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One Night Stands und wahre Liebe


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DEATH NOTE 2: THE LAST NAME


DEATH NOTE 2: THE LAST NAME DEATH NOTE 2: THE LAST NAME (Blu-ray: I-On New Media, Deutschland)
(OT: Desu nôto: The last name | Japan/USA 2006 | Regie: Shûsuke Kaneko)

Infos zum Film:
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Noch immer hat es Light Yagami (Tatsuya Fujiwara) geschafft, seine Identität als Kira geheim zu halten. Mittlerweile hat er sogar erreicht, dass er gemeinsam mit dem Meisterdetektiv L (Ken'ichi Matsuyama) nach Kira fanden darf. Dieser hat Light jedoch noch immer in Verdacht, Kira zu sein und so ist es für Light ein regelrechter Segen, als plötzlich ein zweites “Death Note“ auftaucht, welches in die Hände der TV-Moderatorin Misa Amane (Erika Toda) gerät. Diese ist ein glühender Verehrer von Kiras Taten und mit Misas Hilfe hofft Light, den lästigen L für immer loswerden zu können…

Death Note 2: The Last Name schließt unmittelbar an die Ereignisse des Vorgängers an und erzählt die in Death Note angefangene Geschichte zu Ende. Teil 1 und 2 verschmelzen so zu einem großen Ganzen und ohne Kenntnis des ersten Teils ist die Sichtung der Fortsetzung ziemlich sinnlos. Erfreulicherweise kann Death Note 2: The Last Name die Qualität der zweiten Hälfte des Vorgängers aufrecht halten und sogar noch steigern. Leerlauf wie in der zähen ersten Hälfte von Teil 1 gibt es hier über die komplette Lauflänge zu keiner Zeit zu beklagen. Die Fortführung der Geschichte ist ausgesprochen spannend und kurzweilig geraten, mit einigen netten Wendungen ausgestattet und lässt die doch recht üppige Laufzeit von etwas über 130 Minuten praktisch wie im Fluge vergehen. Und auch der abermals nicht wirklich überzeugende Tatsuya Fujiwara in der Hauptrolle des Light Yagami wirkt sich nicht wirklich negativ auf Death Note 2: The Last Name aus. Das liegt insbesondere daran, dass sein kongenialer Gegenspieler L, der wieder einfach nur großartig von Ken'ichi Matsuyama gespielt wird, hier deutlich mehr Screentime abbekommen hat als im Vorgänger und sich im Laufe des Films zum heimlichen Hauptcharakter des Streifens entwickelt. Und dann ist da natürlich noch die extrem schnuckelige Erika Toda in der Rolle von Lights Helferin Misa, die wahrlich mehr als nur einen Blick wert ist. Death Note 2: The Last Name hat richtig viel Spaß gemacht und da man den Film nicht ohne den ersten Teil anschauen kann, gibt es von mir trotz des schwächeren Vorgängers für das Gesamtwerk eine klare Empfehlung (auch wenn mir vollkommen bewusst ist, dass insbesondere die Art der Animation der in beiden Filmen vorkommenden Todesgötter durchaus gewöhnungsbedürftig ist und sicher nicht jedermanns Sache sein dürfte).

TRAILER:


Shûsuke Kaneko 2000er Sequel Nikkatsu


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DEATH NOTE


DEATH NOTE DEATH NOTE (Blu-ray: I-On New Media, Deutschland)
(OT: Desu nôto | Japan 2006 | Regie: Shûsuke Kaneko)

Infos zum Film:
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Ein "Death Note" ist ein Buch, welches seinem Besitzer die Macht verleiht, über Leben und Tod zu entscheiden. Wessen Name auch immer in dem Buch notiert wird, stirbt kurze Zeit später an einem Herzinfarkt oder an einer Todesursache, die der Notierende zusätzliche aufgeschrieben hat. Als dem hochbegabten Student Light Yagami (Tatsuya Fujiwara) ein solches “Death Note“ zufällig in die Hände fällt, entschließt sich der schon lange nicht mehr an die Gerechtigkeit der Justiz glaubende Light dazu, das Buch zu nutzen und die Welt von den schlimmsten Verbrechern zu befreien. Unter dem Pseudonym “Kira“ begeht er mit Hilfe des Buches einen Mord nach dem anderen und wird schon bald zum meistgesuchten Mann Japans. Als sich auch noch der Meisterdetektiv L (Ken'ichi Matsuyama) einschaltet und den Behörden bei der Suche nach “Kira“ seine Hilfe anbietet, greift Light - um seine wahre Identität weiter geheim zu halten - zu drastischen Maßnahmen und notiert fortan nicht nur die Namen von Schwerverbrechern in seinem “Death Note“…

Bei Death Note von Regisseur Shûsuke Kaneko handelt es sich um die Realverfilmung eines Mangas und allein aufgrund dieser Tatsache sollte man sich nun wahrlich keine großartigen Gedanken über die Glaubwürdigkeit der Ausgangssituation der Geschichte machen. Denn die ist natürlich nicht sonderlich groß und wer sich von Death Note einen realistischen Film erwartet, dürfte von der Mischung aus Vigilanten-, Kriminal-, Mystery- und Fantasyfilm ziemlich schnell enttäuscht werden. Aber auch wenn man sich ohne jegliche Vorbehalte auf Death Note einlässt, fällt es meines Erachtens zunächst relativ schwer, in echte Begeisterungsstürme auszubrechen. Das liegt insbesondere an dem nicht wirklich überzeugenden Tatsuya Fujiwara in der Rolle des Light Yagami, der es einfach nicht schafft, der Hauptfigur so etwas wie ein Profil zu verleihen und aufgrund dessen durchschnittlicher Leistung diese Hauptfigur doch recht blass bleibt. Das ist ausgesprochen schade, denn insbesondere die Wandlung vom Vigilanten, der es anfangs nur auf Verbrecher abgesehen hat, die ihrer “gerechten“ Strafe entkommen konnten, zum eiskalten Mörder, der vor nichts mehr zurückschreckt um seine Spuren zu verwischen, nimmt man Fujiwara einfach nicht ab und so verpufft diese eigentlich ausgesprochen interessante Charakterentwicklung ohne eine großartige Wirkung beim Zuschauer zu hinterlassen. Und auch die vielleicht etwas zu ruhige Inszenierung von Regisseur Shûsuke Kaneko trägt nicht unbedingt dazu bei, dass Death Note als Meisterwerk im Gedächtnis hängen bleibt. Insbesondere in der recht schwachen ersten Hälfte des Streifens machen sich so einige Längen breit und eine etwas straffere und zielgerichtetere Inszenierung hätte dem Film hier sicher gut getan.
Es gibt aber auch Positives über Death Note zu berichten, denn nach ca. 1 Stunde kriegt der Streifen dann doch noch die Kurve. Auf der Haben-Seite des Films stehen vor allem Ken'ichi Matsuyama in der Rolle von Lights Gegenspieler L, der eine absolut überzeugende Leistung abliefert und viel dazu beiträgt, dass die Spannungsschraube ab ca. der Hälfte der Laufzeit enorm angezogen wird. Ab diesem Zeitpunkt überrascht Death Note auch mit einigen netten Twists, entschädigt absolut für die schwache erste Hälfte des Films und weckt mit seinem offenen Ende sogar so etwas wie Vorfreude für den unmittelbaren Nachfolger Death Note: The Last Name, den ich mir baldmöglichst zu Gemüte führen werde. Und das ist dann weitaus mehr als ich dem Film in der ersten Stunde zugetraut hätte.

TRAILER:


Shûsuke Kaneko 2000er


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SHERLOCK HOLMES - SPIEL IM SCHATTEN


SHERLOCK HOLMES - SPIEL IM SCHATTEN :deepshit: SHERLOCK HOLMES - SPIEL IM SCHATTEN :deepshit: (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Sherlock Holmes: A Game of Shadows | USA 2011 | Regie: Guy Ritchie)

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Meisterdetektiv Sherlock Holmes (Robert Downey Jr.) und sein Partner Dr. Watson (Jude Law) machen Jagd auf den wahnsinnigen Mathematikprofessor Moriarty (Jared Harris), der für einige terroristische Anschläge verantwortlich zu sein scheint und so einen Großkrieg provozieren will, um von diesem finanziell zu profitieren…

Wenn man einen Haufen Scheiße mit Parfüm besprüht, mit goldenen Schleifchen garniert, hübsch verpackt und in eine Vitrine stellt, ändert das am Ende des Tages leider nichts an der Tatsache, dass man es mit einem Haufen Scheiße zu tun hat. Treffender kann man die "Qualität" von Sherlock Holmes: A Game of Shadows wahrscheinlich nicht beschreiben. Bereits mit dem unmittelbaren Vorgänger hat sich Regisseur Guy Ritchie nicht gerade mit Ruhm bekleckert und einen bestenfalls durchschnittlichen Blockbuster abgeliefert. Was Ritchie dem Zuschauer aber mit diesem zweiten Teil auftischt, ist schlichtweg eine Frechheit. Ein Film, für den die geflügelte Bezeichnung "Style Over Substance" einst erfunden wurde. In exakt 128 Minuten und 44 Sekunden schafft es Regisseur Guy Ritchie nicht eine Sekunde lang beim Zuschauer auch nur einen Hauch von Interesse für seine Geschichte und seine Figuren zu wecken. Um was es in Sherlock Holmes: A Game of Shadows letztendlich geht ist vollkommen egal. Man interessiert sich einfach nicht dafür, ist unfähig, sich auf den Film zu konzentrieren und lässt sich stattdessen einfach nur berieseln. Ein Zustand, der ziemlich schnell langweilig wird. Daran können auch die vielen technischen Spielereien nichts ändern, die Ritchie dem Zuschauer vorsetzt. Schnelle Schnitte, Zeitlupenaufnahmen, Bullet-Time-Effekte usw. sollen wohl über die fehlende Substanz hinwegtäuschen und liefern im Endeffekt nur den Beweis dafür, dass es sich bei diesem Film um ein riesiges, aufgeblähtes Nichts handelt. Wie man es als Regisseur schafft, einen Film mit dem grandiosen Robert Downey Jr. in der Hauptrolle so dermaßen gegen die Wand zu fahren ist schon eine Leistung für sich. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man aufgrund dieser Tatsache schon fast anerkennend nicken. Herzlichen Glückwunsch Herr Ritchie, Sie haben ein Armutszeugnis von einem Film gedreht, einen Streifen, gegen den jedes Werk von Michael Bay wie reinstes Arthouse-Kino wirkt. Sherlock Holmes: A Game of Shadows gehört zu den mit Abstand beschissensten Filmen, die ich im neuen Jahrtausend gesehen habe. Vielleicht sogar zu den beschissensten Filmen, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Ein einfach nur erbärmliches Machwerk!

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Guy Ritchie Robert Downey Jr. Jude Law Rachel McAdams 2010er Sequel London Paris 19. Jahrhundert


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AMERICAN MONSTER


AMERICAN MONSTER AMERICAN MONSTER (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: Q | USA 1982 | Regie: Larry Cohen)

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Blutrünstige Ritualmorde und das auf den ersten Blick nicht mit diesen in Zusammenhang stehende Verschwinden verschiedener Menschen bereiten der New Yorker Polizei in Gestalt der Ermittler Shepard (David Carradine) und Powell (Richard Roundtree) Kopfzerbrechen. Während die beiden Polizisten noch nicht ahnen, dass beide Fälle miteinander verbunden sind und für das Verschwinden der Menschen ein riesiges, fliegendes Monster verantwortlich ist, entdeckt der Kleinganove Jimmy Quinn (Michael Moriarty) eher zufällig das Nest des Monsters hoch oben im Chrysler Building und versucht, aus seinem Wissen Kapital zu schlagen…

Direkt im Anschluss an einen Streifen wie God's Bloody Acre kommt einem wahrscheinlich so ziemlich jeder Film wie ein verkanntes Meisterwerk vor. American Monster von Regisseur Larry Cohen dürfte aber auch ohne vorherige Sichtung einer absoluten Gurke zu Begeisterungsstürmen hinreißen. Denn der Film bietet wirklich all das, was man sich von einem richtig guten B-Movie erwartet und überzeugt als gelungene Mischung aus Monsterfilm und Thriller auf der ganzen Linie. American Monster ist spannend und extrem kurzweilig, hat ein wirklich hübsch anzusehendes Stop-Motion-Monster zu bieten, welches exakt so viel Screentime abbekommen hat, wie es notwendig ist, und begeistert außerdem mit ganz vorzüglichen Schauspielerleistungen. Neben den gewohnt souverän aufspielenden David Carradine und Richard Roundtree, ist es insbesondere Michael Moriarty, der in der Rolle des Kleinkriminellen Jimmy Quinn absolut überzeugen kann und hier eine Vorstellung für die Ewigkeit abgibt. Eine so intensive und überzeugende Leistung habe ich in Genrefilmen selten zuvor zu sehen bekommen. Dazu gesellt sich die von den Kameramännern Robert Levi und Fred Murphy perfekt in Szene gesetzte Stadt New York als weiterer Hauptdarsteller, die als Austragungsort für die Handlung optimal funktioniert und die insbesondere auch dafür sorgt, dass American Monster den Zuschauer mit einer ganz eigenen Atmosphäre - die schweißtreibende Großstadthitze ist richtiggehend spürbar - vom Anfang bis zum Ende fesseln kann. Toller Film!

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Larry Cohen David Carradine Richard Roundtree 1980er female nudity New York


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A NIGHTMARE ON ELM STREET


A NIGHTMARE ON ELM STREET A NIGHTMARE ON ELM STREET (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: A Nightmare on Elm Street | USA 2010 | Regie: Samuel Bayer)

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Fassungslos muss Nancy (Rooney Mara) mit ansehen, wie 3 ihrer Freunde nach und nach unter mysteriösen Umständen ums Leben kommen. Alle 3 hatten offenbar schreckliche Albträume, in denen sie von einem unheimlichen Mann (Jackie Earle Haley) mit einer Krallenhand verfolgt wurden. Da auch Nancy von ähnlichen Träumen geplagt wird, versucht sie, näheres über den Mann in ihren Träumen zu erfahren…

Daran, dass schon seit ein paar Jahren praktisch jeder halbwegs bekannte Horrorfilm aus den 70ern und 80ern ein Remake bzw. Reboot spendiert bekommt, hat man sich ja mittlerweile schon gewöhnt. Wenig verwunderlich also, dass auch Cravens A Nightmare on Elm Street aus dem Jahr 1984 diese zweifelhafte Ehre zuteil kommt, höchstens vielleicht, dass es so lange gedauert hat. Ich stehe solchen Remakes ja relativ neutral gegenüber. Im Idealfall kriegt man einen richtig guten Film zu sehen, der eine gelungene Neuinterpretation des Originals darstellt (Beispiel: The Hills Have Eyes), im Worst-Case-Scenario einen echten Rohrkrepierer, der aber zumindest noch dazu zu gebrauchen ist, ein vielleicht etwas unbekannteres Original erneut in den Fokus der Zuschauerschaft zu rücken (Beispiele: Prom Night und Black Christmas).
Nun, Bayers Film ist sicher weit davon entfernt, als "gut" bezeichnet werden zu können. Und Cravens Original ist so ein Kultklassiker, dass es sicher nicht notwendig ist, diesen einem größeren Publikum bekannt zu machen. Die Frage, welchen Sinn ein Remake von A Nightmare on Elm Street macht, darf also gerne gestellt werden.
Wäre Bayers Freddy-Version ein Schüler, im Abschlusszeugnis würde folgender Satz stehen: "Er war stets bemüht, konnte die an ihn gesetzten Erwartungen allerdings nie erfüllen."
Lichtblick des Films ist eindeutig Rooney Mara in der Rolle der Nancy. Mara wurde ja in diesem Jahr für ihren Part in Finchers The Girl with the Dragon Tattoo mit einer Oscar-Nominierung belohnt und kann hier schon ansatzweise zeigen, dass sie eine richtig gute Schauspielerin ist. Und auch die Tatsache, dass Regisseur Samuel Bayer nicht den Fehler begeht, die Geschichte des Originals 1:1 zu kopieren, sondern sich stattdessen nur an ein paar Eckpunkten orientiert und lieber versucht, seine eigene Version zu erzählen, ist ein durchaus positiver Aspekt des Film. Das war es dann aber auch leider schon. Denn diese positiven Aspekte können die negativen Seiten des Films leider nicht aufwiegen.
Das ganze Dilemma von A Nightmare on Elm Street lässt sich an der Darstellung zweier Schlüsselszenen des Originals festmachen, die natürlich im Remake entsprechend zitiert werden. Die Bettsequenz, in Cravens Film noch Auslöser einer der spektakulärsten Kills der ganzen Reihe incl. famoser Blutfontäne und einem in ein regelrechtes Schlachtfeld verwandeltes Zimmer, verkommt hier zu einem stinknormalen, relativ kurzen Splattereffekt, und die Badewannenszene, im Original eine Sequenz, die einfach nur Spannung pur verbreitet, ist hier nicht mehr als eine kurze Randnotiz.
A Nightmare on Elm Street kommt praktisch zu keiner Sekunde an das Vorbild heran. Jackie Earle Haley versucht verzweifelt, Robert Englund zu kopieren, erreicht aber nie dessen Ausstrahlung und diabolische Präsenz und die Tatsache, dass seine Stimme digital nachbearbeitet wurde, hat seinem ganzen Auftritt auch eher geschadet als genützt. Dem ganzen Streifen fehlt es an Spannung und Härte, den Traumsequenzen fehlt es an Kreativität und die Oneliner von Freddy wirken aufgesetzt und bemüht. Bayers Film versinkt im tiefen Durchschnittssumpf des Horrorgenres, ist unspektakulär, unspannend, unnötig, ja einfach nur belanglos.
Der Misserfolg des Streifens scheint allerdings nicht groß genug gewesen zu sein. New Line Cinema hat tatsächlich eine Fortsetzung des Remakes angekündigt. Eigentlich unfassbar...

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Samuel Bayer Jackie Earle Haley Rooney Mara 2010er Remake Slasher


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OHNE LIMIT - DIE DROGE FÜR REICHTUM UND MACHT


OHNE LIMIT - DIE DROGE FÜR REICHTUM UND MACHT OHNE LIMIT - DIE DROGE FÜR REICHTUM UND MACHT (Extended Cut) (Blu-ray: Concorde, Deutschland)
(OT: Limitless | USA 2011 | Regie: Neil Burger)

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Der schon seit längerer Zeit an einer Schreibblockade leidende Schriftsteller Eddie Morra (Bradley Cooper) wurde gerade von seiner Freundin (Abbie Cornish) verlassen und trifft nur wenige Minuten später zufällig auf seinen früheren Schwager Vernon (Johnny Whitworth). Der lädt ihn sogleich auf einen Drink ein und bietet ihm zur Besserung seines Gemütszustandes eine Pille an. Nach anfänglichem Zögern nimmt Eddie das noch nicht für den Markt freigegebene Medikament ein und mit einem Mal offenbart sich ihm eine völlig neue Welt. Das Medikament optimiert auf beeindruckende Art und Weise die Funktionen des Gehirns und Eddie stehen mit Hilfe der Pille praktisch alle Türen offen. Eddie will mehr von diesem Wundermittel und begibt sich mit seinem Verlangen in ernsthafte Gefahr...

Tja, das war wohl nichts. Regisseur Neil Burger sollte man mal stecken, dass visuelle Spielereien allein - die Kamerafahrten durch das nächtliche New York sind allerdings tatsächlich atemberaubend - noch lange keinen guten Film machen. Die oben beschriebene Ausgangssituation der Story ist schon mal komplett hanebüchen. Damit könnte man auch durchaus noch leben, wenn der Film doch nur in irgendeiner Weise spannend geraten wäre. Aber Spannung sucht man in diesem aufpolierten Hochglanzprodukt vergebens. Und das liegt vor allem an der Tatsache, dass Regisseur Burger bei der Charakterentwicklung des von Bradley Cooper gespielten Eddie Morra praktisch komplett versagt. Den Typ kann man weder hassen, noch kann man mit ihm bangen - sein Schicksal ist einem im Endeffekt scheißegal. Und so plätschert Ohne Limit mit ein paar netten visuellen Einfällen so vor sich hin, die Story wird von Minute zu Minute lächerlicher, Actionsequenzen und verzweifelte Versuche eines Spannungsaufbaus verpuffen wirkungslos. Mittendrin schaut dann auch mal kurz Robert De Niro vorbei, spielt auf Autopilot und dürfte sich am Set ganz vorzüglich gelangweilt haben. Graue Durchschnittsware, die man ganz schnell wieder vergessen kann. Wie der Film in der IMDB eine derzeitige Durchschnittsnote von immerhin 7,3/10 erreicht hat, ist mir ein einziges Rätsel.

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Neil Burger Bradley Cooper Robert De Niro 2010er New York


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MILL OF THE STONE WOMEN


MILL OF THE STONE WOMEN MILL OF THE STONE WOMEN (DVD: Mondo Macabro, USA)
(OT: Il mulino delle donne di pietra | Frankreich/Italien 1960 | Regie: Giorgio Ferroni)

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In einer alten Mühle in der Nähe von Amsterdam befindet sich ein morbides Figurenkabinett, welches nun schon seit 100 Jahren von der Familie von Professor Wahl (Herbert A.E. Böhme) betrieben wird und das steinerne Frauenfiguren in verschiedensten Todesposen präsentiert. Anlässlich des Jubiläums möchte der Student Hans von Arnim (Pierre Brice) einen Artikel über das Kabinett schreiben und begibt sich aus diesem Grund in die alte Mühle, in der ihm während seiner Arbeit plötzlich eine mysteriöse, überaus lebendige junge Frau über den Weg läuft…

Bevor Pierre Brice als Apachenhäuptling Winnetou hierzulande berühmt wurde, spielte er die Hauptrolle in diesem kleinen Gruselfilm, der auf den deutschen Titel Die Mühle der versteinerten Frauen hört und in dem für den von Brice gespielten Hans mit dem Kennenlernen der mysteriösen, jungen Dame das Unheil seinen Lauf nimmt. Mill of the Stone Women steht dabei ganz im Zeichen des Gothic Horror. Die französisch-italienische Co-Produktion von Regisseur Giorgio Ferroni aus dem Jahr 1960 erinnert stark an die Filme der britischen Hammer Studios. Wenn man nicht immer wieder Außenaufnahmen der Mühle - die sich in diesen unzweifelhaft als Modell entpuppt - zu Gesicht bekommen würde, man könnte fast meinen, man wäre auf dem Schloss des Grafen Dracula oder dem mondänen Anwesen von Baron Frankenstein zu Gast. Ferronis Film verwöhnt mit praktisch allen Zutaten, die man als Genrefan von einem Streifen dieser Art erwartet. Ein altes Gemäuer voll unheimlicher Schatten, einen Mad Scientist, einen Helden der langsam aber sicher in den Wahnsinn abzudriften droht und natürlich eine mysteriöse Schönheit mit einem schrecklichen Geheimnis. Und dann gibt es da im Finale noch ein paar erstaunlich freizügige Einstellungen der attraktiven Dany Carrel zu bewundern, die zum damaligen Zeitpunkt sich für einiges Aufsehen gesorgt haben dürften. Klar, Mill of the Stone Women kann ein heutiges Publikum nicht mehr wirklich schocken, aber er überzeugt mit einer schaurig-schönen Atmosphäre, tollen Settings und einer sympathischen Gruselgeschichte. Kurzweilig, unterhaltsam, schön!

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Giorgio Ferroni Pierre Brice 1960er female nudity


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MANHATTAN MURDER MYSTERY


MANHATTAN MURDER MYSTERY MANHATTAN MURDER MYSTERY (DVD: Sony, Großbritannien)
(OT: Manhattan Murder Mystery | USA 1993 | Regie: Woody Allen)

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Nach dem plötzlichen Tod seiner Ehefrau ist Witwer Paul House (Jerry Adler) etwas zu schnell zu gut gelaunt. Dieser Ansicht ist zumindest Carol Lipton (Diane Keaton), die gelangweilte Gattin des Verlegers Larry Lipton (Woody Allen). Carol ist davon überzeugt, dass Paul hinter dem Tod seiner Frau steckt und beginnt damit, ihren Nachbarn regelrecht zu überwachen...

Manhattan Murder Mystery gehört zu Allens New-York-Filmen. Der wunderbare "auteur" ist hier einmal mehr in der Rolle des sympathischen Neurotikers zu sehen. Als Verleger Larry Lipton versucht Woody Allen verzweifelt seine Filmfrau Diane Keaton davon abzubringen, den gemeinsamen Nachbarn zu beschatten. Es bleibt beim Versuch, letztendlich begibt sich das Paar zusammen auf Verbrecherjagd und bringt dabei nebenbei auch noch die etwas eingeschlafene Ehe wieder in Schwung. Man merkt, dass dies hier nicht die erste Zusammenarbeit von Woody Allen und Diane Keaton ist. Die beiden standen ja schon in sehr vielen Filmen zuvor gemeinsam vor der Kamera, verstehen sich praktisch blind und harmonieren auch hier wieder einfach nur hervorragend miteinander. Manhattan Murder Mystery dürfte dabei zu den eingängigsten Filmen von Woody Allen gehören und könnte für Leute, die sich bisher - aus welchen Gründen auch immer - noch nicht an Allen herangewagt haben, vielleicht einen guten Einstieg in dessen Werk darstellen. Manhattan Murder Mystery ist federleicht inszeniert, überzeugt einmal mehr durch einen ungemeinen Wortwitz und jede Menge Situationskomik, findet eine perfekte Mischung aus spannenden und lustigen Momenten und ist gleichzeitig eine augenzwinkernde Hommage an den Film Noir. Und das Finale im Kino zu Orson Welles' The Lady from Shanghai kann in meinen Augen nur als absolut magisch bezeichnet werden. Toller Film!

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Woody Allen Diane Keaton Anjelica Huston Zach Braff 1990er New York


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CHINATOWN


CHINATOWN CHINATOWN (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Chinatown | USA 1974 | Regie: Roman Polanski)

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Los Angeles in den 30er Jahren. Als sich Privatdetektiv J.J. Gittes (Jack Nicholson) zur Übernahme eines reinen Routinefalles bereit erklärt, ahnt er noch nicht, dass er mit seinen anstehenden Ermittlungen in ein regelrechtes Wespennest aus Betrug, Mord und Korruption stechen wird...

Bei manchen Filmen ist es einem ja schon fast peinlich, zuzugeben, dass man sie tatsächlich erst jetzt zum ersten Mal gesehen hat. Aber manche Filme sieht man dann halt auch einfach besser zu spät als nie. Chinatown ist genau so ein Kandidat, denn Polanskis Klassiker ist tatsächlich erst jetzt zum ersten Mal im heimischen Player gelandet. Und was soll ich zu einem Film, den eh schon jeder kennt und dessen Status in der Filmgeschichte unumstritten sein dürfte, schon noch groß sagen? Der Streifen hat mich ziemlich weggeblasen. Regisseur Roman Polanski hat da einen wendungsreichen Thriller im Stil des klassischen Film Noir aus den 40er und 50er Jahren gedreht. Ein wieder mal großartiger Jack Nicholson in der Rolle des coolen Privatdetektivs, eine nicht minder überzeugende Faye Dunaway als mysteriöse Femme fatale und ein diabolischer John Huston in der Rolle des Bösewichts machen Chinatown zu einem echten Erlebnis. Ein Film, der seine Spannung von Minute zu Minute mehr aufbaut und dessen ganz eigene Atmosphäre viel dazu beiträgt, dass man vollkommen in ihn eintauchen kann und die Welt um sich herum für 2 Stunden einfach vergessen möchte. Großes Kino, mal wieder aus den 70er Jahren. Für mich mittlerweile das Jahrzehnt, in dem die wohl besten Filme gedreht wurden.

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Roman Polanski Jack Nicholson Faye Dunaway John Huston 1970er Oscar Winner Oscar Nominee female nudity 30er Jahre Los Angeles New Hollywood Femme fatale


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DAS KABINETT DES DOKTOR PARNASSUS


DAS KABINETT DES DOKTOR PARNASSUS DAS KABINETT DES DOKTOR PARNASSUS (Blu-ray: Concorde, Deutschland)
(OT: The Imaginarium of Doctor Parnassus | Frankreich/Großbritannien/Kanada 2009 | Regie: Terry Gilliam)

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Der unsterbliche Schausteller Dr. Parnassus (Christopher Plummer) zieht mit seinem altertümlichen Gefährt durch die Seitenstraßen von London und verspricht seiner zahlenden Kundschaft die Erfüllung all ihrer Wünsche. Doch leider läuft das Geschäft ausgesprochen schlecht und Parnassus lebt mit seiner Tochter Valentina (Lily Cole) und seinen treuen Gefährten Percy (Verne Troyer) und Anton (Andrew Garfield) praktisch am Existenzminimum. Zudem nähert sich ein unheilvoller Tag. Parnassus, der einst einen verhängnisvollen Deal mit dem Teufel (Tom Waits) einging, muss diesem seine Tochter an ihrem 16. Geburtstag überlassen...

Nachdem mich Tideland, Gilliams letzter Film, damals doch ziemlich plan- und ratlos zurückgelassen hat und ich so gar keinen Zugang zu diesem Horrormärchen finden konnte, war ich schon sehr gespannt, wie ich mit Das Kabinett des Doktor Parnassus klarkommen würde. Und das war nun ein Film, bei dem ich mich auf Anhieb wohl gefühlt habe. Obwohl auch dieser letzte Streich von Gilliam teilweise einen etwas sperrigen Eindruck macht. Aber ohne dieses Sperrige wären Gilliams Filme wohl einfach nicht so einzigartig und faszinierend, wie sie nun einmal zum größten Teil sind. Gilliam-Filme sind irgendwie immer echte Erlebnisse. So auch Das Kabinett des Doktor Parnassus, erneut ein Streifen, in den man sich einfach fallen lassen muss. Wer hier mit dem Anspruch auf eine geradlinig erzählte Story um die Ecke kommt, sollte seine Anspruchshaltung ganz schnell überdenken. Das Kabinett des Doktor Parnassus ist ein Märchen, ein Ausflug in die unendlichen Weiten menschlicher Vorstellungskraft. Man muss sich einfach darauf einlassen können - es lohnt sich wirklich! Der Film ist trotz der widrigen Umstände, unter denen er entstand, ganz vorzüglich geglückt. Denn der Dreh von Das Kabinett des Doktor Parnassus stand ja wahrlich unter keinem guten Stern. Heath Ledger verstarb bekannterweise während der Dreharbeiten und diese standen daraufhin für ein paar Monate still. Schließlich wurde Ledgers Rolle von Johnny Depp, Jude Law und Colin Farrell zu Ende gespielt und das ist so perfekt gelungen, dass man fast meinen könnte, es wäre von vornherein so geplant gewesen.

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Terry Gilliam Heath Ledger Colin Farrell Johnny Depp Jude Law 2000er Oscar Nominee London


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CHARADE


CHARADE CHARADE (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Charade | USA 1963 | Regie: Stanley Donen)

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Als Regina Lampert (Audrey Hepburn) aus dem Winterurlaub in ihre Wohnung in Paris zurückkehrt und ihrem Ehemann eigentlich mitteilen möchte, dass sie sich von ihm scheiden lassen will, erwartet sie eine böse Überraschung. Die Wohnung steht vollkommen leer, jeder einzelne Gegenstand wurde von ihrem Mann zu Geld gemacht. Geld, von dem nun jede Spur fehlt und eine Ehegatte, der ganz offensichtlich ermordet wurde. In ihrer misslichen Lage bekommt Regina jedoch Hilfe von einem charmanten Fremden (Cary Grant), den sie schon kurz zuvor im Winterurlaub flüchtig kennengelernt hat. Doch kann sie ihm wirklich trauen?

Filme, die mit solch einer unglaublichen Leichtigkeit inszeniert sind wie Charade, können wohl tatsächlich nur aus den 60ern stammen. Paris als Kulisse, Schauspieler wie Walter Matthau, James Coburn und George Kennedy in Nebenrollen (!), eine ebenso spannende wie komische Geschichte, ein zugrundeliegendes Drehbuch aus dem der Wortwitz nur so sprüht und ein Hauptdarstellerpaar vor dem man sich nur verneigen kann - das sind die Zutaten dieses einfach nur wunderbaren Films, in dem Cary Grant und Audrey Hepburn regelrecht brillieren. Grant gibt den eleganten Charmeur in absoluter Perfektion und Audrey Hepburn ist einfach nur bezaubernd, mal wieder. Und bezaubernder als hier war sie wohl nur in der Rolle der Holly Golightly. Charade, den man auch durchaus als ironische Variante eines Hitchcock-Thrillers bezeichen kann (und nicht nur wegen Cary Grant in der Hauptrolle), lebt von seinen Dialogen, den Leistungen seiner Schauspieler und seiner über weiteste Strecken unvorhersehbaren Geschichte (die eigentlich nie unglaubwürdig zu werden droht), wird zu keiner Sekunde langweilig und begeistert praktisch von der ersten Einstellung bis zum "The End"-Screen. Viel mehr muss man zu diesem großartigen Film wohl gar nicht schreiben. Ein Jammer, dass Streifen wie dieser seit einer gefühlten Ewigkeit einfach nicht mehr gedreht werden.

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Stanley Donen Audrey Hepburn Cary Grant Walter Matthau James Coburn George Kennedy 1960er Oscar Nominee Paris


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SUPER 8


SUPER 8 SUPER 8 (Blu-ray: Paramount, Deutschland)
(OT: Super 8 | USA 2011 | Regie: J.J. Abrams)

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Eine amerikanische Kleinstadt Ende der 70er Jahre: Als ein paar Kids (u.a. Joel Courtney, Elle Fanning, Riley Griffiths) in einer Nacht Szenen für ihren neuen Zombie-Film drehen wollen, werden sie zufällig Zeuge eines schrecklichen Zugunglücks. Als sie kurz darauf beobachten, wie das Gelände in Windeseile vom Militär und den Behörden abgeriegelt wird, erhärtet sich bei den Freunden der Verdacht, dass etwas aus dem Zug entkommen sein könnte...

Ich habe mich schon lange nicht mehr so sehr auf einen Film gefreut wie auf Super 8, die von Steven Spielberg produzierte Liebeserklärung an das Jugendkino der 80er Jahre von Regisseur J.J. Abrams. Und ich wollte mir diese Freude auch durch zahlreiche negative Stimmen zu diesem Film einfach nicht kaputtmachen lassen. Wenngleich ich schon zugeben muss, dass meine Erwartungshaltung an Super 8 durch diese Stimmen schon ziemlich geschmälert wurde. Keine Ahnung, ob es an der nun heruntergeschraubten Erwartungshaltung gelegen hat, aber mir persönlich hat Super 8 richtig gut gefallen.
Vielleicht hat das auch alles etwas mit der persönlichen Biographie zu tun. Ich bin erst relativ spät in die ersten Filme ins Kino gegangen und habe meine Liebe zum Film wahrscheinlich auch eher durchs Fernsehen und Videos entdeckt und weniger durch Kinobesuche in frühester Kindheit. Mit Geburtsjahr 1972 wäre ich ja beispielsweise im besten Alter gewesen, um die Star Wars-Filme damals im Kino zu sehen, die habe ich auch erst Mitte der 80er Jahre auf Video erblickt. Aber natürlich wird man in seiner Filmbegeistertheit dann auch durch seine ersten Kinoerlebnisse - so spät die auch gemacht werden - entscheidend geprägt. Und zu diesen zählte bei mir Die Goonies, der damals - ich hab mal kurz in der IMDB nachgeschaut - kurz nach meinem 13. Geburtstag in Deutschland ins Kino kam. Ich habe diesen Film geliebt und ich liebe ihn noch heute. Und ähnlich ging es mir danach mit Filmen wie Explorers oder Stand by Me.
J.J. Abrams’ Super 8 hat mir jetzt einen richtig schönen Nostalgie-Flash verpasst. Ich fühlte mich wie in einer Zeitmaschine und irgendwie schien es, als würde der 13-jährige Junge von damals auf der Couch sitzen und das Geschehen auf dem heimischen TV gebannt verfolgen. Tolle Kinderdarsteller, eine spannende Geschichte und spektakulär choreographierte Action - allein der Eisenbahn-Crash relativ zu Beginn des Films ist der Hammer - ; Super 8 hat mir eigentlich genau das geboten, was ich mir von ihm erwartet habe. Und er hat mir unheimliche Lust darauf gemacht, seine Vorbilder aus den 80ern irgendwann in den nächsten Wochen und Monaten mal wieder neu zu entdecken. Ach, und der von den Kids im Film gedrehte Super-8-Streifen, welcher dann in seiner ganzen Pracht im Abspann zu sehen ist, ist ja wohl richtig klasse!

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J.J. Abrams 2010er Alien Zombie 70er Jahre


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DER FREMDE IM ZUG


DER FREMDE IM ZUG DER FREMDE IM ZUG (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Strangers on a Train | USA 1951 | Regie: Alfred Hitchcock)

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Auf einer Zugfahrt lernt Tennisprofi Guy Haines (Farley Granger) den redseligen Bruno Antony (Robert Walker) kennen, der ihm nach kurzer Zeit einen irrsinnigen Vorschlag unterbreitet. Bruno erklärt sich bereit, Guy von seiner scheidungsunwilligen Frau zu befreien, wenn Guy im Gegenzug Brunos verhassten Vater um die Ecke bringt. Was Guy zunächst als dummen Scherz abtut, entpuppt sich schon schnell als bitterer Ernst. Guys Frau wird tatsächlich ermordet und Bruno steht kurze Zeit später vor der Tür, um den ausstehenden Mord an seinem Vater von Guy einzufordern…

Auch Der Fremde im Zug gehört zu dieser langen Reihe großartiger Filme, die Regisseur Alfred Hitchcock, der "Master of Suspense", der Nachwelt hinterlassen hat. Aufhänger der Story ist das scheinbar zufällige Treffen zweier fremder Menschen, danach folgt Hitchcocks Lieblingsthema, nämlich das des zu unrecht verdächtigten Mannes von nebenan, der hier allerdings kein typischer Normalbürger, sondern ein erfolgreicher Tennisprofi ist. Ich gebe zu, es fällt mir schwer, zu solchen unbestrittenen Klassikern großartig was zu schreiben. Deshalb fasse ich mich einfach relativ kurz und möchte eigentlich nur anmerken, dass mich auch Der Fremde im Zug - wie so viele andere Filme Hitchcocks zuvor - einfach nur beeindruckt hat. Der Streifen ist in meinen Augen ein Paradebeispiel für großes Kino. Allein die Mordsequenz, gefilmt als Spiegelung im Glas der heruntergefallenen Brille des Opfers, ist eine dieser Szenen für die Ewigkeit. Oder die Anfangssequenz, die zum Treffen der beiden Hauptfiguren führt. Grandios! Und im Finale beweist Hitchcock, dass er es wie fast kein anderer Regisseur verstanden hat, Spannung zu erzeugen und den Zuschauer gebannt in seinem Kinositz - bzw. mittlerweile auf der heimischen Couch - zu fesseln. Vielleicht gehört dieser Streifen hier nicht zu den bekanntesten Filmen Hitchcocks, seine unglaublich hohe Qualität steht allerdings außer Zweifel.

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Alfred Hitchcock 1950er Oscar Nominee


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BLACK SWAN


BLACK SWAN BLACK SWAN (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Black Swan | USA 2010 | Regie: Darren Aronofsky)

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Ballerina Nina Sayers (Natalie Portman) ist außer sich vor Glück. Sie konnte tatsächlich die Hauptrolle in einer Neuinszenierung von "Schwanensee" ergattern. Doch während ihre Darstellung des weißen Schwans praktisch perfekt ist, hat sie mit der Verkörperung des schwarzen Schwans noch ihre Probleme. Angetrieben von ihrem Ehrgeiz, ihrem Regisseur Thomas Leroy (Vincent Cassel) sowie wie ihrer Mutter (Barbara Hershey) investiert Nina all ihre Kraft in die Vorbereitung auf die Rolle und merkt gar nicht, wie sie langsam daran zu zerbrechen droht…

Auch endlich mal gesehen und ja, ich bin ziemlich begeistert von Aronofskys Black Swan. Der Streifen ist eine wirklich eindringliche Studie über einen Menschen, der langsam aber sicher in den Wahnsinn abzugleiten droht und Natalie Portman spielt die Rolle der zwischen dem weißen und dem schwarzen Schwan hin- und hergerissenen Balletttänzerin wirklich so verdammt gut und überzeugend, dass man fast meinen könnte, es gäbe kein Morgen mehr. Aber nicht nur Portmans Schauspiel hat mich mehr als beeindruckt zurückgelassen, insbesondere visuell und atmosphärisch ist Black Swan eine echte Wucht, wobei man das von Darren Aronofsky ja eigentlich gar nicht anders gewohnt ist. Insbesondere dieses ständige Spiel mit den schier unzähligen Spiegeln fand ich super. Und der stetige Spannungsaufbau mit dieser wirklich mehr als beklemmenden und bedrückenden Atmosphäre hat mich richtiggehend gepackt und einfach nicht mehr losgelassen. Auszusetzen gibt es in meinen Augen an Black Swan nicht sonderlich viel. Vielleicht hätte Aronofsky auf den einen oder anderen vordergründigen Schockeffekt verzichten können. Die wirkten teilweise etwas deplatziert. Und auch die Dialoge, insbesondere zwischen Cassel und seinen Tänzern und Tänzerinnen, wirkten zeitweise eher so, als wolle Aronofsky dem Zuschauer etwas erklären und nicht so, als würde sich hier ein Regisseur mit seinen professionellen Tänzern unterhalten. Da wurde vielleicht ein bisschen zu sehr auf das Massenpublikum geschielt und das ist ja irgendwie auch verständlich. Ein Film, bei dem es auf den ersten Blick "nur" um eine Balletttänzerin geht, ist sicher nicht unbedingt als Publikumsmagnet geeignet. Und auch kleine Independent-Produktionen wie diese hier - das Budget lag bei 13. Mio Dollar, für heutige Verhältnisse schon fast lächerlich und, vor dem Hintergrund, dass sich mit Natalie Portman, Mila Kunis, Vincent Cassel und Winona Ryder ja keine Laufkundschaft vor der Kamera versammelt hat, wirklich erstaunlich niedrig - sollen am Ende des Tages möglichst viel Gewinn abwerfen. Hat dann ja auch ganz locker geklappt.

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Darren Aronofsky Natalie Portman Mila Kunis Winona Ryder 2010er Oscar Winner Oscar Nominee female nudity


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WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN


WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN (DVD: Kinowelt/Arthaus, Deutschland)
(OT: Don’t Look Now | Großbritannien/Italien 1973 | Regie: Nicolas Roeg)

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Nachdem ihre kleine Tochter in einem Teich im Garten ihres Landhauses ertrunken ist, versuchen die Ehegatten John (Donald Sutherland) und Laura Baxter (Julie Christie) in Venedig, wo John den Auftrag der Restaurierung einer historischen Kirche übernommen hat, ihre Trauer zu überwinden…

Mal wieder eine filmische Bildungslücke geschlossen. Und was für eine! Nicholas Roegs Wenn die Gondeln Trauer tragen ist einer dieser Filme, die einem schlichtweg den Atem rauben. Der Streifen kriecht einem förmlich unter die Haut, setzt sich dort fest, verursacht Gänsehaut, brennt sich richtiggehend ein. Wenn die Gondeln Trauer tragen gehört definitiv zu der Sorte Film, die man, hat man sie einmal gesehen, wohl nie wieder vergessen wird. Vielleicht verblasst die Erinnerung mit den Jahren - vorausgesetzt man würde ihn sich nie wieder ansehen, was ich für mich schon jetzt kategorisch ausschließen möchte -, gänzlich aus dem Gedächtnis wird er wohl nie verschwinden. Von der ersten Sekunde an entwickelt Roeg eine Atmosphäre, die mit unheimlich und bedrohlich noch harmlos beschrieben ist. Man fühlt sich einfach unbehaglich, ja regelrecht unwohl - und das von Beginn an. Ein Zustand, der sich nicht mehr ändern wird. Und auch rein handwerklich ist das hier große Kunst. Allein die Montage der Anfangssequenz ist pures Gold, viele weitere unvergessliche Szenen sollen in den nächsten gut 100 Minuten folgen. Allein die Sequenzen mit der blinden Seherin oder die Szene, in der die trauernde Julie Christie am Ende auf dem Boot steht. Momente für die Ewigkeit in einem Film von fast morbider Schönheit, spielend in einem Grau in Grau gehaltenen Venedig, dessen Optik sehr gut den Gemütszustand der beiden Protagonisten wiedergibt. Das Finale gehört mit zum Spannendsten und Erschreckendsten was ich in letzter Zeit gesehen habe und die letzten Momente jagen kalte Schauer über den Rücken. Grandios!

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Nicolas Roeg Donald Sutherland Julie Christie 1970er female nudity Venedig


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NIGHTMARE ON ELM STREET 5 - DAS TRAUMA


NIGHTMARE ON ELM STREET 5 - DAS TRAUMA NIGHTMARE ON ELM STREET 5 - DAS TRAUMA (DVD: Warner/New Line, Deutschland)
(OT: A Nightmare on Elm Street: The Dream Child | USA 1989 | Regie: Stephen Hopkins)
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Mit ihren besonderen Fähigkeiten hat es Alice (Lisa Wilcox) nun schon längere Zeit geschafft, den gefährlichen Freddy Krueger (Robert Englund) von den Teenagern aus der Elm Street fernzuhalten. Doch der Schein trügt, denn Krueger findet einen neuen Weg, um in die Träume seiner Opfer zu gelangen…

Freddy Krueger ist einfach auch nicht tot zu bekommen und versucht im mittlerweile fünften Nightmare-Film erneut, sich in die Träume seiner Opfer zu schleichen. Dieses Mal mit Hilfe eines noch ungeborenen Kindes. Und auch in diesem Streifen kann man echte Abnutzungserscheinungen meines Erachtens noch nicht wirklich erkennen. Regisseur Stephen Hopkins - später immerhin für Filme wie Predator 2, Blown Away und Lost in Space verantwortlich - versucht das Niveau des Vorgängers zu halten und das gelingt ihm auch ziemlich gut. Die Traumsequenzen sind wieder ausgesprochen abwechslungsreich ausgefallen und toll gestaltet - allein die Motorradszene ist der absolute Hammer - und die Balance zwischen Humor (Freddy feuert wieder so einige erinnerungswürdige Oneliner ab - "It’s a boy!") und Spannung passt erneut. Und auch die Effekte, unter anderem von der KNB Effects Group rund um die Make-Up- und Effekt-Spezialisten Gregory Nicotero, Howard Berger und Robert Kurtzman gestaltet, sind wieder allererste Sahne. Ich befürchte allerdings, dass sich die Reihe spätestens mit dem nächsten Film ins Durchschnitts-Nirvana verabschieden wird. Den hab ich nicht mehr wirklich positiv in Erinnerung, wobei es auch schon wieder eine halbe Ewigkeit her ist, dass ich den zum letzten Mal gesehen habe.

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Stephen Hopkins Robert Englund 1980er Sequel Slasher


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WATCHMEN (Director’s Cut)


WATCHMEN (Director’s Cut) WATCHMEN (Director’s Cut) (Blu-ray: Warner, USA)
(OT: Watchmen | USA 2009 | Regie: Zack Snyder)
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Rorschach (Jackie Earle Haley), ein früherer Superheld, der noch immer im Untergrund gegen das Verbrechen kämpft, versucht im USA der 80er Jahre, in dem Nixon noch immer Präsident ist und der Kalte Krieg mit der UdSSR sich auf dem Höhepunkt befindet, den Mord an seinem früheren Weggefährten Edward Blake (Jeffrey Dean Morgan) aufzuklären…

Der Film hat mich jetzt irgendwie weggeblasen. Einer dieser Streifen, die man wohl unmöglich beim ersten Ansehen in ihrer ganzen Größe fassen kann. Insbesondere wenn man wie ich die Vorlage nicht kennt. Dann dauert es nämlich schon eine gute Zeit, bis man sich in diesem Universum mit seinen ganzen verschiedenen Charakteren einigermaßen zurechtfindet. Aber auch trotz dieser "Bürde" und der teilweisen Planlosigkeit, die einen beim Ansehen ohne Vorkenntnisse immer mal wieder überkommt, ist Watchmen ein Film, der wirklich von der ersten Sekunde an eine regelrechte Sogwirkung entfaltet, den Zuschauer gebannt vor dem Bildschirm bzw. der Leinwand hält und über seine stolze Laufzeit von gut 3 Stunden absolut zu fesseln vermag. Einen Film von solcher Intensität und auch Komplexität hätte ich Regisseur Zack Snyder - der sich insbesondere mit seinem unsäglichen 300 ja nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat - ehrlich gesagt nicht wirklich zugetraut. Watchmen - zumindest in der von mir gesehenen Director's-Cut-Fassung - ein visuell mehr als beeindruckendes Filmerlebnis mit einer seltsam melancholischen Grundstimmung und einer nahezu perfekten Balance zwischen ruhigen Momenten und teils irrsinnigen Gewaltausbrüchen. Ich ziehe meinen imaginären Hut.

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Zack Snyder Jackie Earle Haley 2000er female nudity 80er Jahre New York


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NIGHTMARE ON ELM STREET 4


NIGHTMARE ON ELM STREET 4 NIGHTMARE ON ELM STREET 4 (DVD: Warner/New Line, Deutschland)
(OT: A Nightmare on Elm Street 4: The Dream Master | USA 1988 | Regie: Renny Harlin)


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Nachdem es Freddy Krueger (Robert Englund) gelungen ist, sich aus seinem Grab zu befreien, startet er sogleich einen erneuten Feldzug gegen die Teenager aus der Elm Street, die seinen letzten Angriff überlebt haben…

Nach dem wirklich großartigen Vorgänger von Regisseur Chuck Russell hatte ich eigentlich erwartet, dass der direkte Nachfolger - einer der ersten Filme von Renny Harlin, der ja danach u.a. Die Hard 2, Cliffhanger und den sträflich unterschätzten The Long Kiss Goodnight drehen sollte - deutlich schwächer ausfallen würde. Die Messlatte wurde von Russell doch sehr hoch gelegt. Umso überraschter war ich letztendlich, dass auch der mittlerweile 4. Teil der [i]Nightmare[(i]-Reihe ein richtig guter Film geworden ist. Klar, er kommt nicht wirklich an Teil 3 heran, dafür fehlt es Harlins Film einfach an Spannung und Atmosphäre, was vor allem daran liegt, dass hier deutlich mehr Wert auf die komische Seite von Freddy gelegt wird und dessen schwarzer Humor ein zentrales Element des Films ist. Und auch das Setting an der Highschool und in den Wohnhäusern der Kids trägt zu dieser Erkenntnis bei, wirkt es doch weitaus nicht so bedrückend und bedrohlich wie das Setting in der psychiatrischen Anstalt aus Teil 3. Aber am im Endeffekt wichtigsten Element der ganzen Reihe, der Inszenierung der Träume, gibt es auch hier wahrlich gar nichts auszusetzen. Die Albtraumszenarien und die "creative kills" von Freddy sind ausgesprochen abwechslungsreich geraten und auch die Effektcrew rund um Genrespezialist Kevin Yagher hat mehr als überzeugende Arbeit geleistet. Es ist einfach schön, handgemachte Effekte zu sehen, die definitiv nicht aus dem Rechner stammen. Insgesamt betrachtet war der Streifen also wirklich weitaus besser als erwartet und ich bin schon sehr gespannt, wie sich der 5. Teil so schlagen wird.

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Renny Harlin Robert Englund Linnea Quigley 1980er female nudity Sequel Slasher


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NIGHTMARE ON ELM STREET 3 - FREDDY KRUEGER LEBT


NIGHTMARE ON ELM STREET 3 - FREDDY KRUEGER LEBT :love: NIGHTMARE ON ELM STREET 3 - FREDDY KRUEGER LEBT :love: (DVD: Warner/New Line, Deutschland)
(OT: A Nightmare on Elm Street 3: Dream Warriors | USA 1987 | Regie: Chuck Russell)


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Nancy Thompson (Heather Langenkamp), die einst die Angriffe von Freddy Krueger (Robert Englund) überlebte, arbeitet mittlerweile als Therapeutin und trifft in einer psychiatrischen Klinik auf eine Gruppe von Teenagern (u.a. Patricia Arquette), die angeblich unter Schlafstörungen leiden. Schon bald stellt sich heraus, dass der Grund für diese Schlafstörungen der gefährliche Freddy Krueger ist…

Eine ungeschriebene Regel von Fortsetzungen - insbesondere im Bereich des Horrorfilms - lautet ja eigentlich, dass diese so gut wie nie an das Original herankommen. Der dritte Teil der Nightmare-Reihe von Regisseur Chuck Russell ist genau eine dieser Ausnahmen, welche die Regel bestätigen. Ich würde sogar fast soweit gehen zu behaupten, dass dieser dritte Teil selbst den wirklich großartigen Auftaktfilm von Wes Craven fast ein bisschen in den Schatten stellt. Der Handlungsort in der psychiatrischen Klinik ist perfekt gewählt, die Rückkehr von Heather Langenkamp in der Rolle der Nancy ist in meinen Augen ein echter Glücksgriff und die Albtraum-Sequenzen sind einfach klasse umgesetzt - schon das allererste Szenario zu Beginn des Films ist wirklich "creepy as hell" - und überzeugen durch schön morbide und detailreiche Settings. Und auch Robert Englund dürfte hier seine beste Leistung in der Freddy-Rolle abgegeben haben Er findet die perfekte Balance zwischen "Schrecken" und "Spaß". Sein Freddy wirkt auf der einen Seite bedrohlich wie Hölle und feuert auf der anderen Seite bei seinen abwechslungsreichen Kills einen schwarz-humorigen Oneliner nach dem anderen ab. Klasse!

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Chuck Russell Heather Langenkamp Laurence Fishburne Patricia Arquette Robert Englund John Saxon 1980er female nudity Sequel Slasher


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BLACK CHRISTMAS


BLACK CHRISTMAS BLACK CHRISTMAS (DVD: Capelight, Deutschland)
(OT: Black Christmas | Kanada 1974 | Regie: Bob Clark)


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Eine Gruppe von Studentinnen (u.a. Olivia Hussey, Margot Kidder) hält in ihrem Verbindungshaus eine Weihnachtsfeier ab, nicht ahnend, dass ich im Dachboden des Hauses ein gefährlicher Psychopath versteckt hält…

Unabhängig vom großen Einfluss von Hitchcocks Psycho auf das Genre des Slasher-Films wird ja doch Carpenters Halloween gemeinhin als Ur-Slasher bezeichnet. Dabei wird leider geflissentlich übersehen, dass Regisseur Bob Clark bereits vier Jahre früher mit Black Christmas einen typischen Slasher abgeliefert hat. Und dieser Streifen hat es tatsächlich in sich. Black Christmas ist extrem spannend ausgefallen und neben dem vor kurzer Zeit gesehenen The Psychic von Lucio Fulci war das hier wirklich einer der spannendsten und gruseligsten Filme, die ich seit langem gesehen habe. Dafür sorgte zum einen das Setting in diesem riesigen Verbindungshaus mit all seinen verwinkelten Treppenaufgängen und den unheimlichen Schatten überall, zum anderen die Tatsache, dass man die Atmosphäre und die Stimmung des Films einfach nur als unheimlich, gruselig und bedrückend bezeichnen kann. Als Zuschauer kriegt man den Killer eigentlich nie richtig zu sehen, aber man weiß, wo er sich aufhält und hat gegenüber den Protagonisten im Film immer einen Wissensvorsprung. Dadurch zittert und bangt man irgendwie um so mehr mit den potentiellen Opfern und insbesondere die einfach nur zuckersüße Olivia Hussey spielt die Rolle des “Final Girl“ so überzeugend, dass einem gar nichts anderes übrig bleibt, als sich um ihr Schicksal die größten Sorgen zu machen. Überhaupt ist dieser Film ganz großartig besetzt. Neben Olivia Hussey sind u.a. John Saxon, Margot Kidder und Art Hindle mit von der Partie. Lauter bekannte Gesichter aus zahlreichen Film- und TV-Auftritten.
Für mich war das nun die erste Begegnung mit diesem Film und ich bin wirklich absolut beeindruckt. Es wäre wünschenswert, wenn dieser Streifen - vielleicht auch aufgrund des Remakes aus dem Jahr 2006 - irgendwann die Aufmerksamkeit bekommen würde, die er zweifelsohne verdient hat.

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Bob Clark Olivia Hussey Margot Kidder John Saxon 1970er Slasher


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NIGHTMARE ON ELM STREET 2 - DIE RACHE


NIGHTMARE ON ELM STREET 2 - DIE RACHE NIGHTMARE ON ELM STREET 2 - DIE RACHE (DVD: Warner/New Line, Deutschland)
(OT: A Nightmare on Elm Street Part 2: Freddy’s Revenge | USA 1985 | Regie: Jack Sholder)


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Kurz nachdem Jesse (Mark Patton) und seine Familie in ihr neues Zuhause in der Elm Street gezogen sind, beginnen den Teenager seltsame Albträume zu plagen. Freddy Krueger (Robert Englund), dem es schon zuvor gelungen ist, Teenager in ihren Träumen zu töten, versucht nun von Jesse Besitz zu ergreifen und diesen zu seinem willenlosen Werkzeug zu machen…

New Line Cinema schickt Freddy Krueger in die zweite Runde. Dieses Mal mit leicht veränderter Agenda. Freddy schleicht sich nicht mehr in die Träume verschiedener Teenager um diese dort zu töten, sondern sucht sich in diesem zweiten Teil einen bestimmten Teen aus, den er im Traum manipuliert und so zu seinem Erfüllungsgehilfen macht (oder war es doch der Verrichtungsgehilfe - diese Frage können etwa mitlesende Juristen gerne klären). Dieser zweite Teil gilt ja gemeinhin als das "schwarze Schaf" der Reihe und auch ich mochte diesen Film früher nie so sehr. Bei der jetzigen Sichtung habe ich mal versucht, den Zeitpunkt herauszufinden, ab dem der Film für mich früher nicht mehr funktioniert hat. Es dürfte wohl entweder der Mord am Sportlehrer oder die Party im letzten Drittel gewesen sein. Ich bin mir nicht mehr so ganz sicher und irgendwie hat mir der Film bei dieser erneuten Sichtung - auch wenn es wahrscheinlich nie zur ganz großen Liebe reichen wird - weitaus besser gefallen als bei den vielen Sichtungen zuvor. Mittlerweile hab ich mich mit Sholders Film wohl ganz gut arrangiert und akzeptiere ihn als das, was er für mich ist: der aus der Reihe tanzende Beitrag im Nightmare-Kosmos, der unter der Fassade wahrscheinlich gar nicht so schlecht ist, wie er auf den ersten Blick zu sein scheint.

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Jack Sholder Robert Englund 1980er Rache Sequel Slasher


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THE PSYCHIC


THE PSYCHIC THE PSYCHIC (DVD: Severin Films, USA)
(OT: Sette note in nero | Italien 1977 | Regie: Lucio Fulci)


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Schon ihn ihrer Kindheit wurde Virginia (Jennifer O’Neill) von Visionen geplagt, die sich letztendlich als wahr herausstellen sollten. So sah sie beispielsweise einst den Tod ihrer Mutter voraus. Nun sieht Virginia erneut Bilder vor ihrem geistigen Auge und versucht, der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei bringt sie sich jedoch selbst in größte Gefahr...

So sehr ich Fulcis Gore- und Splatter-Klassiker auch mag, je mehr Filme ich aus seiner Schaffensphase vor Zombi 2 & Co. sehe, desto überzeugter bin ich davon, dass Fulcis beste Streifen vor 1979 entstanden sind. The Psychic ist einer von Fulcis Gialli und handelt von einer Frau, die von Visionen eines brutalen Mordes geplagt wird und daraufhin versucht, diesen vermeintlichen Mordfall auf eigene Faust aufzuklären. The Psychic hat mich bei dieser Erstsichtung heute regelrecht weggeblasen. Ich habe wirklich schon lange keinen so extrem spannenden Film mehr gesehen wie diesen hier. Lucio Fulci erschafft eine unglaublich dichte Atmosphäre, überrascht mit so manchen Wendungen und einem an die Nerven gehenden Finale, welches sich über das komplette letzte Drittel des Films erstreckt. Ein echter “Nailbiter“, der mit u.a. Jennifer O’Neill, Gabriele Ferzetti, Marc Porel, Gianni Garko, Ida Galli und Jenny Tamburi ganz hervorragend besetzt ist und der einen schon nach wenigen Minuten am Schlafittchen packt und bis zum Ende einfach nicht mehr los lässt. Der grandiose Score des aus Franco Bixio, Fabio Frizzi und Vince Tempera bestehenden Komponisten-Trios hat daran einen großen Anteil. Insbesondere das Hauptthema - welches übrigens auch von Quentin Tarantino für Kill Bill verwendet wurde - verursacht eine Gänsehaut nach der anderen. Wenn ich allein an die Sequenz in der Kirche denke. Hammerfilm!

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Lucio Fulci 1970er Giallo


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NIGHTMARE ON ELM STREET - MÖRDERISCHE TRÄUME


NIGHTMARE ON ELM STREET - MÖRDERISCHE TRÄUME :love: NIGHTMARE ON ELM STREET - MÖRDERISCHE TRÄUME :love: (DVD: Warner/New Line, Deutschland)
(OT: A Nightmare on Elm Street | USA 1984 | Regie: Wes Craven)


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Zunächst nimmt Nancy (Heather Langenkamp) ihre Albträume von dem unheimlichen Killer (Robert Englund) mit dem entstellten Gesicht, der Krallenhand, dem geringelten Pullover und dem Schlapphut nicht allzu ernst. Doch als sich herausstellt, dass auch ihre Freunde (u.a. Johnny Depp, Amanda Wyss) von dem gleichen Typen träumen und es die ersten Todesfälle zu beklagen gibt, ist sich Nancy sicher, dass der Killer durchaus real zu sein scheint und es auch auf sie abgesehen hat...

Spätestens mit A Nightmare on Elm Street hat sich Regisseur Wes Craven selbst ein Denkmal gesetzt und ganz nebenbei mit der Figur des Freddy Krueger eine der großartigsten und beliebtesten Horrorfilm-Figuren aller Zeiten geschaffen. Es gibt ja viele dieser ikonischen Figuren - insbesondere auch im Bereich des Slasher-Films - egal ob sie jetzt Michael Myers, Jason Voorhess, Leatherface, Pinhead oder wie auch immer heißen, aber ich wage einfach mal zu behaupten, dass der von Robert Englund verkörperte Freddy Krueger die Figur mit der größten Fanbasis sein dürfte. Das hat für mich zwei Gründe. Erstens verbindet man praktisch keinen Schauspieler im Bereich des Horrorfilms so sehr mit dem von ihm gespielten Charakter - ich habe jetzt schon Angst davor, mir in naher Zukunft das Remake ohne Robert Englund anzusehen - und zweitens ist die Nightmare-Reihe meines Erachtens die qualitativ hochwertigste Horrorfilm-Reihe aller Zeiten. Dieses Konzept mit dem Killer, der sich in die Träume seiner Opfer schleicht, finde ich einfach nur grandios und es ist dieses Konzept, welches immer wieder für Abwechslung in diesem Auftaktfilm sorgt und auch in den folgenden Filmen sorgen wird. Es kommt einfach keine Langeweile auf in Cravens Film und A Nightmare on Elm Street gehört definitiv zu meinen absoluten Lieblingen im Bereich des Horrorkinos. Ich fiebere auch beim gefühlten hundertsten Ansehen noch immer mit den Charakteren mit und das Finale finde ich noch immer spannend wie Hölle. Freue mich jetzt schon sehr darauf, mir die ganzen Fortsetzungen in der nächsten Zeit mal wieder anzusehen. Ist schon verdammt lange her, dass ich die Reihe zum letzten Mal komplett gesehen habe.

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Wes Craven Heather Langenkamp Robert Englund Johnny Depp John Saxon 1980er female nudity Rache Slasher


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DAS RELIKT - MUSEUM DER ANGST


DAS RELIKT - MUSEUM DER ANGST DAS RELIKT - MUSEUM DER ANGST (DVD: Concorde, Deutschland)
(OT: The Relic | Deutschland/Großbritannien/Japan/Neuseeland/USA 1997 | Regie: Peter Hyams)


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Die Vorbereitungen zu einer großen Ausstellung im Museum für Naturgeschichte in Chicago werden von grausamen Mordfällen gestört. Auf einem Frachtschiff, welches eine Lieferung für das Museum an Bord hatte, werden ebenso Leichen gefunden wie im Museum selbst. Der ermittelnde Lieutenant D’Agosta (Tom Sizemore) versucht mit Unterstützung der Wissenschaftlerin Dr. Green (Penelope Ann Miller) den Morden auf den Grund zu gehen...

James Tynes und sein Team befanden sich während der Dreharbeiten offensichtlich im Streik. Wer James Tynes ist? In den Credits des Films ist er als "Chief Lightning Technician" aufgeführt und so etwas wie "Licht" war in Das Relikt praktisch nicht vorhanden. Vielleicht hatte Produzentin Gale Anne Hurd aber auch einfach die Stromrechnung nicht bezahlt. Sollte die nicht vorhandene Ausleuchtung jedoch beabsichtigt gewesen sein, hätte sich Regisseur Peter Hyams vielleicht über folgende Punkte mal Gedanken machen sollen:
  • Man erzeugt weder Spannung noch Atmosphäre, indem man seine Story zu gut 90% Prozent in fast völliger Dunkelheit spielen lässt!
  • Es ist für den Zuschauer schwer, sich Identifikationsfiguren zu suchen, wenn man nie weiß, wer was wann wo wie und warum tut weil man es einfach nicht erkennen kann!
  • Ein Monsterfilm, in dem man das Monster praktisch gar nicht zu sehen kriegt, hat irgendwie seinen Sinn und Zweck verfehlt!
  • Den grandiosen Stan Winston (R.I.P.) zu engagieren, um ein Monster zu entwerfen, welches dann später von der Dunkelheit verschluckt wird, ist wie das sprichwörtliche Werfen von Perlen vor die Säue!
Und dabei hätte Das Relikt - da bin ich mir ziemlich sicher - ein richtig guter Film werden können. Wenn halt nur mal jemand den Lichtschalter betätigt hätte (im verlinkten Trailer dürften übrigens tatsächlich alle "hellen" Szenen des Films untergebracht worden sein).
Was mich allerdings stutzig macht: ich hatte Das Relikt kurz nach seinem Erscheinen in den späten 90ern mal auf Video gesehen und den Film als durchaus ordentlich in Erinnerung. Die Einstellungen an meinem TV passen auf jeden Fall. Entweder wurde damals für die Video-Auswertung extrem am Helligkeitsregler gedreht oder aber die angeblich remasterte DVD von Concorde ist schuld (was ich mir jetzt eigentlich nicht vorstellen kann). Sollte Letzteres tatsächlich der Fall sein, ziehe ich meine Vorwürfe zurück und bedauere stattdessen, dass ich den Streifen nicht in der von Regisseur Peter Hyams bevorzugten “Helligkeits“-Fassung ansehen konnte.

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Peter Hyams 1990er female nudity Chicago


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DIE ROTKÄPPCHEN VERSCHWÖRUNG


DIE ROTKÄPPCHEN VERSCHWÖRUNG DIE ROTKÄPPCHEN VERSCHWÖRUNG (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Hoodwinked! | USA 2005 | Regie: Cory Edwards/Todd Edwards/Tony Leech)


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Während der Ermittlungen im Fall von Rezeptdiebstählen kommt Polizeichef Grizzly (Xzibit) und Detective Flippers (David Ogden Stiers) ein weiterer Fall dazwischen. Im Haus von Granny (Glenn Close) kam aus zu einer regelrechten Aufruhr an der Granny selbst, ein Holzfäller (James Belushi), Grannys Enkelin Red (Anne Hathaway) und ein Wolf (Patrick Warburton) beteiligt waren. Es geht u.a. um Ruhestörung und Einbruch, doch jeder der vier Befragten erzählt Flippers eine andere Version der Vorkommnisse und so muss sich der findige Detective aus den verschiedenen Puzzleteilen das große Ganze mühsam zusammensetzen...

Was für ein Spaß. Man nehme die Ausgangssituation von Kurosawas Rashômon, transportiere diese in die Märchenwelt von Rotkäppchen und dem bösen Wolf, spicke das Ganze mit zahlreichen Filmzitaten und potenziere den schrägen und herrlichen respektlosen Humor der Shrek-Filme - zumindest der ersten Teile - und das Ergebnis hört auf den Namen Hoodwinked! und ist einfach nur zum Schreien komisch. Vielleicht ist die Art der Animation des Films von Regisseur Cory Edwards, der gemeinsam mit seinen beiden Co-Regisseuren Todd Edwards und Tony Leech auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnete, etwas gewöhnungsbedürftig und eventuell nicht jedermanns Sache - man merkt, dass es sich hier um eine Independent-Produktion handelt und nicht das ganz große Geld zur Verfügung gestanden haben dürfte -, aber es lohnt wirklich, sich darauf einzulassen. Knapp 80 extrem unterhaltsame Minuten sind garantiert und zusätzlich erfährt man auch, woher der Gag mit dem Energy-Drink aus Over the Hedge ursprünglich stammt. Werde mir demnächst auf jeden Fall die dieser Tage erschienene Fortsetzung des Streifens zulegen und hoffe auf ähnlich gute Unterhaltung.

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Cory Edwards Todd Edwards Tony Leech Glenn Close Anne Hathaway James Belushi 2000er


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LEATHERFACE: THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE III


LEATHERFACE: THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE III LEATHERFACE: THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE III (DVD: New Line, USA)
(OT: Leatherface: Texas Chainsaw Massacre III | USA 1990 | Regie: Jeff Burr)


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Auf ihrem Weg nach Kalifornien geraten Michelle (Kate Hodge) und Ryan (William Butler) in Texas in die Hände des irren Sawyer-Clans (u.a. Viggo Mortensen)...

Leatherface Goes Slasher. Gut, auch die ersten beiden Teile hatten bereits Merkmale des Slasher-Films, aber in diesem dritten Teil tritt das überdeutlich hervor. Die Figur des Leatherface sollte mit diesem Film wohl ganz offensichtlich als Slasher-Ikone ähnlich eines Freddy Krueger, Michael Myers oder Jason Voorhees aufgebaut werden. Vom subtilen Terror des ersten Teils ist genauso wenig zu spüren wie vom absurd-komischen Horror des zweiten Teils. Das ist zwar ein bisschen schade, Spaß macht Teil 3 dennoch. Die "creative kills" stehen im Vordergrund und ja, Greg Nicotero und seine Partner von der KNB Effects Group konnten sich hier so richtig austoben. Es gibt einige nette Splattereffekte zu bestaunen. Weiteres typisches Slasher-Merkmal: Das "Final Girl" kommt hier nicht nur mit dem Leben davon, sondern schickt den Killer - zumindest vermeintlich - selbst in die ewigen Jagdgründe. Auf Schauspielerseite gibt es Viggo Mortensen in einer seiner ersten Filmrollen als Mitglied der irren Sawyer-Familie und außerdem ein Wiedersehen mit Dawn of the Dead-Legende Ken Foree, bei dem ich mich immer wieder freue, wenn er in etwas größeren Rollen in Genreproduktionen zu sehen ist. Einziger größerer Wermutstropfen des Films: das Set Design. Das Anwesen der Sawyer-Familie wurde von all den morbid-gruseligen Set Pieces befreit und sieht - bis auf ein paar kleine Ausnahmen - aus wie ein stinknormales Wohnhaus mit ebenso stinknormaler Inneneinrichtung.

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Jeff Burr Ken Foree Viggo Mortensen 1990er Sequel Hixploitation Slasher


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PARANORMAL ACTIVITY


PARANORMAL ACTIVITY PARANORMAL ACTIVITY (Blu-ray: Senator/Universum, Deutschland)
(OT: Paranormal Activity | USA 2007 | Regie: Oren Peli)


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Gerade im neuen Haus eingezogen, werden Katie (Katie Featherston) und ihr Freund Micah (Micah Sloat) in der Nacht immer wieder von seltsamen Geräuschen belästigt, für die es keine natürlich Erklärung zu geben scheint. Micah entschließt sich dazu, der Angelegenheit mit einer im Schlafzimmer installierten Kamera auf den Grund zu gehen...

Ok, so der ganz große Wurf, wie vielerorts zu vernehmen war, ist der Streifen dann doch nicht. Er ist sogar nicht mal ein kleiner Wurf. Paranormal Activity wandelt auf den Spuren von Filmen wie Blair Witch Project, hat zwar durchaus "Scare"-Potential und verbreitet zeitweise auch eine ziemlich schaurige Atmosphäre, scheitert aber letztendlich an zwei Sachen. Erstens weiß man immer ganz genau, wann etwas passieren wird - was dem Spannungsaufbau nicht sonderlich gut tut. Zweitens nerven die beiden Protagonisten maßlos, da sie sich viel zu oft einfach nur extrem bescheuert verhalten (warum zum Teufel schalten die zum Beispiel nie das Licht an). Gerade das Verhalten des Paares raubt diesem "Found Footage"-Film mit zunehmender Laufzeit immer mehr die Glaubwürdigkeit und gerade die sollte ja in einem Streifen, der dem Zuschauer Realität vorgaukeln will, das höchste Gut sein. Irgendwann nervt Paranormal Activity sogar nur noch und am Ende ist man schon fast froh, wenn der ganze Käse vorbei ist. Nach dem extremen Hype um diesen Film hätte ich mir doch etwas Gruseligeres, Aufregenderes und vor allem deutlich Besseres erwartet als diesen Quark.

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Oren Peli 2000er


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RING - DAS ORIGINAL


RING - DAS ORIGINAL RING - DAS ORIGINAL (DVD: Anolis/e-m-s, Deutschland)
(OT: Ringu | Japan 1998 | Regie: Hideo Nakata)


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Nach dem plötzlichen Tod ihrer Cousine erfährt die Journalistin Reiko (Nanako Matsushima) von einem mysteriösen Videoband. Jeder, der es sich angesehen hat, erhält danach angeblich einen Anruf und stirbt exakt eine Woche später. Reiko will der Sache auf den Grund gehen und stellt Nachforschungen an. Mit fatalen Folgen...

Man muss Hideo Nakatas Ring nicht unbedingt kennen, um als an Filmen interessierter Mensch dennoch zu wissen, dass es sich bei diesem Streifen wahrscheinlich um einen der wichtigsten Horror-Filme der jüngeren Filmgeschichte handeln dürfte. Ring dürfte einen großen Anteil daran gehabt haben, dass das asiatische Kino in den letzten Jahren einen enormen Popularitätsschub erfahren hat, ähnlich wie einige Jahre früher schon durch die Heroic-Bloodshed-Actioner aus Hongkong. Zudem dürfte man nicht allzu falsch liegen, wenn man Ring als absolut stilbildend bezeichnet. Der Film zog unzählige Plagiate nach sich. Ein Vielzahl asiatischer Horrorfilme bekamen ein entsprechendes US-Remake verpasst und das Bild des jungen Mädchens mit den über dem Gesicht hängenden, langen schwarzen Haaren ist aus dem modernen Horrorfilm fast nicht mehr wegzudenken.
Eine schwere Hypothek für eine Erstsichtung, noch dazu, wenn man - wie ich - das US-Remake von Gore Verbinski damals ohne Kenntnis des Originals im Kino gesehen hat und davon ziemlich begeistert war. Ich hatte schon einige Bedenken, ob Hideo Nakatas Ring für mich funktionieren würde. Diese stellten sich als unbegründet heraus, denn selbst mit dem Wissen der Auflösung am Ende hat mich Ring von Beginn an gepackt. Praktisch ein Start-Ziel-Sieg. Die Story ist einfach verdammt spannend, die Schauspieler überzeugen und diese ungemein dichte Atmosphäre, die Nakata kreiert, kann man wirklich nur als extrem "scary" und "creepy" bezeichnen. Und dabei gibt es in Ring gar keine großartigen Schockeffekte und praktisch keinerlei grafische Gewaltdarstellung. Der wahre Horror spielt sich ausschließlich im Kopf des Zuschauers ab. Großartig!

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Hideo Nakata Hiroyuki Sanada 1990er


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SLEEPY HOLLOW


SLEEPY HOLLOW SLEEPY HOLLOW (DVD: MAWA/VCL, Deutschland)
(OT: Sleepy Hollow | Deutschland/USA 1999 | Regie: Tim Burton)


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Wir schreiben das Jahr 1799. Ichabod Crane (Johnny Depp) soll in dem kleinen Städtchen Sleey Hollow eine mysteriöse Mordserie aufklären, bei der sämtliche Opfer enthauptet aufgefunden wurden. Anfangs noch mit wissenschaftlichen Methoden daherkommend, muss Ichabod Crane schnell feststellen, dass er es hier mit Mächten zu tun hat, die mit Logik und Wissenschaft nur schwer zu erklären sind...

Tim Burton und sein Stammhauptdarsteller Johnny Depp entführen den Zuschauer in Sleepy Hollow ins Jahr 1799 und damit in ein kleines Städtchen, in dem ein kopfloser Reiter sein Unwesen treibt. Als Hauptinspirationsquelle für Burtons wundervollen Gothic-Horror-Grusler dürften dabei zahlreiche Filme der britischen Hammer Studios und auch der eine oder andere Streifen eines Mario Bava gedient haben. Sleepy Hollow zeichnet sich gleich durch mehrere Stärken aus. Neben der tollen Geschichte sind es insbesondere die großartige Besetzung (neben Johnny Depp sind bspw. noch Christina Ricci, Christopher Walken und Christopher Lee mit von der Partie), die wunderschön gruselige Atmosphäre, grandiose Settings, skurriler Humor und eine gehörige Portion Spannung, die Sleepy Hollow zu einem Highlight innerhalb Burtons Filmographie machen, der es an Höhepunkten ja nun wahrlich nicht mangelt. Einer dieser Filme, die ich mir immer wieder anschauen kann. Einfach klasse!

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Tim Burton Johnny Depp Christina Ricci Christopher Lee Christopher Walken 1990er Oscar Winner Oscar Nominee Rache 18. Jahrhundert


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TRUE BLOOD: SEASON 3


TRUE BLOOD: SEASON 3 TRUE BLOOD: SEASON 3 (Blu-ray: HBO/Warner, Großbritannien)
(OT: True Blood: Season 3 | USA 2010 | Regie: Alan Ball)


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Nach dem spurlosen Verschwinden ihres vampirischen Freundes Bill (Stephen Moyer) macht sich die verzweifelte Sookie (Anna Paquin) auf die Suche nach ihm und findet bald heraus, dass eine Bande von Werwölfen etwas mit Bills Verschwinden zu tun haben scheint...

So, die vorerst letzte mir vorliegende Staffel von True Blood zu Ende gebracht und erfreulicherweise haben sich die Macher dazu entschieden, das Staffelfinale mit mehreren, relativ moderaten Cliffhangern auszustatten. Somit fällt das Warten auf die Veröffentlichtung von Staffel 4 auf Blu-ray im nächsten Jahr nicht ganz so schwer. Ansonsten muss ich meine Lobeshymnen aus den Einträgen zu den ersten beiden Staffeln wiederholen. Denn das wirklich schon sehr hohe Niveau von Staffel 1 und 2 wird auch in Staffel 3 weiter gehalten. Alan Ball findet weiter eine wirklich perfekte Balance aus sorgfältiger Charakterzeichnung, fesselnder Storyentwicklung und Schauwerten, die man in einer TV-Serie in solcher Intensität sicher nicht erwarten würde. Verdammt viel nackte Haut, verdammt viel Blut, verdammt viel Splatter und Gore. Und das alles eingebettet in mehrere Subplots, von denen - und das ist vielleicht die Größte Leistung der Macher - wirklich nicht ein einziger auch nur etwas schwächer ausgefallen wäre. Normalerweise ist es bei TV-Serien ja doch so, dass immer einige Charaktere dabei sind, mit denen man einfach nicht sonderlich anfangen kann und bei denen man persönlich froh ist, wenn sie nicht sonderlich viel Screentime erhalten und die mit ihnen zusammenhängenden Subplots nicht zu sehr im Zentrum des Geschehens stehen. Nicht so bei True Blood, hier fasziniert wirklich ausnahmslos jeder Charakter und jeder Subplot. Ganz großes Kino, äh Fernsehen!

TRAILER:


Alan Ball Anna Paquin Evan Rachel Wood 2010er female nudity Vampir Werwolf





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Splatter-Fanatic
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