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One Night Stands und wahre Liebe


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KARATE, KÜSSE, BLONDE KATZEN


KARATE, KÜSSE, BLONDE KATZEN KARATE, KÜSSE, BLONDE KATZEN (DVD: Camera Obscura, Deutschland)
(OT: Yang chi | Deutschland/Hong Kong 1974 | Regie: Ernst Hofbauer/Kuei Chi Hung)


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Chinesische Piraten überfallen ein Handelsschiff und bringen dabei fünf junge Frauen (Sonja Jeannine, Diane Drube, Gillian Bray, Tamara Elliot und Deborah Ralls) in ihre Gewalt. Diese sollen zu Konkubinen ausgebildet und anschließend gewinnbringend verkauft werden. Doch die gefangenen Damen wissen sich schon sehr bald ihrer Haut zu wehren...

Seit ich vor ein paar Jahren mal über einen Trailer zu diesem Film gestolpert bin - ich denke, der dürfte im Bonusmaterial der CineClub-DVD zu Der tödliche Schatten des Mr. Shatter enthalten gewesen sein - wollte ich Karate, Küsse, blonde Katzen sehen. Dank Camera Obscura und ihrer wirklich ganz hervorragenden DVD war es nun endlich soweit. Und was soll ich sagen: Ich hatte ja wirklich einen extremst durchgeknallten Film erwartet - was soll man aus einer Kollaboration zwischen den Shaw Brothers und dem Produzenten der Schulmädchen-Report-Reihe auch anderes erwarten -, aber was ich hier zu sehen und insbesondere auch zu hören bekommen habe, hätte ich mir nicht in meinen kühnsten Träumen vorstellen können. Karate, Küsse, blonde Katzen ist regelrecht die Definition von Trash, Exploitation, Bahnhofskino, usw. Ein Knaller jagt den nächsten, die deutsche Synchro - auch wenn ich mir solche Synchros normalerweise nicht mehr anhören kann - schlägt dem Fass dabei den Boden aus und trägt erheblich zum hohen Spaßfaktor des Streifens bei. Schauwert reiht sich an Schauwert. Ob da nun ein paar Gewaltspitzen fehlen, die wohl schon damals zum Kinostart entfernt worden sind und nicht mehr auffindbar zu sein scheinen, ist im Endeffekt auch schon egal. Der Streifen ist auch in der vorliegenden Fassung pures "eye candy" und dürfte wohl wirklich jeden Genrefreund begeistern. Holy Shit!

TRAILER:


Ernst Hofbauer Kuei Chi Hung 1970er female nudity Sexploitation Shaw Brothers


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DER HUND VON BLACKWOOD CASTLE


DER HUND VON BLACKWOOD CASTLE DER HUND VON BLACKWOOD CASTLE (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Der Hund von Blackwood Castle | Deutschland 1968 | Regie: Alfred Vohrer)


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Obwohl Jane Wilson (Karin Baal) das gerade erst geerbte Anwesen Blackwood Castle unter keinen Umständen verkaufen will, tauchen immer wieder Kaufinteressenten im Schloss auf die reges Interesse an einem Erwerb zeigen. Da allerdings praktisch jeder dieser Interessenten kurze Zeit später unter mysteriösen Umständen im Moor sein Leben lassen muss, ruft dies Sir John (Siegfried Schürenberg) auf den Plan, der gemeinsam mit seiner Sekretärin Mabel Finley (Ilse Pagé) herauszufinden versucht, welches Geheimnis Blackwood Castle umgibt...

Nachdem Die blaue Hand und Der Mönch mit der Peitsche mich nicht mehr ganz überzeugen konnten und ich schon Befürchtungen hatte, die negativen Stimmen zur Farb-Ära würden sich langsam aber sicher bestätigen, kriegt Vohrer mit Der Hund von Blackwood Castle wieder die Kurve und liefert einen absolut überzeugenden Beitrag zur Reihe ab. Die Story ist ziemlich spannend geraten und manchmal kommt sogar kurz die typische Wallace-Atmosphäre auf. Mit Heinz Drache und Horst Tappert gibt es zudem zwei echte Schwergewichte in den Hauptrollen, Siegfried Schürenberg ist als Sir John wieder für die Lacher verantwortlich und mit der ungemein attraktiven Karin Baal gibt es auch mal wieder einen extrem schnuckeligen Love Interest. Bin mal gespannt, ob diese Qualität jetzt gehalten werden kann, oder ob das nur ein letztes Aufbäumen vor dem endgültigen Niedergang der Reihe war.

TRAILER:


Horst Tappert Alfred Vohrer 1960er Euro Crime


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FRANKENSTEINS UNGEHEUER


FRANKENSTEINS UNGEHEUER FRANKENSTEINS UNGEHEUER (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: The Evil of Frankenstein | Großbritannien 1964 | Regie: Freddie Francis)


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Baron Frankenstein (Peter Cushing) ist - nachdem sein Labor von einem Priester zerstört wurde - mal wieder auf der Flucht und zieht sich gemeinsam mit seinem Assistenten Hans (Sandor Elès) auf sein altes Schloss nach Karlsbad zurück. Dort muss er feststellen, dass praktisch sein ganzes Hab und Gut vom raffgierigen Bürgermeister (David Hutcheson) beschlagnahmt wurde und entdeckt außerdem, sehr zu seiner Überraschung, dass die von ihm einst geschaffene Kreatur (Kiwi Kingston) hoch in den Bergen und praktisch unversehrt im Eis eingefroren wurde...

6 Jahre nach Teil 2 kam mit Frankensteins Ungeheuer im Jahr 1964 der dritte Film der von den britischen Hammer Studios produzierten Reihe in die Kinos. Regie führte dieses Mal Freddie Francis und nicht mehr Terence Fisher. Der Qualität des Streifens hat das nicht im Geringsten geschadet. Auch Frankensteins Ungeheuer kann mit den typischen Markenzeichen der Hammer-Produktionen punkten, sprich: Settings und Atmosphäre passen wie die Faust aufs Auge. Baron Frankenstein kehrt in sein altes, verwahrlostes Schloss zurück, findet kurze Zeit später in einer Berghöhle seine erste Kreatur - eingefroren im Eis - wieder und macht sich erneut an die Arbeit. Die Maske des Monsters ist dabei richtig schön gruselig geworden und die Helfershelfer des Barons bestehen aus teils ziemlich skurrilen Figuren. Frankensteins Ungeheuer hat tatsächlich so einiges zu bieten und überrascht stellenweise sogar mit ziemlich schwarz-humorigen Momenten und einem gesunden Schuss wehmütiger, fast melancholischer Stimmung. Ich bin jetzt schon auf die Weiterführung der Reihe mit Frankenstein schuf ein Weib - wieder von Regisseur Terence Fisher - gespannt und hoffe sehr, dass der Frankenstein-Reihe das Schicksal der Dracula-Reihe von Hammer erspart bleibt. Bei der konnte man ab dem vierten Film ja leider doch einen deutlichen Qualitätsabfall feststellen.

TRAILER:


Peter Cushing Freddie Francis 1960er Sequel Hammer Film


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TERRIFYING GIRLS' HIGH SCHOOL: LYNCH LAW CLASSROOM


TERRIFYING GIRLS' HIGH SCHOOL: LYNCH LAW CLASSROOM TERRIFYING GIRLS' HIGH SCHOOL: LYNCH LAW CLASSROOM (DVD: Panik House, USA)
(OT: Kyôfu joshikôkô: Bôkô rinchi kyôshitsu | Japan 1973 | Regie: Norifumi Suzuki)


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Drei jugendliche Straftäterinnen (Miki Sugimoto, Misuzu Oota und Seiko Saburi) werden in eine entsprechende Reformschule eingewiesen und sehen sich dort schnell mit einem von der Schulleitung eingesetzten, aus Schülerinnen bestehenden Disziplinarkomitee unter der Leitung der skrupellosen Maki (Reiko Ike) konfrontiert. Um ihre Mitschülerinnen zu disziplinieren schreckt Maki auch vor Folter und Mord nicht zurück...

Ein ganz vorzügliches Beispiel für regelrecht amoklaufendes Exploitation-Kino aus Japan. Was Regisseur Norifumi Suzuki - auch verantwortlich für den tollen Beautiful Girl Hunter - mit Terrifying Girls' High School: Lynch Law Classroom auf den Zuschauer loslässt, muss man einfach gesehen haben um es glauben zu können. Bereits in den ersten paar Minuten hagelt es - um die Protagonistinnen des bunten Treibens vorzustellen - regelrechte Exzesse aus Sadismen und Gewalt und wenn man im Anschluss kurz zum Durchschnaufen kommt und denkt, Suzuki würde es nun etwas ruhiger und gemäßigter angehen lassen, wird man schon wieder mit den nächsten "Höhepunkten" konfrontiert. Der Streifen versinkt förmlich in seinen Schauwerten, bleibt dabei überraschenderweise aber immer spannend und interessant. Der Handlungs- und Charakterentwicklung schadet der aus Sex und Gewalt bestehende Overkill nämlich keineswegs. Und dann hat Regisseur Suzuki die Hauptrollen der beiden rivalisierenden Anführerinnen auch noch mit zwei ganz hervorragenden Darstellerinnen - Miki Sugimoto (bekannt aus Zero Woman: Red Handcuffs) und Reiko Ike (bekannt aus Sex & Fury und Female Yakuza Tale) – besetzt, die sowohl mit ihren körperlichen Reizen und Kampfkünsten als auch mit ihrem schauspielerischem Talent auf ganzer Linie überzeugen. Von mir gibt's ne dicke Empfehlung für den Streifen und ich bin schon sehr gespannt, was mich in der Pinky Violence Collection vom leider nicht mehr existierenden US-Label Panik House Entertainment noch alles erwartet.

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Norifumi Suzuki Miki Sugimoto Reiko Ike 1970er female nudity Sequel Toei Pink Eiga


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THE MINI-SKIRT MOB


THE MINI-SKIRT MOB THE MINI-SKIRT MOB (DVD: MGM, USA)
(OT: The Mini-Skirt Mob | USA 1968 | Regie: Maury Dexter)


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Getrieben von Eifersucht macht die attraktive Shayne (Diane McBain), Anführerin der Motorradgang "The Mini-Skirt Mob", gemeinsam mit ihrer Bande (u.a. Patty McCormack, Harry Dean Stanton) Jagd auf ihren früheren Liebhaber Jeff (Ross Hagen) und dessen frisch angetrauter Braut Connie (Sherry Jackson). Was für die meisten Mitglieder der Gang zunächst nur ein harmloser Spaß zu sein scheint, entwickelt sich durch Shaynes Hass auf Jeff und Connie jedoch schon bald zum blutigen Ernst...

Seit der Sichtung des leider nicht allzu sehr gelungenen Hell Ride vor einigen Wochen hatte ich mal wieder Lust auf eines der Vorbilder und die Wahl fiel auf The Mini-Skirt Mob, ein in vielerlei Hinsicht ungewöhnlicher Biker-Film. Zum einen geben hier die Frauen den Ton an und stellen so das starke Geschlecht dar, zum anderen handelt es sich bei der Story um eine lupenreine Westerngeschichte und dann kann man den im Jahr 1968 entstandenen Film auch noch durchaus als etwas gemäßigten Vorgänger der Terrorstreifen der 70er Jahre - insbesondere Fight for Your Life, aber auch The Last House on the Left kommen mir in den Sinn - sehen. Da der Streifen es zudem auch noch schafft über die nahezu komplette Laufzeit die Spannung hoch zu halten, mit einigen überraschenden Härten und Gemeinheiten aufwartet und mit seiner vorzüglich gewählten weiblichen Besetzung mehr als nur einen echten Hingucker zu bieten hat, gibt es an The Mini-Skirt Mob eigentlich nichts zu mäkeln.

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Maury Dexter 1960er female nudity Rache American International Biker Movie


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CHICAGO POKER


CHICAGO POKER CHICAGO POKER (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: Truck Turner | USA 1974 | Regie: Jonathan Kaplan)


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Als Kopgeldjäger Truck Turner (Isaac Hayes) gemeinsam mit seinem Partner Jerry (Alan Weeks) den flüchtigen Zuhälter Gator (Paul Harris) dingfest machen will, kommt dieser dabei zu Tode. Gators Geliebte Dorinda (Nichelle Nichols) setzt daraufhin ein Kopfgeld auf Truck aus und schon bald ist die gesamte Unterwelt hinter ihm her...

Mit Chicago Poker hat Regisseur Jonathan Kaplan definitiv ein Highlight des Blaxploitation-Kinos abgeliefert und vor Filmen wie Coffy, Foxy Brown oder auch Shaft muss sich der Streifen um den Kopfgeldjäger Truck Turner, der vom Jäger zum Gejagten wird, wahrlich nicht verstecken. Isaac Hayes in der Rolle des (Original)-Titel-Helden ist einfach eine verdammt coole Rampensau, der Streifen ist zudem ausgesprochen spannend geraten, bietet tolle Actionsequenzen (Schießereien, Verfolgungsjagden - alles da, was das Herz begehrt) und überzeugt darüber hinaus mit einem nicht zu verachtenden Maß an Härte. Und über den wieder mal grandiosen Soundtrack und diese wunderbare Atmosphäre der 70er Jahre muss ich wohl keine großen Worte verlieren. Selbst Leute, die mit dem Genre bisher nicht sonderlich viel anfangen konnten bzw. nicht so sehr mit dem Blaxploitation-Kino vertraut sind, dürfen hier gerne mal einen Blick wagen. Ein absoluter Volltreffer!

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Dick Miller Los Angeles American International Blaxploitation female nudity car chase Jonathan Kaplan 1970er Yaphet Kotto Rache


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THE GIRL WITH HUNGRY EYES


THE GIRL WITH HUNGRY EYES THE GIRL WITH HUNGRY EYES (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: The Girl with the Hungry Eyes | USA 1967 | Regie: William Rotsler)


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Um ihre Geliebte Kitty (Adele Rein) vom männlichen Geschlecht fernzuhalten, schreckt Kampflesbe Tigercat (Cathy Crowfoot) auch vor Mord und Totschlag nicht zurück...

Sexploitation aus den 60ern. Hab mir da in den letzten Wochen und Monaten ja schon den einen oder anderen Streifen aus der "Schatztruhe" von Something Weird Video zu Gemüte geführt und auch an diesen charmant-naiven Filmchen kann ich mich gar nicht satt sehen. The Girl with Hungry Eyes ist eine weitere kleine Obskurität aus dieser längst vergangenen Zeit. Durch einen Sprecher aus dem Off als eine Art Aufklärungsfilm getarnt, verwöhnen die Filmemacher das männliche Zielpublikum in diesem - im Endeffekt erzkonservativen - Streifen zuerst mit ein paar nackten Tatsachen und stellen danach allen Ernstes die gleichgeschlechtliche Liebe als eine Art Krankheit dar. Es ist wirklich kaum zu fassen, was damals so alles das Licht der Leinwände erblicken konnte.
Rein unterhaltungstechnisch ist The Girl with Hungry Eyes - der unter dem Titel Teufel der Wollust im Jahr 1968 übrigens sogar in den deutschen Kinos startete (allerdings in einer um knapp 30 (!) Minuten gekürzten Rumpffassung) - allerdings eher am unteren Durchschnittslevel anzusiedeln. Das Nichts an Story wird auf gut 80 Minuten aufgebläht und für einen Film dieser Art ist das einfach viel zu lang. Da macht sich dann doch relativ schnell Langeweile breit. Im Endeffekt wirklich nur für Exploitation-Allesfresser wie mich interessant.

William Rotsler 1960er female nudity Sexploitation


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MALIBU BEACH


MALIBU BEACH MALIBU BEACH (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: Malibu Beach | USA 1978 | Regie: Robert J. Rosenthal)


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Dina (Kim Lankford), die neue Rettungsschwimmerin am Strand von Malibu, zieht die Blicke aller Männer auf sich. Insbesondere Ober-Macho Dugan (Steve Oliver) hat ein Auge auf die attraktive Schönheit geworfen. Als Dina und ihre besten Freundin Sally (Susan Player) sich ausgerechnet mit Dugans Erzrivalen Bobby (James Daughton) und dessen Kumpel Paul (Michael Luther) anfreunden, kommt es zu Reibereien am sonst so idyllischen Strand...

Typischer Crown-Stuff. In Malibu Beach geht es wieder mal vornehmlich um Sommer, Sonne, Strand, Parties, gute Laune und eine rassige neue Rettungsschwimmerin, die den männlichen Strandgästen den Kopf verdreht. Ein klitzekleines bisschen Romantik, eine gehörige Portion Gross-Out-Humor und ein nicht zu verachtendes Level an blanken Brüsten - letzteres insbesondere wegen eines Running Gags um einen Hund, der den sich sonnenden Schönheiten die Bikini-Oberteile klaut - machen aus Malibu Beach einen ausgesprochen kurzweiligen Teensploiter, der mich ganz vorzüglich zu unterhalten wusste. Ich mag diesen Kram einfach. Warum das so ist, kann ich eigentlich gar nicht erklären.

CLIP:


Robert J. Rosenthal Bill Adler 1970er Teensploitation female nudity Crown International Pictures


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BLIND WOMAN'S CURSE


BLIND WOMAN'S CURSE BLIND WOMAN'S CURSE (DVD: Discotek Media, USA)
(OT: Kaidan nobori ryû | Japan 1970 | Regie: Teruo Ishii)


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Akemi (Meiko Kaji), Anführerin eines Yakuza-Clans, hat alle Hände voll zu tun um einen rivalisierenden Clan davon abzuhalten, ihren Clan zu vernichten. Im ganzen Trubel taucht wie aus dem Nichts auch noch eine mysteriöse, blinde Schwertkämpferin (Hoki Tokuda) auf, die mit Akemi noch eine offene Rechnung zu begleichen hat...

Exploitation aus Japan hat mich bisher noch selten enttäuscht. Blind Woman's Curse von Regisseur Teruo Ishii war nun aber leider nicht wirklich überzeugend. Der Mix aus Samurai-, Yakuza-, Mystery- und Horrorfilmelementen wirkte auf mich größtenteils ziemlich unausgegoren und sonderlich fesseln konnte die Story in meinen Augen auch nicht. Zudem hätte ich mir ein bisschen mehr Screentime der Hauptdarstellerin gewünscht. Meiko Kaji - hier in einer ihrer frühen Rollen und noch vor Lady Snowblood- bzw. Female Prisoner-Ehren - geht in dem ganzen Wust fast ein bisschen unter. Schade drum. Ein wenig entschädigen konnte dann allerdings das komplett abgedrehte Finale, in dem es ordentlich zur Sache ging und in dem dann auch einige äußerst nette Blutfontänen-Effekte zu sehen waren.

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female nudity 1970er Meiko Kaji Teruo Ishii Nikkatsu Rache


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PRIVATE SCHOOL


PRIVATE SCHOOL PRIVATE SCHOOL (DVD: Universal, USA)
(OT: Private School | USA 1983 | Regie: Noel Black)


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Christine (Phoebe Cates), Schülerin an einem privaten Mädcheninternat, ist unsterblich in Jim (Matthew Modine), der eine nahegelegene Schule für Jungs besucht, verliebt. Doch die Liebe der beiden wird auf eine harte Probe gestellt als sich Christines Erzfeindin Jordan (Betsy Russell) ebenfalls für Jim zu interessieren beginnt und alles versucht um ihn für sich zu gewinnen...

Nach BoardingHouse kommt einem wohl jeder Film wie ein gottverdammtes Meisterwerk vor, sogar Private School, eine dieser typischen, kleinen Teenie-Highschool-Komödien aus den 80er Jahren. Natürlich ist Noel Blacks Streifen kein Meisterwerk, dafür aber eine höchst vergnügliche Angelegenheit. An bescheuerten Scherzen - einige davon sogar durchaus gelungen - fehlt es dem Streifen genauso wenig wie an nackten Tatsachen. Im Mittelpunkt der Story stehen Phoebe Cates - das Mädchen im roten Bikini aus Fast Times at Ridgemont High - und Betsy Russell - die zwei Jahre später in Avenging Angel und Tomboy abermals die Köpfe des männlichen Publikums verdrehen sollte -, die sich einen herrlichen Zweikampf um den damals noch ganz am Anfang seiner Karriere stehenden Matthew Modine liefern. Und dann ist auch noch Sylvia "Emmanuelle" Kristel mit von der Partie - für Schauwerte ist also wahrlich gesorgt. :D
Genrefans sollten durchaus mal einen Blick riskieren, mittlerweile ist auch eine deutsche DVD von MIG auf dem Markt, die der mir vorliegenden US-Scheibe qualitativ wohl ebenbürtig sein dürfte und zudem auch für kleines Geld zu bekommen ist.

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Betsy Russell Phoebe Cates Noel Black Sylvia Kristel 1980er female nudity Teensploitation


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SWITCHBLADE SISTERS


SWITCHBLADE SISTERS SWITCHBLADE SISTERS (DVD: Miramax, USA)
(OT: The Jezebels | USA 1975 | Regie: Jack Hill)


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Als die "Dagger Debs", eine reine Girl-Gang in LA, mit der furchtlosen Maggie (Joanne Nail) ein neues Mitglied aufnehmen, kommt es schon bald zu Konflikten. Die Tatsache, dass sich Maggie sehr schnell zur rechten Hand von Lace (Robbie Lee), der Anführerin der Gang, entwickelt, ist Patch (Monica Gayle), Laces ursprünglicher Vertrauensperson, ein Dorn im Auge und so versucht diese, Lace und Maggie gegeneinander auszuspielen...

Auf Jack Hill ist Verlass. Nach Coffy, Foxy Brown und The Swinging Cheerleaders ist Switchblade Sisters - bzw. The Jezebels, so der Erstaufführungstitel - der nächste Volltreffer in der leider doch recht überschaulichen Filmographie des Regisseurs. Der äußerst kurzweilig geratene Streifen über eine Mädchengang bietet lupenreines Exploitationkino und die Abenteuer der "tough chicks" dürften wohl so gut wie jeden Genrefan begeistern. Girlfights, ein kleines WIP-Szenario, Action, ein bisschen nackte Haut und ein nicht zu verachtender Anteil an komischen Situationen sorgen für eine rundum gelungene Mischung. Und Monica Gayle mit ihrer Augenklappe ist ja wohl "sexy as hell"!

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Jack Hill Monica Gayle Bill Adler 1970er female nudity Los Angeles Sexploitation Rache


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REVENGE OF THE CHEERLEADERS


REVENGE OF THE CHEERLEADERS REVENGE OF THE CHEERLEADERS (DVD: Anchor Bay, USA)
(OT: Revenge of the Cheerleaders | USA 1976 | Regie: Richard Lerner)


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Die Schüler und Schülerinnen der Aloha Highschool genießen ein sorgenfreies und unbekümmertes Leben. Die Erfüllung schulischer Pflichten liegt ihnen dabei ferner als alles andere. Und sie sind - angeführt von den Cheerleadern um Gail (Jerii Woods), Heather (Cheryl Smith) und Leslie (Helen Lang) - bereit, alles dafür zu tun, dass sich an diesem Status quo auch nichts ändert...

Nach insgesamt 3 Genre-Hommagen am Stück wieder zurück zu den Originalen. Revenge of the Cheerleaders von Regisseur Richard Lerner stellt den Schlusspunkt der von Paul Glickler mit The Cheerleaders begonnenen und von Jack Hill mit The Swinging Cheerleaders fortgeführten Cheerleader-Trilogie dar, welche als Gesamtheit betrachtet wohl eines der absoluten Highlights des Teensploitation-Genres sein dürfte. Revenge of the Cheerleaders kommt zwar nicht wirklich an den extrem hohen Unterhaltungswert der beiden direkten Vorgänger heran, hat aber immer noch genügend Schauwerte zu bieten um den geneigten Zuschauer über knapp 90 Minuten locker bei der Stange zu halten. Rund um die zum damaligen Zeitpunkt hochschwangere Genrefilm-Queen Cheryl 'Rainbeaux' Smith - für die extra das Drehbuch (wenn es so etwas tatsächlich gegeben haben sollte) um eine schwangere Cheerleaderin erweitert wurde, da die Macher sie unbedingt in einer der Hauptrollen im Film haben wollten - entspinnt sich eine wieder mal eher zu vernachlässigende Handlung mit jeder Menge nackter Haut und noch mehr bescheuerten Scherzen. Höhepunkt des bunten Treibens ist dabei definitiv die Sequenz, in der die Schulinspektoren von den Schüler/innen unter Drogen gesetzt werden. Einfach nur herrlich infantil. Und dann gibt es auch noch David Hasselhoff in seinem Filmdebüt zu bewundern (und die Rolle ist sogar größer als ich erwartet hätte) und einen der wohl schärfsten Abspanne aller Zeiten. Und wenn in der letzten Einstellung die leider viel zu jung verstorbene Cheryl 'Rainbeaux' Smith mit ihrem neugeborenen Kind auf dem Arm in die Kamera lächelt, hat diese Sequenz sogar ein bisschen was von einem magischen Moment (und die sind gerade im Subgenre des Teensploitation-Films ja doch ziemlich rar gesät).

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Richard Lerner Cheryl Smith David Hasselhoff 1970er female nudity Sequel Teensploitation Sexploitation


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BLACK DYNAMITE


BLACK DYNAMITE BLACK DYNAMITE (Blu-ray: Universum/UFA, Deutschland)
(OT: Black Dynamite | USA 2009 | Regie: Scott Sanders)


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Als Black Dynamite (Michael Jai White) erfährt, dass sein Bruder von Gangstern erschossen wurde räumt er gnadenlos in der Unterwelt seines Viertels auf…

Nun also endlich die Sichtung von Black Dynamite, der von mir mit viel Vorfreude entgegengefieberten Hommage an das Blaxploitation-Kino. Und der Streifen ist tatsächlich ein absoluter Volltreffer. Das fängt schon beim ganzen Look des Films an. Wüsste ich es nicht besser, ich würde wohl mein halbes Vermögen darauf verwetten, dass Black Dynamite in den 70er Jahren entstanden ist und bis heute unentdeckt in irgendeinem Keller geschlummert hat. Regisseur Scott Sanders hat da eine wirklich nahezu perfekte Liebeserklärung an das damalige Genrekino gedreht, eine grandiose Hommage an die schwarzen Helden der 70er Jahre. Dem Film merkt man zu jeder Zeit an, dass hier verdammt viel Herzblut aller Beteiligten eingeflossen ist. Die mit viel Liebe zum Detail ausgestatteten Settings, die Dialoge, der ganze Plot - hier passt wirklich alles wie die Faust aufs Auge. Black Dynamite ist nicht nur ein echtes Highlight des modernen Exploitation-Films, sondern darüber hinaus auch eine einfach nur von der ersten bis zur letzten Minute extrem unterhaltsame Actionkomödie geworden, die wohl auch den Zuschauern gefallen dürfte, die mit den zitierten Vorbildern nicht wirklich vertraut sind. Ich ziehe meinen imaginären Hut!

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Scott Sanders 2000er Blaxploitation car chase female nudity 70er Jahre Rache


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HELL RIDE


HELL RIDE HELL RIDE (Blu-ray: Warner, Großbritannien)
(OT: Hell Ride | USA 2008 | Regie: Larry Bishop)


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Pistolero (Larry Bishop) ist der Anführer der Biker-Gang "The Victors", welche in einen regelrechten Krieg gegen die rivalisierende Gang der "666er" und deren Anführer The Deuce (David Carradine) zieht. Auslöser ist ein kaltblütiger Mord an einem Mitglied der Victors, doch Pistolero hat mit The Deuce auch noch eine weitere, gut 30 Jahre zurückliegende Rechnung zu begleichen…

Die nächste aktuelle Exploitation-Hommage. Irgendwie schießen die in letzter Zeit wie Pilze aus dem Boden. Hell Ride nimmt sich die Biker-Movies vor und obwohl der Film von Quentin Tarantino höchstpersönlich mitproduziert wurde, gehört er eindeutig zu den schwächeren Vertretern seiner Zunft. Nicht, dass es dem Streifen an Schauwerten fehlen würde - die sind reichlich vorhanden und ich wünschte mir während der Sichtung nicht nur einmal, dass diese einfach in einem besseren Film platziert gewesen wären. Denn Hell Ride krankt an seinem Plot, der nie so wirklich zu Potte kommt und der aus dem Streifen trotz relativ kurzer Laufzeit und jeder Menge gebotener Attraktionen dann doch eine mitunter etwas zähe Angelegenheit macht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich einer Hommage an die alten Biker-Movies diese Plot-Schwäche überhaupt vorwerfen kann - schließlich konnten mich die von mir bisher gesehenen Genrevertreter aus den späten 60er und frühen 70er Jahren auch weniger mit einer ausgeklügelten Geschichte und mehr aufgrund ihrer Schauwerte überzeugen -, aber in meinen Augen sollte man sich von einem Film, der mit so illustren Namen wie Michael Madsen, Dennis Hopper und David Carradine aufwartet schon ein bisschen mehr erwarten können als das, was einem hier geboten wurde. Exploitation-Bonus hin oder her. Im Endeffekt war das nicht mehr als eingermaßen nett anzusehende Durchschnittsware.

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Larry Bishop Michael Madsen Dennis Hopper David Carradine 2000er female nudity Rache 70er Jahre Biker Movie


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SHE-MAN


SHE-MAN SHE-MAN (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: She-Man | USA 1967 | Regie: Bob Clark)


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Der Ex-Soldat Albert Rose (Leslie Marlowe) wird von der mysteriösen Dominita (Dorian Wayne) entführt, erpresst und dazu gezwungen, sein Leben fortan als Bediensteter seiner Kidnapperin zu verbringen - in Frauenkleidern…

Und wieder ein Ausflug ins Land der Obskuritäten. She-Man von Regisseur Bob Clark - übrigens ein Wunder, dass der nach diesem Streifen, bei dem er auch für das Drehbuch mitverantwortlich war, jemals wieder einen Job im Filmbusiness bekommen hat und dann doch noch den einen oder anderen "ansehnlichen" Film (Black Christmas, Porky's, Turk 182!) drehen konnte - ist so unglaublich schlecht, dass es schon wieder eine wahre Freude ist, sich diesen gerade mal gut 60 Minuten langen Streifen anzusehen. Schon die Story - ein Soldat wird von einem Transsexuellen entführt, erpresst und dazu gezwungen, diesem fortan in Frauenkleidern zu dienen - spottet jeder Beschreibung, ein Budget war ebenso wenig vorhanden wie auch nur ein einziger, halbwegs talentierter Schauspieler und über die lachhafte Auflösung dieses ganzen Blödsinns legen wir lieber den Deckmantel des Schweigens. Getarnt ist dieser komplett bescheuerte Exploiter übrigens als Aufklärungsfilm über sexuelle Störungen. Zu Beginn erscheint ein angeblicher Wissenschaftler im Bild, der den Zuschauern eine Geschichte über Transsexualität erzählen will.
Schön ist auf jeden Fall die Tatsache, dass dank Labels wie Something Weird Video auch solche filmischen Unglaublichkeiten für die Nachwelt erhalten bleiben. Auch wenn ich selbst wahrscheinlich zu einer absoluten Minderheit gehöre, die sich für so einen Unfug immer wieder begeistern kann.

Bob Clark 1960er Roughie Sexploitation


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SILIP - DAUGHTERS OF EVE


SILIP - DAUGHTERS OF EVE SILIP - DAUGHTERS OF EVE (DVD: Mondo Macabro, USA)
(OT: Silip | Philippinen 1985 | Regie: Elwood Perez)


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Die streng gläubige Tonya (Maria Isabel Lopez) lebt in einem kleinen Dorf an der philippinischen Küste und versucht ihren Mitbewohnern den christlichen Glauben zu vermitteln. Als eines Tages ihre Schwester Selda (Sarsi Emmanuelle) aus der Großstadt zurück in das Dorf kommt, prallen die komplett gegensätzlichen Weltansichten der beiden Schwestern aufeinander und entladen sich in einen Strudel aus Sex und Gewalt…

Es gibt immer wieder Filme, bei denen ich einfach nicht weiß, was ich nun letztendlich von ihnen halten soll. Silip aus den Philippinen ist genau einer von diesen Streifen. Regisseur Elwood Perez erzählt eine Geschichte über religiösen Wahn und sexuelle Begierden, in deren Zentrum die beiden unterschiedlichen Schwestern Tonya und Selda stehen. Aus deren Verhältnis zueinander entwickelt sich nach und nach eine Spirale aus Sex und Gewalt, die mit ihren äußerst grafischen Darstellungen bei so manch unbedarftem Zuschauer für einige Verstörung sorgen dürfte. Auf der anderen Seite ist Silip aber auch extrem langatmig geraten. Regisseur Perez versucht durch eine eher ruhige Erzählweise Atmosphäre zu erzeugen, so wirklich gelungen ist ihm dies in meinen Augen nicht. Die Laufzeit beträgt knapp über 2 Stunden und da schleichen sich schon einige Längen ein. Auf der einen Seite hat mich der Streifen durch seine kompromisslose Darstellung und sein "heikles" Thema ziemlich begeistert, auf der anderen Seite aber auch durch seine viel zu bedächtige Erzählweise immer wieder fast ins Land der Träume befördert. Ich bin hin- und hergerissen und werde dem Film irgendwann mal eine zweite Chance einräumen.

Elwood Perez 1980er female nudity Shocksploitation


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HOT SUMMER IN THE CITY


HOT SUMMER IN THE CITY HOT SUMMER IN THE CITY (DVD: Alpha Blue Archives, USA)
(OT: Hot Summer in the City | USA 1976 | Regie: Gail Palmer)


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Als die noch jungfräuliche und streng gläubige Debby (Lisa Baker) von einem Date mit ihrem Freund (Bruce Darcy) nach Hause kommt, erwischt sie ihre Eltern (Linda Hoffman und Dan Timens) bei einem flotten Dreier mit dem Vater (Bill Murphy) ihres Freundes. Völlig verstört rennt Debby aus dem Haus und läuft geradewegs dem fiesen Duke (Duke Johnson) und seiner Bande in die Arme…

Hot Summer in the City hat Weihen von höchster Stelle erfahren. Genrefilm-Guru Quentin Tarantino hat den Streifen irgendwann mal als "the best porno ever" bezeichnet und zumindest mich machen solche Bemerkungen von Tarantino dann auch immer neugierig auf die entsprechenden Filme. Hier liegt er in meinen Augen mit seiner Einschätzung allerdings ziemlich daneben. Hot Summer in the City ist ein typischer Roughie, bei weitem nicht so heftig und verstörend wie andere Generevertreter - insbesondere Forced Entry oder Water Power kommen in den Sinn -, aber immer noch mit genug Schockpotential ausgestattet, um jede Art der "political correctness" mit Füßen zu treten. Aber "the best porno ever"? Nie im Leben, vielleicht sollte sich Mr. Tarantino mal Streifen wie The Image oder The Opening of Misty Beethoven ansehen und er wird seine Meinung sicher revidieren. Bemerkenswert an Hot Summer in the City ist aber auf jeden Fall die Tatsache, dass der Streifen ein gutes Beispiel für die Guerilla-Taktik der damaligen Filmemacher sein dürfte. Da wird auch schon mal ein Hit wie "Summer in the City" von The Lovin' Spoonful unerlaubterweise als Titeltrack verwendet und der Rest des Soundtracks mit ähnlichen Songs aus der damaligen Zeit veredelt. Wo kein Kläger, da kein Richter; heutzutage wäre so etwas absolut undenkbar.

Gail Palmer 1970er female nudity Shocksploitation Roughie


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BONNIE'S KIDS


BONNIE'S KIDS BONNIE'S KIDS (DVD: Dark Sky Films, USA)
(OT: Bonnie's Kids | USA 1973 | Regie: Arthur Marks)


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Beim Versuch seine Stieftochter Myra (Robin Mattson) zu vergewaltigen, wird Charley (Leo Gordon) von deren älterer Schwester Ellie (Tiffany Bolling) überrascht und macht eine tödliche Bekanntschaft mit der Schrotflinte in Ellies Hand. Nachdem die beiden Schwestern die Leiche versteckt haben, machen sie sich auf den Weg zu ihrem reichen Onkel Ben (Scott Brady), der seine beiden Nichten tatsächlich bei sich aufnimmt...

Nach The Candy Snatchers, The Centerfold Girls und Mörderspinnen ist Bonnie's Kids nun der vierte Film mit Tiffany Bolling in der Hauptrolle den ich zu sehen bekommen habe und auch diesen Streifen kann ich einfach nur als rundum gelungen bezeichnen. So sehr ich die plotlosen Exploiter auch mag und so gut mich diese Filme auch immer wieder unterhalten können (bestes Beispiel der zuvor gesehene Teenage HitchHikers), so richtig rocken tut das Exploitation-Genre immer erst dann, wenn zu den Schauwerten auch noch ein ordentlicher Plot dazukommt. Und genau einen solchen hat Bonnie's Kids zu bieten. Der Film ist eine Mischung aus Action, Drama und Thriller, überrascht mit einigen Wendungen und verwöhnt den Genrefreund mit dieser unnachahmlichen Atmosphäre der 70er Jahre. Bonnie's Kids ist vielleicht nicht ganz so bösartig ausgefallen wie der im gleichen Jahr entstandene The Candy Snatchers, dafür gibt's Alex Rocco und Timothy Brown als cooles Killerpaar - welches definitiv als Inspiration für die Vincent-Vega- und Jules-Winnfield-Charaktere in Tarantinos Pulp Fiction gedient haben dürfte -, Tiffany Bolling in ihrer bisher definitiv sexiesten Rolle und eine gehörige Portion Sleaze. Und auch der "What the Fuck!?!"-Faktor des Streifens ist nicht zu unterschätzen, dieser insbesondere in Verbindung mit der zum damaligen Zeitpunkt wirklich noch verdammt jungen Robin Mattson in der Rolle der Myra. Fazit: Genre-Highlight. Punkt.
Bleibt zu hoffen, dass auch noch Triangle und Wicked, Wicked früher oder später ihren Weg auf eine ähnlich vorzügliche DVD finden wie dieser Streifen hier. Dann dürfte die Tiffany-Bolling-Exploitation-Sammlung komplett sein.

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Arthur Marks Tiffany Bolling Alex Rocco 1970er female nudity Teensploitation


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TEENAGE HITCHHIKERS


TEENAGE HITCHHIKERS TEENAGE HITCHHIKERS (DVD: Media Blasters/Code Red/Exploitation Digital, USA)
(OT: Teenage Hitch-hikers | USA 1975 | Regie: Gerri Sedley)

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Die beiden Freundinnen Mouse (Chris Jordan) und Bird (Sandra Peabody) trampen ohne großartiges Ziel von einem Ort zum nächsten und treffen dabei auf jede Menge skurriler Typen...

Wieder ein Paradebeispiel des US-Exploitation-Kinos der 70er Jahre. Teenage HitchHikers ist eine Mischung aus Road Movie und Komödie und hält wirklich alles, was man sich als Genrefan wohl von einem Streifen mit so einem Titel und so einem Plakatmotiv (wie es die kürzlich erschienene US-DVD zu bieten hat) versprechen dürfte. Wie heißt es doch so schön in "good old english": "This movie delivers the goods!"; und das reichlich. Der Begriff Schauwerte erhält hier schon fast eine neue Definition, denn was in den knapp 80 Minuten Laufzeit geboten wird ist tatsächlich pures "eye candy". Alleine Sandra Peabody - die Mari aus Cravens The Last House on the Left - ist einfach ein Traum und da stört es auch nicht weiter, dass Chris Jordan, die zweite Hauptdarstellerin, jetzt nicht unbedingt zu den attraktivsten Damen gehört, die in den 70er Jahren vor der Kamera die Hüllen haben fallen lassen. Der ohne großen Plot auskommende Film ist sexy, komisch und extrem kurzweilig geraten und bietet im Finale eine Hippie Orgie, die man einfach mit eigenen Augen gesehen haben muss. Jedem Freund des (S)Exploitation-Films möchte ich Teenage HitchHikers wirklich wärmstens empfehlen.

Gerri Sedley 1970er female nudity Sexploitation


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HOT ROD GIRL


HOT ROD GIRL HOT ROD GIRL (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: Hot Rod Girl | USA 1956 | Regie: Leslie H. Martinson)


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Um illegale Straßenrennen zu verhindern, hat Polizei-Detective Ben Merrill (Chuck Connors) erst vor kurzem eine offizielle Rennstrecke ins Leben gerufen, auf der sich die jugendlichen Draufgänger austoben können. Star in der Rennszene ist dabei der junge Mechaniker Jeff (John Smith), zu dem nicht nur dessen jüngerer Bruder Steve (Del Erickson) ehrfürchtig aufsieht. Als sich Jeff und Steve nach einem Rennen auf den Nachhauseweg machen und sich der am Steuer sitzende Steve zu einem Rennen in der Stadt provozieren lässt, kommt es zu einem schweren Unfall, bei dem Steve sein Leben lassen muss. Sich Vorwürfe wegen dem Tod seines jüngeren Bruders machend, zieht sich Jeff daraufhin komplett aus der Rennszene zurück und Merrill befürchtet, dass sich die Rennaktivitäten der Jugendlichen in der Stadt dadurch wieder vom sicheren Court auf die Straße verlagern könnten. Als schließlich mit Bronc Talbott (Mark Andrews) ein scheinbar unbelehrbarer Rowdy in der Stadt auftaucht, scheinen sich Merrills Befürchtungen zu bewahrheiten...

Noch ein Subgenre des Exploitation-/Drive-In-Kinos: das "juvenile delinquent movie", welches sich im Schatten von Nicholas Rays ...denn sie wissen nicht, was sie tun aus dem Jahr 1955 entwickelt haben dürfte. Filme über jugendliche Draufgänger, Straftäter, usw. gab es zwar sicherlich auch schon früher, aber ab Mitte der 50er Jahre häuften diese sich doch stark. Hot Rod Girl ist ein typischer Vertreter seiner Zunft, ein Drama über den jungen Draufgänger Jeff, der sich Vorwürfe wegen des Unfalltodes seines kleinen Bruders macht und aus diesem Grund versucht, seinem früheren Leben den Rücken zu kehren. Das titelgebende Hot Rod Girl, gespielt von der äußerst schnuckeligen Lori Nelson, ist dabei die Freundin dieses Draufgängers, die plötzlich von einem Neuen in der Stadt belästigt wird. Eine Tatsache, die dazu führt, dass sich Jeff seinen Dämonen stellen muss. Hot Rod Girl stellt nun sicher kein Genrehighlight dar, ist aber doch relativ kurzweilig inszeniert, bietet ein paar nette Schauwerte und konnte mich aus diesem Grund auch ziemlich gut unterhalten.

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Juvenile Delinquent Movie car chase 1950er Leslie H. Martinson American International Carsploitation


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BEACH BLANKET BINGO


BEACH BLANKET BINGO BEACH BLANKET BINGO (DVD: MGM, USA)
(OT: Beach Blanket Bingo | USA 1965 | Regie: William Asher)


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Die Abenteuer eines geldgierigen Musikagenten (Paul Lynde), dem jedes Mittel recht ist, um Publicity für sein neu unter Vertrag genommenes Sternchen Sugar Kane (Linda Evans) zu erhalten, einer Bande von debilen Rockern, deren Anführer Eric Von Zipper (Harvey Lembeck) sich ausgerechnet in eben dieses Sternchen verliebt hat, einer Clique von Surfern um Frankie (Frankie Avalon) und Dee Dee (Annette Funicello), die sich zur Abwechslung mal im Fallschirmsprung versuchen will und des leicht unterbelichteten Bonehead (Jody McCrea), der von einer Meerjungfrau (Marta Kristen) aus den Fluten gerettet wird und sich daraufhin in diese verliebt...

Ein Ausflug in die harmloseren und familienfreundlicheren Bereiche des Drive-In-Kinos. In den 60er Jahren brachte American International Pictures - auch eines dieser Studios, bei dessen Namen praktisch jedem Genrefilmfan das Herz höher schlagen dürfte - verschiedene "Beach Party"-Movies in die Kinos. Auf ein junges Publikum abzielend und mit der einen oder anderen Musical-Nummer ausgestattet, dürften die Streifen vor allem als günstiges Konkurrenzprodukt für die damals sehr populären Elvis-Filme gedreht worden sein. Als Hauptdarsteller-Paar waren die zum damaligen Zeitpunkt wohl äußerst populären Frankie Avalon und Annette Funicello in praktisch jedem dieser Filme zu sehen. Beach Blanket Bingo ist einer dieser Streifen und bei Sichtung des Films kann man durchaus nachvollziehen, weswegen diese Produktionen damals ziemlich beliebt gewesen sein dürften. Mit einer unglaublichen Leichtigkeit inszeniert, bietet William Ashers Beach Blanket Bingo eine nette Mischung aus Romanze und Drama, Musical- und Slapstick-Nummern (Buster Keaton ist auch mit von der Partie) sowie einem Hauch Fantasy (ja, die Handlung bietet tatsächlich Platz für einen Subplot mit einer Meerjungfrau (!!!)) und verwöhnt den geneigten Zuschauer mit Partystimmung und verdammt vielen attraktiven, jungen Damen in sexy Bikinis. Die Tatsache, dass die ganze Handlung des Films natürlich eher nebensächlich ist und man sich auch auf ein ziemlich hohes Maß an wirklich extrem bescheuerten Albernheiten gefasst machen muss, soll hier natürlich auch nicht unerwähnt bleiben. Wenn man sich auf den Streifen einlassen möchte und über die offensichtlichen Schwächen hinwegsehen kann, steht einem unbeschwerten und kurzweiligen Filmvergnügen in meinen Augen allerdings nichts im Weg.

TRAILER:


William Asher Frankie Avalon Annette Funicello Buster Keaton 1960er American International Teensploitation


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FRIDAY FOSTER


FRIDAY FOSTER FRIDAY FOSTER (DVD: MGM, USA)
(OT: Friday Foster | USA 1975 | Regie: Arthur Marks)


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Pressefotografin Friday Foster (Pam Grier) sollte eigentlich nur ein paar Fotos von der Ankunft von Blake Tarr (Thalmus Rasulala), dem reichsten Afroamerikaner in den USA, am Flughafen von Los Angeles schießen und wird dabei unfreiwillig Zeugin, wie eine Handvoll Männer versuchen, einen Anschlag auf Tarrs Leben zu verüben...

Arthur Marks' Friday Foster spielt qualitativ in etwa der Liga wie der damals im selben Jahr erschienene und erst vor kurzem von mir angesehene Sheba Baby von Regisseur William Girdler. Grundsolide Blaxploitation mit hohem Unterhaltungswert, allerdings ohne die Klasse von Filmen wie Coffy oder Foxy Brown erreichen zu können. In der Titelrolle ist einmal mehr Pam Grier zu bewundern und allein ihr Mitwirken bürgt für mich für eine gewisse Grundqualität des zu sehenden Films. So ist Friday Foster dann auch ziemlich rasant ausgefallen - insbesondere der Showdown hat es absolut in sich - und extrem kurzweilig geraten. Über Glaubwürdigkeit der erzählten Story und gewisse Logikschwächen innerhalb des Plots sollte man sich allerdings tunlichst keine größeren Gedanken machen, sofern man mit dem Streifen seinen Spaß haben will. Hat zumindest für mich ganz vorzüglich funktioniert und insbesondere als Einstimmung auf den bald zu sehenden Black Dynamite war Friday Foster natürlich bestens geeignet.

TRAILER:


Arthur Marks Pam Grier Yaphet Kotto Carl Weathers 1970er Los Angeles American International Blaxploitation


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TORTURED FEMALES


TORTURED FEMALES TORTURED FEMALES (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Tortured Females | USA 1965 | Regie: Arch Hudson)

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Gerade dem Mädchenhändlerring des skrupellosen Mr. Big (Arnold Black) entkommen, läuft die verstörte Helen (Denine Dubois) glücklicherweise dem örtlichen Sheriff (Wayne Ruggles) in die Arme und erzählt diesem ihre Geschichte...

Noch ein Roughie aus der Zeit des gerade vom Hays Code befreiten Kinos. Wie schon bei dem kurz zuvor gesichteten Sex by Advertisement gibt es auch hier keinerlei Dialoge sondern nur eine Erzählstimme aus dem Off. Tortured Females erzählt in gerade mal 60 Minuten die Geschichte einer jungen Frau, die in die Hände eines Mädchenhändlerrings gerät und der letztendlich die Flucht vor ihren Peinigern gelingt. In der ersten Hälfte des Films bekommt der Zuschauer dabei zu sehen, wie Helen und ihre namentlich nicht genannte Freundin früh aufstehen, sich in ihren durchsichtigen Nachthemden lasziv im Bett räkeln, sich duschen usw.; der typische Fall von "gratuitous nudity", Szenen die dem Plot in keinster Weise förderlich sind, sondern nur aus einem Zweck existieren: die Zeit bis zur Entführung durch die Mädchenhändler zu überbrücken. Bis es schießlich soweit ist, vergeht eine geschlagene halbe Stunde in der faktisch nichts passiert. Danach bekommen wir einen schmierigen Mädchenhändler im Hawaii-Hemd zu sehen, der sich von strippenden Tänzerinnen unterhalten lässt, eine handvoll entführter Damen im Keller nackt an die Wand gekettet hat und diese mit einer Peitsche zu züchtigen versucht. Dürfte die zweite Hälfte des Films ein unbedarftes Publikum zum damaligen Zeitpunkt noch durchaus verstört haben, wirkt das aus heutiger Sicht einfach nur stümperhaft, unfreiwillig komisch und in gewisser Weise - wie die ersten beiden Drittel von Sex by Advertisement - auch herrlich charmant-naiv. Insbesondere die Reaktionen und Gesichtsausdrücke des Sheriffs, dem Helen auf ihrer Flucht in die Arme läuft und dem sie ihre Geschichte erzählt, sind einfach nur zum Brüllen komisch.

Arch Hudson 1960er female nudity Sexploitation Roughie


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RIVELAZIONI DI UN MANIACO SESSUALE AL CAPO DELLA SQUADRA MOBILE


RIVELAZIONI DI UN MANIACO SESSUALE AL CAPO DELLA SQUADRA MOBILE RIVELAZIONI DI UN MANIACO SESSUALE AL CAPO DELLA SQUADRA MOBILE (DVD: Camera Obscura, Deutschland)
(OT: Rivelazioni di un maniaco sessuale al capo della squadra mobile | Italien 1972 | Regie: Roberto Bianchi Montero)


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Eine Mordserie in einer Kleinstadt in Süditalien lässt den ermittelnden Inspektor Capuana (Farley Granger) fast verzweifeln. Opfer sind ausschließlich untreue Ehefrauen wohlhabender und einflussreicher Männer und bei den Leichen hinterlässt der Täter entsprechende, kompromittierende Fotos von den Opfern und deren Liebhabern...

Roberto Bianchi Monteros Schön, nackt und liebestoll mag nun sicher nicht zu den Vorzeige-Vertretern seines Genres gehören - da gibt es, gerade was die Spannung betrifft, weitaus bessere Gialli wie beispielsweise Blutige Seide oder Torso, um nur zwei zu nennen -, eine gewisse Faszination hat der relativ ruhig inszenierte Film aber schon auf mich ausgeübt. Die Atmosphäre passt wie die berühmte Faust aufs Auge und an ausgesprochen nett anzusehenden Schauwerten wird auch nicht gespart. Die weibliche Besetzung ist größtenteils eine Augenweide und großartige Hemmungen, sich ihrer Kleidung zu entledigen, hatten die Damen am Set auch nicht gerade. Dazu kommt eine der vielleicht "schönsten" Mordszenen der Filmgeschichte und ein grandioser Score, der mich so sehr begeistert hat, dass ich mir den Soundtrack gleich mal bei Amazon geordert habe. Für Genrefans gibt's von mir für den Streifen einen glasklaren Kaufbefehl (zumal die DVD von Camera Obscura wirklich außerordentlich gut gelungen ist), wer neu in die Welt der Gialli eintauchen möchte, sollte sich vielleicht nicht unbedingt diesen Film als Einstieg aussuchen.

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Roberto Bianchi Montero Nieves Navarro 1970er female nudity Giallo


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DER TEUFEL FÜHRT REGIE


DER TEUFEL FÜHRT REGIE DER TEUFEL FÜHRT REGIE (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: Il boss | Italien 1973 | Regie: Fernando Di Leo)


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Im Auftrag von Mafioso Don Giuseppe D'Aniello (Claudio Nicastro) liquidiert der eiskalte Killer Nick Lanzetta (Henry Silva) die Mitglieder eines rivalisierenden Clans. Cocchi (Pier Paolo Capponi), der einzige Überlebende dieses Clans, entführt daraufhin D'Aniellos attraktive Tochter Rina (Antonia Santilli)...

Mal wieder Italo-Time. Regisseur Fernando Di Leo präsentiert mit Der Teufel führt Regie einen Poliziotto in dem, wie in vielen ähnlichen Genrevertretern der damaligen Zeit, die Missstände in der italienischen Politik, im Polizeiapparat und in der Justiz auf äußerst deftige Art und Weise kritisiert werden. Korruption ist allgegenwärtig, die Mafia hat überall ihre Finger im Spiel und Polizei/Politik/Justiz scheinen ebenso macht- wie willen- und lustlos zu sein, etwas an diesem Zustand zu ändern. Identifikationsfiguren für den Zuschauer sind in Di Leos Film praktisch nicht vorhanden. Nicht einmal Rina, das weibliche Entführungsopfer, taugt als Identifikationsfigur bzw. als Charakter mit dem der Zuschauer mitfühlen könnte, denn sie ist genauso intrigant und durchtrieben wie der Rest der Bande. Das vollständige Fehlen solcher Identifikationsfiguren stellte für mich im Fall von Der Teufel führt Regie allerdings überhaupt kein Problem dar. Der Streifen ist so rasant und so herrlich derb inszeniert, dass es eine wahre Freude ist, dem Geschehen auf dem Bildschirm bzw. der Leinwand zu folgen. Schauwerte gibt es en masse, seien es nun Actionsequenzen, blutige Härten oder einfach nur nackte Haut, und so verwundert es nicht, dass Di Leos Streifen in so einigen Genrekino-Bestenlisten ziemlich weit vorne zu finden ist. This movie rocks!!!

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Fernando Di Leo Henry Silva 1970er female nudity Rache Poliziotteschi Sequel


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DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT


DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT (DVD: Kinowelt/Arthaus, Deutschland)
(OT: The Thing from Another World | USA 1951 | Regie: Christian Nyby/Howard Hawks)


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Nach einem Einschlag im Eis entdecken Wissenschaftler einer Arktisstation und Vertreter des Militärs ein offensichtlich außerirdisches Flugobjekt. Sie bergen das tiefgefrorene, außerirdische Wesen und bringen es in die Forschungsstation. Als der Außerirdische durch einen dummen Zufall auftaut und die ersten Todesopfer zu beklagen sind, bricht langsam aber sicher Panik in der Station aus...

Ich hab mal wieder eine filmische Bildungslücke geschlossen und mir endlich erstmals Nybys bzw. Hawks' Das Ding aus einer anderen Welt angesehen. Anders als das bestens bekannte Remake von Carpenter ist mir das Original aus dem Jahr 1951 bisher immer irgendwie durch die Lappen gegangen. Das Ding aus einer anderen Welt dürfte damals die Welle der ganzen Science-Fiction-Horror-Paranoia-Filme aus den USA losgetreten haben. Eine Gruppe von Menschen muss sich mit einer ungreifbaren Bedrohung auseinandersetzen. Das Ding aus einer anderen Welt präsentiert einen absolut genretypischen Plot, der allerdings weit weniger trashig zubereitet wurde als in manch anderen Produktionen aus der damaligen Zeit. Nyby/Hawks erschaffen eine herrlich gruselige Grundstimmung, die aber auch durch entsprechende komische Momente immer wieder aufgelockert wird. Bedrohlich wirkt der Streifen dabei weniger wegen des außerirdischen Wesens, sondern viel mehr durch die Isolation der Menschen und deren Konflikten untereinander. Robert Cornthwaite in der Rolle des fanatischen Wissenschaftlers kommt einem dabei weitaus furchterregender vor als das Ding selbst. Ich persönlich war absolut angetan von dem Streifen, der verdammt viel Lust auf mehr Filme dieser Art macht. Da ich mich in den letzten Wochen ja sowieso fast ausschließlich dem Genre-/Kultfilm-/Drive-In-/Exploitation-Kino gewidmet habe und ich momentan auch gar keine große Lust auf aktuellere Hollywood-Ware verspüre, werden ähnliche Filme in nächster Zeit sicher auch ihren Weg in den heimischen Player finden. Und Carpenters Remake muss ich mir auch mal wieder ansehen.

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Christian Nyby Howard Hawks 1950er


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LA NUIT DES TRAQUÉES


LA NUIT DES TRAQUÉES LA NUIT DES TRAQUÉES (DVD: Encore, Niederlande)
(OT: La nuit des traquées | Frankreich 1980 | Regie: Jean Rollin)


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Mitten in der Nacht läuft die verwirrte Elisabeth (Brigitte Lahaie) Robert (Alain Duclois) vors Auto. Offensichtlich ist die junge Frau vor irgendjemandem auf der Flucht. Robert nimmt sie mit zu sich nach Hause und muss feststellen, dass Elisabeth keinerlei Erinnerungsvermögen mehr zu haben scheint. Als Robert am nächsten Morgen auf die Arbeit geht und Elisabeth alleine in seiner Wohnung zurücklässt, wird diese nach kurzer Zeit von einem mysteriösen Arzt (Bernard Papineau) abgeholt und zurück in die Einrichtung gebracht, aus der sie zuvor geflohen ist...

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber La nuit des traquées dürfte meine erste Begegnung mit dem Kino von Jean Rollin gewesen sein. Von der Stimmung und der Atmosphäre hat mich der Streifen ein bisschen an die besseren Filme des spanischen Vielfilmers Jess Franco erinnert. In minimalistisch ausgestatteten Sets gedreht, hat mich La nuit des traquées mit seiner ruhigen, fast poetischen Art sehr schnell in seinen Bann gezogen und auch bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Obwohl der Streifen wirklich sehr ruhig inszeniert ist und auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so viel passieren mag, bestand für mich aufgrund der wirklich extrem intensiven Atmosphäre und der ständig spürbaren Spannung zu keinem Zeitpunkt die Gefahr aufkommender Langeweile. Und darüber, wie eine leicht bekleidete Brigitte Lahaie beim männlichen Publikum ankommt, muss ich hier wohl nicht sonderlich viel schreiben. Die gute Frau war wohl wirklich eine der schönsten Darstellerinnen des europäischen Genrekinos der 70er und 80er Jahre und allein ihr Mitwirken macht La nuit des traquées unbedingt sehenswert.

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Jean Rollin Brigitte Lahaie 1980er female nudity


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SEX BY ADVERTISEMENT


SEX BY ADVERTISEMENT SEX BY ADVERTISEMENT (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Sex by Advertisement | USA 1968 | Regie: Joel M. Reed)


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Die Wissenschaftlerin Dr. Joanne Ridgefield (Georgina Spelvin) klärt über Abgründe auf, die sich hinter scheinbar harmlosen Sexanzeigen im Kleinanzeigenteil der Tageszeitungen verbergen...

Der Exploitation-Sumpf wird immer tiefer. Als Mitte der 60er Jahre schließlich der Hays Code abgeschafft wurde hatte dies nicht nur extreme Auswirkungen auf die Big Player in Hollywood, sondern insbesondere auch auf das Exploitation-Kino. Mit dem Hays Code verschwanden auch die "Nudie cuties" von der Bildfläche. Nackte Frauen durften auf der großen Leinwand nun auch angefasst und in sexuelle Handlungen verwickelt werden. Das Exploitation-Kino lief förmlich Amok, die "Roughies" wurden geboren und mit ihnen sexuelle Darstellungen der deftigeren Form. Themen mit S&M-Bezug, Prostitution, Vergewaltigung, usw.; langsam aber sicher befinde ich mich wohl schon in den tiefsten Tiefen des Sumpfes. Was man beispielsweise in Sex by Advertisement geboten bekommt, ist schier unglaublich. Aber ich hätte von Joel M. Reed - dem späteren Regisseur von Bloodsucking Freaks - wohl auch nichts anderes erwarten sollen. Sex by Advertisement ist eine Mischung aus Pseudo-Doku, Mondo- und Report-Film, bei dem eine angebliche Wissenschaftlerin sich über die Ausbeutung von Frauen durch Sexanzeigen in Zeitungen auslässt und dem Zuschauer entsprechende Beispiele serviert. Die Wissenschaftlerin wird dabei - ironischerweise - von Georgina Spelvin dargestellt, die schon ein paar Jahre später durch ihre Hauptrolle im HC-Klassiker The Devil in Miss Jones zu einer der ungekrönten Königinnen des Golden Age of Porn werden sollte. Gefilmt in s/w, teilweise unter vollkommenem Verzicht von Dialogen, Hintergrundgeräuschen und Filmmusik und nur mit einer Stimme aus dem Off ausgestattet, welche die Vorgänge auf der Leinwand erklärt bzw. kommentiert, konfrontiert Joel M. Reed den Zuschauer mit einer ganzen Reihe von Absurditäten, die in den ersten beiden Dritteln des Films - zumindest aus heutiger Sicht - noch ziemlich harmlos und schon fast charmant-naiv daherkommen. Im letzten Drittel geht's dann etwas heftiger zur Sache und was Joel M. Reed da dem Publikum präsentiert wirkt - vor allem wegen der Art der Inszenierung - auch heute noch ziemlich befremdlich und dürfte zum damaligen Zeitpunkt nicht wenige unbedarfte Zuschauer ganz schön verstört haben.

Joel M. Reed 1960er female nudity Mondo Roughie Sexploitation


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THE SHE-BEAST


THE SHE-BEAST THE SHE-BEAST (DVD: Dark Sky Films, USA)
(OT: La sorella di Satana | Großbritannien/Italien 1966 | Regie: Michael Reeves)


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Philip (Ian Ogilvy) und Veronica (Barbara Steele) befinden sich auf ihren Flitterwochen in Transsilvanien und machen Halt in einem kleinen Dorf, in dem vor 200 Jahren die bösartige Hexe Vardella in einem See ertränkt wurde. Als nach einem Autounfall der Wagen von Philip und Veronica genau in diesem See landet, ergreift der Geist der Hexe von Veronicas Körper Besitz...

Michael Reeves' The She-Beast unterhält dann doch eher mit seinen (wohl oft auch unfreiwilligen) Albernheiten als mit einer dem Genre entsprechenden Gruselatmosphäre. Man könnte fast meinen, die Hammer Studios hätten sich an einer Slapstick-Version eines ihrer Horrorklassiker versucht. Irgendwie hat dieser ganze Blödsinn aber auch verdammt viel Spaß gemacht und so bringe ich es auch gar nicht übers Herz mit The She-Beast zu hart ins Gericht zu gehen. Barbara Steele ist ja eh immer den einen oder anderen Blick wert, die Make-up Effekte des Biests fand ich - gemessen am wohl nicht gerade üppigen Budget - durchaus gelungen und bei der relativ kurzen Laufzeit von nicht mal 80 Minuten konnte ich mich auch über aufkommende Langeweile nicht wirklich beklagen. Hat schon gepasst.

TRAILER:


Michael Reeves Barbara Steele 1960er female nudity Rache


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HOLLYWOOD BOULEVARD


HOLLYWOOD BOULEVARD HOLLYWOOD BOULEVARD (DVD: Anolis, Deutschland)
(OT: Hollywood Boulevard | USA 1976 | Regie: Joe Dante/Allan Arkush)


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Mit dem Traum von einer großen Filmkarriere begibt sich die etwas naive Candy (Candice Rialson) nach Hollywood und wird vom schmierigen Agenten Walter Paisley (Dick Miller) schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Da Rollen in anspruchsvollen Filmen nicht zu kriegen sind, muss sich Candy mit Auftritten in Billigstreifen der Produktionsschmiede Miracle Pictures zufrieden geben und kann in dieser Nische tatsächlich auch relativ schnell erste Erfolge verzeichnen. Sehr zum Ärger von Mary McQueen (Mary Woronow), dem bisherigen Aushängeschild und Star des Studios...

Extrem spaßig. Ein Exploitation-Film, der auf einfach nur herrlich selbstironische Art und Weise das komplette Genre parodiert. Gremlins-Regisseur Joe Dante veralbert gemeinsam mit seinem Kollegen Allan Arkush im Auftrag von B-Film-König Roger Corman in seiner ersten Regie-Arbeit sämtliche B-Movie-Klischees, die man sich nur vorstellen kann und geizt dabei selbst nicht mit entsprechenden Reizen und Schauwerten. Viel Action, viel nackte Haut und jede Menge Gags - Hollywood Boulevard hat praktisch alles zu bieten, was man sich von einem 70er-Jahre-Exploiter erhoffen kann und begeistert so auf ganzer Linie. Candice Rialson und Mary Woronov sind einfach eine Augenweide und Dick Miller gibt eine mehr als gelungene Vorstellung in seiner Rolle als Agent ab. Hollywood Boulevard rockt und macht von der ersten bis zur letzten Minute einfach nur Spaß, ist dabei aber nicht ganz so abgedreht ausgefallen und viel eingängiger als der ebenfalls sehenswerte, 2 Jahre später entstandene Rock 'n' Roll High School, bei dem neben Arkush und Dante auch noch Jerry Zucker für die Regie verantwortlich zeigte.

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Mary Woronov Dick Miller Candice Rialson Allan Arkush Joe Dante Paul Bartel Lewis Teague Jonathan Kaplan Jonathan Demme 1970er female nudity car chase Los Angeles New World Pictures





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