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One Night Stands und wahre Liebe


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ZINKSÄRGE FÜR DIE GOLDJUNGEN


ZINKSÄRGE FÜR DIE GOLDJUNGEN ZINKSÄRGE FÜR DIE GOLDJUNGEN (DVD: FilmArt/Kinowelt, Deutschland)
(OT: Zinksärge für die Goldjungen | Deutschland/Italien 1973 | Regie: Jürgen Roland)

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Um sich in nicht allzu ferner Zukunft in Sizilien endgültig zur Ruhe setzen zu können, möchte sich der italo-amerikanische Gangster Luca Messina (Henry Silva) gerne noch ein stattliches Vermögen anhäufen und plant dies dadurch zu bewerkstelligen, die Unterwelt Hamburgs zu übernehmen. Bei seinem ambitionierten Vorhaben, Hamburgs Gangsterboss Nr. 1 zu werden, kommt er allerdings dem aktuellen Branchenführer Otto Westermann (Herbert Fleischmann) in die Quere, der seine illegalen Tätigkeiten hinter einem scheinbar harmlosen Kegelclub verbirgt. Schon bald entbrennt zwischen Messina und Westermann ein echter Krieg um die Vorherrschaft in der Hansestadt und während es auf beiden Seiten die ersten Opfer zu beklagen gibt, lernen sich Messina Tochter Sylvia (Patrizia Gori) und Westermanns Sohn Erik (Horst Janson) - die beide nichts von der wahren Einnahmequelle ihrer Väter ahnen - eher zufällig kennen und verlieben sich ineinander…

Ein Hoch auf das deutsche Kino der 70er Jahre. Praktisch das letzte Jahrzehnt, in dem auch in Deutschland noch echtes Genrekino produziert worden ist. Egal ob bayerische Sex-Klamotten, journalistisch fragwürdige Report-Filmchen, schmierige Dramen wie die Simmel-Verfilmungen oder geradlinige und harte Gangster-, Milieu- und Kriminalfilme. Exploitation Made in Germany war einst ein echtes Gütesiegel für alle Freunde des unterschlagenen Films. Zinksärge für die Goldjungen stammt aus genau dieser Zeit und kann wirklich alles. Von Wolf C. Hartwig produziert und von Jürgen Roland inszeniert, dreht sich Zinksärge für die Goldjungen um einen sizilianischen Gangsterboss, der sich in Hamburg niederlassen will und dem dort regierenden König der Kriminellen den Kampf ansagt. In Rolands Film geht es von der ersten Minute an richtig zur Sache und der Streifen überschlägt sich regelrecht vor lauter Schauwerten. Schmierige Typen in fragwürdigen Etablissements, Dialoge zum Niederknien, ein komplett verrückter Henry Silva in der Rolle des Sizilianers, verrauchte Hinterzimmer, harte Drinks zum Frühstück, Schlägerein, Schießereien, nackte Haut, Explosionen, Verfolgungsjagden und als Sahnehäubchen obendrauf noch diese einfach nur unfassbare Mode und diese schweinegeilen Inneneinrichtungen der 70er Jahre. Und im Finale gibt's dann auch noch eine spektakuläre Verfolgungsjagd zu Wasser durch den Hamburger Hafen und die Speicherstadt. Ich muss es mal wieder loswerden: They just don't make 'em like this anymore!

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Jürgen Roland Henry Silva 1970er car chase female nudity Hamburg Rache Euro Crime


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FOOTPRINTS ON THE MOON


FOOTPRINTS ON THE MOON FOOTPRINTS ON THE MOON (DVD: Shameless, Großbritannien)
(OT: Le orme | Italien 1975 | Regie: Luigi Bazzoni/Mario Fanelli)

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Drei Tage war die Dolmetscherin Alice Cespi (Florinda Bolkan) wie vom Erdboden verschwunden. Als sie wieder auftaucht, hat sie keinerlei Erinnerung daran, was in diesen drei Tagen passiert ist und wird stattdessen von seltsamen Träumen heimgesucht, denen sie schließlich auf den Grund gehen will. Alice reist, ihren Träumen folgend, in ein ihr unbekanntes, kleines Städtchen um herauszufinden, was in diesen drei Tagen mit ihr passiert ist, und muss erstaunt feststellen, dass sie in dem kleinen Küstenort wirklich jeder zu (er)kennen scheint…

Footprints on the Moon von Regisseur Luigi Bazzoni - der, darf man der IMDB Glauben schenken, sich den Regieposten mit Drehbuchautor Mario Fanelli teilte - ist ein ausgesprochen ungewöhnlicher Giallo (wenn man ihn überhaupt als solchen bezeichnen kann), der komplett ohne Mörder auskommt und dem Zuschauer stattdessen eine reichlich surreale und faszinierende Geschichte präsentiert, in der eine Dolmetscherin ihre Erinnerung an die letzten drei Tage verloren hat und verzweifelt versucht herauszufinden, was in diesen Tagen mit ihr passiert ist. Regisseur Luigi Bazzoni und Drehbuchautor/Co-Regisseur Mario Fanelli gönnen dem Zuschauer keinerlei Wissensvorsprung vor der Hauptfigur - überzeugend gespielt von der bezaubernden Florina Bolkan - und so tappt man über die komlette Laufzeit ebenso im Dunkeln wie diese. Unterstützt von der einfach nur wunderschönen Fotografie von Kameramann Vittorio Storaro (der im weiteren Verlauf seiner Karriere insgesamt drei Oscars abräumen sollte, den ersten für seinen Kamerajob bei keinem geringeren Film als Apocalypse Now) und dem tieftraurigen, herrlich melancholischen Score von Komponist Nicola Piovani entwickelt Regisseur Bazzoni eine ungemein intensive und verdammt unheimliche Atmosphäre, der man sich unmöglich entziehen kann und die über die gut 90 Minuten, die Footprints on the Moon den Zuschauer in seinen Bann zieht, mehrere Gänsehäute verursacht. Klasse!

TRAILER:


Luigi Bazzoni Mario Fanelli Florinda Bolkan Klaus Kinski 1970er Giallo female nudity


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THE MARINE


THE MARINE THE MARINE (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: The Marine | USA 2006 | Regie: John Bonito)

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Ausgerechnet die Frau (Kelly Carlson) des hochedkorierten Ex-Marines John Triton (John Cena) als Geisel zu nehmen, war nicht der beste Plan des skrupellosen Juwelendiebs Rome (Robert Patrick). Triton heftet sich dem Gangster und seiner Bande an die Fersen und setzt alles daran, seine Frau unbeschadet aus deren Fängen zu befreien…

Regisseur John Bonito hat mit The Marine einen "Old School Action"-Streifen im Stil der 80er Jahre gedreht, bei dem jeder Freund dieses 80er-Jahre-Action-Kinos definitiv auf seine Kosten kommen dürfte. Der mit relativ limitierten schauspielerischen Qualitäten ausgestattete Wrestler John Cena walzt in der Rolle des ehemaligen Marines John Triton regelrecht durch den Film und hinterlässt beim Versuch, seine Frau zu befreien, überall nur Schutt und Asche. Ohne großes Vorgeplänkel wirft Regisseur Bonito sein Publikum mitten hinein ins Geschehen, erzählt seine simple Geschichte absolut geradlinig und ohne jegliche Schnörkel, beweist perfektes Timing beim Einsatz seiner zahlreichen Actionszenen und begeistert insbesondere mit der Art und Weise, wie die Action inszeniert ist, nämlich spektakulär, druckvoll und übersichtlich. Hier gibt es keine extremen Schnittgewitter, bei denen man als Zuschauer nichts mehr erkennen kann und die Spektakel lediglich vortäuschen anstatt es tatsächlich zu liefern. Und über die Tatsache, dass vielleicht nicht jeder Effekt den höchsten technischen Ansprüchen genügt, kann man bei dem Spaß den dieser herrliche B-Actioner verbreitet, in meinen Augen getrost hinwegschauen. Wenn nach gut 85 Minuten schließlich der Abspann beginnt, macht sich nämlich insbesondere eine Erkenntnis breit: The Marine ist genau der Film, der The Expendables gerne hätte sein wollen, nur halt ohne die entsprechende Starpower.

TRAILER:


John Bonito 2000er car chase female nudity


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JERRY COTTON


JERRY COTTON JERRY COTTON (Blu-ray: Constantin, Deutschland)
(OT: Jerry Cotton | Deutschland 2010 | Regie: Cyrill Boss/Philipp Stennert)

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Top-Ermittler Jerry Cotton (Christian Tramitz) konnte in seiner Karriere bisher lediglich einen einzigen Fall nicht lösen. Der einst wegen Golddiebstahls verdächtigte und angeklagte Sammy Serrano (Moritz Bleibtreu) wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Das Gold blieb verschwunden. Als Cotton eher zufällig bei einem Mordfall vorbeischaut, muss er feststellen, dass es sich bei Leiche ausgerechnet um Serrano handelt. Cotton reißt den Fall regelrecht an sich, muss seinem Vorgesetzten Mr. High (Herbert Knaup) jedoch im Gegenzug ein Zugeständnis machen und einen neuen Partner akzeptieren. Dem erfahrenen Cotton wird der blutige Anfänger Phil Decker (Christian Ulmen) zur Seite gestellt…

Die beiden Regisseure Cyrill Boss und Philipp Stennert haben mit Jerry Cotton eine ansehnlich Mischung aus Krimi und Komödie gedreht, die sich von anderen Streifen dieser Art - wie beispielsweise den beiden Wixxer-Filmen, obwohl beim zweiten Teil auch Boss und Stennert Regie geführt hatten - insbesondere dahingehend unterscheidet, dass die Gags dem Zuschauer nicht mit dem Holzhammer um die Ohren gehauen werden. Cyrill Boss und Philipp Stennert gehen es hier einfach etwas ruhiger an und das tut dem Film richtig gut. Haudraufhumor ist nur selten vorhanden, Jerry Cotton lebt vor allem von seiner Situationskomik und einem herrlich aufgelegten Christian Ulmen in der Rolle des Phil Decker, der dem Streifen seinen Stempel aufdrückt und dessen Mitwirken den Hauptanteil daran trägt, dass der Film richtig unterhaltsam geraten ist. Überhaupt ist die Besetzung des Films eine positive Überraschung. Heino Ferch, Christiane Paul, Christian Tramitz, Jürgen Tarrach und Moritz Bleibtreu sind mit von der Partie. Kein Til Schweiger und vor allem keine bescheuerten Möchtegern-Comedians, die denken, sie hätten schauspielerisches Talent. Allein dafür kann man sich dann auch mal bedanken und Jerry Cotton wohlwollend im Gedächtnis behalten.

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Cyrill Boss Philipp Stennert Moritz Bleibtreu Jürgen Tarrach Christian Ulmen Christiane Paul 2010er New York


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BATTLESHIP


BATTLESHIP BATTLESHIP (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Battleship | USA 2012 | Regie: Peter Berg)

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Die Besatzung (u.a. Taylor Kitsch, Alexander Skarsgård, Rihanna) eines Kriegsschiffes sieht sich während einer internationalen Militärübung plötzlich mit der Tatsache konfrontiert, dass die Erde von Außerirdischen angegriffen wird. Aus der Übung wird tödlicher Ernst…

Ja, ich bin im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte und ja, mir ist vollkommen bewusst, dass Battleship objektiv betrachtet wahrscheinlich einer der größten Schwachsinns-Filme ist, die je das Licht einer Leinwand erblickt haben und nein, ich werde ihn nicht zerreißen, sondern vielmehr gnadenlos abfeiern. Denn was Regisseur Peter Berg hier abliefert, ist so komplett "over the top", dass man es beim besten Willen nicht mehr ernst nehmen kann und sich stattdessen dem eskapistischen Vergnügen einfach nur hingeben sollte. Vielleicht war das auch alles nur Satire. Diesen Gedanken finde ich gar nicht mal so abwegig.
Allein aufgrund der Vorlage zum Film - dem allseits beliebten Spiel "Schiffe versenken" - sollte jeder erahnen können, dass die einzigen Oscars, für die Battleship je hätte nominiert werden können, die im Bereich der Special Effects und des Sound Designs gewesen sein dürften, von so etwas wie schauspielerischer Leistung keine allzu große Rede sein kann und die Story des Films auf einen halben Bierdeckel passt. Und all das trifft letztendlich auch zu. Der Plot gibt nicht viel mehr her als die Vorlage und Peter Berg hat sich vor allem darum bemüht, seinen Film mit praktisch jedem Klischee anzureichern, das man aus Streifen dieser Art kennt. Wir haben die Liebesgeschichte zwischen dem rebellischen Draufgänger und der attraktiven Tochter des höchsten Vorgesetzten, der sich letztendlich im Kampf beweisen kann um so den Schwiegervater in spe doch noch von sich zu überzeugen. Wir haben die Amazone innerhalb der durchweg männlichen Besatzung, die - und hier weicht das Klischee ab - mal nicht von Michelle Rodriguez, sondern von Pop-Diva Rihanna gespielt wird (die für ihre erste Rolle erstaunlich viel Screentime abbekommen hat und ihre Sache den Umständen entsprechend ziemlich gut macht). Wir haben die erbitterten Rivalen, die im Angesicht des gemeinsamen Feindes zu Verbündeten werden. Wir haben den Vorzeige-Soldaten, der den Heldentod sterben darf. Wir haben stylishe Sonnenunter- und -aufgänge, wir haben mit Hawaii einen Schauplatz, der sich hübsch in Szene setzen lässt, wir haben den Technik-Nerd, der endlich mal zeigen kann, was in ihm steckt. Wir haben einen Score von Transformers-Komponist Steve Jablonsky, der dem Begriff "Pathos" völlig neue Dimensionen verleiht, wir haben wehende Fahnen, schwachsinnige Militär-Dialoge und im Finale auch noch eine Handvoll Veteranen, die mit ihrem titelgebenden Schlachtschiff letztendlich den Tag retten dürfen.
Aber wir haben halt auch einfach nur grandios inszenierte Actionszenen, die Battleship zu einem echten Erlebnis machen und in denen Regisseur Berg außerdem ein nahezu perfektes Gespür für Timing beweist. Hier gibt es keinen kompletten Overkill wie in so vielen Actionfilmen der jüngeren Vergangenheit, Berg lässt seinen Zuschauern Zeit zu verschnaufen und wechselt seine atemberaubenden Action Set Pieces ständig mit eher ruhigeren Sequenzen ab. Battleship rockt ganz gewaltig das Haus und macht von der ersten bis zur allerletzten Sequenz nach dem Abspann (die verdammt witzig geworden ist und natürlich Freiraum für eine potentielle Fortsetzung lässt) einfach nur diebischen Spaß. So was nennt man dann wohl ein perfektes "guilty pleasure". Fucking awesome!

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Peter Berg Liam Neeson Rihanna 2010er Hawaii New York Alien


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FANTASTIC FOUR: RISE OF THE SILVER SURFER


FANTASTIC FOUR: RISE OF THE SILVER SURFER FANTASTIC FOUR: RISE OF THE SILVER SURFER (DVD: Constantin/Highlight, Deutschland)
(OT: 4: Rise of the Silver Surfer | Deutschland/Großbritannien/USA 2007 | Regie: Tim Story)

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Nach dem Sieg über ihren Erzfeind Dr. Doom (Julian McMahon) versuchen die "Fantastic Four" etwas Ruhe einkehren zu lassen. Doch die Ruhe währt nicht lange. Mitten in die Hochzeitszeremonie von Reed Richards (Ioan Gruffudd) und Susan Storm (Jessica Alba) platzt eine neue Bedrohung, die das Ende der Welt bedeuten könnte. Der "Silver Surfer" hat sich als Vorbote des Weltenfressers "Galactus" seinen Weg zur Erde gebannt und plötzlich auftretende Störungen innerhalb des Magnetfeldes und chaotische Klimaerscheinungen sind noch die geringsten Probleme, mit denen sich Reed, Susan, Johnny (Chris Evans) und Ben (Michael Chiklis) auseinandersetzen müssen…

Wenn man von der ungeschriebenen Regel ausgeht, dass Marvel-Verfilmungen praktisch immer gut gelungen sind, dann ist 4: Rise of the Silver Surfer die Ausnahme, die diese Regel bestätigt. Bereits der Vorgänger, Fantastic Four, hatte sich nun wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert und gehörte bis dato zu den schwächsten Filmen aus dem Marvel-Universum. 4: Rise of the Silver Surfer beweist nun eindrucksvoll, dass es auch gerne noch eine Stufe schlechter geht. Es muss ja nun nicht unbedingt immer X-Men- oder The Avengers-Qualität sein um den Zuschauer einigermaßen gut zu unterhalten, aber ein bisschen mehr als das hier Gezeigte hätte Regisseur Tim Story seinem Publikum schon präsentieren können. 4: Rise of the Silver Surfer ist im Endeffekt ein Kinderfilm, kommt ohne jegliche Charakterentwicklung aus, präsentiert eine Story, wie sie belangloser nicht sein könnte, ist schlichtweg albern und die paar vorhandenen Action Set Pieces scheinen mit gezogener Handbremse inszeniert worden sein. Das wäre alles nicht sonderlich tragisch, wenn sie nicht ausgerechnet den Silver Surfer - die in meinen Augen wohl faszinierendste Figur im ganzen Comic-Unversum von Marvel - in diesem Film so gnadenlos verheizt hätten. Unfassbar!

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Tim Story Jessica Alba Laurence Fishburne 2000er Sequel New York


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AUSHILFSGANGSTER


AUSHILFSGANGSTER AUSHILFSGANGSTER (TV-Aufnahme, Pay-TV: Sky Cinema HD)
(OT: Tower Heist | USA 2011 | Regie: Brett Ratner)

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Josh Kovaks (Ben Stiller) ist Manager eines Apartmenthauses für Schwerreiche in New York und hat sowohl seine eigenen Ersparnisse als auch die Pensionsansprüche seiner Mitarbeiter (u.a. Michael Peña) in die Obhut des Finanzhais Arthur Shaw (Alan Alda) gelegt. Als Shaw eines Tages vom FBI verhaftet und danach unter Hausarrest gestellt wird, sieht sich Kovaks mit der Tatsache konfrontiert, dass das angelegte Geld für immer verloren ist. Nach einem Tipp der FBI-Agentin Claire Denham (Téa Leoni), Shaw könne in seinem Apartment einen Notgroschen versteckt halten, entschließen sich Kovaks und seine um ihre Ersparnisse geprellten Mitarbeiter dazu, Shaw in einem spektakulären Coup um das versteckte Geld zu bringen. Doch dummerweise kennt sich keiner der braven Bürger mit Einbrüchen aus und so heuert Kovaks seinen kleinkriminellen Nachbarn Slide (Eddie Murphy) an, um das Vorhaben durchzusetzen. Doch der hat trotz diverser Gefängnisaufhalte nicht viel mehr als eine große Klappe zu bieten...

Aushilfsgangster ist einer der Filme zur weltweiten Finanzkrise und rechnet mit skrupellosen Finanzhaien auf seine eigene Art und Weise ab. Wie es der Originaltitel - Tower Heist - schon sagt, ist Aushilfsgangster ein lupenreines Heist-Movie, in dem die Planung und Durchführung eines scheinbar nicht machbaren Überfalls im Mittelpunkt steht. Regisseur Brett Ratner - von dem man im normalerweise bestenfalls solide und anspruchslose Blockbuster-Unterhaltung erwarten kann - hat in Aushilfsgangster ein durchaus illustres Ensemble zur Verfügung - vor der Kamera haben sich u.a. Ben Stiller, Eddie Murphy, Alan Alda, Matthew Broderick, Michael Peña, Téa Leoni und Casey Affleck versammelt - und letztendlich hat es Ratner dann auch vor allem diesem Ensemble zu verdanken, dass Aushilfsgangster einigermaßen gut funktioniert. Insbesondere Ben Stiller und Eddie Murphy sind richtig gut drauf und verleihen der extrem ruhig inszenierten Mischung aus Komik und Spannung - die durch diese ruhige Inszenierung immer Gefahr zu laufen droht, das Interesse des Zuschauers zu verlieren - das gewisse Etwas, dass den Film am Ende des Tages davor rettet, in der Masse biederer Durchschnittsware zu versinken. Aushilfsgangster ist ganz nett, nicht mehr und nicht weniger.

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Brett Ratner Ben Stiller Eddie Murphy Téa Leoni Matthew Broderick 2010er New York Heist Movie Rache


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DRIVE


DRIVE DRIVE (Blu-ray: Universum, Deutschland)
(OT: Drive | USA 2011 | Regie: Nicolas Winding Refn)

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Der "Driver" (Ryan Gosling) verdient sein Geld auf legale Weise als Mechaniker in einer Autowerkstatt und als Stuntfahrer beim Film, hat aber nebenbei auch noch eine ausgesprochen illegale Einnahmequelle am Laufen, und zwar als Fluchtwagenfahrer bei verschiedenen Überfällen. Mit seiner eiskalten und praktisch fehlerlosen Art wurde er bisher noch nie erwischt. Doch nun entscheidet sich der "Driver" dazu, seinem Nachbarn aus der Patsche zu helfen und auch für diesen eher unprofessionellen Kunden den Fluchtwagen bei einem Überfall zu fahren. Prompt läuft die Sache schief…

Faszinierender Großstadt-Thriller mit einem wieder mal beeindruckenden Ryan Gosling in der Rolle des namenlosen "Driver", der sich als Stuntfahrer im Haupt- und als Fluchtwagenfahrer im Nebenberuf betätigt und seine Profession (fast) ohne jegliche Emotionen und (fast) ohne jeglichen Fehler ausübt. Gosling spielt den "Driver" - zumindest bis zum großen Wendepunkt des Plots - distanziert, emotionslos, ja fast schon gelangweilt, und Regisseur Nicolas Winding Refn unterstützt dieses Spiel mit betörend schönen Bildern vom (leider nicht immer) nächtlichen L.A., einem Soundtrack der pure Melancholie verbreitet und einem extrem langsamen Erzähltempo, welches die wenigen vorhandenen "Action"-Szenen und die teils extremen Gewaltexzesse des Films noch weitaus effektiver macht als sie es sowieso schon sind. In seinen besten Szenen hat mich Drive an Manns Glanzstück Collateral erinnert, der die nächtliche Großstadt als heimlichen Hauptdarsteller seines Films absolut perfekt in Szene gesetzt hat. Nicolas Winding Refn gelingt das mit Drive nicht ganz, dazu spielt der Film leider dann doch zu oft bei Tageslicht und dadurch geht leider auch immer wieder viel von dieser wunderbar melancholischen Atmosphäre verloren. Ich bin mir nicht sicher, ob Drive diesem extremen Hype, der vielerorts um ihn gemacht wird, am Ende tatsächlich gerecht wird. Dass es sich bei Refns Streifen allerdings um einen außergewöhnlich guten Film handelt, steht für mich außer Frage.

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Nicolas Winding Refn Ryan Gosling Ron Perlman 2010er Oscar Nominee car chase female nudity Los Angeles Rache


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MY BLOODY VALENTINE


MY BLOODY VALENTINE MY BLOODY VALENTINE (Blu-ray: Kinowelt, Deutschland)
(OT: My Bloody Valentine | USA 2009 | Regie: Patrick Lussier)

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Zehn Jahre ist es nun her, dass nach einem folgenschweren Grubenunglück im kleinen Örtchen Harmony der einzige Überlebende der Katastrophe eine grauenvolle Mordserie verübte. Tom Hanniger (Jensen Ackles), am einstigen Unglück nicht ganz unschuldig, hatte seine Heimatstadt aus diesem Grund verlassen und kehrt nun nach einem Jahrzehnt pünktlich zum Valentinstag zurück, um diverse Angelegenheiten zu regeln. Eine Rückkehr, die Tom zielsicher in die eigene Vergangenheit katapultiert. Zum einen sind ihm die Einwohner wegen der damaligen Ereignisse alles andere als gut gewogen und zum anderen beginnt ausgerechnet mit Toms Erscheinen in Harmony eine neue Mordserie, die der damaligen erschreckend zu ähneln scheint…

It's Slasher Time! Patrick Lussier, von dem ja auch der extrem unterhaltsame Drive Angry stammt, hat sich mit My Bloody Valentine an ein Remake des gleichnamigen Slasher-Klassikers aus den frühen 80ern gewagt und damit einen ziemlichen Treffer gelandet. Lussier macht nicht den Fehler, die Geschichtes des Originals wiederzukäuen, sondern nimmt diese nur als Aufhänger für seine Story, die vom Vorbild dann doch deutlich abweicht. Damit wird zumindest ein kleines bisschen Spannung aufrechterhalten und man weiß nicht von der ersten Sekunde an, wer den nun der Killer hinter der Bergarbeitermaske ist. Wobei die Story bereits beim Original eher Nebensache gewesen ist und dies erwartungsgemäß auch beim Remake nicht groß anders ist. Man sollte also definitiv keinen ausgefeilten Film erwarten, sondern sich auf solide Slasher-Kost gefasst machen. Woran sich Lussier in seinem Remake deutlich orientiert hat, ist die Härte des Originals, welches damals mit einigen extrem deftigen Szenen aufwarten konnte und dadurch einen gewissen Kultstatus bei den Fans erreicht hat. Und Lussier macht diesem Aspekt der Vorlage alle Ehre. My Bloody Valentine begeistert den geneigten Slasher-Fan mit einem extrem hohen Bodycount, jeder Menge abweichslungsreicher "creative kills" und einer Vielzahl spektakulärer Splattereffekte (die allerdings ohne diesen übermäßigen CGI-Einsatz sicher noch besser hätten werden können). Ja, so machen Remakes durchaus Spaß!

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Patrick Lussier 2000er female nudity Remake Slasher


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PIRANHA 2 IN 3D


PIRANHA 2 IN 3D PIRANHA 2 IN 3D (Blu-ray: Sunfilm, Deutschland)
(OT: Piranha 3DD | USA 2012 | Regie: John Gulager)

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Mit viel nackter Haut und jeder Menge an schlüpfrigen Angeboten möchte der schmierige Seth (David Koechner) seinen neuen Wasserpark zu absoluten Attraktion machen. Dumm nur, dass sich pünktlich zur Eröffnung eine Horde gefräßiger Urzeit-Piranhas ihren Weg in den Park bahnt. Die vergnügungssüchtigen Teenager werden zu Fischfutter…

Piranha 2 in 3D ist die komplett behämmerte Fortsetzung von Alexandre Ajas Piranha-Remake, die tatsächlich exakt das einhält, was man aufgrund des Trailers von ihr erwarten kann. Piranha 2 in 3D von Regisseur John Gulager, der zuvor die Feast-Trilogie gedreht hat und sich mit Trash somit bestens auskennt, präsentiert eine wilde Mischung aus teils hochgradig bescheuerten Einfällen, sensationell hohlen Dialogen, extrem flachen Gags, verdammt viel nackter Haut und jeder Menge spaßigem Splattergematsche. Und ab und zu - man mag es kaum glauben - hat sich sogar der eine oder andere gelungene Schockeffekt eingeschlichen. Piranha 2 in 3D will ausschließlich auf möglichst anspruchslose Art und Weise unterhalten und meistert diese Aufgabe mit Bravour. Außerdem lohnt sich die Sichtung des Streifens allein wegen David Hasselhoff, der - schaut man sich so seine Filmographie der letzten Jahre an - mittlerweile endgültig am unteren Ende der Nahrungskette Hollywoods angekommen ist und hier in selbstironischer Verzweiflung versucht, die guten alten und insbesondere erfolgreichen Zeiten zu beschwören. Seine Darbietung ist auf jeden Fall das Salz in der Suppe und macht Piranha 2 in 3D zu einem echten Ereignis. Ob man nun "Mitleid" mit Hasselhoff haben muss, soll jeder für sich selbst entscheiden.

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John Gulager David Hasselhoff Ving Rhames 2010er female nudity Sequel Tierhorror


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X: THE MAN WITH THE X-RAY EYES


X: THE MAN WITH THE X-RAY EYES X: THE MAN WITH THE X-RAY EYES (DVD: MGM, USA)
(OT: X | USA 1963 | Regie: Roger Corman)

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Der Wissenschaftler Dr. James Xavier (Ray Milland) macht mit einem von ihm entwickelten Serum einen Selbstversuch und verbessert dadurch seine Sehstärke so drastisch, dass er die Fähigkeit erlangt, durch feste Objekte hindurchzusehen. Eine Fähigkeit, die Xavier schon bald regelrecht süchtig danach macht, das Serum immer wieder anzuwenden. Mit bald schon fatalen Folgen…

Bei X: The Man with the X-Ray Eyes handelt es sich um eine der zahlreichen Regiearbeiten von Roger Corman aus den 60er Jahren. Aufgrund der Tatsache, dass auch X: The Man with the X-Ray Eyes damals in relativ kurzer Zeit und mit relativ geringem Budget realisiert wurde, darf man von einem Film wie diesem natürlich keine großartigen Wunderdinge erwarten. Und so ist diese Mischung aus Sci-Fi, Drama und Gruselfilm um den in der Inhaltsangabe schon beschriebenen Wissenschaftler, der mit Hilfe eines Serums seine Sehstärke so stark verbessert, dass er letztendlich Röntgenaugen bekommt und süchtig danach wird immer mehr und immer besser zu sehen, sicherlich kein Streifen, der einem schlaflose Nächte bereiten könnte (heute schon gleich gar nicht und damals mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit wohl auch nicht). Nein, X: The Man with the X-Ray Eyes ist einfach ein netter, kleiner Streifen aus den 60er Jahren, der mit seinem unvergänglichen Charme punktet und tatsächlich ziemlich viel von dem bieten kann, was ich persönlich mir von einem Streifen dieser Art so erwarte. Es sind die Kleinigkeiten, die mir an solchen Filmen immer wieder unendlich viel Spaß bereiten. Herrlich beispielsweise die - für einen Film aus den 60er Jahren - fast obligatorische Partyszene, in der Ray Milland - der hier sicher einen der menschlichsten "mad scientists" der Filmgeschichte mimt - mit seinen neuen Fähigkeiten den Partygästen praktisch unter die Kleider schaut. Und Kleinigkeiten wie diese sind in X: The Man with the X-Ray Eyes zahlreich vorhanden. Schön!

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Roger Corman Dick Miller 1960er American International


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EDEN LAKE


EDEN LAKE EDEN LAKE (DVD: UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Eden Lake | Großbritannien 2008 | Regie: James Watkins)

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Für Jenny (Kelly Reilly) und ihren Freund Steve (Michael Fassbender) sollte es eigentlich ein ruhiges und romantisches Wochenende an einem See werden. Doch mit der Ruhe ist es schnell vorbei, als ein paar Jugendliche (u.a. Jack O’Connell) ganz in der Nähe des Paares ihr Quartier aufschlagen und mit lauter Musik die Idylle stören. Nach einer kurzen verbalen Auseinandersetzung ziehen die Kids zunächst weiter, doch für Jenny und Steve soll es nicht bei dieser einen Konfrontation mit den jugendlichen Rowdys bleiben. Als beim nächsten Aufeinandertreffen durch ein Versehen der Hund des Anführers getötet wird, eskaliert die Situation und für Jenny und Steve wird das Wochenende zum Kampf ums Überleben…

Eden Lake von Regisseur James Watkins ist ein ziemlicher Hassbatzen von einem Film, der alles daran setzt, dem Zuschauer die gute Laune zu verderben und - zumindest zum Anschein - versucht, mit erhobenem Zeigefinger auf gewisse soziale Missstände hinzuweisen. So wirklich gelingen mag dieser Versuch allerdings nicht. Das liegt zum einen an der Figurenentwicklung der beiden Protagonisten, die sich in verschiedenen Situationen einfach nur hochgradig bescheuert verhalten und so nicht sonderlich glaubwürdig erscheinen. Zum anderen liegt das aber auch an der Tatsache, dass die bösen Kinder und Jugendlichen so gnadenlos überzeichnet sind, dass man den Film beim besten Willen nicht mehr wirklich ernst nehmen kann. Aber Eden Lake ist natürlich in erster Linie Genrekino und keine anspruchsvolle Gesellschaftsstudie und als Genrefilm funktioniert Watkins britischer Backwoods-Streifen richtig gut. Eden Lake ist Terrorkino in Reinform, sauspannend, verdammt hart und mit einem dieser einfach nur unfassbar derben Enden gesegnet, die den Zuschauer mit einem mehr als deftigen Hieb in die sprichwörtliche Magengrube in den Abspann entlassen.

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James Watkins 2000er Rache Torture Porn


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RINGS


RINGS RINGS (DVD: DreamWorks, Kanada)
(OT: Rings | USA 2005 | Regie: Jonathan Liebesman)

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Nachdem bekannt wurde, wie man nach Sichtung des mysteriösen Videobands den eigentlich sicheren Tod verhindern kann - nämlich indem man eine Kopie erstellt und diese einem Dritten zeigt-, wird das Ansehen des Videos für Jugendliche zu einer Art Mutprobe. Auch Jake (Ryan Merriman) stellt sich dieser Herausforderung und muss sich kurze Zeit später mit der Tatsache konfrontiert sehen, dass der Freund, der ihm ursprünglich zugesichert hatte, sich eine Kopie anzusehen, nichts mehr von seinem Versprechen wissen will. Verzweifelt sucht Jake nach einer Person, der er das unheimliche Video zeigen kann…

Jonathan Liebesmans Kurzfilm Rings funktioniert als Prequel zu The Ring Two und stellt somit das Bindeglied zwischen The Ring und The Ring Two dar. Rings erzählt dabei in gut 15 Minuten die Geschichte des zu Beginn von The Ring Two durch das Video getöteten Teenagers, der sich das Video wegen des Kicks angesehen hat und danach niemanden mehr finden konnte, dem er eine Kopie zeigen konnte. Im Stil der diversen Found-Footage-Filme der letzten Jahre gedreht, erzeugt Liebesman in seinen gut 15 Minuten eine ungemein intensive Atmosphäre und zeigt in schaurigen Bildern, wie der Teenager immer mehr dem sicheren Tod entgegengleitet und dabei fast wahnsinnig wird. Die Kamera ist immer nah an der Hauptfigur dran, die Schockeffekte sind teilweise exzellent und die Spannung wird über die komplette Laufzeit extrem hoch gehalten. Richtig gut!

Jonathan Liebesman 2000er Prequel Sequel


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THE RING TWO


THE RING TWO THE RING TWO (DVD: DreamWorks, Kanada)
(OT: The Ring Two | USA 2005 | Regie: Hideo Nakata)

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Sechs Monate nachdem die Reporterin Rachel Keller (Naomi Watts) sich selbst und ihren Sohn Aidan (David Dorfman) vor dem Fluch des unheimlichen Videos retten konnte, sieht sie sich mit der Tatsache konfrontiert, dass sie in der kleinen Küstenstadt in Oregon, in die sie sich zurückgezogen hat, schon bald von den Geistern der Vergangenheit eingeholt wird…

Für die Fortsetzung von The Ring verpflichteten die Produzenten Laurie MacDonald und Walter F. Parkes Regisseur Hideo Nakata, der bei den ersten beiden Teilen der japanischen Original-Reihe Regie führte und dem die Thematik somit bestens vertraut gewesen ist. In The Ring Two sieht sich die abermals von Naomi Watts gespielte Journalistin Rachel mit der Tatsache konfrontiert, dass der Geist von Samara mit ihr und ihrem Sohn Aidan - erneut von David Dorfman verkörpert, der hier eine Vorstellung abliefert, die man einfach nur als "creepy" bezeichnen kann - noch eine Rechnung zu begleichen hat. Wer von dieser Fortsetzung allerdings einen ähnlich innovativen Film erwartet wie es Ringu bzw. The Ring gewesen ist/sind, dürfte enttäuscht werden. Denn The Ring Two geht eher den Weg altbekannter Horrorpfade. Filme von besessenen Kindern und unheimlichen Häusern gibt es wahrlich schon zur Genüge. Das Video selbst wird - bis auf die Anfangsminuten, in denen ein weiterer Teenager dem 7-Tages-Fluch zum Opfer fällt - praktisch nur noch am Rande thematisiert, Regisseur Nakata weiht den Zuschauer in The Ring Two in die mysteriösen Hintergründe um die geheimnisvolle Samara ein und tut das, wie ich finde - und allen miesen Kritiken zum Trotz, die der Film seinerzeit einstecken musste - auf außerordentlich gruselige Art und Weise. Vielleicht liegt es auch daran, dass meine Erwartungshaltung nicht sonderlich hoch gewesen ist und ich jetzt einfach nur positiv überrascht bin, aber ich bin der Ansicht, dass diese Fortsetzung insbesondere im Hinblick auf den reinen "Scare"-Faktor dem Vorgänger locker das Wasser reichen kann. Ja, das mögen größtenteils typische "Jahrmarktsattraktionen" sein, mit denen Nakata sein Publikum hier erschrecken will, aber das gelingt ihm doch ziemlich gut. Die Atmosphäre des Films ist unheimlich und bedrohlich geraten und die vereinzelten Schocksequenzen sind effektiv und gut platziert. Hat mir gut gefallen.

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Hideo Nakata Naomi Watts Mary Elizabeth Winstead Sissy Spacek 2000er Sequel


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RING


RING RING (DVD: DreamWorks, Deutschland)
(OT: The Ring | Japan/USA 2002 | Regie: Gore Verbinski)

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Nach dem plötzlichen und unerklärlichen Tod ihrer Nichte ermittelt Reporterin Rachel Keller (Naomi Watts) auf eigene Faust und stößt dabei auf ein mysteriöses Videoband. Jeder, der sich dieses Band ansieht, soll angeblich nach sieben Tagen versterben. Rachel selbst glaubt nicht an solchen Humbug und sieht sich das Band an. Als kurz danach ihr Telefon klingelt und eine unheimliche Stimme am anderen Ende Rachels baldigen Tod verkündet, beginnt für Rachel ein Wettlauf gegen die Zeit…

Mit Ringu hat Regisseur Hideo Nakata im Jahr 1998 einen der einflussreichsten Horrorfilme der jüngeren Vergangenheit erschaffen. Klar, dass da ein Remake aus Hollywood nachgeschoben werden musste. Im Jahr 2002 erzählte Regisseur Gore Verbinski die Geschichte vom unheimlichen und den Tod bringenden Video neu und stellte damit insbesondere eines unter Beweis: Remakes sind nicht per se zu verurteilen. Denn The Ring ist ein echter Volltreffer. Verbinski und sein Drehbuchautor Ehren Kruger begehen nicht den Fehler, das japanische Original eins zu eins zu kopieren, sondern übernehmen nur die wichtigsten Eckpunkte und bauen um diese eine vom Original doch teils deutliche abweichende Geschichte. The Ring verbreitet zwar nicht die extrem intensive und bedrohliche Atmosphäre von Ringu, ist aber mit seinen Mitteln ähnlich effektiv wie dieser. Verbinskis Film ist spannend, furchteinflößend, unheimlich, mysteriös und mit einigen richtig guten Schockeffekten ausgestattet. Einer dieser Filme, nach deren Sichtung man nur noch mit einem mulmigen Gefühl die dunklen Kellertreppen hinabsteigt - und viel mehr muss ein Horrorfilm in meinen Augen auch gar nicht leisten.

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Gore Verbinski Naomi Watts Adam Brody 2000er Remake Rache


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MACABRE


MACABRE MACABRE (DVD: Subkultur, Deutschland)
(OT: Macabre | USA 1958 | Regie: William Castle)

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Kleinstadtarzt Dr. Barrett (William Prince) hat sich innerhalb der letzten Jahre einige Feinde gemacht und einer dieser Feinde scheint nun auf ernsthaft gemeinte Rache aus zu sein. Denn Barretts kleine Tochter wurde entführt und dem Arzt bleiben nur wenige Stunden Zeit, um das Versteck ausfindig zu machen und seine Tochter vor dem sicheren Erstickungstod zu retten…

Netter, kleiner Grusler von Regisseur William Castle aus den späten 50er Jahren. William Castle hält sich nicht lange mit großem Vorgeplänkel auf, sondern schmeißt den Zuschauer gleich mitten hinein in seine Geschichte um einen Mann, der in einem Wettlauf gegen die Zeit versucht, seine kleine Tochter zu finden, die von einem Unbekannten lebendig begraben wurde. Hintergrundinformationen zu den handelnden Personen bekommt man im Lauf des Films in Form von zwei kurzen Rückblenden auf vergangene Ereignisse verabreicht, ansonsten ist in den knapp 70 Minuten, die Macabre gerade mal dauert, munteres Miträtseln angesagt. Macabre begeistert heute vor allem durch seine wunderschöne Gruselatmosphäre, die er verbreitet. Der Film spielt größtenteils im Dunklen - u.a. auf einem unheimlichen Friedhof - und präsentiert dem Zuschauer nicht nur die eine oder andere Wendung im Storyverlauf, sondern auch ein paar nette Schockeffekte (wenn man die heute noch so bezeichnen kann) und eine ganze Reihe zwielichtiger Gestalten in den Haupt- und Nebenrollen, die alle nicht so recht als Sympathieträger durchgehen wollen. Schade nur, dass die Auflösung des Films doch recht schnell ziemlich offensichtlich ist und somit im letzten Drittel die Spannung etwas flöten geht.

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William Castle 1950er Rache


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CLOVERFIELD


CLOVERFIELD CLOVERFIELD (Blu-ray: Paramount, Großbritannien)
(OT: Cloverfield | USA 2008 | Regie: Matt Reeves)

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Die Gäste einer mitten in Manhattan stattfindenden Überraschungsabschiedsparty für Rob Hawkins (Michael Stahl-David) werden urplötzlich aus ihrer Feierlaune herausgerissen und sehen sich mit der Tatsache konfrontiert, dass New York von einem riesigen Monster angegriffen wird. Panisch ergreifen sie die Flucht…

Regisseur Matt Reeves, Drehbuchautor Drew Goddard und die Produzenten Bryan Burk und J.J. Abrams lassen diverse Monster auf New York los und werfen den Zuschauer mitten hinein ins Geschehen. Komplett mit subjektiver Kamera gedreht, ist man als Zuschauer bei Cloverfield tatsächlich mittendrin statt nur dabei. Die Kamera ist immer in Bewegung, ruckelt und wackelt wie Hölle - was zumindest am Anfang extrem gewöhnungsbedürftig ist - und gönnt dem Zuschauer keine Atempause und auch keinerlei Wissensvorsprung vor den handelnden Personen. Die Panik der Protagonisten ist spürbar und überträgt sich richtiggehend auf die heimische Couch. Von leichter Unterhaltung kann hier definitiv nicht die Rede sein, Cloverfield beschert ein extrem intensives Filmerlebnis und dürfte von all den "Found Footage"-Filmen, die seit dem Erfolg von The Blair Witch Project Ende der 90er auf den Zuschauer losgelassen wurden, der mit weitem Abstand effektivste, spektakulärste und schlicht und einfach beste Streifen sein. Großartig!

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Matt Reeves 2000er New York


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NIGHT OF THE LEPUS


NIGHT OF THE LEPUS NIGHT OF THE LEPUS (DVD: Warner, USA)
(OT: Night of the Lepus | USA 1972 | Regie: William F. Claxton)

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Um der Kaninchenplage auf seiner Farm entgegenzuwirken, bittet Cole Hillman (Rory Calhoun) den Zoologen Roy Bennett (Stuart Whitman) um Hilfe, der die Tiere mit einer speziellen Hormonbehandlung unfruchtbar machen soll. Doch die Behandlung hat fatale Nebenwirkungen und als eines der Versuchskaninchen entkommen kann, entwickelt sich die Kaninchenplage zu einer regelrechten Katastrophe…

Es ist schon irgendwie verwunderlich, dass nach Night of the Lepus überhaupt noch ein Tierhorrorfilm gedreht worden ist. Wurde doch mit Claxtons Film praktisch alles gesagt und gezeigt, was es in diesem Genre so zu sagen und zu zeigen gibt. Denn was sind schon Alligatoren, Haie, Piranhas, Spinnen, Schlangen, diverse Insektenarten, usw. gegen die ultimative Bedrohung aus dem Tierreich, die Regisseur William F. Claxton in Night of the Lepus dem Zuschauer präsentiert? Nichts, gar nichts kommt vom Bedrohungspotential an die Monster aus Claxtons Genrebeitrag heran, handelt es sich bei diesen doch um - tatatata - Hasen und Kaninchen. Doch, wirklich, es handelt sich tatsächlich um Hasen und Kaninchen. Und zwar um Hasen und Kaninchen, die aufgrund einer Hormonbehandlung - hier hat sich wieder der erhobene Zeigefinger des Tierhorrorgenres versteckt, sich als Mensch doch bitte nicht in die Angelegenheiten der Natur einzumischen - etwas arg gewachsen sind, Appetit auf Menschenfleisch verspüren und auch schon mal die eine oder andere Pferde- und Rinderherde heimtückisch überfallen.
Aber mal im Ernst, einen Tierhorrorfilm über Hasen und Kaninchen zu drehen und zu glauben, man könnte damit tatsächlich jemanden erschrecken, zeugt schon fast von unfassbarer Naivität und dürfte wohl zu den schlechtesten Ideen gehören, die man für einen Tierhorrorfilm haben kann. Denn das Bedrohungspotential der Killerkaninchen ist natürlich enorm. Für die Attacken der putzigen Nager wurden größtenteils echte Kaninchen hergenommen, die froh und munter in irgendwelchen Miniatursets herumhoppeln. Außerdem wurde mit extremen Close-Ups gearbeitet, um die Tiere möglichst groß und bedrohlich aussehen zu lassen und wenn es dann wirklich mal ans Eingemachte geht, dürfte auch der eine oder andere Schauspieler in ein Hasenkostüm gesteckt worden sein. Dafür hat man den menschlichen Opfern der gefährlichen Brut ein hübsches Leichen-Make-Up verpasst. Die sehen größtenteils aus, als wären sie von einem Rudel Wölfe gerissen worden. Das absolute Highlight an Night of the Lepus ist allerdings die Tatsache, dass Regisseur William F. Claxton es tatsächlich geschafft hat, seine Geschichte todernst und komplett ironiefrei zu erzählen und dass gestandene Schauspieler wie Rory Calhoun, DeForest Kelley, Stuart Whitman und Janet Leigh hier ernsthaft versuchen, mit betroffenen und schockierten Gesichtern dem Zuschauer diesen ganzen Blödsinn als Horrorfilm zu verkaufen. Absolute weltklasse!
Unsere beiden plüschigen Mitbewohner werden ab heute auf jeden Fall ins geschlossene Gehege verbannt und dürfen nicht mehr arglos durchs Wohnzimmer hoppeln. Nicht, dass die mir irgendwann noch die Kehle durchbeißen. :D

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William F. Claxton Janet Leigh 1970er Tierhorror


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DRIVE ANGRY 3D


DRIVE ANGRY 3D DRIVE ANGRY 3D (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Drive Angry | USA 2011 | Regie: Patrick Lussier)

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Um seine Enkeltochter aus den Klauen des verrückten Sektenführers Jonah King (Billy Burke) zu befreien, bricht der verstorbene Kriminelle Milton (Nicolas Cage) aus der Hölle aus und begibt sich auf die Jagd nach King. Doch viel Zeit bleibt ihm nicht, denn King hat vor, dass Kind bei einem satanischen Ritual zu opfern…

In Patrick Lussiers wilder Mischung aus Action, Fantasy und Horror kehrt ein wieder mal vollkommen außer Rand und Band aufspielender Nicolas Cage mit einem Auto (!) aus der Hölle zurück um das Baby seiner von einem Satanskult ermordeten Tochter vor dem sicheren Tod zu retten. Ihm zur Seite steht eine junge Kellnerin, ihm auf den Fersen ist der Buchhalter aus der Hölle, der ihn wieder zurückbringen soll. Drive Angry ist einfach nur komplett "over the top". Da hätten wir die hanebüchene Story, die von Regisseur Lussier und seinem Star Cage mit solch einem Ernst vorgetragen wird, dass man meinen könnte, sie sei das Normalste der Welt. Oder das fast schon irrsinnige Overacting von Nicolas Age, der mit seiner Art des Schauspiels mittlerweile eine eigene Kunstform anzustreben scheint. Und natürlich diese komplett durchgeknallten Sequenzen, die den ganzen Film durchziehen und die einen mehr als einmal die Fragezeichen raushauen - allein die Szene mit der Prostituierten im Motelzimmer ist bestens dafür geeignet, in die Annalen des Exploitationfilms einzugehen. Drive Angry ist einfach nur komplett verrückt und macht Spaß wie Hölle. Ein wahres Fest für alle Freunde des schlechten Geschmacks.

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Patrick Lussier Nicolas Cage Amber Heard 2010er car chase female nudity Rache


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BOUND - GEFESSELT


BOUND - GEFESSELT BOUND - GEFESSELT (DVD: Constantin, Deutschland)
(OT: Bound | USA 1996 | Regie: Andy Wachowski/Lana Wachowski)

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Ex-Häftling Corky (Gina Gershon) arbeitet in einem Hochhaus in Chicago und trifft dort auf Violet (Jennifer Tilly), die Freundin des für die Mafia arbeitenden Caesar (Joe Pantoliano). Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich schnell eine Liebesaffäre und die beiden fassen einen scheinbar todsicheren Plan, Caesar um eine stattliche Summe Geld zu erleichtern und gemeinsam durchzubrennen. Doch die Durchführung dieses Plans erweist sich als weitaus schwieriger als gedacht…

Das Genre des erotisch angehauchten Thrillers hatte in den 90er Jahren - insbesondere wegen des großen Erfolges von Verhoevens Basic Instinct - ja durchaus Hochkonjunktur. Doch die meisten der Nachfolgefilme wie beispielsweise Sliver dürften mittlerweile längst in Vergessenheit geraten sein und konnten dem großen Vorbild sowieso nicht auch nur ansatzweise das Wasser reichen. Bis auf Bound - Gefesselt, dem Debüt der Wachowski-BrüderGeschwister, der ein echtes Highlight innerhalb des Genres darstellt und der einfach nicht in Vergessenheit geraten darf. Denn dieser Streifen ist schlicht und einfach toll, die Wachowskis erzählen ihre eigentlich recht simple Geschichte auf ausgesprochen spannende und im wahrsten Sinne des Wortes fesselnde Art und Weise, überraschen immer wieder mit unvorhersehbaren Wendungen und lassen während der gesamten Laufzeit nicht eine Sekunde Leerlauf zu. Ich habe den Film nun schon zum wiederholten Male gesehen und saß erneut wie gebannt auf der heimischen Couch und beobachtete das bunte Treiben auf dem Bildschirm vor mir. Viel mehr als selbst die Zuschauer noch zu fesseln, die das Ende des Films bereits kennen, kann ein Thriller in meinen Augen eigentlich gar nicht leisten. Bound - Gefesselt ist - was man ja nun wirklich nicht von allen Streifen behaupten kann, die das Siegel Erotikfilm aufgedrückt bekommen - darüber hinaus tatsächlich verdammt erotisch ausgefallen, die Szenen zwischen Jennifer Tilly und Gina Gershon knistern nur so von erotischer Spannung und in visueller Hinsicht nehmen die Wachowskis hier schon extrem viel von dem vorweg, was sie später mit Matrix perfektionieren und zum neuen Standard erheben sollten.

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Andy Wachowski Lana Wachowski 1990er female nudity Chicago Femme fatale


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RED STATE


RED STATE RED STATE (Blu-ray: Planet Media/Ascot Elite, Deutschland)
(OT: Red State | USA 2011 | Regie: Kevin Smith)

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Die Chance auf Sex mit einer willigen Dame (Melissa Leo) wollen sich die drei Teenager Billy Ray (Nicholas Braun), Travis (Michael Angarano) und Jared (Kyle Gallner) nicht entgehen lassen. Doch das über Internet vereinbarte Date entpuppt sich als heimtückische Falle. Die drei Freunde landen in den Fängen des fundamentalistischen Predigers Albin Cooper (Michael Parks) und seiner kleinen Kirchengemeinde. Und Cooper will den drei Teenies ihre Sünden auf drastische Art und Weise austreiben…

Red State ist regelrechter Hassbatzen von einem Film, den man in dieser Form von einem Regisseur wie Kevin Smith wohl am allerwenigsten erwartet hätte. Kevin Smith macht sich religiösen Fanatismus zur Zielscheibe, nimmt diese unter Dauerbeschuss und zerlegt sie letztendlich in ihre Einzelteile. Red State ist roh, ungeschliffen, intensiv, brutal und macht definitiv keinerlei Gefangene. Mit Michael Parks in der Rolle des Predigers hat Kevin Smith einen Hauptdarsteller am Start, der hier wohl eine der größten Vorstellungen seiner Karriere abliefert und den von ihm verkörperten Charakter so ungemein glaubwürdig und mit solch einer Intensität spielt, dass einem als Zuschauer vor dem Bildschirm vor lauter Wut das Messer in der Hose aufgeht. Der von Parks gespielte Albin Cooper dürfte wohl einer der bedrohlichsten und hassenswertesten Bösewichte der jüngeren Filmgeschichte sein. Grandios.
Aber Red State ist auch so etwas wie das Vermächtnis von Kevin Smith und das Thema des Films wohl nicht zuletzt ein Spiegelbild für Smith’ Wut auf die Filmindustrie, die ihm - in Form der Weinstein Brüder - jegliche Unterstützung und Geldmittel für dieses in ihren Augen zu riskante Projekt verwehrt hat. Smith war reichlich angepisst, drehte den Streifen auf eigene Faust und kündigte danach an, sich aus dem Filmgeschäft zurückziehen zu wollen. Kevin Smith Has Left The Building (und kehrt wohl tatsächlich nur noch einmal mit dem vor kurzem angekündigten Clerks III zurück). Ich als Smith-Fan finde das einfach nur jammerschade.

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Kevin Smith John Goodman 2010er female nudity


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BURN AFTER READING - WER VERBRENNT SICH HIER DIE FINGER?


BURN AFTER READING - WER VERBRENNT SICH HIER DIE FINGER? BURN AFTER READING - WER VERBRENNT SICH HIER DIE FINGER? (Blu-ray: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Burn After Reading | Frankreich/Großbritannien/USA 2008 | Regie: Ethan Coen/Joel Coen)

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Als den beiden etwas einfältigen Fitnessclubangestellten Linda Litzke (Frances McDormand) und Chad Feldheimer (Brad Pitt) eine CD mit den Memoiren des gefeuerten CIA-Agenten Osborne Cox (John Malkovich) in die Hände fällt, erhoffen sie sich von dem brisanten Material das schnelle Geld und versuchen umgehend, die CD an den Mann zu bringen. Doch das in der Theorie so einfach Verkaufsmanöver gestaltet sich in der Praxis weitaus schwieriger als erwartet…

Ok, als weiteres Highlight innerhalb der Filmographie der Coen-Brüder kann man Burn After Reading nun nicht unbedingt betrachten. Was aber nicht heißen soll, dass das hier ein mittelmäßiger oder gar schlechter Film ist. Er ist sogar ziemlich gut und das liegt in erster Linie an der grandiosen Besetzung - u.a. George Clooney, Brad Pitt, Frances McDormand, Tilda Swinton, Richard Jenkins und insbesondere John Malkovich, der einfach mal wieder unfassbar gut aufspielt - die hier am Start ist und die Burn After Reading zu einem sehenswerten Streifen macht. Was dieser schwarzhumorigen Agentenkomödie allerdings fehlt, ist diese gewisse Leichtigkeit und die "Selbstverständlichkeit des Irrsinnigen", die andere Filme der Coens zu absoluten Klassikern hat werden lassen. Den Charakteren in Filmen wie Fargo und The Big Lebowski hat man ihre Durchgeknalltheit einfach abgenommen, man hätte sie sich gar nicht anders vorstellen können und wären sie "normaler" gewesen, hätte man das als unglaubwürdig empfunden. Das ist hier leider nicht der Fall. In Burn After Reading wirkt die Skurrilität der Charaktere größtenteils konstruiert und bemüht, sie kommt einfach nicht echt und glaubwürdig rüber und diesen Makel muss der Film über die komplette Laufzeit mit sich herumschleppen. Sehenswert ist Burn After Reading - wie oben schon erwähnt - dennoch, allein schon wegen dieser unglaublich geilen Sequenz mit Brad Pitt im Kleiderschrank.

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Ethan Coen Joel Coen Brad Pitt John Malkovich George Clooney 2000er


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CHLOE - LIEBE. EIFERSUCHT. VERFÜHRUNG.


CHLOE - LIEBE. EIFERSUCHT. VERFÜHRUNG. CHLOE - LIEBE. EIFERSUCHT. VERFÜHRUNG. (Blu-ray: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Chloe | Frankreich/Kanada/USA 2009 | Regie: Atom Egoyan)

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Die erfolgreiche Frauenärztin Catherine Stewart (Julianne Moore) verdächtigt ihren Mann David (Liam Neeson) des Ehebruchs und greift in ihrer Verzweiflung zu drastischen Mitteln. Als sie in einem Restaurant zufällig die attraktive Prostituierte Chloe (Amanda Seyfried) kennenlernt, setzt sie diese auf ihren Mann an, um dessen Integrität und Treue zu testen. Ein Auftrag, der fatale Folgen nach sich zieht…

Auch wenn mir persönlich Chloe ziemlich gut gefallen hat - insbesondere wegen Amanda Seyfried, die in der Rolle der titelgebenden Chloe absolut überzeugt und die Mischung aus Unschuldslamm und Vamp verdammt glaubwürdig rüberbringt - so muss ich doch sagen, dass der Film von Regisseur Atom Egoyan in allererster Linie als weiterer Beweis für die Einfallslosigkeit von Hollywoods Produzenten und Drehbuchautoren dienen kann. Wenn sogar für so eine relativ einfach gestrickte Geschichte wie diese hier auf einen ausländischen Film - Chloe ist ein Remake des französischen Thrillers Nathalie… von Regisseurin Anne Fontaine mit Emmanuelle Béart in der Rolle der Prostituierten - zurückgegriffen werden muss, sagt das schon irgendwie verdammt viel über das kreative Loch aus, in dem sich ganz Hollywood schon seit Jahren zu befinden scheint. Nichtsdestotrotz mochte ich - wie eingangs schon erwähnt - Chloe und fühlte mich von dem Streifen durchweg gut unterhalten. Eben wegen Amanda Seyfried, aber auch wegen Julianne Moore und Liam Neeson, die ihre Rollen ebenfalls ziemlich glaubwürdig interpretiert haben, und wegen der knisternden und erotisch aufgeladenen Atmosphäre, die Regisseur Egoyan über einen Großteil der Laufzeit des Films erzeugt. Wer auf solide Thrillerkost mit einem Hauch Erotik steht, kann durchaus mal einen Blick riskieren.

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Atom Egoyan Julianne Moore Amanda Seyfried Liam Neeson 2000er female nudity Remake


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#9


#9 #9 (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: 9 | USA 2009 | Regie: Shane Acker)

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Die kleine Häkelpuppe #9 (Elijah Wood) erwacht in einer post-apokalyptischen Welt, in der es keine Menschen mehr zu geben scheint und gefährliche Maschinenwesen die Erde bevölkern. Doch #9 stellt schnell fest, dass er nicht die einzige seiner Art zu sein scheint. Kurz nach seinem Erwachen trifft er auf #2 (Martin Landau) und weitere, ebenfalls mit einer Nummer auf dem Rücken versehene Häkelpuppen (u.a. John C. Reilly, Jennifer Connelly), die sich schon seit längerer Zeit vor den Maschinen verstecken und auch schon einige Verluste in ihren Reihen hinnehmen mussten. Doch #9 kann sich ein ständiges Leben im Versteck und auf der Flucht nicht vorstellen und versucht seine neuen Gefährten davon zu überzeugen, gegen den übermächtig erscheinenden Gegner in die Offensive zu gehen und herauszufinden, was es mit der Maschinenherrschaft auf sich hat…

Regisseur Shane Acker präsentiert dem Zuschauer mit #9 eine dystopische Zukunftsvision. In einer post-apokalyptischen Welt muss sich eine Gruppe von Häkelpuppen gegen diabolische Maschinen zur Wehr setzen, die zuvor bereits der gesamten Menschheit den Garaus gemacht haben. #9 ist düster ausgefallen, verdammt düster sogar, erinnert u.a. an die Zukunftssequenzen aus The Terminator und an Science-Fiction-Animes aus Japan und zieht den Zuschauer mit seiner morbiden Schönheit in den Bann. Es passt, dass #9 u.a. von Tim Burton produziert wurde. Die Stimmung, die Regisseur Shane Acker verbreitet, die Ästhetik der Bilder, die Skurrilität der Figuren, irgendwie trägt das schon alles Burtons Handschrift (obwohl die Vorlage zum Film nicht von Burton, sondern von Regisseur Acker selbst stammt, der mit #9 ein Remake seines gleichnamigen, 4 Jahre zuvor entstandenen und für einen Oscar nominierten Kurzfilms gedreht hat). Und toll auch zu sehen, wie Acker es problemlos schafft, seine kleinen Protagonisten - bei denen es sich eben nicht um irgendwelche knuffigen Tiere oder ähnliche Figuren handelt - zu Sympathieträgern zu machen, mit denen man als Zuschauer bangen und hoffen kann. Definitiv ein Animationsfilm der außergewöhnlicheren Art. Absolut sehenswert!

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Shane Acker Elijah Wood Jennifer Connelly 2000er Ferne Zukunft Remake


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TRUE BLOOD: SEASON 4


TRUE BLOOD: SEASON 4 TRUE BLOOD: SEASON 4 (Blu-ray: HBO/Warner, Deutschland)
(OT: True Blood: Season 4 | USA 2011 | Idee: Alan Ball)

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Während Sookie Stackhouse (Anna Paquin) gefühlsmäßig zwischen den beiden Vampiren Bill Compton (Stephen Moyer) und Eric Northman (Alexander Skarsgård) hin- und hergerissen ist, muss sich Bill in seiner Eigenschaft als neuer Vampirkönig mit einem gefährlichen Gegner auseinandersetzen, der eine große Gefahr für alle Vampire darstellt. Denn die vom Geist einer vor vielen Jahrhunderten durch Vampire zu Tode gekommenen Hexe besessenen Marnie Stonebrook (Fiona Shaw) scheint eine Möglichkeit gefunden zu haben, sämtliche Vampire auszurotten…

In der vierten Staffel nimmt sich True Blood eine kleine Auszeit. An die hohe Qualität der ersten drei Staffeln kommt Season Nr. 4 leider nie heran. Das liegt zum einen an der Tatsache, dass die Hexen als Gegner für die Vampire bei weitem nicht so interessant rüberkommen wie es die Widersacher in den Staffeln zuvor waren, zum anderen an dem Fakt, dass es dem Team rund um Macher Alan Ball leider nicht gelungen ist, die ganz große Stärke der Vorgängerstaffeln - nämlich keinerlei uninteressanten Charaktere oder Subplots in die große Rahmenhandlung einzubetten - auch in diese vierte Season herüberzuretten. Hier gibt es leider einige Nebenhandlungen, die einem als Zuschauer ziemlich am Allerwertesten vorbeigehen und bei denen man froh ist, wenn sie möglichst wenig Screentime abbekommen. Und wenn dann auch noch die Haupthandlung etwas schwächer ausgefallen ist, wirkt sich das nicht gerade positiv auf das Sehvergnügen aus. Außerdem muss ich leider feststellen, dass sich True Blood langsam aber sicher immer mehr zu einer Twilight-Variante mit Blut und Titten - der Härtegrad ist auch in Staffel Nr. 4 wieder recht ordentlich (auch wenn die vorherigen Staffeln in dieser Hinsicht fast noch etwas mehr Schauwerte geboten haben) und in splitternackten Frauenkörpern scheint diese Season fast zu versinken - zu entwickeln scheint. Das ständige Rumgeeiere zwischen Sookie, Bill und Eric birgt extrem hohes Nervpotential und ich kann nur hoffen, dass dieser Twilight-Einschlag in den noch folgenden Staffeln nicht noch mehr überhand nimmt.

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Alan Ball Anna Paquin Evan Rachel Wood 2010er female nudity Vampir Rache


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ACH DU LIEBER HARRY


ACH DU LIEBER HARRY ACH DU LIEBER HARRY (DVD: Turbine Medien, Deutschland)
(OT: Ach du lieber Harry | Deutschland 1981 | Regie: Jean Girault)

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Privatdetektiv Harry App (Dieter Hallervorden) plagen Geldsorgen. Da kommt ihm der Auftrag einer älteren Dame (Lisa Helwig), diese gemeinsam mit ihrem Zuchtkaninchen Theo auf einer Zugreise in die Schweiz zu einer Ausstellung zu begleiten, gerade recht. Harry geht von einem leichten Auftrag mit noch leichter verdientem Geld aus. Doch als zwei als Priester verkleidete Diebe (Jacques Marin, Manfred Lehmann) sich ausgerechnet den Unterboden von Theos Käfig als Versteck für ein gestohlenes Gemälde aussuchen, wird der scheinbar so leichte Job für Harry zur echten Herausforderung…

Nach ersten Erfolgen im Fernsehen markierte Ach du lieber Harry das Kinodebüt von Dieter Hallervorden. Ein vielversprechender Start in die Leinwandkarriere des grandiosen Komikers. Eine Karriere, die insgesamt ca. ein Jahrzehnt anhalten und Mitte der 80er Jahre mit Didi - Der Doppelgänger und Didi und die Rache der Enterbten ihren absoluten Höhepunkt erreichen sollte. Ach du lieber Harry gibt schon gleich einen guten Vorgeschmack auf das, was da noch kommen sollte und überzeugt insbesondere durch seine ausgesprochen rasante Inszenierung und seine perfekte Mischung aus urkomischen und spannenden Momenten. Wobei die komischen Elemente innerhalb des Krimiplots natürlich deutlich überwiegen. Die Gagdichte ist - wie man das von Komödien mit Dieter Hallervorden gewohnt ist - verdammt hoch und die meisten Gags, egal ob bescheuerter Gaga-Humor oder subtilere Komik, funktionieren auch heute noch richtig gut. Langeweile kommt während der gut 80 Minuten nie auf und so kann man Ach du lieber Harry in meinen Augen als ersten, kleinen Höhepunkt innerhalb der Kinokarriere von Dieter Hallervorden bezeichnen.
Für den französischen Regisseur Jean Girault - der übrigens verdammt viele Filme mit Louis de Funès drehte, darunter den einfach nur fantastischen Hasch mich, ich bin der Mörder, und somit natürlich bestens dafür geeignet war, diese rein auf Dieter Hallervorden zugeschnittene Mischung aus Komödie und Krimi zu inszenieren - war dies leider einer der letzten Filme seiner Laufbahn. Er starb nur ein Jahr später im Alter von gerade mal 58 Jahren an Tuberkulose. Er hätte sich auch mit schlechteren Streifen als Ach du lieber Harry und den nach diesem noch in die Kinos gekommenen Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe und Louis und seine verrückten Politessen aus der Filmwelt verabschieden können.

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Jean Girault Dieter Hallervorden Iris Berben 1980er


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ACT OF VENGEANCE


ACT OF VENGEANCE ACT OF VENGEANCE (DVD: MGM, USA)
(OT: Act of Vengeance | USA 1974 | Regie: Bob Kelljan)

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Auf ihrem Nachhauseweg wird die attraktive Linda (Jo Ann Harris) Opfer einer Vergewaltigung und lernt kurze Zeit später auf dem Polizeirevier weitere Frauen kennen, die ganz offensichtlich demselben Täter wie Linda zum Opfer gefallen sind. Da die Polizei nicht in der Lage zu sein scheint, den Täter zu ermitteln, beschließen die Frauen, auf eigene Faust nach ihrem Peiniger zu suchen und sich an diesem zu rächen…

Bei einem Film, der u.a. unter dem Titel Rape Squad veröffentlicht wurde, kann man natürlich davon ausgehen, dass er nicht unbedingt dazu geeignet ist, ihm einen zartbesaiteten Publikum vorzuführen. Und tatsächlich startet Act of Vengeance von Regisseur Bob Kelljan furios und verpasst dem Zuschauer gleich in den Anfangsminuten einen gezielten und schmerzhaften Schlag in die Magengrube. Denn die Einführung der Hauptdarstellerin ist wahrlich harter Tobak und so unfassbar schmierig inszeniert, dass man als Zuschauer bereits nach 15 Minuten am liebsten ein ausgiebiges Vollbad nehmen würde. Danach tritt Bob Kelljan erst mal auf die Bremse, nimmt für lange Zeit das Tempo raus, der Plot plätschert über weite Strecken tatsächlich nur noch vor sich hin und lediglich einzelne, gezielt gesetzte Nadelstiche in Form von Sex und Gewalt erinnern noch an die Anfangsminuten des Films und auch der Racheplot scheint schon fast im Sand zu verlaufen - die Protagonistinnen kümmern sich mehr um die Prävention gegen weitere, sexuelle Übergriffe gegen andere Frauen als um die Befriedigung ihrer Rachgelüste. Doch Regisseur Kelljan kriegt im letzten Drittel dann doch wieder die Kurve und präsentiert dem Zuschauer ein wahrlich denkwürdiges Finale in einem leerstehenden Zoo, in dem die Protagonistinnen dann endlich die Chance erhalten, sich an ihrem Peiniger zu rächen. Ein Racheakt, der in seiner Durchführung übrigens so unglaublich bescheuert konstruiert wirkt, dass er wirklich jedes "Unverständliche Verhaltensweisen im Film"-Klischee abdeckt, das man sich so vorstellen kann.

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Bob Kelljan 1970er female nudity Rache Sexploitation American International


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BOYZ N THE HOOD - JUNGS IM VIERTEL


BOYZ N THE HOOD - JUNGS IM VIERTEL BOYZ N THE HOOD - JUNGS IM VIERTEL (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Boyz N the Hood | USA 1991 | Regie: John Singleton)

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In South Central Los Angeles versucht Furious Styles (Laurence Fishburne) seinen Sohn Tre (Cuba Gooding Jr.) so zu erziehen, dass dieser eines Tages eine echte Chance hat, aus dem von Gewalt und Armut geprägten Ghetto zu entkommen. Doch Furious’ Bemühungen werden immer wieder von Tres Freunden (u.a. Ice Cube) torpediert, die mit praktisch all ihren Taten dazu beitragen, dass er für Tre immer schwieriger wird, der Spirale aus Verbrechen und Gewalt zu entkommen…

Boyz n the Hood war der erste Film des damals gerade mal 23 Jahre alten Regisseurs und Drehbuchautors John Singleton und dürfte als Startschuss einer neuen Welle des "Black Cinema" gelten, die in den 90er Jahren einige richtig gute Streifen hervorgebracht hat. Singleton - der für Regie und Drehbuch sogar mit je einer Oscar-Nominierung bedacht wurde - steckte den Finger tief in die Wunde und bot der breiten Masse damals einen ernüchternden Einblick in die Brennpunkte der Großstädte, die von Rassenunruhen heimgesuchten Viertel und das Befinden der schwarzen Bevölkerung Amerikas. Aber Singleton spendete damals auch ein bisschen Hoffnung, zeigte ein paar Lichtblicke im dunklen Grau und ließ seine Zuschauer nicht komplett im Regen stehen.
Heute, über 20 Jahre später, dürfte Boyz n the Hood zum Glück an Aktualität verloren haben. Was bleibt ist ein eindringliches Zeitportrait, welches - insbesondere dank seiner großartigen Besetzung, allen voran Ice Cube und Cuba Gooding Jr., die beide damals am Anfang ihrer Karriere standen - auch heute noch bewegt und erschüttert, sowie eine intensive Studie über die Sinnlosigkeit der Spirale von Gewalt und Gegengewalt. Der Soundtrack mit Songs von Künstlern wie Ice Cube, 2 Live Crew, Too $hort und Compton's Most Wanted ist die Wucht und das Finale ist - insbesondere dank der hervorragenden Montage - pure Kinomagie. Großartig!

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John Singleton Cuba Gooding Jr. Ice Cube Laurence Fishburne 1990er Oscar Nominee female nudity 80er Jahre Los Angeles Rache


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ANGEL IN RED


ANGEL IN RED ANGEL IN RED (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Uncaged | USA 1991 | Regie: Lisa Hunt)

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Nachdem der brutale Zuhälter Sharkey (Jeffrey Dean Morgan) eine seiner Prostituierten so sehr zusammengeschlagen hatte, dass diese kurz darauf im Krankenhaus verstarb, versucht sein Konkurrent Slash (Henry Brown) aus dieser Situation Kapital zu schlagen und Sharkeys Prostituierte Mickie (Leslie Bega) abzuwerben. Slashs Männer sollen Sharkey eine Lektion verpassen, die dieser nicht so schnell vergisst. Doch Sharkey kann entkommen und macht sich von blinder Wut getrieben auf die Suche nach Mickie, um sich wegen des offensichtlich begangenen Vertrauensbruchs an ihr zu rächen…

Trotz leicht abgeänderter Ausgangssituation und leicht abgeändertem Plotverlauf handelt es sich bei Angel in Red von Regisseurin Lisa Hunt im Endeffekt um eine astreines Remake des 9 Jahre früher entstandenen Vice Squad von Regisseur Gary Sherman, der mit diesem Film ja ein absolutes Genrehighlight abliefern konnte. Auch Angel in Red entführt den Zuschauer in das nächtliche Los Angeles und auch in Angel in Red wird eine junge Prostituierte - ohne es überhaupt zu wissen - von einem rachsüchtigen Zuhälter durch die Nacht “gejagt“, während sie weiter ihrem Job nachgeht. Was Angel in Red im Vergleich zum großen Vorbild Vice Squad allerdings abgeht, ist dessen Intensität, mit der er den Zuschauer regelrecht in den Sitz drückt und bis zum Abspann nicht mehr aufstehen lässt. In Hunts Film läuft alles dann doch noch ein kleines bisschen ruhiger und weniger intensiv ab und auch Jeffrey Dean Morgan in der Rolle des psychopathischen Zuhälters wirkt - obwohl er sich sichtlich Mühe gibt - nicht annähernd so bedrohlich und verstörend wie Wings Hauser in Shermans Film. Die Nase vorn hat Angel in Red jedoch beim Babe-Faktor. Entsprach die eher knabenhafte Season Hubley in Vice Squad nicht wirklich meinem persönlichen Frauengeschmack, ist Leslie Bega in der Rolle der Mickie ein echter Hingucker und definitiv eine Sünde wert. Wer auf dieses Subgenre des Exploitationfilms steht, kann bei Angel in Red gerne mal einen Blick riskieren.

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Lisa Hunt 1990er female nudity Los Angeles Rache


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DIE VERURTEILTEN


DIE VERURTEILTEN :love: DIE VERURTEILTEN :love: (DVD: EuroVideo, Deutschland)
(OT: The Shawshank Redemption | USA 1994 | Regie: Frank Darabont)

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Andy Dufresne (Tim Robbins) wird trotz standhafter Beteuerung seiner Unschuld des Mordes an seiner Frau schuldig gesprochen und landet im Shawshank-Gefängnis. Nach einer schwierigen Anfangsphase, in der Dufresne immer wieder Opfer sexueller Übergriffe wird, gelingt es ihm, den Gefängnisdirektor (Bob Gunton) davon zu überzeugen, dass er ihm aufgrund seiner Vergangenheit als Banker gute Dienste leisten und für so einige Steuerersparnisse sorgen kann. Dies garantiert ihm Sicherheit und dank seiner engen Freundschaft zum einflussreichen Langzeitinsassen Red (Morgan Freeman), steigt Andys Ansehen bei seinen Mithäftlingen im Lauf der Jahre immer mehr. Ohne Aussicht auf eine vorzeitige Entlassung, gewöhnt sich Andy so immer mehr an sein neues Leben. Doch als eines Tages der junge Tommy (Gil Bellows) in Shawshank eingeliefert wird, scheint dieser über Informationen zu verfügen, die tatsächlich Andys Unschuld beweisen könnten…

Frank Darabonts Knastdrama befindet sich nun schon seit längerer Zeit auf Platz 1 der IMDB-Liste der besten Filme aller Zeiten. Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob Die Verurteilten diesen Platz wirklich verdient hat, dass es sich bei dem Streifen jedoch um einen außergewöhnlich guten Film handelt, steht in meinen Augen absolut außer Frage. Es ist wohl diese wirklich berührende Geschichte über Freundschaft und einen Mann, der versucht, den Unterschied auszumachen, die einfach verdammt viele Zuschauer - mich eingeschlossen - mitten ins Herz trifft und dazu führt, dass Die Verurteilten von einem extrem breiten Publikum ausgesprochen positiv bewertet wird. Natürlich kommt eine solche Geschichte nicht ohne ein gewisses Maß an Kitsch aus. Aber wer sich daran stört, beschwert sich wahrscheinlich auch über Explosionen in einem Action-Film. Nein, Die Verurteilten ist tatsächlich ein Film, bei dem man nach dem sprichwörtlichen Haar in der Suppe suchen muss, um größere Schwächen auszumachen (dieses Haar ist in diesem Fall die Arbeit der Make-Up-Abteilung, die sämtliche Charaktere über einen Zeitraum von 30 Jahren praktisch nicht altern lässt - der Knast scheint ein wahrer Jungbrunnen zu sein). Tim Robbins und Morgan Freeman liefern wahrhaft denkwürdige Darbietungen ab (insbesondere Freeman habe ich nie besser gesehen als hier), der Score von Thomas Newman ist ebenso wie die Kameraarbeit von Roger Deakins grandios (ich liebe beispielsweise diesen Flug über die Gefängnismauern hinweg ziemlich am Anfang des Films) und auch magische Momente sind in Die Verurteilten alles andere als rar gesät (das kalte Bier für die Gefangenen, die Musik über die Lautsprecher aus dem Büro des Gefängnisdirektors und natürlich das einfach nur wunderschöne Finale). Die Verurteilten ist einfach verdammt großartig. :love: :love: :love:

TRAILER:


Frank Darabont Tim Robbins Morgan Freeman 1990er Oscar Nominee 40er Jahre 50er Jahre 60er Jahre





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