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One Night Stands und wahre Liebe


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THE LITTLE GIRL WHO LIVES DOWN THE LANE


THE LITTLE GIRL WHO LIVES DOWN THE LANE THE LITTLE GIRL WHO LIVES DOWN THE LANE (DVD: MGM/Sony, USA)
(OT: The Little Girl Who Lives Down the Lane | Frankreich/Kanada 1976 | Regie: Nicolas Gessner)


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Faszinierende Mischung aus Drama, Liebesgeschichte, Horrorthriller und Psychogramm über ein junges Mädchen, welches - zumindest angeblich - allein mit ihrem Vater in einem großen Haus außerhalb einer Kleinstadt lebt und aufgrund der Tatsache, dass noch kein Mensch je ihren Vater zu Gesicht bekam, das Misstrauen der Bevölkerung der kleinen Stadt - in Gestalt ihrer neugierigen Vermieterin und deren schmierigen Sohnes - auf sich zieht und drastische Schritte unternimmt, um ihre Privatsphäre zu schützen.
Regisseur Nicolas Gessner vermischt gekonnt verschiedene Genreelemente zu einem großen Ganzen, verbindet schwarzen Humor mit einfühlsamen Sequenzen und überrascht im nächsten Augenblick wieder mit unheimlicher Gruselatmosphäre. Dass THE LITTLE GIRL WHO LIVES DOWN THE LANE so gut funktioniert liegt natürlich in erster Linie an Gessners wirklich großartig agierender Hauptdarstellerin - der zum Zeitpunkt des Filmdrehs gerade mal 13 Jahre alten Jodie Foster (die zuvor schon in Scorseses TAXI DRIVER brillierte und eine Oscar-Nominierung für ihre Leistung an der Seite von Robert De Niro einheimste) -, der es mit einer unfassbaren Leichtigkeit gelingt, praktisch den ganzen Film alleine zu tragen. Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen Film gesehen zu haben, der von einer noch so jungen Schauspielerin dermaßen geprägt wurde. Ein weiterer Pluspunkt in dem fast schon kammerspielartig inszenierten Streifen ist Martin Sheen, der einen herrlich fiesen und schmierigen Bösewicht abgibt und der in jeder seiner Szenen eine fast schon Gänsehaut verursachende Bedrohung ausstrahlt. Ja, THE LITTLE GIRL WHO LIVES DOWN THE LANE ist schon ziemlich beeindruckend.

TRAILER:


Nicolas Gessner Jodie Foster Martin Sheen 1970er female nudity American International Canuxploitation


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HANNIBAL


HANNIBAL HANNIBAL (Blu-ray: Universum/Tobis, Deutschland)
(OT: Hannibal | Großbritannien/USA 2001 | Regie: Ridley Scott)

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10 Jahre nach dem riesigen Erfolg von THE SILENCE OF THE LAMBS kam mit HANNIBAL die Fortsetzung und Verfilmung des dritten Lecter-Romans von Thomas Harris in die Kinos. An Julianne Moore in der Rolle der Clarice Starling muss man sich als Zuschauer bei der Sichtung des Films ebenso gewöhnen wie an die Tatsache, dass HANNIBAL kein Thriller im herkömmlichen Sinne geworden ist. Regisseur Ridley Scott hat da eher eine Mischung aus Drama, Thriller und rabenschwarzer Komödie gedreht, die zwar mit einigen extrem deftigen Gewaltausbrüchen aufwarten kann, die ansonsten allerdings wenig spannend geraten ist. Ja, HANNIBAL läuft während der doch recht üppigen Laufzeit von über 130 Minuten ein ums andere Mal Gefahr, langweilig zu werden, und es ist vor allem Anthony Hopkins, der - mit einer erneut einfach nur denkwürdigen Darstellung des charismatischen Kannibalen - diesen Film trägt. Auf der Habenseite des Films tummeln sich außerdem das einfach nur als "creepy" zu bezeichnende Make-Up von Gary Oldman, den man als Mason Verger so extrem verunstaltet hat, dass man - außer in einer kurzen Rückblende - keine Chance hat, ihn überhaupt zu erkennen, sowie diese durch Scotts extrem ruhige Inszenierung hervorgerufene Atmosphäre eines steten Unbehagens, die bestens geeignet ist, dem Zuschauer den einen oder anderen kalten Schauer über den Rücken zu jagen. Und dann natürlich dieses denkwürdige Finale, in dem Ray Liotta einen Teil seines eigenen Gehirns verspeisen darf und in dem HANNIBAL endgültig wieder da angelangt ist, wo THE SILENCE OF THE LAMBS ursprünglich herkam: in den Tiefen des mit Schauwerten um sich werfenden Exploitationfilms.

TRAILER:


Ridley Scott Anthony Hopkins Gary Oldman Julianne Moore Ray Liotta 2000er Sequel Rache


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DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER


DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER :love: DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER :love: (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: The Silence of the Lambs | USA 1991 | Regie: Jonathan Demme)

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Über THE SILENCE OF THE LAMBS zu schreiben, ist eigentlich wie Eulen nach Athen zu tragen. Ich mach es trotzdem. Denn schließlich ist das hier eine der wenigen waschechten Genreproduktionen die einst mit einem Oscar ausgezeichnet wurden. Und nicht nur in einer der kleinen Kategorien wie Sound oder Visual Effects, sondern gleich in den 5 (!!!) wichtigsten Kategorien der Academy. Regisseur Jonathan Demme, der aus der Schule des Roger Corman stammt und seine Karriere einst mit so wunderbaren Filmen wie CAGED HEAT, CRAZY MAMA und FIGHTING MAD startete, freut sich noch heute diebisch darüber, dass er - Originalzitat aus einer DVD-Featurette innerhalb der “Roger Corman’s Cult Classics“-Reihe des US-Labels Shout! Factory - damals den Regieoscar für einen lupenreinen Exploitation-Film einheimsen konnte.
Ja, ein Film über einen Serienkiller, der seine Opfer lebendig häutet, und eine junge FBI-Agentin in spe, die mit Hilfe eines charismatischen Kannibalen versucht, den Mörder dingfest zu machen, war zum damaligen Zeitpunkt sicher noch kein Blockbustermaterial, sondern ganz eindeutig als Stoff aus dem B-Movies gestrickt sind zu identifizieren. THE SILENCE OF THE LAMBS hat das nachhaltig geändert, ist ganz eindeutig als Vorläufer großer Hollywoodproduktionen wie SE7EN zu erkennen und machte Jodie Foster und Anthony Hopkins praktisch über Nacht zu Weltstars. Auch so ein Indiz, dass wir es hier eben nicht mit einer Produktion aus der 1. Liga Hollywoods zu tun haben. Denn Foster und Hopkins gehörten vor THE SILENCE OF THE LAMBS sicher nicht zu Hollywoods Superstars und auch sonst hat sich Jonathan Demme bei der Besetzung weiterer Rollen eher an seinen Wurzeln und weniger an großen Namen orientiert. Mit Scott Glenn besetzte er in der Rolle von Starlings Vorgesetzten beispielsweise einen Schauspieler, mit dem er schon in FIGHTING MAD zusammenarbeitete und auch Darsteller wie Charles Napier und Frankie Faison kommen eindeutig aus dem Bereich des Genrefilms. Und natürlich dürfen auch alte Weggefährten wie Harry Northup und Demmes Mentor Roger Corman in kleineren Rollen nicht fehlen und wer ganz genau hinschaut, dürfte auch DAWN OF THE DEAD-Regisseur George A. Romero als einen der FBI-Agenten identifizieren können.
THE SILENCE OF THE LAMBS ist der "lebende" Beweis dafür, dass auch Genreproduktionen wie diese richtig großes Kino mit relativ kleinem Budget (der Film kostete - für heutige und auch damalige Verhältnisse - lächerliche $ 19. Mio.) bieten können.
Die schauspielerischen Leistungen sind tatsächlich einfach nur grandios und insbesondere beim Zusammenspiel zwischen Jodie Foster und Anthony Hopkins bekommt man als Zuschauer mehr als nur eine Gänsehaut (und diese kurze Sequenz, wenn sich die Finger der beiden für einen Sekundenbruchteil berühren, ist eine dieser Szenen für die Ewigkeit). Und dann diese unglaubliche Spannung und Atmosphäre, die Demme hier von der ersten Sekunde an aufbaut. THE SILENCE OF THE LAMBS wird auch bei wiederholten Sichtungen einfach nicht langweilig und obwohl man mittlerweile ganz genau weiß, wie dieser Film ausgehen wird, fiebert man doch bis zum Ende mit der von Foster gespielten Clarice Starling mit. Das Finale im Haus des Killers ist noch heute der pure Wahnsinn und ein Paradebeispiel dafür, wie effektiv man mit gezielt gesetzten Schnitten die Wahrnehmung des Zuschauers täuschen kann.
Genug geschrieben, THE SILENCE OF THE LAMBS ist ein Meilenstein, ein Meisterwerk, ein Lieblingsfilm.

TRAILER:


Jonathan Demme Anthony Hopkins Jodie Foster Roger Corman George A. Romero 1990er Oscar Winner Oscar Nominee


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SUPERVAN


SUPERVAN SUPERVAN (DVD: Code Red, USA)
(OT: Supervan | USA 1977 | Regie: Lamar Card)

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Zum Abschluss meines kleinen Exploitation-Marathons geht es zurück in die 70er und in eine Zeit, in der für praktisch jede noch so absurde Idee ein Geldgeber gefunden werden konnte. Ein Film wie SUPERVAN hätte wahrscheinlich schon 10 Jahre später nicht mehr gedreht werden können und wäre in der heutigen Zeit absolut unvorstellbar.
Es geht um ein Van-Treffen, bei dem der Besitzer des abgefahrensten Vans ein Preisgeld von $ 5.000,00 einheimsen kann. Und es geht um Clint Morgan, der schon lange von dem Sieg bei diesem Treffen träumt und dessen Van auf dem Weg dahin durch dumme Umstände zerstört wird.
Auftritt des titelgebenden Supervans, ein futuristisch wirkendes Automobil mit Solarantrieb und eingebauter Laserkanone, der sich ausgerechnet Clint als neuen Besitzer "aussucht". Natürlich gibt es noch allerlei Verwicklungen um den Supervan, eine kleine Liebesgeschichte usw.; faktisch ist der Plot von SUPERVAN aber komplett egal. Was Regisseur Lamar Card (dessen Namen ich wirlich noch nie zuvor gehört habe) mit SUPERVAN allerdings ganz vortrefflich gelingt, ist die Erschaffung eines authentisch wirkenden Zeitportraits mit verdammt viel Charme. Ein Großteil der Aufnahmen vom Treffen und den diversen Wettbewerben dürfte wohl von einem echten Van-Treffen stammen (ich kann mir nicht vorstellen, wo die sonst so viele Vans und Statisten herbekommen haben sollten) und SUPERVAN hat so stellenweise schon fast dokumentarischen Charakter. Auf jeden Fall stellte Cards Film einen netten Abschluss meiner Wanderung durch filmische Kloaken dar.
Würde ich mir nun allerdings noch einen weiteren Film ähnlichen Kalibers ansehen, hätte ich große Angst, dass mein Gehirn langsam aber sicher zu schmelzen anfängt.

TRAILER:


Lamar Card 1970er car chase female nudity Carsploitation New World Pictures


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ASSASSIN OF YOUTH


ASSASSIN OF YOUTH ASSASSIN OF YOUTH (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Assassin of Youth | USA 1937 | Regie: Elmer Clifton)

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Der dritte Exploiter hintereinander führt mich in die 30er Jahre und lässt die nächste kleine Obskurität über den heimischen Bildschirm flimmern.
ASSASSIN OF YOUTH gehört zu den "Drug Scare"-Filmen aus den 30er Jahren, die das Publikum durch drastische Geschichten vor dem Konsum von Marihuana warnen sollten und für findige Filmemacher gleichzeitig die große Chance darstellten unter dem Deckmantel der Aufklärung den Zuschauer genau die Attraktionen zu bieten, die der kurz zuvor in Kraft getretene Hays Code eigentlich verhindern sollte.
ASSASSIN OF YOUTH geizt dann auch nicht mit Bildern von Pot-rauchenden Jugendlichen, ausgelassenen Partys und teilweise durchaus leicht bekleideten jungen Damen. Der Plot von Elmer Cliftons Film ist dabei erwartungsgemäß nicht der Rede wert. Er dreht sich um ein junges Mädchen, welches dem Marihuana-Konsum verfällt und einen Reporter, der sich in eine Marihuana-Clique einschmuggelt um an eine Story zu kommen.
ASSASSIN OF YOUTH ist dabei zwar nicht ganz so unterhaltsam und abgedreht wie der ähnlich gelagerte MARIHUANA, im Vergleich zu den beiden davor gesehen Filmen ist er allerdings schon fast so etwas wie cineastisches Gold.

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Elmer Clifton 1930er female nudity Drugsploitation


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THE HELLCATS


THE HELLCATS THE HELLCATS (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: The Hellcats | USA 1968 | Regie: Robert F. Slatzer)

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Im Vergleich zu dem zuvor gesehenen CHAING GANG WOMEN bietet THE HELLCATS leider nur eine minimale Steigerung. Was insbesondere daran liegt, dass der Film von Regisseur Robert F. Slatzer über ein paar ausgesprochen hübsche Einstellungen von Kameramann Gil Hubbs verfügt und im Gegensatz zu CHAIN GANG WOMEN zumindest ein kleines bisschen wie ein Film aussieht. Und absurder als der zuvor gesehene Blödsinn ist er auch geraten.
In THE HELLCATS geht es um einen Soldaten, der sich auf die Suche nach den Mördern seines Bruders macht. Unterstützt wird er dabei von der Verlobten des Verstorbenen und die Ermittlungen führt das Paar zu einer Motorradgang, den titelgebenden "Hellcats". Die Mitglieder der Gang könnten durchaus auch einer Hippie-Kommune entsprungen sein und erinnern nur ansatzweise an harte Biker. Um die Suche nach den Mördern kümmert sich Regisseur Slatzer nach Einführung seiner Titelattraktion nicht mehr wirklich, stattdessen findet er es interessanter, den Tagesablauf seiner Hippie-Rocker zu dokumentieren, der vor allem aus Drogen, Alkohol, Raufereien, Off-Screen-Sex und skurrilen Tanzeinlagen zu grooviger Musik besteht. Bis Slatzer dann tatsächlich irgendwann wieder zum Mörderplot zurückkehrt, hat man sich als Zuschauer schon so extrem einlullen lassen, dass man eh nicht mehr durchblickt. Zelluloid gewordener Wahnsinn!

TRAILER:


Robert F. Slatzer 1960er car chase female nudity Rache Crown International Pictures Biker Movie


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CHAIN GANG WOMEN


CHAIN GANG WOMEN CHAIN GANG WOMEN (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: Chain Gang Women | USA 1971 | Regie: Lee Frost)

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In CHAING GANG WOMEN wird ein harmloser Häftling, der lediglich noch 6 Monate abzusitzen hat, zuerst in ein Arbeitslager verlegt und dann von dem an ihn festgeketteten Schwerverbrecher zur Flucht gezwungen. Was folgt ist die wohl unspektakulärste und langweiligste Flucht vor der Staatsgewalt, die man sich nur vorstellen kann.
Damit die Macher auch ihren Filmtitel rechtfertigen können, trifft die titelgebende "Chain Gang" unterwegs auf insgesamt 2 (!) Frauen, die beide kurz ihre blanken Brüste in die Kamera halten dürfen und sonst keine großartige Funktion innerhalb des eigentlich nicht existenten Plots haben. Lee Frost, der hier Regie führte, für das Drehbuch verantwortlich zeigte und außerdem auch noch die Kameraarbeit und den Schnitt erledigte, verlangt selbst erfahrenen Trash-Liebhabern wie mir mit seinem CHAIN GANG WOMEN einiges ab, denn außer gähnender Langeweile und extrem hölzern agierenden Darstellern hat er leider nicht wirklich viel zu bieten. Eigentlich verwunderlich, denn mit Filmen wie THE DEFILERS oder POLICEWOMEN hat Frost ja durchaus den einen oder anderen richtig guten Exploitation-Streifen innerhalb seiner Filmographie aufzuweisen. Aber CHAIN GANG WOMEN ist einfach kein Film, der für Legenden reicht, den man sich mit dem "Grindhouse"-Gütesiegel schönreden könnte oder der auch nur die geringste Chance hätte, auf irgendeine Art und Weise im Gedächtnis zu bleiben. CHAIN GANG WOMEN ist einfach nur mies und stinklangweilig. Schade drum.

TRAILER:


Lee Frost Wes Bishop 1970er female nudity Sexploitation Crown International Pictures


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TRAGIC CEREMONY


TRAGIC CEREMONY TRAGIC CEREMONY (DVD: Dark Sky Films, USA)
(OT: Estratto dagli archivi segreti della polizia di una capitale europea | Italien/Spanien 1972 | Regie: Riccardo Freda)

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Akkuter Benzinmangel und ein aufziehendes Gewitter lassen vier Freunde (u.a. Camille Keaton, Tony Isbert), die sich auf der Rückfahrt von einem Strandaufenthalt befinden, an der Villa von Lord Alexander (Luigi Pistilli) und dessen Gattin (Luciana Paluzzi) Halt machen, wo ihnen auch prompt Unterschlupf gewährt wird. Die Freunde nehmen die Gastfreundschaft gerne an, nicht ahnend, dass sie geradewegs in die Hände einer Gruppe von Satansanbetern geraten sind, die im Keller der Villa dem Herrn der Finsternis ein Opfer darbringen will…

Tragic Ceremony ist eine auf den ersten Blick vielleicht etwas merkwürdig anmutende Mischung aus Backwoods-, Okkult- und Gothic-Hororfilm, die auf den zweiten Blick aber ganz vorzüglich funktioniert. Regisseur Riccardo Freda begeistert jetzt vielleicht nicht unbedingt mit einer ausgeklügelten Handlung - über weite Strecken des Films könnten sich im Genre nicht so erfahrene Zuschauer durchaus die Frage stellen, was das jetzt eigentlich alles soll -, sondern fesselt viel mehr mit dem, was die Italiener in der damaligen Zeit im Bereich des Genrefilms beherrscht haben wie keine andere Filmnation: dem Aufbau von Spannung durch das Erzeugen einer faszinierenden Stimmung und einer unheimlichen Atmosphäre. Tragic Ceremony ist zeitweise einfach nur verdammt "scary" und wirklich kreuzunheimlich geraten und hat mit der unfassbar bezaubernden Camille Keaton - die definitiv viel zu wenig Filme in ihrer Karriere gedreht hat - in der Hauptrolle eine Schauspielerin zu bieten, mit der man von der ersten bis zur letzten Sekunde ganz vorzüglich mitfiebern kann. Und dann sind auch noch Genreurgesteine wie Luigi Pistilli, Luciana Paluzzi und Paul Muller mit von der Partie. Richtig, richtig gut!

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Riccardo Freda Camille Keaton Luigi Pistilli 1970er female nudity


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ZINKSÄRGE FÜR DIE GOLDJUNGEN


ZINKSÄRGE FÜR DIE GOLDJUNGEN ZINKSÄRGE FÜR DIE GOLDJUNGEN (DVD: FilmArt/Kinowelt, Deutschland)
(OT: Zinksärge für die Goldjungen | Deutschland/Italien 1973 | Regie: Jürgen Roland)

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Um sich in nicht allzu ferner Zukunft in Sizilien endgültig zur Ruhe setzen zu können, möchte sich der italo-amerikanische Gangster Luca Messina (Henry Silva) gerne noch ein stattliches Vermögen anhäufen und plant dies dadurch zu bewerkstelligen, die Unterwelt Hamburgs zu übernehmen. Bei seinem ambitionierten Vorhaben, Hamburgs Gangsterboss Nr. 1 zu werden, kommt er allerdings dem aktuellen Branchenführer Otto Westermann (Herbert Fleischmann) in die Quere, der seine illegalen Tätigkeiten hinter einem scheinbar harmlosen Kegelclub verbirgt. Schon bald entbrennt zwischen Messina und Westermann ein echter Krieg um die Vorherrschaft in der Hansestadt und während es auf beiden Seiten die ersten Opfer zu beklagen gibt, lernen sich Messina Tochter Sylvia (Patrizia Gori) und Westermanns Sohn Erik (Horst Janson) - die beide nichts von der wahren Einnahmequelle ihrer Väter ahnen - eher zufällig kennen und verlieben sich ineinander…

Ein Hoch auf das deutsche Kino der 70er Jahre. Praktisch das letzte Jahrzehnt, in dem auch in Deutschland noch echtes Genrekino produziert worden ist. Egal ob bayerische Sex-Klamotten, journalistisch fragwürdige Report-Filmchen, schmierige Dramen wie die Simmel-Verfilmungen oder geradlinige und harte Gangster-, Milieu- und Kriminalfilme. Exploitation Made in Germany war einst ein echtes Gütesiegel für alle Freunde des unterschlagenen Films. Zinksärge für die Goldjungen stammt aus genau dieser Zeit und kann wirklich alles. Von Wolf C. Hartwig produziert und von Jürgen Roland inszeniert, dreht sich Zinksärge für die Goldjungen um einen sizilianischen Gangsterboss, der sich in Hamburg niederlassen will und dem dort regierenden König der Kriminellen den Kampf ansagt. In Rolands Film geht es von der ersten Minute an richtig zur Sache und der Streifen überschlägt sich regelrecht vor lauter Schauwerten. Schmierige Typen in fragwürdigen Etablissements, Dialoge zum Niederknien, ein komplett verrückter Henry Silva in der Rolle des Sizilianers, verrauchte Hinterzimmer, harte Drinks zum Frühstück, Schlägerein, Schießereien, nackte Haut, Explosionen, Verfolgungsjagden und als Sahnehäubchen obendrauf noch diese einfach nur unfassbare Mode und diese schweinegeilen Inneneinrichtungen der 70er Jahre. Und im Finale gibt's dann auch noch eine spektakuläre Verfolgungsjagd zu Wasser durch den Hamburger Hafen und die Speicherstadt. Ich muss es mal wieder loswerden: They just don't make 'em like this anymore!

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Jürgen Roland Henry Silva 1970er car chase female nudity Hamburg Rache Euro Crime


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FOOTPRINTS ON THE MOON


FOOTPRINTS ON THE MOON FOOTPRINTS ON THE MOON (DVD: Shameless, Großbritannien)
(OT: Le orme | Italien 1975 | Regie: Luigi Bazzoni/Mario Fanelli)

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Drei Tage war die Dolmetscherin Alice Cespi (Florinda Bolkan) wie vom Erdboden verschwunden. Als sie wieder auftaucht, hat sie keinerlei Erinnerung daran, was in diesen drei Tagen passiert ist und wird stattdessen von seltsamen Träumen heimgesucht, denen sie schließlich auf den Grund gehen will. Alice reist, ihren Träumen folgend, in ein ihr unbekanntes, kleines Städtchen um herauszufinden, was in diesen drei Tagen mit ihr passiert ist, und muss erstaunt feststellen, dass sie in dem kleinen Küstenort wirklich jeder zu (er)kennen scheint…

Footprints on the Moon von Regisseur Luigi Bazzoni - der, darf man der IMDB Glauben schenken, sich den Regieposten mit Drehbuchautor Mario Fanelli teilte - ist ein ausgesprochen ungewöhnlicher Giallo (wenn man ihn überhaupt als solchen bezeichnen kann), der komplett ohne Mörder auskommt und dem Zuschauer stattdessen eine reichlich surreale und faszinierende Geschichte präsentiert, in der eine Dolmetscherin ihre Erinnerung an die letzten drei Tage verloren hat und verzweifelt versucht herauszufinden, was in diesen Tagen mit ihr passiert ist. Regisseur Luigi Bazzoni und Drehbuchautor/Co-Regisseur Mario Fanelli gönnen dem Zuschauer keinerlei Wissensvorsprung vor der Hauptfigur - überzeugend gespielt von der bezaubernden Florina Bolkan - und so tappt man über die komlette Laufzeit ebenso im Dunkeln wie diese. Unterstützt von der einfach nur wunderschönen Fotografie von Kameramann Vittorio Storaro (der im weiteren Verlauf seiner Karriere insgesamt drei Oscars abräumen sollte, den ersten für seinen Kamerajob bei keinem geringeren Film als Apocalypse Now) und dem tieftraurigen, herrlich melancholischen Score von Komponist Nicola Piovani entwickelt Regisseur Bazzoni eine ungemein intensive und verdammt unheimliche Atmosphäre, der man sich unmöglich entziehen kann und die über die gut 90 Minuten, die Footprints on the Moon den Zuschauer in seinen Bann zieht, mehrere Gänsehäute verursacht. Klasse!

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Luigi Bazzoni Mario Fanelli Florinda Bolkan Klaus Kinski 1970er Giallo female nudity


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PIRANHA 2 IN 3D


PIRANHA 2 IN 3D PIRANHA 2 IN 3D (Blu-ray: Sunfilm, Deutschland)
(OT: Piranha 3DD | USA 2012 | Regie: John Gulager)

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Mit viel nackter Haut und jeder Menge an schlüpfrigen Angeboten möchte der schmierige Seth (David Koechner) seinen neuen Wasserpark zu absoluten Attraktion machen. Dumm nur, dass sich pünktlich zur Eröffnung eine Horde gefräßiger Urzeit-Piranhas ihren Weg in den Park bahnt. Die vergnügungssüchtigen Teenager werden zu Fischfutter…

Piranha 2 in 3D ist die komplett behämmerte Fortsetzung von Alexandre Ajas Piranha-Remake, die tatsächlich exakt das einhält, was man aufgrund des Trailers von ihr erwarten kann. Piranha 2 in 3D von Regisseur John Gulager, der zuvor die Feast-Trilogie gedreht hat und sich mit Trash somit bestens auskennt, präsentiert eine wilde Mischung aus teils hochgradig bescheuerten Einfällen, sensationell hohlen Dialogen, extrem flachen Gags, verdammt viel nackter Haut und jeder Menge spaßigem Splattergematsche. Und ab und zu - man mag es kaum glauben - hat sich sogar der eine oder andere gelungene Schockeffekt eingeschlichen. Piranha 2 in 3D will ausschließlich auf möglichst anspruchslose Art und Weise unterhalten und meistert diese Aufgabe mit Bravour. Außerdem lohnt sich die Sichtung des Streifens allein wegen David Hasselhoff, der - schaut man sich so seine Filmographie der letzten Jahre an - mittlerweile endgültig am unteren Ende der Nahrungskette Hollywoods angekommen ist und hier in selbstironischer Verzweiflung versucht, die guten alten und insbesondere erfolgreichen Zeiten zu beschwören. Seine Darbietung ist auf jeden Fall das Salz in der Suppe und macht Piranha 2 in 3D zu einem echten Ereignis. Ob man nun "Mitleid" mit Hasselhoff haben muss, soll jeder für sich selbst entscheiden.

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John Gulager David Hasselhoff Ving Rhames 2010er female nudity Sequel Tierhorror


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X: THE MAN WITH THE X-RAY EYES


X: THE MAN WITH THE X-RAY EYES X: THE MAN WITH THE X-RAY EYES (DVD: MGM, USA)
(OT: X | USA 1963 | Regie: Roger Corman)

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Der Wissenschaftler Dr. James Xavier (Ray Milland) macht mit einem von ihm entwickelten Serum einen Selbstversuch und verbessert dadurch seine Sehstärke so drastisch, dass er die Fähigkeit erlangt, durch feste Objekte hindurchzusehen. Eine Fähigkeit, die Xavier schon bald regelrecht süchtig danach macht, das Serum immer wieder anzuwenden. Mit bald schon fatalen Folgen…

Bei X: The Man with the X-Ray Eyes handelt es sich um eine der zahlreichen Regiearbeiten von Roger Corman aus den 60er Jahren. Aufgrund der Tatsache, dass auch X: The Man with the X-Ray Eyes damals in relativ kurzer Zeit und mit relativ geringem Budget realisiert wurde, darf man von einem Film wie diesem natürlich keine großartigen Wunderdinge erwarten. Und so ist diese Mischung aus Sci-Fi, Drama und Gruselfilm um den in der Inhaltsangabe schon beschriebenen Wissenschaftler, der mit Hilfe eines Serums seine Sehstärke so stark verbessert, dass er letztendlich Röntgenaugen bekommt und süchtig danach wird immer mehr und immer besser zu sehen, sicherlich kein Streifen, der einem schlaflose Nächte bereiten könnte (heute schon gleich gar nicht und damals mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit wohl auch nicht). Nein, X: The Man with the X-Ray Eyes ist einfach ein netter, kleiner Streifen aus den 60er Jahren, der mit seinem unvergänglichen Charme punktet und tatsächlich ziemlich viel von dem bieten kann, was ich persönlich mir von einem Streifen dieser Art so erwarte. Es sind die Kleinigkeiten, die mir an solchen Filmen immer wieder unendlich viel Spaß bereiten. Herrlich beispielsweise die - für einen Film aus den 60er Jahren - fast obligatorische Partyszene, in der Ray Milland - der hier sicher einen der menschlichsten "mad scientists" der Filmgeschichte mimt - mit seinen neuen Fähigkeiten den Partygästen praktisch unter die Kleider schaut. Und Kleinigkeiten wie diese sind in X: The Man with the X-Ray Eyes zahlreich vorhanden. Schön!

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Roger Corman Dick Miller 1960er American International


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HOUSE


HOUSE HOUSE (DVD: Anchor Bay, Großbritannien)
(OT: House | USA 1986 | Regie: Steve Miner)

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Nach dem Tod seiner Tante (Susan French) kehrt Vietnamveteran und Horrorautor Roger Cobb (William Katt) in deren Haus zurück und muss sich dort seinen diversen Dämonen aus der Vergangenheit stellen. Sein kleiner Sohn verschwand einst spurlos während eines Besuchs bei der nun verstorbenen Tante. Ein Ereignis, welches nicht nur Rogers Ehe sondern auch auch seine Karriere als Schriftsteller ruinierte…

House ist eine wirklich extrem spaßige Mischung aus Fantasy, Horror und Komödie, die auch über ein Viertel Jahrhundert nach ihrem Erscheinen nichts an ihrer Faszination eingebüßt hat. House gehört zu diesen Filmen, die ich als Jugendlicher geliebt habe und die erfreulicherweise auch heute noch richtig gut funktionieren. Eine gesunde Portion schwarzer Humor, einige wirklich krude Einfälle, zahlreiche gelungene Gags, ein paar gute Schockeffekte und ein unwiderstehlich sympathisches Creature Design zeichnen House aus und verbreiten über die komplette Laufzeit jede Menge gute Laune. Und wenn man sich dann so anschaut, wer so alles bei diesem Film hinter der Kamera tätig gewesen ist, liest sich diese Liste fast wie ein "Who Is Who" diverser Genrespezialisten. In die Kinos gebracht wurde House seinerzeit von Roger Cormans New World Pictures, als Produzent fungierte Sean S. Cunningham (u.a. für Friday the 13th verantwortlich), Regie führte Steve Miner, der zuvor bei Friday the 13th Part 2 und Friday the 13th Part III auf dem Regiestuhl Platz genommen hatte, für den Score sorgte Harry Manfredini, die Kameraarbeit geht auf das Konto des Schweden Mac Ahlberg, der u.a. Filme wie From Beyond und Re-Animator fotografierte und die Story zu House stammt aus der Feder von Fred Dekker, der im selben Jahr mit Night of the Creeps bei einer der in meinen Augen besten Horrorkomödien aller Zeiten Regie führen sollte. Bei so viel Fachkompetenz konnte ja nicht viel schief gehen.

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Steve Miner 1980er Rache New World Pictures


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DEMONS 2


DEMONS 2 DEMONS 2 (Blu-ray: Arrow, Großbritannien)
(OT: Dèmoni 2 | Italien 1986 | Regie: Lamberto Bava)

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Mit Hilfe eines Fernsehers platzt ein Dämon in die sich in einem Hochhaus befindliche Wohnung der Familie von Sally (Coralina Cataldi-Tassoni), die eigenlich ausgelassen ihren Geburtstag feiern wollte. Doch Sally, ihren Gästen und allen weiteren Bewohnern und Besuchern des Hochhauses bleibt fortan nur der Kampf ums nackte Überleben als Abendbeschäftigung…

Ein Jahr nach Demons legte Regisseur Lamberto Bava diese Fortsetzung nach, die praktisch das letzte Aufbäumen im Todeskampf des italienischen Horrorfilms darstellte. Hatte der Vorgänger in meinen Augen schon nicht wirklich mit einer ausgefeilten Handlung und einem ordentlichen Spannungsaufbau überzeugt, gelingt Bava dies in seiner Fortsetzung tatsächlich noch weniger. Während Demons aber noch durch eine gewisse Dynamik begeistern und den Zuschauer so relativ leicht für sich gewinnen konnte, wirkt Demons 2 nur noch zerfahren und fast schon planlos. Anstatt eines Kinos mit relativ begrenztem Raum wird hier ein riesiges Hochhaus von den Dämonen angegriffen. Demons 2 ist in gewisser Weise episodenhaft erzählt, Bava wechselt ständig zwischen verschiedenen Schauplätzen im Hochhaus hin und her (Fitnessraum, diverse Wohnungen, Tiefgarage, Fahrstuhl) und nimmt seinem Film so jeglichen Drive und jegliche Dynamik. Die Special Effects und die Masken sind zwar ähnlich wie im Vorgänger richtig gut gelungen, können aber aufgrund der Erzählstruktur nie eine so intensive Wirkung entfalten wie in Demons und wirken irgendwann sogar fast schon ermüdend.

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Lamberto Bava Asia Argento 1980er female nudity Sequel


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DEMONS


DEMONS DEMONS (Blu-ray: Arrow, Großbritannien)
(OT: Dèmoni | Italien 1985 | Regie: Lamberto Bava)

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Anlässlich der Neueröffnung eines Kinos in Berlin finden sich diverse Zuschauer ein, um sich einen Horrorfilm auf der großen Leinwand anzusehen. Als sich jedoch plötzlich eine der Zuschauerinnen, die sich zuvor im Foyer des Kinos an einem Filmutensil geschnitten hatte, in ein blutrünstiges Monster verwandelt, wird das Kino zur tödlichen Falle. Wer auch immer von der Infizierten gebissen wird, verwandelt sich ebenfalls in einen Dämon und für die wenigen, noch nicht infizierten Besucher, kommt es zum scheinbar aussichtslosen Kampf ums Überleben…

Old-School-Horror aus den 80ern mit einer extrem einfach gestrickten Handlung. In Demons geht es ohne große Umschweife relativ schnell zur Sache, Regisseur Lamberto Bava kümmert sich einen feuchten Dreck um so etwas wie Charakterentwicklung oder echten Spannungsaufbau, sondern zelebriert lieber die Arbeit seiner Make-Up-Abteilung in tollen, handgemachten Splatter- und Gore-Effekten. Unterlegt von einem treibenden Score von Komponist Claudio Simonetti und garniert mit einigen Rock- und Metal-Songs machen die titelgebenden Dämonen Jagd auf ihre menschlichen Opfer, die verzweifelt versuchen, aus dem einer Festung gleichenden Kino in der Mitte von Berlin zu entkommen. Durch einen Deus ex machina soll am Ende dann doch zwei Überlebenden die Flucht aus dem Kino gelingen, eine Flucht, die sie allerdings in einen noch größeren Albtraum entlässt. Die Apokalypse hat bereits begonnen, sowohl hier im Film als auch für das italienische Horrorkino. Denn Demons war einer dieser letzten, großen Horrorfilme des italienischen Kinos. Nach diesem Streifen kam nicht mehr viel nach. Die Zeiten von Fulci & Co. waren endgültig vorbei. Jammerschade.

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Lamberto Bava 1980er female nudity Berlin


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DRACULAS HEXENJAGD


DRACULAS HEXENJAGD DRACULAS HEXENJAGD (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: Twins of Evil | Großbritannien 1971 | Regie: John Hough)

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Nach dem Tod ihrer Eltern kommen die beiden Zwillinge Frieda (Madeleine Collinson) und Maria (Mary Collinson) in die Obhut ihres Onkels, des skrupellosen Hexenjägers Gustav Weil (Peter Cushing). Der ist allerdings so damit beschäftigt, den offensichtlichen Sündern und Sünderinnen um ihn herum den Teufel sprichwörtlich aus dem Leib zu treiben, dass er zunächst nicht merkt, dass seine beiden Nichten, insbesondere die leicht rebellische Frieda, in den Bann des Grafen Karnstein (Damien Thomas) geraten, der nach Durchführung eines satanischen Rituals von der mächtigen Vampirin Mircalla (Katya Wyeth) in einen Vampir verwandelt wurde…

Der Abschluss der Karnstein-Trilogie der britischen Hammer Studios ist als Prequel zu den beiden Vorgängerfilmen angelegt. Die in Gruft der Vampire und Nur Vampire küssen blutig noch als Hauptfigur agierende Vampirin Mircalla absolviert hier nur einen Kurzauftritt, bei dem sie den den Teufel anbetenden Grafen Karnstein in einen Vampir verwandelt, welcher fortan eine der beiden Nichten des fanatischen Hexenjägers Gustav Weil in seinen Bann zieht.
Regisseur John Hough verzichtet in Draculas Hexenjagd zwar auf diese typische Grusel-Atmosphäre, die so viele Hammer-Produktionen auszeichnete und insbesondere auch Gruft der Vampire zu einem absoluten Erlebnis machte, präsentiert davon abgesehen mit seinem Beitrag zur Karnstein-Trilogie aber einen absoluten Gewinner. Insbesondere das Setting im alten Schloss wurde hier optimal genutzt und dieser Crossover aus Vampir- und Hexenjagdfilm ist wirklich richtig gut gelungen. Im Vergleich mit den beiden ersten Filmen ist Draculas Hexenjagd übrigens extrem rasant inszeniert (deswegen auch diese fehlende Gruselstimmung), was dem Spannungsaufbau aber keineswegs Schaden zufügt. Darüber hinaus bietet Hough seinem Publikum - insbesondere im Finale - einige richtig derbe Härten, die man in solcher Intensität in einem Hammer-Film wohl nicht unbedingt erwartet hätte und auch die Besetzung des Streifens ist allererste Sahne. Die Zwillinge Mary und Madeleine Collinson machen ihre Sache als zurückhaltende und schüchterne Maria bzw. als durchtriebene und vom Bösen faszinierte Frieda richtig gut, Damien Thomas gibt als Graf Karnstein einen charismatischen und herrlich diabolischen Bösewicht und der im Vergleich zum nur ein Jahr früher gestarteten Nur Vampire küssen blutig von Trauer gezeichnete und scheinbar um viele Jahre gealterte Peter Cushing - Cushing hatte nur zwei Monate vor Drehstart seine Frau verloren, ein Schicksalsschlag, von dem er sich nie mehr richtig erholen sollte - gibt hier in der Rolle des fanatischen und verbitterten Hexenjägers Gustav Weil vielleicht eine der besten Vorstellungen seiner (Genrefilm-)Karriere ab. Klasse Film!

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John Hough Peter Cushing 1970er female nudity Prequel 17. Jahrhundert Vampir Hammer Film


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FINAL EXAM


FINAL EXAM FINAL EXAM (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: Final Exam | USA 1981 | Regie: Jimmy Huston)

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In einem kleinen College in North Carolina müssen sich die Studenten plötzlich mit der Tatsache auseinandersetzen, dass sich ein irrer Killer in die Provinz verirrt zu haben scheint…

Einer dieser längst in Vergessenheit geratenen Slasher aus den frühen 80er Jahren, der einst von allen Beteiligten mit großem Dilettantismus und noch größerem Enthusiasmus und ganz offensichtlich ohne nennenswerte finanzielle Mittel gedreht worden sein dürfte und der dem geneigten B- und C-Movie-Fan heute vor allem durch seinen herrlich naiven Charme ein dickes Grinsen ins Gesicht zaubert. Final Exam ist purer Trash, die Tatsache, dass sich Regisseur Jimmy Huston im Vorspann auch noch den Drehbuch-Credit unter den Nagel gerissen hat, grenzt schon fast an Hochstapelei. Denn so etwas wie ein Drehbuch dürfte damals definitiv nicht vorhanden gewesen sein. Die ersten 50 Minuten seines Films verplempert Huston damit, seine "Charaktere" - für die sich im Endeffekt eh kein Schwein interessiert - einzuführen und als ihm schließlich einfällt, dass ein Killer einem Slasher vielleicht ganz gut zu Gesicht stehen würde, lässt er einen solchen auf seine Handvoll Laiendarsteller los und bringt sie der Reihe nach um die Ecke. Für die im Slasher so wichtigen "creative kills" hat das Geld wohl nicht gereicht, die meisten Morde geschehen im Off und so ist Final Exam für einen Slasher wirklich extrem blutarm geraten. Das Motiv des Killers bleibt übrigens relativ unklar und ist nur aus einem in der Mitte des Films beiläufig von einem der potentiellen Opfer eingeworfenen Halbsatz zu erahnen. Huston macht mit Final Exam eigentlich alles falsch, was man in einem Slasher so alles falsch machen. Es gibt keine Spannung, kein typisches "Final Girl", mit dem man Mitfiebern könnte, keine blutigen Morde und auch keine sonstigen Schauwerte. Und doch kann man diesem Streifen irgendwie nicht böse sein. Denn sein komplettes Unvermögen, gepaart mit dem offensichtlichen Enthusiasmus, mit dem die diversen Darsteller hier zu Werke gehen, macht Final Exam einfach nur verdammt sympathisch und liebenswert.

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Jimmy Huston 1980er female nudity Slasher


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NUR VAMPIRE KÜSSEN BLUTIG


NUR VAMPIRE KÜSSEN BLUTIG NUR VAMPIRE KÜSSEN BLUTIG (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Lust for a Vampire | Großbritannien 1971 | Regie: Jimmy Sangster)

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Mit Hilfe eines satanischen Rituals gelingt es Nachfahren der Karnsteins die Vampirin Mircalla (Yutte Stensgaard) erneut zum Leben zu erwecken. Eine nahegelegenes Mädcheninternat bietet reichlich Frischblut für Mircalla, die als neue Schülerin in das Internat aufgenommen wird und gleich bei ihrer Ankunft auf den Schriftsteller Lestrange (Michael Johnson) trifft, der sich - ohne zu ahnen, mit wem er es tatsächlich zu tun hat - Hals über Kopf in die attraktive Frau verliebt…

Im zweiten Teil der Karnstein-Trilogie der britischen Hammer Studios wird Mircalla Karnstein mit einem hübsch gruseligen Ritual von den Toten erweckt und treibt fortan in einem in der Nähe des Karnstein-Schlosses gelegenen Mädcheninternat ihr Unwesen. Nur Vampire küssen blutig erreicht zwar nicht ganz die Qualitäten des Vorgängers - insbesondere die schaurige Atmosphäre geht Sangsters Film etwas ab - kann den geneigten Hammer-Freund aber durch ein abermals tolles Set Design, ein paar nette Schauwerte und ein paar wirklich witzige Einfälle überzeugen. Toll beispielsweise der von Mike Raven gespielte Graf Karnstein, dessen Make-Up stark an Christopher Lee in der Dracula-Rolle erinnerte und der ein paar herrlich schräge Auftritte als "Arzt" abbekommen hat. Oder das Finale, wenn die zuvor relativ gemächliche Erzählweise von einer Sekunde auf die andere über den Haufen geworfen wird und die wutentbrannten Dorfbewohner sich des Vampirproblems selbst annehmen. Auch wenn mir persönlich Gruft der Vampire einen Tick besser gefallen hat, Nur Vampire küssen blutig ist ebenfalls ein toller Beitrag aus der etwas späteren Phase der Hammer Studios, einer Phase, in der die britische Produktionsschmiede ja wahrlich nicht nur Highlights abgeliefert hat.

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Jimmy Sangster 1970er female nudity 19. Jahrhundert Sequel Hammer Film Vampir


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GRUFT DER VAMPIRE


GRUFT DER VAMPIRE GRUFT DER VAMPIRE (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: The Vampire Lovers | Großbritannien/USA 1970 | Regie: Roy Ward Baker)

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Ende des 18. Jahrhunderts ist es Baron von Hartog (Douglas Vilmer) gelungen, fast die komplette Vampirsippe der Karnsteins auszurotten. Lediglich die Vampirin Mircalla Karnstein (Ingrid Pitt) konnte sich vor dem Baron retten und verbreitet, um ihren Hunger nach Blut zu stillen, nun erneut Angst und Schrecken. Nachdem bereits Laura (Pippa Steel), die Nichte des Generals von Spielsdorf (Peter Cushing), Mircalla zum Opfer gefallen ist, soll nun die hübsche Emma Morton (Madeline Smith) ihr nächstes Opfer werden…

Ein Film aus der etwas späteren Phase der britischen Hammer Studios, co-produziert von den US-Exploitation-Experten von American International Pictures. Gruft der Vampire ist der erste Filme der Karnstein-Trilogie rund um die Vampirin Mircalla/Carmilla/Marcilla Karnstein - großartig gespielt von Ingrid Pitt -, die hier junge Mädchen aus wohlhabendem Hause verführt und versucht, diese in Vampire zu verwandeln. Gruft der Vampire überrascht auf der einen Seite mit so einigen Schauwerten - blutige Effekte und erstaunlich viel nackte Haut - erinnert auf der anderen Seite aber auch an die frühen Hammer-Produktionen rund um Dracula & Co. Regisseur Roy Ward Baker erzählt seine Geschichte auf ausgesprochen ruhige und unaufgeregte Art und Weise, nutzt insbesondere im Set Design die typischen Hammer-Zutaten - ein altes, spinnwebenverhangenes Schloss, nebeldurchzogene Wälder, mondäne Anwesen, Vollmondnächte, usw. - und erzeugt so diese vertraute Atmosphäre der klassischen Hammer-Grusler, der man sich als Fan solcher Filme einfach nicht entziehen kann und natürlich auch nicht entziehen will. Man fühlt sich gleich wohl in dieser "Gruft" und möchte sie am liebsten gar nicht mehr wieder verlassen. Schöner Streifen, der große Lust auf die beiden Fortsetzungen weckt.

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Roy Ward Baker Peter Cushing Ingrid Pitt 1970er female nudity 18. Jahrhundert Vampir Hammer Film American International


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MACABRE


MACABRE MACABRE (DVD: Subkultur, Deutschland)
(OT: Macabre | USA 1958 | Regie: William Castle)

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Kleinstadtarzt Dr. Barrett (William Prince) hat sich innerhalb der letzten Jahre einige Feinde gemacht und einer dieser Feinde scheint nun auf ernsthaft gemeinte Rache aus zu sein. Denn Barretts kleine Tochter wurde entführt und dem Arzt bleiben nur wenige Stunden Zeit, um das Versteck ausfindig zu machen und seine Tochter vor dem sicheren Erstickungstod zu retten…

Netter, kleiner Grusler von Regisseur William Castle aus den späten 50er Jahren. William Castle hält sich nicht lange mit großem Vorgeplänkel auf, sondern schmeißt den Zuschauer gleich mitten hinein in seine Geschichte um einen Mann, der in einem Wettlauf gegen die Zeit versucht, seine kleine Tochter zu finden, die von einem Unbekannten lebendig begraben wurde. Hintergrundinformationen zu den handelnden Personen bekommt man im Lauf des Films in Form von zwei kurzen Rückblenden auf vergangene Ereignisse verabreicht, ansonsten ist in den knapp 70 Minuten, die Macabre gerade mal dauert, munteres Miträtseln angesagt. Macabre begeistert heute vor allem durch seine wunderschöne Gruselatmosphäre, die er verbreitet. Der Film spielt größtenteils im Dunklen - u.a. auf einem unheimlichen Friedhof - und präsentiert dem Zuschauer nicht nur die eine oder andere Wendung im Storyverlauf, sondern auch ein paar nette Schockeffekte (wenn man die heute noch so bezeichnen kann) und eine ganze Reihe zwielichtiger Gestalten in den Haupt- und Nebenrollen, die alle nicht so recht als Sympathieträger durchgehen wollen. Schade nur, dass die Auflösung des Films doch recht schnell ziemlich offensichtlich ist und somit im letzten Drittel die Spannung etwas flöten geht.

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William Castle 1950er Rache


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TEXAS CHAINSAW MASSACRE: DIE RÜCKKEHR


TEXAS CHAINSAW MASSACRE: DIE RÜCKKEHR TEXAS CHAINSAW MASSACRE: DIE RÜCKKEHR (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: The Return of the Texas Chainsaw Massacre | USA 1994 | Regie: Kim Henkel)

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Nach ihrem Abschlussball kommt eine Gruppe von Teenagern (u.a. Renée Zellweger) mit ihrem Auto von der Straße ab und landet in den Händen des Verrückten Vilmer Slaughter (Matthew McConaughey) und dessen Familie…

Schon irgendwie interessant zu sehen, welche Wandlungen die Reihe rund um Leatherface seit dem Auftaktfilm im Jahr 1974 durchgemacht hat. Hoopers Original noch ein Meisterwerk des Terrorkinos, seine eigene Fortsetzung dann eine überdrehte Groteske und Teil 3 von Regisseur Jeff Burr aus dem Jahr 1990 schließlich ein lupenreiner Slasher. Der nun von mir gesichtete vierte Film aus dem Jahr 1994 versucht irgendwie alles gleichzeitig zu sein und scheitert dabei auf ganzer Linie. Es tut schon fast weh, zu sehen, was Regisseur und Drehbuchautor Kim Henkel - übrigens auch für das Drehbuch von Hoopers grandiosem Original verantwortlich - mit Texas Chainsaw Massacre: Die Rückkehr aus der Reihe gemacht hat. Der Film ist, ähnlich wie der direkte Vorgänger, im Grunde ein typischer Slasher, in den jedoch komplett überdrehte Sequenzen eingearbeitet wurden, die zum einen komisch wie der 2. Teil sein wollen und zum anderen wohl eine Verbindung zum Terrorkino des Auftaktfilms herstellen sollen. Leatherface - in den Vorgängern noch bedrohlich wie Hölle - wird von Henkel zur kettensägeschwingenden Witzfigur degradiert und auch das Set Design - in den ersten beiden Filmen noch eine große Stärke, im direkten Vorgänger schon deutlich schwächer ausgefallen - ist eine einzige Enttäuschung; das Farmhaus der verrückten Familie wirkt nicht bedrohlich, sondern eher wie eine unaufgeräumte Rumpelkammer. Aber es gibt auch Licht im Dunkel, vereinzelte Sequenzen sind auch in Texas Chainsaw Massacre: Die Rückkehr richtig gut gelungen und retten den Film davor, ein komplettes Ärgernis zu sein. Herrlich beispielsweise die Szene, in der Leatherface hinter dem ersten, weiblichen Opfer auf der Veranda auftaucht. Und auch die Besetzung der beiden Hauptrollen mit zwei mittlerweile gestandenen Hollywood-Stars ist ein kleines Schmankerl. Ist doch immer wieder nett zu sehen, mit welchen Filmen heutige Spitzenverdiener einst ihre Karriere starteten. Als "Final Girl" wurde Renée Zellweger besetzt und Matthew McConaughey spielt den innerhalb der Killerfamilie tonangebenden Vilmer Slaughter.

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Kim Henkel Renée Zellweger Matthew McConaughey 1990er female nudity Sequel Slasher


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NIGHT OF THE LEPUS


NIGHT OF THE LEPUS NIGHT OF THE LEPUS (DVD: Warner, USA)
(OT: Night of the Lepus | USA 1972 | Regie: William F. Claxton)

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Um der Kaninchenplage auf seiner Farm entgegenzuwirken, bittet Cole Hillman (Rory Calhoun) den Zoologen Roy Bennett (Stuart Whitman) um Hilfe, der die Tiere mit einer speziellen Hormonbehandlung unfruchtbar machen soll. Doch die Behandlung hat fatale Nebenwirkungen und als eines der Versuchskaninchen entkommen kann, entwickelt sich die Kaninchenplage zu einer regelrechten Katastrophe…

Es ist schon irgendwie verwunderlich, dass nach Night of the Lepus überhaupt noch ein Tierhorrorfilm gedreht worden ist. Wurde doch mit Claxtons Film praktisch alles gesagt und gezeigt, was es in diesem Genre so zu sagen und zu zeigen gibt. Denn was sind schon Alligatoren, Haie, Piranhas, Spinnen, Schlangen, diverse Insektenarten, usw. gegen die ultimative Bedrohung aus dem Tierreich, die Regisseur William F. Claxton in Night of the Lepus dem Zuschauer präsentiert? Nichts, gar nichts kommt vom Bedrohungspotential an die Monster aus Claxtons Genrebeitrag heran, handelt es sich bei diesen doch um - tatatata - Hasen und Kaninchen. Doch, wirklich, es handelt sich tatsächlich um Hasen und Kaninchen. Und zwar um Hasen und Kaninchen, die aufgrund einer Hormonbehandlung - hier hat sich wieder der erhobene Zeigefinger des Tierhorrorgenres versteckt, sich als Mensch doch bitte nicht in die Angelegenheiten der Natur einzumischen - etwas arg gewachsen sind, Appetit auf Menschenfleisch verspüren und auch schon mal die eine oder andere Pferde- und Rinderherde heimtückisch überfallen.
Aber mal im Ernst, einen Tierhorrorfilm über Hasen und Kaninchen zu drehen und zu glauben, man könnte damit tatsächlich jemanden erschrecken, zeugt schon fast von unfassbarer Naivität und dürfte wohl zu den schlechtesten Ideen gehören, die man für einen Tierhorrorfilm haben kann. Denn das Bedrohungspotential der Killerkaninchen ist natürlich enorm. Für die Attacken der putzigen Nager wurden größtenteils echte Kaninchen hergenommen, die froh und munter in irgendwelchen Miniatursets herumhoppeln. Außerdem wurde mit extremen Close-Ups gearbeitet, um die Tiere möglichst groß und bedrohlich aussehen zu lassen und wenn es dann wirklich mal ans Eingemachte geht, dürfte auch der eine oder andere Schauspieler in ein Hasenkostüm gesteckt worden sein. Dafür hat man den menschlichen Opfern der gefährlichen Brut ein hübsches Leichen-Make-Up verpasst. Die sehen größtenteils aus, als wären sie von einem Rudel Wölfe gerissen worden. Das absolute Highlight an Night of the Lepus ist allerdings die Tatsache, dass Regisseur William F. Claxton es tatsächlich geschafft hat, seine Geschichte todernst und komplett ironiefrei zu erzählen und dass gestandene Schauspieler wie Rory Calhoun, DeForest Kelley, Stuart Whitman und Janet Leigh hier ernsthaft versuchen, mit betroffenen und schockierten Gesichtern dem Zuschauer diesen ganzen Blödsinn als Horrorfilm zu verkaufen. Absolute weltklasse!
Unsere beiden plüschigen Mitbewohner werden ab heute auf jeden Fall ins geschlossene Gehege verbannt und dürfen nicht mehr arglos durchs Wohnzimmer hoppeln. Nicht, dass die mir irgendwann noch die Kehle durchbeißen. :D

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William F. Claxton Janet Leigh 1970er Tierhorror


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DRIVE ANGRY 3D


DRIVE ANGRY 3D DRIVE ANGRY 3D (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Drive Angry | USA 2011 | Regie: Patrick Lussier)

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Um seine Enkeltochter aus den Klauen des verrückten Sektenführers Jonah King (Billy Burke) zu befreien, bricht der verstorbene Kriminelle Milton (Nicolas Cage) aus der Hölle aus und begibt sich auf die Jagd nach King. Doch viel Zeit bleibt ihm nicht, denn King hat vor, dass Kind bei einem satanischen Ritual zu opfern…

In Patrick Lussiers wilder Mischung aus Action, Fantasy und Horror kehrt ein wieder mal vollkommen außer Rand und Band aufspielender Nicolas Cage mit einem Auto (!) aus der Hölle zurück um das Baby seiner von einem Satanskult ermordeten Tochter vor dem sicheren Tod zu retten. Ihm zur Seite steht eine junge Kellnerin, ihm auf den Fersen ist der Buchhalter aus der Hölle, der ihn wieder zurückbringen soll. Drive Angry ist einfach nur komplett "over the top". Da hätten wir die hanebüchene Story, die von Regisseur Lussier und seinem Star Cage mit solch einem Ernst vorgetragen wird, dass man meinen könnte, sie sei das Normalste der Welt. Oder das fast schon irrsinnige Overacting von Nicolas Age, der mit seiner Art des Schauspiels mittlerweile eine eigene Kunstform anzustreben scheint. Und natürlich diese komplett durchgeknallten Sequenzen, die den ganzen Film durchziehen und die einen mehr als einmal die Fragezeichen raushauen - allein die Szene mit der Prostituierten im Motelzimmer ist bestens dafür geeignet, in die Annalen des Exploitationfilms einzugehen. Drive Angry ist einfach nur komplett verrückt und macht Spaß wie Hölle. Ein wahres Fest für alle Freunde des schlechten Geschmacks.

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Patrick Lussier Nicolas Cage Amber Heard 2010er car chase female nudity Rache


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BRUTE CORPS


BRUTE CORPS BRUTE CORPS (DVD: Code Red, USA)
(OT: Brute Corps | USA 1972 | Regie: Jerry Jameson)

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Auf ihrem Weg zu einem Einsatz in Südamerika trifft eine Gruppe von Söldnern (u.a. Alex Rocco) auf ein trampendes Pärchen (Jennifer Billingsley und Joseph Kaufmann) und verwandelt den bis zu diesem Zeitpunkt unbeschwerten Trip der beiden jungen Leute zu einer Reise in die Hölle…

Auch Brute Corps von Regisseur Jerry Jameson beackert den im Exploitationfilm der 70er so beliebten Bereich des Terror- und Rachefilms. Hier fällt eine Gruppe skrupelloser Söldner über ein Hippiepärchen her und zeigt diesem auf heftige Art und Weise ihre eigene Definition von freier Liebe. Brute Corps ist einer dieser Prototypen des schnell heruntergekurbelten Exploiters. Regisseur Jameson dürfte weder ein ausgefeiltes Skript noch großartige finanzielle Mittel zur Verfügung gehabt haben und so verlegt er sich lieber auf die Taktik, seine Zuschauer über weite Strecken der Laufzeit des Films einzulullen und durch einzelne, deftige Gewaltspitzen bei Laune zu halten. Sonderlich viel passiert nicht in Brute Corps, aber wenn etwas passiert, dann doch auf ziemlich heftige Art und Weise. Bereits die Einführung der Söldnertruppe, wenn diese ein paar respektlose Biker mal einfach so kaltblütig über den Haufen schießt, setzt beispielsweise ein erstes Ausrufezeichen und dürfte bestens dafür geeignet sein, den geneigten Exploitationfreund für diesen Film zu gewinnen. Und dann hat Brute Corps auch noch Alex Rocco - den ich, seit ich ihn in den 80er Jahren zum ersten Mal in seiner kleineren Rolle in Gotcha! gesehen habe, eigentlich immer wieder gerne sehe - in der Rolle des Chefpsychopathen zu bieten und der macht hier - ganz im Gegensatz zu seinem Auftritt in Wild Riders, in dem er eine ähnliche Rolle gespielt hat - seine Sache tatsächlich richtig gut und kommt verdammt bedrohlich und "creepy" rüber (allerdings ohne die Intensität eines David Hess zu erreichen). Brute Corps ist nun sicher kein vergessenes Exploitation-Highlight, dafür hat der Film insgesamt betrachtet einfach zu viel Leerlauf zu bieten, Genrefans dürften sich von Jamesons Streifen, der mit Jennifer Billingsley in der Rolle des weiblichen Opfers auch noch einen echten Blickfang zu bieten hat, aber sicher ziemlich gut unterhalten fühlen.

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Jerry Jameson Alex Rocco 1970er female nudity Rache


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ACT OF VENGEANCE


ACT OF VENGEANCE ACT OF VENGEANCE (DVD: MGM, USA)
(OT: Act of Vengeance | USA 1974 | Regie: Bob Kelljan)

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Auf ihrem Nachhauseweg wird die attraktive Linda (Jo Ann Harris) Opfer einer Vergewaltigung und lernt kurze Zeit später auf dem Polizeirevier weitere Frauen kennen, die ganz offensichtlich demselben Täter wie Linda zum Opfer gefallen sind. Da die Polizei nicht in der Lage zu sein scheint, den Täter zu ermitteln, beschließen die Frauen, auf eigene Faust nach ihrem Peiniger zu suchen und sich an diesem zu rächen…

Bei einem Film, der u.a. unter dem Titel Rape Squad veröffentlicht wurde, kann man natürlich davon ausgehen, dass er nicht unbedingt dazu geeignet ist, ihm einen zartbesaiteten Publikum vorzuführen. Und tatsächlich startet Act of Vengeance von Regisseur Bob Kelljan furios und verpasst dem Zuschauer gleich in den Anfangsminuten einen gezielten und schmerzhaften Schlag in die Magengrube. Denn die Einführung der Hauptdarstellerin ist wahrlich harter Tobak und so unfassbar schmierig inszeniert, dass man als Zuschauer bereits nach 15 Minuten am liebsten ein ausgiebiges Vollbad nehmen würde. Danach tritt Bob Kelljan erst mal auf die Bremse, nimmt für lange Zeit das Tempo raus, der Plot plätschert über weite Strecken tatsächlich nur noch vor sich hin und lediglich einzelne, gezielt gesetzte Nadelstiche in Form von Sex und Gewalt erinnern noch an die Anfangsminuten des Films und auch der Racheplot scheint schon fast im Sand zu verlaufen - die Protagonistinnen kümmern sich mehr um die Prävention gegen weitere, sexuelle Übergriffe gegen andere Frauen als um die Befriedigung ihrer Rachgelüste. Doch Regisseur Kelljan kriegt im letzten Drittel dann doch wieder die Kurve und präsentiert dem Zuschauer ein wahrlich denkwürdiges Finale in einem leerstehenden Zoo, in dem die Protagonistinnen dann endlich die Chance erhalten, sich an ihrem Peiniger zu rächen. Ein Racheakt, der in seiner Durchführung übrigens so unglaublich bescheuert konstruiert wirkt, dass er wirklich jedes "Unverständliche Verhaltensweisen im Film"-Klischee abdeckt, das man sich so vorstellen kann.

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Bob Kelljan 1970er female nudity Rache Sexploitation American International


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GAS PUMP GIRLS


GAS PUMP GIRLS GAS PUMP GIRLS (DVD: MGM, USA)
(OT: Gas Pump Girls | USA 1979 | Regie: Joel Bender)

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Nachdem der alte Joe (Huntz Hall) seine ohnehin kurz vor der Pleite stehende Tankstelle aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiterführen kann, entschließt sich dessen Nichte June (Kirsten Baker) gemeinsam mit ihren Freundinnen und Freunden (u.a. Linda Lawrence, Sandy Johnson, Rikki Marin) das Lebenswerk ihres Onkels vor dem Ruin zu retten. Mit einem Service der speziellen Art locken die Teenager so einen Kunden nach dem anderen an und werden schon bald zur ernsthaften Konkurrenz für die hochmoderne Tankstelle auf der anderen Straßenseite. Und deren Besitzer Mr. Friendly (Dave Shelley) ist jedes Mittel recht, um sich die lästigen Konkurrenten wieder vom Hals zu schaffen…

Spaßige Exploitation aus den späten 70ern. In Gas Pump Girls von Regisseur Joel Bender versucht eine Gruppe von Teenagern kurz nach dem Highschool-Abschluss eine abgewrackte Tankstelle vor dem kompletten Ruin zu retten und legt sich mit der scheinbar übermächtigen Konkurrenz von der anderen Straßenseite an. Einen großartigen Plot sollte man sich von einem Film mit dem Titel Gas Pump Girls natürlich nicht erwarten. Die Ausgangssituation dient nicht als Einstieg in einen ausgetüftelten Plot, sondern viel mehr als Aufhänger für eine fast schon lose Aneinanderreihung diverser Szenen, die mit einer hauchdünnen Handlung zusammengehalten werden. Nicht wirklich hochtalentierte Schauspieler, extrem bescheuerte Kalauer, viele Schauwerte und eine unfassbar mies nachsynchronisierte Musical-Sequenz (siehe das verlinkte Youtube-Video) vereinigen sich zu einem unwiderstehlichen Ganzen, bei dem das Herz eines jeden Freundes des schlechten Geschmacks definitiv höher schlagen sollte. Ich liebe diese rein auf das Präsentieren von Schauwerten ausgelegten Filme aus den 70ern und hatte folglich auch mit Gas Pump Girls meinen Spaß!

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Joel Bender 1970er female nudity Teensploitation Cannon Films Sexploitation


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ANGEL IN RED


ANGEL IN RED ANGEL IN RED (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Uncaged | USA 1991 | Regie: Lisa Hunt)

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Nachdem der brutale Zuhälter Sharkey (Jeffrey Dean Morgan) eine seiner Prostituierten so sehr zusammengeschlagen hatte, dass diese kurz darauf im Krankenhaus verstarb, versucht sein Konkurrent Slash (Henry Brown) aus dieser Situation Kapital zu schlagen und Sharkeys Prostituierte Mickie (Leslie Bega) abzuwerben. Slashs Männer sollen Sharkey eine Lektion verpassen, die dieser nicht so schnell vergisst. Doch Sharkey kann entkommen und macht sich von blinder Wut getrieben auf die Suche nach Mickie, um sich wegen des offensichtlich begangenen Vertrauensbruchs an ihr zu rächen…

Trotz leicht abgeänderter Ausgangssituation und leicht abgeändertem Plotverlauf handelt es sich bei Angel in Red von Regisseurin Lisa Hunt im Endeffekt um eine astreines Remake des 9 Jahre früher entstandenen Vice Squad von Regisseur Gary Sherman, der mit diesem Film ja ein absolutes Genrehighlight abliefern konnte. Auch Angel in Red entführt den Zuschauer in das nächtliche Los Angeles und auch in Angel in Red wird eine junge Prostituierte - ohne es überhaupt zu wissen - von einem rachsüchtigen Zuhälter durch die Nacht “gejagt“, während sie weiter ihrem Job nachgeht. Was Angel in Red im Vergleich zum großen Vorbild Vice Squad allerdings abgeht, ist dessen Intensität, mit der er den Zuschauer regelrecht in den Sitz drückt und bis zum Abspann nicht mehr aufstehen lässt. In Hunts Film läuft alles dann doch noch ein kleines bisschen ruhiger und weniger intensiv ab und auch Jeffrey Dean Morgan in der Rolle des psychopathischen Zuhälters wirkt - obwohl er sich sichtlich Mühe gibt - nicht annähernd so bedrohlich und verstörend wie Wings Hauser in Shermans Film. Die Nase vorn hat Angel in Red jedoch beim Babe-Faktor. Entsprach die eher knabenhafte Season Hubley in Vice Squad nicht wirklich meinem persönlichen Frauengeschmack, ist Leslie Bega in der Rolle der Mickie ein echter Hingucker und definitiv eine Sünde wert. Wer auf dieses Subgenre des Exploitationfilms steht, kann bei Angel in Red gerne mal einen Blick riskieren.

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Lisa Hunt 1990er female nudity Los Angeles Rache


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VAN WILDER: FRESHMAN YEAR


VAN WILDER: FRESHMAN YEAR VAN WILDER: FRESHMAN YEAR (DVD: Paramount, USA)
(OT: Van Wilder: Freshman Year | USA 2009 | Regie: Harvey Glazer)

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Die Highschool ist beendet und für den partysüchtigen Van Wilder (Jonathan Bennett) steht das erste Jahr am College an. Doch Van muss schon bald erkennen, dass das Coolidge College für Partys der denkbar schlechteste Platz zu sein scheint. Dean Charles Reardon (Kurt Fuller) führt das College mit strenger Hand, sexuelle Kontakte unter den Studenten sind verpönt und jede Art von Feiern strikt verboten. Doch Van will sich mit diesen strengen Regeln nicht anfreunden und findet schon bald Mittel und Wege, diese außer Kraft zu setzen…

Wurde der unmittelbare Vorgänger noch fürs Kino produziert, verabschiedet sich die Van Wilder-Reihe mit diesem dritten Film nun in die Welt der Direct-to-Video-Produktionen. Aber das muss ja nicht von vornherein etwas Schlechtes bedeuten. Neben Gurken wie Road Trip: Beer Pong oder der ersten und vierten Direct-to-Video-Produktion aus der American Pie-Reihe gibt es da auch so einige Knaller in diesem Bereich zu sichten. Ich denke insbesondere an American Pie präsentiert: Nackte Tatsachen und American Pie präsentiert: Die College-Clique und auch Van Wilder: Freshman Year reiht sich netterweise in die Reihe der Kracher ein. Ein Triple Feature mit diesen beiden vorgenannten American Pie-Teilen dürfte sogar für extrem gute Partystimmung sorgen. Natürlich sieht bei solchen Filmen alles eine Spur kleiner aus als bei den Kinoproduktionen, statt großer Stars gibt es für den Zuschauer unbekannte Gesichter zu sehen und im Normalfall taucht in Filmen dieser Art maximal auch nur ein wirklich bekannter Schauspieler auf - in diesem Fall ist es Kurt Fuller. Filme wie Van Wilder: Freshman Year punkten beim geneigten Genrefreund auf andere Art und Weise. Im vorliegenden Fall beispielsweise mit der Tatsache, dass Regisseur Harvey Glazer gemeinsam mit seinem Cast komplett die sprichwörtliche Sau rauslässt. Van Wilder: Freshman Year ist als Prequel zum Originalfilm angelegt, erzählt wie der Titelcharakter sich seinen Status am College “erarbeitet“ hat und macht wirklich keine Gefangenen. Glazers Film versinkt förmlich in einem Sumpf aus derben Späßen, wildem Gross-Out-Humor und nackten Tatsachen und als Fan von moderner Exploitation kommt man hier absolut auf seine Kosten. Natürlich ist das hier kein Film für Feingeister und wer auch nur einen Hauch von Anspruch sucht, kann wirklich verdammt lange suchen. Wer dagegen einfach mal Lust auf Unterhaltung der etwas deftigeren Sorte hat, macht mit diesem Streifen hier bestimmt nichts falsch.

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Harvey Glazer 2000er female nudity Teensploitation Prequel


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DIE HOLLYWOOD GANG


DIE HOLLYWOOD GANG DIE HOLLYWOOD GANG (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: The Hollywood Knights | USA 1980 | Regie: Floyd Mutrux)

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Die feine Gesellschaft von Beverly Hills hat genug von den "Hollywood Knights", einer Gruppe von Teenagern, die sich für keinen Streich zu schade ist. Als erste Maßnahme soll nun das Drive-In-Restaurant, welches die "Hollywood Knights" als ihren Haupttreffpunkt auserkoren haben, für immer geschlossen werden. Einen letzten Abend hat das Restaurant jedoch noch geöffnet. Ein Abend, an dem alles passieren kann…

Regisseur und Drehbuchautor Floyd Mutrux entführt den Zuschauer nach Beverly Hills ins Jahr 1965. Es ist Halloween und die titelgebenden "Hollywood Knights" wollen den letzten Abend an dem ihr geliebter Treffpunkt geöffnet hat, bevor er für immer schließen muss, zu einem Abend der denkwürdigeren Sorte machen. Floyd Mutrux verzichtet auf so etwas wie eine Exposition oder einen herkömmlichen Plot, sondern wirft den Zuschauer mitten hinein in eine Nacht, durch die dieser dann ähnlich getrieben wird wie die handelnden Protagonisten. Die Hollywood Gang erinnert an eine Mischung aus dem ein Jahr zuvor in die Kinos gekommenen Crown-International-Exploiter Van Nuys Blvd. und American Graffiti von George Lucas, ist gesegnet mit einem hammermäßigen Soundtrack aus den 60er Jahren (mit u.a. The Beach Boys, The Mamas and the Papas und The Four Seasons) und verbreitet eine Atmosphäre, die irgendwo zwischen euphorischer Aufbruchstimmung und purer Melancholie - die Highschool-Zeit neigt sich dem Ende entgegen, College, Beruf und Vietnam stehen vor der Tür - hin- und herschwankt. Wer auf Teenager- und Coming-of-Age-Streifen steht, kann hier definitiv nichts falsch machen. Und mit Fran Drescher, Robert Wuhl, Tony Danza und insbesondere Michelle Pfeiffer (die hier übrigens einfach nur atemberaubend gut ausschaut) gibt es in Die Hollywood Gang auch noch einige bekannte Schauspieler zu sehen, die zum damaligen Zeitpunkt gerade erst am Anfang ihrer Karriere standen.

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Floyd Mutrux Michelle Pfeiffer 1980er female nudity 60er Jahre Los Angeles Teensploitation


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PORKY'S REVENGE


PORKY'S REVENGE PORKY'S REVENGE (DVD: 20th Century Fox, USA)
(OT: Porky's Revenge | Kanada/USA 1985 | Regie: James Komack)

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Auch im Abschlussjahr an der Angel Beach Highschool haben Pee Wee (Dan Monahan) und seine Freunde (u.a. Wyatt Knight, Tony Ganios) in erster Linie eines im Kopf: Sex! Doch diese Bedürfnisse stellen die Freunde zurück, als sie erfahren, dass ihr Basketball-Trainer (Bill Hindman) ausgerechnet dem fiesen Porky (Chuck Mitchell), der seinen Nachtclub auf einem Flussdampfer neu eröffnet hat, Geld schuldet und von diesem massiv unter Druck gesetzt wird. Pee Wee & Co. setzen alles daran, ihrem Coach aus der Patsche zu helfen und haben außerdem noch mit ein paar weiteren Problemen zu kämpfen...

In Porky's Revenge versammelt sich erneut der Cast der beiden ersten Teile vor der Kamera und sorgt so zum wiederholten Mal für jede Menge gute Laune. Porky's-Schöpfer Bob Clark hatte mit diesem dritten Teil allerdings nichts mehr zu tun. Auf dem Regiestuhl nahm TV-Regisseur James Komack Platz und drehte mit Porky's Revenge seinen einzigen Kinofilm. Auf eine echte Rahmenhandlung, in die der ganze Blödsinn verpackt wird, hat man im Gegensatz zu den beiden Vorgängern verzichtet. Porky's Revenge zeichnet sich durch eine eher episodenhafte Struktur aus - in der verschiedene kleinere Subplots aufeinandertreffen - und begleitet die Freundesclique rund um Pee Wee in ihrem Abschlussjahr an der Angel Beach Highschool, in dem es die liebenswerten Chaoten u.a. erneut mit dem titelgebenden Nachtclubbesitzer aus Teil 1 zu tun bekommen, mit einer nicht genehmigten Filmaufführung in der Schule anecken und eine schlüpfrige Affäre zweier Lehrer für ihre Zwecke missbrauchen. Im Zentrum des Klamauks steht erneut der von Dan Monahan gespielte Pee Wee, auf dessen Kosten so manche böse Scherze getrieben werden. Porky's Revenge ist sicher kein großes Genre-Highlight, überzeugt aber durch einige gelungene Gags, hübsche Schauwerte und eine rasante Inszenierung und stellt so einen netten Abschluss der von Bob Clark gestarteten Reihe dar.

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