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One Night Stands und wahre Liebe


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DIE RABENSCHWARZE NACHT - FRIGHT NIGHT


DIE RABENSCHWARZE NACHT - FRIGHT NIGHT DIE RABENSCHWARZE NACHT - FRIGHT NIGHT (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Fright Night | USA 1985 | Regie: Tom Holland)


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Der Schüler und Horrorfilmfreak Charley (William Ragsdale) ist davon überzeugt, dass es sich bei Jerry Dandrige (Chris Sarandon), dem neuen Bewohner des Nachbarhauses, um einen Vampir handelt. Ein Verdacht, der sich tatsächlich als wahr herausstellt, dem aber weder die Polizei noch Charleys Freunde Glauben schenken...

Nach dem kurz zuvor angeschauten Trick or Treat das nächste wunderbare Wiedersehen mit einem guten alten Bekannten. Für Fright Night knöpfte sich Regisseur Tom Holland das altbekannte Motiv aus Hitchcocks grandiosem Das Fenster zum Hof vor und macht daraus einen schaurig-schönen Vampir-Grusler mit komödiantischem Unterton. Es ist vor allem diese wunderbare Balance aus Gruselstimmung und Humor, mit der Fright Night bei mir punkten kann und die den Streifen für mich zu einem richtig guten Genrebeitrag macht. Gelungene Effekte, gefertigt noch in echter Handarbeit und nicht aus dem Rechner stammend, und ein grandioses Finale, welches durchaus Pate für From Dusk Till Dawn von Robert Rodriguez gestanden haben dürfte, runden das positive Gesamtbild ab. Toller Film, auf den jetzt vielleicht durch das Anfang Oktober gestartete Remake mit Colin Farrell in der Rolle des Vampirs auch ein breiteres Publikum aufmerksam wird. Er hätte es entdeckt, wiederentdeckt zu werden. Und eine offizielle Veröffentlichung der Fortsetzung aus dem Jahr 1988 auf DVD oder besser noch Blu-ray ist sowieso schon längst überfällig.

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Tom Holland Roddy McDowall 1980er female nudity Vampir


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KONGA


KONGA KONGA (DVD: Anolis/e-m-s, Deutschland)
(OT: Konga | Großbritannien/USA 1961 | Regie: John Lemont)


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Der nach einem Flugzeugabsturz für tot gehaltene Wissenschaftler Dr. Decker (Michael Gough) kommt nach einem Jahr aus Afrika zurück nach London. Im Gepäck einen kleinen Schimpansen und fleischfressende Pflanzen, aus denen er ein Serum gewinnt, welches das Wachstum extrem beschleunigt. Regelrecht besessen von seinen Nachforschungen, verwandelt Decker mit Hilfe des Serums den Schimpansen in ein regelrechtes Monster, mit dessen Hilfe er sich seine Konkurrenten und Widersacher vom Leib schafft...

Willkommen in der Welt des "Mad Scientist"- und Monster-Films. Ein verrückter Wissenschaftler verwandelt dank eines Serums aus fleischfressenden Pflanzen einen Schimpansen in einen Schauspieler im Gorillakostüm und lässt anschließend von diesem alle seine Widersacher aus dem Weg räumen. Als der arme "Affe" jedoch eine Überdosis erwischt, bekommt er die stattliche Größe seines Fast-Namensvetters, wendet sich gegen seinen "Schöpfer" und wird letztlich vom Militär gestoppt. Die Aktion des Militärs gehört dabei zu einem der vielen, kleinen Höhepunkte des Films: Die schaffen es nämlich nur mit einiger Mühe, den fast bewegungslos neben dem Big Ben stehenden Konga zu treffen obwohl sie wirklich aus allen Rohren feuern. Zielwasser hätte vielleicht geholfen. Zum Glück befindet sich anscheinend um den Big Ben herum ein riesiges Schutzschild, denn an Konga vorbeifliegende Geschosse aus Panzerfäusten verpuffen in regelmäßigen Abständen kurz vor dem Londoner Wahrzeichen und fügen diesem keinen Schaden dazu.
Das hört sich jetzt vielleicht extrem trashig an, aber das ist wie so oft nur die halbe Wahrheit. Insgesamt betrachtet ist Konga viel zu sympathisch geraten und die Darsteller - allen voran Michael Gough (der auch noch heute als Alfred-Darsteller aus den Batman-Filmen aus den 90ern einem breiteren Publikum durchaus bekannt sein dürfte) - agieren mit so einem Enthusiasmus und einer Spielfreude, dass dieses doch etwas negativ beladene Trash-Siegel in meinen Augen nicht unbedingt verliehen werden sollte. Konga hat mir auf seine eigene Art und Weise verdammt viel Spaß gemacht.

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John Lemont 1960er London Tierhorror American International


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TRICK OR TREAT


TRICK OR TREAT TRICK OR TREAT (DVD: Concorde, Deutschland)
(OT: Trick or Treat | USA 1986 | Regie: Charles Martin Smith)


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Als Hard-Rock- und Heavy-Metal-Fan Eddie (Marc Price) vom Tod seines großen Idols Sammi Curr (Tony Fields) erfährt, bricht für den jugendlichen Außenseiter eine Welt zusammen. In seinem Kummer wendet sich Eddie an den befreundeten Radio-DJ Nuke (Gene Simmons), der den Teenager mit einem Geschenk der besonderen Art aufzubauen versucht. Nuke übergibt Eddie das Vermächtnis von Curr, dessen letzte, noch unveröffentlichte Schallplatte, die der Radio-DJ erstmals in der Halloween-Nacht spielen sollte. Ein Geschenk mit fatalen Folgen...

Mal wieder ein Wiedersehen mit einem guten alten Bekannten. Ragman (so der alte deutsche Video-Titel) ist einer der Filme, mit denen ich praktisch aufgewachsen bin und bei dem aufgrund des nicht zu unterschätzenden Nostalgiefaktors eine einigermaßen objektive Bewertung fast nicht möglich ist.
Das Team um Regisseur Charles Martin Smith hat sich in diesem feinen, kleinen Grusler der damals bei religiösen Fanatikern vorherrschenden Paranoia bezüglich Hardrock- und Metal-Musik angenommen und die urbane Legende der satanischen Botschaften aufgegriffen, die - sofern man die Platten rückwärts laufen lässt - auf angeblich jeder Rockplatte enthalten waren und vor denen die Jugend unbedingt geschützt werden musste.
Smith stellt diesen kompletten Unsinn in Trick or Treat - in dem ein wie ein Aussätziger behandelter Metal-Fan mit Hilfe der letzten Platte seines kürzlich verstorbenen Idols unfreiwillig die Hölle auf Erden heraufbeschwört - herrlich überzeichnet dar und bereitet dem geneigten Genrefreund damit ein diebisches Vergnügen. Das Sahnehäubchen auf diesem wohlschmeckenden Film-Dessert sind dann noch die Auftritte von KISS-Mastermind Gene Simmons als vom Hardrock begeisterter Radio-DJ und von Ozzy Osbourne als fanatischer Priester, der vehement die Vernichtung dieser ganzen schrecklichen Musik fordert. Herrlich!

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Charles Martin Smith 1980er female nudity Rache


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TANZ DER TEUFEL 2


TANZ DER TEUFEL 2 TANZ DER TEUFEL 2 (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Evil Dead II | USA 1987 | Regie: Sam Raimi)


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Ash (Bruce Campbell), der als einziger die Angriffe der Dämonen in der entlegenen Waldhütte überlebt hat, muss schnell erkennen, dass es aus der Hütte kein Entkommen zu geben scheint und sieht sich schon bald neuen Dämonenattacken ausgesetzt...

Sam Raimi schließt unmittelbar an das Ende des Vorgängers an. Dessen Handlung wird in den ersten paar Minuten - heruntergebrochen auf 2 Charaktere, nämlich Ash und seine Freundin - noch mal kurz nacherzählt, dann geht es in die Vollen. Raimi beackert vor allem die komische Seite seiner Geschichte - die ja auch im ersten Teil trotz aller Spannung und bedrohlicher Atmosphäre präsent war - und serviert dem Genrefan ein wunderbares Feuerwerk aus schwarzem Humor und ausgiebigen Splattereffekten, welches ich erstmals in vollen Zügen genießen konnte. Früher konnte ich mit dieser Fortsetzung nie sonderlich viel anfangen. Ich vermisste einfach die unheimliche Stimmung und Atmosphäre aus dem Vorgänger. Mit der jetzigen Sichtung habe ich aber definitiv meinen Frieden mit dem Film geschlossen und finde ihn auf seine Art und Weise mittlerweile auch richtig gut. Insbesondere das Ende hat es mir absolut angetan. Die Überleitung zu Armee der Finsternis, wenn der durch das sich öffnende Dimensionstor geschleuderte Ash in einer mittelalterlichen Einöde landet und sich dort sofort neuen Dämonen ausgesetzt sieht, ist mehr als gelungen und es wird höchste Zeit, den dritten Teil - den ich seit dem Kinobesuch damals nie mehr gesehen habe - mal wieder aufzufrischen. Das Schlussbild von Tanz der Teufel 2 schließlich, das Ash mit Motorsäge und abgesägter Schrotflinte, umringt von unzähligen Rittern, zeigt, ist eine dieser Filmeinstellungen für die Ewigkeit. Grandios.

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Sam Raimi Bruce Campbell 1980er Sequel


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THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE 2


THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE 2 THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE 2 (DVD: MGM, Großbritannien)
(OT: The Texas Chainsaw Massacre 2 | USA 1986 | Regie: Tobe Hooper)


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Viele Jahre sind seit den Ereignissen um den Sawyer-Clan vergangen. Mittlerweile wurde die Existenz der Familie von den Behörden als urbane Legende abgestempelt. Nur Lieutenant Lefty Enright (Dennis Hopper), dessen Neffe sich unter den Opfern befand, ist noch immer auf der Suche nach der verrückten Familie und verfolgt nun erstmals eine heiße Spur. Die Radiomoderatorin Stretch Brock (Caroline Williams) wurde am Telefon Zeuge, wie zwei Anrufer in ihrem Auto von Leatherface (Bill Johnson) und seiner Sippe (u.a. Bill Moseley) brutal ermordet wurden und hat diese Tat auf Band. Durch das erneute Senden des Bandes sollen die Sawyers aus ihrem Versteck gelockt werden. Doch Lefty bringt die hilfsbereite Moderatorin dadurch in ernsthafte Gefahr...

12 Jahre nachdem der Vorgänger die Welt des Horrorkinos maßgeblich veränderte, schickte Tobe Hooper dieses komplett irrsinnige Sequel hinterher. Hier gibt's so richtig eins auf die Zwölf. Während Hooper in Teil 1 auf subtile Art und Weise das Grauen ausschließlich im Kopf des Zuschauers entfachte ohne den Horror überhaupt großartig zu zeigen, hat er sich gemeinsam mit seinen Darstellern und Special-Effects-Mastermind Tom Savini in The Texas Chainsaw Massacre 2 regelrecht ausgetobt. Hier ist wirklich alles (Story, Charaktere, Set Design, Effekte) schon fast bis ins Groteske hinein überzeichnet und insbesondere Dennis Hopper in der Rolle des Rächers, der sich auf die Jagd nach dem Sawyer-Clan macht, sowie Bill Moseley als Chop-Top Sawyer spielen praktisch am Rande des Wahnsinns und brennen ein aberwitziges Feuerwerk ab. Und auch die Wahl des "Final Girl" ist wieder ausgesprochen gut gelungen. Das Spiel von Caroline Williams, die als Radiomoderatorin Stretch Brock in die Hände von Leatherface & Co. gerät, steht der grandiosen Leistung von Marilyn Burns aus dem Vorgänger in fast Nichts nach.
Letztendlich ist The Texas Chainsaw Massacre 2 mit all seinen Überzeichnungen eindeutig als pechschwarze Komödie zu identifizieren, die auf ihre eigene Art und Weise jedoch ähnlich unangenehm geraten ist wie der Vorgänger. Diese Art von Humor liegt sicher nicht jedem.

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Tobe Hooper Dennis Hopper 1980er Rache Sequel Hixploitation Slasher Cannon Films


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FORMICULA


FORMICULA FORMICULA (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Them! | USA 1954 | Regie: Gordon Douglas)


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Das spurlose Verschwinden mehrerer Menschen in der Wüste von New Mexico ruft den Police Sergeant Ben Peterson (James Whitmore) und den FBI-Agenten Robert Graham (James Arness) auf den Plan und deren Nachforschungen kommen schnell zu einem schockierenden Ergebnis. Durch Atomtests zu riesigen Monstern mutierte Ameisen haben sich die Menschen als neue Nahrungsquelle ausgesucht...

Der ein paar Tage zuvor gesehene Ungeheuer ohne Gesicht hat Lust auf mehr gemacht und so habe ich mir mit Formicula einen weiteren, überaus bekannten Vertreter des Paranoia-Sci-Fi-Horror-Kinos aus den 50er Jahren angesehen. Hier sind es riesige Ameisen, die den Menschen in den USA das Leben zur Hölle machen. Grund für die Mutationen sind einmal mehr Atomversuche. Wer hinter Formicula auch wieder Trash der üblichen Sorte vermutet, liegt allerdings komplett falsch. Regisseur Gordon Douglas setzt auf behutsamen Spannungs- und Handlungsaufbau, die Bedrohung bricht langsam über die Protagonisten und den Zuschauer herein, die Spannung steigert sich von Minute zu Minute und entlädt sich schlussendlich in einem actionreichen Finale. Ich bin immer wieder erstaunt, wie herrlich deftig es in diesen mittlerweile doch etwas betagten Filmen mitunter zur Sache geht. Die Story des Streifens ist übrigens absolut durchdacht, nach großartigen Logikfehlern sucht man vergebens und die Schauspieler agieren allesamt überzeugend ohne durch extremes Overacting negativ aufzufallen. Und vielleicht mit das Wichtigste in einem solchen Film: die Effekte sind - gemessen am Alter des Streifens - wahrlich grandios und wurden fast zwangsläufig mit einer Oscar-Nominierung honoriert. Toll!

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Gordon Douglas 1950er Oscar Nominee Los Angeles Tierhorror


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VAMPIRE IN BROOKLYN


VAMPIRE IN BROOKLYN VAMPIRE IN BROOKLYN (DVD: Paramount, Schweden)
(OT: Vampire in Brooklyn | USA 1995 | Regie: Wes Craven)


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Maximilian (Eddie Murphy) ist der Letzte einer auf einer karibischen Insel beheimateten Vampirrasse und macht sich - um das Überleben seiner Art zu sichern - mit dem Schiff auf den Weg nach New York. Dort lebt die Polizistin Rita Veder (Angela Bassett) und die hat keine Ahnung davon, dass sie die letzte noch lebende Stammesangehörige von Maximilians Clan ist...

Bei Regisseur Wes Craven scheint es tatsächlich nur Top oder Flop zu geben. Dieses Vehikel hier gehört leider in die letzte Kategorie. Der Film, an dessen Story auch Hauptdarsteller Eddie Murphy mitgeschrieben hat, sollte wohl so etwas wie einen Adrenalinstoß für die Anfang der 90er Jahre langsam aber sicher stagnierende Karriere des Stars darstellen. Er hat Murphy eher noch mehr ins Abseits gedrängt. Hauptproblem des Films ist dabei, dass er sich einfach nicht für ein Genre entscheiden kann. Vampire in Brooklyn pendelt ständig zwischen Horror, Mystery, Thriller, Komödie - und zum Ende hin sogar noch Romanze - hin und her und macht durch dieses Durcheinander einen absolut unausgegorenen Eindruck. Für einen Horrorfilm ist der Streifen zu komisch, für eine Komödie zu ernst und gruselig ausgefallen. Am Ende bleibt absolute Durchschnittsware übrig, die keinen bleibenden Eindruck hinterlässt und sicher nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.
Wes Craven sollte sich schon ein Jahr später mit dem grandiosen Scream rehabilitieren. Eddie Murphy hat bis auf die Sprechrolle des Esels in den Shrek-Filmen bis heute kein filmisches Ausrufezeichen mehr setzen können. Irgendwie schade. Vielleicht nimmt sich irgendwann mal Tarantino seiner an und verhilft ihm zu einem Comeback.

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Wes Craven Eddie Murphy 1990er Vampir New York


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UNGEHEUER OHNE GESICHT


UNGEHEUER OHNE GESICHT UNGEHEUER OHNE GESICHT (DVD: Anolis, Deutschland)
(OT: Fiend Without a Face | Großbritannien 1958 | Regie: Arthur Crabtree)


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Merkwürdige Todesfälle in einer amerikanischen Kleinstadt, welche in der Nähe einer Militärbasis und eines Atomkraftwerks gelegen ist, stellen die Einwohner und die ermittelnden Behörden vor ein Rätsel. Den mit angstverzerrtem Gesicht aufgefundenen Toten wurde das Gehirn regelrecht ausgesaugt. Um zu beweisen, dass das Militär nicht für die Todesfälle verantwortlich ist, stellt der aufrichtige Major Cummings (Marshall Thompson) eigene Nachforschungen an. Diese führen ihn zu den Experimenten des Wissenschaftlers Prof. Walgate (Kynaston Reeves)...

Ungeheuer ohne Gesicht ist ein typischer Vertreter des Paranoia-Kinos der 50er Jahre, welches ja von der Angst vor Kommunismus und Atomkrieg genährt wurde und in der damaligen Zeit die wildesten Blüten trieb. Ungewöhnlich an dem Film ist lediglich sein Produktionsland. Normalerweise kamen solche Streifen ja immer aus den USA, Ungeheuer ohne Gesicht wurde dagegen in Großbritannien produziert. Dem Paranoia-Kino sind ja doch so einige extreme Gurken des Science-Fiction- und Horror-Films zuzuschreiben, Crabtrees Genrebeitrag gehört allerdings nicht zu diesen Ausfällen, sondern ist sogar ein richtig guter Vertreter aus dieser Epoche. Der Film ist spannend, bietet durchaus überzeugende Schauspielerleistungen und richtig tolle Monster - die stark an den Facehugger aus Alien erinnern -, welche ganz wunderbar animiert sind und im Finale auf überraschend splatterige Art und Weise ins Jenseits befördert werden. Solche blutigen Effekte hätte ich in einem Film aus dem Jahr 1958 nun wirklich nicht erwartet. Ungeheuer ohne Gesicht kommt ohne großartige Längen ins Ziel und serviert am Ende natürlich die für die damalige Zeit obligatorische Anti-Atom-Botschaft. Das macht diesen wirklich schönen Genrevertreter dann ja fast schon wieder aktuell.
Definitiv ein Film, der Lust auf mehr Streifen dieser Art macht.

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Arthur Crabtree 1950er


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RING - DAS ORIGINAL


RING - DAS ORIGINAL RING - DAS ORIGINAL (DVD: Anolis/e-m-s, Deutschland)
(OT: Ringu | Japan 1998 | Regie: Hideo Nakata)


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Nach dem plötzlichen Tod ihrer Cousine erfährt die Journalistin Reiko (Nanako Matsushima) von einem mysteriösen Videoband. Jeder, der es sich angesehen hat, erhält danach angeblich einen Anruf und stirbt exakt eine Woche später. Reiko will der Sache auf den Grund gehen und stellt Nachforschungen an. Mit fatalen Folgen...

Man muss Hideo Nakatas Ring nicht unbedingt kennen, um als an Filmen interessierter Mensch dennoch zu wissen, dass es sich bei diesem Streifen wahrscheinlich um einen der wichtigsten Horror-Filme der jüngeren Filmgeschichte handeln dürfte. Ring dürfte einen großen Anteil daran gehabt haben, dass das asiatische Kino in den letzten Jahren einen enormen Popularitätsschub erfahren hat, ähnlich wie einige Jahre früher schon durch die Heroic-Bloodshed-Actioner aus Hongkong. Zudem dürfte man nicht allzu falsch liegen, wenn man Ring als absolut stilbildend bezeichnet. Der Film zog unzählige Plagiate nach sich. Ein Vielzahl asiatischer Horrorfilme bekamen ein entsprechendes US-Remake verpasst und das Bild des jungen Mädchens mit den über dem Gesicht hängenden, langen schwarzen Haaren ist aus dem modernen Horrorfilm fast nicht mehr wegzudenken.
Eine schwere Hypothek für eine Erstsichtung, noch dazu, wenn man - wie ich - das US-Remake von Gore Verbinski damals ohne Kenntnis des Originals im Kino gesehen hat und davon ziemlich begeistert war. Ich hatte schon einige Bedenken, ob Hideo Nakatas Ring für mich funktionieren würde. Diese stellten sich als unbegründet heraus, denn selbst mit dem Wissen der Auflösung am Ende hat mich Ring von Beginn an gepackt. Praktisch ein Start-Ziel-Sieg. Die Story ist einfach verdammt spannend, die Schauspieler überzeugen und diese ungemein dichte Atmosphäre, die Nakata kreiert, kann man wirklich nur als extrem "scary" und "creepy" bezeichnen. Und dabei gibt es in Ring gar keine großartigen Schockeffekte und praktisch keinerlei grafische Gewaltdarstellung. Der wahre Horror spielt sich ausschließlich im Kopf des Zuschauers ab. Großartig!

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Hideo Nakata Hiroyuki Sanada 1990er


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X-RAY - DER ERSTE MORD GESCHAH AM VALENTINSTAG


X-RAY - DER ERSTE MORD GESCHAH AM VALENTINSTAG X-RAY - DER ERSTE MORD GESCHAH AM VALENTINSTAG (VHS: VMP, Deutschland)
(OT: Hospital Massacre | USA 1982 | Regie: Boaz Davidson)


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Eigentlich wollte sich Susan Jeremy (Barbi Benton) im Krankenhaus nur die Ergebnisse eines Routine-Check-Ups abholen und danach wieder nach Hause gehen. Doch ihr Krankenhausaufenthalt gestaltet sich langwieriger als ursprünglich erwartet...

X-Ray - Der erste Mord geschah am Valentinstag ist ein netter kleiner Slasher aus der Produktionsschmiede der umtriebigen Cannon Films, mit dem ich praktisch aufgewachsen bin und den ich - trotz aller vorhandener Unzulänglichkeiten - doch sehr mag. Ja, der Nostalgiefaktor. Nüchtern betrachtet ist X-Ray sicher auch nur ein weiterer Slasher von vielen. Die Ausgangssituation und der Verlauf des Plots dürften dem Genrefreund wohl bekannt sein: Als Kind sprang Susan ausgerechnet am Valentinstag mit einem Verehrer nicht gerade zimperlich um, 20 Jahre später muss sie nun die Rechnung begleichen. Der Killer metzelt sich blind vor Rache durch ein komplettes Krankenhaus und zieht am Ende dann doch den Kürzeren. Dass es so kommen muss, ist dem Zuschauer von vornherein ebenso klar wie die Identität des Täters. Es gibt nur einen männlichen Charakter der so ähnlich heißt wie der gehörnte Junge vom Anfang und die von der wirklich schnuckeligen Barbi Benton (der schadet nicht mal die typische 80er-Jahre-Frisur) gespielte Susan ist außerdem der einzige weibliche Hauptcharakter und somit gleichzeitig das "Final Girl", welches gemäß den Regeln des Slasher-Films nun mal überleben muss.
Aber etwas ist an X-Ray dann doch anders als bei anderen Slashern. Regie führte der aus dem Komödienfach kommende Boaz Davidson (auf dessen Konto gehen u.a. die ersten vier Teile der Eis am Stiel-Reihe) und der konnte sich nicht ganz von seinem Comedy-Background lösen. So gibt es in X-Ray zwischen all den durchaus blutigen Szenen auch sehr viele komische Sequenzen zu bewundern. Davidson führt den Zuschauer ein ums andere Mal an der Nase herum, leitet Szenen mit bedeutungsschwangerer Musik ein, baut entsprechende Spannung auf und lässt sie dann als Gag enden. Eine meiner Lieblingssequenzen ist dabei die Szene, in der Susan auf ihrer Flucht durch die Gänge der Klinik panisch eine Krankenzimmertür aufreißt und sich dahinter drei vollkommen eingegipste, wild zappelnde Patienten befinden. Man kann sich also nie sicher sein, ob man als nächstes nun Zeuge eines blutigen Mordes oder eines lustigen Gags werden wird. Diese Art von Humor gibt es sicher auch in anderen Slashern, aber so ausgeprägt wie hier habe ich ihn bisher noch nicht zu Gesicht bekommen.
Schade ist, dass es X-Ray weltweit noch nicht auf DVD geschafft hat (erhältliche Bootlegs zählen nicht und kommen mir nicht ins Haus). So musste ich tatsächlich mal wieder eines meiner alten Video-Tapes reaktivieren. Würde den Streifen allerdings zu gerne mal im O-Ton, korrekter Aspect Ratio und guter Qualität sichten. Einen deutschen Release hab ich mir dabei schon lange abgeschminkt. X-Ray wurde einst ein Opfer der deutschen Zensur und ist - man mag es kaum für möglich halten - doch tatsächlich "banned in Germany". Die verstehen hier einfach keinen Spaß...

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Boaz Davidson 1980er female nudity Rache Cannon Films Slasher


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JACK BROOKS: MONSTER SLAYER


JACK BROOKS: MONSTER SLAYER JACK BROOKS: MONSTER SLAYER (Blu-ray: MIG/EuroVideo, Deutschland)
(OT: Jack Brooks: Monster Slayer | Kanada 2007 | Regie: Jon Knautz)


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Als Kind musste Jack Brooks (Trevor Matthews) einst mit ansehen, wie ein Monster seine Eltern bei einem Campingausflug tötete. Seitdem hat der als Klempner arbeitende Jack mit gewissen Aggressionsproblemen zu kämpfen. Als ihn sein Professor (Robert Englund) aus der Abendschule, die Jack eher widerwillig besucht, um die Durchführung eines Klempnerjobs bittet, setzt Jack dadurch versehentlich einen alten Fluch frei. Dieser führt letztendlich dazu, dass sich Jacks Professor langsam aber sicher in ein Monster verwandelt und während des Unterrichts über seine Schüler herfällt. Für Jack ist nun die Zeit gekommen, seine ungebündelte Aggressionsenergie sinnvoll zu nutzen...

Jack Brooks: Monster Slayer von Regisseur Jon Knautz ist spaßiger Fun-Splatter-Trash, der sich selbst zu keiner Sekunde ernst nimmt. Mit Horrorfilm-Ikone Robert Englund hat Knautz natürlich ein echtes Zugpferd in der Cast-Liste und es ist sehr erfreulich, dass dessen Rolle tatsächlich ziemlich groß angelegt ist und er nicht nur einen kleinen Gastauftritt absolviert. Die Rolle des Abendschulprofessors verhilft ihm zu einer angemessenen Screentime und im Finale darf sich Englund dann auch noch in ein herrlich trashiges Latex-Monster verwandeln. Einfach schön, in einem aktuelleren Film mal wieder handgemachte Effekte zu Gesicht zu bekommen. Die Masken der infizierten Abendschüler im Finale erinnerten teilweise sogar ein bisschen an Raimis Masken aus The Evil Dead - sicher mehr als nur ein Zufall. Von mir gibt’s ne klare Empfehlung für den Streifen und wer jetzt nicht unbedingt einen absoluten Kracher der Marke Tucker & Dale vs Evil erwartet, dürfte mit diesem Teil hier sicher auch seinen Spaß haben.

TRAILER:


Jon Knautz Robert Englund 2000er


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DAYBREAKERS


DAYBREAKERS DAYBREAKERS (Blu-ray: Sunfilm, Deutschland)
(OT: Daybreakers | Australien/USA 2009 | Regie: Michael Spierig/Peter Spierig)


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Im Jahr 2019 wird die Welt fast ausschließlich von Vampiren bevölkert. Menschen werden nur noch als "Nahrungsmittellieferant" gehalten, drohen jedoch langsam aber sicher vollkommen auszusterben. Der Rohstoff Mensch droht knapp zu werden, die Vampirbevölkerung fängt an zu rebellieren und in den Forschungslaboren wird händeringend nach einem gleichwertigen Ersatz für Menschenblut gesucht...

Gewisse Parallelen zu aktuellen Problemen auf unserer schönen Welt verstecken sich bestimmt nicht nur zufällig in dem oben beschriebenen Plot. Die beiden Spierig-Brüder, die ein gewisses Faible für Untote zu haben scheinen - bereits 6 Jahre vor Daybreakers inszenierten sie die extrem kurzweilige Zombie-Action-Comedy Undead -, haben ihre Geschichte in stylishe Bilder gehüllt, rasant inszeniert, mit einigermaßen gelungenen CGI-Effekten ausgestattet und sorgen so für kurzweilige Unterhaltung. Vielleicht hätte dem Film ein bisschen mehr Tiefe gut getan, denn die durchaus interessante Ausgangssituation wird doch ziemlich schnell für ein recht herkömmliches Jagd-Flucht-Szenario aufgegeben. So bleibt am Ende sehenswerte Popcorn-Unterhaltung mit ein paar richtig guten Ansätzen übrig. Hat Spaß gemacht.

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Michael Spierig Peter Spierig Ethan Hawke Willem Dafoe 2000er car chase female nudity Nahe Zukunft Vampir Dystopie


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DER WEISSE HAI 3


DER WEISSE HAI 3 DER WEISSE HAI 3 (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Jaws 3-D | USA 1983 | Regie: Joe Alves)


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Die beiden mittlerweile erwachsenen Söhne von Polizeichef Brody, Mike (Dennis Quaid) und Sean (John Putch), sind im Freizeitpark “SeaWorld“ in Florida tätig und werden hier schon bald mit den Geistern ihrer Vergangenheit konfrontiert. Als ein junger, weißer Hai gefangen wird, soll dieser die neue Attraktion des Parks werden. Doch das Jungtier stirbt schon kurze Zeit später in Gefangenschaft und der sich ebenfalls bisher unbemerkt in den Gewässern des Parks aufhaltende Mutterhai sinnt auf Rache...

Regisseur Joe Alves verfrachtet mit seinem dritten Teil den Franchise genau dorthin, wo er aufgrund seiner Thematik eigentlich auch hingehört: in den Bereich des B-Movies. Natürlich kann dieser Streifen nicht ansatzweise an die beiden Vorgänger anknüpfen, soooo schlecht, wie er gemeinhin gemacht wird, ist er nun aber auch nicht. Es ist halt alles ein Spur kleiner geraten. Damit muss man sich arrangieren können, dann klappt es auch mit diesem Teil. Die Handlung des Streifens wurde vom offenen Meer in einen "SeaWorld"-Freizeitpark verlegt, der Film ist in meinen Augen auch ziemlich kurzweilig geraten und mit Dennis Quaid, Louis Gossett Jr. und Lea Thompson sind auch wieder ein paar bekannte Gesichter am Start. Die größte Schwäche des Streifens sind seine nicht wirklich guten Effekte. Trotz eines durchaus stattlichen Budgets ziehen die im Vergleich mit den Effekten der ersten beiden Teile deutlich den Kürzeren. Die Tatsache, dass dieser Film ein Teil des 3-D-Booms der 80er Jahre war, mag da sicher dazu beigetragen haben. Denn die Sequenzen, die damals wohl für den 3-D-Effekt zuständig waren, sehen heute irgendwie nur noch unfreiwillig komisch aus. Mal schauen, wie sich Teil 4 so schlägt. Demnächst in diesem Theater. :)

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Joe Alves Dennis Quaid 1980er Rache Sequel Tierhorror


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THE EYE


THE EYE THE EYE (Blu-ray: Falcom/Universum, Deutschland)
(OT: The Eye | Kanada/USA 2008 | Regie: David Moreau/Xavier Palud)


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Die Konzertviolinistin Sydney Wells (Jessica Alba), die seit ihrer Kindheit blind ist, soll durch eine Augentransplantation ihr Augenlicht zurückerlangen. Der operative Eingriff verläuft wie geplant, doch schon nach kurzer Zeit wird Sydney mit unerwarteten Nebenwirkungen konfrontiert...

Wieder mal ein US-Remake eines erfolgreichen Asien-Schockers, der wiederum Shyamalans The Sixth Sense als großes Vorbild hatte. 6 Jahre nach dem Original der Pang-Brüder erzählen nun die beiden Regisseure David Moreau und Xavier Palud die Geschichte der Patientin, die nach einer erfolgreichen Augentransplantation von unheimlichen Visionen geplagt wird mit Jessica Alba in der Hauptrolle neu. Herausgekommen ist ein ganz nett anzusehender Grusel-Streifen, der es insbesondere in den ersten beiden Dritteln schafft, eine unheimliche Atmosphäre zu verbreiten und dort auch mit dem einen oder anderen Schockeffekt aufwarten kann. Im letzten Drittel - wenn dann wirklich endgültig klar ist, dass der Hauptfigur keine Gefahr drohen wird, sondern diese vielmehr "lediglich" eine Aufgabe zu erfüllen hat - verflacht The Eye dann leider deutlich und plätschert bis zum Abspann eigentlich nur noch so dahin. Nach sehenswertem Beginn also ein eher ernüchterndes Finale. Insgesamt eine ausgesprochen unausgegorene Angelegenheit.

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David Moreau Xavier Palud Jessica Alba 2000er Remake


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SLEEPY HOLLOW


SLEEPY HOLLOW SLEEPY HOLLOW (DVD: MAWA/VCL, Deutschland)
(OT: Sleepy Hollow | Deutschland/USA 1999 | Regie: Tim Burton)


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Wir schreiben das Jahr 1799. Ichabod Crane (Johnny Depp) soll in dem kleinen Städtchen Sleey Hollow eine mysteriöse Mordserie aufklären, bei der sämtliche Opfer enthauptet aufgefunden wurden. Anfangs noch mit wissenschaftlichen Methoden daherkommend, muss Ichabod Crane schnell feststellen, dass er es hier mit Mächten zu tun hat, die mit Logik und Wissenschaft nur schwer zu erklären sind...

Tim Burton und sein Stammhauptdarsteller Johnny Depp entführen den Zuschauer in Sleepy Hollow ins Jahr 1799 und damit in ein kleines Städtchen, in dem ein kopfloser Reiter sein Unwesen treibt. Als Hauptinspirationsquelle für Burtons wundervollen Gothic-Horror-Grusler dürften dabei zahlreiche Filme der britischen Hammer Studios und auch der eine oder andere Streifen eines Mario Bava gedient haben. Sleepy Hollow zeichnet sich gleich durch mehrere Stärken aus. Neben der tollen Geschichte sind es insbesondere die großartige Besetzung (neben Johnny Depp sind bspw. noch Christina Ricci, Christopher Walken und Christopher Lee mit von der Partie), die wunderschön gruselige Atmosphäre, grandiose Settings, skurriler Humor und eine gehörige Portion Spannung, die Sleepy Hollow zu einem Highlight innerhalb Burtons Filmographie machen, der es an Höhepunkten ja nun wahrlich nicht mangelt. Einer dieser Filme, die ich mir immer wieder anschauen kann. Einfach klasse!

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Tim Burton Johnny Depp Christina Ricci Christopher Lee Christopher Walken 1990er Oscar Winner Oscar Nominee Rache 18. Jahrhundert


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CIRCUS DER VAMPIRE


CIRCUS DER VAMPIRE CIRCUS DER VAMPIRE (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: Vampire Circus | Großbritannien 1972 | Regie: Robert Young)


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Anfang des 19. Jahrhunderts terrorisiert der gefährliche Vampir Graf Mitterhaus (Robert Tayman) die kleine Stadt Stetl. Als es den Bewohnern eines Tages tatsächlich gelingt, den Grafen zu überwältigen und zu pfählen, belegt dieser das Städtchen mit einem Fluch und schwört fürchterliche Rache. 15 Jahre später scheint Stetl tatsächlich langsam auszusterben. Die Einwohner sterben nach und nach an einer rätselhaften Krankheit, die umliegenden Städte haben Stetl regelrecht unter Quarantäne gestellt, bewachen die Stadtgrenzen und lassen niemanden mehr aus dem Städtchen heraus. Als sich eines Tages völlig überraschend ein Wanderzirkus in Stetl niederlässt, sind dessen Vorführungen eine willkommene Abwechslung für die geschundene Bevölkerung. Doch bei den Ankömmlingen handelt es sich keineswegs um normale Artisten...

So, weiter geht es mit meinen Sichtungen von Filmen der britischen Hammer Studios. Circus der Vampire ist einer von vielen außerhalb der Dracula-Reihe entstandenen Vampirstreifen aus der schon etwas späteren Phase der Produktionsschmiede. Der Film scheint ja schon eine ziemlich große Fanbasis zu besitzen und aufgrund dieser Tatsache hab ich dann doch etwas mehr erwartet als das, was ich letztendlich zu sehen bekommen habe. Obwohl Vampire Circus auch dieses 19.-Jahrhundert-Kleinstadt-Setting der Dracula- und Frankenstein-Filme von Hammer teilt, mag die typische Grusel-Atmosphäre dieser älteren Hammer-Produktionen einfach nicht aufkommen. Zudem fehlt dem Film einfach ein markantes Gesicht in einer der Hauptrollen. Ein Typ mit der Qualität eines Peter Cushing oder eines Christopher Lee ist leider weit und breit nicht in Sicht. Es gibt aber auch so einige Posten auf der Haben-Seite zu verzeichnen. Denn die vorgenannten “Schwächen“ macht der Streifen dann doch mit einer relativ kurzweiligen Story und so einigen Schauwerten wieder wett. Es splattert ganz schön in Youngs Film und auch an nackten Tatsachen mangelt es dem Streifen wahrlich nicht. Und die schnuckelige Lynne Frederick, die mich ein paar Tage vorher schon in Phase IV verzaubert hat, war auch in diesem Film mit von der Partie. Insgesamt betrachtet also kein wirklich überragender, aber ein doch ziemlich sehenswerter Genrebeitrag aus dem Hause Hammer.

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Robert Young 1970er female nudity 19. Jahrhundert Hammer Film Vampir


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PHASE IV


PHASE IV PHASE IV (DVD: Legend Films, USA)
(OT: Phase IV | USA 1974 | Regie: Saul Bass)


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In einer amerikanischen Wüstenlandschaft haben Ameisen eine erschreckende Intelligenz entwickelt und werden zur Bedrohung für die Menschen. Zwei Wissenschaftler (Michael Murphy und Nigel Davenport) sollen, ausgestattet mit der bestmöglichen Technik, das Phänomen näher erforschen und eine Lösung des Problems finden...

Egal ob Frösche, Bienen, Spinnen, Schlangen oder Würmer - im Kino der 70er Jahre wurde jede Menge Getier auf den Menschen losgelassen und diese "Nature Strikes Back"-Filme stellen damit ja schon ein eigenes Subgenre in der Welt des unterschlagenen Films dar. In Phase IV sind es nun Ameisen, die zwei Forschern das Leben zur Hölle machen. Regisseur Saul Bass setzt in seinem Streifen allerdings nicht auf vordergründige Schocks, sondern verbreitet seinen Horror auf weitaus subtilere Art und Weise. Ein sehr langsamer Spannungsaufbau, ein fast schon halb-dokumentarisch zu nennender Stil, ein gezielter Einsatz von Soundeffekten und eine absolut klaustrophobische Atmosphäre fesseln den Zuschauer von Minute zu Minute mehr und lassen den Streifen praktisch wie im Flug vorübergehen. Und auch an optischen Leckerbissen verschiedenster Art mangelt es dem Film wahrlich nicht. Zum einen waren die vielen Aufnahmen vom Inneren der Ameisenkolonie einfach der Hammer, zum anderen war Lynne Frederick, die 3 Jahre später Peter Sellers heiraten sollte, in der Rolle der Kendra wirklich “sweet as candy“.

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Saul Bass 1970er Tierhorror


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KILLER KLOWNS FROM OUTER SPACE


KILLER KLOWNS FROM OUTER SPACE KILLER KLOWNS FROM OUTER SPACE (DVD: MGM, USA)
(OT: Killer Klowns from Outer Space | USA 1988 | Regie: Stephen Chiodo)


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Als Mike (Grant Cramer) und Debbie (Suzanne Snyder) ein spektakuläres Schauspiel am nächtlichen Himmel beobachten, gehen sie zunächst davon aus, dass ein Komet auf die Erde niedergegangen ist. Doch als sie sich im nahegelegenen Wald auf die Suche machen, entdecken sie plötzlich ein riesiges Zirkuszelt mitten in der Wildnis und machen, als sie sich das Zelt näher betrachten, eine schreckliche Entdeckung...

Wow, was für ein Spaß. Schon die Story allein ist der absolute Knaller: Als Clowns getarnte Außerirdische landen in ihrem Raumschiff - das übrigens wie ein riesiges Zirkuszelt aussieht - in der Nähe einer amerikanischen Kleinstadt, hypnotisieren die Bevölkerung mit lustigen Tricks und machen anschließend keine Gefangenen mehr. Die armen Opfer werden mit sich selbständig machendem Popcorn beschossen (!), in riesige Luftballons eingesperrt (!!) oder in übergroße Zuckerwatte eingewickelt (!!!) und dienen danach nur noch als Nahrung.
Killer Klowns from Outer Space begeistert gute 90 Minuten mit purem Eskapismus. Ein absoluter Partyfilm mit viel trashigem Charme und - bedenkt man das sicher nicht gerade ausufernd große Budget des Film - durchaus netten Effekten sowie wunderbar anzusehenden, gruselig-komischen Clowns-Masken. Und als kleines Schmankerl obendrauf gibt es noch eine wirklich extrem seltsame Kopie von Hitchcocks berühmter Duschszene aus Psycho zu bewundern. Party On!

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Stephen Chiodo 1980er Alien


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THE EVIL DEAD


THE EVIL DEAD :love: THE EVIL DEAD :love: (DVD: Anchor Bay, Großbritannien)
(OT: The Evil Dead | USA 1981 | Regie: Sam Raimi)


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Ash (Bruce Campbell) und seine vier Freunde wollen in einer Hütte im Wald einen Kurzurlaub machen. Als sie im Keller des Anwesens ein geheimnisvolles Tonband und ein noch geheimnisvolleres Buch entdecken und das Tonband abspielen, entfachen sie damit regelrecht die Hölle auf Erden...

Gut, wenn durch Saw, Hostel und Konsorten gestählte Splatter-Kiddies dem guten alten Tanz der Teufel bei heutiger Erstsichtung nur noch ein müdes Lächeln abgewinnen können, kann ich das schweren Herzens gerade noch verstehen. Dass aber auch ketzerische Stimmen aus meinem Freundeskreis - von Leuten, die ebenso mit dem Streifen aufgewachsen sind wie ich - diesem Klassiker mittlerweile bescheinigen, ausgesprochen schlecht gealtert zu sein und einfach nicht mehr zu funktionieren, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Für mich hat Raimis komplett überdrehte Horrorkomödie auch heute noch überhaupt nichts von ihrer Faszination verloren. Der Aufbau von Spannung und Atmosphäre sind grandios, die Masken der von den Dämonen besessenen Freunde Ashs find ich auch heute noch richtig schön "creepy" und "scary" und auch die vielen Splatter- und Gore-Effekte sind - mit Ausnahme des Finales, in dem dann die Modelle aus Knetmaße, Kartoffelbrei usw. deutlich zu erkennen sind - meines Erachtens und insbesondere im Hinblick auf Entstehungszeitpunkt des Films und dessen schmales Budget von gerade mal $ 375.000 (das deckt - übersptzt formuliert - bei heutigen Produktionen wahrscheinlich nicht mal die Transportkosten und die Gagen der Fahrer) über weite Strecken auch richtig gut gelungen. Nein, nein, nein, The Evil Dead rockt immer noch das Haus und steckt einen Großteil der Horror-Konkurrenz der letzten 30 Jahre ganz locker in den Sack.

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Sam Raimi Bruce Campbell 1980er female nudity


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THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE


THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE :love: THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE :love: (Blu-ray: Turbine/NSM Records, Österreich)
(OT: The Texas Chain Saw Massacre | USA 1974 | Regie: Tobe Hooper)


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Sally Hardesty (Marilyn Burns) und ihre vier Freunde wollen dem verlassenen Haus von Sallys Großvater im Nirgendwo von Texas einen Besuch abstatten. Kaum am Ziel angekommen, geraten die Freunde nach und nach in die Fänge einer in der Nähe des Anwesens lebenden Familie...

So, nachdem ja Hoopers Meisterwerk in Deutschland endlich nicht mehr zu den beschlagnahmten Filmen gehört, hatte ich große Lust, mir diesen Klassiker mal wieder anzusehen. Gemeinsam mit Beim Sterben ist jeder der Erste ist das hier der Vorreiter aller Backwood-Horror-Filme. Inspiriert wurde Hooper vom echten Serienmörder Ed Gein, auf dessen Taten ja unter anderem auch Hitchcocks Psycho beruht. Geins obskure Vorliebe, sich aus Leichenteilen Kleidungsstücke, Sitzbezüge und Gesichtsmasken anzufertigen, sorgt dann auch in Hoopers Film für so einige richtig schaurige Set Pieces. Das war es dann aber schon mit der "graphischen Gewalt", sofern man diese Set Pieces überhaupt als solche bezeichnen kann. Die Gewalt und der Horror des Streifens spielen sich nämlich praktisch ausschließlich im Off und lediglich im Kopf des Zuschauers ab. Vor diesem Hintergrund erscheint die jahrzehntelange Beschlagnahme des Films wegen Gewaltverherrlichung noch absurder als sie es sowieso schon ist bzw. war. Hooper erschafft in The Texas Chainsaw Massacre mit zunehmender Laufzeit eine immer bedrohlicher werdende Atmosphäre. Die Hitze im texanischen Nirgendwo ist förmlich zu spüren und ein "angenehmer" Film ist The Texas Chainsaw Massacre ganz sicher nicht geworden. Einer der ganz großen Pluspunkte Hoopers ist dabei Hauptdarstellerin Marilyn Burns in der Rolle des "Final Girl". Ich habe keine Ahnung, was die beim Dreh mit der guten Frau gemacht haben, aber so wie die in der letzten halben Stunde spielt ist das von echter Panik, echter Hysterie und echter Angst kaum noch zu unterscheiden. Wenn sie einfach nur schreiend durch die unwirtliche Landschaft rennt, dann von der komplett dysfunktionalen Familie gefangen wird und ihr im letzten Moment dann doch die Flucht aus den Klauen der Bestien gelingt, ist das einfach nur ganz ganz großes (Terror-)Kino. Ich bin - wie schon unzählige Male zuvor - wieder einfach nur begeistert von Hoopers Meilenstein. Klasse!

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Tobe Hooper 1970er Hixploitation Slasher


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TUCKER & DALE VS EVIL


TUCKER & DALE VS EVIL TUCKER & DALE VS EVIL (Blu-ray: Universum, Deutschland)
(OT: Tucker & Dale vs Evil | Kanada/USA 2010 | Regie: Eli Craig)


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Eigentlich wollten die beiden Landeier und besten Freunde Tucker (Alan Tudyk) und Dale (Tyler Labine) nur eine gemütliche Zeit in ihrer erst kürzlich erworbenen Wochendhütte in einem abgelegenen Waldstück verbringen. Die Hütte etwas auf Vordermann bringen, ein bisschen Angeln und es sich gut gehen lassen. Doch die beiden Freunde haben die Rechnung ohne eine Gruppe von Teenagern gemacht, die in der Nähe der Hütte ihr Camping-Lager aufgeschlagen haben. Die projizieren ihre sämtlichen Vorurteile und Ängste auf die beiden harmlosen Hinterwäldler und durch ein paar dumme Zufälle entwickelt sich für beide Seiten der jeweils geplante Wochenendausflug in eine absolute Katastrophe...

Ein wirklich unglaublich großer Spaß. Regisseur Eli Craig knöpft sich fast 40 Jahre Backwoods-Horror-Geschichte vor, überspitzt alle erdenklichen Klischees und kehrt diese ins Gegenteil um. Das Ergebnis ist eine urkomische Splatter-Komödie, in der sich die zwei liebenswerte Landeier durch ihre Schusseligkeit und Unbeholfenheit von im Endeffekt komplett wahnsinnigen Teenies immer mehr in die sprichwörtliche Scheiße reiten lassen. Einer der Streifen, die man als Fan von Genrefilmen einfach in sein Herz schließen muss, mit jeder Menge wirklich erinnerungswürdiger Sequenzen. Herrlich beispielsweise die Hommage an Hoopers The Texas Chain Saw Massacre, zum Brüllen die Szene, in der Tucker & Dale dem Polizisten, die Überreste eines Teenagers an den Füßen hinter sich herziehend, erklären wollen, wie es zu dem ganzen Blutbad gekommen ist. Tucker & Dale vs Evil hat das Zeug zum künftigen "Cult Classic", da bin ich mir absolut sicher!
Aber einen kleinen Kritikpunkt muss ich dann doch noch loswerden. Hätte mir gewünscht, dass Regisseur Craig seine zunächst auf Missverständnissen und dummen Zufällen aufgebaute Story auch so konsequent zum Ende gebracht hätte. Im Finale kristallisiert sich dann doch ein Bösewicht (wer das ist, wird nicht verraten) heraus und es kommt zum typischen Kampf zwischen Gut und Böse. Hat meines Erachtens nicht so ganz zum Rest des Films gepasst. Aber das ist jetzt wirklich Kritik auf extrem hohen Niveau.

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Eli Craig 2010er female nudity Slasher


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NOT OF THIS EARTH


NOT OF THIS EARTH NOT OF THIS EARTH (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Not of This Earth | USA 1988 | Regie: Jim Wynorski)


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Krankenschwester Nadine (Traci Lords) nimmt einen Job im Anwesen des mysteriösen Mr. Johnson (Arthur Roberts) an, um diesen mit einer angeblich täglich benötigten Bluttransfusion zu versorgen. Doch mit der Zeit wird Nadine das Verhalten von ihrem Auftraggeber immer suspekter und sie kommt einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur...

Traci Lords als Krankenschwester, die einen Patienten mit Blutkonserven versorgt, bei dem es sich allerdings um einen außerirdischen Vampir handelt. Klingt komisch? Ist es auch. Der Streifen ist ein Remake des gleichnamigen B-Movie-Sci-Fi-Klassikers von Roger Corman aus den 50er Jahren, der hier als ausführender Produzent tätig war. Hübsch trashige Effekte, ein paar nette Schauwerte - so ist beispielsweise der komplette Vorspann mit Splatter- und Gore-Szenen aus anderen Sci-Fi-Filmen aus Cormans Produktionsschmiede unterlegt - und insbesondere die übersichtliche Laufzeit von gerade mal 80 Minuten machen Not of This Earth zu einem sympathischen, kleinen B-Movie, mit dem man sich gut die Zeit vertreiben kann. Manchmal wirkt das alles jedoch ein bisschen planlos, unbeholfen und gehetzt und der Grund dafür liegt auf der Hand: Regisseur Jim Wynorski hatte mit Roger Corman eine Wette laufen, dass er das Remake schneller abdrehen könne als Corman seinerzeit das Original gedreht hat. Es galt, eine Drehzeit von gerade mal 13 Tagen zu unterbieten und Wynorski schaffte es tatsächlich in 11,5 Tagen. Das sieht man dem fertigen Film dann phasenweise auch an. Es fehlte ganz einfach die Zeit, Szenen mehrmals zu drehen um schließlich die perfekte Einstellung zu finden.

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Jim Wynorski Traci Lords 1980er Vampir female nudity Remake Alien


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THE TOOLBOX MURDERS


THE TOOLBOX MURDERS THE TOOLBOX MURDERS (DVD: Blue Underground, USA)
(OT: The Toolbox Murders | USA 1978 | Regie: Dennis Donnelly)


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In einem Apartment-Komplex in Los Angeles treibt ein wahnsinniger Serienmörder sein Unwesen, der seine Opfer mit Werkzeugen aus einem Werkzeugkasten ermordet...

The Toolbox Murders von Regisseur Dennis Donnelly ist ja auch einer dieser vielen “Cult Favorites” aus den 70er Jahren, was wohl vor allem aus der Tatsache herrühren dürfte, dass der Streifen - insbesondere im ersten Drittel - wahrlich ein Fest für Splatterfans darstellt. Den Auftakt des Films, mit seinen teils wirklich herrlich fies inszenierten Mordsequenzen, kann man tatsächlich nur als furios bezeichnen. Danach folgt der im Vergleich zum Beginn schon fast etwas behäbig inszenierte Mittelteil, in dem jedoch kontinuierlich an der Spannungsschraube gedreht wird und der durch seine bedrohliche Atmosphäre auch absolut zu überzeugen weiß. Die ganze aufgebaute Spannung und Atmosphäre entlädt sich dann letztendlich in einem erinnerungswürdigen Finale, wie es in dieser Art und Weise halt wirklich nur in den 70er Jahren gedreht wurde bzw. gedreht werden konnte. Die letzten Einstellungen des Films sind ein visueller Hochgenuss von fast schon morbider Schönheit und lassen den geneigten Genrefreund mit einem dicken Grinsen und hochzufrieden auf der heimischen Couch zurück. Dicke Empfehlung für diesen Streifen!

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Dennis Donnelly Cameron Mitchell 1970er female nudity Los Angeles Slasher


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JAWS 2


JAWS 2 JAWS 2 (DVD: Universal, Großbritannien)
(OT: Jaws 2 | USA 1978 | Regie: Jeannot Szwarc)


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Vier Jahre sind mittlerweile seit dem Angriff eines gefährlichen weißen Haies auf die Gewässer rund um das Inselstädtchen Amity vergangen. Und nun, pünktlich zum Beginn der Ferienzeit, muss sich Polizeichef Brody (Roy Scheider) erneut mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass ein weiterer Mörderhai in der Nähe des Strandes von Amity sein Unwesen zu treiben scheint...

Seit ich mir vor einigen Monaten mal wieder Spielbergs Jaws angesehen hatte, wollte ich mir unbedingt auch die Fortsetzungen zu Gemüte führen. Hat mal wieder weitaus länger gedauert als ursprünglich geplant, aber nun landete endlich Jaws 2 im Player. Und den fand ich ausgesprochen gelungen. Roy Scheider muss in seiner Rolle als Chief Brody den Film praktisch alleine tragen - Robert Shaw und Richard Dreyfuss aus Teil 1 sind ja nicht dabei - und macht seine Sache richtig gut. Die Effekte sind für damalige Standards wieder ausgesprochen gut gelungen und auch an Spannung und Atmosphäre fehlt es dem Streifen nicht. Die Spannungskurve wird langsam aufgebaut und von Regisseur Jeannot Szwarc bis zum Finale gehalten. Und als kleines Schmankerl gibt’s noch einen netten kleinen Seitenhieb auf den ein Jahr zuvor in die Kinos gekommenen Orca. Insgesamt betrachtet eine ausgesprochen runde Sache und ich bin schon mal darauf gespannt, wie sich die nächsten beiden Teile so schlagen werden (auch wenn ich von diesen nicht wirklich allzu hohe Qualität erwarte).

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Jeannot Szwarc Roy Scheider 1970er Sequel Tierhorror


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THE BABY


THE BABY THE BABY (DVD: Severin, USA)
(OT: The Baby | USA 1973 | Regie: Ted Post)


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Die Sozialarbeiterin Ann Gentry (Anjanette Comer) wird mit dem Fall des eigentlich schon erwachsenen Sohnes (David Mooney) von Mrs. Wadsworth (Ruth Roman) betraut. Der wird von seiner herrischen Mutter und seinen beiden Schwestern (Marianna Hill, Susanne Zenor) schon seit Jahren in seiner Entwicklung gebremst und noch immer wie ein kleines Baby behandelt. Ann Gentry versucht nun, den jungen Mann, der nie Laufen oder Sprechen gelernt hat, aus seinem Gefängnis zu befreien...

Wow, mir fehlen ein bisschen die Worte. Ein absoluter Knaller. Ich möchte The Baby wirklich jedem Genrefreund absolut ans Herz legen. Das ist eines dieser Highlights, für die es sich lohnt, die tiefsten Exploitation-Sümpfe zu erforschen. Ab und zu kriegt man dann halt auch solche absoluten Perlen zu Gesicht. So etwas Skurriles, Bizarres und Verstörendes wie diesen Streifen hab ich schon verdammt lange nicht mehr gesehen. Und es sind nicht irgendwelche Härten, die The Baby so unvergleichlich machen, es ist allein die Geschichte und wie sie sich entwickelt. Und als ob der Plot an sich nicht schon abgedreht und unglaublich genug wäre, gibt es im Finale als Zugabe dann noch den wahrlich formvollendeten Mindfuck. Einer dieser Filme, die sich für alle Ewigkeiten ins Gedächtnis einbrennen. Noch unglaublicher als der Film ist eigentlich nur die US-Freigabe: Rated PG - dieses Rating entspricht strenggenommen unserer FSK 6!!! No, they really don't make 'em like this anymore!

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Ted Post 1970er Shocksploitation


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DIE 7 GOLDENEN VAMPIRE


DIE 7 GOLDENEN VAMPIRE DIE 7 GOLDENEN VAMPIRE (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Legend of the 7 Golden Vampires | Großbritannien/Hongkong 1974 | Regie: Roy Ward Baker/Chang Cheh)


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Der sich in Hongkong aufhaltende Vampirjäger Van Helsing (Peter Cushing) wird vom Chinesen Hsi Ching (David Chiang) um Hilfe im Kampf gegen 7 goldene Vampire gebeten, welche schon seit vielen Jahren Chings Heimatdorf terrorisieren...

So, kleiner Nachschlag zur von mir vor nun schon etwas längerer Zeit gesichteten Dracula-Reihe der Hammer Film Studios. Diesen allerletzten Teil hatte ich damals komplett übersehen. Dracula fährt hier in den Körper eines Chinesen der ihn in seinem Schloss aufsucht, begibt sich nach China und terrorisiert noch 100 Jahre später gemeinsam mit den sagenumwobenen goldenen Vampiren ein kleines Dorf. Zum Glück hält sich zufälligerweise auch Van Helsing - wieder mal gespielt von Peter Cushing - im fernen Osten auf und so geht es dem Blutsauger endgültig an den Kragen. Der Streifen ist eine Co-Produktion zwischen den britischen Hammer Film Studios und der Produktionsschmiede der Shaw Brothers. Dass solche Zusammenarbeiten durchaus fruchtbar enden können, dürfte jeder bejahen, der die ebenfalls im Jahr 1974 entstandenen Der tödliche Schatten des Mr. Shatter (ebenfalls Shaw Brothers und Hammer Film) und Karate, Küsse, blonde Katzen (Shaw Brothers und Rapid Film) gesehen hat. Die 7 goldenen Vampire ist jetzt nicht ganz so unterhaltsam ausgefallen wie die beiden vorgenannten Streifen, kann sich mit seiner Mischung aus Grusel und Martial Arts aber dennoch sehen lassen. Das größte Problem des Films ist, dass es ihm einfach an Spannung und Atmosphäre fehlt. Die Handlung plätschert bis zum großen Finale so vor sich hin und dabei machen sich schon einige Längen breit. Dafür punktet der Streifen glasklar mit hervorragend choreographierten Martial-Arts-Sequenzen - die Spezialität der Shaw Brothers -, ein bisschen nackter Haut, der einen oder anderen schön derben Gewaltspitze und ganz viel trashigem Charme, der sich aufgrund so einiger ausgesprochen “strange“ wirkender Masken und Effekte einfach nicht verleugnen lässt. Insgesamt betrachtet ein netter Abschluss der gesamten Reihe. Der Streifen macht Lust auf mehr Filme von Hammer und sogar noch mehr Lust auf mehr Filme der Shaw Brothers.

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David Chiang Roy Ward Baker Chang Cheh Peter Cushing 1970er Vampir female nudity 19. Jahrhundert Sequel Hongkong Hammer Film Shaw Brothers Zombie


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DER FLUCH VON SINIESTRO


DER FLUCH VON SINIESTRO DER FLUCH VON SINIESTRO (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: The Curse of the Werewolf | Großbritannien 1961 | Regie: Terence Fisher)


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Leon (Oliver Reed), dessen taubstumme Mutter einst von einem Bettler brutal vergewaltigt wurde und die bei seiner Geburt ihr Leben lassen musste, ist im Haus des fürsorglichen Don Alfredo (Clifford Evans) aufgewachsen und will nun als junger Mann sein eigenes Leben führen. Doch Leon muss mit einem schweren Schicksal zurechtkommen: Bei Vollmond verwandelt er sich in einen Werwolf...

Nach Sichtung der Dracula- und Frankenstein-Verfilmungen der britischen Hammer Studios möchte ich mich nun anderen Hammer-Horrorfilmen widmen. Bevor es aber mit weiteren Vampir-Streifen und insbesondere den Mumien-Filmen weitergeht, war zuerst mal Hammers - meines Wissens einziger (?) - Ausflug in die Gefilde der Werwölfe an der Reihe. Wie zahlreiche andere Genrebeiträge wurde auch Der Fluch von Siniestro von Regisseur Terence Fisher inszeniert und dessen Handschrift ist - insbesondere im letzten Drittel des Films - eindeutig zu erkennen. Tolle Settings und die - leider erst - im Finale aufkommende Grusel-Atmosphäre sprechen eine eindeutige Sprache. Vergleicht man diesen Film allerdings mit den Auftaktfilmen der Dracula- und Frankenstein-Reihen - und dieser Vergleich dürfte, da es sich ja auch beim Werwolf um eines der klassischen Monster handelt, wohl durchaus gestattet sein - muss man meines Erachtens schon feststellen, dass Der Fluch von Siniestro qualitativ nicht wirklich an Dracula oder Frankensteins Fluch herankommt. Echte Grusel-Atmosphäre kommt in diesem doch sehr bedächtig inszenierten Film wie weiter oben schon erwähnt erst im letzten Drittel auf und bis dahin ist es einfach ein zu langer Weg. Ist man zu Beginn von der Geschichte noch durchaus gefesselt, geht dieser mit zunehmender Laufzeit doch sichtlich die Puste aus. Wenn dann Oliver Reed tatsächlich als Werwolf in Erscheinung tritt ist es wahrscheinlich schon fast zu spät, um wirklich jeden Zuschauer wieder zurück ins Boot zu holen. Nichtsdestotrotz hat mich persönlich das wirklich gelungene Schlussdrittel für so einige Längen zuvor entlohnt und so möchte ich im Endeffekt auch nicht wirklich ein negatives Urteil über diesen Film fällen.

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Terence Fisher Oliver Reed 1960er Hammer Film 19. Jahrhundert Werwolf


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DONKEY PUNCH


DONKEY PUNCH DONKEY PUNCH (Blu-ray: Universum, Deutschland)
(OT: Donkey Punch | Großbritannien 2008 | Regie: Oliver Blackburn)


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3 Freundinnen (Jaime Winstone, Nichola Burley und Sian Breckin) lassen sich während ihres Mallorca-Urlaubs von 3 jungen Männern (Tom Burke, Jay Taylor und Julian Morris) dazu überreden, mit ihnen und ihrem Freund Sean (Robert Boulter) mit einer Yacht aufs Meer hinauszufahren und dort eine gute Zeit zu haben. Doch der Aufenthalt auf der Yacht verläuft anders als es sich alle Beteiligten vorgestellt hätten...

Kleiner, böser Film aus Großbritannien. Was wie ein harmloser Partyfilm mit lauter Musik, Sex und synthetischen Drogen beginnt, wandelt sich urplötzlich in einen kleinen Schocker, in dem jeder der Beteiligten nur noch darauf aus ist, die eigene Haut zu retten. Das räumlich begrenzte Setting auf dem Schiff eignet sich hervorragend dazu, Spannung aufzubauen und eine immer bedrohlichere und bedrückendere Atmosphäre zu erschaffen. Und im Gegensatz zu sonstigen Genrevertretern kann man hier erfreulicherweise den Verlauf der Todesfolgen und das Ende dieser Tour de force nicht unbedingt von Anfang an vorhersagen. In meinen Augen ein kleiner Geheimtipp, über den ich auch nur durch Zufall gestolpert bin.

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Oliver Blackburn 2000er female nudity


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TEUFELSKREIS ALPHA


TEUFELSKREIS ALPHA TEUFELSKREIS ALPHA (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: The Fury | USA 1978 | Regie: Brian De Palma)


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Wegen seiner telekinetischen Begabung wurde Robin Sandza (Andrew Stevens) im Auftrag des skrupellosen Geheimdienst-Leiters Childress (John Cassavetes) entführt. Seit diesem Zeitpunkt versucht Robins Vater Peter Sandza (Kirk Douglas) verzweifelt, den Aufenthaltsort seines Sohnes herauszufinden und diesen aus den Händen seiner Entführer zu befreien. Mit Hilfe der ebenfalls telekinetisch begabten Teenagerin Gillian (Amy Irving) scheint Peter Sandza seinem Ziel nun langsam näher zu kommen...

Nach dem zwei Jahre zuvor inszenierten Carrie wandte sich Regisseur Brian De Palma mit Teufelskreis Alpha abermals dem Thema der Paranormalität zu. Auch hier geht es um einen telekinetisch veranlagten Teenager, allerdings ist Teufelskreis Alpha kein Psycho- bzw. Horrordrama geworden, sondern ein lupenreiner Actionthriller. Die Suche von Kirk Douglas nach seinem entführten Sohn ist - De Palma-typisch - wieder mal ein visueller Augenschmaus, wenngleich der Streifen insgesamt betrachtet deutlich geradliniger ausgefallen ist als manch anderes Werk dieses Ausnahmeregisseurs und gar nicht so viele technische Spielereien verwendet worden sind (auf Split-Screen-Aufnahmen wurde beispielsweise komplett verzichtet). Vor allem Spannung wird in Teufelskreis Alpha großgeschrieben und davon gibt es in dem Film tatsächlich jede Menge. Der Streifen ist ein echter Nailbiter, insbesondere die mehrminütige Slow-Motion-Sequenz zum Ende hin ist an Spannung und Atmosphäre fast nicht mehr zu überbieten und das Finale des Streifens ist ein absoluter Hammer und liefert - im wahrsten Sinne des Wortes - einen explosiven Knalleffekt vom Feinsten. Auf Brian De Palma ist einfach Verlass.

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Brian De Palma Kirk Douglas Amy Irving John Cassavetes Daryl Hannah 1970er Rache


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I SPIT ON YOUR GRAVE


I SPIT ON YOUR GRAVE I SPIT ON YOUR GRAVE (Blu-ray: Anchor Bay, Australien)
(OT: I Spit on Your Grave | USA 2010 | Regie: Steven R. Monroe)


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Eigentlich wollte die Autorin Jennifer Hills (Sarah Butler) nur in einem einsam im Wald gelegenen Holzhaus in Ruhe an ihrem neuen Roman arbeiten. Doch eine Gruppe wild gewordener Rednecks (u.a. Jeff Branson) und der lokale Sheriff (Andrew Howard) machen Jennifer einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Die junge Frau wird von ihnen überfallen, gedemütigt, vergewaltigt und dem scheinbar sicheren Tod überlassen. Doch Jennifer überlebt und hat fortan nur noch einen Gedanken: Rache an ihren Peinigern zu nehmen...

Meir Zarchis Original aus dem Jahr 1978 stellt für mich neben Cravens The Last House on the Left den absoluten Höhepunkt des Terror- bzw. Shocksploitation-Films der 70er Jahre dar. Wenn dann solche persönlichen Lieblinge neu aufgelegt werden, steht man diesen Neuauflagen wohl verständlicherweise ebenso skeptisch wie neugierig gegenüber. Aber da mir auch schon das Remake von The Last House on the Left ausgesprochen gut gefallen hat und zusätzlich Zarchi selbst als ausführender Produzent an der Produktion der Neuauflage seines alten Klassikers beteiligt war, hatte ich schon relativ große Hoffnungen an den Film. Und diese wurden auch nicht enttäuscht. I Spit on Your Grave 2010 ist eine mehr als gelungene Neuinterpretation des alten Stoffes. Natürlich erreicht auch dieses Remake nicht ganz die Rohheit und die extreme Intensität des Originals - aber er kommt verdammt nahe ran. Definitiv kein Film zur einfachen Unterhaltung und für zartbesaitete Gemüter. Ein Film, der weh tut, mit einer solchen Brutalität, dass man nicht nur einmal geneigt ist, einfach nur wegzusehen. Wenn es überhaupt etwas an dem Streifen auszusetzen gibt, dann in meinen Augen die Tatsache, dass der Rache-Part des Opfers zu cool und abgeklärt rüberkommt. Da nahm man Camille Keaton im Original die Rolle des gebrochenen und desillusionierten Racheengels eher ab als nun Sarah Butler im Remake. Das ist aber auch die einzige Schwäche eines sonst richtig guten Streifens. Schön, dass das Exploitation-Kino auch durch solche Remakes weiterhin am Leben gehalten wird.

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Torture Porn Steven R. Monroe 2010er female nudity Remake Shocksploitation Rache





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