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One Night Stands und wahre Liebe


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DEEP JAWS


DEEP JAWS DEEP JAWS (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Deep Jaws | USA 1976 | Regie: Perry Dell)


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Die Produktion künstlerisch anspruchsvoller Filme hat das ambitionierte Uranus Filmstudio über Jahre hinweg in den Ruin getrieben. Nun soll ein billiger Sexstreifen wieder Geld in die leeren Kassen spülen. Doch sogar dazu fehlen die Mittel. Da trifft es sich gut, dass just in diesem Moment ein Auftrag der Regierung ins Haus flattert, für die das Studio eine Raumfahrt-Dokumentation produzieren soll. Denn von dem zur Verfügung gestellten Geld, lässt sich nebenbei auch noch gleich der geplante Sexfilm drehen...

Wieder mal Sexploitation. Und wieder mal ein Film, bei dem sich wohl jeder halbwegs "normale" Zuschauer mit Grausen abwenden wird und nur wenig Verständnis dafür aufbringen kann, dass es auch Menschen gibt, die sich mit so einem Blödsinn ganz vorzüglich die Zeit vertreiben können. Auch wenn Deep Jaws definitiv kein Highlight des Exploitation-Genres darstellt und viel eher zu den Filmen gehört, die die Grenze des Erträglichen schon arg ausreizen, kann ich auch dieser durchgeknallten Komödie über eine Filmproduktion der besonderen Art einen gewissen Unterhaltungsfaktor nicht absprechen. Die Ausgangssituation der Handlung und der ganze Verlauf des Plots sind nämlich so herrlich bescheuert, dass es tatsächlich schon fast wieder gut ist und hätten die handelnden Akteure ein bisschen mehr Talent gehabt und würde das Gezeigte nicht größtenteils gar so stümperhaft rüberkommen, Deep Jaws wäre vielleicht sogar ein echter Knaller geworden, den man guten Gewissens hätte weiter empfehlen können. Dem ist aber leider nicht so und am Ende des Tages bleibt es bei ein paar guten Ansätzen, ein paar herrlich bescheuerten Gags, jeder Menge an Schauwerten und einer mit 90 Minuten für einen Streifen dieser Art definitiv zu langen Laufzeit. Besonders Hartgesottene dürfen natürlich trotzdem mal einen Blick riskieren.

Perry Dell 1970er female nudity Sexploitation


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DIE TOTE AUS DER THEMSE


DIE TOTE AUS DER THEMSE DIE TOTE AUS DER THEMSE (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Die Tote aus der Themse | Deutschland 1971 | Regie: Harald Philipp)


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Die Tänzerin Myrna Fergusson (Lyvia Bauer) wird in einer heruntergekommenen Absteige erschossen aufgefunden. Als Inspektor Craig (Hansjörg Felmy) vom Scotland Yard jedoch am Tatort auftaucht, ist die Leiche spurlos verschwunden...

Die Wallace-Sichtungen neigen sich langsam aber sicher ihrem Ende zu. Die Tote aus der Themse ist die letzte, alleinige Produktion der Rialto Film und für mich damit auch der letzte, echte Wallace-Streifen. An Stelle von Alfred Vohrer, der bei fast allen Filmen der Farbphase Regie führte, nahm bei Die Tote aus der Themse Harald Philipp auf dem Regiestuhl Platz. Als Ermittler gab sich Hansjörg Felmy die Ehre, die Rolle des Love Interests wurde von der damals wirklich ziemlich attraktiven Uschi Glas ausgefüllt und für weiteres "eye candy" sorgten die umwerfend hübsche Petra Schürmann und Ingrid Steeger, die mal wieder ihre perfekt geformten Brüste in die Kamera halten durfte. Qualitativ würde ich Die Tote aus der Themse im oberen Durchschnittsbereich ansiedeln wollen. Der Film ist zwar relativ spannend geraten, hat aber doch mit einigen Längen zu kämpfen und kann aus diesem Grund nicht ganz überzeugen. Insgesamt betrachtet ein einigermaßen würdiger Abschluss einer langen Filmreihe mit vielen Höhen und Tiefen. Ausgesprochen schön war auf jeden Fall die Tatsache, dass sich in diesem Film ein letztes Mal Siegfried Schürenberg in der Rolle des Sir John die Ehre gab, der wieder für so einige Lacher sorgen konnte.

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Harald Philipp Uschi Glas Ingrid Steeger 1970er Euro Crime female nudity London


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MACON COUNTY LINE


MACON COUNTY LINE MACON COUNTY LINE (DVD: Warner, USA)
(OT: Macon County Line | USA 1974 | Regie: Richard Compton)


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Als die beiden Brüder Chris (Alan Vint) und Wayne (Jesse Vint) gemeinsam mit der Tramperin Jenny (Cheryl Waters) in einem kleinen Nest mit einer Autopanne liegen bleiben, ziehen sie sofort das Misstrauen des örtlichen Sheriffs (Max Baer Jr.) auf sich. Als kurze Zeit später die Frau des Sheriffs brutal ermordet wird und die drei Fremden sich in der Nähe aufhalten, stellt sich für den Gesetzeshüter die Schuldfrage erst gar nicht. Blind vor Hass und von Rache getrieben macht er sich auf die Jagd nach den vermeintlichen Tätern...

Wenn man sich im Netz ein bisschen näher über Macon County Line informiert, muss man - nach Kenntnis des Films doch ein bisschen verwundert - feststellen, dass dieser Streifen zu den absoluten Klassikern des Drive-In-Kinos zu gehören scheint. Auch heute steht er in den Staaten auf Spielplänen diverser Grindhouse-Filmfeste und dürfte dort zwischen den üblichen Verdächtigen sicher fast etwas exotisch wirken. Exploitation-Potential ist zwar durchaus vorhanden, steht aber doch eher im Hintergrund. Macon County Line ist in erster Linie ein Drama - basierend auf angeblich wahren Begebenheiten - welches insbesondere im letzten Drittel auf schonungslose Art und Weise aufzeigt, was es bedeuten kann, zur falschen Stelle am falschen Ort zu sein. Sehr ruhig inszeniert, entwickelt sich Comptons Film mit zunehmender Laufzeit immer mehr zu einem äußerst schwer verdaulichen, immer spannender werdenden Streifen, der dann folgerichtig mit einem dieser 70er-Jahre-Enden daherkommt, welches man mit dem sprichwörtlichen Schlag in die Magengrube wohl am besten beschreiben kann. Sicher keine leichte Kost, aber auch gerade aus diesem Grund absolut sehenswert.

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Richard Compton 1970er female nudity Rache 50er Jahre American International Hixploitation


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CANNIBAL GIRLS


CANNIBAL GIRLS CANNIBAL GIRLS (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Cannibal Girls | Kanada 1973 | Regie: Ivan Reitman)


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Das junge Paar Clifford (Eugene Levy) und Gloria (Andrea Martin) machen bei ihrer Durchreise in einer verschlafenen Kleinstadt Halt an einem vermeintlichen Landgasthaus. Was sie dabei nicht ahnen können ist die Tatsache, dass Anthea (Randall Carpenter), Clarissa (Bonnie Neilson) und Leona (Mira Pawluk), die drei attraktiven Herrinnen des Hauses, Menschenfleisch servieren und ständig auf der Suche nach neuer Ware sind, welche sie zu entsprechenden Gerichten verarbeiten können...

Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie gestandene Filmemacher einst ihre Karriere starteten. Für Cannibal Girls zeichnete Ghost Busters-Regisseur Ivan Reitman verantwortlich, der mit dieser sympathischen, kleinen Horrorkomödie praktisch zum ersten Mal richtig auf sich aufmerksam machen konnte. Mit einer Handvoll Freunden, einer Gruppe von Laiendarstellern von denen im Endeffekt lediglich Andrea Martin und Eugene Levy eine richtige Schauspielerkarriere starten konnten - letzterer kehrte in jüngerer Zeit mit den DTV-Sequels zur American Pie-Reihe ja in gewisser Weise sogar zu seinen Exploitation-Wurzeln zurück -, ohne irgendein großartig ausgearbeitetes Drehbuch und mit einem Mini-Budget von gerade mal $ 12.000 innerhalb von 9 Tagen im verschneiten Kanada gedreht, ist Cannibal Girls ein Paradebeispiel für Guerilla-Filmmaking. Natürlich darf man aufgrund der widrigen Entstehungsumstände - kein Geld, keinen Plan, keine Dreherlaubnis - definitiv keinen guten Film erwarten und Cannibal Girls ist tatsächlich auch meilenweit davon entfernt, ein guter Film zu sein, aber - und das unterscheidet diese Amateur-Produktion von Amateurfilmen der heutigen Zeit - Reitmans Streifen macht seine Schwächen mit jeder Menge Charme wieder wett, überzeugt mit sympathischer Naivität und Herzblut und hat tatsächlich so einige Momente zu bieten, die dann letztendlich doch im Gedächtnis bleiben. Darüber hinaus sind die wenigen Effekte durchaus gelungen, die überaus attraktiven Darstellerinnen der Cannibal Girls geizen nicht mit ihren körperlichen Reizen und die Idee mit der Warnglocke, die jedes Mal ertönt, wenn eine besonders schreckliche Szene auf der Leinwand zu sehen sein soll, ist ein extrem spaßiges Gimmick.
Fazit: Kein guter, aber dafür ein umso sympathischerer, kurzweiliger und unterhaltsamer Streifen.

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female nudity Canuxploitation 1970er Eugene Levy Ivan Reitman American International


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DAS GESICHT IM DUNKELN


DAS GESICHT IM DUNKELN DAS GESICHT IM DUNKELN (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: A doppia faccia | Deutschland/Italien 1969 | Regie: Riccardo Freda)


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Die schwerreiche Helen Alexander (Margaret Lee) und ihr Mann John (Klaus Kinski) haben sich eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Ohne es groß zu vertuschen, betrügt Helen ihren Mann beispielsweise mit ihrer lesbischen Geliebten Liz (Annabella Incontrera). Als aus dem Wrack von Helens Wagen eines Tages eine verkohlte Frauenleiche geborgen wird und sich zudem herausstellt, dass John kurz zuvor von Helen als Alleinerbe eingesetzt wurde, wird der gehörnte Ehemann fast zwangsläufig verdächtigt, seine Frau ermordet zu haben…

Das Gesicht im Dunkeln ist eine von mehreren deutsch-italienischen Co-Produktionen, die dem deutschen Publikum als neue Wallace-Filme serviert wurden und durch die die Reihe letztendlich zu Grabe getragen wurde. Wie auch beispielsweise Das Geheimnis der grünen Stecknadel und Das Rätsel des silbernen Halbmonds musste auch Das Gesicht im Dunkeln in der deutschen Fassung im Vergleich zur Originalversion erhebliche Federn lassen und eine endgültige Beurteilung des Streifens ist - da es im Gegensatz zu den anderen beiden Filmen leider keine leicht erhältliche Uncut-VÖ gibt - eigentlich nur schwer möglich. Der Film ist offensichtlich ein Giallo, dem aber wohl alle entsprechenden Merkmale entfernt wurden und bei dem nur noch die Atmosphäre und ein paar nackte Tatsachen auf diese Genrezugehörigkeit schließen lassen. Mit einem typischen Wallace-Film hat der Streifen - auch in der gekürzten Fassung und auch wenn das Skript tatsächlich auf einem Roman von Edgar Wallace beruht - natürlich rein gar nichts zu tun. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem von Kinski gespielten Charakter, Ermittlerarbeit der Polizei ist praktisch nicht vorhanden und auch an den - für Wallace-Verfilmungen im Endeffekt unverzichtbaren - Albernheiten fehlt es komplett. In der hier vorliegenden Fassung ist der Streifen - auch aufgrund der beschissenen Synchro - eigentlich nicht zu gebrauchen. Würde ihn gerne mal uncut und mit einer erträglicheren Tonspur sehen.

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Klaus Kinski Riccardo Freda 1960er female nudity Giallo


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THE BRICK DOLLHOUSE


THE BRICK DOLLHOUSE THE BRICK DOLLHOUSE (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: The Brick Dollhouse | USA 1967 | Regie: Tony Martinez/David F. Friedman)


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Als eine junge Frau (Joyana) ermordet in ihrem Bett aufgefunden wird, beginnt der die Ermittlungen leitende Lt. Parker (George French) zunächst damit, die Mitbewohnerinnen (Janice Kelly, Tina Vienna, Peggy Ann, Helena Clayton und Frankie O'Brien) der Ermordeten nach den persönlichen Verhältnissen und den üblichen Gewohnheiten des Mordopfers zu befragen...

Wow, wieder mal ein Streifen knapp über der Schmerzgrenze. Aber äußerst knapp. Hätte nicht gedacht, dass 55 Minuten - länger dauert The Brick Dollhouse nämlich nicht - so langsam vorüber gehen können. Der Streifen soll wohl eine Art Krimi darstellen. Die "Story" ist schnell erzählt: Eine Frau liegt tot in ihrem Bett. Ein Polizist verhört ihre Mitbewohnerinnen. Die berichten gute 50 Minuten lang von irgendwelchen ausschweifenden Parties, die auch entsprechend hübsch bebildert sind. Im Endeffekt gibt es aber während des kompletten Verhörs außer einem komplett durchgeknallten und auch relativ schnell nervenden Sixties-Score und äußerst knapp bzw. gar nicht bekleideten, ekstatisch tanzenden Damen rein gar nichts zu hören und zu sehen. Dann ein schier unglaublicher Plottwist (wenn man das überhaupt so nennen darf), der Mörder wird präsentiert, der Abspann erlöst den sich zu diesem Zeitpunkt schon kurz vor der Verzweiflung befindlichen Zuschauer. Ein Film, der sich wirklich schon in den tiefsten Tiefen des US-Exploitation-Kinos bewegt. Ich befürchte allerdings, dass der Bodensatz des Genres noch immer nicht erreicht ist.

Tony Martinez David F. Friedman 1960er female nudity Sexploitation


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DER MANN MIT DEM GLASAUGE


DER MANN MIT DEM GLASAUGE DER MANN MIT DEM GLASAUGE (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Der Mann mit dem Glasauge | Deutschland 1969 | Regie: Alfred Vohrer)


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Inspektor Perkins (Horst Tappert) von Scotland Yard nimmt die Ermittlungen in einem Mordfall an einem zwielichtigen Typen in einem heruntergekommenen Hotelzimmer auf, der mit einem gezielten Messerwurf getötet wurde. Als kurze Zeit nach der Tat auch die Begleitung des Ermordeten, die Tänzerin Leila (Heidrun Hankammer), vergiftet aufgefunden wird, führen die Nachforschungen des Inspektors zu der Tanzgruppe "Las Vegas Girls" und in einen verruchten Billard-Club. Offensichtlich scheinen die Morde mit einem Drogen- und Mädchenhändlerring im Zusammenhang zu stehen...

Nach dem weniger gelungenen Der Gorilla von Soho kriegt Regisseur Alfred Vohrer mit Der Mann mit dem Glasauge, seinem letzten Wallace-Film, wieder einigermaßen die Kurve und liefert zwar keinen wirklich überzeugenden, aber doch ziemlich soliden Beitrag innerhalb der Reihe ab. Sonderlich viel zu berichten gibt es von dieser vorletzten, alleinigen Wallace-Produktion der Rialto-Film allerdings nicht. In der Rolle des Ermittlers ist wieder Horst Tappert zu sehen, der seinen Part gewohnt lässig herunterspielt. Hubert von Meyerinck als Sir Arthur ist erneut für den Klamauk-Anteil zuständig und außerdem ist noch Fritz Wepper, der spätere Derrick-Weggefährte von Horst Tappert, in einer zunächst etwas undurchsichtigeren Rolle mit von der Partie. Der Anteil an nackten Tatsachen wurde im direkten Vergleich zum Vorgänger deutlich heruntergefahren, stattdessen wurde wieder ein größeres Augenmerk auf einen einigermaßen spannenden Plot gelegt. Fürs Auge des geneigten Betrachters ist aber dennoch so einiges geboten. Karin Hübner in der weiblichen Hauptrolle ist durchaus nett anzusehen und außerdem sind mit Christiane Krüger, Ewa Strömberg und Marlies Dräger noch so einige, ausgesprochen attraktive Damen mit an Bord. Und dann gibt auch noch eine einfach nur wunderschöne, zum damaligen Zeitpunkt gerade mal 18 Jahre alte Iris Berben in diesem Streifen ihr Leinwanddebüt.

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Ewa Strömberg Horst Tappert Alfred Vohrer Iris Berben 1960er Euro Crime female nudity London


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VAMPYRES


VAMPYRES VAMPYRES (DVD: Blue Underground, USA)
(OT: Vampyres | Großbritannien 1974 | Regie: José Ramón Larraz)


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Die beiden lesbischen Vampire Fran (Marianne Morris) und Miriam (Anulka Dziubinska) leben in einem alten Schloss und ernähren sich vom Blut verschiedener Durchreisender. Als Fran eines Tages jedoch Gefühle für eines der männlichen Opfer (Murray Brown) entwickelt und dieses am Leben lässt, droht das Geheimnis der beiden Frauen aufzufliegen...

Ausgesprochen hübsch fotografiert ist Vampyres ja schon und auch die melancholisch-morbide Atmosphäre des Streifens weiß definitiv zu gefallen. Nur leider haben die zwei Hauptdarstellerinnen nun nicht gerade eine großartige Ausstrahlung und dass sich mit Marianne Morris auch noch die deutlich Unattraktivere der beiden Damen ständig nackig macht, hat auch nicht gerade zum Genuss des Films beigetragen. Und auch die Story des Films kann nicht wirklich überzeugen. Die Geschichte wirkt größtenteils doch sehr planlos und zerfahren und der Plottwist am Ende dürfte kaum mehr als ein müdes Gähnen hervorrufen. Aber kann und darf man Filmen dieser Art überhaupt ihre Schwächen in der Story vorwerfen? Ich denke nicht, sonst dürfte man sich als Genrefreund nie mehr einen Streifen von Jess Franco zu Gemüte führen. Bei einem Streifen wie Vampyres kommt es in meinen Augen in allererster Linie auf die Schauwerte an und die reichen - nette Kameraarbeit und überzeugende Atmosphäre hin oder her - im vorliegenden Fall aufgrund der wenig überzeugenden Hauptdarstellerinnen bestenfalls dazu, den Film im Bereich des etwas gehobeneren Durchschnitts einzuordnen.

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José Ramón Larraz 1970er female nudity Vampir


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AMERICAN PIE PRESENTS: THE BOOK OF LOVE


AMERICAN PIE PRESENTS: THE BOOK OF LOVE AMERICAN PIE PRESENTS: THE BOOK OF LOVE (Blu-ray: Universal, USA)
(OT: American Pie Presents: The Book of Love | USA 2009 | Regie: John Putch)


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Die drei Freunde Rob (Bug Hall), Lube (Brandon Hardesty) und Nathan (Kevin M. Horton) besuchen die East Great Falls Highschool und würde praktisch alles dafür geben, endlich ihre Jungfräulichkeit zu verlieren. Als Rob versehentlich einen Teil der Bibliothek in Brand setzt, entdeckt er zufällig die "Bibel", welche aufgrund des Feuers und dem Einsetzen der Sprinkleranlage jedoch teilweise zerstört wird. Die Freunde beschließen, die "Bibel" zu rekonstruieren um mit deren Hilfe ihrem großen Ziel ein Stück näher zu kommen...

So, mit diesem Film gibt es nun mehr Direct-to-Video-Fortsetzungen von American Pie als Kinoproduktionen. Dem mittlerweile siebten Teil der Reihe geht dann aber doch ziemlich schnell die Luft aus. Die beiden unmittelbaren Vorgänger, Teil 5 und 6, halte ich - allen Unkenrufen zum Trotz - mit ihren immensen Schauwerten und dem schon richtiggehend zelebrierten Gross-Out-Humor immer noch für nahezu perfekte Vertreter des modernen Teensploitationfilms. Der nun vorliegende siebte Teil kommt da leider nicht mehr heran. Dem Film fehlt es am nötigen Drive, die Story dümpelt nur so vor sich hin, die meisten Gags können nicht zünden und am meisten habe ich einen so herrlich durchgeknallten Charakter wie den von Steve Talley in den beiden Vorgängern gespielten Dwight Stiffler vermisst. Da konnten dann auch die durchaus zahlreich vorhandenen, nackten Tatsachen nicht mehr sonderlich viel retten. Allerdings war der Streifen immer noch besser als die kürzlich gesehene Fortsetzung von Road Trip, was jedoch auch keine allzu große Kunst ist. Bin mal gespannt, ob die Cash Cow noch weiter gemolken werden soll und irgendwann dann auch noch ein achter Teil ansteht.

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Eugene Levy 2000er Rosanna Arquette John Putch female nudity Sequel Teensploitation


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SWEET GEORGIA


SWEET GEORGIA SWEET GEORGIA (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Sweet Georgia | USA 1972 | Regie: Edward Boles)


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Da sich ihr Mann, der widerwärtige Farmer Big T. (Gene Drew), lieber dem Alkohol widmet, sucht die sexhungrige Georgia (Marsha Jordan) ihre Befriedigung schon seit längerer Zeit bei anderen Männern. Doch als sie den etwas zurückgebliebenen Farmarbeiter Leroy (Bill King Jr.) verführen will, geraten die Dinge außer Kontrolle...

Ein weiter Sexploitation-Flick aus dem Fundus von Produzent Harry H. Novak. Sweet Georgia spielt qualitativ und rein unterhaltungstechnisch in einer Liga mit ähnlichen Südstaaten-Exploitern wie dem ebenfalls auf dieser DVD enthaltenen Country Hooker oder auch Midnight Plowboy und Country Cuzzins. Es gibt eine zu vernachlässigende Story und verdammt viel nackte Haut. Was den Film allerdings dann doch von den anderen genannten Titeln entscheidet ist die Tatsache, dass das Skript - nachdem man als Zuschauer von den überbordenden Schauwerten praktisch schon regelrecht eingelullt wurde - einen unerwarteten Twist bereithält und der Streifen in der Schlussviertelstunde auf gewisse Art und Weise komplett durchknallt. Und das macht Sweet Georgia dann für Freunde des schlechten Geschmacks schon fast richtiggehend sehenswert.

Edward Boles 1970er female nudity Hixploitation Sexploitation


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HUMANOIDS FROM THE DEEP


HUMANOIDS FROM THE DEEP HUMANOIDS FROM THE DEEP (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Humanoids from the Deep | USA 1980 | Regie: Barbara Peeters/Jimmy T. Murakami)


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In einem kleinen Fischerdorf häufen sich beunruhigende Zwischenfälle. Menschen verschwinden scheinbar spurlos, Hunde werden tot aufgefunden. Als der Fischer Jim Hill (Doug McClure) und die Wissenschaftlerin Dr. Susan Drake (Ann Turkel) der Angelegenheit auf den Grund gehen wollen, machen sie dabei eine schreckliche Entdeckung...

Ein Exploiter kommt selten allein. Von Roger Corman, dem mittlerweile auch vollkommen zurecht mit einem Oscar für sein Lebenswerk praktisch gekrönten König des B-Films produziert, liefert Regisseurin Barbara Peeters mit Humanoids from the Deep eine erstaunlich derbe Schlachtplatte ab. Der Film ist so etwas wie eine komplett verrückt spielende Mischung aus Der weiße Hai und Der Schrecken vom Amazonas mit einer kleinen Prise Alien, mit herrlich grausigen Fischmonstern, die Frauen vergewaltigen und Männer, Kinder und Tiere zu Hackepeter verarbeiten. Das Creature Design ist dabei wirklich ganz vorzüglich gelungen und die Viecher haben auch einen erstaunlich hohen Anteil an Screentime erhalten. Bei Filmen dieser Art ist es ja oft eher so, dass praktisch über die komplette Laufzeit gar nicht viel passiert und die Monster erst in den letzten fünf Minuten auftauchen. Nicht bei Humanoids from the Deep, hier geht es ziemlich schnell und ziemlich deftig zur Sache und die knapp 80 Minuten Laufzeit sind leider viel zu schnell vorüber. Von mir gibt's für den Streifen eine ganz dicke Empfehlung.

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Jimmy T. Murakami Barbara Peeters 1980er female nudity Tierhorror New World Pictures


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CHEERLEADERS' WILD WEEKEND


CHEERLEADERS' WILD WEEKEND CHEERLEADERS' WILD WEEKEND (DVD: Scorpion Releasing, USA)
(OT: The Great American Girl Robbery | USA 1979 | Regie: Jeff Werner)


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Drei konkurrierende Cheerleader-Teams sind gemeinsam in einem Bus zu einem nationalen Wettbewerb unterwegs. Das Verhältnis unter den Konkurrentinnen ist vor allem von Misstrauen, Missgunst und Neid geprägt. Doch als der Bus entführt wird und die auf ein üppiges Lösegeld hoffenden Kidnapper die Mädchen an einen abgelegenen Ort verfrachten, müssen sich die drei Teams zusammenraufen, um ihren Peinigern wieder zu entkommen...

Schon ziemlich lange keinen lupenreinen US-Exploiter aus den 60er-80er Jahren mehr gesehen. Also mal wieder Exploitation-Zeit im Heimkino, nicht, dass es noch zu Entzugserscheinungen kommt. Cheerleaders' Wild Weekend ist eine Mischung aus Teensploitation und Thriller und dürfte eingefleischten Genreliebhabern durchaus munden. Die Story ist wieder mal eher zweitrangig, die Schauwerte passen, auf "political correctness" wird komplett gepfiffen und die ganze Atmosphäre des Streifens kann man ohne weiteres als richtig schön schmierig bezeichnen. Zeitweise kommt sogar ein kleines bisschen Spannung auf. Das ist schon mehr, als ich mir vor der Sichtung erwartet hätte. Äußerst nette 90 Minuten, die ich mit diesem kleinen Streifen verbringen durfte.
Also liebe Genreliebhaber, gebt euch nen Ruck und unterstützt Labels wie Scorpion Releasing, Code Red, Dark Sky, Synapse, Severin, Something Weird und Shout! Factory in den USA oder auch CMV, Anolis, Bildstörung und Subkultur in Deutschland und investiert ein paar Euro in die oft mit viel Liebe gemachten Veröffentlichungen. Man kann es solchen Labels gar nicht hoch genug anrechnen, dass sie auch solche kleinen, obskuren Filme für die Nachwelt erhalten und vor der kompletten Vergessenheit bewahren.

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Jeff Werner Kristine DeBell 1970er female nudity Teensploitation


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FRANKENSTEIN SCHUF EIN WEIB


FRANKENSTEIN SCHUF EIN WEIB FRANKENSTEIN SCHUF EIN WEIB (DVD: Anolis, Deutschland)
(OT: Frankenstein Created Woman | Großbritannien 1967 | Regie: Terence Fisher)


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Nachdem sich die entstellte Christina (Susan Denberg) aus Verzweiflung über die Hinrichtung ihres Freundes Hans (Robert Morris) das Leben genommen hat, schafft es Baron Frankenstein (Peter Cushing) der beiden Leichen habhaft zu werden und benutzt diese für ein weiteres seiner waghalsigen Experimente...

So, der mittlerweile vierte Film der Frankenstein-Reihe der britischen Hammer Studios, dieses Mal wieder von Regisseur Terence Fisher inszeniert. Und auch an Frankenstein schuf ein Weib gibt es rein gar nichts auszusetzen. Insbesondere Settings und Atmosphäre sind wieder mal ganz vorzüglich ausgefallen. Aber der Film unterscheidet sich auch in gewisser Weise von seinen Vorgängern. Erstmals wird der Körper einer Frau wieder zum Leben erweckt und anstelle der in den vorherigen Filmen vorhandenen Gruselstimmung tritt hier eine eher tragische, dramatische Stimmung in den Vordergrund, welche dem Streifen aber ausgesprochen gut zu Gesicht steht. Bin schon gespannt, ob die hohe Qualität auch in den nächsten Filmen gehalten werden kann. Bei der Dracula-Reihe wurden die Filme ja schon ab dem vierten Beitrag deutlich schwächer.

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Sequel Hammer Film 1960er Peter Cushing Terence Fisher


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DAY OF THE DEAD - ZOMBIE 2


DAY OF THE DEAD - ZOMBIE 2 DAY OF THE DEAD - ZOMBIE 2 (DVD: XT Video, Österreich)
(OT: Day of the Dead | USA 1985 | Regie: George A. Romero)


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Während die Zombies die Erde bevölkern hat sich eine aus Wissenschaftlern und Militär bestehende Gruppe in einem Bunker verschanzt. Während die Wissenschaftler das Zombie-Phänomen genauer untersuchen wollen, herrscht bei den Vertretern des Militärs vor allem Skepsis an der wissenschaftlichen Arbeit und das gegenseitige Misstrauen droht sich schon bald in einer regelrechten Katastrophe zu entladen...

Ich habe ja schon vor etwas längerer Zeit damit angefangen, mir mal wieder Romeros Zombie-Reihe zu Gemüte zu führen. Nun war Day of the Dead an der Reihe und je öfter ich den Film sehe, desto besser gefällt er mir irgendwie. So langsam aber sicher schafft er es sogar aus dem praktisch übergroßen Schatten von Dawn of the Dead herauszutreten. Toll, wie Romero seine Geschichte hier weiterführt, wie sich die Spannung des Films und die Spannungen innerhalb der im Bunker eingeschlossenen Gruppe nach und nach bis fast ins Unerträgliche hinein steigern. Ich liebe zudem diese klaustrophobische, ungemein bedrückende und bedrohliche Atmosphäre des Streifens und den von Sherman Howard einfach nur grandios gespielten Bub halte ich für eine der besten Horrorfilmfiguren aller Zeiten. Und dann dieses fulminante Finale, in dem sich die FX-Künstler noch mal so richtig austoben durften. Ein wahrhaft großartiger Film!

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George A. Romero 1980er Sequel Dystopie Zombie


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KILL, BABY… KILL!


KILL, BABY… KILL! KILL, BABY… KILL! (DVD: Anchor Bay, USA)
(OT: Operazione paura | Italien 1966 | Regie: Mario Bava)


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Mysteriöse Todesfälle führen den Arzt Dr. Paul Eswai (Giacomo Rossi-Stuart) in ein kleines Dorf. Er soll versuchen, eine logische Erklärung für die Todesfälle zu finden. Doch je näher er diese untersucht, desto mehr kommt er zu der Überzeugung, dass die abergläubischen Dorfbewohner mit ihrer Theorie, dass der Geist eines toten Mädchens für das Unheil verantwortlich ist, durchaus richtig liegen könnten...

Wow, was für ein Erlebnis. Im Bereich des Gothic Horror bürgt der Name Mario Bava ja sowieso für eine unglaubliche Qualität, aber Kill, Baby... Kill! dürfte in diesem Bereich vielleicht sogar sein absolutes Meisterwerk darstellen. Ganz offensichtlich von diversen Hammer-Produktionen inspiriert, entführt Bava den Zuschauer in ein abgelegenes Dorf und nimmt ihn mit auf einen richtiggehenden Trip. Was für ein visuelles Glanzstück. Da könnte man sich unzählige Einstellungen einrahmen und an die Wand hängen. Dazu eine unglaublich intensive Atmosphäre und ein wirklich extrem hoher Gruselfaktor. Verdammt noch mal, ist der Film "scary" geraten, und spannend, und einfach nur wunderschön anzusehen. Klasse!

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Mario Bava 1960er female nudity


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2019: AFTER THE FALL OF NEW YORK


2019: AFTER THE FALL OF NEW YORK 2019: AFTER THE FALL OF NEW YORK (DVD: Media Blasters/Shriek Show, USA)
(OT: 2019 - Dopo la caduta di New York | Frankreich/Italien 1983 | Regie: Sergio Martino)


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Nach einem nuklearen Krieg ist die Erde verseucht, seit Jahren wurde kein Kind mehr geboren, die Menschheit ist vom Aussterben bedroht. New York ist ein einziges Kriegsgebiet und in der Hand der brutalen Euraks. Als in New York eine scheinbar fruchtbare Frau lokalisiert wird, soll der Söldner Parsifal (Michael Sopkiw) unerkannt zu ihr gelangen und sie aus dem Gebiet der Euraks retten um so das Überleben der Menschheit zu sichern...

Herrlich dreistes Rip-Off von Carpenters Die Klapperschlange, das mit seinen unzähligen Unzulänglichkeiten in Sachen Story und Schauspielerei schon wieder richtig gut zu unterhalten weiß. Insbesondere George Eastman als Big Ape ist ganz großes Kino und über fehlende Härten kann man sich wahrlich auch nicht beklagen. Und bedenkt man das offensichtlich extrem niedrige Budget des Films, so sind die Effekte doch durchaus ansehbar geraten. Außerdem bürgt schon allein der Name Sergio Martino auf dem Regiestuhl für eine gewisse Qualität. Der hat ja nun wirklich eine ganze Menge an guten Filmen gedreht und der drückt auch diesem Endzeit-Exploiter definitiv seinen Stempel auf. Denn trotz aller Schwächen in der Story ist der Streifen ziemlich rasant und spannend geraten, hübsch fotografiert und mit einem regelrechten Ohrwurm-Score von Guido und Maurizio De Angelis ausgestattet. Hat Spaß gemacht, ziemlich großen sogar.

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Sergio Martino George Eastman 1980er New York Nahe Zukunft female nudity Dystopie


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DER GORILLA VON SOHO


DER GORILLA VON SOHO DER GORILLA VON SOHO (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Der Gorilla von Soho | Deutschland 1968 | Regie: Alfred Vohrer)


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Der mysteriöse Tod eines Millionärs ruft Inspektor Perkins (Horst Tappert) auf den Plan. Nutznießer des Todes ist eine verdächtige Wohltätigkeitsorganisation und Perkins befürchtet, dass beim Tod des Millionärs entsprechend nachgeholfen wurde...

Nach den letzten absolut sehenswerten Wallace-Verfilmungen gehört Vohrers Der Gorilla von Soho nun leider wieder zu den enttäuschenderen Streifen der Reihe. Mit Der Gorilla von Soho hat Vohrer ein Remake seines eigenen Die toten Augen von London gedreht und insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Original einer der besten Wallace-Filme überhaupt gewesen ist, ist die Enttäuschung über das Remake noch größer. Es fehlt an Spannung und Atmosphäre und die Handlung dümpelt ziemlich uninspiriert vor sich hin. Stattdessen gibt es hier zum ersten Mal den massiven Einsatz nackter Tatsachen zu bestaunen. In einem Nachtclub sind beispielsweise so einige barbusige Schönheiten zu bewundern (u.a. gibt die schnuckelige Ingrid Steeger ihr Filmdebüt und stolpert als nackte Bedienung das eine oder andere Mal durchs Bild). Da sollte die fehlende Spannung wohl durch entsprechende andere Schauwerte ersetzt werden. Gelungen ist dies allerdings nicht. Man darf gespannt sein, ob es mit dem nächsten Film Vohrers dann wieder aufwärts geht.

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Ingrid Steeger Herbert Fux Uschi Glas Horst Tappert Alfred Vohrer 1960er Remake London female nudity Euro Crime


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DIE TEUFELSWOLKE VON MONTEVILLE


DIE TEUFELSWOLKE VON MONTEVILLE DIE TEUFELSWOLKE VON MONTEVILLE (DVD: Anolis, Deutschland)
(OT: The Trollenberg Terror | Großbritannien 1958 | Regie: Quentin Lawrence)


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Eine unheimliche Wolke sorgt in der kleinen, in den Schweizer Alpen gelegenen Ortschaft Trollenberg für Angst und Schrecken. Bergsteiger verschwinden scheinbar spurlos und wenn überhaupt, wird lediglich der kopflose Leichnam der Vermissten gefunden. Der US-Wissenschaftler Alan Brooks (Forrest Tucker) und die telepathisch veranlagte Anne Pilgrim (Janet Munro) versuchen, die Mitarbeiter des ansässigen Forschungsinstituts bei der Untersuchung der Wolke zu unterstützen und so die mysteriösen Todesfälle aufzuklären...

Die 50er Jahre waren ja die absolute Hochzeit des Paranoia-Kinos, welches nicht wenige Monster, Aliens, usw. auf die Zuschauer losgelassen hat. Nicht nur in den USA wurden Filme dieser Art fast wie am Fließband gedreht, auch aus Großbritannien stammt der eine oder andere äußerst sehenswerte Genrevertreter. Einer dieser Streifen ist Die Teufelswolke von Monteville, der John Carpenter zu seinem späteren Meisterstück The Fog inspiriert hat. Bei Filmen dieser Art und aus der damaligen Zeit schreit man aus heutiger Sicht ja gerne laut das Wörtchen "Trash" und genießt die cineastischen Wundertüten dann auch aus der entsprechenden, scheinbar überlegenen Perspektive. Ich nehme mich da selbst keineswegs aus. Vom typischen 50er-Jahre-SF-Trash ist Die Teufelswolke von Monteville in meinen Augen jedoch ein gutes Stück entfernt. Die schauspielerischen Leistungen sind absolut gelungen, die erzeugte Atmosphäre wirkt bedrohlich und kommt schön gruselig rüber und die Monster sind - für damalige Produktionsstandards - ziemlich beeindruckend und richtig schön "creepy" geraten. Da rauschten schon weitaus schlechter gemachte Monster über den heimischen Bildschirm. Ich fühlte mich bestens unterhalten und spreche für Genrefreunde eine glasklare Empfehlung aus.

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Quentin Lawrence 1950er Alien


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GALAXY OF TERROR


GALAXY OF TERROR GALAXY OF TERROR (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Galaxy of Terror | USA 1981 | Regie: Bruce D. Clark)


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Gestrandet auf einem fernen Planeten, muss sich die Besatzung eines Raumschiffes mit scheinbar nicht erklärbaren Gefahren auseinandersetzen. Ein Crewmitglied nach dem anderen kommt unter mysteriösen Umständen ums Leben...

Ganz vorzügliches Alien-Ripoff aus der Corman-Schmiede. Eine gehörige Portion Spannung, gelungene Effekte, eine bedrohliche und düstere Atmosphäre und ein paar wirklich herrliche Schauwerte (Stichwort u.a.: Alien-Vergewaltigung) machen aus Galaxy of Terror einen absolut sehenswerten und verdammt unterhaltsamen Mix aus Science Fiction, Action, Horror und Mystery. Auf Schauspielerseite gibt es mit Edward Albert, Ray Walston, Zalman King, Robert Englund und Sid Haig das eine oder andere (Genre-)Schwergewicht zu bewundern und für das Production Design zeichnete kein geringerer als James Cameron verantwortlich. Wer also schon immer mal wissen wollte, wo Camerons futuristische Welten aus The Terminator und Aliens ihren Ursprung hatten, sollte sich mal diesen Streifen hier ansehen. Galaxy of Terror nimmt die Optik dieser beiden Filme praktisch vorweg und ist somit nicht nur "billiges" Ripoff eines Klassikers, sondern auch Vorbild zweier weiterer Großtaten des phantastischen Films.

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Bruce D. Clark Robert Englund Sid Haig 1980er female nudity Nahe Zukunft Alien New World Pictures


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RICA 3: JUVENILE'S LULLABY


RICA 3: JUVENILE'S LULLABY RICA 3: JUVENILE'S LULLABY (DVD: Media Blasters/Exploitation Digital, USA)
(OT: Konketsuji Rika: Hamagure komoriuta | Japan 1973 | Regie: Kôzaburô Yoshimura)


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Zum wiederholten Male landet Rica (Rika Aoki) in einer Anstalt für jugendliche Straftäterinnen und muss sich erneut mit den typischen Problemen in einer solchen Einrichtung auseinandersetzen. Doch dieses Mal hat die Anstaltsleitung noch weitaus mehr Dreck am Stecken als die zahlreichen Insassinnen. Denn Rica und ihre neuen "Freundinnen" sollen an einen Mädchenhändlerring verkauft werden...

Der Abschluss der Rica-Trilogie. Und was für einer. Teil 3 ist vielleicht sogar der beste Film der ganzen Reihe. Der Storyverlauf wirkt noch mal deutlich flüssiger als im direkten Vorgänger und ist - auch wenn es hier alles andere als lahmarschig zur Sache geht - mit dem regelrechten Plot-Overkill des Auftaktfilms schon gar nicht mehr zu vergleichen. Liebhaber zünftiger Japan-Exploitation kommen definitiv auf ihre Kosten, denn Rica 3: Juvenile's Lullaby spart wahrlich nicht an entsprechenden Schau- und Unterhaltungswerten und da Regisseur Kôzaburô Yoshimura - der Kô Nakahira auf dem Regiestuhl ablöste - in diesem Film zudem auch noch eine richtige Geschichte zu erzählen hat, gibt es neben den ganzen Schauwerten auch noch ein gehöriges Maß an Spannung obendrauf.
Möchte nach Sichtung aller drei Filme die komplette Trilogie auf jeden Fall wärmstens weiterempfehlen. Genreliebhaber sollten auf jeden Fall mal einen Blick riskieren.

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Rika Aoki Kôzaburô Yoshimura 1970er female nudity Rache Toho Sequel Pink Eiga Sexploitation WIP


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WAY OUT TOPLESS


WAY OUT TOPLESS WAY OUT TOPLESS (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Way Out Topless | USA 1967 | Regie: Lewis S. Francis)


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Eine Reise durch Stripclubs in Baltimore und Washington...

Was soll man zu einem Film wie Way Out Topless großartig schreiben? Im Endeffekt muss man das mal wieder selbst gesehen haben, um fassen zu können, welche Unglaublichkeiten im Sexploitation-Kino der 60er Jahre möglich waren. Jeder, der dieses Filmtagebuch bzw. diesen Blog ein bisschen verfolgt, wird wissen, dass ich Filme dieser Art hier schon zur Genüge besprochen habe und man sollte vielleicht meinen, irgendwann sei der Bodensatz erreicht und es geht nicht mehr absurder. Aber dank Something Weird Video stoße ich immer wieder auf neue Unglaublichkeiten. Way Out Topless beginnt als Art Dokumentation. Eine gönnerhafte Stimme teilt dem geneigten Zuschauer mit, dass nun auch Frauen den Herd kurz verlassen dürfen um sich in den in letzter Zeit in Mode gekommenen Fitness-Studios körperlich fit zu halten. Natürlich sagt diese Stimme das so nicht wörtlich, aber im übertragenen Sinne ist es doch ziemlich eindeutig. Weshalb die gezeigten Frauen in den Studios dann oben ohne trainieren wird allerdings nicht geklärt. Nach ca. 10 Minuten körperlicher Ertüchtigung wird dem zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich ungläubig dreinblickenden Zuschauer schließlich erklärt, weshalb körperliche Fitness für Frauen so wichtig ist. Es gibt nur einen Grund: damit diese in Stripclubs dem männlichen Publikum ihre Reize präsentieren können. Was danach folgt ist eine 50-minütige Reise durch Stripclubs in Baltimore und Washington, in der vollbusige Damen zu groovigen Sixties-Klängen sich ihrer Kleidung entledigen. Dann ist der Spuk zu Ende.
Richtig erschreckend an dem Streifen war für mich die Tatsache, wie sehr er mich einlullen konnte. Der groovige Sound aus den 60ern gepaart mit den teils wirklich verdammt attraktiven Stripperinnen ließ die gut 60 Minuten Laufzeit wie im Flug vergehen und irgendwie hätte ich dem bunten Treiben in dieser Mondo-Doku auch noch durchaus ein bisschen länger zusehen können. Ich bekomme langsam aber sicher Angst vor mir selbst.

Lewis S. Francis 1960er Mondo Sexploitation female nudity


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DER BERSERKER


DER BERSERKER DER BERSERKER (DVD: NEW, Deutschland)
(OT: Milano odia: la polizia non può sparare | Italien 1974 | Regie: Umberto Lenzi)


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Der größenwahnsinnige Kriminelle Giulio Sacchi (Tomas Milian) entführt mit zwei Komplizen Marilù Porrino (Laura Belli), die Tochter eines schwerreichen Industriellen und hofft auf ein stattliches Lösegeld. Ein schwieriger Fall für den ermittelnden Kommissar Grandi (Henry Silva), dem nur wenig Zeit bleibt, das Opfer aus den Händen seiner Kidnapper zu befreien...

Mal wieder amoklaufendes Exploitationkino, dieses Mal aus Italien. Umberto Lenzi lässt in seinem Poliziotto den in der Rolle des größenwahnsinnigen Kleinganoven Giulio Sacchi komplett durchdrehenden Tomas Milian auf die Zuschauer los und der macht auf seinem gnadenlosen Feldzug gegen Recht und Ordnung wahrlich keine Gefangenen. Ihm entgegengestellt ist der recht hilflos wirkende Henry Silva in der Rolle des Kommissars, der sich tatsächlich mit einem regelrechten Berserker - selten war ein deutscher Verleihtitel treffender als hier - auseinandersetzen muss. Und natürlich ist in diesem unglaublichen Feuerwerk aus Action, Gewalt und Kompromisslosigkeit auch noch Platz für attraktive Frauen. Laura Belli als Entführungsopfer, Anita Strindberg als Sacchis Freundin sowie Annie Carol Edel und Rosita Torosh als Opfer einer wirklich spektakulären Mordsequenz (Stichwort: Kronleuchter) sorgen für den einen oder anderen zusätzlichen Hingucker.

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female nudity Poliziotteschi Euro Crime 1970er Anita Strindberg Henry Silva Tomas Milian Umberto Lenzi


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UP!


UP! UP! (DVD: Arrow Films, Großbritannien)
(OT: Up! | USA 1976 | Regie: Russ Meyer)


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Die Ermordung des für seine extremen Sexorgien bekannten Altnazis Adolph Schwartz (Edward Schaaf) interessiert den ortsansässigen Sheriff Homer (Monty Bane) weniger. Stattdessen konzentriert er sich lieber auf das Disziplinieren von Verkehrssünderinnen. Und als Homer Zeuge wird, wie die überaus attraktive Tramperin Margo (Raven Da La Croix) in Notwehr einen Vergewaltiger tötet, rutschen die Ermittlungen im Mordfall Schwartz in Homers Prioritätenliste noch ein gutes Stück tiefer...

Nach den bereits ziemlich tollen Beyond the Valley of the Dolls und Faster, Pussycat! Kill! Kill! war Up! nun meine dritte Begegnung mit dem Kino von Russ Meyer und auch dieser Streifen konnte mich auf ganzer Linie überzeugen. Up! stammt aus Meyers Spätwerk und enthält so ziemlich alle Zutaten, die aus dem Busen-Fetischisten den wohl bekanntesten Sexploitation-Regisseur seiner Zeit gemacht haben. Nach einem absurd-komischen Anfang im S/M-Keller eines Altnazis und der Ermordung desselben durch einen maskierten Unbekannten mit Hilfe eines Piranhas geht es in Sachen Sex, Gewalt und nackten Tatsachen so richtig zur Sache. Nackte Schönheiten mit üppigen Oberweiten - verdammt noch mal, ist Raven De La Croix in der Rolle der Margo Winchester heiß -, obskure Gestalten, unerwartete Gewaltausbrüche und wirklich ausgesprochen erotische und mit viel Liebe zum Detail gefilmte Sexszenen verwöhnen den geneigten Zuschauer und sorgen für beste Unterhaltung. Die ursprüngliche Ausgangssituation des Films wird dabei mehr oder weniger links liegen gelassen, lediglich kurz eingestreute Sequenzen mit einer nackten Erzählerin - gespielt von der vollbusigen Kitten Natividad - erinnern an die Tat und erst zum Ende hin, wenn man sich als Zuschauer schon langsam zu fragen beginnt, was das Gezeigte eigentlich alles soll, schließt sich der Kreis. Ich war alles in allem ziemlich angetan von dem Streifen und freue mich schon auf weitere Sichtungen aus Meyers Filmographie.

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Russ Meyer 1970er female nudity Sexploitation


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SUNSHINE REGGAE AUF IBIZA


SUNSHINE REGGAE AUF IBIZA SUNSHINE REGGAE AUF IBIZA (DVD: Marketing, Deutschland)
(OT: Sunshine Reggae auf Ibiza | Deutschland 1983 | Regie: Franz Marischka)


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Als Landwirt Karl (Karl Dall) mit der Post eine Autogrammkarte der von ihm regelrecht angebeteten Sängerin Linda Lou (Isa Haller) bekommt, hält er diese für eine Liebeserklärung und begibt sich schnurstracks auf den Weg nach Ibiza um seine große Liebe zu finden...

Sag beim Abschied leise Servus. Dieses Motto war definitiv nichts für den früheren Schnulzen- und späteren Sexfilm-Regisseur Franz Marischka und so beendete dieser seine Karriere im Jahre 1983 mit einem Triple-Feature denkwürdiger Exploiter. Im Juli startete Die unglaublichen Abenteuer des Guru Jakob, im August war die Dirndljagd am Kilimandscharo an der Reihe und im November ließ Marischka mit Sunshine Reggae auf Ibiza die absolute Bombe platzen. Ich hatte den Streifen nun schon viele Jahre nicht mehr gesehen und das jetzige Wiedersehen war einfach nur grandios. Wie Karl Dall hier durch einen komplett sinn- und logik-befreiten Plot stolpert, wie hier in unglaublichster Art und Weise wohl wirklich alle existenten Kalauer und Karnevalsgags ohne Sinn und Verstand aneinandergereiht werden und wie hier dann zusätzlich noch Schauwert an Schauwert platziert wird, ist wirklich sagenhaft. Würde gerne mal Reaktionen von unbedarften Zuschauern beobachten, die ohne Vorkenntnis zum ersten Mal mit diesem Heuler konfrontiert werden. Das dürfte mindestens genauso unterhaltsam sein wie der Film selbst. Sunshine Reggae auf Ibiza ist pure Exploitation, ein grenzdebiler Film für die Ewigkeit den man als Freund des "schlechten Geschmacks" einfach in sein Herz schließen muss.

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Franz Marischka Olivia Pascal Bea Fiedler 1980er female nudity Lisa Film Sexploitation Karl Dall


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MODESTY BLAISE


MODESTY BLAISE MODESTY BLAISE (DVD: 20th Century Fox, USA)
(OT: Modesty Blaise | Großbritannien 1966 | Regie: Joseph Losey)


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Um Ölförderrechte zu verlängern ist die britische Regierung bereit, einem Scheich Diamanten im Wert von 50 Millionen Pfund zu überlassen. Doch die geplante Übergabe scheint unter keinem guten Stern zu stehen, denn Gerüchten zufolge hat der berüchtigte Diamantenräuber Gabriel (Dirk Bogarde) bereits seine Fühler nach den Diamanten ausgestreckt. Die mit allen Wassern gewaschene Superagentin Modesty Blaise (Monica Vitti) soll nun verhindern, dass Gabriel seinen Plan durchführen kann...

Irgendwo zwischen Agentenfilm, Abenteuerstreifen, Krimi, Komödie und Trash bewegt sich Modesty Blaise, eine weibliche James-Bond-Variante aus dem Jahr 1966. Der Streifen ist in allererster Linie ein Fest für die Augen, über die dürftige und auch nicht immer den Grenzen der Logik folgende Handlung muss und sollte man sich vielleicht auch besser keine großartigen Gedanken machen. Modesty Blaise ist bunt, kunterbunt sogar, und punktet mit tollen Settings, Kulissen und Kostümen, komplett überzeichneten Charakteren und einem namhaften Cast - Monica Vitti, Terence Stamp, Dirk Bogarde - der sich scheinbar komplett dazu verpflichtet hat, ein gnadenloses Overacting zu betreiben. Dazu gesellt sich noch ein herrlich grooviger Sixties-Score und fertig ist die Wundertüte. Lediglich ein bisschen arg lang geraten ist der mit einer stattlichen Laufzeit von gut 2 Stunden ausgestattete Streifen. Denn um diese adäquat zu füllen reichen die vorhandenen Schauwerte leider nicht wirklich aus und so machte sich doch zum einen oder anderen Zeitpunkt ein bisschen Langeweile breit. Ansonsten aber wirklich äußerst nett anzusehen und für Genrefreunde sicher einen Blick wert.

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Joseph Losey 1960er


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THE YOUNG GRADUATES


THE YOUNG GRADUATES THE YOUNG GRADUATES (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: The Young Graduates | USA 1971 | Regie: Robert Anderson)


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Kurz vor ihrem Highschool-Abschluss entscheidet sich die hübsche Mindy (Patricia Wymer) dazu, ein bisschen Abwechslung in ihr Leben zu bringen. Ihren langweiligen Freund Bill (Gary Rist) lässt sie fortan links liegen und versucht stattdessen, einen ihrer Lehrer (Tom Stewart) zu verführen...

Hab ich hier eigentlich schon mal erwähnt, dass ich die Filme aus der Crown Library vergöttere? :D Ich weiß, das ist ne ironische Frage, aber ich kann meine Vorliebe für diese Exploitation-Schmiede einfach nicht oft genug wiederholen. Auch The Young Graduates transportiert dieses wunderbare 70er-Jahre-Drive-In-Feeling auf einfach nur herrliche Art und Weise. Der Streifen dreht sich um die kurz vor dem Schulabschluss stehende Mindy Evans - gespielt von der süßen Patricia Wymer, die mich schon in dem zwei Jahre zuvor entstandenen The Babysitter begeistern konnte - die von der Abenteuerlust gepackt wird und sich, nachdem sie erst kurz zuvor einen ihrer Lehrer erfolgreich verführen konnte, gemeinsam mit einer Freundin per Anhalter auf einen Trip nach Big Sur begibt. Eine federleichte Inszenierung, ein eingängiger Soundtrack, so einige WTF-Momente und die schon angesprochene 70er-Jahre-Atmo machen aus The Young Graduates eine absolut runde Angelegenheit.

Robert Anderson Patricia Wymer Debbie Osborne 1970er female nudity Sexploitation Crown International Pictures


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SCHULMÄDCHEN-REPORT 12 - JUNGE MÄDCHEN BRAUCHEN LIEBE


SCHULMÄDCHEN-REPORT 12 - JUNGE MÄDCHEN BRAUCHEN LIEBE SCHULMÄDCHEN-REPORT 12 - JUNGE MÄDCHEN BRAUCHEN LIEBE (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Schulmädchen-Report, 12. Teil - Wenn das die Mammi wüßte | Deutschland 1978 | Regie: Walter Boos)


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Um die nächste Ausgabe ihrer Schülerzeitung mit interessanten Berichten zu füllen, suchen die zuständigen Redakteure aus eingesendeten Briefzuschriften passende Geschichten aus...

Langsam aber sicher nähere ich mich dem Ende der Schulmädchen-Report-Reihe, die sich im mittlerweile 12. Film so langsam aber sicher totzulaufen scheint. Neues gibt es lediglich von der FSK-Front zu berichten. Teil 12 ist nämlich, obwohl er auch nichts anderes zeigt wie die anderen 11 Filme zuvor, einer der wenigen Filme der Reihe, die ab 16 Jahren freigegeben wurden. Und das obwohl gleich zu Beginn eine Inzest-Episode zu "bewundern" ist. Ansonsten unterscheidet sich natürlich auch dieser Film nicht großartig von den paar Teilen davor. Ernste und komische Episoden wechseln sich ab, eingebettet in eine minimale Rahmenhandlung. Waren es in Filmen zuvor noch Lehrerkonferenzen oder eine Radioshow, in der die Geschichten zum Besten gegeben wurden, ist es nun das Treffen einer Handvoll Redakteure einer Schülerzeitung, die aus Briefzuschriften vorliest. Ein gewisser Grad an Schau- und Unterhaltungswerten ist definitiv vorhanden, die kann man aber wirklich nur dann genießen, wenn man ein Faible für Kino dieser Art hat und sich vor der Sichtung dieses Films eine ausgedehnte Schulmädchen-Report-Pause gegönnt hat. Den letzten Teil der Reihe werde ich mir wohl dann irgendwann Anfang nächsten Jahres ansehen.

Walter Boos 1970er female nudity Sequel Sexploitation Teensploitation


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EBOLA SYNDROME


EBOLA SYNDROME EBOLA SYNDROME (DVD: Discotek Media, USA)
(OT: Yi boh lai beng duk | Hongkong 1996 | Regie: Herman Yau)


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Der Restaurantangestellte Kai (Anthony Wong) flüchtet - nachdem er seinen Chef und dessen Frau bestialisch ermordet hat - aus Hongkong nach Südafrika um dort unterzutauchen. Dem Restaurant-Business bleibt Kai treu und arbeitet fortan in Südafrika als Bedienung. Als er gemeinsam mit seinem neuen Chef in einem abgelegenen Dorf eine Fleischlieferung abholen soll, vergewaltigt Kai aus Langeweile eine Eingeborene und steckt sich dabei mit dem Ebola Virus an...

Hossa, ein komplett überdrehter Exploiter aus Hongkong. Regisseur Herman Yau, der ja schon für den ziemlich geschmacklosen The Untold Story verantwortlich zeichnete, hebelt auch in Ebola Syndrome sämtliche Grenzen des guten Geschmacks aus. Anthony Wong in der Hauptrolle des schmierigen Kai San läuft über die komplette Laufzeit von knapp 100 Minuten Amok und tritt jegliche Art der "political correctness" regelrecht mit Füßen. Einer dieser Filme, die bestens dazu geeignet sind, unbedarfte Zuschauer bis aufs Mark zu schockieren. Da dürfte bereits die Anfangssequenz genügen, in der Kai San mit der Frau seines Bosses schläft, von diesem erwischt, geprügelt und auf übelste Weise erniedrigt wird und dann in einem unnachahmlichen Gewaltausbruch sich seiner Haut zu wehren beginnt und die komplette Familie auslöscht. Und das ist nur der Anfang eines schier unglaublichen Films, der am Ende in einem schon fast irrsinnig zu nennenden Finale gipfelt. Zeitweise war das sogar mir schon etwas zu sehr "over the top". Und dabei ist das ganze ja eigentlich "nur" eine rabenschwarze Komödie.

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Herman Yau Anthony Wong 1990er Shocksploitation Afrika female nudity


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IM BANNE DES UNHEIMLICHEN


IM BANNE DES UNHEIMLICHEN IM BANNE DES UNHEIMLICHEN (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Im Banne des Unheimlichen | Deutschland 1968 | Regie: Alfred Vohrer)


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Bei der Beerdigung von Sir Oliver Ramsey ertönt aus dem Sarg des Verstorbenen plötzlich ein unheimliches Lachen. Als kurze Zeit später Dr. Merryl (Otto Stern), der Anwalt der Familie Ramsey, ermordet aufgefunden wird, nimmt sich Inspektor Higgins (Joachim Fuchsberger) des Falles an. Sir Cecil (Wolfgang Kieling), der Bruder von Sir Oliver, ist sogar davon überzeugt, dass sein Bruder noch lebt und für den Mord an Dr. Merryl verantwortlich ist...

Der nächste Wallace-Film aus der Farbära und wieder nahm Alfred Vohrer auf dem Regiestuhl Platz. Eine einschneidende Änderung gab es bei der Besetzung. Siegfried Schürenberg in der Rolle des Sir John scheint ab diesem Streifen nicht mehr mit von der Partie zu sein. Dessen Klamaukpart hat nun Hubert von Meyerinck als Sir Arthur inne. Ein durchaus adäquater Ersatz, von Meyerinck konnte ja bereits in Der Bucklige von Soho als durchgeknallter General Edward Perkins durchaus überzeugen. Ansonsten gibt es nicht sonderlich viel Neues zu berichten. Auch Im Banne des Unheimlichen ist ein typischer Farb-Wallace geworden. Die Atmosphäre der alten S/W-Filme kann wohl einfach nicht mehr erreicht werden, dafür punktet der Streifen aber mit einer ausgewogenen Mischung aus Spannung und Komik. Der Film ist äußerst kurzweilig geraten und die überaus negativen Stimmen, die man ja immer über die Farb-Ära zu hören bekommt, kann ich - nachdem ich ja nun doch schon einige dieser Filme gesehen habe - nicht wirklich teilen (lediglich Die blaue Hand und Der Mönch mit der Peitsche fand ich nicht so gelungen). Mir hat Im Banne des Unheimlichen Spaß gemacht, insbesondere auch aufgrund der einen oder anderen wirklich naiv-bescheuerten Idee, welche dem Film jede Menge trashigem Charme verleihen. Höhepunkt ist dabei das Make-up des von Peter Mosbacher gespielten Ramiro. Der sieht aus wie Hulk und ich fragte mich sofort, warum die ihn eigentlich grün angemalt haben. Die Erklärung folgte auf dem Fuß: Ramiro wird in einer kurzen Dialogsequenz als West-Inder vorgestellt und hat aus diesem Grund wohl einen grünen Anstrich erhalten. Einfach unglaublich!

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Pinkas Braun Joachim Fuchsberger Alfred Vohrer Ewa Strömberg 1960er London Euro Crime


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SUPERMEN DÖNÜYOR


SUPERMEN DÖNÜYOR SUPERMEN DÖNÜYOR (DVD: Onar Films, Griechenland)
(OT: Süpermen dönüyor | Türkei 1979 | Regie: Kunt Tulgar)


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Völlig unerwartet muss sich der unscheinbare Tayfun (Tayfun Demir) damit auseinandersetzen, dass er gar kein Mensch ist, sondern von einem fernen Planeten stammt und unter der Sonne der Erde über übermächtige Kräfte verfügt. Aus Tayfun wird Süpermen...

Wie kann man die Seherfahrung von Karate, Küsse, blonde Katzen noch toppen? Indem man gleich im Anschluss die türkische Variante von Superman einlegt. Was für ein Double Feature! Süpermen Dönüyor ist Guerilla-Filmmaking allererster Güte. Trash in Reinform, den man - ein entsprechendes Faible für Filme dieser Art vorausgesetzt - einfach in sein Herz schließen muss. Hier hatte wohl so gut wie keiner der Beteiligten einen wirklich Plan bzw. eine Strategie von dem, was da vor oder hinter der Kamera getan werden muss, dafür dürften aber alle der Beteiligten einen riesigen Spaß bei der Verwirklichung dieses filmischen Gesamtkunstwerks gehabt haben. Die Story wurde vom US-Vorbild geklaut, ebenso der Score, welcher aus Williams' original Superman-Score und verschiedenen anderen, insbesondere aus Bond-Filmen stammenden Musikstücken besteht, sämtliche Darsteller überzeugen durch ein absolut extremes Overacting und über Sets, Ausstattung oder Effekte legen wir lieber mal den Deckmantel des Schweigens. Muss man gesehen haben, um es zu glauben und wer nach der Sichtung diesen unglaublich sympathischen und kindlich-naiven Blödsinn nicht in sein Herz schließen kann, hat wohl ein Herz aus Stein.

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Kunt Tulgar 1970er Turksploitation





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