Den ruf ich gleich an, dass er ein Drehbuch schreiben soll und frag ihn, ob er nicht auch gleich Regie führen könnte. Der schuldet mir sowieso noch einen Gefallen und so sparen wir uns schon die Gage für einen richtigen Regisseur. An einem Filmset war der glaube ich auch schon mal. Und ein paar Laien-Darsteller sind auch schnell zusammengetrommelt. Wie schnell brauchst Du den fertigen Film?"
X: "In 3 bis 4 Wochen wäre nicht schlecht."
Novak: "Kein Problem, in 14 Tagen hast Du ihn vorliegen. Bis dann."
Ende des Gesprächs.
Ja, so könnte das wohl abgelaufen sein. Country Hooker ist einer dieser typischen kleinen Sexploiter aus dem schier unerschöpflichen Kuriositätenkabinett des amerikanischen Exploitation-, Grindhouse- und Drive-In-Kinos. Der Streifen besteht aus einer Aneinanderreihung ziemlich graphischer Sexszenen, die von dümmlichen Dialogen und schrecklichen Gesangseinlagen unterbrochen werden. Mehr gibt es nicht zu sehen. Eine Handlung ist zwar in gewisser Weise existent, entbehrt aber jeder Logik und Glaubwürdigkeit. Das Finale des Films, in dem ein zuvor geschehener Mord aufgeklärt und bestraft wird, dauert nicht mal eine Minute. Das ist alles so unglaublich, dass man es wirklich selbst gesehen haben muss um es fassen zu können. Unterhaltsam ist das alles zwar weniger, aber mit gerade mal 70 Minuten Laufzeit stellt Country Hooker eine noch hinzunehmende Zeitverschwendung dar. Und irgendwie ist es doch auch schön, dass solche Kuriositäten überhaupt in irgendeiner Form überlebt haben und auch heute noch gesichtet werden können.

Rene Bond Lew Guinn 1970er Hixploitation Sexploitation female nudity


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IM REICH DER SINNE


IM REICH DER SINNE IM REICH DER SINNE (DVD: Concorde, Deutschland)
(OT: Ai no korîda | Frankreich/Japan 1976 | Regie: Nagisa Ôshima)


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Die frühere Prostituierte Abe Sada (Eiko Matsuda) nimmt im Haus von Kichizo (Tatsuya Fuji) eine Stellung als Dienstmädchen an und beginnt schon bald eine Affäre mit dem Hausherrn. Eine Affäre, die sich schnell zu einer regelrechten und äußerst gefährlichen Obsession entwickelt...

Nagisa Ôshimas Erotikdrama dreht sich um das wahre Leben der Prostituierten Abe Sada, um sexuelle Obsessionen und deren tragisches Ende. Regisseur Ôshima kümmert sich fast ausschließlich um die sexuelle Beziehung zwischen Sada und Kichizo und fängt diese, mit andauernder Laufzeit immer verstörender wirkende Beziehung, in hocherotischen, sehr zeigefreudigen und mitunter auch grenzwertigen Bildern ein. Ôshima kennt in seiner Darstellung keine Tabus und schreckt auch vor eindeutig pornographischen Einstellungen nicht zurück, schafft es dabei aber auf bemerkenswerte Weise trotzdem, seinen Film nicht anstößig oder schmuddelig wirken zu lassen. Insgesamt ein äußerst beeindruckendes Filmereignis, welches von mir noch mehr hätte genossen werden können, wenn die Helden bei Concorde es fertiggebracht hätten, optionale Untertitel zum japanischen O-Ton anzubieten. Die sind leider nicht vorhanden und so ist die auf der ansonsten gut gelungenen DVD - übrigens weltweit wohl die einzige Scheibe, die den Film ungekürzt und unverfremdet präsentiert - enthaltene japanische Tonspur ziemlich für die Katz. Ich musste zwangsläufig auf die deutsche Synchronisation ausweichen und das trübte das Filmvergnügen doch ein bisschen. :(

TRAILER:


Nagisa Ôshima 1970er female nudity 30er Jahre


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THROUGH THE LOOKING GLASS


THROUGH THE LOOKING GLASS THROUGH THE LOOKING GLASS (DVD: Video-X-Pix, USA)
(OT: Through the Looking Glass | USA 1976 | Regie: Jonas Middleton)


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Die wohlhabende Catherine (Catharine Burgess) lebt gemeinsam mit ihrem Ehemann und ihrer Tochter in einem mondänen Anwesen, welches sie von ihrem verstorbenen Vater (Jamie Gillis) geerbt hat. Doch ihr Reichtum und die damit eingehende materielle Sicherheit machen Catherine nicht glücklich. Sie ist unzufrieden, gelangweilt und sexuell frustriert. Ihr Sexualleben besteht ausschließlich darin, vor einem riesigen Spiegel im Dachboden des Anwesen sitzend zu masturbieren und sich dort ihren Fantasien hinzugeben. Dieser Spiegel übt eine magische Anziehungskraft auf Catherine aus und schon bald entwickeln ihre Fantasien ein gefährliches Eigenleben...

Jonas Middletons Through the Looking Glass gilt vollkommen zurecht als einer der ganz großen Klassiker des Pornofilms der 70er Jahre und steht für mich auf einem Qualitätslevel wie beispielsweise The Opening of Misty Beethoven von Radley Metzger. Diese düstere Alice im Wunderland-Variante, eine Mischung aus Mystery, Fantasy, Drama und Horror, in der die Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit mehr und mehr verschwimmen, ist in allererster Linie ein richtig guter Film, teils extrem erotisch und teils absolut verstörend, mit guten und überzeugenden Darstellern, einer düsteren und teilweise richtiggehend bedrohlichen Grundstimmung und einem hervorragenden Score. Through the Looking Glass ist ein Film, der in meinen Augen mehr ist als nur ein weiterer Schmuddelstreifen aus der goldenen Zeit des Exploitation- und Pornokinos. Das ist einer dieser Streifen, bei dem das Zusammenspiel zwischen Sex und Handlung perfekt geglückt ist. Auch ohne Sexszenen müsste man den Film als gelungen bezeichnen, aber gerade mit und aufgrund dieser Szenen funktioniert Middletons Genrebeitrag so extrem gut. In meinen Augen ein absoluter Meilenstein innerhalb des Genres.

Zum Abschluss noch eine Anmerkung zur US-DVD: Es ist in meinen Augen eine echte Schande, wie mit diesen alten Klassikern umgegangen wird. Auch hier diente wohl eine abgenudelte Videokassette als Master und dementsprechend schlecht ist auch die Bild- und Tonqualität der DVD. Auf der einen Seite bin ich zwar froh, dass ich überhaupt die Möglichkeit habe, mir solche alten Genrebeiträge auf DVD ansehen zu können, auf der anderen Seite stimmt es mich wirklich traurig, wie mit diesen Filmen - den wohl unterschlagensten im Bereich des unterschlagenen Films - umgegangen wurde und noch immer umgegangen wird. Auch solche Werke hätten es verdient mit etwas mehr Sorgfalt und Respekt behandelt und dem interessierten Publikum in angemessener Art und Weise präsentiert zu werden. Ich verlange ja kein Criterion-Niveau, aber eine ansatzweise Qualität der Marke Blue Underground oder Anchor Bay wäre schon mehr als wünschenswert.

Jonas Middleton Jamie Gillis 1970er female nudity


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THE GIRL FROM PUSSYCAT


THE GIRL FROM PUSSYCAT THE GIRL FROM PUSSYCAT (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: The Girl from Pussycat | USA 1969 | Regie: Smythe David)


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Eine Gang junger Frauen plant einen Banküberfall. Die Zeit vor und nach dem Überfall verbringen die Gangmitglieder vornehmlich damit, sich miteinander zu vergnügen und mit zufällig auf der Straße aufgegriffenen Männern regelrechte Orgien zu veranstalten...

Das war nun für mich der erste Reinfall mit einem der von Something Weird Video vertriebenen Exploitation-Streifen. Die Macher dieses Ende der 60er Jahre entstandenen Schmuddelfilms haben sich wohl so sehr darüber gefreut, dass Nacktheit in Verbindung mit sexuellen Situationen endlich gezeigt werden durfte, dass sie darüber eine auch nur ansatzweise vorhandene Story komplett vergessen haben. Der in der oben genannten Inhaltsangabe genannte Banküberfall spielt sich in zwei oder drei Einstellungen über eine Zeit von maximal 2 Minuten ab, ansonsten wälzen sich mehr oder weniger attraktive, nackte Frauenkörper über Betten, Sofas und Fußböden. Das ist eine Zeit lang zwar ganz nett anzusehen, wird aber auch sehr schnell langweilig. Trotz aller vorhandener Schauwerte hat The Girl from Pussycat einfach keinen Nährwert. Der Streifen ist nicht interessant, nicht spannend, nicht unterhaltsam, nicht kurzweilig und schon gar nicht anregend. Abgeschrieben hab ich die DVD allerdings noch nicht. Schließlich ist ja auch noch ein zweiter Film enthalten und der kann eigentlich nur besser sein.

1960er Smythe David female nudity Sexploitation





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