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One Night Stands und wahre Liebe


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SAW V


SAW V SAW V (Blu-ray: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Saw V | Kanada/USA 2008 | Regie: David Hackl)


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Die vom mittlerweile verstorbenen Jigsaw (Tobin Bell) gestarteten Spiele werden nun von Detective Hoffmann (Costas Mandylor) weitergeführt. Während er eine Gruppe von fünf Menschen auf einen neuen, tödlichen Parcours schickt, muss er gleichzeitig alles daran setzen, dass ihm der ermittelnde Agent Strahm (Scott Patterson) nicht auf die Schliche kommt...

Sonderlich viel gibt es zum fünften Teil der Saw-Reihe eigentlich gar nicht zu sagen oder zu schreiben. Denn so wie sich der Aufbau jedes einzelnen Films fast schon gebetsmühlenartig wiederholt, so wiederholen sich im Endeffekt auch die Eindrücke zu den einzelnen Filmen. Auch Teil 5 setzt die Kenntnis der vorherigen Filme fast schon zwingend voraus, arbeitet wieder viel mit Rückblenden und schickt erneut eine Reihe von Menschen in ein neues Spiel mit wieder mal durchaus "kreativen" Fallen und einem beachtlichen Gore- und Ekelfaktor. Der Streifen ist auch nicht besser oder schlechter als die beiden unmittelbaren Vorgänger und der Eindruck der qualitativen Stagnation der Reihe ist allgegenwärtig. Zudem wirkt mir dieses ganze Storykonstrukt mittlerweile doch etwas zu bemüht.

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Julie Benz Betsy Russell Tobin Bell David Hackl 2000er Rache Sequel Torture Porn


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KILL, BABY… KILL!


KILL, BABY… KILL! KILL, BABY… KILL! (DVD: Anchor Bay, USA)
(OT: Operazione paura | Italien 1966 | Regie: Mario Bava)


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Mysteriöse Todesfälle führen den Arzt Dr. Paul Eswai (Giacomo Rossi-Stuart) in ein kleines Dorf. Er soll versuchen, eine logische Erklärung für die Todesfälle zu finden. Doch je näher er diese untersucht, desto mehr kommt er zu der Überzeugung, dass die abergläubischen Dorfbewohner mit ihrer Theorie, dass der Geist eines toten Mädchens für das Unheil verantwortlich ist, durchaus richtig liegen könnten...

Wow, was für ein Erlebnis. Im Bereich des Gothic Horror bürgt der Name Mario Bava ja sowieso für eine unglaubliche Qualität, aber Kill, Baby... Kill! dürfte in diesem Bereich vielleicht sogar sein absolutes Meisterwerk darstellen. Ganz offensichtlich von diversen Hammer-Produktionen inspiriert, entführt Bava den Zuschauer in ein abgelegenes Dorf und nimmt ihn mit auf einen richtiggehenden Trip. Was für ein visuelles Glanzstück. Da könnte man sich unzählige Einstellungen einrahmen und an die Wand hängen. Dazu eine unglaublich intensive Atmosphäre und ein wirklich extrem hoher Gruselfaktor. Verdammt noch mal, ist der Film "scary" geraten, und spannend, und einfach nur wunderschön anzusehen. Klasse!

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Mario Bava 1960er female nudity


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SAW IV


SAW IV SAW IV (DVD: Lionsgate, USA)
(OT: Saw IV | Kanada/USA 2007 | Regie: Darren Lynn Bousman)


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Obwohl Jigsaw (Tobin Bell) tot ist, gehen dessen Spielchen munter weiter. Opfer ist dieses Mal Lt. Rigg (Lyriq Bent), ein Kollege des von Jigsaw entführten Detective Matthews (Donnie Wahlberg), der einen ausgeklügelten Parcours überwinden muss um das Leben von Matthews zu retten...

So, allerspätestens mit diesem Teil verabschieden sich die Macher gänzlich vom Gelegenheitsseher und wenden sich ausschließlich an die Fans der Reihe. Denn wer die ersten drei Teile nicht gesehen hat, wird hier definitiv nur noch Bahnhof verstehen und insbesondere den mittlerweile ja schon obligatorischen Twist am Ende überhaupt nicht verstehen können. Der von Tobin Bell verkörperte Jigsaw ist zwar mittlerweile über den Jordan gegangen, dessen Spielchen werden aber trotzdem munter fortgeführt und auch Tobin Bell ist in diversen Rückblenden, die weiteres Licht ins Dunkel der Reihe bringen sollen, wieder mit von der Partie. Vom Grundprinzip unterscheidet sich dieser Film in keinster Weise von den Vorgängern. Wieder muss ein ausgewähltes Opfer bestimmte Aufgaben bewältigen, die ihm so einiges abverlangen. Die Fallen sind wieder durchaus einfallsreich geraten und über fehlendes Ekelpotential kann man sich sicher auch nicht beschweren. Qualitativ stagniert die Reihe mittlerweile auf solidem Unterhaltungsniveau. Das Gezeigte reißt einen definitiv nicht mehr wirklich vom Hocker, Langeweile kommt aber glücklicherweise auch zu keinem Zeitpunkt auf.

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Darren Lynn Bousman Tobin Bell Betsy Russell Dina Meyer 2000er Rache Sequel Torture Porn


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FRANKENFISH


FRANKENFISH FRANKENFISH (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Frankenfish | USA 2004 | Regie: Mark A.Z. Dippé)


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Als eine schrecklich entstellte Leiche in den Sümpfen von Louisiana aufgefunden wird, soll der Mediziner Sam Rivers (Tory Kittles) gemeinsam mit der Biologin Mary Callahan (China Chow) der Todesursache auf den Grund gehen. Gemeinsam reisen sie in das Sumpfgebiet um mit der Familie des Verstorbenen zu sprechen und sehen sich schon bald einer äußerst gefährlichen Bedrohung ausgesetzt...

Frankenfish macht überraschenderweise richtig viel Spaß. Hatte zwar zuvor schon viel Gutes über den Streifen gehört, konnte mir aber nicht vorstellen, dass er tatsächlich so unterhaltsam ausfallen würde. Natürlich ist da jede Menge trashiges Potential vorhanden, welches man einfach mögen muss, um seinen Spaß haben zu können. Und natürlich muss man auch gewisse Abstriche machen - insbesondere die Effekte sehen jetzt nicht immer sonderlich gut aus, aber schließlich ist Frankenfish ja auch nur eine TV-Produktion für den amerikanischen Sci-Fi-Channel und kein Kinofilm. Über fehlende Spannung kann man sich allerdings genauso wenig beklagen wie über fehlende Härten. Denn teilweise geht's in Frankenfish tatsächlich erfreulich derb zur Sache. Für einen geselligen Abend mit ein paar Freunden, dem einen oder anderen kalten Bier und ein paar Knabbereien eignet sich der Streifen auf jeden Fall ganz vorzüglich.

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Mark A.Z. Dippé 2000er female nudity Tierhorror


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DER WEISSE HAI


DER WEISSE HAI :love: DER WEISSE HAI :love: (DVD: Columbia TriStar/Universal, Deutschland)
(OT: Jaws | USA 1975 | Regie: Steven Spielberg)


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Der plötzliche Tod einer Schwimmerin kurz vor Beginn der Feriensaison im kleinen Badeort Amity ruft Polizeichef Brody (Roy Scheider) auf den Plan. Alles deutet auf einen Angriff durch einen Hai hin und Brody verlangt aus diesem Grund, dass Strand und Meer für die Öffentlichkeit gesperrt werden bis die Angelegenheit geklärt ist. Doch Bürgermeister Vaughn (Murray Hamilton) widersetzt sich Brodys Ratschlägen und spielt die Sache herunter. Nicht ahnend, dass er dadurch eine regelrechte Katastrophe auslösen wird...

Die Geburt des Blockbuster- und Event-Kinos. Nach vielen Jahren war das für mich das erste Wiedersehen mit Spielbergs Der weiße Hai. Ich hab den Streifen zuvor tatsächlich nur ein einziges Mal und auch erst relativ spät gesehen (irgendwann Mitte der 90er Jahre), die damalige Sichtung hat mich aber so sehr begeistert, dass es der Film auf Anhieb in die Liste der Lieblingsfilme geschafft hat und warum ich ihn mir nun erst jetzt wieder mal angesehen habe, kann ich mir selbst nicht erklären. Das Prädikat "Lieblingsfilm" kann ich ihm nach dieser zweiten Sichtung nun definitiv guten Gewissens verleihen. Der weiße Hai ist einfach nur perfekt und ich finde bei diesem Film nicht eine Kleinigkeit, die ich zu bemängeln hätte. Story, Besetzung, Unterhaltungswerte, Musik, Effekte - hier passt einfach alles. Übergroßes Kino. Ein Film für die Ewigkeit. Bis zur nächsten Sichtung dürfen definitiv nicht wieder über 10 Jahre ins Land gehen.

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Steven Spielberg Roy Scheider Richard Dreyfuss 1970er Oscar Winner Oscar Nominee female nudity Tierhorror


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SAW III


SAW III SAW III (DVD: Lionsgate/Maple, Kanada)
(OT: Saw III | Kanada/USA 2006 | Regie: Darren Lynn Bousman)


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Jigsaw (Tobin Bell) ist spurlos verschwunden und während die Polizei verzweifelt nach ihm fahndet, bereitet der schwerkranke Killer schon wieder ein neues Spiel vor. Die Ärztin Doktor Lynn Denlon (Bahar Soomekh) wird gekidnappt und muss Jigsaw so lange am Leben halten, bis Jigsaws neuestes Opfer Jeff (Angus Macfadyen) seine ihm gestellten Aufgaben bestanden hatte. Sollte Jigsaw vor Ablauf des Spiels sterben, ist auch Lynn dem Tode geweiht...

Langsam wird's wirklich heftig. Regisseur Darren Lynn Bousman - bereits für den zweiten Teil verantwortlich - suhlt sich im dritten Film der Reihe förmlich in Gewalttätig- und Geschmacklosigkeiten. Eine echte Spannungskurve ist praktisch nicht mehr zu erkennen, dafür gibt es fiese Fallen am laufenden Band - über fehlende "Kreativität" bei den Kills kann man sich wahrlich nicht beklagen - und am Ende natürlich den mittlerweile schon obligatorischen Plottwist. Was ich von dem Film letztendlich halten soll, weiß ich selbst nicht so genau. Bousman lotet definitiv die Grenzen des Zeigbaren aus und schert sich einen Dreck um den Gelegenheitszuschauer. Der Film ist definitiv nur noch für die zahlreichen Fans der Reihe gedacht, denn man muss tatsächlich die ersten zwei Teile der Reihe kennen, um alle Zusammenhänge zuordnen zu können. Mir persönlich fehlt es mittlerweile an der nötigen Grundspannung, zum Austesten der eigenen Ekelgrenzen ist Saw III allerdings bestens geeignet. Ich möchte den Film mal als "solide Unterhaltung" bezeichnen, wenn man das überhaupt noch "Unterhaltung" nennen kann und darf. Ach ja, das wirklich grandiose Setdesign des Films möchte ich abschließend auch noch gerne erwähnen.

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SAW II


SAW II SAW II (DVD: Lionsgate/Maple, Kanada)
(OT: Saw II | Kanada/USA 2005 | Regie: Darren Lynn Bousman)


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Jigsaw (Tobin Bell) ist zurück und sperrt acht Menschen in ein mit Fallen gespicktes Haus um erneut eines seiner tödlichen Spiele zu spielen. Unter ihnen befindet sich Amanda (Shawnee Smith), die schon einmal das Opfer von Jigsaws Spielen gewesen ist und der junge Daniel (Erik Knudsen), Sohn des ermittelnden Polizisten Eric Matthews (Donnie Wahlberg). Der setzt natürlich alles daran, seinen Sohn aus Jigsaws Klauen zu befreien...

So, weiter geht's mit der Saw-Reihe. Während der erste Teil mehr auf Spannung gesetzt hat und bei weitem nicht so hart war, wie man - den Ruf der kompletten Reihe im Hinterkopf - glauben könnte, zieht die Fortsetzung die Härteschraube schon gehörig an. Hier geht es tatsächlich vornehmlich nur noch um die Fallen von Jigsaw und Spannung zieht der Streifen vor allem aus der Frage, welche Gemeinheiten wohl noch auf die Eingeschlossenen warten könnten. Am Ende des Films gibt es dann wieder einen netten Plottwist, zudem ist es sicher nicht von Nachteil, wenn man Teil 1 kurz zuvor gesehen hat. Verschiedene Rückblenden und Handlungsaspekte machen nämlich nur mit Kenntnis des ersten Teils richtig Sinn. Alles in allem hat mir auch der zweite Teil ziemlich gut gefallen, wenn er auch nicht ganz an die Qualitäten des Vorgängers herankommt. Dazu fehlt es dem Film einfach an der nötigen Spannung.

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Tobin Bell Darren Lynn Bousman Dina Meyer 2000er Rache Sequel Torture Porn


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DIE TEUFELSWOLKE VON MONTEVILLE


DIE TEUFELSWOLKE VON MONTEVILLE DIE TEUFELSWOLKE VON MONTEVILLE (DVD: Anolis, Deutschland)
(OT: The Trollenberg Terror | Großbritannien 1958 | Regie: Quentin Lawrence)


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Eine unheimliche Wolke sorgt in der kleinen, in den Schweizer Alpen gelegenen Ortschaft Trollenberg für Angst und Schrecken. Bergsteiger verschwinden scheinbar spurlos und wenn überhaupt, wird lediglich der kopflose Leichnam der Vermissten gefunden. Der US-Wissenschaftler Alan Brooks (Forrest Tucker) und die telepathisch veranlagte Anne Pilgrim (Janet Munro) versuchen, die Mitarbeiter des ansässigen Forschungsinstituts bei der Untersuchung der Wolke zu unterstützen und so die mysteriösen Todesfälle aufzuklären...

Die 50er Jahre waren ja die absolute Hochzeit des Paranoia-Kinos, welches nicht wenige Monster, Aliens, usw. auf die Zuschauer losgelassen hat. Nicht nur in den USA wurden Filme dieser Art fast wie am Fließband gedreht, auch aus Großbritannien stammt der eine oder andere äußerst sehenswerte Genrevertreter. Einer dieser Streifen ist Die Teufelswolke von Monteville, der John Carpenter zu seinem späteren Meisterstück The Fog inspiriert hat. Bei Filmen dieser Art und aus der damaligen Zeit schreit man aus heutiger Sicht ja gerne laut das Wörtchen "Trash" und genießt die cineastischen Wundertüten dann auch aus der entsprechenden, scheinbar überlegenen Perspektive. Ich nehme mich da selbst keineswegs aus. Vom typischen 50er-Jahre-SF-Trash ist Die Teufelswolke von Monteville in meinen Augen jedoch ein gutes Stück entfernt. Die schauspielerischen Leistungen sind absolut gelungen, die erzeugte Atmosphäre wirkt bedrohlich und kommt schön gruselig rüber und die Monster sind - für damalige Produktionsstandards - ziemlich beeindruckend und richtig schön "creepy" geraten. Da rauschten schon weitaus schlechter gemachte Monster über den heimischen Bildschirm. Ich fühlte mich bestens unterhalten und spreche für Genrefreunde eine glasklare Empfehlung aus.

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Quentin Lawrence 1950er Alien


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GALAXY OF TERROR


GALAXY OF TERROR GALAXY OF TERROR (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Galaxy of Terror | USA 1981 | Regie: Bruce D. Clark)


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Gestrandet auf einem fernen Planeten, muss sich die Besatzung eines Raumschiffes mit scheinbar nicht erklärbaren Gefahren auseinandersetzen. Ein Crewmitglied nach dem anderen kommt unter mysteriösen Umständen ums Leben...

Ganz vorzügliches Alien-Ripoff aus der Corman-Schmiede. Eine gehörige Portion Spannung, gelungene Effekte, eine bedrohliche und düstere Atmosphäre und ein paar wirklich herrliche Schauwerte (Stichwort u.a.: Alien-Vergewaltigung) machen aus Galaxy of Terror einen absolut sehenswerten und verdammt unterhaltsamen Mix aus Science Fiction, Action, Horror und Mystery. Auf Schauspielerseite gibt es mit Edward Albert, Ray Walston, Zalman King, Robert Englund und Sid Haig das eine oder andere (Genre-)Schwergewicht zu bewundern und für das Production Design zeichnete kein geringerer als James Cameron verantwortlich. Wer also schon immer mal wissen wollte, wo Camerons futuristische Welten aus The Terminator und Aliens ihren Ursprung hatten, sollte sich mal diesen Streifen hier ansehen. Galaxy of Terror nimmt die Optik dieser beiden Filme praktisch vorweg und ist somit nicht nur "billiges" Ripoff eines Klassikers, sondern auch Vorbild zweier weiterer Großtaten des phantastischen Films.

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Bruce D. Clark Robert Englund Sid Haig 1980er female nudity Nahe Zukunft Alien New World Pictures


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SAW


SAW SAW (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Saw | Australien/USA 2004 | Regie: James Wan)


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Zwei Männer (Leigh Whannell und Cary Elwes) wachen angekettet in einem versifften und heruntergekommenen Baderaum auf. Sie sind die Opfer eines offensichtlich verrückten Killers, der ein teuflisches Spiel mit den beiden treiben möchte...

Man will ja auch irgendwie mitreden können. Aus diesem Grund werde ich mir nun mal die Saw-Reihe zu Gemüte führen. Teil 1 hatte ich damals kurz nach seinem Erscheinen gesehen und für gut befunden. Die darauffolgenden Filme zwar immer schön in die Sammlung integriert, aber bis heute nicht angesehen. Der Start nun mit einer Neusichtung des ersten Teils und ich war doch überrascht, wie wenig ich mich an die Geschehnisse im Film zurückerinnern konnte. Lediglich der letzte Plottwist ist im Gedächtnis geblieben. Wie es zu diesem letztendlich kommen sollte, hätte ich während der Sichtung aber nicht mehr sagen können. Aus diesem Grund war nun auch diese Zweitsichtung von Saw für mich eine äußerst spannende Angelegenheit. Natürlich wirken die diversen Plottwists teilweise etwas arg unglaubwürdig und konstruiert, bei einem Horror-Film muss man über solche Unzulänglichkeiten aber einfach hinwegsehen können. Ansonsten hätte man mit dem Genre wohl prinzipiell wenig Freude. Ich halte den Auftaktfilm zur Reihe auch heute noch für einen richtig guten Genrevertreter. Ob der ganze - sowohl positive als auch negative - Hype um den Film bzw. die Reihe gerechtfertigt ist, wage ich allerdings zu bezweifeln. Und so übermäßig brutal, gewalttätig, sadistisch usw. ist zumindest Teil 1 der Reihe übrigens auch nicht geraten.

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Danny Glover Dina Meyer Tobin Bell James Wan 2000er car chase Rache Torture Porn


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JENNIFER'S BODY


JENNIFER'S BODY JENNIFER'S BODY (Blu-ray: 20th Century Fox, Großbritannien)
(OT: Jennifer's Body | USA 2009 | Regie: Karyn Kusama)


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Jennifer (Megan Fox) und Needy (Amanda Seyfried) sind schon seit frühester Kindheit beste Freundinnen. Ein gemeinsamer Konzertbesuch hat für die Beziehung der beiden Teenager jedoch fatale Folgen...

Auch wieder ein Film, der praktisch überall in der Luft zerrissen wurde. Und auch hier stellt sich mir die Frage: Warum eigentlich? Hat auch nur einer der Kritiker ernsthaft etwas anderes erwartet als das, was er letztendlich zu sehen bekommen hat? Wenn ja, dann liegt hier in meinen Augen ein deutlicher Fall von Realitätsverlust vor. Fast so, als ob sich ein Death-Metal-Fan über ein neues Hip-Hop-Album beschweren würde. Der hätte doch gleich wissen müssen, dass er mit dieser Musik nichts anfangen kann.
Jennifer's Body ist eine kurzweilige, auf ein jüngeres Publikum zugeschnittene Mischung aus Teeniekomödie und Horrorfilm, mit einer wieder mal extrem scharfen Megan Fox als männermordenden Vamp, einer ganz vorzüglich aufgelegten Amanda Seyfried in der eigentlichen Hauptrolle als deren Freundin Needy, ein paar netten Effekten, ein bisschen Spannung, ein bisschen Erotik und einer gehörigen Portion Dialogwitz (allein das Wikipedia-Zitat ist ja wohl ein absoluter Brüller). Nicht mehr, aber ganz sicher auch nicht weniger. Wer sich an den vielleicht manchmal zu konstruiert wirkenden Dialogen stören sollte - meinetwegen, aber das Drehbuch stammt aus der Feder von Diablo Cody und jeder, der den - meines Erachtens - großartigen Juno gesehen hat, sollte wissen, was ihn dialogtechnisch erwartet. Keine Ahnung, ob die von mir angesehene Unrated-Fassung - welche nach Aussage von Regisseurin Kusama ihren Extended Director's Cut des Films darstellt - mit ihren knapp 70 Abweichungen von der Kinofassung aus Jennifer's Body einen komplett anderen Film macht und sich die ganze Kritik nur auf die mir unbekannte Kinofassung bezieht. Das mag ich nicht zu beurteilen und die Wahrscheinlichkeit, dass ich mir jemals die ebenfalls auf der Blu-ray enthaltene Theatrical Version des Streifens ansehe, dürfte gegen Null gehen. Sollte dies allerdings nicht der Fall sein, kann ich das ganze Gebashe gegen diesen Streifen beim besten Willen nicht nachvollziehen. Ich fühlte mich ganz hervorragend unterhalten.

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Karyn Kusama Megan Fox Amanda Seyfried Adam Brody 2000er Femme fatale


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EBOLA SYNDROME


EBOLA SYNDROME EBOLA SYNDROME (DVD: Discotek Media, USA)
(OT: Yi boh lai beng duk | Hongkong 1996 | Regie: Herman Yau)


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Der Restaurantangestellte Kai (Anthony Wong) flüchtet - nachdem er seinen Chef und dessen Frau bestialisch ermordet hat - aus Hongkong nach Südafrika um dort unterzutauchen. Dem Restaurant-Business bleibt Kai treu und arbeitet fortan in Südafrika als Bedienung. Als er gemeinsam mit seinem neuen Chef in einem abgelegenen Dorf eine Fleischlieferung abholen soll, vergewaltigt Kai aus Langeweile eine Eingeborene und steckt sich dabei mit dem Ebola Virus an...

Hossa, ein komplett überdrehter Exploiter aus Hongkong. Regisseur Herman Yau, der ja schon für den ziemlich geschmacklosen The Untold Story verantwortlich zeichnete, hebelt auch in Ebola Syndrome sämtliche Grenzen des guten Geschmacks aus. Anthony Wong in der Hauptrolle des schmierigen Kai San läuft über die komplette Laufzeit von knapp 100 Minuten Amok und tritt jegliche Art der "political correctness" regelrecht mit Füßen. Einer dieser Filme, die bestens dazu geeignet sind, unbedarfte Zuschauer bis aufs Mark zu schockieren. Da dürfte bereits die Anfangssequenz genügen, in der Kai San mit der Frau seines Bosses schläft, von diesem erwischt, geprügelt und auf übelste Weise erniedrigt wird und dann in einem unnachahmlichen Gewaltausbruch sich seiner Haut zu wehren beginnt und die komplette Familie auslöscht. Und das ist nur der Anfang eines schier unglaublichen Films, der am Ende in einem schon fast irrsinnig zu nennenden Finale gipfelt. Zeitweise war das sogar mir schon etwas zu sehr "over the top". Und dabei ist das ganze ja eigentlich "nur" eine rabenschwarze Komödie.

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Herman Yau Anthony Wong 1990er Shocksploitation Afrika female nudity


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P2 - SCHREIE IM PARKHAUS


P2 - SCHREIE IM PARKHAUS P2 - SCHREIE IM PARKHAUS (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: P2 | USA 2007 | Regie: Franck Khalfoun)


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Selbst am Weihnachtsabend verlässt die pflichtbewusste Angela (Rachel Nichols) als Letzte das Büro. In der Tiefgarage angelangt muss sie jedoch feststellen, dass ihr Auto nicht mehr anspringt. Angela sitzt fest und wendet sich in ihrer Not an den Parkwächter Thomas (Wes Bentley), nicht ahnend, dass dieser für ihre Misere verantwortlich ist...

Ganz netter Beitrag zur aktuellen Horrorwelle. P2 erfüllt praktisch alle Erwartungen - sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht. Die Hauptfiguren könnten gar nicht klischeehafter bezeichnet sein und die Aktionen des Opfers auf der Flucht vor dem Peiniger sind - ganz horrorfilmtypisch - größtenteils einfach nur bescheuert. Auf der anderen Seite überzeugt Khalfouns Film aber auch mit einem nicht zu verachtenden Maß an Spannung und einigen herrlich derben Härten und Gewaltspitzen. Gefahr aufkommender Langeweile bestand während der kompletten Laufzeit eigentlich in keinster Weise und das ist für Filme dieser Art ja definitiv ein Qualitätsmerkmal. Ich hab in den letzten Jahren schon weitaus schwächere Genrebeiträge gesehen und spreche aus diesem Grund für P2 eine vorsichtige Empfehlung aus. Wer über die klischeehaften Charaktere und Aktionen derselben hinwegsehen kann, wird mit einem äußerst unterhaltsamen "Nailbiter" belohnt.

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Franck Khalfoun 2000er car chase New York


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FRANKENSTEINS UNGEHEUER


FRANKENSTEINS UNGEHEUER FRANKENSTEINS UNGEHEUER (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: The Evil of Frankenstein | Großbritannien 1964 | Regie: Freddie Francis)


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Baron Frankenstein (Peter Cushing) ist - nachdem sein Labor von einem Priester zerstört wurde - mal wieder auf der Flucht und zieht sich gemeinsam mit seinem Assistenten Hans (Sandor Elès) auf sein altes Schloss nach Karlsbad zurück. Dort muss er feststellen, dass praktisch sein ganzes Hab und Gut vom raffgierigen Bürgermeister (David Hutcheson) beschlagnahmt wurde und entdeckt außerdem, sehr zu seiner Überraschung, dass die von ihm einst geschaffene Kreatur (Kiwi Kingston) hoch in den Bergen und praktisch unversehrt im Eis eingefroren wurde...

6 Jahre nach Teil 2 kam mit Frankensteins Ungeheuer im Jahr 1964 der dritte Film der von den britischen Hammer Studios produzierten Reihe in die Kinos. Regie führte dieses Mal Freddie Francis und nicht mehr Terence Fisher. Der Qualität des Streifens hat das nicht im Geringsten geschadet. Auch Frankensteins Ungeheuer kann mit den typischen Markenzeichen der Hammer-Produktionen punkten, sprich: Settings und Atmosphäre passen wie die Faust aufs Auge. Baron Frankenstein kehrt in sein altes, verwahrlostes Schloss zurück, findet kurze Zeit später in einer Berghöhle seine erste Kreatur - eingefroren im Eis - wieder und macht sich erneut an die Arbeit. Die Maske des Monsters ist dabei richtig schön gruselig geworden und die Helfershelfer des Barons bestehen aus teils ziemlich skurrilen Figuren. Frankensteins Ungeheuer hat tatsächlich so einiges zu bieten und überrascht stellenweise sogar mit ziemlich schwarz-humorigen Momenten und einem gesunden Schuss wehmütiger, fast melancholischer Stimmung. Ich bin jetzt schon auf die Weiterführung der Reihe mit Frankenstein schuf ein Weib - wieder von Regisseur Terence Fisher - gespannt und hoffe sehr, dass der Frankenstein-Reihe das Schicksal der Dracula-Reihe von Hammer erspart bleibt. Bei der konnte man ab dem vierten Film ja leider doch einen deutlichen Qualitätsabfall feststellen.

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Peter Cushing Freddie Francis 1960er Sequel Hammer Film


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THE LAST HOUSE ON THE LEFT (Extended Cut)


THE LAST HOUSE ON THE LEFT (Extended Cut) THE LAST HOUSE ON THE LEFT (Extended Cut) (Blu-ray: Universal, Großbritannien)
(OT: The Last House on the Left | USA 2009 | Regie: Dennis Iliadis)


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Als die beiden Freundinnen Mari (Sara Paxton) und Paige (Martha MacIsaac) dem schüchternen Justin (Spencer Treat Clark) mit der Aussicht auf einen Joint in ein Motelzimmer folgen, hätten sie nicht gedacht, dass kurz darauf ihre komplette Welt zusammenbricht. Die Mädchen geraten in die Hände von Justins Vater, des brutalen Krug (Garrett Dillahunt), und seiner Bande...

An die Horrorfilm-Remake-Welle der letzten Jahre habe ich mich mittlerweile schon gewöhnt und so skeptisch wie manch andere Genrefans stehe ich den vielen Neuinterpretationen ja sowieso nicht gegenüber. Da wechseln sich Licht und Schatten ab und nicht wenige der viel beschimpften Filme haben mir sogar richtig gut gefallen. Wenn dann aber plötzlich einer der persönlichen Lieblinge eine Neuauflage erfährt, kommt auch bei mir eine gewisse Skepsis auf. Cravens The Last House on the Left halte ich für einen der großartigsten Terrorfilme aller Zeiten und ob es gelingen würde, den adäquat in die Neuzeit zu transportieren, wagte ich doch zu bezweifeln. Unberechtigterweise, wie sich nun herausgestellt hat. Denn die Neuauflage aus dem Jahr 2009 ist ein richtig guter Film geworden. Regisseur Dennis Iliadis unternimmt erst gar nicht den Versuch, die dreckige und rohe Atmosphäre des Originals zu kopieren und er unternimmt auch keinen Versuch, die Rolle des Krug mit einer zweitklassigen David-Hess-Kopie zu besetzen. Das wäre wohl sowieso nicht gelungen. Stattdessen orientiert er sich lose an der Vorlage - die ja letztendlich auch nur ein Remake von Bergmans Die Jungfrauenquelle war - und erzählt die Geschichte auf seine eigene Art und Weise. Und die kann sich wirklich sehen lassen. War Cravens Film in erster Linie abstoßend und schockierend, so ist Iliadis' Variante vor allem richtig schön spannend geraten und mit einigen wirklich derben Härten ausgestattet. Kein Wunder, dass dem Streifen in der ungekürzten Fassung eine FSK-Freigabe verwehrt geblieben ist. Auch die Schauspieler können größtenteils überzeugen; insbesondere Riki Lindhome in der Rolle der Sadie spielt ihren Part herrlich schön böse. Wenn es etwas an dem Film auszusetzen gibt, dann ist es der "final kill", der mir dann doch etwas zu übertrieben vorkam und ich bin froh, dass Iliadis solche Sperenzchen nicht schon zu früheren Zeitpunkten im Film platziert hat.

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Dennis Iliadis 2000er female nudity Rache Remake Torture Porn Shocksploitation


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BLIND WOMAN'S CURSE


BLIND WOMAN'S CURSE BLIND WOMAN'S CURSE (DVD: Discotek Media, USA)
(OT: Kaidan nobori ryû | Japan 1970 | Regie: Teruo Ishii)


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Akemi (Meiko Kaji), Anführerin eines Yakuza-Clans, hat alle Hände voll zu tun um einen rivalisierenden Clan davon abzuhalten, ihren Clan zu vernichten. Im ganzen Trubel taucht wie aus dem Nichts auch noch eine mysteriöse, blinde Schwertkämpferin (Hoki Tokuda) auf, die mit Akemi noch eine offene Rechnung zu begleichen hat...

Exploitation aus Japan hat mich bisher noch selten enttäuscht. Blind Woman's Curse von Regisseur Teruo Ishii war nun aber leider nicht wirklich überzeugend. Der Mix aus Samurai-, Yakuza-, Mystery- und Horrorfilmelementen wirkte auf mich größtenteils ziemlich unausgegoren und sonderlich fesseln konnte die Story in meinen Augen auch nicht. Zudem hätte ich mir ein bisschen mehr Screentime der Hauptdarstellerin gewünscht. Meiko Kaji - hier in einer ihrer frühen Rollen und noch vor Lady Snowblood- bzw. Female Prisoner-Ehren - geht in dem ganzen Wust fast ein bisschen unter. Schade drum. Ein wenig entschädigen konnte dann allerdings das komplett abgedrehte Finale, in dem es ordentlich zur Sache ging und in dem dann auch einige äußerst nette Blutfontänen-Effekte zu sehen waren.

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female nudity 1970er Meiko Kaji Teruo Ishii Nikkatsu Rache


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DIE 120 TAGE VON SODOM


DIE 120 TAGE VON SODOM DIE 120 TAGE VON SODOM (DVD: Legend/Universum, Deutschland)
(OT: Salò o le 120 giornate di Sodoma | Frankreich/Italien 1975 | Regie: Pier Paolo Pasolini)


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Italien, 1944. Eine Gruppe wohlhabender Faschisten lässt verschiedene junge Frauen und Männer kidnappen und auf ein abgelegenes Schloss bringen. Dort müssen die Opfer zur Erfüllung der perversen Phantasien ihrer Peiniger herhalten...

Manche Filme will man sich eigentlich gar nicht ansehen. So ging es mir schon immer mit Die 120 Tage von Sodom. Aber letztendlich hat dann nach vielen Jahren doch die Neugier gesiegt und ich habe nun auch diese filmische Bildungslücke schließen können. Und ja, ich fand den Streifen tatsächlich so schockierend und abstoßend wie vielerorts zu lesen ist. Und doch hat er mich aufgrund seiner unglaublichen Kompromisslosigkeit dem Zuschauer gegenüber in gewisser Weise auch fasziniert. Ob ich ihn mir jemals wieder anschauen werde, wage ich allerdings zu bezweifeln. Dafür war mir die Erfahrung der Sichtung dann doch zu unangenehm. Konnte ich die Zyklen der Demütigungen und der extremen sexuellen Praktiken mit einer gehörigen Portion Ekelgefühl gerade noch so über mich ergehen lassen, empfand ich die Foltersequenzen am Ende des Films - in die der Zuschauer praktisch als Voyeur durch das Fernglas hineingezogen wird - als schier unerträglich. Ich gehe mal davon aus, dass Pasolini mit seinem Film einfach nur auf drastische Art und Weise zeigen wollte, wozu die Bestie Mensch fähig ist - das hat er definitiv eindrucksvoll geschafft. Aus dem Kopf verbannen - auch wenn man es sich vielleicht wünschen würde - kann man diesen Film wohl nicht mehr so schnell.

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Pier Paolo Pasolini 1970er female nudity 40er Jahre 2. Weltkrieg


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BOARDINGHOUSE


BOARDINGHOUSE :deepshit: BOARDINGHOUSE :deepshit: (DVD: CMV Laservision, Deutschland)
(OT: Boardinghouse | USA 1982 | Regie: John Wintergate)


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Jim Royce (John Wintergate) erwirbt ein Haus, in dem schon immer unheimliche Kräfte gewirkt haben und sieht nach seinem Einzug diese finsteren Kräfte zu neuem Leben erweckt...

Ich schaue nun schon fast seit einem 1/4 Jahrhundert Filme. Ich hab in dieser Zeit wahrscheinlich schon Tausende gesehen und da war wirklich auch verdammt viel Müll dabei. BoardingHouse schlägt dem berühmten Fass allerdings tatsächlich den Boden aus. Ich habe noch nie so einen beschissenen Film gesehen wie diesen hier. Im Vergleich mit diesem Streifen werden Bethmann & Co. schon fast zu ernsthaften Oscar-Kandidaten. Ein Film, der sich nicht mal im Vollsuff ertragen lässt. Hier ist wirklich alles unterirdisch. Die komplett untalentierten Darsteller, die "Story", der ganze Look des Films (jeder auf Video gedrehte Hinterhofporno sieht wahrscheinlich ansprechender aus als dieser Streifen), die "Effekte", der einfach nur nervige Synthie-Score, usw. Da trifft auch der Spruch "so schlecht, dass er schon fast wieder gut ist" nicht zu. BoardingHouse ist das beschissenste Stück Film, welches ich je ertragen musste. Bevor ich mir diesen Streifen nochmals anschaue, lasse ich mich lieber einsperren und gebe mir Trash-TV der Marke Bauer sucht Frau 24 Stunden am Stück. Und wenn ich irgendwelche TV-Formate wirklich von ganzem Herzen hasse, dann sind es die, die RTL auf seine Zuschauer loslässt.

John Wintergate 1980er female nudity


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SILIP - DAUGHTERS OF EVE


SILIP - DAUGHTERS OF EVE SILIP - DAUGHTERS OF EVE (DVD: Mondo Macabro, USA)
(OT: Silip | Philippinen 1985 | Regie: Elwood Perez)


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Die streng gläubige Tonya (Maria Isabel Lopez) lebt in einem kleinen Dorf an der philippinischen Küste und versucht ihren Mitbewohnern den christlichen Glauben zu vermitteln. Als eines Tages ihre Schwester Selda (Sarsi Emmanuelle) aus der Großstadt zurück in das Dorf kommt, prallen die komplett gegensätzlichen Weltansichten der beiden Schwestern aufeinander und entladen sich in einen Strudel aus Sex und Gewalt…

Es gibt immer wieder Filme, bei denen ich einfach nicht weiß, was ich nun letztendlich von ihnen halten soll. Silip aus den Philippinen ist genau einer von diesen Streifen. Regisseur Elwood Perez erzählt eine Geschichte über religiösen Wahn und sexuelle Begierden, in deren Zentrum die beiden unterschiedlichen Schwestern Tonya und Selda stehen. Aus deren Verhältnis zueinander entwickelt sich nach und nach eine Spirale aus Sex und Gewalt, die mit ihren äußerst grafischen Darstellungen bei so manch unbedarftem Zuschauer für einige Verstörung sorgen dürfte. Auf der anderen Seite ist Silip aber auch extrem langatmig geraten. Regisseur Perez versucht durch eine eher ruhige Erzählweise Atmosphäre zu erzeugen, so wirklich gelungen ist ihm dies in meinen Augen nicht. Die Laufzeit beträgt knapp über 2 Stunden und da schleichen sich schon einige Längen ein. Auf der einen Seite hat mich der Streifen durch seine kompromisslose Darstellung und sein "heikles" Thema ziemlich begeistert, auf der anderen Seite aber auch durch seine viel zu bedächtige Erzählweise immer wieder fast ins Land der Träume befördert. Ich bin hin- und hergerissen und werde dem Film irgendwann mal eine zweite Chance einräumen.

Elwood Perez 1980er female nudity Shocksploitation


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RIVELAZIONI DI UN MANIACO SESSUALE AL CAPO DELLA SQUADRA MOBILE


RIVELAZIONI DI UN MANIACO SESSUALE AL CAPO DELLA SQUADRA MOBILE RIVELAZIONI DI UN MANIACO SESSUALE AL CAPO DELLA SQUADRA MOBILE (DVD: Camera Obscura, Deutschland)
(OT: Rivelazioni di un maniaco sessuale al capo della squadra mobile | Italien 1972 | Regie: Roberto Bianchi Montero)


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Eine Mordserie in einer Kleinstadt in Süditalien lässt den ermittelnden Inspektor Capuana (Farley Granger) fast verzweifeln. Opfer sind ausschließlich untreue Ehefrauen wohlhabender und einflussreicher Männer und bei den Leichen hinterlässt der Täter entsprechende, kompromittierende Fotos von den Opfern und deren Liebhabern...

Roberto Bianchi Monteros Schön, nackt und liebestoll mag nun sicher nicht zu den Vorzeige-Vertretern seines Genres gehören - da gibt es, gerade was die Spannung betrifft, weitaus bessere Gialli wie beispielsweise Blutige Seide oder Torso, um nur zwei zu nennen -, eine gewisse Faszination hat der relativ ruhig inszenierte Film aber schon auf mich ausgeübt. Die Atmosphäre passt wie die berühmte Faust aufs Auge und an ausgesprochen nett anzusehenden Schauwerten wird auch nicht gespart. Die weibliche Besetzung ist größtenteils eine Augenweide und großartige Hemmungen, sich ihrer Kleidung zu entledigen, hatten die Damen am Set auch nicht gerade. Dazu kommt eine der vielleicht "schönsten" Mordszenen der Filmgeschichte und ein grandioser Score, der mich so sehr begeistert hat, dass ich mir den Soundtrack gleich mal bei Amazon geordert habe. Für Genrefans gibt's von mir für den Streifen einen glasklaren Kaufbefehl (zumal die DVD von Camera Obscura wirklich außerordentlich gut gelungen ist), wer neu in die Welt der Gialli eintauchen möchte, sollte sich vielleicht nicht unbedingt diesen Film als Einstieg aussuchen.

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Roberto Bianchi Montero Nieves Navarro 1970er female nudity Giallo


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DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT


DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT (DVD: Kinowelt/Arthaus, Deutschland)
(OT: The Thing from Another World | USA 1951 | Regie: Christian Nyby/Howard Hawks)


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Nach einem Einschlag im Eis entdecken Wissenschaftler einer Arktisstation und Vertreter des Militärs ein offensichtlich außerirdisches Flugobjekt. Sie bergen das tiefgefrorene, außerirdische Wesen und bringen es in die Forschungsstation. Als der Außerirdische durch einen dummen Zufall auftaut und die ersten Todesopfer zu beklagen sind, bricht langsam aber sicher Panik in der Station aus...

Ich hab mal wieder eine filmische Bildungslücke geschlossen und mir endlich erstmals Nybys bzw. Hawks' Das Ding aus einer anderen Welt angesehen. Anders als das bestens bekannte Remake von Carpenter ist mir das Original aus dem Jahr 1951 bisher immer irgendwie durch die Lappen gegangen. Das Ding aus einer anderen Welt dürfte damals die Welle der ganzen Science-Fiction-Horror-Paranoia-Filme aus den USA losgetreten haben. Eine Gruppe von Menschen muss sich mit einer ungreifbaren Bedrohung auseinandersetzen. Das Ding aus einer anderen Welt präsentiert einen absolut genretypischen Plot, der allerdings weit weniger trashig zubereitet wurde als in manch anderen Produktionen aus der damaligen Zeit. Nyby/Hawks erschaffen eine herrlich gruselige Grundstimmung, die aber auch durch entsprechende komische Momente immer wieder aufgelockert wird. Bedrohlich wirkt der Streifen dabei weniger wegen des außerirdischen Wesens, sondern viel mehr durch die Isolation der Menschen und deren Konflikten untereinander. Robert Cornthwaite in der Rolle des fanatischen Wissenschaftlers kommt einem dabei weitaus furchterregender vor als das Ding selbst. Ich persönlich war absolut angetan von dem Streifen, der verdammt viel Lust auf mehr Filme dieser Art macht. Da ich mich in den letzten Wochen ja sowieso fast ausschließlich dem Genre-/Kultfilm-/Drive-In-/Exploitation-Kino gewidmet habe und ich momentan auch gar keine große Lust auf aktuellere Hollywood-Ware verspüre, werden ähnliche Filme in nächster Zeit sicher auch ihren Weg in den heimischen Player finden. Und Carpenters Remake muss ich mir auch mal wieder ansehen.

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Christian Nyby Howard Hawks 1950er


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LA NUIT DES TRAQUÉES


LA NUIT DES TRAQUÉES LA NUIT DES TRAQUÉES (DVD: Encore, Niederlande)
(OT: La nuit des traquées | Frankreich 1980 | Regie: Jean Rollin)


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Mitten in der Nacht läuft die verwirrte Elisabeth (Brigitte Lahaie) Robert (Alain Duclois) vors Auto. Offensichtlich ist die junge Frau vor irgendjemandem auf der Flucht. Robert nimmt sie mit zu sich nach Hause und muss feststellen, dass Elisabeth keinerlei Erinnerungsvermögen mehr zu haben scheint. Als Robert am nächsten Morgen auf die Arbeit geht und Elisabeth alleine in seiner Wohnung zurücklässt, wird diese nach kurzer Zeit von einem mysteriösen Arzt (Bernard Papineau) abgeholt und zurück in die Einrichtung gebracht, aus der sie zuvor geflohen ist...

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber La nuit des traquées dürfte meine erste Begegnung mit dem Kino von Jean Rollin gewesen sein. Von der Stimmung und der Atmosphäre hat mich der Streifen ein bisschen an die besseren Filme des spanischen Vielfilmers Jess Franco erinnert. In minimalistisch ausgestatteten Sets gedreht, hat mich La nuit des traquées mit seiner ruhigen, fast poetischen Art sehr schnell in seinen Bann gezogen und auch bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Obwohl der Streifen wirklich sehr ruhig inszeniert ist und auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so viel passieren mag, bestand für mich aufgrund der wirklich extrem intensiven Atmosphäre und der ständig spürbaren Spannung zu keinem Zeitpunkt die Gefahr aufkommender Langeweile. Und darüber, wie eine leicht bekleidete Brigitte Lahaie beim männlichen Publikum ankommt, muss ich hier wohl nicht sonderlich viel schreiben. Die gute Frau war wohl wirklich eine der schönsten Darstellerinnen des europäischen Genrekinos der 70er und 80er Jahre und allein ihr Mitwirken macht La nuit des traquées unbedingt sehenswert.

TRAILER:


Jean Rollin Brigitte Lahaie 1980er female nudity


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THE SHE-BEAST


THE SHE-BEAST THE SHE-BEAST (DVD: Dark Sky Films, USA)
(OT: La sorella di Satana | Großbritannien/Italien 1966 | Regie: Michael Reeves)


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Philip (Ian Ogilvy) und Veronica (Barbara Steele) befinden sich auf ihren Flitterwochen in Transsilvanien und machen Halt in einem kleinen Dorf, in dem vor 200 Jahren die bösartige Hexe Vardella in einem See ertränkt wurde. Als nach einem Autounfall der Wagen von Philip und Veronica genau in diesem See landet, ergreift der Geist der Hexe von Veronicas Körper Besitz...

Michael Reeves' The She-Beast unterhält dann doch eher mit seinen (wohl oft auch unfreiwilligen) Albernheiten als mit einer dem Genre entsprechenden Gruselatmosphäre. Man könnte fast meinen, die Hammer Studios hätten sich an einer Slapstick-Version eines ihrer Horrorklassiker versucht. Irgendwie hat dieser ganze Blödsinn aber auch verdammt viel Spaß gemacht und so bringe ich es auch gar nicht übers Herz mit The She-Beast zu hart ins Gericht zu gehen. Barbara Steele ist ja eh immer den einen oder anderen Blick wert, die Make-up Effekte des Biests fand ich - gemessen am wohl nicht gerade üppigen Budget - durchaus gelungen und bei der relativ kurzen Laufzeit von nicht mal 80 Minuten konnte ich mich auch über aufkommende Langeweile nicht wirklich beklagen. Hat schon gepasst.

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Michael Reeves Barbara Steele 1960er female nudity Rache


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I EAT YOUR SKIN


I EAT YOUR SKIN I EAT YOUR SKIN (DVD: CMV Laservision, Deutschland)
(OT: Zombies | USA 1964 | Regie: Del Tenney)


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Eigentlich wollte der erfolgreiche Schriftsteller Tom Harris (William Joyce) eine geruhsame Zeit am Pool eines luxuriösen Hotels verbringen. Doch sein Agent Duncan Fairchild (Dan Stapleton) nötigt Tom regelrecht dazu mit ihm auf eine abgelegene, mysteriöse Insel zu reisen um sich vom dortigen Ambiente für einen neuen Roman inspirieren zu lassen...

Del Tenneys I Eat Your Skin ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie kleine No-Budget-Produktionen in der Zeit der Drive-In-Kinos und Double-Feature-Vorstellungen über Jahre hinweg wiederverwertet wurden. Auf der Suche nach einem geeigneten (!?!) Partner für Durstons I Drink Your Blood wurde der zuständige Verleih Anfang der 70er bei dem 1964 entstandenen Zombies fündig und brachte diesen Streifen unter dem neuen Titel I Eat Your Skin nochmals auf die Leinwände. Im Vergleich mit Durstons praktisch amoklaufendem Exploiter kommt Tenneys Zombie-Film natürlich eher harmlos daher, aber dafür klingt ein Double-Feature-Programm mit den beiden Titeln I Drink Your Blood und I Eat Your Skin umso reißerischer. Der damaligen Paarung ist es wahrscheinlich auch zu verdanken, dass Tenneys kleiner Horrorstreifen nicht vollends in Vergessenheit geraten ist. Im Bonusmaterial der CMV-DVD zu I Drink Your Blood zu finden (allerdings in wirklich lausiger Bild- und Tonqualität), kann sich der interessierte Genrefreund von Del Tenney auf eine kleine Insel entführen lassen, auf der ein Voodoo-Priester, ein Wissenschaftler und eine Horde Zombies (und zwar keine Untoten im Sinne von George A. Romero, sondern die "klassischen" Voodoo-Ritual-Zombies) ihr Unwesen treiben. Mit I Eat Your Skin kann man sich in meinen Augen ganz vorzüglich die Zeit vertreiben. Die Geschichte ist relativ kurzweilig, die Atmosphäre passt, die wohl gänzlich unbekannte Heather Hewitt in der Rolle der Tochter des Wissenschaftlers ist eine wahres Fest für die Augen und die Zombies sind - insbesondere wenn man Produktionsjahr und wohl auch das so gut wie nicht vorhandene Budget in Betracht zieht - sogar ziemlich creepy geraten. Schade nur, dass der Streifen nicht in besserer Qualität vorgelegen hat.

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Del Tenney 1960er Zombie


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DAWN OF THE DEAD


DAWN OF THE DEAD :love: DAWN OF THE DEAD (European Version) :love: (DVD: Anchor Bay, USA)
(OT: Dawn of the Dead | Italien/USA 1978 | Regie: George A. Romero)


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Auf der Flucht vor lebenden Toten, die mittlerweile ganz Amerika zu bevölkern scheinen, verschanzen sich zwei Mitglieder eines Sondereinsatzkommandos (Ken Foree und Scott H. Reiniger) sowie ein TV-Reporter (David Emge) und dessen Freundin (Gaylen Ross) in einem riesigen Einkaufszentrum…

Was soll ich zu Dawn of the Dead eigentlich noch groß schreiben, was nicht praktisch überall anders eh schon zu lesen ist? Für mich stellte der Streifen damals Mitte der 80er Jahre gemeinsam mit Raimis The Evil Dead den Einstieg in das Horror-Genre dar. Erstmals gesehen auf einer x-ten VHS-Kopie, die in den Pausen auf dem Schulhof heimlich die Besitzer wechselte und bei der praktisch so gut wie keine Farben mehr vorhanden waren, zog mich Romeros Film schon damals absolut in seinen Bann. Ich war vom Gezeigten gleichermaßen schockiert wie fasziniert, die ganz große Klasse des Films erschloss sich mir aber erst einige Jahre später. Damals standen die Splatter- und Gore-Szenen im Mittelpunkt, die enthaltene Kritik an der Konsumgesellschaft konnte ich in jungen Jahren noch nicht wirklich ausmachen. Nach langer Zeit - ich dürfte den Streifen zum letzten Mal irgendwann Ende der 90er Jahre auf VHS gesehen habe - nun ein Wiedersehen mit der Mutter aller Zombie-Filme - dank Anchor Bay erstmals in bestechender Qualität und im O-Ton - und ich muss sagen, dass der Streifen im Laufe der Zeit wirklich rein gar nichts von seiner Faszination verloren hat. Meine Liebe zu diesem Film wird wohl nie vergehen. Großartig, einfach nur großartig!

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George A. Romero Ken Foree Tom Savini 1970er female nudity Sequel Dystopie Zombie


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RUN! BITCH RUN!


RUN! BITCH RUN! RUN! BITCH RUN! (DVD: Scanbox, Großbritannien)
(OT: Run! Bitch Run! | USA 2009 | Regie: Joseph Guzman)


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Die zwei katholischen Schulmädchen Rebecca (Christina DeRosa) und Catherine (Cheryl Lyone) ziehen von Tür zu Tür um religiöse Utensilien zu verkaufen und auf diese Weise ihr Taschengeld aufzubessern. Als die beiden Freundinnen jedoch an der falschen Tür klingeln, landen sie mitten in einem Albtraum…

Und noch eine aktuelle Hommage an das Exploitation-Kino der 70er. Run! Bitch Run! verneigt sich vor den "Rape & Revenge"-Streifen der damaligen Zeit im Allgemeinen und vor I Spit on Your Grave im Besonderen. Die Parallelen zu Zarchis verstörendem Meisterwerk sind überdeutlich. Anders als beispielsweise die Macher von Zombie Strippers oder Bitch Slap geht Regisseur Joseph Guzman seinen Ultra-Low-Budget-Film eher ernst an und versucht einen Streifen zu drehen, der tatsächlich aus der damaligen Zeit hätte stammen können. Der Look passt perfekt, die Stimmung ist auch einigermaßen gut gelungen, scheitern tut das Vorhaben leider an den größtenteils ziemlich miesen Darstellern. Der Cast von praktisch kompletten No Names stolpert sich eher schlecht als recht durch den Plot und so macht sich zeitweise eine etwas unfreiwillig erscheinende Komik breit, die nicht wirklich zum Thema des Films passen will. Von den Schauspielern dürfte einzig Daeg Faerch durch seine Rolle des jungen Michael Myers in Rob Zombies Halloween-Remake einem breiteren Genrepublikum bekannt sein und es spricht schon Bände, wenn ausgerechnet mit seinem Namen für diesen Film geworben wird; überschreitet sein Mitwirken doch kaum die 1-Minuten-Grenze. Aber ich will Run! Bitch Run! gar nicht allzu schlecht reden, denn das hätte der Streifen dann im Endeffekt auch nicht verdient. Hier handelt es sich um eine Amateurproduktion und vergleicht man die mal mit ähnlichen Streifen aus deutschen Landen, dann kann man locker einen Unterschied von mehreren Klassen gegenüber filmischen Sondermüll der Marke Bethmann und Konsorten ausmachen. Die Liebe zum zitierten Genre ist den Machern von Run! Bitch Run! praktisch in jeder Sequenz des Films anzumerken und einen gewissen naiven Charme kann man dem Streifen auch nicht absprechen. Man kann 90 Minuten seines Lebens definitiv auch weit sinnloser verbringen und Exploitation-Fans dürfen gerne mal einen Blick riskieren. Das nächste Projekt von Regisseur Joseph Guzman trägt übrigens den verführerischen Titel Nude Nuns with Big Guns. Man darf gespannt sein, was sich dahinter verbergen wird.

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Joseph Guzman 2000er female nudity Rache Shocksploitation


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THE FREAKMAKER


THE FREAKMAKER THE FREAKMAKER (DVD: Subversive Cinema, USA)
(OT: The Mutations | Großbritannien 1974 | Regie: Jack Cardiff)


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Der verrückte Professor Nolter (Donald Pleasance) versucht durch die Kreuzung von Pflanzen und Menschen das perfekte Lebewesen zu erschaffen. Doch all seine Versuche schlagen auf verheerende Art und Weise fehl und um seine Opfer loszuwerden, entsorgt er diese in der örtlichen Freakshow des verunstalteten Lynch (Tom Baker). Der erhofft sich durch Nolters Forschung früher oder später von seinen körperlichen Handicaps befreit zu werden...

Jack Cardiffs The Freakmaker hat mich dann doch ein kleines bisschen an den erst vor einigen Wochen gesehenen und ein Jahr früher entstandenen Sssssss von Regisseur Bernard L. Kowalski erinnert. Auch hier geht es um einen Mad Scientist, der versucht das perfekte menschliche Wesen zu erschaffen und seine misslungenen Experimente in einer Freakshow entsorgen lässt. Da gibt es wirklich auffällig viele Parallelen zwischen beiden Filmen. Der Forscher in The Freakmaker versucht sich an einem Menschen-Pflanzen-Hybriden und die daraus resultierenden Ergebnisse sind schon ziemlich creepy geraten. In der Hauptrolle gibt sich Donald Pleasance die Ehre, die Parts der weiblichen Sidekicks bzw. Opfer sind u.a. mit den britischen Cult-Movie-Darstellerinnen Julie Ege (aus Die sieben goldenen Vampire) und Jill Haworth (aus Der Turm der lebenden Leichen) durchaus ansehnlich besetzt und für die Bevölkerung seiner Freakshow hat Jack Cardiff zum Teil echte "Freaks" engagiert, wobei ihm allerdings - auch wenn The Freakmaker augenscheinlich dem Exploitationfilm zuzuordnen ist - der Balanceakt gelingt, deren Deformitäten nicht auf billige Art und Weise auszubeuten.
Im direkten Vergleich mit dem zuvor schon genannten Sssssss gibt sich The Freakmaker nicht viel. Beide Filme sind ähnlich unterhaltsam - auch in Cardiffs Streifen plätschert die Handlung über weiten Strecken so vor sich hin - und konnten mich einigermaßen gut unterhalten. Wo The Freakmaker dann letztendlich die Nase vorn hat ist bei den Effekten, die im Vergleich deutlich besser und gruseliger ausgefallen sind.

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Jack Cardiff Donald Pleasance 1970er female nudity


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FRANKENSTEINS RACHE


FRANKENSTEINS RACHE FRANKENSTEINS RACHE (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: The Revenge of Frankenstein | Großbritannien 1958 | Regie: Terence Fisher)


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Der Guillotine knapp entkommen, ist Baron Frankenstein (Peter Cushing) unter falschem Namen in einer kleinen Ortschaft untergetaucht und praktiziert dort als Arzt. Doch seine Arbeit dient nur als Vorwand für die Fortführung seiner Forschungen. Noch immer ist Frankenstein von der Idee besessen, aus Leichenteilen ein menschliches Wesen zu erschaffen...

Nur ein Jahr nach Frankensteins Fluch legte Hammer mit Frankensteins Rache die Fortsetzung nach. Regie führte abermals Terence Fisher, die Hauptrolle übernahm wieder Peter Cushing. Der Film knüpft seine Handlung nahtlos an den Vorgänger an und steht diesem auch qualitativ praktisch in nichts nach. Settings, Stimmung, Atmosphäre, Gruselfaktor - alles auf gewohnt grund-solidem Hammer-Niveau. Auch die Effekte konnten wieder durchaus überzeugen und der Film überrascht zudem mit einem gewissen Maß an Kompromisslosigkeit und Härte. Hat Spaß gemacht, Frankensteins Ungeheuer sehe ich schon mit Freude entgegen.

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Terence Fisher Peter Cushing 1950er Sequel Hammer Film


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THE PROWLER


THE PROWLER THE PROWLER (DVD: Blue Underground, USA)
(OT: The Prowler | USA 1981 | Regie: Joseph Zito)


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Der Abschlussball einer Highschool in einer kleinen Stadt in New Jersey war kurz nach dem 2. Weltkrieg Schauplatz eines grausamen Mordes. Der Täter wurde nie gefasst. 35 Jahre später sind Vicky (Pam MacDonald) und ihre Freundinnen voller Vorfreunde auf den ersten Abschlussball, der seit dem grausigen Ereignis von damals wieder veranstaltet wird. Doch dieser Ball zieht auch den Killer von damals wieder an...

The Prowler ist einer der vielen typischen Slasher aus den 80er Jahren, die im Gefolge von Carpenters Halloween wie Pilze aus dem Boden schossen. Regisseur Joseph Zito - für dessen herrlich-debilen Invasion U.S.A. ich mich gerne persönlich bei ihm bedanken würde - hat mit seinem Beitrag zur damaligen ersten Slasher-Welle aber durchaus ein kleines Highlight des Genres erschaffen. Der Film ist - auch wenn er natürlich sämtliche Slasher- bzw. Horrorfilm-Klischees bedient - überraschend spannend geraten und über fehlende Härte (sprich: schön blutige Effekte) kann man sich definitiv ebenfalls nicht beklagen. Hab den Streifen zum ersten Mal gesehen und war äußerst positiv überrascht von dem Film.

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1980er Joseph Zito Slasher female nudity


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FRANKENSTEINS FLUCH


FRANKENSTEINS FLUCH FRANKENSTEINS FLUCH (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Curse of Frankenstein | Großbritannien 1957 | Regie: Terence Fisher)


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Gemeinsam mit seinem Assistenten Paul (Robert Urquhart) versucht der fanatische Wissenschaftler Victor Frankenstein (Peter Cushing) aus Leichenteilen ein menschliches Wesen zu erschaffen...

Nachdem ich mir ja schon vor etwas längerer Zeit die komplette Dracula-Reihe von Hammer angesehen habe, möchte ich mich nun Hammers Frankenstein-Filmen widmen. Den Auftakt macht Frankensteins Fluch aus dem Jahr 1957, für den - wie auch ein Jahr später für den ersten Dracula-Film - Terence Fisher auf dem Regiestuhl Platz nahm. Und die Stärken, die auch die ersten Dracula-Filme auszeichneten, machen auch aus Frankensteins Fluch ein wahres Fest für den geneigten Genrefreund. Die wundervollen Kulissen, diese unnachahmliche Grusel-Stimmung und Atmosphäre sowie die überraschend gut gelungenen Effekte haben mich vollends überzeugen können. Dazu noch Peter Cushing in der Rolle des von seiner Idee regelrecht besessenen Arztes und Christopher Lee als Monster (auch mit einem für damalige Verhältnisse ziemlich creepy wirkenden Make-up ausgestattet). Toller Film, ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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Terence Fisher Christopher Lee Peter Cushing Hammer Film 1950er





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