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One Night Stands und wahre Liebe


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ROTER DRACHE


ROTER DRACHE ROTER DRACHE (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Red Dragon | Deutschland/USA 2002 | Regie: Brett Ratner)


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Nur ein Jahr nach HANNIBAL kam mit RED DRAGON die nächste Hannibal-Lecter-Verfilmung in die Kinos. RED DRAGON ist die Zelluloid-Version des ersten Lecter-Romans und funktioniert somit als Prequel zu THE SILENCE OF THE LAMBS und HANNIBAL. Brett Ratner hat in seinen Film jedoch mit zwei großen Problemen zu kämpfen. Da wäre vor allem die Tatsache zu nennen, dass er einer Nebenfigur - denn viel mehr ist Lecter im ersten Buch nicht - viel zu viel Platz einräumen muss (schließlich lechzte die Fangemeinde nach mehr Anthony Hopkins, der den Hannibal wieder gewohnt souverän verkörpert) und dadurch die Spannung hinsichtlich des eigentlichen Thrillerplots doch sichtlich zu leiden hat. So sind dann auch die Szenen mit Hannibal Lecter nicht viel mehr als ein lauer Aufguss ähnlicher Sequenzen aus THE SILENCE OF THE LAMBS und können auch nie ansatzweise so faszinieren, wie sie es in Demmes Film getan haben. Das zweite große Problem von Regisseur Ratner ist die Remake-Problematik. Auch wenn es viele (natürlich nicht hier, sondern draußen in der Welt der Gelegenheitskucker) nicht wissen, RED DRAGON ist ein Remake, denn Harris' Buch wurde bereits im Jahr 1986 von Regisseur Michael Mann unter dem Titel MANHUNTER verfilmt. Damals noch mit Brian Cox in der Rolle des Hannibal und William Petersen als FBI-Ermittler Will Graham. Und Michael Mann hatte damals halt nicht das Problem, eine Nebenrolle unnötig aufblasen zu müssen und drehte mit MANHUNTER einen der in meinen Augen besten Thriller der 80er Jahre. Eine Hypothek, die Brett Ratner nicht ansatzweise erfüllen kann. Was RED DRAGON am Ende des Tages davor rettet, zu biederer Durchschnittsware zu verkommen, ist seine Besetzung. Mit Schauspielern wie Anthony Hopkins, Edward Norton, Harvey Keitel, Ralph Fiennes, Philip Seymour Hoffman, Mary-Louise Parker, Emily Watson und Bill Duke in größeren und kleineren Rollen ist RED DRAGON exquisit besetzt und als Regisseur kann man mit solchen Größen vor der Kamera wahrscheinlich gar keinen schlechten Film drehen. RED DRAGON ist zwar kein außergewöhnlicher Film wie THE SILENCE OF THE LAMBS oder MANHUNTER, aber doch ein guter und solider Thriller geworden. Nicht mehr und nicht weniger.

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Brett Ratner Anthony Hopkins Edward Norton Ralph Fiennes Harvey Keitel Philip Seymour Hoffman Prequel 2000er Remake female nudity 80er Jahre Chicago


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THE LITTLE GIRL WHO LIVES DOWN THE LANE


THE LITTLE GIRL WHO LIVES DOWN THE LANE THE LITTLE GIRL WHO LIVES DOWN THE LANE (DVD: MGM/Sony, USA)
(OT: The Little Girl Who Lives Down the Lane | Frankreich/Kanada 1976 | Regie: Nicolas Gessner)


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Faszinierende Mischung aus Drama, Liebesgeschichte, Horrorthriller und Psychogramm über ein junges Mädchen, welches - zumindest angeblich - allein mit ihrem Vater in einem großen Haus außerhalb einer Kleinstadt lebt und aufgrund der Tatsache, dass noch kein Mensch je ihren Vater zu Gesicht bekam, das Misstrauen der Bevölkerung der kleinen Stadt - in Gestalt ihrer neugierigen Vermieterin und deren schmierigen Sohnes - auf sich zieht und drastische Schritte unternimmt, um ihre Privatsphäre zu schützen.
Regisseur Nicolas Gessner vermischt gekonnt verschiedene Genreelemente zu einem großen Ganzen, verbindet schwarzen Humor mit einfühlsamen Sequenzen und überrascht im nächsten Augenblick wieder mit unheimlicher Gruselatmosphäre. Dass THE LITTLE GIRL WHO LIVES DOWN THE LANE so gut funktioniert liegt natürlich in erster Linie an Gessners wirklich großartig agierender Hauptdarstellerin - der zum Zeitpunkt des Filmdrehs gerade mal 13 Jahre alten Jodie Foster (die zuvor schon in Scorseses TAXI DRIVER brillierte und eine Oscar-Nominierung für ihre Leistung an der Seite von Robert De Niro einheimste) -, der es mit einer unfassbaren Leichtigkeit gelingt, praktisch den ganzen Film alleine zu tragen. Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen Film gesehen zu haben, der von einer noch so jungen Schauspielerin dermaßen geprägt wurde. Ein weiterer Pluspunkt in dem fast schon kammerspielartig inszenierten Streifen ist Martin Sheen, der einen herrlich fiesen und schmierigen Bösewicht abgibt und der in jeder seiner Szenen eine fast schon Gänsehaut verursachende Bedrohung ausstrahlt. Ja, THE LITTLE GIRL WHO LIVES DOWN THE LANE ist schon ziemlich beeindruckend.

TRAILER:


Nicolas Gessner Jodie Foster Martin Sheen 1970er female nudity American International Canuxploitation


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MAX PAYNE (Director's Cut)


MAX PAYNE (Director's Cut) MAX PAYNE (Director's Cut) (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Max Payne | Kanada/USA 2008 | Regie: John Moore)


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Durchaus brauchbare Videospielverfilmung von Regisseur John Moore, die zunächst zwar daran krankt etwas planlos und konfus zu wirken, zum richtigen Zeitpunkt aber doch noch die Kurve kriegt und bis zum spektakulären Finale dann auch bestens unterhalten kann. Wobei ich, da ich das Spiel nicht kenne, natürlich nicht wirklich gut einschätzen kann, ob die Vorlage adäquat umgesetzt wurde. Das sollen die Zocker selbst beurteilen.
Mir hat an MAX PAYNE vor allem die Atmosphäre und Stimmung gefallen, die John Moore langsam entwickelt und mit der er es hinbekommt, seine doch recht herkömmliche Rachegeschichte interessant und kurzweilig an den Mann zu bringen. Ja, diese Mischung aus Videoclip-Optik und Film-Noir-Ästhetik mit ihrem ständigen Hang zu Melancholie und Mystery hatte schon was. Auch die Actionszenen, anfangs noch sehr verhalten inszeniert, zum Ende hin immer intensiver werdend, konnten mich absolut überzeugen. Da waren schon ein paar wirklich grandiose Shoot-Out-Sequenzen dabei und Hauptdarsteller Mark Wahlberg konnte so einige Male unter Beweis stellen, dass er sich in diesem Genre pudelwohl zu fühlen scheint. Die weitere Besetzung des Films konnte sich mit Schauspieler/innen wie Mila Kunis, Beau Bridges, Donal Logue, Ludacris und Chris O'Donnell außerdem absolut sehen lassen und da ich persönlich mit keiner großartigen Erwartungshaltung an MAX PAYNE herangetreten bin, hat mich Moores Streifen durchaus positiv überraschen können.

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John Moore Mark Wahlberg Mila Kunis 2000er New York Rache female nudity


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SKYFALL


SKYFALL SKYFALL (Blu-ray: MGM/20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Skyfall | Großbritannien/USA 2012 | Regie: Sam Mendes)


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Mit CASINO ROYALE und Daniel Craig als neuen Bond-Darsteller zogen die Macher im Jahr 2006 die Notbremse und verhalfen dem Franchise zu einem sicher streitbaren, aber auch dringend notwendigem Reboot. Doch die Ernüchterung folgte 2 Jahre später mit QUANTUM OF SOLACE, einem ganz vorzüglichen Actionfilm, der allerdings nicht mehr wirklich als Bond-Film zu identifizieren war. In QUANTUM OF SOLACE hätte der Hauptcharakter auch Jason Bourne heißen können und keinen Menschen hätte es gewundert.
Nun also SKYFALL, der dritte Auftritt von Daniel Craig in der Rolle des britischen Agenten, und mit dem unmittelbaren Vorgänger im Hinterkopf hatte ich doch meine Bedenken, ob die Reihe noch mal die Kurve kriegen kann. Diese Bedenken stellten sich zum Glück als weitestgehend unbegründet heraus. Zwar gibt es auch in SKYFALL Licht und Schatten, die positiven Seiten überwiegen aber ganz klar. Eigentlich gibt es für mich persönlich nur zwei Gründe zur Kritik: zum einen Javier Bardem als Bösewicht, der mich in dieser Rolle überhaupt nicht überzeugen konnte (die Figur war viel zu überzeichnet angelegt und Bardems ständiges Overacting hat überhaupt nicht zum ansonsten recht ernsten Tonfall des Films gepasst) und zum anderen die praktisch völlige Abwesenheit eines klassischen Bondgirls (weder Naomie Harris als Eve noch Bérénice Marlohe als Severine können diese Rolle ausfüllen; und ein Bond-Film ohne echtes Bond-Girl geht eigentlich gar nicht). Auf der Haben-Seite stehen dafür eine unfassbar gute Pre-Credits-Sequenz, die nicht mehr und nicht weniger als "Bond pur" ist und bei deren Sichtung man sofort weiß, dass man in den nächsten 2 Stunden einen Bond-Film zu sehen bekommt. Und auch die Tatsache, dass mit Ben Whishaw ein neuer Q installiert wurde und auch das eine oder andere kleinere Gadget seinen Weg in den Film gefunden hat, hat mich positiv überrascht. Der Plot von SKYFALL ist zudem ausgesprochen spannend geraten und Regisseur Sam Mendes hat seine vereinzelten Action-Set-Pieces richtig gut platziert. Großartig die Sequenz während der Anhörung von M, toll die Verfolgungsjagd durch die U-Bahn-Stationen und einfach nur spektakulär das explosive Finale. Weitere Pluspunkte: das typische Bond-Flair und diese gewisse Leichtigkeit in der Inszenierung, die auch in CASINO ROYALE trotz aller Ernsthaftigkeit noch vorhanden waren und die QUANTUM OF SOLACE vollkommen vermissen hat lassen, kehren in SKYFALL langsam aber sicher zurück. Die zum 50-jährigen Jubiläum der Reihe eingefügten Referenzen an diverse frühere Bond-Abenteuer (u.a. gibt es ein Wiedersehen mit dem Aston Martin aus GOLDFINGER) fand ich absolut gelungen, Adeles Titelsong ist einer der besten Bondsongs aller Zeiten und diese letzte Minute vor dem Abspann schürt unglaubliche Vorfreude auf das, was da in Zukunft noch so kommen mag. Ja, ich bin schon ziemlich begeistert von SKYFALL.

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Sam Mendes Daniel Craig Javier Bardem Ralph Fiennes 2010er Oscar Winner Oscar Nominee car chase London Sequel Rache


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COLOMBIANA


COLOMBIANA COLOMBIANA (Blu-ray: Universum, Deutschland)
(OT: Colombiana | Frankreich 2011 | Regie: Olivier Megaton)

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Hauptdarstellerin Zoe Saldana hat ja bereits in dem ausgesprochen unterhaltsamen THE LOSERS bewiesen, dass sie auch in Actionrollen eine verdammt gute Figur macht und diesen positiven Eindruck aus Whites Film aus dem Jahr 2010 kann sie auch in COLOMBIANA von Regisseur Olivier Megaton bestätigen.
Megaton erzählt mit COLOMBIANA eine klassische Rachegeschichte und setzt dabei vor allem auf die Spannungskarte. Der typische Action-Overkill neuerer Genreproduktionen bleibt aus und wer auf einen weiteren Krawall-Film gehofft hat, dürfte mit COLOMBIANA wahrscheinlich nicht sonderlich viel anfangen können. Denn Megaton lässt sich für einen Actionthriller erstaunlich viel Zeit um seine Geschichte und seine Charaktere einzuführen, baut seine Spannung langsam aber stetig auf, setzt gezielt einzelne Action- und Suspense-Höhepunkte und steuert so absolut zielgerichtet auf sein spektakuläres Finale zu. Hauptdarstellerin Zoe Saldana ist in der Rolle des ebenso eiskalten wie zerbrechlichen Racheengels großartig und schafft es durch ihr eindringliches Spiel mit Leichtigkeit, den Zuschauer für sich zu gewinnen. Selten hat man in einem Actionfilm der jüngeren Vergangenheit so mit der Hauptfigur mitfiebern können wie in diesem hier. Und dann stellt COLOMBIANA auch noch eindrucksvoll folgendes unter Beweis: Es ist durchaus möglich, schnelle Schnitte in Actionsequenzen so einzusetzen, dass die jeweilige Szene die notwendige Dynamik erhält ohne dass dadurch die Übersichtlichkeit komplett verloren geht und der Zuschauer plötzlich nicht mehr weiß, wo oben und unten ist und mit aufkommenden Schwindelgefühlen zu kämpfen hat.

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Olivier Megaton Zoe Saldana 2010er Rache female nudity


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KUFFS


KUFFS KUFFS (DVD: Universal, USA)
(OT: Kuffs | USA 1991 | Regie: Bruce A. Evans)

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Regisseur und Drehbuchautor Bruce A. Evans präsentiert mit KUFFS - dem ersten von bis heute gerade mal 2 Filmen, die Evans selbst inszeniert hat - eine nette Mischung aus Action, Krimi und Komödie, die von Stimmung und Atmosphäre an die BEVERLY HILLS COP- und LETHAL WEAPON-Reihen erinnert. KUFFS kann man nun sicher nicht als Genrehighlight bezeichnen, aber Evans überrascht seine Zuschauer mit einigen so nicht zu erwartenden Elementen und für einen Film dieser Art ungewöhnlichen Stilmitteln. So durchbricht Evans ständig die "Vierte Wand" und lässt seine titelgebende Hauptfigur immer wieder direkt zum Zuschauer sprechen. Die in weiten Teilen gelungenen Gags tragen oft fast schon slapstickartige Züge und die dazu im krassen Widerspruch stehende Action ist teils ausgesprochen hart und für einen Film, der in den USA eine PG-13-Freigabe erhalten hat, extrem blutig ausgefallen (in Deutschland wurde KUFFS damals für eine FSK 12 um knapp 5 Minuten gekürzt). Und auch die Besetzung von KUFFS kann sich sehen lassen. Mit Christian Slater stand damals einer der aufstrebendsten Jungstars der späten 80er und frühen 90er Jahre für die Hauptrolle zur Verfügung (ich finde es immer noch jammerschade, dass Slaters Karriere Ende der 90er irgendwo im Sand verlaufen ist und von Uwe Boll mit ALONE IN THE DARK endgültig begraben wurde), als Love Interest fungierte die damals noch ziemlich am Anfang ihrer Karriere stehende Milla Jovovich und in weiteren Rollen gaben sich bekannte Gesichter wie Leon Rippy, Bruce Boxleitner, Don A. Davis, Mary Ellen Trainor und Ashley Judd die Ehre. Runde Sache.

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Bruce A. Evans Christian Slater Milla Jovovich 1990er San Francisco


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THE EXPENDABLES 2


THE EXPENDABLES 2 THE EXPENDABLES 2 (Blu-ray: Splendid, Deutschland)
(OT: The Expendables 2 | USA 2012 | Regie: Simon West)

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Ganz nüchtern betrachtet ist THE EXPENDABLES 2 ein leicht über dem Durchschnitt liegender, unterhaltsamer, aktueller Actionfilm, der auf den ersten Blick vor allem mit seiner grandiosen Besetzung punkten kann, mich persönlich allerdings bei Weitem nicht so gut unterhalten konnte wie andere aktuelle Actionfilme der jüngeren Vergangenheit. Insbesondere gegen Kracher wie BATTLESHIP oder G.I. JOE: THE RISE OF COBRA geht THE EXPENDABLES 2 eindeutig als zweiter Sieger hervor.
Aber so wirklich nüchtern betrachten kann ich THE EXPENDABLES 2 einfach nicht. Denn Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger, Bruce Willis, Dolph Lundgren, Jean-Claude Van Damme und Chuck Norris gemeinsam in einem Film zu sehen - vor gut 20 Jahren wäre das wohl die Erfüllung feuchter Träume eines jeden Action-Aficionades gewesen. Heute dürfte es eher einem Albtraum für jeden Actionfan gleichkommen, der mit dem kompromisslosen und sicher streitbaren Actionkino der 80er Jahre aufgewachsen ist und Filme wie COMMANDO, COBRA oder INVASION U.S.A. in sein Herz geschlossen hat. Denn auch dieser zweite Versuch von Stallone, den Fans einen Film zu schenken, der als Liebeserklärung und Hommage an die Actionkracher der 80er Jahre funktionieren kann, scheitert auf ganzer Linie. War im von Stallone selbst inszenierten Vorgänger aus dem Jahr 2010 insbesondere die katastrophale Inszenierung der Actionszenen (viel zu schnelle und hektische Schnitte, miese CGI-Effekte, chaotische und planlose Inszenierung des Raums) für das Scheitern verantwortlich, ist es nun der vollkommen deplatziert wirkende Humor und die mit dem Holzhammer vorgetragene Selbstironie, die THE EXPENDABLES 2 zur echten Enttäuschung werden lässt. Nein, es ist nicht lustig, wenn Chuck Norris einen Chuck-Norris-Witz erzählt und nein, es ist nicht selbstironisch, wenn sich Willis, Stallone und Schwarzenegger plumpe Oneliner der Marke "I’ll be back" um die Ohren hauen, so dass auch noch der letzte Depp im Publikum die offensichtliche Referenz bemerken kann. Auch wenn die Actionsequenzen im Vergleich zum Vorgänger richtig gut gelungen sind und die nötige Härte aufweisen, die man sich von einem solchen Film erwarten kann und auch wenn es natürlich schon irgendwo geil ist, Stallone, Schwarzenegger, Willis und Norris gemeinsam in einem Film zu sehen, es überwiegt am Ende doch die große Enttäuschung, erneut Zeuge einer vergebenen Chance geworden zu sein. Und es tut als Fan der sichtlich gealterten Helden von damals schon fast ein bisschen weh, wenn man sich mit ansehen muss, wie sie sich hier zum Affen machen. Einziger Sieger innerhalb des Ensembles ist Jean-Claude Van Damme, der einen wunderbar diabolischen Bösewicht gibt und der sich als solcher eben nicht zum Deppen machen muss. Und die größten Sieger von THE EXPENDABLES 2 sind all die Actionstars aus den 80ern/90ern, die in diesem Film nicht mitspielen konnten/durften/wollten und die somit ihre von vielen Fans geliebte Filmographie von damals nicht mit Füßen treten mussten. Leuten wie Michael Dudikoff, Wesley Snipes, Carl Weathers und sogar Steven Seagal kann man nur dazu gratulieren, kein Teil dieses Films gewesen zu sein. Reicht ja auch, wenn sich ein paar von ihnen dann noch im unausweichlichen dritten Teil zum Affen machen.

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Simon West Sylvester Stallone Jason Statham Arnold Schwarzenegger Bruce Willis Dolph Lundgren Jean-Claude Van Damme Chuck Norris Jet Li Charisma Carpenter 2010er Rache


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STATE OF MIND


STATE OF MIND STATE OF MIND (DVD: e-m-s, Deutschland)
(OT: The United States of Leland | USA 2003 | Regie: Matthew Ryan Hoge)

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THE UNITED STATES OF LELAND ist ein Drama über einen Teenager, der scheinbar ohne Motiv einen behinderten Jungen ermordet hat, nun in einer Haftanstalt für jugendliche Straftäter einsitzt und dort langsam aber sicher eine Bindung zu seinem Lehrer aufbaut, der - nicht ganz ohne Hintergedanken - in zahlreichen 4-Augen-Gesprächen versucht, hinter die Beweggründe für die Tat zu kommen.
Regisseur und Drehbuchautor Matthew Ryan Hoge erzählt seine Geschichte auf eine wirklich extrem ruhige Art und Weise. In langen Dialogsequenzen, zahlreichen Monologen aus dem Off und jeder Menge Rückblenden erhält der Zuschauer Einblick in das Innenleben des jugendlichen Mörders, den Hauptdarsteller Ryan Gosling absolut überzeugend darstellt. Die von Hoge gewählte Art der Inszenierung ist für meinen Geschmack allerdings fast schon etwas zu ruhig ausgefallen. THE UNITED STATES OF LELAND plätschert über weite Strecken einfach so vor sich hin und läuft immer wieder Gefahr, das Interesse des Zuschauers zu verlieren. Am Ende des Tages sind es Ryan Gosling und seine ausgesprochen prominenten und durch die Bank glaubwürdig agierenden Co-Stars (u.a. Don Cheadle, Lena Olin, Kevin Spacey, Michelle Williams, Jena Malone, Chris Klein) sowie dieses einfach nur Gänsehaut verursachende Finale, die den Unterschied ausmachen, THE UNITED STATES OF LELAND vor der Mittelmäßigkeit retten und aus Hoges Drama doch noch in einen guten und sehenswerten Film verwandeln.

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Matthew Ryan Hoge Ryan Gosling Kevin Spacey Lena Olin 2000er Rache


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HANNIBAL


HANNIBAL HANNIBAL (Blu-ray: Universum/Tobis, Deutschland)
(OT: Hannibal | Großbritannien/USA 2001 | Regie: Ridley Scott)

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10 Jahre nach dem riesigen Erfolg von THE SILENCE OF THE LAMBS kam mit HANNIBAL die Fortsetzung und Verfilmung des dritten Lecter-Romans von Thomas Harris in die Kinos. An Julianne Moore in der Rolle der Clarice Starling muss man sich als Zuschauer bei der Sichtung des Films ebenso gewöhnen wie an die Tatsache, dass HANNIBAL kein Thriller im herkömmlichen Sinne geworden ist. Regisseur Ridley Scott hat da eher eine Mischung aus Drama, Thriller und rabenschwarzer Komödie gedreht, die zwar mit einigen extrem deftigen Gewaltausbrüchen aufwarten kann, die ansonsten allerdings wenig spannend geraten ist. Ja, HANNIBAL läuft während der doch recht üppigen Laufzeit von über 130 Minuten ein ums andere Mal Gefahr, langweilig zu werden, und es ist vor allem Anthony Hopkins, der - mit einer erneut einfach nur denkwürdigen Darstellung des charismatischen Kannibalen - diesen Film trägt. Auf der Habenseite des Films tummeln sich außerdem das einfach nur als "creepy" zu bezeichnende Make-Up von Gary Oldman, den man als Mason Verger so extrem verunstaltet hat, dass man - außer in einer kurzen Rückblende - keine Chance hat, ihn überhaupt zu erkennen, sowie diese durch Scotts extrem ruhige Inszenierung hervorgerufene Atmosphäre eines steten Unbehagens, die bestens geeignet ist, dem Zuschauer den einen oder anderen kalten Schauer über den Rücken zu jagen. Und dann natürlich dieses denkwürdige Finale, in dem Ray Liotta einen Teil seines eigenen Gehirns verspeisen darf und in dem HANNIBAL endgültig wieder da angelangt ist, wo THE SILENCE OF THE LAMBS ursprünglich herkam: in den Tiefen des mit Schauwerten um sich werfenden Exploitationfilms.

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Ridley Scott Anthony Hopkins Gary Oldman Julianne Moore Ray Liotta 2000er Sequel Rache


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TÖDLICHE VERSPRECHEN - EASTERN PROMISES


TÖDLICHE VERSPRECHEN - EASTERN PROMISES TÖDLICHE VERSPRECHEN - EASTERN PROMISES (DVD: Universum/Tobis, Deutschland)
(OT: Eastern Promises | Großbritannien/Kanada/USA 2007 | Regie: David Cronenberg)

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Mit EASTERN PROMISES habe ich mir seit längerer Zeit mal wieder einen Film von Regisseur David Cronenberg angeschaut, einem einstigen "Enfant terrible" der Regiegilde, der sich jedoch spätestens mit seiner grandiosen Gewaltstudie A HISTORY OF VIOLENCE auch einem Mainstreampublikum zugewandt hat und mit EASTERN PROMISES nun tatsächlich im Mainstream angekommen zu sein scheint.
Was vom "alten" Cronenberg-Kino übrig geblieben ist, ist die schonungslose Inszenierung von Sex und Gewalt, insbesondere diese verdammte Saunaszene, in der Hauptdarsteller Viggo Mortensen schon fast mehr bietet als nur vollen Körpereinsatz, ist in ihrer Intensität absolut typisch für die Filme von David Cronenberg. Ansonsten erzählt EASTERN PROMISES eine fast schon genretypische Gangstergeschichte, eine Story über die russische Mafia, ihre Verknüpfungen und die Gefahren, in die man sich begibt, wenn man sich mit ihr anlegt. Vielleicht sind manche Charaktere etwas zu klischeehaft gezeichnet (Naomi Watts als etwas zu naive Krankenschwester, Armin Mueller-Stahl als etwas zu diabolischer Gangsterboss, Vincent Cassel als etwas zu theatralisch wirkender Psychopath), aber das ist in meinen Augen nur eine kleine Schwäche in einem ansonsten über praktisch jeden Zweifel erhabenen Film. Der Verlauf der Geschichte von EASTERN PROMISES wirkt immer glaubwürdig und nachvollziehbar, die Story bleibt über die komplette Laufzeit spannend und interessant und die ganze Stimmung und Atmosphäre des Films ist von genau der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit geprägt, die einen wesentlichen Bestandteil des Plots darstellt. Die vereinzelten Gewaltexzesse hinterlassen innerhalb der eher ruhigen und verhaltenen Inszenierung - insbesondere durch ihre hyperrealistische Darstellung - einen extrem schmerzhaften Eindruck und Viggo Mortensen spielt sich in der Rolle als Fahrer regelrecht die Seele aus dem Leib. Beeindruckend!

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David Cronenberg Viggo Mortensen Naomi Watts 2000er Oscar Nominee female nudity Rache


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THE TOWN - STADT OHNE GNADE (Extended Cut)


THE TOWN - STADT OHNE GNADE (Extended Cut) THE TOWN - STADT OHNE GNADE (Extended Cut) (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: The Town | USA 2010 | Regie: Ben Affleck)

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Nach einem verheißungsvollen Karrierestart in den 90er Jahren wurde es längere Zeit doch recht ruhig um Schauspieler Ben Affleck, zumindest bis dieser sich ziemlich überraschend im Jahr 2007 mit dem von der Kritik überwiegend gefeierten GONE BABY GONE als Regisseur zurückmeldete. THE TOWN ist nun Afflecks zweite Regiearbeit und bestätigt eindrucksvoll sein Talent als Regisseur.
THE TOWN, in dem Affleck zusätzlich noch das Drehbuch mitverfasst und die Hauptrolle übernommen hat, ist sowohl eine Liebeserklärung an Afflecks Heimatstadt Boston und ihre Einwohner als auch eine ausgesprochen gelungene Mischung aus Gangsterdrama, Krimi und Heist Movie.
Affleck nimmt sich viel Zeit mit der Einführung und Entwicklung der Charaktere, dem Aufbau von Spannung und der Inszenierung der zentralen Action Set Pieces (bei denen er erfreulicherweise auf modernen Schnickschnack wie Schnittgewitter, unübersichtlicher Kameraführung und ähnlichem Tamtam komplett verzichtet) und verleiht seiner eigentlich altbekannten Geschichte somit einen Hauch von fast schon epischer Größe. THE TOWN ist mit seinen sorgfältig ausgearbeiteten Charakteren, seinen perfekt getimeten Action-Highlights und seiner stets interessanten und spannenden Geschichte, die nie Gefahr läuft, auch nur im Ansatz langweilig zu werden, eine echte Wohltat und innerhalb größerer Hollywoodproduktionen heutzutage leider ein ziemliches Unikat. In den besten Momenten weht durch Afflecks ganz vorzüglichen Film sogar ein Hauch von Streifen wie Brian De Palmas CARLITO'S WAY oder Michael Manns HEAT. THE TOWN ist nach GONE BABY GONE eindeutig mehr als ein weiterer Achtungserfolg. Er ist ein klares Anzeichen dafür, dass da ein echter Stern am Regisseurs-Himmel aufzugehen scheint. Ein Stern, der mit dem in diesem Jahr für den Oscar für den besten Film ausgezeichneten ARGO schon verdammt hell leuchtet.

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Ben Affleck 2010er Oscar Nominee car chase female nudity Boston Heist Movie Rache


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NO COUNTRY FOR OLD MEN


NO COUNTRY FOR OLD MEN NO COUNTRY FOR OLD MEN (Blu-ray: Paramount, Deutschland)
(OT: No Country for Old Men | USA 2007 | Regie: Ethan Coen/Joel Coen)

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Fasznierende Mischung aus Spätwestern und Neo Noir, die den Zuschauer in die flirrende Hitze und die ausladenden Landschaften von Texas entführt und Zeuge eines ausgeklügelten Katz-und-Maus-Spiels zwischen einem eiskalten Killer und einem einfachen Mann werden lässt.
Die Coen-Brüder entwickeln ihre Geschichte extrem langsam, bauen mit Hilfe der einfach nur vorzüglichen Kameraarbeit von Roger Deakins und dem kompletten Verzicht auf einen Filmscore als Hintergrunduntermalung eine ungemein dichte und melancholische Atmosphäre auf, steigern die Spannung dabei ins schier Unermessliche und knallen dem Zuschauer inmitten der knisternden Spannung und Atmosphäre immer wieder extreme Gewaltausbrüche vor den Bug, die regelrecht ins Mark treffen.
Javier Bardem spielt den Killer dabei so extrem überzeugend, dass man ihn in einer Bestenliste der fiestesten Filmschurken wohl auf Anhieb auf die vordersten Plätze wählen würde. Sein Anton Chigurh strahlt eine Kälte und eine Gefahr aus, wie es schon lange kein Bösewicht auf der Leinwand mehr getan hat. NO COUNTRY FOR OLD MEN ist kein einfacher Film, kein Film, den man sich mal so kurz nebenbei anschauen könnte. Es ist ein Film, der die volle Aufmerksamkeit fordert, den man bei der ersten Sichtung wahrscheinlich gar nicht richtig fassen kann und der erst bei weiteren Sichtungen seine ganze Größe entfalten wird.

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Ethan Coen Joel Coen Javier Bardem Tommy Lee Jones Josh Brolin Woody Harrelson 2000er Oscar Winner Oscar Nominee Rache 80er Jahre


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EIN EINFACHER PLAN


EIN EINFACHER PLAN EIN EINFACHER PLAN (Blu-ray: Concorde, Deutschland)
(OT: A Simple Plan | Deutschland/Frankreich/Großbritannien/Japan USA 1998 | Regie: Sam Raimi)

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Neben dem ganz vorzüglichen FARGO von den Coen-Brüdern ist das hier der zweite große "Schnee"-Film aus den 90er Jahren.
In Raimis A SIMPLE PLAN findet der grundehrliche Angestellte Hank (Bill Paxton) gemeinsam mit seinem etwas einfältigen Bruder Jacob (Billy Bob Thornton) und dessen ebenso einfältigen Kumpel Lou (Brent Briscoe) mitten in der Wildnis ein abgestürztes und vom Schnee bedecktes Sportflugzeug mit einem toten Piloten und einer schwarzen Tasche mit über 4 Mio. Dollar. Die Versuchung, die stolze Summe für sich zu behalten, ist groß und so hecken die drei Finder einen scheinbar einfachen Plan aus um das Geld nicht bei den Behörden abliefern zu müssen. Ein Plan, der sich aufgrund diverser Unwägbarkeiten und Zufälle jedoch schnell verkompliziert und letztendlich dazu führt, dass am Schluss jede Menge Leichen und keinerlei Gewinner übrig bleiben.
Dass die ganze Angelegenheit kein gutes Ende nehmen wird, ist relativ schnell klar und A SIMPLE PLAN bezieht seine Spannung nicht so sehr aus der Frage ob die Gauner wider Willen durchkommen werden, sondern vielmehr aus der Frage, wie das vorprogrammierte Scheitern des Trios ablaufen wird. Regisseur Sam Raimi inszeniert seinen Thriller ausgesprochen ruhig, teilweise fast kammerspielartig, läuft dabei aber nie Gefahr, das Interesse seines Zuschauers zu verlieren. Zu sorgfältig ist der schleichende Spannungsaufbau inszeniert, zu interessant die sicher streitbaren Charaktere, die durchaus zur Selbstreflexion einladen. Wie würde man selbst reagieren, wenn man so eine Tasche irgendwo unbemerkt in der Wildnis finden würde? Raimi gibt mit der Charakterisierung von Hanks Ehefrau Sarah (Bridget Fonda) eine eindeutige Antwort auf diese Frage. Von ihrem Ehemann zuerst rein hypothetisch gefragt, was sie tun würde, wenn sie eine Tasche mit so viel Geld finden würde, antwortet sie standardgemäß, dass sie es den Behörden übergeben würde. Mit den Tatsachen konfrontiert, wird aus ihr urplötzlich die Person, die mit am erbittertsten um die Durchführung des Planes kämpft.
Neben der ganz vorzüglich geskripteten Geschichte und den allesamt großartig aufspielenden Darstellern (Raimi braucht gerade mal eine Handvoll größerer Rollen um seine Story zu erzählen) ist es insbesondere die grandiose Location in diesem kleinen Kaff in Minnesota, in dem die Zeit scheinbar stehengeblieben ist und der schneereiche Winter gefühlte 365 Tage im Jahr dauert, die dafür sorgt, dass A SIMPLE PLAN den Zuschauer absolut zu fesseln vermag. Ein echter Volltreffer!

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Sam Raimi Bridget Fonda Billy Bob Thornton 1990er Oscar Nominee


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DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER


DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER :love: DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER :love: (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: The Silence of the Lambs | USA 1991 | Regie: Jonathan Demme)

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Über THE SILENCE OF THE LAMBS zu schreiben, ist eigentlich wie Eulen nach Athen zu tragen. Ich mach es trotzdem. Denn schließlich ist das hier eine der wenigen waschechten Genreproduktionen die einst mit einem Oscar ausgezeichnet wurden. Und nicht nur in einer der kleinen Kategorien wie Sound oder Visual Effects, sondern gleich in den 5 (!!!) wichtigsten Kategorien der Academy. Regisseur Jonathan Demme, der aus der Schule des Roger Corman stammt und seine Karriere einst mit so wunderbaren Filmen wie CAGED HEAT, CRAZY MAMA und FIGHTING MAD startete, freut sich noch heute diebisch darüber, dass er - Originalzitat aus einer DVD-Featurette innerhalb der “Roger Corman’s Cult Classics“-Reihe des US-Labels Shout! Factory - damals den Regieoscar für einen lupenreinen Exploitation-Film einheimsen konnte.
Ja, ein Film über einen Serienkiller, der seine Opfer lebendig häutet, und eine junge FBI-Agentin in spe, die mit Hilfe eines charismatischen Kannibalen versucht, den Mörder dingfest zu machen, war zum damaligen Zeitpunkt sicher noch kein Blockbustermaterial, sondern ganz eindeutig als Stoff aus dem B-Movies gestrickt sind zu identifizieren. THE SILENCE OF THE LAMBS hat das nachhaltig geändert, ist ganz eindeutig als Vorläufer großer Hollywoodproduktionen wie SE7EN zu erkennen und machte Jodie Foster und Anthony Hopkins praktisch über Nacht zu Weltstars. Auch so ein Indiz, dass wir es hier eben nicht mit einer Produktion aus der 1. Liga Hollywoods zu tun haben. Denn Foster und Hopkins gehörten vor THE SILENCE OF THE LAMBS sicher nicht zu Hollywoods Superstars und auch sonst hat sich Jonathan Demme bei der Besetzung weiterer Rollen eher an seinen Wurzeln und weniger an großen Namen orientiert. Mit Scott Glenn besetzte er in der Rolle von Starlings Vorgesetzten beispielsweise einen Schauspieler, mit dem er schon in FIGHTING MAD zusammenarbeitete und auch Darsteller wie Charles Napier und Frankie Faison kommen eindeutig aus dem Bereich des Genrefilms. Und natürlich dürfen auch alte Weggefährten wie Harry Northup und Demmes Mentor Roger Corman in kleineren Rollen nicht fehlen und wer ganz genau hinschaut, dürfte auch DAWN OF THE DEAD-Regisseur George A. Romero als einen der FBI-Agenten identifizieren können.
THE SILENCE OF THE LAMBS ist der "lebende" Beweis dafür, dass auch Genreproduktionen wie diese richtig großes Kino mit relativ kleinem Budget (der Film kostete - für heutige und auch damalige Verhältnisse - lächerliche $ 19. Mio.) bieten können.
Die schauspielerischen Leistungen sind tatsächlich einfach nur grandios und insbesondere beim Zusammenspiel zwischen Jodie Foster und Anthony Hopkins bekommt man als Zuschauer mehr als nur eine Gänsehaut (und diese kurze Sequenz, wenn sich die Finger der beiden für einen Sekundenbruchteil berühren, ist eine dieser Szenen für die Ewigkeit). Und dann diese unglaubliche Spannung und Atmosphäre, die Demme hier von der ersten Sekunde an aufbaut. THE SILENCE OF THE LAMBS wird auch bei wiederholten Sichtungen einfach nicht langweilig und obwohl man mittlerweile ganz genau weiß, wie dieser Film ausgehen wird, fiebert man doch bis zum Ende mit der von Foster gespielten Clarice Starling mit. Das Finale im Haus des Killers ist noch heute der pure Wahnsinn und ein Paradebeispiel dafür, wie effektiv man mit gezielt gesetzten Schnitten die Wahrnehmung des Zuschauers täuschen kann.
Genug geschrieben, THE SILENCE OF THE LAMBS ist ein Meilenstein, ein Meisterwerk, ein Lieblingsfilm.

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Jonathan Demme Anthony Hopkins Jodie Foster Roger Corman George A. Romero 1990er Oscar Winner Oscar Nominee


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SHUTTER ISLAND


SHUTTER ISLAND SHUTTER ISLAND (Blu-ray: Concorde, Deutschland)
(OT: Shutter Island | USA 2010 | Regie: Martin Scorsese)

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Leonardo DiCaprio begibt sich auf die Insel. Und zwar um in einer Anstalt für geistesgestörte Kriminelle Ermittlungen im Fall einer spurlos verschwundenen Insassin aufzunehmen. Und während DiCaprio gemeinsam mit Mark Ruffalo seine Nachforschungen anstellt, beschleicht ihn immer mehr das ungute Gefühl, dass mit der Anstalt etwas nicht zu stimmen scheint.
Wenn sich ein Mann wie Martin Scorsese hinter und Schauspieler wie Leonardo DiCaprio, Mark Ruffalo, Ben Kingsley, Max von Sydow, Michelle Williams, usw. vor der Kamera befinden, kann eigentlich gar nicht viel schief gehen. Und so ist SHUTTER ISLAND fast schon erwartungsgemäß tatsächlich ein absolut sehenswerter Film geworden. Aus dem mehr als namhaften Ensemble sticht insbesondere Leonardo DiCaprio hervor, der den langsam aber sicher in den Wahnsinn abzugleiten scheinenden Polizisten einfach nur großartig verkörpert und hier einmal mehr unter Beweis stellt, weshalb er nun schon seit einigen Jahren zu den gefragtesten Schauspielern der Traumfabrik gehört. Aber die größte Schauspielkunst nützt nicht sonderlich viel, wenn das Drumherum nicht stimmt und auch hier lässt Scorsese nichts anbrennen. Die Spannung steigert sich von Minute zu Minute mehr und entlädt sich letztendlich in einem Gänsehaut verursachenden Finale und auch die Atmosphäre des ganzen Films ist ausgesprochen unheimlich und bedrohlich geraten (einen großen Anteil daran haben zum einen der vornehmlich aus klassischen Stücken bestehende Soundtrack und die brillante Auswahl der Locations und Settings, welche für stetes Unbehagen sorgen). Richtig, richtig gut!

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Martin Scorsese Ben Kingsley Leonardo DiCaprio Mark Ruffalo Jackie Earle Haley 2010er 50er Jahre


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LOST - STAFFEL 4


LOST - STAFFEL 4 LOST - STAFFEL 4 (Blu-ray: Touchstone/Buena Vista, Deutschland)
(OT: Lost: Season 4 | USA 2008 | Idee: J.J. Abrams/Jeffrey Lieber/Damon Lindelof)

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Im direkten Vergleich zur vorherigen Staffel ist Season Nr. 4 deutlich kurzweiliger, spannender und zielgerichteter ausgefallen. Scheinbar überflüssige Füller-Episoden wie in der Staffel zuvor sind praktisch nicht mehr vorhanden und die Rückblenden, die in Staffel 3 fast keine Wirkung mehr zeigen konnten, wurden durch Blicke in die Zukunft diverser Protagonisten ersetzt. Diese - wieder in jeder der nur noch 14 Folgen vorkommenden - kurzen Ausflüge weg von der Insel konnten dann auch durchaus wieder dem ursprünglichen Zweck dieses Stilmittels, nämlich dem Aufbau von Spannung, erfüllen.
Ja, diese Staffel war halbwegs objektiv betrachtet deutlich "besser" als die vorhergehende und doch muss ich sagen, dass mich persönlich LOST mittlerweile im wahrsten Sinne des Wortes "verloren" hat. Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich mich von LOST nur noch kurzweilig unterhalten und berieseln lasse und mir die diversen Charaktere und ihre verschiedenen Schicksale komplett am Allerwertesten vorbeigehen. Hauptgrund dafür ist die Tatsache, dass man bisher praktisch keinerlei befriedigende Erklärungen für die unzähligen aufgeworfenen Fragen bekommen hat und wohl auch nicht bekommen wird. LOST kommt mir mittlerweile wie ein überdimensionales, aufgeblasenes Nichts vor, bei dem selbst die Macher zum jetzigen Zeitpunkt der Geschichte keinen Plan zu haben scheinen, wie sie ihr angefangenes Chaos halbwegs bereinigen können. Diese "willing suspension of disbelief", die man als Zuschauer wohl einfach aufbringen muss, um sich von LOST weiterhin fesseln zu lassen, kann ich im Moment einfach nicht leisten. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich wäre in irgendeiner Weise gespannt darauf, wie es in der 5. Staffel weitergeht. Ich bin es nicht. Es ist mir sogar vollkommen egal.

J.J. Abrams Jeffrey Lieber Damon Lindelof Cheech Marin 2000er


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CHANGELING


CHANGELING CHANGELING (Blu-ray: Universal, Großbritannien)
(OT: Changeling | USA 2008 | Regie: Clint Eastwood)

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Das Erstaunlichste an CHANGELING ist vielleicht die Tatsache, dass diese wirklich unglaubliche und auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte nicht schon viel früher mal verfilmt worden ist. Und ein riesiges Plus von CHANGELING ist dann halt auch der Fakt, dass er auf dieser wahren Geschichte basiert, ansonsten würde Eastwoods Film Gefahr laufen, einfach nur als hanebüchen und unglaubwürdig abgestempelt zu werden. Aber so kommt man erst gar nicht in den Versuch, die Glaubwürdigkeit des Plots anzuzweifeln und kann sich vollkommen unvoreingenommen auf den Film einlassen.
Und Clint Eastwood - der ja in den letzten Jahren schon zur Genüge unter Beweis gestellt hat, dass er dramatische Stoffe perfekt beherrscht - hat hier wirklich einen richtig, richtig guten Film gedreht. CHANGELING ist großes Schauspielkino, präsentiert Angelina Jolie in einer ihrer besten und überzeugendsten Rollen ihrer Karriere und hat mit u.a. John Malkovich, Jeffrey Donovan, Michael Kelly und Colm Feore Co-Stars zu bieten, die hier allesamt mehr als überzeugend aufspielen. Und dann dieses grandiose Production Design, das dafür sorgt, dass man sich als Zuschauer tatsächlich ins Los Angeles der späten 20er und frühen 30er Jahre versetzt fühlt. Und natürlich die Art und Weise wie Eastwood seinen Film inszeniert. CHANGELING ist von der ersten Minute an fesselnd, zieht den Zuschauer in seinen Bann und kann in meinen Augen nur als absolut packend, extrem spannend und auch ausgesprochen berührend bezeichnet werden. Klasse!

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Clint Eastwood Angelina Jolie John Malkovich 2000er Oscar Nominee female nudity 20er Jahre 30er Jahre Los Angeles


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SURROGATES - MEIN ZWEITES ICH


SURROGATES - MEIN ZWEITES ICH SURROGATES - MEIN ZWEITES ICH (Blu-ray: Touchstone, Deutschland)
(OT: Surrogates | USA 2009 | Regie: Jonathan Mostow)

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Ohne dass ich jetzt wirklich großartige Parallelen ziehen möchte, erinnert SURROGATES irgendwie an Filme wie MINORITY REPORT, TOTAL RECALL und I, ROBOT. Die Vorlage zu Mostows Film hätte durchaus auch vom berühmten Sci-Fi-Autor Philip K. Dick stammen können, tatsächlich handelt es sich bei SURROGATES jedoch um die Verfilmung eines Comics bzw. einer "Graphic Novel" aus der Feder von Robert Venditti und Brett Weldele.
Die Geschichte, die Mostow hier verfilmt hat, ist in Ansätzen durchaus interessant und hätte sicherlich genügend Potential gehabt, um daraus einen richtig guten Film zu machen. So wirklich gelungen ist Mostow das allerdings nicht und das liegt vor allem daran, dass Mostow sich viel zu sehr auf die relativ einfach gestrickte Thriller-Handlung konzentriert und viel zu wenig auf die dystopische Gesellschaftsstruktur eingeht und dieses Prinzip der Surrogate - eine Gesellschaft, die so lebt, ist fast zwangsläufig vom Aussterben bedroht - nur oberflächlich kritisch hinterfragt.
SURROGATES fehlt dieses gewisse Etwas und der Streifen erinnert praktisch über die komplette Laufzeit an eine vertane Chance. So bleibt am Ende lediglich nette und relativ kurzweilige Unterhaltung übrig, die in erster Linie mit Hauptdarsteller Bruce Willis punkten kann, der hier einmal mehr eine souveräne und solide Leistung zeigt. SURROGATES ist kein schlechter Film, allerdings auch kein wirklich guter...

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Jonathan Mostow Bruce Willis Ving Rhames 2000er car chase Nahe Zukunft Dystopie


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LOST - STAFFEL 3


LOST - STAFFEL 3 LOST - STAFFEL 3 (Blu-ray: Touchstone/Buena Vista, Deutschland)
(OT: Lost: Season 3 | USA 2006/2007 | Idee: J.J. Abrams/Jeffrey Lieber/Damon Lindelof)

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Bevor ich jetzt hier mit dem Jammern auf zwar nicht extrem hohem, aber doch einigermaßen hohem Niveau anfange, sei vorweg geschickt, dass auch diese 3. Staffel von LOST im Großen und Ganzen richtig gute Unterhaltung bietet und sicher alles andere als mittelmäßig oder gar schlecht geraten ist. Aber Kritik darf erlaubt sein, denn da gab es nun schon einige Sachen, die ich als nicht wirklich gelungen empfand.
Das erste Drittel der Staffel, wenn Jack, Kate und Sawyer sich in der Gefangenschaft der Anderen befinden, zieht sich doch ziemlich und es dauert einige Folgen, bis LOST wieder so richtig Fahrt aufnimmt und so etwas wie Spannung verbreiten kann.
Dann finde ich es absolut suboptimal, wie die Macher rund um J.J. Abrams mit der Cliffhanger-Thematik umgehen. Auf den größten Cliffhanger aus dem Season-Finale der vorherigen Staffel praktisch gar nicht mehr einzugehen, nimmt der ganzen Serie nicht nur die Glaubwürdigkeit, sondern auch die Spannung. Vielleicht hätte man doch ab und an mal ein paar Fragen beantworten sollen, bevor man ständig neue Fragen aufwirft. Da besteht durchaus die Gefahr, dass der Zuschauer das Interesse verliert, kann er doch im Normalfall sowieso nicht darauf hoffen, irgendeine Antwort zu bekommen. In diesem Zusammenhang sei auch diese unsägliche Neuerung genannt, innerhalb der Staffel einzelne Folgen mit üblen Cliffhangern enden zu lassen und dann über mehrere Episoden gar nicht mehr auf diese einzugehen, sondern stattdessen komplett neue und teils absolut unnötige Fässer aufzumachen (Paradebeispiel die Folge mit dem Pärchen, welches durch Spinnenbisse paralysiert, für tot gehalten und lebendig begraben wurde, eine dieser Episoden, die rein gar nichts zur Geschichte an sich beitragen und lediglich als Lückenfüller angesehen werden können, damit man das Publikum wegen eines zuvor gesetzten Cliffhangers noch ein bisschen länger auf die Folter spannen kann).
Nächster Kritikpunkt sind die Rückblenden, welche in den beiden Staffeln zuvor noch bestens geeignet waren um Spannung aufzubauen und die Charaktere besser kennenzulernen. Diese gehen mittlerweile komplett ins Leere. Dem Spannungsaufbau können sie nur noch selten dienen und sonderlich viel Neues erfährt man über die einzelnen Protagonisten nun auch nicht. Lediglich die vereinzelten Rückblenden in die Vergangenheit der “Anderen“ erfüllen auch weiterhin ihren ursprünglichen Zweck.
Ansonsten sei angemerkt, dass ich mich an Sawyer mittlerweile gewöhnt habe, dass Jack mir immer noch tierisch auf den Sack geht und dass Kate dies auch nur weiterhin aus dem Grund nicht tut, weil - ich habe es schon im Eintrag zur vorherigen Staffel erwähnt - Evangeline Lilly so unfassbar gut aussieht.
Ach ja, das Staffelfinale war ziemlich großartig und wäre rein theoretisch hervorragend dazu geeignet, die Vorfreude auf die 4. Staffel ins Unermessliche zu treiben. Allein, ich weiß es ja mittlerweile besser. Der Cliffhanger wird eh nicht aufgelöst werden. So why bother?

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J.J. Abrams Jeffrey Lieber Damon Lindelof Cheech Marin 2000er Bai Ling


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THE MECHANIC


THE MECHANIC THE MECHANIC (Blu-ray: Kinowelt, Deutschland)
(OT: The Mechanic | USA 2011 | Regie: Simon West)

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THE MECHANIC ist das Remake des gleichnamigen Films von DEATH WISH-Regisseur Michael Winner aus dem Jahr 1972. Damals wurde das Killergespann von Charles Bronson und Jan-Michael Vincent verkörpert, in Wests Remake geben sich nun Jason Statham als Arthur Bishop und Ben Foster als Steve McKenna die Ehre.
Winners Original gilt als Genreklassiker, konnte mich persönlich jedoch nie wirklich überzeugen, was insbesondere am Zusammenspiel zwischen Bronson und Vincent gelegen haben mag, welches ich einfach als nicht gelungen empfand.
Und so ist THE MECHANIC mal ein Remake, welches in meinen Augen dem Original ganz deutlich überlegen ist. Jason Statham ist wohl tatsächlich der einzige legitime Nachfolger der mittlerweile doch langsam aber sicher etwas alternden Actionhelden rund um Stallone, Schwarzenegger, Willis & Co. und beweist hier mit seiner überzeugenden Darstellung des eiskalten Auftragskillers, dass er nicht nur als Actionheld taugt, sondern auch schauspielerische Fähigkeiten besitzt. Und dann natürlich der großartige Ben Foster in der Rolle des jungen, wilden Nachwuchskillers, der Jan-Michael Vincent aus dem Original im direkten Vergleich regelrecht an die Wand spielt. Foster verleiht seiner Figur das gewisse Etwas, hat immer ein fast wahnsinnig wirkendes Funkeln in den Augen und strahlt in seiner Ungestümheit eine ständige Bedrohung aus.
Die größte Überraschung des Films findet sich jedoch auf dem Regiestuhl wieder. Simon West, sonst eher für wenig subtile Kracher der Marke CON AIR und LARA CROFT: TOMB RAIDER bekannt, inszeniert THE MECHANIC auffällig ruhig - im Vergleich zum aktuellen Actionstandard könnte man auch das Wort langsam gebrauchen -, ja fast schon melancholisch, setzt immer wieder gezielte Nadelstiche in Form von kurzen Actionsequenzen und Gewaltausbrüchen und sorgt so dafür, dass sich die Spannung von THE MECHANIC stetig steigert. Ich bin absolut positiv überrascht von dem Film.

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Simon West Jason Statham Ben Foster Donald Sutherland 2010er Remake car chase female nudity Rache


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ROBOCOP (Director's Cut)


ROBOCOP (Director's Cut) :love: ROBOCOP (Director's Cut) :love: (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: RoboCop | USA 1987 | Regie: Paul Verhoeven)

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ROBOCOP, einer dieser absoluten Genreklassiker, zu denen es mir schwerfällt, überhaupt etwas zu schreiben. Einer dieser Filme, zu denen im Endeffekt eh schon alles gesagt ist. Aus diesem Grund wird das hier einer der kürzesten Texte der letzten Zeit. Here we go:
Neben Camerons THE TERMINATOR - mit dem er sich u.a. die düstere Zukunftsvision, die unterkühlte Atmosphäre und eine geile Disco-Szene teilt - ist Verhoevens ROBOCOP in meinen Augen einer der außergewöhnlichsten Actionfilme der 80er Jahre, einem Jahrzehnt in dem insbesondere reaktionäre Klopper der Marke INVASION U.S.A., RED DAWN, COBRA, COMMANDO oder DEATH WISH 3 im Mittelpunkt des Actiongeschehens standen. Ein Actiongeschehen, aus dem ROBOCOP deutlich hervorsticht und herausragt. Als böse Mediensatire, als deprimierende Dystopie, aber auch als knallharter Actionfilm, der dem Zuschauer mit Gewaltspitzen konfrontiert, die nicht selten die Grenze zum Splatterfilm überschreiten. ROBOCOP ist ein Meisterwerk, einer der größten und besten Filme seiner Zeit. Und kein bisschen weniger.

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Paul Verhoeven Peter Weller Nancy Allen 1980er Oscar Nominee car chase female nudity Nahe Zukunft Dystopie Rache


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VERBLENDUNG


VERBLENDUNG VERBLENDUNG (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: The Girl with the Dragon Tattoo | Norwegen/Schweden/USA 2011 | Regie: David Fincher)

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David Finchers Version von MÄN SOM HATAR KVINNOR, dem ersten Teil der MILLENNIUM-Trilogie. THE GIRL WITH THE DRAGON TATTOO wurde ja schon vor seinem Kinostart damals nicht gerade herzlich aufgenommen. Wie konnten es diese bösen Amis auch nur wagen, einfach so ein Remake des Überraschungserfolgs aus Schweden zu drehen und wie konnte sich ausgerechnet David Fincher dazu herablassen, bei so einem Frevel auch noch Regie zu führen? So was aber auch.
Ich persönlich stehe Remakes relativ locker gegenüber. Im besten Falle sorgen sie für gute Unterhaltung, im schlechtesten Falle hat man halt gut 2 Stunden seiner Lebenszeit vergeudet. In praktisch jedem Fall eignen sie sich ganz hervorragend dazu, noch mal die Werbetrommel für das Original zu rühren. Viel Aufregung um nichts.
Da Remakes jedoch tatsächlich im seltensten Falle an das Original herankommen, habe ich mir angewöhnt, mir - soweit möglich - immer erst das Remake und dann das Original anzusehen. Hat auch den Vorteil, dass man unvoreingenommener an die Neuinterpretation herangehen kann. Ich gehöre wahrscheinlich zu den wenigen Menschen, die MÄN SOM HATAR KVINNOR tatsächlich (noch) nicht gesehen haben und ohne diese Vergleichsmöglichkeit zu haben, muss ich sagen, dass David Fincher mit THE GIRL WITH THE DRAGON TATTOO einen ganz vorzüglichen Thriller gedreht hat. Charakterentwicklung und Spannungsaufbau sind einfach exzellent und je länger der Film dauert, desto mehr fiebert man der Auflösung entgegen. Das Zusammenspiel von Daniel Craig und Rooney Mara ist ganz vorzüglich gelungen, insbesondere Mara gibt in der Rolle der Lisbeth Salander eine wahrlich grandiose Vorstellung ab. Und dann diese Atmosphäre des Films, die einen als Zuschauer wirklich extrem schnell in denn Bann zieht und einfach nicht mehr loslässt (was vor allem auch daran liegen mag, dass der Streifen "On Location" gedreht wurde und Nine Inch Nails-Mastermind Trent Reznor gemeinsam mit Atticus Ross hier so etwas wie einen Score für die Ewigkeit komponiert hat). Wieder mal ziemlich großes Kino also von Herrn Fincher. Ich habe auch nicht wirklich mit einem schwachen Film gerechnet.

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David Fincher Daniel Craig Rooney Mara 2010er Oscar Winner Oscar Nominee female nudity Remake Rache


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THE HELLCATS


THE HELLCATS THE HELLCATS (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: The Hellcats | USA 1968 | Regie: Robert F. Slatzer)

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Im Vergleich zu dem zuvor gesehenen CHAING GANG WOMEN bietet THE HELLCATS leider nur eine minimale Steigerung. Was insbesondere daran liegt, dass der Film von Regisseur Robert F. Slatzer über ein paar ausgesprochen hübsche Einstellungen von Kameramann Gil Hubbs verfügt und im Gegensatz zu CHAIN GANG WOMEN zumindest ein kleines bisschen wie ein Film aussieht. Und absurder als der zuvor gesehene Blödsinn ist er auch geraten.
In THE HELLCATS geht es um einen Soldaten, der sich auf die Suche nach den Mördern seines Bruders macht. Unterstützt wird er dabei von der Verlobten des Verstorbenen und die Ermittlungen führt das Paar zu einer Motorradgang, den titelgebenden "Hellcats". Die Mitglieder der Gang könnten durchaus auch einer Hippie-Kommune entsprungen sein und erinnern nur ansatzweise an harte Biker. Um die Suche nach den Mördern kümmert sich Regisseur Slatzer nach Einführung seiner Titelattraktion nicht mehr wirklich, stattdessen findet er es interessanter, den Tagesablauf seiner Hippie-Rocker zu dokumentieren, der vor allem aus Drogen, Alkohol, Raufereien, Off-Screen-Sex und skurrilen Tanzeinlagen zu grooviger Musik besteht. Bis Slatzer dann tatsächlich irgendwann wieder zum Mörderplot zurückkehrt, hat man sich als Zuschauer schon so extrem einlullen lassen, dass man eh nicht mehr durchblickt. Zelluloid gewordener Wahnsinn!

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Robert F. Slatzer 1960er car chase female nudity Rache Crown International Pictures Biker Movie


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CHAIN GANG WOMEN


CHAIN GANG WOMEN CHAIN GANG WOMEN (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: Chain Gang Women | USA 1971 | Regie: Lee Frost)

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In CHAING GANG WOMEN wird ein harmloser Häftling, der lediglich noch 6 Monate abzusitzen hat, zuerst in ein Arbeitslager verlegt und dann von dem an ihn festgeketteten Schwerverbrecher zur Flucht gezwungen. Was folgt ist die wohl unspektakulärste und langweiligste Flucht vor der Staatsgewalt, die man sich nur vorstellen kann.
Damit die Macher auch ihren Filmtitel rechtfertigen können, trifft die titelgebende "Chain Gang" unterwegs auf insgesamt 2 (!) Frauen, die beide kurz ihre blanken Brüste in die Kamera halten dürfen und sonst keine großartige Funktion innerhalb des eigentlich nicht existenten Plots haben. Lee Frost, der hier Regie führte, für das Drehbuch verantwortlich zeigte und außerdem auch noch die Kameraarbeit und den Schnitt erledigte, verlangt selbst erfahrenen Trash-Liebhabern wie mir mit seinem CHAIN GANG WOMEN einiges ab, denn außer gähnender Langeweile und extrem hölzern agierenden Darstellern hat er leider nicht wirklich viel zu bieten. Eigentlich verwunderlich, denn mit Filmen wie THE DEFILERS oder POLICEWOMEN hat Frost ja durchaus den einen oder anderen richtig guten Exploitation-Streifen innerhalb seiner Filmographie aufzuweisen. Aber CHAIN GANG WOMEN ist einfach kein Film, der für Legenden reicht, den man sich mit dem "Grindhouse"-Gütesiegel schönreden könnte oder der auch nur die geringste Chance hätte, auf irgendeine Art und Weise im Gedächtnis zu bleiben. CHAIN GANG WOMEN ist einfach nur mies und stinklangweilig. Schade drum.

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Lee Frost Wes Bishop 1970er female nudity Sexploitation Crown International Pictures


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LOST - STAFFEL 2


LOST - STAFFEL 2 LOST - STAFFEL 2 (DVDs: Touchstone/Buena Vista, Deutschland / Touchstone/Buena Vista, Deutschland)
(OT: Lost: Season 2 | USA 2005/2006 | Idee: J.J. Abrams/Jeffrey Lieber/Damon Lindelof)

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Das Suchtpotential steigert sich. Obwohl ich auch sagen muss, dass diese zweite Staffel nach zunächst fulminantem Auftakt doch mit etwas Leerlauf zu kämpfen hatte. Insbesondere die Einführung der zweiten, kleineren Gruppe von Überlebenden gestaltete sich etwas zäh und die Staffel nahm erst dann wieder so richtig Fahrt auf, als diese zweite Gruppe endlich im Camp der aus Season 1 schon bekannten Protagonisten angekommen ist. Danach wurde es aber tatsächlich von Episode zu Episode besser. Die Zeichnung der verschiedenen Charaktere ist einfach erstklassig und die Verwendung der Rückblenden ist sogar noch effektiver geraten als in der Auftaktstaffel. Zum einen erfährt man immer mehr über die Hintergründe der einzelnen Figuren und wie diese teilweise - ohne es zu ahnen - in Verbindung zueinander stehen, zum anderen sind diese Rückblenden im Hinblick auf den Spannungsaufbau innerhalb der einzelnen Episoden - insbesondere in der zweiten Hälfte dieser Staffel - noch besser platziert als in Season 1. Der Cliffhanger ist wieder ziemlich übel geraten und schürt definitiv verdammt viel Vorfreude auf die 3. Staffel. Allerdings habe ich etwas Bedenken, dass sich die Macher in ihrem ganzen Gebilde vor lauter Rätseln und Mysterien irgendwann verzetteln könnten. Ab und an sollte man offene Fragen vielleicht auch einfach mal beantworten und nicht nur ständig neue Mysterien aufbauen.
Und noch kurz zu den diversen Hauptfiguren: Ich persönlich bin Fan von Locke, Sayid und Mr. Eko (wobei letzterer wohl nach dieser Staffel ausscheiden wird). Sawyer und Jack gehen mir dagegen beide tierisch auf die Nerven. Und Kate würde mir wohl auch auf die Nerven gehen, wenn Evangeline Lilly nicht so hammermäßig gut ausschauen würde. :D

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J.J. Abrams Damon Lindelof Jeffrey Lieber Michelle Rodriguez 2000er


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THE DARK KNIGHT RISES


THE DARK KNIGHT RISES THE DARK KNIGHT RISES (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: The Dark Knight Rises | Großbritannien/USA 2012 | Regie: Christopher Nolan)

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So, der letzte Film, den ich im Jahr 2012 gesehen habe. Alle Texte, die nach diesem hier veröffentlicht werden, stammen zu Sichtungen aus 2013.
Und zu THE DARK KNIGHT RISES fällt mir vor allem ein Satz ein: Don't believe the hype! Denn mein persönliches Filmjahr 2012 endete mit einer fetten Enttäuschung. Regisseur Christopher Nolan ist in meinen Augen ein Blender und sein ach so grandioser Abschluss seiner Batman-Trilogie ist im Vergleich mit dem unmittelbaren Vorgänger nicht mehr als ein schlechter Scherz. THE DARK KNIGHT RISES kann gar nichts. Die Story könnte egaler nicht sein, Batmans Gegenspieler ist eine Witzfigur und führt noch mal deutlich vor Augen, wie grandios Heath Ledger als Joker gewesen ist, und so etwas wie Timing bei den Actionszenen ist praktisch nicht vorhanden, was vor allem daran liegt, dass so etwas wie "Action" in den ersten 2 Stunden nicht vorhanden ist. THE DARK KNIGHT RISES ist ein Film, der dem Zuschauer so etwas wie Anspruch vorgaukeln will, bei näherer Betrachtung aber lediglich ein aufgeblähtes Nichts zu bieten hat. Da kann auch das halbwegs ansehbare Finale nicht mehr viel retten.
Wahrscheinlich ist THE DARK KNIGHT RISES aber auch nur die konsequente "Weiterentwicklung" Nolans. Bereits INCEPTION war nicht viel mehr als heiße Luft, die allerdings wenigstens noch nett verpackt war und den Zuschauer mit einigen spektakulären Action Set Pieces bei Laune halten konnte. THE DARK KNIGHT RISES schafft nicht mal das. Die einzigen Lichtblicke des Streifens sind Joseph Gordon-Levitt als Blake und Anne Hathaway als Catwoman. Viel zu wenig für einen Film, der doch nicht weniger sein wollte als der Blockbuster des Jahres. Dieser Titel geht stattdessen ganz eindeutig an THE AVENGERS. Wenn Herr Nolan mal wieder eine Comic-Verfilmung drehen will (ich hoffe nur, er lässt in Zukunft die Finger davon), sollte er zuvor vielleicht bei THE AVENGERS-Regisseur Joss Whedon in die Lehre gehen oder sich mal Snyders WATCHMEN zu Gemüte führen. Er kann sicher noch etwas lernen.

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Christopher Nolan Christian Bale Gary Oldman Joseph Gordon-Levitt Anne Hathaway Morgan Freeman Michael Caine Liam Neeson 2010er car chase Femme fatale Rache Sequel


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GILDA


GILDA GILDA (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: Gilda | USA 1946 | Regie: Charles Vidor)

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In GILDA - einer Mischung aus Drama, Thriller, Romanze und Film Noir - von Regisseur Charles Vidor wird ein kleiner Falschspieler zur rechten Hand eines Casinobosses. Es entwickelt sich eine Männerfreundschaft, die so lange hält, bis eine verführerische Femme Fatale auftaucht und Dinge anfangen, sich zu verkomplizieren.
Der mitunter etwas unlogisch anmutende und vertrackte Plot von GILDA - der sich zudem stellenweise deutlich bei dem wenige Jahre zuvor in die Kinos gekommenen CASABLANCA bedient - ist eher Nebensache und trägt nicht sonderlich viel zum Gelingen des Films bei. GILDA funktioniert praktisch ausschließlich aufgrund des Zusammenspiels seiner drei Hauptdarsteller, aufgrund der mysteriösen und verdammt erotisch aufgeladenen Atmosphäre, die Regisseur Charles Vidor immer wieder kreiert und aufgrund der Tatsache, dass Vidor mit Rita Hayworth eine Schauspielerin in der Rolle der Femme Fatale zur Verfügung hatte, die nicht umsonst zu den unsterblichen Filmgöttinnen Hollywoods gezählt wird. Die Präsenz von Rita Hayworth ist nicht in Worte zu beschreiben, bereits ihre allererste Szene raubt sowohl den Protagonisten des Films als auch dem Zuschauer regelrecht den Atem und ruft diesem überdeutlich und schmerzhaft in Erinnerung, dass es Stars von solchem Format schon viele Jahre einfach nicht mehr gibt. Ihr Gesangsauftritt im letzten Drittel mit dem Song "Put the Blame on Mame" ist legendär und gehört definitiv zu den magischsten Momenten der Filmgeschichte. Wow!

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Charles Vidor Rita Hayworth Glenn Ford 1940er Femme fatale Rache


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SAND SHARKS


SAND SHARKS SAND SHARKS (Blu-ray: Splendid, Deutschland)
(OT: Sand Sharks | USA 2011 | Regie: Mark Atkins)

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Pünktlich zum Start eines alljährlichen Festivals, zu dem feierwütige Teenager in einem kleinen Küstenkaff erwartet werden, tauchen dort Haie im Sand auf und stören die Festivitäten doch deutlich.
Wie, Haie im Sand? Ja, verdammte Haie im Sand. Wo sollten sie sich auch sonst rumtreiben, wenn ihnen das Wasser einfach zu nass wird. Regisseur Mark Atkins hat da einen Film gedreht, den man tatsächlich nur als komplette Granate bezeichnen kann. Denn SAND SHARKS schießt den absoluten Vogel ab und lässt das Herz eines jeden Trash-Liebhabers für gut 90 Minuten höher schlagen. Einer dieser Filme aus der "so bad it's fucking great"-Kategorie, mit einem Plot, der aus einer Vielzahl ähnlich gelagerter Streifen zusammengebastelt wurde, mit Effekten, die 5-jährige Kinder auf einem alten Commodore C64 besser programmieren könnten, mit Laiendarstellern, die man bei jedem GZSZ-Casting mit Schimpf und Schande vom Hof jagen würde, mit Dialogen, die einem die Fremdscham ins Gesicht jagen, usw., usf.
SAND SHARKS ist ein Fest für alle Liebhaber des schlechten Geschmacks und ich habe einfach eine absolut Schwäche für kompletten Schwachsinn dieser Art. I really just loved this flick! Und ich werde mir auch in Zukunft jedes Z-Movie, in dem Haie vorkommen, reinziehen. Bald gibt es ja mit BAIT - sogar in einer größeren Produktion - Haie im Supermarkt zu bewundern und irgendwann wird auch mal jemand kommen, der die Viecher in den Weltraum verfrachtet. Ich träume von einem Film mit dem Titel NAZI SHARKS FROM OUTER SPACE. :D
Wobei ich zukünftige Haifilm-Sichtungen vielleicht doch lieber ohne meine Frau vornehmen sollte. Ihr einziger Kommentar beim Einsetzen des Abspanns von SAND SHARKS: "Ich lass mich scheiden!". Das will ich dann doch nicht riskieren.

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Mark Atkins 2010er Tierhorror


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LOST - STAFFEL 1


LOST - STAFFEL 1 LOST - STAFFEL 1 (DVD: Touchstone/Buena Vista, Deutschland)
(OT: Lost: Season 1 | USA 2004/2005 | Idee: J.J. Abrams/Jeffrey Lieber/Damon Lindelof)

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Also gut, dann begebe ich mich - mit reichlich Verspätung - auch mal auf die Insel. Die ersten beiden Staffeln hab ich damals sporadisch im TV gesehen, danach aber - wegen der katastrophalen Ausstrahlungspolitik von Pro7 (plötzlicher Wechsel des Sendeplatzes, zwei Folgen hintereinander statt wie angekündigt lediglich eine, usw. usf.) - die Sichtung entnervt abgebrochen.
Nun also der Neustart und ja, doch, LOST zieht definitiv in seinen Bann. Hätte ich so nicht wirklich erwartet. Aber J.J. Abrams und sein Team machen in dieser 1. Staffel wirklich verdammt viel richtig. Die Handlung ist durchweg spannend, der vorhandene Mystery-Touch sorgt immer wieder für Gänsehautstimmung und die Atmosphäre ist dicht und fesselnd.
Das größte Plus der Serie ist die sorgfältige und glaubwürdige Entwicklung der verschiedenen Charaktere. In Rückblenden - die immer wieder als willkommene Abwechslung zum Inselalltag funktionieren und so geschickt gesetzt sind, dass sie einen großen Beitrag zum vorzüglichen Spannungsaufbau innerhalb der einzelnen Folgen leisten - bekommt man als Zuschauer nach und nach immer mehr Hintergrundinformationen über die diversen Hauptfiguren serviert und lernt diese auf diese Art und Weise besser kennen. Die Charaktere sind vielschichtig und interessant, jeder hat seine Ecken und Kanten und praktisch jeder ist so gezeichnet, dass er sowohl als Sympathieträger als auch als Unsympath funktionieren kann. Der Zuschauer kann letztendlich selbst entscheiden, wem er nun seine Sympathien entgegenbringen will und wem nicht. Diese Freiheit lässt Abrams seinem Publikum und das ist eine der ganz großen Stärken von LOST.
Bin schon gespannt, wie es in Season 2 weitergeht und wie die verschiedenen Cliffhanger am Ende dieser ersten Staffel letztendlich aufgelöst werden.

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J.J. Abrams Jeffrey Lieber Damon Lindelof Michelle Rodriguez 2000er


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ICH - EINFACH UNVERBESSERLICH


ICH - EINFACH UNVERBESSERLICH ICH - EINFACH UNVERBESSERLICH (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Despicable Me | USA 2010 | Regie: Pierre Coffin/Chris Renaud)

Infos zum Film:
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Als Supergangster Gru (Steve Carell) davon erfährt, dass in Ägypten tatsächlich eine Pyramide gestohlen wurde, ist er in seinem Stolz verletzt und plant einen spektakulären Coup. Gru will den Mond stehlen, doch der dazu nötige Schrumpfstrahler befindet sich ausgerechnet in den Händen des Pyramiden-Diebs Vector (Jason Segel). Gru setzt alles daran, um den Strahler in seine Griffel zu bekommen. Doch der Zugang zu Vectors Quartier gestaltet sich ausgesprochen kompliziert. Als Gru nach einem gescheiterten Versuch Zeuge wird, wie den drei Waisen-Mädchen Margo (Miranda Cosgrove), Edith (Dana Gaier) und Agnes (Elsie Kate Fisher) ohne Probleme Zugang gewährt wird als diese zum Verkauf von Keksen an Vectors Tür klingeln, kommt Gru die zündende Idee. Er entschließt sich dazu, die drei Mädchen zu adoptieren und mit deren Hilfe Zugriff auf den begehrten Strahler zu erhalten…

Pierre Coffin und Chris Renaud präsentieren mit Ich - Einfach unverbesserlich ein wahrlich spaßiges Animationsabenteuer rund um einen Superschurken, der Gefahr läuft, den Rang als fiesester Gauner aller Zeiten abgelaufen zu bekommen, diese "Gefahr" mit einem spektakulären Coup bannen will und sich am Ende des Tages dann doch in einen guten Menschen verwandelt. Ich - Einfach unverbesserlich startet grandios, mit einer Vielzahl an rabenschwarzen Gags und wirklich tollen Einfällen. Diese hohe Qualität können die beiden Regisseure Pierre Coffin und Chris Renaud allerdings nicht bis zum Ende halten und je länger der Film dauert, desto mehr droht er sogar im absoluten Kitsch zu versinken. Dass er das am Ende doch nicht tut, liegt insbesondere an den "Minions", den kleinen gelben Helfern des Superschurken, die von Minute zu Minute immer mehr zu den heimlichen Stars des Streifens werden und deren Aktionen einfach nur zum Schreien komisch sind. Da fällt es relativ leicht, die sich anbahnende Kitschattacke im letzten Drittel des Main Plots zu verzeihen bzw. einfach zu übersehen. Die "Minions" rocken einfach richtig schön gepflegt das Haus und machen Ich - Einfach unverbesserlich zu einem echten Erlebnis.

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Pierre Coffin Chris Renaud Steve Carell Jason Segel Russell Brand Julie Andrews 2010er





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