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One Night Stands und wahre Liebe


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STORM WARNING (Unrated)


STORM WARNING (Unrated) STORM WARNING (Unrated) (DVD: Dimension, USA)
(OT: Storm Warning | Australien 2007 | Regie: Jamie Blanks)

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Während eines Bootstrips entlang der australischen Küste geraten der Anwalt Rob (Robert Taylor) und seine Freundin Pia (Nadia Farès) in einen sich langsam nahenden Sturm. Während Pia dafür plädiert, zum Bootsverleih zurückzukehren bevor das Wetter richtig ungemütlich wird, will Rob, der die Situation maßlos unterschätzt, unbedingt noch einen Abstecher in die nahe liegenden Mangrovenwälder unternehmen. Rob setzt seinen Willen durch, was er und Pia schon sehr bald bereuen werden…

Von einer dysfunktionalen Familie zur nächsten. In Storm Warning gerät ein Pärchen in die Fänge gefährlicher Hinterwäldler und kämpft fortan ums nackte Überleben. Regisseur Jamie Blanks, der mit Düstere Legenden Ende der 90er Jahre einen der in meinen Augen besseren Vertreter der zweiten großen Slasher-Welle gedreht hat, serviert dem Zuschauer mit Storm Warning einen grimmigen Backwoods-Terror-Streifen erster Güteklasse. Storm Warning ist spannend, mitreißend und insbesondere im Finale mit so einigen derben Härten ausgestattet, die dem Streifen - in Verbindung mit dem komplett humorbefreiten Racheplot - das fragwürdige Gütesiegel "Banned in Germany" eingebracht haben. Interessant an Storm Warning ist insbesondere die Umkehr der typischen Geschlechterrollen. Sind Frauenfiguren in Horrorfilmen meist die sich unlogisch verhaltenden und laut herumkreischenden Opfer, die vom vermeintlich starken Geschlecht aus ihrer misslichen Lage befreit werden müssen, verhält sich das hier dann doch ein bisschen anders. In Storm Warning trägt der Mann die Hauptschuld daran, dass das Paar überhaupt erst in die aussichtslose Lage gerät und es ist die Frau, die letztendlich die Initiative ergreift und mit ausgesprochen drastischen Mitteln versucht, sich die drei Peiniger vom Hals zu schaffen und so den Tag zu retten. Klasse Film!

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Jamie Blanks 2000er female nudity Rache Torture Porn


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THE WOMAN


THE WOMAN THE WOMAN (Blu-ray: Capelight, Deutschland)
(OT: The Woman | USA 2011 | Regie: Lucky McKee)

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Als der auf den ersten Blick vollkommen normale Familienvater Chris Cleek (Sean Bridgers) im Wald eine vollkommen verwilderte Frau (Pollyanna McIntosh) entdeckt, entschließt er sich dazu, die Frau einzufangen und in die Gesellschaft zu überführen. Ein Entschluss mit drastischen Folgen…

The Woman walzt regelrecht über seine Zuschauer hinweg und hinterlässt nach gut 100 Minuten nur noch Schutt und Asche. Ich habe selten so einen unfassbar effektiven und gleichzeitig verstörenden Horrorfilm gesehen wie diesen hier. Wer immer der Meinung ist, dass die komplett überzeichneten und wahrlich nicht ernstzunehmenden Kids aus Eden Lake schon dazu geeignet sind, einem als Zuschauer die gute Laune zu verderben, sollte sich ruhig mal Lucky McKees The Woman ansehen. Er wird diese Meinung schleunigst überdenken. The Woman entführt den Zuschauer hinter die Fassaden einer auf den ersten Blick ganz normalen Familie und offenbart nach und nach, dass es sich bei dem scheinbar fürsorglichen Familienvater in Wirklichkeit um eine Bestie in Menschengestalt handelt und dass für die scheinbar gutbürgerliche Familie der Begriff dysfunktional noch eine harmlose Beschreibung darstellt. Sean Bridgers in der Rolle des Monsters im feinen Anzug gibt so eine unfassbar glaubwürdige Vorstellung ab, dass man diesen Typen wohl nie mehr wieder in irgendeinem Film zu Gesicht bekommen will. Der von ihm gespielte Chris Cleek ist vielleicht einer der hassens- und verachtenswertesten Bösewichte aller Zeiten und selten zuvor dürfte man sich als Zuschauer bei einem Film so sehr danach gesehnt haben, dass dem Bösewicht am Ende die gerechte Strafe ereilt. Holy Shit!

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Lucky McKee 2010er female nudity Rache Shocksploitation Torture Porn Sequel


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HOUSE


HOUSE HOUSE (DVD: Anchor Bay, Großbritannien)
(OT: House | USA 1986 | Regie: Steve Miner)

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Nach dem Tod seiner Tante (Susan French) kehrt Vietnamveteran und Horrorautor Roger Cobb (William Katt) in deren Haus zurück und muss sich dort seinen diversen Dämonen aus der Vergangenheit stellen. Sein kleiner Sohn verschwand einst spurlos während eines Besuchs bei der nun verstorbenen Tante. Ein Ereignis, welches nicht nur Rogers Ehe sondern auch auch seine Karriere als Schriftsteller ruinierte…

House ist eine wirklich extrem spaßige Mischung aus Fantasy, Horror und Komödie, die auch über ein Viertel Jahrhundert nach ihrem Erscheinen nichts an ihrer Faszination eingebüßt hat. House gehört zu diesen Filmen, die ich als Jugendlicher geliebt habe und die erfreulicherweise auch heute noch richtig gut funktionieren. Eine gesunde Portion schwarzer Humor, einige wirklich krude Einfälle, zahlreiche gelungene Gags, ein paar gute Schockeffekte und ein unwiderstehlich sympathisches Creature Design zeichnen House aus und verbreiten über die komplette Laufzeit jede Menge gute Laune. Und wenn man sich dann so anschaut, wer so alles bei diesem Film hinter der Kamera tätig gewesen ist, liest sich diese Liste fast wie ein "Who Is Who" diverser Genrespezialisten. In die Kinos gebracht wurde House seinerzeit von Roger Cormans New World Pictures, als Produzent fungierte Sean S. Cunningham (u.a. für Friday the 13th verantwortlich), Regie führte Steve Miner, der zuvor bei Friday the 13th Part 2 und Friday the 13th Part III auf dem Regiestuhl Platz genommen hatte, für den Score sorgte Harry Manfredini, die Kameraarbeit geht auf das Konto des Schweden Mac Ahlberg, der u.a. Filme wie From Beyond und Re-Animator fotografierte und die Story zu House stammt aus der Feder von Fred Dekker, der im selben Jahr mit Night of the Creeps bei einer der in meinen Augen besten Horrorkomödien aller Zeiten Regie führen sollte. Bei so viel Fachkompetenz konnte ja nicht viel schief gehen.

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Steve Miner 1980er Rache New World Pictures


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DAS DORF DER VERDAMMTEN


DAS DORF DER VERDAMMTEN DAS DORF DER VERDAMMTEN (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Village of the Damned | Großbritannien 1960 | Regie: Wolf Rilla)

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In einer Kleinstadt in England verfallen auf mysteriöse Art und Weise sämtliche Einwohner für ein paar Stunden in eine kollektive Ohnmacht. Der Vorfall bleibt ungeklärt und wird noch mysteriöser, als mehrere Frau wenige Monate später Kinder zur Welt bringen, die sich alle extrem ähnlich sehen und langsam aber sicher zu einer globalen Bedrohung heranzuwachsen scheinen...

Mal wieder das Schließen einer filmischen Bildungslücke. Für Zuschauer wie mich, die in Horrorfilmen nichts sonderlich viel gruseliger und erschreckender finden als sich mysteriös verhaltende Kinder, dürfte Rillas Das Dorf der Verdammten eine einzige Offenbarung darstellen. Denn die Kinder in diesem Film sind vielleicht die unheimlichsten und erschreckendsten Gören, die ich je in einem entsprechenden Genrefilm erlebt habe. Regisseur Wolf Rilla lässt die von den Kinder ausgehende Gefahr schleichend über die Erwachsenen im Film und seinen Zuschauer hereinbrechen und erzeugt insbesondere durch das Dilemma der Erwachsenen, die einen absoluten Tabubruch begehen müssten, um die mehr und mehr aufkommende Bedrohung zu bannen, ein Maximum an Spannung. Ohne großartige Effekte und mit einem wohl ziemlich überschaubaren Budget gedreht, holt Rilla in den knapp 75 Minuten Laufzeit wirklich alles aus seiner Geschichte heraus, erzeugt mit Hilfe seiner tatsächlich einfach nur unheimlich wirkenden Kinderdarsteller eine verdammt bedrohliche Atmosphäre und löst die sich stetig steigernde Spannung letztlich in einem ziemlich heftigen Finale auf. Das Dorf der Verdammten ist wahrscheinlich die Mutter aller "Killer Kid Movies" und gehört in meinen Augen definitiv zum Kanon der unbestrittenen Klassiker des Horrorfilms.

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Wolf Rilla 1960er Alien


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DEMONS 2


DEMONS 2 DEMONS 2 (Blu-ray: Arrow, Großbritannien)
(OT: Dèmoni 2 | Italien 1986 | Regie: Lamberto Bava)

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Mit Hilfe eines Fernsehers platzt ein Dämon in die sich in einem Hochhaus befindliche Wohnung der Familie von Sally (Coralina Cataldi-Tassoni), die eigenlich ausgelassen ihren Geburtstag feiern wollte. Doch Sally, ihren Gästen und allen weiteren Bewohnern und Besuchern des Hochhauses bleibt fortan nur der Kampf ums nackte Überleben als Abendbeschäftigung…

Ein Jahr nach Demons legte Regisseur Lamberto Bava diese Fortsetzung nach, die praktisch das letzte Aufbäumen im Todeskampf des italienischen Horrorfilms darstellte. Hatte der Vorgänger in meinen Augen schon nicht wirklich mit einer ausgefeilten Handlung und einem ordentlichen Spannungsaufbau überzeugt, gelingt Bava dies in seiner Fortsetzung tatsächlich noch weniger. Während Demons aber noch durch eine gewisse Dynamik begeistern und den Zuschauer so relativ leicht für sich gewinnen konnte, wirkt Demons 2 nur noch zerfahren und fast schon planlos. Anstatt eines Kinos mit relativ begrenztem Raum wird hier ein riesiges Hochhaus von den Dämonen angegriffen. Demons 2 ist in gewisser Weise episodenhaft erzählt, Bava wechselt ständig zwischen verschiedenen Schauplätzen im Hochhaus hin und her (Fitnessraum, diverse Wohnungen, Tiefgarage, Fahrstuhl) und nimmt seinem Film so jeglichen Drive und jegliche Dynamik. Die Special Effects und die Masken sind zwar ähnlich wie im Vorgänger richtig gut gelungen, können aber aufgrund der Erzählstruktur nie eine so intensive Wirkung entfalten wie in Demons und wirken irgendwann sogar fast schon ermüdend.

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Lamberto Bava Asia Argento 1980er female nudity Sequel


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TÖDLICHER ANRUF


TÖDLICHER ANRUF TÖDLICHER ANRUF (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: One Missed Call | Deutschland/Japan/USA 2008 | Regie: Eric Valette)

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Im Umfeld von Beth (Shannyn Sossamon) häufen sich unerklärliche Todesfälle. Alle Opfer hatten kurz zuvor einen mysteriösen Anruf erhalten, in dem ihnen der Tag und die Uhrzeit ihres baldigen Todes mitgeteilt wurde. Gemeinsam mit Detective Andrews (Edward Burns) versucht Beth den unheimlichen Todesfällen auf den Grund zu gehen…

One Missed Call ist in allererster Linie ein weiteres Paradebeispiel für die Einfallslosigkeit Hollywoods. Wenn schon - glaubt man den allgemeinen Kritiken, ich selbst habe das Original von Takashi Miike noch nicht gesehen - eher durchschnittliche Horrorfilme aus Japan als Vorlage für aktuellere Genreware dienen müssen, ist das der eigentliche Horror an einem Film wie One Missed Call. Aber in Zeiten, in denen selbst jeder drittklassige Slasher aus den 80er Jahren ein Remake spendiert bekommt, sollte man sich über die Existenz eines Films wie One Missed Call wohl sowieso nicht wundern. Und man sollte sich noch weniger darüber wundern, dass ein Film wie One Missed Call - fast logischerweise - nicht wirklich funktioniert. Der Plot scheint planlos zusammengeschustert und richtige Spannung kommt nur selten auf. Was der französische Regisseur Eric Valette aber dann doch hinbekommen hat und was den Streifen am Ende des Tages tatsächlich davor rettet, ein kompletter Totalausfall zu sein, ist eine unheimliche und teilweise richtig gruselige Atmosphäre, die den Film durchzieht und die den Zuschauer - gepaart mit ein paar netten Schockeffekten und einem Handyklingelton der einfach nur "creepy" geraten ist - über die relativ kurze Nettolaufzeit von knapp 80 Minuten gerade noch so bei Laune hält. Viel länger hätte der Streifen allerdings nicht dauern dürfen.

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Eric Valette Shannyn Sossamon 2000er Remake


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DEMONS


DEMONS DEMONS (Blu-ray: Arrow, Großbritannien)
(OT: Dèmoni | Italien 1985 | Regie: Lamberto Bava)

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Anlässlich der Neueröffnung eines Kinos in Berlin finden sich diverse Zuschauer ein, um sich einen Horrorfilm auf der großen Leinwand anzusehen. Als sich jedoch plötzlich eine der Zuschauerinnen, die sich zuvor im Foyer des Kinos an einem Filmutensil geschnitten hatte, in ein blutrünstiges Monster verwandelt, wird das Kino zur tödlichen Falle. Wer auch immer von der Infizierten gebissen wird, verwandelt sich ebenfalls in einen Dämon und für die wenigen, noch nicht infizierten Besucher, kommt es zum scheinbar aussichtslosen Kampf ums Überleben…

Old-School-Horror aus den 80ern mit einer extrem einfach gestrickten Handlung. In Demons geht es ohne große Umschweife relativ schnell zur Sache, Regisseur Lamberto Bava kümmert sich einen feuchten Dreck um so etwas wie Charakterentwicklung oder echten Spannungsaufbau, sondern zelebriert lieber die Arbeit seiner Make-Up-Abteilung in tollen, handgemachten Splatter- und Gore-Effekten. Unterlegt von einem treibenden Score von Komponist Claudio Simonetti und garniert mit einigen Rock- und Metal-Songs machen die titelgebenden Dämonen Jagd auf ihre menschlichen Opfer, die verzweifelt versuchen, aus dem einer Festung gleichenden Kino in der Mitte von Berlin zu entkommen. Durch einen Deus ex machina soll am Ende dann doch zwei Überlebenden die Flucht aus dem Kino gelingen, eine Flucht, die sie allerdings in einen noch größeren Albtraum entlässt. Die Apokalypse hat bereits begonnen, sowohl hier im Film als auch für das italienische Horrorkino. Denn Demons war einer dieser letzten, großen Horrorfilme des italienischen Kinos. Nach diesem Streifen kam nicht mehr viel nach. Die Zeiten von Fulci & Co. waren endgültig vorbei. Jammerschade.

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Lamberto Bava 1980er female nudity Berlin


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MY NAME IS BRUCE


MY NAME IS BRUCE MY NAME IS BRUCE (Blu-ray: Capelight, Deutschland)
(OT: My Name Is Bruce | USA 2007 | Regie: Bruce Campbell)

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Jeff (Taylor Sharpe) ist ein riesengroßer Fan von Schauspieler Bruce Campbell (Bruce Campbell) und sieht, nachdem er versehentlich einen chinesischen Rachedämon freigesetzt hat, nur eine Chance, den Dämon zu besiegen. Und diese Chance besteht darin, den Dämon gemeinsam mit seinem großen Idol Bruce Campbell zu bekämpfen und wieder zurück in die Hölle zu schicken…

My Name Is Bruce ist etwas zu arg konstruiert und bemüht wirkender Trash rund um Kultschauspieler Bruce Campbell, der sich hier selbst inszeniert (und zwar in zweierlei Hinsicht, nämlich als Regisseur hinter und als "Kotzbrocken" vor der Kamera) und in gewisser Weise auch selbst demontiert hat. Als - wie oben schon kurz skizziert - ein jugendlicher Fan von Campbell nämlich durch einen dummen Zufall einen chinesischen Rachedämon freisetzt und dieser fortan die Dorfgemeinschaft mit einer scharfen Sense um einige Köpfe erleichtert, sieht der Verursacher dieses Übels nur eine Lösung: sein großes Idol Bruce Campbell zu kidnappen und mit diesem gemeinsam das Böse zu bannen. Doch er entführt keinen Superhelden, sondern einen arroganten, selbstherrlichen, alkoholsüchtigen und jämmerlich feigen Möchtegernstar. Ich bin mir nicht sicher, ob es tatsächlich augenzwinkernde Selbstironie ist, wie Campbell sich hier selbst inszeniert, oder vielleicht doch nur überhebliche Arroganz, mit der Campbell seine treue Fanschar letztendlich dann ziemlich verarschen würde. Im Endeffekt ist es auch relativ egal. My Name Is Bruce ist bei Weitem nicht der Kultfilm, der er gerne sein würde, hat zwar einige richtig tolle Momente (z.B. die Szene mit dem vor dem Dämon fliehenden und planlos umherschießenden Campbell) und macht über weite Strecken Spaß, wird aber wohl auch relativ schnell wieder aus dem Gedächtnis verschwunden sein. Nett, mehr aber auch nicht.

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Bruce Campbell 2000er


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EDEN LAKE


EDEN LAKE EDEN LAKE (DVD: UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Eden Lake | Großbritannien 2008 | Regie: James Watkins)

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Für Jenny (Kelly Reilly) und ihren Freund Steve (Michael Fassbender) sollte es eigentlich ein ruhiges und romantisches Wochenende an einem See werden. Doch mit der Ruhe ist es schnell vorbei, als ein paar Jugendliche (u.a. Jack O’Connell) ganz in der Nähe des Paares ihr Quartier aufschlagen und mit lauter Musik die Idylle stören. Nach einer kurzen verbalen Auseinandersetzung ziehen die Kids zunächst weiter, doch für Jenny und Steve soll es nicht bei dieser einen Konfrontation mit den jugendlichen Rowdys bleiben. Als beim nächsten Aufeinandertreffen durch ein Versehen der Hund des Anführers getötet wird, eskaliert die Situation und für Jenny und Steve wird das Wochenende zum Kampf ums Überleben…

Eden Lake von Regisseur James Watkins ist ein ziemlicher Hassbatzen von einem Film, der alles daran setzt, dem Zuschauer die gute Laune zu verderben und - zumindest zum Anschein - versucht, mit erhobenem Zeigefinger auf gewisse soziale Missstände hinzuweisen. So wirklich gelingen mag dieser Versuch allerdings nicht. Das liegt zum einen an der Figurenentwicklung der beiden Protagonisten, die sich in verschiedenen Situationen einfach nur hochgradig bescheuert verhalten und so nicht sonderlich glaubwürdig erscheinen. Zum anderen liegt das aber auch an der Tatsache, dass die bösen Kinder und Jugendlichen so gnadenlos überzeichnet sind, dass man den Film beim besten Willen nicht mehr wirklich ernst nehmen kann. Aber Eden Lake ist natürlich in erster Linie Genrekino und keine anspruchsvolle Gesellschaftsstudie und als Genrefilm funktioniert Watkins britischer Backwoods-Streifen richtig gut. Eden Lake ist Terrorkino in Reinform, sauspannend, verdammt hart und mit einem dieser einfach nur unfassbar derben Enden gesegnet, die den Zuschauer mit einem mehr als deftigen Hieb in die sprichwörtliche Magengrube in den Abspann entlassen.

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James Watkins 2000er Rache Torture Porn


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RINGS


RINGS RINGS (DVD: DreamWorks, Kanada)
(OT: Rings | USA 2005 | Regie: Jonathan Liebesman)

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Nachdem bekannt wurde, wie man nach Sichtung des mysteriösen Videobands den eigentlich sicheren Tod verhindern kann - nämlich indem man eine Kopie erstellt und diese einem Dritten zeigt-, wird das Ansehen des Videos für Jugendliche zu einer Art Mutprobe. Auch Jake (Ryan Merriman) stellt sich dieser Herausforderung und muss sich kurze Zeit später mit der Tatsache konfrontiert sehen, dass der Freund, der ihm ursprünglich zugesichert hatte, sich eine Kopie anzusehen, nichts mehr von seinem Versprechen wissen will. Verzweifelt sucht Jake nach einer Person, der er das unheimliche Video zeigen kann…

Jonathan Liebesmans Kurzfilm Rings funktioniert als Prequel zu The Ring Two und stellt somit das Bindeglied zwischen The Ring und The Ring Two dar. Rings erzählt dabei in gut 15 Minuten die Geschichte des zu Beginn von The Ring Two durch das Video getöteten Teenagers, der sich das Video wegen des Kicks angesehen hat und danach niemanden mehr finden konnte, dem er eine Kopie zeigen konnte. Im Stil der diversen Found-Footage-Filme der letzten Jahre gedreht, erzeugt Liebesman in seinen gut 15 Minuten eine ungemein intensive Atmosphäre und zeigt in schaurigen Bildern, wie der Teenager immer mehr dem sicheren Tod entgegengleitet und dabei fast wahnsinnig wird. Die Kamera ist immer nah an der Hauptfigur dran, die Schockeffekte sind teilweise exzellent und die Spannung wird über die komplette Laufzeit extrem hoch gehalten. Richtig gut!

Jonathan Liebesman 2000er Prequel Sequel


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THE RING TWO


THE RING TWO THE RING TWO (DVD: DreamWorks, Kanada)
(OT: The Ring Two | USA 2005 | Regie: Hideo Nakata)

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Sechs Monate nachdem die Reporterin Rachel Keller (Naomi Watts) sich selbst und ihren Sohn Aidan (David Dorfman) vor dem Fluch des unheimlichen Videos retten konnte, sieht sie sich mit der Tatsache konfrontiert, dass sie in der kleinen Küstenstadt in Oregon, in die sie sich zurückgezogen hat, schon bald von den Geistern der Vergangenheit eingeholt wird…

Für die Fortsetzung von The Ring verpflichteten die Produzenten Laurie MacDonald und Walter F. Parkes Regisseur Hideo Nakata, der bei den ersten beiden Teilen der japanischen Original-Reihe Regie führte und dem die Thematik somit bestens vertraut gewesen ist. In The Ring Two sieht sich die abermals von Naomi Watts gespielte Journalistin Rachel mit der Tatsache konfrontiert, dass der Geist von Samara mit ihr und ihrem Sohn Aidan - erneut von David Dorfman verkörpert, der hier eine Vorstellung abliefert, die man einfach nur als "creepy" bezeichnen kann - noch eine Rechnung zu begleichen hat. Wer von dieser Fortsetzung allerdings einen ähnlich innovativen Film erwartet wie es Ringu bzw. The Ring gewesen ist/sind, dürfte enttäuscht werden. Denn The Ring Two geht eher den Weg altbekannter Horrorpfade. Filme von besessenen Kindern und unheimlichen Häusern gibt es wahrlich schon zur Genüge. Das Video selbst wird - bis auf die Anfangsminuten, in denen ein weiterer Teenager dem 7-Tages-Fluch zum Opfer fällt - praktisch nur noch am Rande thematisiert, Regisseur Nakata weiht den Zuschauer in The Ring Two in die mysteriösen Hintergründe um die geheimnisvolle Samara ein und tut das, wie ich finde - und allen miesen Kritiken zum Trotz, die der Film seinerzeit einstecken musste - auf außerordentlich gruselige Art und Weise. Vielleicht liegt es auch daran, dass meine Erwartungshaltung nicht sonderlich hoch gewesen ist und ich jetzt einfach nur positiv überrascht bin, aber ich bin der Ansicht, dass diese Fortsetzung insbesondere im Hinblick auf den reinen "Scare"-Faktor dem Vorgänger locker das Wasser reichen kann. Ja, das mögen größtenteils typische "Jahrmarktsattraktionen" sein, mit denen Nakata sein Publikum hier erschrecken will, aber das gelingt ihm doch ziemlich gut. Die Atmosphäre des Films ist unheimlich und bedrohlich geraten und die vereinzelten Schocksequenzen sind effektiv und gut platziert. Hat mir gut gefallen.

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Hideo Nakata Naomi Watts Mary Elizabeth Winstead Sissy Spacek 2000er Sequel


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RING


RING RING (DVD: DreamWorks, Deutschland)
(OT: The Ring | Japan/USA 2002 | Regie: Gore Verbinski)

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Nach dem plötzlichen und unerklärlichen Tod ihrer Nichte ermittelt Reporterin Rachel Keller (Naomi Watts) auf eigene Faust und stößt dabei auf ein mysteriöses Videoband. Jeder, der sich dieses Band ansieht, soll angeblich nach sieben Tagen versterben. Rachel selbst glaubt nicht an solchen Humbug und sieht sich das Band an. Als kurz danach ihr Telefon klingelt und eine unheimliche Stimme am anderen Ende Rachels baldigen Tod verkündet, beginnt für Rachel ein Wettlauf gegen die Zeit…

Mit Ringu hat Regisseur Hideo Nakata im Jahr 1998 einen der einflussreichsten Horrorfilme der jüngeren Vergangenheit erschaffen. Klar, dass da ein Remake aus Hollywood nachgeschoben werden musste. Im Jahr 2002 erzählte Regisseur Gore Verbinski die Geschichte vom unheimlichen und den Tod bringenden Video neu und stellte damit insbesondere eines unter Beweis: Remakes sind nicht per se zu verurteilen. Denn The Ring ist ein echter Volltreffer. Verbinski und sein Drehbuchautor Ehren Kruger begehen nicht den Fehler, das japanische Original eins zu eins zu kopieren, sondern übernehmen nur die wichtigsten Eckpunkte und bauen um diese eine vom Original doch teils deutliche abweichende Geschichte. The Ring verbreitet zwar nicht die extrem intensive und bedrohliche Atmosphäre von Ringu, ist aber mit seinen Mitteln ähnlich effektiv wie dieser. Verbinskis Film ist spannend, furchteinflößend, unheimlich, mysteriös und mit einigen richtig guten Schockeffekten ausgestattet. Einer dieser Filme, nach deren Sichtung man nur noch mit einem mulmigen Gefühl die dunklen Kellertreppen hinabsteigt - und viel mehr muss ein Horrorfilm in meinen Augen auch gar nicht leisten.

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Gore Verbinski Naomi Watts Adam Brody 2000er Remake Rache


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DRACULAS HEXENJAGD


DRACULAS HEXENJAGD DRACULAS HEXENJAGD (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: Twins of Evil | Großbritannien 1971 | Regie: John Hough)

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Nach dem Tod ihrer Eltern kommen die beiden Zwillinge Frieda (Madeleine Collinson) und Maria (Mary Collinson) in die Obhut ihres Onkels, des skrupellosen Hexenjägers Gustav Weil (Peter Cushing). Der ist allerdings so damit beschäftigt, den offensichtlichen Sündern und Sünderinnen um ihn herum den Teufel sprichwörtlich aus dem Leib zu treiben, dass er zunächst nicht merkt, dass seine beiden Nichten, insbesondere die leicht rebellische Frieda, in den Bann des Grafen Karnstein (Damien Thomas) geraten, der nach Durchführung eines satanischen Rituals von der mächtigen Vampirin Mircalla (Katya Wyeth) in einen Vampir verwandelt wurde…

Der Abschluss der Karnstein-Trilogie der britischen Hammer Studios ist als Prequel zu den beiden Vorgängerfilmen angelegt. Die in Gruft der Vampire und Nur Vampire küssen blutig noch als Hauptfigur agierende Vampirin Mircalla absolviert hier nur einen Kurzauftritt, bei dem sie den den Teufel anbetenden Grafen Karnstein in einen Vampir verwandelt, welcher fortan eine der beiden Nichten des fanatischen Hexenjägers Gustav Weil in seinen Bann zieht.
Regisseur John Hough verzichtet in Draculas Hexenjagd zwar auf diese typische Grusel-Atmosphäre, die so viele Hammer-Produktionen auszeichnete und insbesondere auch Gruft der Vampire zu einem absoluten Erlebnis machte, präsentiert davon abgesehen mit seinem Beitrag zur Karnstein-Trilogie aber einen absoluten Gewinner. Insbesondere das Setting im alten Schloss wurde hier optimal genutzt und dieser Crossover aus Vampir- und Hexenjagdfilm ist wirklich richtig gut gelungen. Im Vergleich mit den beiden ersten Filmen ist Draculas Hexenjagd übrigens extrem rasant inszeniert (deswegen auch diese fehlende Gruselstimmung), was dem Spannungsaufbau aber keineswegs Schaden zufügt. Darüber hinaus bietet Hough seinem Publikum - insbesondere im Finale - einige richtig derbe Härten, die man in solcher Intensität in einem Hammer-Film wohl nicht unbedingt erwartet hätte und auch die Besetzung des Streifens ist allererste Sahne. Die Zwillinge Mary und Madeleine Collinson machen ihre Sache als zurückhaltende und schüchterne Maria bzw. als durchtriebene und vom Bösen faszinierte Frieda richtig gut, Damien Thomas gibt als Graf Karnstein einen charismatischen und herrlich diabolischen Bösewicht und der im Vergleich zum nur ein Jahr früher gestarteten Nur Vampire küssen blutig von Trauer gezeichnete und scheinbar um viele Jahre gealterte Peter Cushing - Cushing hatte nur zwei Monate vor Drehstart seine Frau verloren, ein Schicksalsschlag, von dem er sich nie mehr richtig erholen sollte - gibt hier in der Rolle des fanatischen und verbitterten Hexenjägers Gustav Weil vielleicht eine der besten Vorstellungen seiner (Genrefilm-)Karriere ab. Klasse Film!

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John Hough Peter Cushing 1970er female nudity Prequel 17. Jahrhundert Vampir Hammer Film


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FINAL EXAM


FINAL EXAM FINAL EXAM (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: Final Exam | USA 1981 | Regie: Jimmy Huston)

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In einem kleinen College in North Carolina müssen sich die Studenten plötzlich mit der Tatsache auseinandersetzen, dass sich ein irrer Killer in die Provinz verirrt zu haben scheint…

Einer dieser längst in Vergessenheit geratenen Slasher aus den frühen 80er Jahren, der einst von allen Beteiligten mit großem Dilettantismus und noch größerem Enthusiasmus und ganz offensichtlich ohne nennenswerte finanzielle Mittel gedreht worden sein dürfte und der dem geneigten B- und C-Movie-Fan heute vor allem durch seinen herrlich naiven Charme ein dickes Grinsen ins Gesicht zaubert. Final Exam ist purer Trash, die Tatsache, dass sich Regisseur Jimmy Huston im Vorspann auch noch den Drehbuch-Credit unter den Nagel gerissen hat, grenzt schon fast an Hochstapelei. Denn so etwas wie ein Drehbuch dürfte damals definitiv nicht vorhanden gewesen sein. Die ersten 50 Minuten seines Films verplempert Huston damit, seine "Charaktere" - für die sich im Endeffekt eh kein Schwein interessiert - einzuführen und als ihm schließlich einfällt, dass ein Killer einem Slasher vielleicht ganz gut zu Gesicht stehen würde, lässt er einen solchen auf seine Handvoll Laiendarsteller los und bringt sie der Reihe nach um die Ecke. Für die im Slasher so wichtigen "creative kills" hat das Geld wohl nicht gereicht, die meisten Morde geschehen im Off und so ist Final Exam für einen Slasher wirklich extrem blutarm geraten. Das Motiv des Killers bleibt übrigens relativ unklar und ist nur aus einem in der Mitte des Films beiläufig von einem der potentiellen Opfer eingeworfenen Halbsatz zu erahnen. Huston macht mit Final Exam eigentlich alles falsch, was man in einem Slasher so alles falsch machen. Es gibt keine Spannung, kein typisches "Final Girl", mit dem man Mitfiebern könnte, keine blutigen Morde und auch keine sonstigen Schauwerte. Und doch kann man diesem Streifen irgendwie nicht böse sein. Denn sein komplettes Unvermögen, gepaart mit dem offensichtlichen Enthusiasmus, mit dem die diversen Darsteller hier zu Werke gehen, macht Final Exam einfach nur verdammt sympathisch und liebenswert.

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Jimmy Huston 1980er female nudity Slasher


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NUR VAMPIRE KÜSSEN BLUTIG


NUR VAMPIRE KÜSSEN BLUTIG NUR VAMPIRE KÜSSEN BLUTIG (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Lust for a Vampire | Großbritannien 1971 | Regie: Jimmy Sangster)

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Mit Hilfe eines satanischen Rituals gelingt es Nachfahren der Karnsteins die Vampirin Mircalla (Yutte Stensgaard) erneut zum Leben zu erwecken. Eine nahegelegenes Mädcheninternat bietet reichlich Frischblut für Mircalla, die als neue Schülerin in das Internat aufgenommen wird und gleich bei ihrer Ankunft auf den Schriftsteller Lestrange (Michael Johnson) trifft, der sich - ohne zu ahnen, mit wem er es tatsächlich zu tun hat - Hals über Kopf in die attraktive Frau verliebt…

Im zweiten Teil der Karnstein-Trilogie der britischen Hammer Studios wird Mircalla Karnstein mit einem hübsch gruseligen Ritual von den Toten erweckt und treibt fortan in einem in der Nähe des Karnstein-Schlosses gelegenen Mädcheninternat ihr Unwesen. Nur Vampire küssen blutig erreicht zwar nicht ganz die Qualitäten des Vorgängers - insbesondere die schaurige Atmosphäre geht Sangsters Film etwas ab - kann den geneigten Hammer-Freund aber durch ein abermals tolles Set Design, ein paar nette Schauwerte und ein paar wirklich witzige Einfälle überzeugen. Toll beispielsweise der von Mike Raven gespielte Graf Karnstein, dessen Make-Up stark an Christopher Lee in der Dracula-Rolle erinnerte und der ein paar herrlich schräge Auftritte als "Arzt" abbekommen hat. Oder das Finale, wenn die zuvor relativ gemächliche Erzählweise von einer Sekunde auf die andere über den Haufen geworfen wird und die wutentbrannten Dorfbewohner sich des Vampirproblems selbst annehmen. Auch wenn mir persönlich Gruft der Vampire einen Tick besser gefallen hat, Nur Vampire küssen blutig ist ebenfalls ein toller Beitrag aus der etwas späteren Phase der Hammer Studios, einer Phase, in der die britische Produktionsschmiede ja wahrlich nicht nur Highlights abgeliefert hat.

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Jimmy Sangster 1970er female nudity 19. Jahrhundert Sequel Hammer Film Vampir


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GRUFT DER VAMPIRE


GRUFT DER VAMPIRE GRUFT DER VAMPIRE (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: The Vampire Lovers | Großbritannien/USA 1970 | Regie: Roy Ward Baker)

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Ende des 18. Jahrhunderts ist es Baron von Hartog (Douglas Vilmer) gelungen, fast die komplette Vampirsippe der Karnsteins auszurotten. Lediglich die Vampirin Mircalla Karnstein (Ingrid Pitt) konnte sich vor dem Baron retten und verbreitet, um ihren Hunger nach Blut zu stillen, nun erneut Angst und Schrecken. Nachdem bereits Laura (Pippa Steel), die Nichte des Generals von Spielsdorf (Peter Cushing), Mircalla zum Opfer gefallen ist, soll nun die hübsche Emma Morton (Madeline Smith) ihr nächstes Opfer werden…

Ein Film aus der etwas späteren Phase der britischen Hammer Studios, co-produziert von den US-Exploitation-Experten von American International Pictures. Gruft der Vampire ist der erste Filme der Karnstein-Trilogie rund um die Vampirin Mircalla/Carmilla/Marcilla Karnstein - großartig gespielt von Ingrid Pitt -, die hier junge Mädchen aus wohlhabendem Hause verführt und versucht, diese in Vampire zu verwandeln. Gruft der Vampire überrascht auf der einen Seite mit so einigen Schauwerten - blutige Effekte und erstaunlich viel nackte Haut - erinnert auf der anderen Seite aber auch an die frühen Hammer-Produktionen rund um Dracula & Co. Regisseur Roy Ward Baker erzählt seine Geschichte auf ausgesprochen ruhige und unaufgeregte Art und Weise, nutzt insbesondere im Set Design die typischen Hammer-Zutaten - ein altes, spinnwebenverhangenes Schloss, nebeldurchzogene Wälder, mondäne Anwesen, Vollmondnächte, usw. - und erzeugt so diese vertraute Atmosphäre der klassischen Hammer-Grusler, der man sich als Fan solcher Filme einfach nicht entziehen kann und natürlich auch nicht entziehen will. Man fühlt sich gleich wohl in dieser "Gruft" und möchte sie am liebsten gar nicht mehr wieder verlassen. Schöner Streifen, der große Lust auf die beiden Fortsetzungen weckt.

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Roy Ward Baker Peter Cushing Ingrid Pitt 1970er female nudity 18. Jahrhundert Vampir Hammer Film American International


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MACABRE


MACABRE MACABRE (DVD: Subkultur, Deutschland)
(OT: Macabre | USA 1958 | Regie: William Castle)

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Kleinstadtarzt Dr. Barrett (William Prince) hat sich innerhalb der letzten Jahre einige Feinde gemacht und einer dieser Feinde scheint nun auf ernsthaft gemeinte Rache aus zu sein. Denn Barretts kleine Tochter wurde entführt und dem Arzt bleiben nur wenige Stunden Zeit, um das Versteck ausfindig zu machen und seine Tochter vor dem sicheren Erstickungstod zu retten…

Netter, kleiner Grusler von Regisseur William Castle aus den späten 50er Jahren. William Castle hält sich nicht lange mit großem Vorgeplänkel auf, sondern schmeißt den Zuschauer gleich mitten hinein in seine Geschichte um einen Mann, der in einem Wettlauf gegen die Zeit versucht, seine kleine Tochter zu finden, die von einem Unbekannten lebendig begraben wurde. Hintergrundinformationen zu den handelnden Personen bekommt man im Lauf des Films in Form von zwei kurzen Rückblenden auf vergangene Ereignisse verabreicht, ansonsten ist in den knapp 70 Minuten, die Macabre gerade mal dauert, munteres Miträtseln angesagt. Macabre begeistert heute vor allem durch seine wunderschöne Gruselatmosphäre, die er verbreitet. Der Film spielt größtenteils im Dunklen - u.a. auf einem unheimlichen Friedhof - und präsentiert dem Zuschauer nicht nur die eine oder andere Wendung im Storyverlauf, sondern auch ein paar nette Schockeffekte (wenn man die heute noch so bezeichnen kann) und eine ganze Reihe zwielichtiger Gestalten in den Haupt- und Nebenrollen, die alle nicht so recht als Sympathieträger durchgehen wollen. Schade nur, dass die Auflösung des Films doch recht schnell ziemlich offensichtlich ist und somit im letzten Drittel die Spannung etwas flöten geht.

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William Castle 1950er Rache


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CLOVERFIELD


CLOVERFIELD CLOVERFIELD (Blu-ray: Paramount, Großbritannien)
(OT: Cloverfield | USA 2008 | Regie: Matt Reeves)

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Die Gäste einer mitten in Manhattan stattfindenden Überraschungsabschiedsparty für Rob Hawkins (Michael Stahl-David) werden urplötzlich aus ihrer Feierlaune herausgerissen und sehen sich mit der Tatsache konfrontiert, dass New York von einem riesigen Monster angegriffen wird. Panisch ergreifen sie die Flucht…

Regisseur Matt Reeves, Drehbuchautor Drew Goddard und die Produzenten Bryan Burk und J.J. Abrams lassen diverse Monster auf New York los und werfen den Zuschauer mitten hinein ins Geschehen. Komplett mit subjektiver Kamera gedreht, ist man als Zuschauer bei Cloverfield tatsächlich mittendrin statt nur dabei. Die Kamera ist immer in Bewegung, ruckelt und wackelt wie Hölle - was zumindest am Anfang extrem gewöhnungsbedürftig ist - und gönnt dem Zuschauer keine Atempause und auch keinerlei Wissensvorsprung vor den handelnden Personen. Die Panik der Protagonisten ist spürbar und überträgt sich richtiggehend auf die heimische Couch. Von leichter Unterhaltung kann hier definitiv nicht die Rede sein, Cloverfield beschert ein extrem intensives Filmerlebnis und dürfte von all den "Found Footage"-Filmen, die seit dem Erfolg von The Blair Witch Project Ende der 90er auf den Zuschauer losgelassen wurden, der mit weitem Abstand effektivste, spektakulärste und schlicht und einfach beste Streifen sein. Großartig!

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Matt Reeves 2000er New York


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TEXAS CHAINSAW MASSACRE: DIE RÜCKKEHR


TEXAS CHAINSAW MASSACRE: DIE RÜCKKEHR TEXAS CHAINSAW MASSACRE: DIE RÜCKKEHR (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: The Return of the Texas Chainsaw Massacre | USA 1994 | Regie: Kim Henkel)

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Nach ihrem Abschlussball kommt eine Gruppe von Teenagern (u.a. Renée Zellweger) mit ihrem Auto von der Straße ab und landet in den Händen des Verrückten Vilmer Slaughter (Matthew McConaughey) und dessen Familie…

Schon irgendwie interessant zu sehen, welche Wandlungen die Reihe rund um Leatherface seit dem Auftaktfilm im Jahr 1974 durchgemacht hat. Hoopers Original noch ein Meisterwerk des Terrorkinos, seine eigene Fortsetzung dann eine überdrehte Groteske und Teil 3 von Regisseur Jeff Burr aus dem Jahr 1990 schließlich ein lupenreiner Slasher. Der nun von mir gesichtete vierte Film aus dem Jahr 1994 versucht irgendwie alles gleichzeitig zu sein und scheitert dabei auf ganzer Linie. Es tut schon fast weh, zu sehen, was Regisseur und Drehbuchautor Kim Henkel - übrigens auch für das Drehbuch von Hoopers grandiosem Original verantwortlich - mit Texas Chainsaw Massacre: Die Rückkehr aus der Reihe gemacht hat. Der Film ist, ähnlich wie der direkte Vorgänger, im Grunde ein typischer Slasher, in den jedoch komplett überdrehte Sequenzen eingearbeitet wurden, die zum einen komisch wie der 2. Teil sein wollen und zum anderen wohl eine Verbindung zum Terrorkino des Auftaktfilms herstellen sollen. Leatherface - in den Vorgängern noch bedrohlich wie Hölle - wird von Henkel zur kettensägeschwingenden Witzfigur degradiert und auch das Set Design - in den ersten beiden Filmen noch eine große Stärke, im direkten Vorgänger schon deutlich schwächer ausgefallen - ist eine einzige Enttäuschung; das Farmhaus der verrückten Familie wirkt nicht bedrohlich, sondern eher wie eine unaufgeräumte Rumpelkammer. Aber es gibt auch Licht im Dunkel, vereinzelte Sequenzen sind auch in Texas Chainsaw Massacre: Die Rückkehr richtig gut gelungen und retten den Film davor, ein komplettes Ärgernis zu sein. Herrlich beispielsweise die Szene, in der Leatherface hinter dem ersten, weiblichen Opfer auf der Veranda auftaucht. Und auch die Besetzung der beiden Hauptrollen mit zwei mittlerweile gestandenen Hollywood-Stars ist ein kleines Schmankerl. Ist doch immer wieder nett zu sehen, mit welchen Filmen heutige Spitzenverdiener einst ihre Karriere starteten. Als "Final Girl" wurde Renée Zellweger besetzt und Matthew McConaughey spielt den innerhalb der Killerfamilie tonangebenden Vilmer Slaughter.

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Kim Henkel Renée Zellweger Matthew McConaughey 1990er female nudity Sequel Slasher


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NIGHT OF THE LEPUS


NIGHT OF THE LEPUS NIGHT OF THE LEPUS (DVD: Warner, USA)
(OT: Night of the Lepus | USA 1972 | Regie: William F. Claxton)

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Um der Kaninchenplage auf seiner Farm entgegenzuwirken, bittet Cole Hillman (Rory Calhoun) den Zoologen Roy Bennett (Stuart Whitman) um Hilfe, der die Tiere mit einer speziellen Hormonbehandlung unfruchtbar machen soll. Doch die Behandlung hat fatale Nebenwirkungen und als eines der Versuchskaninchen entkommen kann, entwickelt sich die Kaninchenplage zu einer regelrechten Katastrophe…

Es ist schon irgendwie verwunderlich, dass nach Night of the Lepus überhaupt noch ein Tierhorrorfilm gedreht worden ist. Wurde doch mit Claxtons Film praktisch alles gesagt und gezeigt, was es in diesem Genre so zu sagen und zu zeigen gibt. Denn was sind schon Alligatoren, Haie, Piranhas, Spinnen, Schlangen, diverse Insektenarten, usw. gegen die ultimative Bedrohung aus dem Tierreich, die Regisseur William F. Claxton in Night of the Lepus dem Zuschauer präsentiert? Nichts, gar nichts kommt vom Bedrohungspotential an die Monster aus Claxtons Genrebeitrag heran, handelt es sich bei diesen doch um - tatatata - Hasen und Kaninchen. Doch, wirklich, es handelt sich tatsächlich um Hasen und Kaninchen. Und zwar um Hasen und Kaninchen, die aufgrund einer Hormonbehandlung - hier hat sich wieder der erhobene Zeigefinger des Tierhorrorgenres versteckt, sich als Mensch doch bitte nicht in die Angelegenheiten der Natur einzumischen - etwas arg gewachsen sind, Appetit auf Menschenfleisch verspüren und auch schon mal die eine oder andere Pferde- und Rinderherde heimtückisch überfallen.
Aber mal im Ernst, einen Tierhorrorfilm über Hasen und Kaninchen zu drehen und zu glauben, man könnte damit tatsächlich jemanden erschrecken, zeugt schon fast von unfassbarer Naivität und dürfte wohl zu den schlechtesten Ideen gehören, die man für einen Tierhorrorfilm haben kann. Denn das Bedrohungspotential der Killerkaninchen ist natürlich enorm. Für die Attacken der putzigen Nager wurden größtenteils echte Kaninchen hergenommen, die froh und munter in irgendwelchen Miniatursets herumhoppeln. Außerdem wurde mit extremen Close-Ups gearbeitet, um die Tiere möglichst groß und bedrohlich aussehen zu lassen und wenn es dann wirklich mal ans Eingemachte geht, dürfte auch der eine oder andere Schauspieler in ein Hasenkostüm gesteckt worden sein. Dafür hat man den menschlichen Opfern der gefährlichen Brut ein hübsches Leichen-Make-Up verpasst. Die sehen größtenteils aus, als wären sie von einem Rudel Wölfe gerissen worden. Das absolute Highlight an Night of the Lepus ist allerdings die Tatsache, dass Regisseur William F. Claxton es tatsächlich geschafft hat, seine Geschichte todernst und komplett ironiefrei zu erzählen und dass gestandene Schauspieler wie Rory Calhoun, DeForest Kelley, Stuart Whitman und Janet Leigh hier ernsthaft versuchen, mit betroffenen und schockierten Gesichtern dem Zuschauer diesen ganzen Blödsinn als Horrorfilm zu verkaufen. Absolute weltklasse!
Unsere beiden plüschigen Mitbewohner werden ab heute auf jeden Fall ins geschlossene Gehege verbannt und dürfen nicht mehr arglos durchs Wohnzimmer hoppeln. Nicht, dass die mir irgendwann noch die Kehle durchbeißen. :D

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William F. Claxton Janet Leigh 1970er Tierhorror


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RED STATE


RED STATE RED STATE (Blu-ray: Planet Media/Ascot Elite, Deutschland)
(OT: Red State | USA 2011 | Regie: Kevin Smith)

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Die Chance auf Sex mit einer willigen Dame (Melissa Leo) wollen sich die drei Teenager Billy Ray (Nicholas Braun), Travis (Michael Angarano) und Jared (Kyle Gallner) nicht entgehen lassen. Doch das über Internet vereinbarte Date entpuppt sich als heimtückische Falle. Die drei Freunde landen in den Fängen des fundamentalistischen Predigers Albin Cooper (Michael Parks) und seiner kleinen Kirchengemeinde. Und Cooper will den drei Teenies ihre Sünden auf drastische Art und Weise austreiben…

Red State ist regelrechter Hassbatzen von einem Film, den man in dieser Form von einem Regisseur wie Kevin Smith wohl am allerwenigsten erwartet hätte. Kevin Smith macht sich religiösen Fanatismus zur Zielscheibe, nimmt diese unter Dauerbeschuss und zerlegt sie letztendlich in ihre Einzelteile. Red State ist roh, ungeschliffen, intensiv, brutal und macht definitiv keinerlei Gefangene. Mit Michael Parks in der Rolle des Predigers hat Kevin Smith einen Hauptdarsteller am Start, der hier wohl eine der größten Vorstellungen seiner Karriere abliefert und den von ihm verkörperten Charakter so ungemein glaubwürdig und mit solch einer Intensität spielt, dass einem als Zuschauer vor dem Bildschirm vor lauter Wut das Messer in der Hose aufgeht. Der von Parks gespielte Albin Cooper dürfte wohl einer der bedrohlichsten und hassenswertesten Bösewichte der jüngeren Filmgeschichte sein. Grandios.
Aber Red State ist auch so etwas wie das Vermächtnis von Kevin Smith und das Thema des Films wohl nicht zuletzt ein Spiegelbild für Smith’ Wut auf die Filmindustrie, die ihm - in Form der Weinstein Brüder - jegliche Unterstützung und Geldmittel für dieses in ihren Augen zu riskante Projekt verwehrt hat. Smith war reichlich angepisst, drehte den Streifen auf eigene Faust und kündigte danach an, sich aus dem Filmgeschäft zurückziehen zu wollen. Kevin Smith Has Left The Building (und kehrt wohl tatsächlich nur noch einmal mit dem vor kurzem angekündigten Clerks III zurück). Ich als Smith-Fan finde das einfach nur jammerschade.

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Kevin Smith John Goodman 2010er female nudity


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ACT OF VENGEANCE


ACT OF VENGEANCE ACT OF VENGEANCE (DVD: MGM, USA)
(OT: Act of Vengeance | USA 1974 | Regie: Bob Kelljan)

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Auf ihrem Nachhauseweg wird die attraktive Linda (Jo Ann Harris) Opfer einer Vergewaltigung und lernt kurze Zeit später auf dem Polizeirevier weitere Frauen kennen, die ganz offensichtlich demselben Täter wie Linda zum Opfer gefallen sind. Da die Polizei nicht in der Lage zu sein scheint, den Täter zu ermitteln, beschließen die Frauen, auf eigene Faust nach ihrem Peiniger zu suchen und sich an diesem zu rächen…

Bei einem Film, der u.a. unter dem Titel Rape Squad veröffentlicht wurde, kann man natürlich davon ausgehen, dass er nicht unbedingt dazu geeignet ist, ihm einen zartbesaiteten Publikum vorzuführen. Und tatsächlich startet Act of Vengeance von Regisseur Bob Kelljan furios und verpasst dem Zuschauer gleich in den Anfangsminuten einen gezielten und schmerzhaften Schlag in die Magengrube. Denn die Einführung der Hauptdarstellerin ist wahrlich harter Tobak und so unfassbar schmierig inszeniert, dass man als Zuschauer bereits nach 15 Minuten am liebsten ein ausgiebiges Vollbad nehmen würde. Danach tritt Bob Kelljan erst mal auf die Bremse, nimmt für lange Zeit das Tempo raus, der Plot plätschert über weite Strecken tatsächlich nur noch vor sich hin und lediglich einzelne, gezielt gesetzte Nadelstiche in Form von Sex und Gewalt erinnern noch an die Anfangsminuten des Films und auch der Racheplot scheint schon fast im Sand zu verlaufen - die Protagonistinnen kümmern sich mehr um die Prävention gegen weitere, sexuelle Übergriffe gegen andere Frauen als um die Befriedigung ihrer Rachgelüste. Doch Regisseur Kelljan kriegt im letzten Drittel dann doch wieder die Kurve und präsentiert dem Zuschauer ein wahrlich denkwürdiges Finale in einem leerstehenden Zoo, in dem die Protagonistinnen dann endlich die Chance erhalten, sich an ihrem Peiniger zu rächen. Ein Racheakt, der in seiner Durchführung übrigens so unglaublich bescheuert konstruiert wirkt, dass er wirklich jedes "Unverständliche Verhaltensweisen im Film"-Klischee abdeckt, das man sich so vorstellen kann.

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Bob Kelljan 1970er female nudity Rache Sexploitation American International


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FRIDAY THE 13TH (Killer Cut)


FRIDAY THE 13TH (Killer Cut) FRIDAY THE 13TH (Killer Cut) (Blu-ray: New Line, USA)
(OT: Friday the 13th | USA 2009 | Regie: Marcus Nispel)

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Die Suche nach seiner wie vom Erdboden verschwundenen Schwester Whitney (Amanda Righetti) führt Clay Miller (Jared Padalecki) in die Wälder rund um den Crystal Lake, in denen schon seit längerer Zeit der gemeingefährliche Jason Voorhees (Derek Mears) sein Unwesen treibt und die Lebenserwartung partywilliger Jugendlicher drastisch nach unten schraubt…

Bei all den Horrorfilm-Remakes, die in den letzten Jahren auf das Publikum losgelassen wurden, war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch Sean S. Cunninghams Friday the 13th aus dem Jahr 1980 eine Neuauflage erfahren würde. Im Jahr 2009 war es dann soweit und die New Line Studios - die ein Jahr später auch das miserable A Nightmare on Elm Street-Remake verbrechen sollten - schickten Jason Voorhees erneut auf Teenager-Jagd. Als Regisseur wurde Marcus Nispel verpflichtet, der ein paar Jahre zuvor mit seiner Neuauflage von The Texas Chainsaw Massacre bereits einen ziemlich guten Job abgeliefert hatte, und als Produzenten fungierten u.a. Sean S. Cunningham, seines Zeichens ja Produzent und Regisseur des Originals, und Hollywoods Krawallexperte Michael Bay. Und das Ergebnis kann sich tatsächlich sehen lassen. Friday the 13th ist nicht wirklich ein Remake - die Geschichte des Ur-Films um die mordende Mrs. Voorhees wird in ein paar kurzen Einstellungen am Anfang des Streifens schnell abgehakt - sondern eher ein Reboot der beliebten Slasher-Reihe und muss sich so keinen großen Vergleichen mit dem Original stellen. Nispel erfindet das Rad des Slasher-Films mit seinem Beitrag sicher nicht neu - er hält sich stattdessen schon fast penibel an die seit Jahrzehnten etablierten Regeln -, aber er inszeniert Friday the 13th so herrlich geradlinig und rasant und stattet seinen Film mit so vielen Schauwerten aus, dass Genrefans an diesem Streifen nichts auszusetzen haben dürften. Die Kills sind abwechslungsreich, hart und spektakulär, die Darstellerinnen sexy und ausgesprochen zeigefreudig, Jason selbst wirkt bedrohlich wie Hölle und über fehlende Spannung kann man sich in meinen Augen auch nicht beklagen. Ein rundum gelungener Genrebeitrag, der der Original-Reihe absolut gerecht wird.

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Marcus Nispel 2000er female nudity Remake Slasher


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DEATH NOTE: L: CHANGE THE WORLD


DEATH NOTE: L: CHANGE THE WORLD DEATH NOTE: L: CHANGE THE WORLD (Blu-ray: I-On New Media, Deutschland)
(OT: L: Change the World | Japan 2008 | Regie: Hideo Nakata)

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Nach seinem Kampf um das “Death Note“ muss sich Meisterdetektiv L (Ken'ichi Matsuyama) bereits mit der nächsten, ausgesprochen schwierigen Aufgabe auseinandersetzen. Eine Gruppe von Terroristen rund um die radikale Umweltaktivistin Dr. Kujo (Youki Kudoh) plant einen Anschlag mit einem gemeingefährlichen Virus und nur L scheint diesen verhindern zu können...

Nachdem sich der ständig Süßigkeiten in sich hineinstopfende Charakter des L bereits im Verlauf der beiden Death Note-Filme zur heimlichen Hauptfigur entwickelt hat, war es nur konsequent, dass ihm ein eigener Film spendiert wurde. Das Spin-Off zu Death Note hört auf den Namen L: Change the World und auf dem Regiestuhl zu diesem Streifen nahm niemand Geringerer als Hideo Nakata Platz, der ja Ende der 90er Jahre mit seinem Ring den asiatischen Horrorfilm neu definierte. Das im deutschen Titel immer noch vorhandene Death Note spielt in L: Change the World nur noch eine untergeordnete Rolle, wird es doch gleich zu Beginn von L verbrannt. Fans, denen gerade dieser fantastische Aspekt der beiden Vorgängerfilme sehr am Herzen gelegen war und die vielleicht sogar von den in meinen Augen sehr gewöhnungsbedürftig animierten Todesdämonen begeistert gewesen sind, müssen sich damit abfinden, dass dieser fantastische Anteil im Spin-Off praktisch nicht mehr existiert und sich die Geschichte um eine sehr weltliche Bedrohung dreht. Ich persönlich war ziemlich froh, dass insbesondere die Todesdämonen keine Rolle mehr gespielt haben und ihnen nur noch ein klitzekleiner Cameo-Auftritt gegönnt wurde. Wohl mit ein Hauptgrund, weswegen mir L: Change the World letztendlich auch deutlich besser gefallen hat als die beiden Vorgänger. Der Film ist ingesamt spannender und kurzweiliger als Death Note - vor allem, wenn man beide Filme als Gesamtwerk betrachtet, da gerade der erste Teil doch extreme Längen hatte - und die erzählte Geschichte vermochte mich weitaus mehr zu fesseln. Und auch auf schauspielerischer Seite erlaubt sich L: Change the World keine Schwächen. Ken'ichi Matsuyama als L ist großartig wie in den beiden Filmen zuvor und einen Totalausfall wie Tatsuya Fujiwara, der mich in der Rolle des Light Yagami fast noch mehr genervt hat als diese seltsamen Todesdämonen, muss man als Zuschauer auch nicht ertragen. Schade nur, dass die süße Erika Toda in der Rolle der Misa Amane nur einen kurzen Gastauftritt absolvierte. Von der hätte ich gerne noch ein bisschen mehr gesehen. Wobei man sich in Sachen “eye candy“ wahrlich nicht beklagen kann. Youki Kudoh - die dem einen oder anderen vielleicht aus Scott Hicks’ Schnee, der auf Zedern fällt oder Rob Marshalls Die Geisha bekannt sein dürfte - war in der Rolle des weiblichen Bösewichts auch ausgesprochen hübsch anzusehen.

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Hideo Nakata 2000er Sequel Spin-Off Nikkatsu


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MASSAKER IN KLASSE 13


MASSAKER IN KLASSE 13 MASSAKER IN KLASSE 13 (DVD: X-Rated, Deutschland)
(OT: Massacre at Central High | USA 1976 | Regie: Rene Daalder)

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Als David (Derrel Maury) an seine neue Schule kommt, wird er dort bereits von seinem alten Freund Mark (Andrew Stevens) erwartet, der ihn unbedingt in seine Clique integrieren will. Doch bei Marks Freunden handelt es sich um nicht gerade freundliche Zeitgenossen. Bruce (Ray Underwood), Craig (Steve Bond) und Paul (Damon Douglas) haben die Schule fest in ihrer Hand, terrorisieren die Schwächeren und lassen keine Sekunde einen Zweifel daran, dass sie von David erwarten, dass er ihr fieses Spiel mitspielt. Als sich David jedoch weigert und die unterdrückten Schüler sogar ermutigt, sich gegen die Bande zur Wehr zu setzen, will diese - ohne die sich darauf für sie ergebenden Konsequenzen auch nur ansatzweise zu ahnen - an David ein Exempel statuieren...

Während John Carpenter mit Halloween im Jahr 1978 die Slasher-Welle entfachte, trat Mark L. Lester mit Die Klasse von 1984 im Jahr 1982 die Welle der “Terror an der Highschool“-Streifen los. Zwei Subgenres, die das Genrekino der 80er Jahre ziemlich beherrschen sollten. Bereits 2 bzw. 6 Jahre vor diesen beiden wegweisenden Filmen kam Massaker in Klasse 13 von Regisseur Rene Daalder in die Kinos, ein Film, der beide Genres miteinander verknüpfte. Beginnt Massaker in Klasse 13 noch wie ein typischer “Terror an der Highschool“-Film - ein neuer Schüler gerät aufgrund eines guten Freundes in die falsche Clique, erkennt deren gefährliches Potential für die Schule und nimmt sich nach einem Angriff auf seine eigene Person der Sache an - verwandelt sich Daalder Film im weiteren Verlauf der Geschichte in einen lupenreinen Slasher. Als nämlich die Angelegenheit mit der Clique auf blutige Art und Weise erledigt ist, entsteht in der Schule ein Machtvakuum, ehemals unterdrückte Schüler versuchen dieses Vakuum auszufüllen und aus dem zuvor vornehmlich aus Rache handelnden Sympathieträger wird ein gemeingefährlicher Psychopath, der in guter, alter Slasher-Manier einen Mitschüler nach dem anderen meuchelt.
Massaker in Klasse 13 ist nun sicher kein Meisterwerk, dafür war das Budget dann doch etwas zu gering und dafür wirkt die ganze Geschichte dann doch etwas zu konstruiert. Was den Film aber auf jeden Fall sehenswert macht, sind Hauptdarsteller Derrel Maury, der in der Hauptrolle des David die Wandlung zum gefährlichen Psychopathen einigermaßen glaubwürdig rüberbringt, und die Tatsache, dass die Geschichte - obwohl sie zeitweise ziemlich hanebüchen wirkt - überaus spannend und kurzweilig geraten ist. Sehr gelungen empfand ich dabei auch, wie sich die Sympathiefiguren für einen als Zuschauer verschieben. Fiebert man anfangs noch mit dem von Maury gespielten David mit, verwandelt sich die anfängliche Sympathie mit fortschreitender Laufzeit immer mehr in reine Antipathie und ausgerechnet Davids ehemals bester Freund Mark - gespielt von Andrew Stevens - wird gemeinsam mit seiner Freundin Theresa (die süße Kimberly Beck) zum neuen Sympathieträger. Eine Figur, der man zuvor aufgrund ihres Verhaltens nicht sonderlich zugeneigt war.
Ein weiterer großer Pluspunkt des Films sind seine Schauwerte. Die sind nämlich zahlreich vorhanden und sorgen für beste Unterhaltung. Allein das Mitwirken von Cheryl Smith - auch wenn ihre Rolle mal wieder nicht sonderlich groß ausgefallen ist - lohnt die Sichtung des Streifens, wird man als Zuschauer doch mit so wunderschönen Einstellungen wie dieser hier belohnt:

:love: Eingefügtes Bild :love:



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Rene Daalder Cheryl Smith 1970er car chase female nudity Slasher Rache


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THE MONSTER SQUAD


THE MONSTER SQUAD THE MONSTER SQUAD (DVD: Lionsgate, USA)
(OT: The Monster Squad | USA 1987 | Regie: Fred Dekker)

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Der von Horrorfilmen und Monstern begeisterte Sean (Andre Gower) betreibt gemeinsam mit ein paar Freunden einen Monster-Club. Die Kids treffen sich regelmäßig in einem Baumhaus und gehen dort ihrem geliebten Hobby nach. Als Sean eines Tages ein seltsames Buch in seinen Besitz bekommt, ahnt er noch nicht, dass er damit den Schlüssel zur Rettung der Welt in den Händen hält. Denn Dracula (Duncan Regehr) ist nach 100 Jahren wieder erwacht und versucht gemeinsam mit verschiedenen Monstern (u.a. Tom Noonan, Carl Thibault) die Weltherrschaft an sich zu reißen. Und nur mit Hilfe von Seans Buch kann Dracula aufgehalten werden...

The Monster Squad ist eines dieser kleinen, leider viel zu wenig bekannten Highlights aus den 80er Jahren. Dekkers Monsterspaß steht ganz eindeutig in der Tradition von Filmen wie Gremlins, Explorers oder Die Goonies, konnte aber nie deren Bekanntheitsgrad erreichen. In The Monster Squad müssen sich die Kids mit einer ganzen Armada klassischer Filmmonster auseinandersetzen. Dracula, Frankensteins Monster, die Kreatur aus dem Amazonas, die Mumie und der Werwolf wollen die Welt ins Chaos stürzen und nur die von Horrorfilmen und Monstern begeisterten Kinder können sie daran hindern. Regisseur Fred Dekker drehte ein Jahr zuvor den grandiosen Night of the Creeps und ist somit für zwei absolute Genrehighlights der 80er Jahre verantwortlich. The Monster Squad ist ein riesengroßer Spaß - sowohl für die jüngere Zielgruppe als auch für den erwachsenen Genrefreund, der in dem liebevoll gemachten Streifen ganz viele Referenzen an die klassischen Horrorfilme der Universal Studios entdecken kann - und ist für einen Film, der eigentlich für ein jüngeres Publikum gemacht ist, teilweise ziemlich deftig ausgefallen. Insbesondere das von Effektguru Stan Winston stammende Creature Design ist für einen PG-13-Film schon ziemlich "creepy" und gruselig geraten und im Finale geht dann so richtig die Post ab. Ich kann mir gut vorstellen, dass damals einige Kids nach der Sichtung dieses Films erst mal ein paar schlaflose Nächte verbracht haben.

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Fred Dekker 1980er Vampir Werwolf


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NIGHT LIFE


NIGHT LIFE NIGHT LIFE (VHS: Starlight Video, Deutschland)
(OT: Night Life | USA 1989 | Regie: David Acomba)

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Der nebenbei im Bestattungsinstitut seines Onkels (John Astin) arbeitende Archie Melville (Scott Grimes) ist der absolute Außenseiter an seiner Schule und wird insbesondere von zwei seiner Mitschüler (Kenneth Ian Davis und Mark Pellegrino) und deren Freundinnen (Darcy DeMoss und Lisa Fuller) immer wieder drangsaliert. Als die vier Übeltäter eines Tages jedoch bei einem Autounfall ums Leben kommen, scheint Archie von all seinen Sorgen plötzlich befreit zu sein. Doch ein Blitzeinschlag sorgt dafür, dass die Archies Erzfeinde wieder zum Leben erweckt werden und fortan als Zombies Jagd auf den armen Archie machen...

In der Not frisst der Teufel Fliegen. Um mir manche Filme einfach mal wieder ansehen zu können, ist ein Gang zur eingelagerten VHS-Sammlung unumgänglich. Night Life ist einer dieser Filme, die meines Wissens weltweit noch nicht legal auf DVD erschienen sind und bei dem ich froh bin, dass ich noch die alte deutsche Videokassette im Original besitze. Und es ist wirklich ein Jammer, dass es dieser schöne kleine Streifen bis heute noch nicht auf DVD geschafft hat. Denn David Acombas Film hätte es in meinen Augen absolut verdient, wieder- bzw. neu entdeckt zu werden. Night Life ist eine Mischung aus Teenagerkomödie und Horrorfilm und startet zunächst wie ein typischer Teenie-Streifen mit teils makabrem Humor, in dem ein sympathischer Außenseiter, der noch dazu in seiner Freizeit in einem Bestattungsinstitut arbeitet, von zwei Klassenkameraden und deren beiden Freundinnen (sexy: Lisa Fuller und Darcy DeMoss) drangsaliert wird. Dann hätten wir noch die beste Freundin des Außenseiters (ebenfalls sexy: Cheryl Pollak), die in einer Autowerkstatt jobt und diesem natürlich immer zur Seite steht. Nach gut einer halben Stunde verwandelt sich der typische Teenager-Flick dann in eine extrem unterhaltsame Horrorkomödie, wobei Regisseur Acomba zunächst eine unheimliche Spannung und Atmosphäre aufbaut und danach dann so richtig schön die Sau rauslässt. Als die vier Intimfeinde unseres liebenswürdigen Außenseiters schließlich als Zombies von den Toten zurückkehren und diesem das Leben fortan zur Hölle machen wollen, überrascht Night Life bis zum spektakulären Finale mit so einigen derben Härten und netten Effekten, wobei der humorvolle Unterton des Films dabei nie verloren geht. Ich mochte Acombas Film früher schon verdammt gerne und die positive Erinnerung, die ich an den Film hatte, wurde bei der jetzigen Sichtung absolut bestätigt. Schade nur, dass auch Night Life ein Opfer der Willkür der deutscher Zensur geworden ist und seit nunmehr schon 22 (!) Jahren zum Kreis der in Deutschland beschlagnahmten Filme gehört. Eine Beschlagnahme, die in diesem speziellen Fall absolut nicht nachvollziehbar ist. Acombas Film ist auch trotz einiger derber Effekte in den letzten 20 Minuten immer als schwarzhumorige Komödie zu identifizieren und bei genauerer Betrachtung komplett harmlos. So ist die Beschlagnahme dieses Films nur eines, nämlich ein eindeutiger Beweis dafür, dass die deutsche Zensur keinerlei Spaß versteht. Ein Armutszeugnis!

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David Acomba 1980er Zombie Rache


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DER PLANET SATURN LÄSST SCHÖN GRÜSSEN


DER PLANET SATURN LÄSST SCHÖN GRÜSSEN DER PLANET SATURN LÄSST SCHÖN GRÜSSEN (DVD: CMV Laservision, Deutschland)
(OT: The Incredible Melting Man | USA 1977 | Regie: William Sachs)

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Nach der Rückkehr von einer nicht reibungsfrei verlaufenen Mission zum Saturn wird Astronaut Steve West (Alex Rebar) in Quarantäne gelegt. West hat sich eine rätselhafte Krankheit eingefangen, die dazu führt, dass sein Körper anfängt zu zerschmelzen und er nur noch seinen Instinkten folgt. Als es West gelingt, aus dem Krankenhaus auszubrechen, müssen der Arzt Dr. Nelson (Burr DeBenning) und die Behörden in Form von General Perry (Myron Healey) alles daran setzen, West so schnell wie möglich wieder einzufangen. Denn der hat mittlerweile einen regelrechten Heißhunger auf Menschenfleisch entwickelt und bereits die ersten Mahlzeiten zu sich genommen...

Der Planet Saturn lässt schön grüßen genießt bei Freunden des schlechten Geschmacks einen gewissen Kultstatus und das ist auch durchaus verständlich. Denn Sachs Streifen ist eines dieser "good bad movies" und hat richtig was zu bieten. Beispielsweise genau das Maß an Spannung und Atmosphäre, welches man sich als Fan solcher Filme eigentlich immer erhofft und nicht immer bekommt. Außerdem überzeugt Der Planet Saturn lässt schön grüßen mit so einigen wirklich deftigen Effekten, ein paar herrlich schwarzhumorigen Momenten und einem dieser - für die 70er Jahre so typischen - Enden, bei denen einem nur ein Gedanke in den Kopf kommt: "What The Fuck!?!". Die wirklich gelungenen Make-Up-Effekte stammen von Rick Baker (der später Streifen wie American Werewolf und die Men in Black-Reihe mit seiner Arbeit veredeln sollte) und dann gibt es in Sachs Film noch einen der wenigen Filmauftritte des späteren Das Schweigen der Lämmer-Regisseurs Jonathan Demme zu bewundern. An Der Planet Saturn lässt schön grüßen gibt es in meinen Augen rein gar nichts auszusetzen und Freunde von B-Movies aus den 70ern sollten definitiv ihren Spaß an Sachs Genrebeitrag haben. Und überhaupt sind Filme, in denen die bezaubernde und leider viel zu jung verstorbene Cheryl 'Rainbeaux' Smith einen Auftritt hat und ihre perfekten Rundungen in die Kamera hält, sowieso immer sehenswert!

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William Sachs Cheryl Smith Jonathan Demme 1970er female nudity American International Alien


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THE CHILD - DIE STADT WIRD ZUM ALPTRAUM


THE CHILD - DIE STADT WIRD ZUM ALPTRAUM THE CHILD - DIE STADT WIRD ZUM ALPTRAUM (DVD: Eyecatcher, Deutschland)
(OT: Chi l’ha vista morire? | Deutschland/Italien 1972 | Regie: Aldo Lado)

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Nachdem seine kleine Tochter Roberta (Nicoletta Elmi) tot in einem Kanal treibend aufgefunden wurde, bricht für den in Venedig lebenden Bildhauer Franco Serpieri (George Lazenby) eine Welt zusammen. Getrieben von Trauer und Wut macht er sich gemeinsam mit seiner von ihm getrennt lebenden Frau Elizabeth (Anita Strindberg) auf die Suche nach dem Mörder und stößt dabei auf einen ähnlichen Mordfall aus der Vergangenheit, der nie aufgeklärt wurde...

Mit The Child - Die Stadt wird zum Alptraum hat Regisseur Aldo Lado einen grundsoliden Giallo gedreht, der - auch wenn er an Meilensteine des Genres wie beispielsweise Der Killer von Wien (von Sergio Martino) oder Malastrana (auch von Aldo Loda) nicht ganz herankommt - in seinen besten Momenten nicht nur Venedig als Schauplatz der Handlung mit Nicolas Roegs Geniestreich Wenn die Gondeln Trauer tragen teilt, sondern auch viel von dessen bedrückender und albtraumhafter Stimmung vorwegnimmt. The Child - Die Stadt wird zum Alptraum zieht - absolut typisch für das Genre - seine Spannung dann auch weniger aus seinem Plot, der wie im Giallo üblich oft reichlich konfus und am Ende arg konstruiert wirkt, sondern viel mehr aus seiner unheimlichen und teils wirklich furchteinflößenden Atmosphäre. Lados Film hat so einige Sequenzen zu bieten die man einfach nur als extrem spannend und ungemein "scary" bezeichnen kann (das Verschwinden des Mädchens, der Mord im Kino, das Finale in der Kirche) und wartet zudem mit einem phänomenalen Score von Ennio Morricone auf, dessen Titelthema allein bestens dazu geeignet ist, dem Zuschauer bzw. Zuhörer schlaflose Nächte zu bereiten. Dieses verdammte Kinderlied verursacht pure Gänsehaut.
Besetzt ist The Child - Die Stadt wird zum Alptraum übrigens durchaus prominent. Ex-Bond-Darsteller George Lazenby macht sich als streitbare Sympathiefigur auf die Suche nach dem Mörder seiner kleinen Tochter, die attraktive Schwedin Anita Strindberg ist als eine Art Love Interest mit von der Partie und darf ihr hübsches Gesicht und ihre üppigen Silikonhupen in die Kamera halten und mit Bond-Bösewicht Adolfo Celi gibt sich einer der ganz großen Genredarsteller der 60er und 70er Jahre die Ehre.

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Aldo Lado George Lazenby Anita Strindberg 1970er female nudity Venedig Rache Giallo


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BOOGEYMAN - DER SCHWARZE MANN


BOOGEYMAN - DER SCHWARZE MANN BOOGEYMAN - DER SCHWARZE MANN (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Boogeyman | Deutschland/Neuseeland/USA 2005 | Regie: Stephen Kay)

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Nach dem Tod seiner Mutter kehrt Tim (Barry Watson) nach langen Jahren in seine Heimatstadt zurück und ist fest entschlossen, sich endlich den Ängsten zu stellen, die ihn seit seiner Kindheit verfolgen. Um ein traumatisches Erlebnis zu verarbeiten, will Tim noch einmal eine Nacht in seinem alten Elternhaus verbringen. Für Tim wird es eine Nacht mit nicht absehbaren Folgen...

Boogeyman von Regisseur Stephen Kay gehört zum Kreis der praktisch überall gnadenlos verrissenen Horrorfilme aus der jüngeren Vergangenheit. Eine Erwartungshaltung ist unter solchen Voraussetzungen natürlich überhaupt nicht vorhanden - obwohl der Produzenten-Credit von Sam Raimi doch ein kleines bisschen Hoffnung schürte, keinen kompletten Totalausfall zu sehen zu kriegen - und wie so oft wirkt sich das dann am Ende tatsächlich positiv auf das Seherlebnis aus. Ich fand Boogeyman gar nicht mal so schlecht und insbesondere in den ersten zwei Dritteln hat mir Kays Film ziemlich gut gefallen. Die Story ist sicher nicht besonders innovativ, aber wie Kay es versteht, in der ersten Stunde Spannung und Atmosphäre aufzubauen und den Zuschauer zeitweise richtiggehend zu fesseln, ist definitiv ein Lob wert. Da gab es schon einige extrem gruselige Szenen und perfekt in Szene gesetzte Schockeffekte zu bewundern. Hauptdarsteller Barry Watson nimmt man die Rolle des traumatisierten Tim absolut ab und mit Emily Deschanel, die ihrer jüngeren Schwester Zooey wirklich verdammt ähnlich sieht, in der Rolle der Kate, Tims Freundin aus Kindertagen, steht ihm ein ebenso überzeugender, weiblicher Sidekick zur Seite. Schade nur, dass Stephen Kay den in der ersten Stunde des Films eingeschlagenen Weg nicht bis zum Ende konsequent durchzieht. Hätte er das getan und auf das etwas arg überladen wirkende Geisterbahnfinale verzichtet, an Boogeyman gäbe es in meinen Augen nicht wirklich viel auszusetzen.

TRAILER:


Stephen Kay 2000er female nudity





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