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One Night Stands und wahre Liebe


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BAD TEACHER


BAD TEACHER BAD TEACHER (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Bad Teacher | USA 2011 | Regie: Jake Kasdan)

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Nachdem sie von ihrem wohlhabenden Verlobten vor die Tür gesetzt wurde, bleibt Elizabeth Halsey (Cameron Diaz) nichts anderes übrig, als ihren verhassten Job als Lehrerin wieder aufzunehmen und weiter auf den Mann zu warten, der ihr ein Leben im Luxus und ohne anstrengende Arbeit ermöglichen kann. Und mit dem aus reichem Hause stammenden Aushilfslehrer Scott Delacorte (Justin Timberlake) findet Elizabeth ausgerechnet an ihrer Schule einen Mann, der genau in ihr Beuteschema passt. Dumm nur, dass ausgerechnet Elizabeth’ Erzfeindin, die Vorzeigelehrerin Amy Squirrel (Lucy Punch), auch ein Auge auf Scott geworfen zu haben scheint…

Ich finde es ja schon irgendwie bewundernswert, mit welcher Inbrunst Filme wie Bad Teacher überall in die Pfanne gehauen werden und sich über deren bloße Existenz aufgeregt wird. Sich über Streifen wie diesen großartig aufzuregen, bedeutet für mich nichts anderes als Eulen nach Athen zu tragen. Jeder, der sich einen Film wie diesen hier ansieht, sollte genau wissen, dass er mit durchkalkuliertem Hollywoodeinheitsbrei abgespeist wird. Warum sich also groß darüber aufregen und warum überhaupt seine Zeit verschwenden, wenn man sowieso weiß, dass einem das Gesehene nicht gefallen wird? Ich werde es nie verstehen. Wer nach einem anstrengenden Arbeitstag aber vielleicht einfach ein bisschen Entspannung vor der heimischen Glotze sucht und nicht gleich in die Untiefen des Privatfernsehens absteigen will, macht in meinen Augen mit einem Film wie Bad Teacher rein gar nichts falsch. Regisseur Jake Kasdan hat da eine nette kleine Komödie zum Berieseln lassen gedreht, mit einer Cameron Diaz in der Hauptrolle, die sichtlich Spaß an der Rolle der "Bitch" im Klassenzimmer hat. Natürlich hätte der Filme gerne noch einen Tick böser sein dürfen und natürlich hat Regisseur Jake Kasdan am Ende des Tages dann doch nicht den Mut, einen Film abzuliefern, bei dem einem als Zuschauer auch mal das Lachen im Halse stecken bleibt. Letztendlich ist die böse Lehrerin dann halt doch nicht so böse und Bad Teacher entpuppt sich als relativ harmloser und handzahmer Film, der nicht weh tut und dessen Schicksal es ist, seine Zuschauer kurzweilig zu unterhalten und danach wieder in Vergessenheit zu geraten.

TRAILER:


Jake Kasdan Cameron Diaz Justin Timberlake Jason Segel 2010er female nudity Rache


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BURN AFTER READING - WER VERBRENNT SICH HIER DIE FINGER?


BURN AFTER READING - WER VERBRENNT SICH HIER DIE FINGER? BURN AFTER READING - WER VERBRENNT SICH HIER DIE FINGER? (Blu-ray: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Burn After Reading | Frankreich/Großbritannien/USA 2008 | Regie: Ethan Coen/Joel Coen)

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Als den beiden etwas einfältigen Fitnessclubangestellten Linda Litzke (Frances McDormand) und Chad Feldheimer (Brad Pitt) eine CD mit den Memoiren des gefeuerten CIA-Agenten Osborne Cox (John Malkovich) in die Hände fällt, erhoffen sie sich von dem brisanten Material das schnelle Geld und versuchen umgehend, die CD an den Mann zu bringen. Doch das in der Theorie so einfach Verkaufsmanöver gestaltet sich in der Praxis weitaus schwieriger als erwartet…

Ok, als weiteres Highlight innerhalb der Filmographie der Coen-Brüder kann man Burn After Reading nun nicht unbedingt betrachten. Was aber nicht heißen soll, dass das hier ein mittelmäßiger oder gar schlechter Film ist. Er ist sogar ziemlich gut und das liegt in erster Linie an der grandiosen Besetzung - u.a. George Clooney, Brad Pitt, Frances McDormand, Tilda Swinton, Richard Jenkins und insbesondere John Malkovich, der einfach mal wieder unfassbar gut aufspielt - die hier am Start ist und die Burn After Reading zu einem sehenswerten Streifen macht. Was dieser schwarzhumorigen Agentenkomödie allerdings fehlt, ist diese gewisse Leichtigkeit und die "Selbstverständlichkeit des Irrsinnigen", die andere Filme der Coens zu absoluten Klassikern hat werden lassen. Den Charakteren in Filmen wie Fargo und The Big Lebowski hat man ihre Durchgeknalltheit einfach abgenommen, man hätte sie sich gar nicht anders vorstellen können und wären sie "normaler" gewesen, hätte man das als unglaubwürdig empfunden. Das ist hier leider nicht der Fall. In Burn After Reading wirkt die Skurrilität der Charaktere größtenteils konstruiert und bemüht, sie kommt einfach nicht echt und glaubwürdig rüber und diesen Makel muss der Film über die komplette Laufzeit mit sich herumschleppen. Sehenswert ist Burn After Reading - wie oben schon erwähnt - dennoch, allein schon wegen dieser unglaublich geilen Sequenz mit Brad Pitt im Kleiderschrank.

TRAILER:


Ethan Coen Joel Coen Brad Pitt John Malkovich George Clooney 2000er


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CHLOE - LIEBE. EIFERSUCHT. VERFÜHRUNG.


CHLOE - LIEBE. EIFERSUCHT. VERFÜHRUNG. CHLOE - LIEBE. EIFERSUCHT. VERFÜHRUNG. (Blu-ray: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Chloe | Frankreich/Kanada/USA 2009 | Regie: Atom Egoyan)

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Die erfolgreiche Frauenärztin Catherine Stewart (Julianne Moore) verdächtigt ihren Mann David (Liam Neeson) des Ehebruchs und greift in ihrer Verzweiflung zu drastischen Mitteln. Als sie in einem Restaurant zufällig die attraktive Prostituierte Chloe (Amanda Seyfried) kennenlernt, setzt sie diese auf ihren Mann an, um dessen Integrität und Treue zu testen. Ein Auftrag, der fatale Folgen nach sich zieht…

Auch wenn mir persönlich Chloe ziemlich gut gefallen hat - insbesondere wegen Amanda Seyfried, die in der Rolle der titelgebenden Chloe absolut überzeugt und die Mischung aus Unschuldslamm und Vamp verdammt glaubwürdig rüberbringt - so muss ich doch sagen, dass der Film von Regisseur Atom Egoyan in allererster Linie als weiterer Beweis für die Einfallslosigkeit von Hollywoods Produzenten und Drehbuchautoren dienen kann. Wenn sogar für so eine relativ einfach gestrickte Geschichte wie diese hier auf einen ausländischen Film - Chloe ist ein Remake des französischen Thrillers Nathalie… von Regisseurin Anne Fontaine mit Emmanuelle Béart in der Rolle der Prostituierten - zurückgegriffen werden muss, sagt das schon irgendwie verdammt viel über das kreative Loch aus, in dem sich ganz Hollywood schon seit Jahren zu befinden scheint. Nichtsdestotrotz mochte ich - wie eingangs schon erwähnt - Chloe und fühlte mich von dem Streifen durchweg gut unterhalten. Eben wegen Amanda Seyfried, aber auch wegen Julianne Moore und Liam Neeson, die ihre Rollen ebenfalls ziemlich glaubwürdig interpretiert haben, und wegen der knisternden und erotisch aufgeladenen Atmosphäre, die Regisseur Egoyan über einen Großteil der Laufzeit des Films erzeugt. Wer auf solide Thrillerkost mit einem Hauch Erotik steht, kann durchaus mal einen Blick riskieren.

TRAILER:


Atom Egoyan Julianne Moore Amanda Seyfried Liam Neeson 2000er female nudity Remake


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STUDIO 54 (Extended Version)


STUDIO 54 (Extended Version) STUDIO 54 (Extended Version) (Blu-ray: Studiocanal, Deutschland)
(OT: 54 | USA 1998 | Regie: Mark Christopher)

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In der zweiten Hälfte der 70er Jahre ist das “54“ der angesagteste Club in New York und Inhaber Steve Rubell (Mike Myers) der Gott seines vergnügungssüchtigen Publikums. Für Shane O’Shea (Ryan Phillippe), einem einfachen Jungen aus New Jersey, der es schafft, einen der begehrten Jobs bei Rubell zu ergattern, scheint das “54“ gleichzeitig die große Chance zu sein, dem sonst so tristen Alltagsleben zu entfliehen und so etwas wie Berühmtheit zu erlangen…

Mit Studio 54 erzählt Regisseur Mark Christopher die Geschichte des titelgebenden Nachtclubs in New York, der Ende der 70er Jahre zu den angesagtesten Discotheken gehörte und in dem sich alles, was Rang und Namen hatte, vergnügen wollte. Es ist die Geschichte des Gründers Steve Rubell, der von Mike Myers auf herrlich exzentrische Art und Weise verkörpert wird, und es ist insbesondere die Geschichte eines jungen Mannes, gespielt von Ryan Phillippe, der sich von einem Job im angesagten Club Ruhm und Berühmtheit erhofft. Wobei “erzählen“ fast der falsche Ausdruck ist. Mark Christopher bebildert diese Geschichten, die im Endeffekt banaler und oberflächlicher nicht sein könnten, lediglich und versucht stattdessen, Stimmung und Atmosphäre zu erzeugen. Die handelnden Personen - so schrill sie auf den ersten Blick auch sein mögen - bleiben einem als Zuschauer fremd, ihre Schicksale nimmt man lediglich zur Kenntnis und es scheint fast so, dass Mark Christopher tatsächlich kein allzu großes Interesse daran hatte, seine eindimensionalen Figuren in echte Charaktere zu verwandeln. Studio 54 wirkt unterkühlt, fast halbdokumentarisch und übt in meinen Augen doch einen fast unwiderstehlichen Reiz aus. Denn das Erzeugen von Stimmung und Atmosphäre gelingt Christopher, insbesondere mit Hilfe der teils wunderschönen Einstellungen seines Kameramannes Alexander Gruszynski und des grandios gewählten Soundtracks, tatsächlich richtig gut und es ist einfach verdammt unterhaltsam und auch irgendwie aufregend, dieses wilde Treiben in diesem ominösen Club in der Rolle des Voyeurs zu beobachten. Doch, Studio 54 hat irgendwie dieses gewisse Etwas, definitiv.

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Mark Christopher Mike Myers Ryan Phillippe Salma Hayek Neve Campbell Mark Ruffalo Peter Bogdanovich Ron Jeremy 1990er female nudity New York 70er Jahre 80er Jahre


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#9


#9 #9 (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: 9 | USA 2009 | Regie: Shane Acker)

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Die kleine Häkelpuppe #9 (Elijah Wood) erwacht in einer post-apokalyptischen Welt, in der es keine Menschen mehr zu geben scheint und gefährliche Maschinenwesen die Erde bevölkern. Doch #9 stellt schnell fest, dass er nicht die einzige seiner Art zu sein scheint. Kurz nach seinem Erwachen trifft er auf #2 (Martin Landau) und weitere, ebenfalls mit einer Nummer auf dem Rücken versehene Häkelpuppen (u.a. John C. Reilly, Jennifer Connelly), die sich schon seit längerer Zeit vor den Maschinen verstecken und auch schon einige Verluste in ihren Reihen hinnehmen mussten. Doch #9 kann sich ein ständiges Leben im Versteck und auf der Flucht nicht vorstellen und versucht seine neuen Gefährten davon zu überzeugen, gegen den übermächtig erscheinenden Gegner in die Offensive zu gehen und herauszufinden, was es mit der Maschinenherrschaft auf sich hat…

Regisseur Shane Acker präsentiert dem Zuschauer mit #9 eine dystopische Zukunftsvision. In einer post-apokalyptischen Welt muss sich eine Gruppe von Häkelpuppen gegen diabolische Maschinen zur Wehr setzen, die zuvor bereits der gesamten Menschheit den Garaus gemacht haben. #9 ist düster ausgefallen, verdammt düster sogar, erinnert u.a. an die Zukunftssequenzen aus The Terminator und an Science-Fiction-Animes aus Japan und zieht den Zuschauer mit seiner morbiden Schönheit in den Bann. Es passt, dass #9 u.a. von Tim Burton produziert wurde. Die Stimmung, die Regisseur Shane Acker verbreitet, die Ästhetik der Bilder, die Skurrilität der Figuren, irgendwie trägt das schon alles Burtons Handschrift (obwohl die Vorlage zum Film nicht von Burton, sondern von Regisseur Acker selbst stammt, der mit #9 ein Remake seines gleichnamigen, 4 Jahre zuvor entstandenen und für einen Oscar nominierten Kurzfilms gedreht hat). Und toll auch zu sehen, wie Acker es problemlos schafft, seine kleinen Protagonisten - bei denen es sich eben nicht um irgendwelche knuffigen Tiere oder ähnliche Figuren handelt - zu Sympathieträgern zu machen, mit denen man als Zuschauer bangen und hoffen kann. Definitiv ein Animationsfilm der außergewöhnlicheren Art. Absolut sehenswert!

TRAILER:


Shane Acker Elijah Wood Jennifer Connelly 2000er Ferne Zukunft Remake


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LEG DICH NICHT MIT ZOHAN AN (Unrated)


LEG DICH NICHT MIT ZOHAN AN (Unrated) LEG DICH NICHT MIT ZOHAN AN (Unrated) (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: You Don’t Mess with the Zohan | USA 2008 | Regie: Dennis Dugan)

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Schon lange Jahre träumt der israelische Agent Zohan (Adam Sandler) davon, eine Karriere als Friseur in den Vereinigten Staaten zu starten und dieser Traum scheint sich nun endlich zu bewahrheiten. Zohan nutzt eine sich ihm bietende Gelegenheit und setzt sich nach New York ab. Doch seine Vergangenheit holt ihn schneller wieder ein als ihm lieb ist…

Komiker Adam Sandler und sein Stammregisseur Dennis Dugan lösen auf ihre ganz eigene Art und Weise den Nahostkonflikt. Sandler spielt den israelischen Top-Agenten Zohan, der die Schnauze voll vom ewigen Töten hat und sich viel lieber in New York als Friseur (!!!) verwirklichen würde. Als er eines Tages die Chance bekommt, seinen eigenen Tod vorzutäuschen, nimmt er diese ohne zu Zögern wahr, wandert in die USA aus, landet über Umwege in einem von einer Palästinenserin geführten Friseur-Salon und stellt auf unnachahmliche Weise die Frauenwelt auf den Kopf. Leg dich nicht mit Zohan an zelebriert - wie man das von Sandler und Dugan mittlerweile gewohnt ist - die Kunst des simplen und im Endeffekt auch relativ harmlosen Humors. Der Großteil der Gags ist zwar definitiv weit davon entfernt, als politisch korrekt durchzugehen, dabei aber nie auch nur ansatzweise so böse, dass einem das Lachen im Halse stecken bleiben könnte. Das Ausloten und Überschreiten von Grenzen ist nicht wirklich Dugans oder Sandlers Ding. Leg dich nicht mit Zohan an ist "Völkerverständigung Sandler Style": augenzwinkernd, herrlich bescheuert, harmlos naiv und irgendwie auch verdammt sympathisch. Je mehr Filme ich von Sandler zu sehen bekomme, desto mehr mag ich diesen Typen, dessen Mitwirken in Filmen vor einigen Jahren eher noch ein Grund gewesen ist, mir eben diese Filme nicht anzuschauen.

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Dennis Dugan Adam Sandler John Turturro Chris Rock Kevin James 2000er New York Rache


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TRUE BLOOD: SEASON 4


TRUE BLOOD: SEASON 4 TRUE BLOOD: SEASON 4 (Blu-ray: HBO/Warner, Deutschland)
(OT: True Blood: Season 4 | USA 2011 | Idee: Alan Ball)

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Während Sookie Stackhouse (Anna Paquin) gefühlsmäßig zwischen den beiden Vampiren Bill Compton (Stephen Moyer) und Eric Northman (Alexander Skarsgård) hin- und hergerissen ist, muss sich Bill in seiner Eigenschaft als neuer Vampirkönig mit einem gefährlichen Gegner auseinandersetzen, der eine große Gefahr für alle Vampire darstellt. Denn die vom Geist einer vor vielen Jahrhunderten durch Vampire zu Tode gekommenen Hexe besessenen Marnie Stonebrook (Fiona Shaw) scheint eine Möglichkeit gefunden zu haben, sämtliche Vampire auszurotten…

In der vierten Staffel nimmt sich True Blood eine kleine Auszeit. An die hohe Qualität der ersten drei Staffeln kommt Season Nr. 4 leider nie heran. Das liegt zum einen an der Tatsache, dass die Hexen als Gegner für die Vampire bei weitem nicht so interessant rüberkommen wie es die Widersacher in den Staffeln zuvor waren, zum anderen an dem Fakt, dass es dem Team rund um Macher Alan Ball leider nicht gelungen ist, die ganz große Stärke der Vorgängerstaffeln - nämlich keinerlei uninteressanten Charaktere oder Subplots in die große Rahmenhandlung einzubetten - auch in diese vierte Season herüberzuretten. Hier gibt es leider einige Nebenhandlungen, die einem als Zuschauer ziemlich am Allerwertesten vorbeigehen und bei denen man froh ist, wenn sie möglichst wenig Screentime abbekommen. Und wenn dann auch noch die Haupthandlung etwas schwächer ausgefallen ist, wirkt sich das nicht gerade positiv auf das Sehvergnügen aus. Außerdem muss ich leider feststellen, dass sich True Blood langsam aber sicher immer mehr zu einer Twilight-Variante mit Blut und Titten - der Härtegrad ist auch in Staffel Nr. 4 wieder recht ordentlich (auch wenn die vorherigen Staffeln in dieser Hinsicht fast noch etwas mehr Schauwerte geboten haben) und in splitternackten Frauenkörpern scheint diese Season fast zu versinken - zu entwickeln scheint. Das ständige Rumgeeiere zwischen Sookie, Bill und Eric birgt extrem hohes Nervpotential und ich kann nur hoffen, dass dieser Twilight-Einschlag in den noch folgenden Staffeln nicht noch mehr überhand nimmt.

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Alan Ball Anna Paquin Evan Rachel Wood 2010er female nudity Vampir Rache


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ACH DU LIEBER HARRY


ACH DU LIEBER HARRY ACH DU LIEBER HARRY (DVD: Turbine Medien, Deutschland)
(OT: Ach du lieber Harry | Deutschland 1981 | Regie: Jean Girault)

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Privatdetektiv Harry App (Dieter Hallervorden) plagen Geldsorgen. Da kommt ihm der Auftrag einer älteren Dame (Lisa Helwig), diese gemeinsam mit ihrem Zuchtkaninchen Theo auf einer Zugreise in die Schweiz zu einer Ausstellung zu begleiten, gerade recht. Harry geht von einem leichten Auftrag mit noch leichter verdientem Geld aus. Doch als zwei als Priester verkleidete Diebe (Jacques Marin, Manfred Lehmann) sich ausgerechnet den Unterboden von Theos Käfig als Versteck für ein gestohlenes Gemälde aussuchen, wird der scheinbar so leichte Job für Harry zur echten Herausforderung…

Nach ersten Erfolgen im Fernsehen markierte Ach du lieber Harry das Kinodebüt von Dieter Hallervorden. Ein vielversprechender Start in die Leinwandkarriere des grandiosen Komikers. Eine Karriere, die insgesamt ca. ein Jahrzehnt anhalten und Mitte der 80er Jahre mit Didi - Der Doppelgänger und Didi und die Rache der Enterbten ihren absoluten Höhepunkt erreichen sollte. Ach du lieber Harry gibt schon gleich einen guten Vorgeschmack auf das, was da noch kommen sollte und überzeugt insbesondere durch seine ausgesprochen rasante Inszenierung und seine perfekte Mischung aus urkomischen und spannenden Momenten. Wobei die komischen Elemente innerhalb des Krimiplots natürlich deutlich überwiegen. Die Gagdichte ist - wie man das von Komödien mit Dieter Hallervorden gewohnt ist - verdammt hoch und die meisten Gags, egal ob bescheuerter Gaga-Humor oder subtilere Komik, funktionieren auch heute noch richtig gut. Langeweile kommt während der gut 80 Minuten nie auf und so kann man Ach du lieber Harry in meinen Augen als ersten, kleinen Höhepunkt innerhalb der Kinokarriere von Dieter Hallervorden bezeichnen.
Für den französischen Regisseur Jean Girault - der übrigens verdammt viele Filme mit Louis de Funès drehte, darunter den einfach nur fantastischen Hasch mich, ich bin der Mörder, und somit natürlich bestens dafür geeignet war, diese rein auf Dieter Hallervorden zugeschnittene Mischung aus Komödie und Krimi zu inszenieren - war dies leider einer der letzten Filme seiner Laufbahn. Er starb nur ein Jahr später im Alter von gerade mal 58 Jahren an Tuberkulose. Er hätte sich auch mit schlechteren Streifen als Ach du lieber Harry und den nach diesem noch in die Kinos gekommenen Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe und Louis und seine verrückten Politessen aus der Filmwelt verabschieden können.

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Jean Girault Dieter Hallervorden Iris Berben 1980er


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BRUTE CORPS


BRUTE CORPS BRUTE CORPS (DVD: Code Red, USA)
(OT: Brute Corps | USA 1972 | Regie: Jerry Jameson)

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Auf ihrem Weg zu einem Einsatz in Südamerika trifft eine Gruppe von Söldnern (u.a. Alex Rocco) auf ein trampendes Pärchen (Jennifer Billingsley und Joseph Kaufmann) und verwandelt den bis zu diesem Zeitpunkt unbeschwerten Trip der beiden jungen Leute zu einer Reise in die Hölle…

Auch Brute Corps von Regisseur Jerry Jameson beackert den im Exploitationfilm der 70er so beliebten Bereich des Terror- und Rachefilms. Hier fällt eine Gruppe skrupelloser Söldner über ein Hippiepärchen her und zeigt diesem auf heftige Art und Weise ihre eigene Definition von freier Liebe. Brute Corps ist einer dieser Prototypen des schnell heruntergekurbelten Exploiters. Regisseur Jameson dürfte weder ein ausgefeiltes Skript noch großartige finanzielle Mittel zur Verfügung gehabt haben und so verlegt er sich lieber auf die Taktik, seine Zuschauer über weite Strecken der Laufzeit des Films einzulullen und durch einzelne, deftige Gewaltspitzen bei Laune zu halten. Sonderlich viel passiert nicht in Brute Corps, aber wenn etwas passiert, dann doch auf ziemlich heftige Art und Weise. Bereits die Einführung der Söldnertruppe, wenn diese ein paar respektlose Biker mal einfach so kaltblütig über den Haufen schießt, setzt beispielsweise ein erstes Ausrufezeichen und dürfte bestens dafür geeignet sein, den geneigten Exploitationfreund für diesen Film zu gewinnen. Und dann hat Brute Corps auch noch Alex Rocco - den ich, seit ich ihn in den 80er Jahren zum ersten Mal in seiner kleineren Rolle in Gotcha! gesehen habe, eigentlich immer wieder gerne sehe - in der Rolle des Chefpsychopathen zu bieten und der macht hier - ganz im Gegensatz zu seinem Auftritt in Wild Riders, in dem er eine ähnliche Rolle gespielt hat - seine Sache tatsächlich richtig gut und kommt verdammt bedrohlich und "creepy" rüber (allerdings ohne die Intensität eines David Hess zu erreichen). Brute Corps ist nun sicher kein vergessenes Exploitation-Highlight, dafür hat der Film insgesamt betrachtet einfach zu viel Leerlauf zu bieten, Genrefans dürften sich von Jamesons Streifen, der mit Jennifer Billingsley in der Rolle des weiblichen Opfers auch noch einen echten Blickfang zu bieten hat, aber sicher ziemlich gut unterhalten fühlen.

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Jerry Jameson Alex Rocco 1970er female nudity Rache


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ACT OF VENGEANCE


ACT OF VENGEANCE ACT OF VENGEANCE (DVD: MGM, USA)
(OT: Act of Vengeance | USA 1974 | Regie: Bob Kelljan)

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Auf ihrem Nachhauseweg wird die attraktive Linda (Jo Ann Harris) Opfer einer Vergewaltigung und lernt kurze Zeit später auf dem Polizeirevier weitere Frauen kennen, die ganz offensichtlich demselben Täter wie Linda zum Opfer gefallen sind. Da die Polizei nicht in der Lage zu sein scheint, den Täter zu ermitteln, beschließen die Frauen, auf eigene Faust nach ihrem Peiniger zu suchen und sich an diesem zu rächen…

Bei einem Film, der u.a. unter dem Titel Rape Squad veröffentlicht wurde, kann man natürlich davon ausgehen, dass er nicht unbedingt dazu geeignet ist, ihm einen zartbesaiteten Publikum vorzuführen. Und tatsächlich startet Act of Vengeance von Regisseur Bob Kelljan furios und verpasst dem Zuschauer gleich in den Anfangsminuten einen gezielten und schmerzhaften Schlag in die Magengrube. Denn die Einführung der Hauptdarstellerin ist wahrlich harter Tobak und so unfassbar schmierig inszeniert, dass man als Zuschauer bereits nach 15 Minuten am liebsten ein ausgiebiges Vollbad nehmen würde. Danach tritt Bob Kelljan erst mal auf die Bremse, nimmt für lange Zeit das Tempo raus, der Plot plätschert über weite Strecken tatsächlich nur noch vor sich hin und lediglich einzelne, gezielt gesetzte Nadelstiche in Form von Sex und Gewalt erinnern noch an die Anfangsminuten des Films und auch der Racheplot scheint schon fast im Sand zu verlaufen - die Protagonistinnen kümmern sich mehr um die Prävention gegen weitere, sexuelle Übergriffe gegen andere Frauen als um die Befriedigung ihrer Rachgelüste. Doch Regisseur Kelljan kriegt im letzten Drittel dann doch wieder die Kurve und präsentiert dem Zuschauer ein wahrlich denkwürdiges Finale in einem leerstehenden Zoo, in dem die Protagonistinnen dann endlich die Chance erhalten, sich an ihrem Peiniger zu rächen. Ein Racheakt, der in seiner Durchführung übrigens so unglaublich bescheuert konstruiert wirkt, dass er wirklich jedes "Unverständliche Verhaltensweisen im Film"-Klischee abdeckt, das man sich so vorstellen kann.

TRAILER:


Bob Kelljan 1970er female nudity Rache Sexploitation American International


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CAN'T HARDLY WAIT


CAN'T HARDLY WAIT CAN'T HARDLY WAIT (Blu-ray: Sony, USA)
(OT: Can't Hardly Wait | USA 1998 | Regie: Harry Elfont/Deborah Kaplan)

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Nach dem letzten Schultag und dem Überreichen der Abschlusszeugnisse wartet auf die Schüler der Abschlussklasse von 1998 eine riesige Party, die so manche große Hoffnung erfüllen soll. Preston (Ethan Embry) hat beispielsweise erfahren, dass Amanda (Jennifer Love Hewitt), das Mädchen seiner Träume, endlich wieder solo ist und setzt alles daran, bei ihr zu landen. Kenny (Seth Green) rückt mit einem riesigen Kondomvorrat an und hofft, auf der Party endlich seine Jungfräulichkeit zu verlieren und der Streber William (Charlie Korsmo) möchte sich bei der Sportskanone Mike (Peter Facinelli) für alle Demütigungen der letzten Jahre rächen…

Der große Erfolg, den American Pie im Jahr 1999 hatte, blieb dem ziemlich genau 1 Jahr zuvor in den Kinos gestarteten Can't Hardly Wait seltsamerweise verwehrt. Sonst würde man heute wohl von diesem Film als den Auslöser der neuen Teenie-Film-Welle sprechen. In Can't Hardly Wait dreht sich alles um einen Jahrgang von Highschool-Absolventen, die nun kurz vor dem Eintritt ins College stehen und es auf einer riesigen Fete noch mal so richtig krachen lassen wollen. Natürlich ist hier praktisch jedes Klischee des Teenie-Films vertreten - egal ob es sich nun um die handelnden Charaktere oder die Entwicklung des Plots handelt - und umso schöner ist es zu sehen, dass es den beiden Regisseuren und Drehbuchautoren Harry Elfont und Deborah Kaplan trotz all dieser Klischees dennoch gelungen ist, dem Zuschauer interessante Figuren zu präsentieren. In Can't Hardly Wait stapfen keine seelenlosen Hüllen durch die Gegend, Elfont und Kaplan nehmen ihre Protagonisten ernst und finden in der ganzen Partystimmung, die in Can't Hardly Wait den Ton angibt, immer wieder Platz für ruhigere und nachdenklichere Zwischentöne. Can't Hardly Wait ist mit seiner gelungenen Mischung aus Ernst und Komik und seiner wundervollen Atmosphäre, die er über weite Strecken seiner Laufzeit verbreitet, praktisch so etwas wie die definitive Hommage an das Kino des John Hughes aus den 80er Jahren. Der Soundtrack des Streifens ist allererste Sahne und die Besetzungsliste ist ein "Who Is Who" der zum damaligen Zeitpunkt aufstrebenden Jungstars. In größeren und kleineren Rollen tummeln sich Schauspieler/innen wie Jennifer Love Hewitt, Ethan Embry, Seth Green, Lauren Ambrose, Chris Owen, Breckin Meyer, Eric Balfour, Clea DuVall, Selma Blair, Freddy Rodríguez, Jaime Pressly und viele andere mehr.

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Harry Elfont Deborah Kaplan Jennifer Love Hewitt Freddy Rodríguez Jason Segel Selma Blair 1990er Rache


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POOLBOY: DROWNING OUT THE FURY


POOLBOY: DROWNING OUT THE FURY :deepshit: POOLBOY: DROWNING OUT THE FURY :deepshit: (Blu-ray: Senator/Universum, Deutschland)
(OT: Poolboy: Drowning Out the Fury | USA 2011 | Regie: Garrett Brawith)

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Vietnam-Veteran Sal Brando (Kevin Sorbo) kehrt viele Jahre nach Beendigung des Krieges nach Los Angeles zurück und möchte dort in Gedenken an einen im Krieg gefallenen Freund eine Pool-Reinigungsfirma eröffnen. Zu seinem Entsetzen muss Sal jedoch feststellen, dass dieses Gewerbe fest in mexikanischer Hand zu sein scheint. Sal entschließt sich dazu, den Kampf gegen die übermächtige Konkurrenz aufzunehmen. Als aufgrund dieser Tatsache seine Frau und sein Sohn ermordet werden, startet Sal einen blutigen Rachefeldzug…

Was auf den ersten Blick wie ein weiterer, vermeintlich gelungener Beitrag zur aktuellen Exploitation-Welle aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung leider als komplettes Desaster. Es ist schon eine Leistung, in einen Film, der ganz offensichtlich eine Komödie sein soll, nicht eine einzige, auch nur im Ansatz komische Szene unterzubringen. Und es ist eine noch größere Leistung, einen Film zu drehen, der wirklich von der ersten bis zur letzten Sekunde komplett misslungen ist. Regisseur Garrett Brawith und Drehbuchautor Ross Patterson fehlt jegliches Gespür für Timing, die komplett überflüssigen Film-im-Film-Sequenzen zerstören immer wieder den Rhythmus des Films und machen Poolboy: Drowning Out the Fury zu einer zähen und einfach nur todlangweiligen Angelegenheit. Der gewollte Trash-Faktor des Films wirkt ebenso konstruiert wie die ach so tabulosen "Gags", die in Wirklichkeit keine sind. Und nicht mal mit sämtlichen zugedrückten Augen könnte man Poolboy: Drowning Out the Fury das Prädikat "so bad, it's good" verleihen. Brawiths Film ist einfach nur schlecht, komplett überflüssig und absolut peinlich. Eine Beleidigung für jeden halbwegs intelligenten Menschen, ein Film zum Fremdschämen. Wahrscheinlich sogar der größte Mist, den ich jemals im Leben gesehen habe. Tragisch, dass sich mit Danny Trejo einer meiner persönlichen Lieblinge für diesen Müll hergegeben hat. I am not amused...

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Garrett Brawith Danny Trejo Jason Mewes 2010er female nudity Rache


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ALICE IM WUNDERLAND 3D


ALICE IM WUNDERLAND 3D ALICE IM WUNDERLAND 3D (Blu-ray: Walt Disney Studios, Deutschland)
(OT: Alice in Wonderland | USA 2010 | Regie: Tim Burton)

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Während einer oppulenten Gartenparty lässt die verträumte Alice (Mia Wasikowska) ihren Freund Hamish (Leo Bill), der ihr gerade eine Heiratsantrag machen möchte, einfach stehen und folgt lieber einem weißen Kaninchen und stürzt schließlich in dessen Bau, hinein in eine faszinierende Traumwelt, die sie als kleines Kind schon einmal besucht hatte und in der von ihr die Bewältigung einer schwierigen Aufgabe erwartet wird…

Die Geschichte von Alice im Wunderland ist natürlich geradezu prädestiniert, um von Tim Burton verfilmt zu werden. Burtons Vorlieben für skurrile Figuren sowie für außergewöhnliche Sets und Kostüme kommen hier voll zur Geltung. Alice im Wunderland 3D ist ein regelrechter Augenschmaus, ein visuelles Glanzstück, ein Film, der wahrscheinlich mehrere Sichtungen benötigt, um wirklich alle kleinen Details zu entdecken, die Burton und sein Team hier untergebracht haben. Aber Burtons Alice im Wunderland-Variante sieht nicht nur richtig gut aus, sondern weiß auch auf schauspielerischer Ebene zu überzeugen. Johnny Depp ist als Hutmacher mal wieder absolut in seinem Element, Mia Wasikowska als Alice ist einfach nur bezaubernd und Anne Hathaway und Helena Bonham Carter als weiße und rote Königin passen einfach nur perfekt in ihre Rollen, insbesondere Anne Hathaway hat mir mit ihrem leicht verträumten Spiel richtig gut gefallen. Dazu gesellt sich noch eine gesunde Portion schwarzen Humors und ein toller Score von Danny Elfman. Alice im Wunderland 3D ist wirklich rundum gelungen und das gilt insbesondere auch für die 3D-Effekte, die zumindest auf meinem 55 Zoll großen TV verdammt viel Spaß bereitet haben.

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Tim Burton Johnny Depp Anne Hathaway Helena Bonham Carter Alan Rickman Christopher Lee 2010er Oscar Winner Oscar Nominee 19. Jahrhundert


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BOYZ N THE HOOD - JUNGS IM VIERTEL


BOYZ N THE HOOD - JUNGS IM VIERTEL BOYZ N THE HOOD - JUNGS IM VIERTEL (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Boyz N the Hood | USA 1991 | Regie: John Singleton)

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In South Central Los Angeles versucht Furious Styles (Laurence Fishburne) seinen Sohn Tre (Cuba Gooding Jr.) so zu erziehen, dass dieser eines Tages eine echte Chance hat, aus dem von Gewalt und Armut geprägten Ghetto zu entkommen. Doch Furious’ Bemühungen werden immer wieder von Tres Freunden (u.a. Ice Cube) torpediert, die mit praktisch all ihren Taten dazu beitragen, dass er für Tre immer schwieriger wird, der Spirale aus Verbrechen und Gewalt zu entkommen…

Boyz n the Hood war der erste Film des damals gerade mal 23 Jahre alten Regisseurs und Drehbuchautors John Singleton und dürfte als Startschuss einer neuen Welle des "Black Cinema" gelten, die in den 90er Jahren einige richtig gute Streifen hervorgebracht hat. Singleton - der für Regie und Drehbuch sogar mit je einer Oscar-Nominierung bedacht wurde - steckte den Finger tief in die Wunde und bot der breiten Masse damals einen ernüchternden Einblick in die Brennpunkte der Großstädte, die von Rassenunruhen heimgesuchten Viertel und das Befinden der schwarzen Bevölkerung Amerikas. Aber Singleton spendete damals auch ein bisschen Hoffnung, zeigte ein paar Lichtblicke im dunklen Grau und ließ seine Zuschauer nicht komplett im Regen stehen.
Heute, über 20 Jahre später, dürfte Boyz n the Hood zum Glück an Aktualität verloren haben. Was bleibt ist ein eindringliches Zeitportrait, welches - insbesondere dank seiner großartigen Besetzung, allen voran Ice Cube und Cuba Gooding Jr., die beide damals am Anfang ihrer Karriere standen - auch heute noch bewegt und erschüttert, sowie eine intensive Studie über die Sinnlosigkeit der Spirale von Gewalt und Gegengewalt. Der Soundtrack mit Songs von Künstlern wie Ice Cube, 2 Live Crew, Too $hort und Compton's Most Wanted ist die Wucht und das Finale ist - insbesondere dank der hervorragenden Montage - pure Kinomagie. Großartig!

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John Singleton Cuba Gooding Jr. Ice Cube Laurence Fishburne 1990er Oscar Nominee female nudity 80er Jahre Los Angeles Rache


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GAS PUMP GIRLS


GAS PUMP GIRLS GAS PUMP GIRLS (DVD: MGM, USA)
(OT: Gas Pump Girls | USA 1979 | Regie: Joel Bender)

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Nachdem der alte Joe (Huntz Hall) seine ohnehin kurz vor der Pleite stehende Tankstelle aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiterführen kann, entschließt sich dessen Nichte June (Kirsten Baker) gemeinsam mit ihren Freundinnen und Freunden (u.a. Linda Lawrence, Sandy Johnson, Rikki Marin) das Lebenswerk ihres Onkels vor dem Ruin zu retten. Mit einem Service der speziellen Art locken die Teenager so einen Kunden nach dem anderen an und werden schon bald zur ernsthaften Konkurrenz für die hochmoderne Tankstelle auf der anderen Straßenseite. Und deren Besitzer Mr. Friendly (Dave Shelley) ist jedes Mittel recht, um sich die lästigen Konkurrenten wieder vom Hals zu schaffen…

Spaßige Exploitation aus den späten 70ern. In Gas Pump Girls von Regisseur Joel Bender versucht eine Gruppe von Teenagern kurz nach dem Highschool-Abschluss eine abgewrackte Tankstelle vor dem kompletten Ruin zu retten und legt sich mit der scheinbar übermächtigen Konkurrenz von der anderen Straßenseite an. Einen großartigen Plot sollte man sich von einem Film mit dem Titel Gas Pump Girls natürlich nicht erwarten. Die Ausgangssituation dient nicht als Einstieg in einen ausgetüftelten Plot, sondern viel mehr als Aufhänger für eine fast schon lose Aneinanderreihung diverser Szenen, die mit einer hauchdünnen Handlung zusammengehalten werden. Nicht wirklich hochtalentierte Schauspieler, extrem bescheuerte Kalauer, viele Schauwerte und eine unfassbar mies nachsynchronisierte Musical-Sequenz (siehe das verlinkte Youtube-Video) vereinigen sich zu einem unwiderstehlichen Ganzen, bei dem das Herz eines jeden Freundes des schlechten Geschmacks definitiv höher schlagen sollte. Ich liebe diese rein auf das Präsentieren von Schauwerten ausgelegten Filme aus den 70ern und hatte folglich auch mit Gas Pump Girls meinen Spaß!

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Joel Bender 1970er female nudity Teensploitation Cannon Films Sexploitation


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HENRY & JUNE


HENRY & JUNE HENRY & JUNE (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Henry & June | USA 1990 | Regie: Philip Kaufman)

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Der sich Anfang der 30er Jahre in Paris aufhaltende amerikanische Schriftsteller Henry Miller (Fred Ward) lernt dort seine französische Kollegin Anaïs Nin (Maria de Medeiros) und ist von der jungen Frau sehr schnell fasziniert. Eine Faszination, die auch Millers Ehefrau June (Uma Thurman) teilt und die von Anaïs erwidert wird. Schnell entwickelt sich zwischen Henry, June und Anaïs eine Dreiecksbeziehung…

Mit dem 2 Jahre zuvor erschienenen Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins hat Regisseur Philip Kaufman ja bereits bewiesen, dass er es durchaus beherrscht, eine erotische Geschichte für realem, historischem Hintergrund zu inszenieren und damit den Zuschauer zu fesseln. In Henry & June ist ihm das allerdings nicht ganz so gut geglückt wie im Film zuvor. Kaufman entführt den Zuschauer ins Paris der frühen 30er Jahre und bringt ihm die Dreiecksbeziehung zwischen dem amerikanischen Schriftsteller Henry Miller, dessen Ehefrau June und der französischen Schriftstellerin Anaïs Nin näher. Während die Inszenierung der erotischen Szenen - in einem Erotikdrama dann ja irgendwie doch das entscheidende Element - ähnlich wie in Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins wieder absolut gelungen ist, konnte ich persönlich mit der auf Millers Biographie basierenden Geschichte und insbesondere mit den handelnden Charakteren nur wenig anfangen. Sowohl der von Fred Ward gespielte Miller als auch die von Uma Thurman gespielte June und insbesondere die von Maria de Medeiros verkörperte Anaïs blieben mir vollkommen fremd und Kaufman hat es in meinen Augen nicht geschafft, bei mir als Zuschauer ein echtes Interesse für seine drei Hauptfiguren zu wecken. So war Henry & June zwar sicher ganz nett anzusehen, plätscherte aber größtenteils nur so vor sich hin und dürfte relativ schnell wieder aus meiner Erinnerung verschwunden sein.

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Philip Kaufman Uma Thurman Gary Oldman Kevin Spacey 1990er Oscar Nominee female nudity Paris 30er Jahre


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YOUNG ADULT


YOUNG ADULT YOUNG ADULT (Blu-ray: Paramount, Deutschland)
(OT: Young Adult | USA 2011 | Regie: Jason Reitman)

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Ihre provinzielle Heimat hatte Mavis (Charlize Theron) einst mit großen Träumen verlassen. Mittlerweile ist sie Mitte 30, geschieden und schreibt unter fremden Namen Geschichten für eine Jugendbuchreihe, die bald eingestellt werden soll. Als sie eines Tages eine E-Mail bekommt, in der ihre ehemalige Jugendliebe Buddy (Patrick Wilson) die Geburt seines ersten Kindes feiert, entschließt sich Mavis spontan dazu, in ihre alte Heimatstadt zurückzukehren und Buddy zurückzuerobern…

Auch der mittlerweile vierte Film von Regisseur Jason Reitman ist ein absoluter Volltreffer geworden. Young Adult erzählt die Geschichte einer Frau, die mit einer fixen Idee im Kopf in ihre alte Heimat zurückkehrt und dort feststellen muss, dass die seelige Highschool-Zeit schon lange vorbei ist. Reitman und seine Drehbuchautorin Diablo Cody - die ja zuvor bereits das Drehbuch für Reitmans grandiosen Juno verfasst hat - nehmen den Zuschauer mit auf einen ebenso ernüchternden wie faszinierenden Trip in die Vergangenheit einer gescheiterten Existenz. Das Schicksal der von Charlize Theron einfach nur grandios gespielten Mavis Gary lässt einen als Zuschauer nicht kalt, es berührt einen und irgendwie ertappt man sich dabei, wie man ihr Glück bei ihrer irrsinnigen Mission wünscht. Und das obwohl Mavis aufgrund ihrer durchtriebenen Taten nicht wirklich zur Sympathiefigur taugt. Young Adult ist trotz vieler komischer Momente kein Film zum Wohlfühlen, er ist viel mehr von einer extrem melancholischen und fast schon pessimistischen Grundstimmung durchzogen. Da ist es nur konsequent, dass Reitman seine Zuschauer mit einem offenen Ende zurücklässt. Wohin der Weg von Mavis letztendlich führen wird, bleibt unklar. Klar ist nur eins: die Lösung der Probleme der Gegenwart findet sich nicht in der Vergangenheit.

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Jason Reitman Charlize Theron 2010er


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MIGHTY APHRODITE


MIGHTY APHRODITE MIGHTY APHRODITE (DVD: Miramax/Buena Vista, Großbritannien)
(OT: Mighty Aphrodite | USA 1995 | Regie: Woody Allen)

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Max (Jimmy McQuaid), der Adoptivsohn von Sportjournalist Lenny (Woody Allen) und dessen Ehefrau Amanda (Helena Bonham Carter), stellt sich als kleines Genie heraus und Lenny spürt in sich langsam das dringende Bedürfnis aufkommen, nach der leiblichen Mutter seines Sohnes zu suchen. Und diese Suche ist auch relativ schnell von Erfolg gekrönt und führt zu dem zunächst ausgesprochen ernüchternden Ergebnis, dass es sich bei der leiblichen Mutter um die Prostituierte Linda Ash (Mira Sorvino) handelt. Doch Lenny möchte die junge Frau dennoch näher kennenlernen und stellt dadurch sein Leben komplett auf den Kopf...

Woody Allen, der hier mal wieder als Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller zu Gange war, ist als hibbeliger Neurotiker zum wiederholten Male absolut in seinem Element. Mighty Aphrodite bietet all das, was man sich von einem Allen-Film erwarten kann. Der in New York spielende Streifen ist federleicht inszeniert, bei den herrlichen Dialogen regieren der Wortwitz und die Ironie und Woody Allen und Mira Sorvino - die für ihre Darbietung übrigens mit einem Oscar ausgezeichnet wurde - ergänzen sich als komplett ungleiches Paar wirklich hervorragend und harmonieren ganz vorzüglich miteinander. Und auch diese Inszenierung in Form einer griechischen Tragödie incl. dem dazugehörigem Chor hat mir wirklich ausgesprochen gut gefallen. Mighty Aphrodite macht über die komplette Laufzeit einen riesigen Spaß und sorgt einmal mehr für dieses wohlige Gefühl in der Magengegend. Aber irgendwie bin ich das von Woody Allen ja mittlerweile schon gewohnt. Ich habe noch keinen wirklich schlechten Film von ihm gesehen.

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Woody Allen Helena Bonham Carter Peter Weller 1990er Oscar Winner Oscar Nominee New York


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AMERICAN REUNION (Unrated)


AMERICAN REUNION (Unrated) AMERICAN REUNION (Unrated) (Blu-ray: Universal, USA)
(OT: American Reunion | USA 2012 | Regie: Jon Hurwitz/Hayden Schlossberg)

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Nach über einem Jahrzehnt möchte die Abschlussklasse des Jahres 1999 der East Great Falls Highschool ihr erstes Klassentreffen veranstalten. Auch für die Freunde Jim (Jason Biggs), Oz (Chris Klein), Kevin (Thomas Ian Nicholas) und Finch (Eddie Kaye Thomas) ist es ein Wiedersehen nach langer Zeit. Und das soll auch schon vor dem offiziellen Treffen entsprechend gefeiert werden und zwar möglichst so, dass der immer noch absolut chaotische Stifler (Seann William Scott) nichts davon mitbekommt…

The Boys Are Back In Town! 13 Jahre nachdem American Pie das sich damals im Tiefschlaf befindliche Genre der Teenie-Komödie wieder wachgeküsst und einen bis heute andauernden Boom ähnlicher Produktionen ausgelöst hat, ist es dem Produzententeam rund um Chris Moore, Craig Perry und Warren Zide gelungen, praktisch den kompletten Cast des ersten Teils erneut vor der Kamera zu versammeln. Das Ergebnis hört auf den Titel American Reunion und ist - auch wenn es an den Auftaktfilm der Reihe nicht ganz herankommt - tatsächlich richtig gut gelungen. Die beiden Regisseure Jon Hurwitz und Hayden Schlossberg - die auch für das Drehbuch verantwortlich zeichneten - haben mit American Reunion genau den Film gedreht, den sich wohl jeder Fan der Reihe schon lange gewünscht hat. Es macht einfach verdammt viel Spaß, all die bekannten Charaktere bei ihrem ersten Treffen nach so vielen Jahren zu begleiten. Insbesondere Seann William Scott in der Rolle des Stifler ist mal wieder in absoluter Hochform und sorgt für gelungene Gags am laufenden Band. Aber Hurwitz und Schlossberg haben nicht nur Klamauk im Sinn, sondern ihren Film vielmehr mit einer leicht melancholischen Grundstimmung ausgestattet, die eigentlich immer - mal etwas mehr, mal etwas weniger - spürbar ist und insbesondere im Finale - in dem dann wirklich jeder Charakter aus American Pie, den man bis zu diesem Zeitpunkt vielleicht vermisst hat, noch mal einen kurzen Auftritt absolviert - für so einige Gänsehautmomente sorgt. Toll!

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Jon Hurwitz Hayden Schlossberg Jason Biggs Alyson Hannigan Seann William Scott Tara Reid Mena Suvari Eugene Levy Shannon Elizabeth 2010er female nudity Sequel Teensploitation


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ANGEL IN RED


ANGEL IN RED ANGEL IN RED (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Uncaged | USA 1991 | Regie: Lisa Hunt)

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Nachdem der brutale Zuhälter Sharkey (Jeffrey Dean Morgan) eine seiner Prostituierten so sehr zusammengeschlagen hatte, dass diese kurz darauf im Krankenhaus verstarb, versucht sein Konkurrent Slash (Henry Brown) aus dieser Situation Kapital zu schlagen und Sharkeys Prostituierte Mickie (Leslie Bega) abzuwerben. Slashs Männer sollen Sharkey eine Lektion verpassen, die dieser nicht so schnell vergisst. Doch Sharkey kann entkommen und macht sich von blinder Wut getrieben auf die Suche nach Mickie, um sich wegen des offensichtlich begangenen Vertrauensbruchs an ihr zu rächen…

Trotz leicht abgeänderter Ausgangssituation und leicht abgeändertem Plotverlauf handelt es sich bei Angel in Red von Regisseurin Lisa Hunt im Endeffekt um eine astreines Remake des 9 Jahre früher entstandenen Vice Squad von Regisseur Gary Sherman, der mit diesem Film ja ein absolutes Genrehighlight abliefern konnte. Auch Angel in Red entführt den Zuschauer in das nächtliche Los Angeles und auch in Angel in Red wird eine junge Prostituierte - ohne es überhaupt zu wissen - von einem rachsüchtigen Zuhälter durch die Nacht “gejagt“, während sie weiter ihrem Job nachgeht. Was Angel in Red im Vergleich zum großen Vorbild Vice Squad allerdings abgeht, ist dessen Intensität, mit der er den Zuschauer regelrecht in den Sitz drückt und bis zum Abspann nicht mehr aufstehen lässt. In Hunts Film läuft alles dann doch noch ein kleines bisschen ruhiger und weniger intensiv ab und auch Jeffrey Dean Morgan in der Rolle des psychopathischen Zuhälters wirkt - obwohl er sich sichtlich Mühe gibt - nicht annähernd so bedrohlich und verstörend wie Wings Hauser in Shermans Film. Die Nase vorn hat Angel in Red jedoch beim Babe-Faktor. Entsprach die eher knabenhafte Season Hubley in Vice Squad nicht wirklich meinem persönlichen Frauengeschmack, ist Leslie Bega in der Rolle der Mickie ein echter Hingucker und definitiv eine Sünde wert. Wer auf dieses Subgenre des Exploitationfilms steht, kann bei Angel in Red gerne mal einen Blick riskieren.

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Lisa Hunt 1990er female nudity Los Angeles Rache


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MY NAME IS EARL - STAFFEL 4


MY NAME IS EARL - STAFFEL 4 MY NAME IS EARL - STAFFEL 4 (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: My Name Is Earl: Season 4 | USA 2008/2009 | Idee: Gregory Thomas Garcia)

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Der frühere Kleinganove Earl Hickey (Jason Lee) ist weiterhin fest davon überzeugt, dass sich sein Leben durch das Vollbringen guter Taten irgendwann zum Positiven wenden wird. Und so arbeitet er mit Hilfe seines Bruders Randy (Ethan Suplee) weiter seine umfassende Liste an begangenen Sünden ab und versucht, seine früheren "Opfer" durch eine gute Tat dazu zu bringen, ihm zu verzeihen…

Nachdem die Taktik, sich vom reinen Abarbeiten der Liste etwas abzuwenden und stattdessen die Serie mit einer fortlaufenden und episodenübergreifenden Handlung auszustatten, in der vorherigen Staffel nicht wirklich gut aufgegangen ist, versuchten die Macher von My Name Is Earl in Staffel Nr. 4 wieder zum alten Erfolgsrezept der ersten beiden Staffeln zurückzukehren. Die Liste steht wieder absolut im Vordergrund und was auf den ersten Blick sicher Anlass zur Freude geben sollte, erweist sich bei näherer Betrachtung leider nur als weiterer Sargnagel für die Serie. Denn zum einen fehlt es dieser vierten und letzten Season an den vielen verrückten Ideen der beiden Auftaktstaffeln und zum anderen wurde auf jede Art einer Rahmenhandlung, welche die einzelnen Folgen wenigstens lose miteinander verbunden hätte, zunächst komplett verzichtet. Waren in Season Nr. 1 und 2 noch alle Episoden mit einem roten Faden miteinander verbunden ohne dass dadurch ein wirklicher Handlungsbogen aufgebaut worden wäre, sieht man sich nun beim Start in Season Nr. 4 damit konfrontiert, dass wirklich jede einzelne Folge als abgeschlossene Einheit für sich alleine dasteht. So plätschert diese Season verdammt lange Zeit einfach so vor sich hin, die einzelnen Folgen sind zwar hin und wieder ganz nett anzuschauen, aber von einem Gagfeuerwerk der beiden ersten Staffeln ist My Name Is Earl in dieser Phase doch meilenweit entfernt. Erst im letzten Drittel der Season kriegen die Macher die Kurve, statten die Serie wieder mit einer kleinen Rahmenhandlung aus, verbinden die Episoden lose miteinander und heben dadurch die Qualität merklich an. Die schlechten Quoten konnten dadurch leider nicht mehr verbessert werden. Nach Abschluss der Staffel wurde My Name Is Earl abgesetzt, was insbesondere aufgrund der Tatsache, dass die Staffel mit einem fiesen Cliffhanger und einer "To Be Continued"-Texteinblendung endet, extrem ärgerlich ist. Ein trauriger Abgang für eine ursprünglich famos gestartete Serie.

Gregory Thomas Garcia Jason Lee David Arquette Danny Glover Burt Reynolds 2000er


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DAS BAUMHAUS


DAS BAUMHAUS DAS BAUMHAUS (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: The War | USA 1994 | Regie: Jon Avnet)

Infos zum Film:
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Während die beiden Geschwister Stu (Elijah Wood) und Lidia (Lexi Randall) die Sommerferien dazu nutzen, gemeinsam mit ihren Freunden ein Baumhaus zu bauen und es dabei immer wieder zu Konfrontationen mit ein paar Rowdys aus der Nachbarschaft kommt, versucht ihr erst kurz zuvor aus Vietnam heimgekehrter und entsprechend traumatisierter Vater (Kevin Costner), sich wieder im normalen Leben zurechtzufinden…

Regisseur Jon Avnet hat sich mit Das Baumhaus an einer Mischung aus Familiendrama und Jugendfilm versucht. Das Ergebnis kann man eigentlich nur aus unausgegoren bezeichnen. Vielleicht hätten Avnet und seine Drehbuchautorin Kathy McWorter einfach auf die Geschichte um den aus Vietnam zurückgekehrten und entsprechend traumatisierten Vater verzichten und sich ganz auf die Erlebnisse von dessen beiden Kindern und deren Freunden und Widersachern konzentrieren sollen. Die simple Botschaft des Films - Krieg ist nie eine Lösung - hätten sie auch so an den Mann bzw. die Frau bringen können. Denn immer wenn sich der Plot um den von Kevin Costner gespielten Familienvater dreht, versinkt der Film in Klischees und überschreitet ein ums andere Mal die Grenze zum absoluten Kitsch. Dem gegenüber steht der Handlungsstrang mit den Kindern, bei dem zwar auch immer ein leichter Hang zum Kitsch vorhanden ist, der mich als Zuschauer aber - insbesondere wegen der wirklich grandiosen Leistung des damals 12 Jahre alten Elijah Wood - absolut zu fesseln vermochte. Dieser Handlungsstrang versprüht eine wunderbar melancholische Atmosphäre, verwöhnt das Auge des Zuschauers mit teils wunderschönen Einstellungen von Kameramann Geoffrey Simpson, begeistert mit einem fast schon magischen Finale und erinnert in seinen besten Momenten stark an Reiners tollen Stand by Me. Wirklich schade, dass sich Avnet nicht nur auf die Handlung mit den Kids konzentriert hat.

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Jon Avnet Kevin Costner Elijah Wood 1990er 70er Jahre


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VAN WILDER: FRESHMAN YEAR


VAN WILDER: FRESHMAN YEAR VAN WILDER: FRESHMAN YEAR (DVD: Paramount, USA)
(OT: Van Wilder: Freshman Year | USA 2009 | Regie: Harvey Glazer)

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Die Highschool ist beendet und für den partysüchtigen Van Wilder (Jonathan Bennett) steht das erste Jahr am College an. Doch Van muss schon bald erkennen, dass das Coolidge College für Partys der denkbar schlechteste Platz zu sein scheint. Dean Charles Reardon (Kurt Fuller) führt das College mit strenger Hand, sexuelle Kontakte unter den Studenten sind verpönt und jede Art von Feiern strikt verboten. Doch Van will sich mit diesen strengen Regeln nicht anfreunden und findet schon bald Mittel und Wege, diese außer Kraft zu setzen…

Wurde der unmittelbare Vorgänger noch fürs Kino produziert, verabschiedet sich die Van Wilder-Reihe mit diesem dritten Film nun in die Welt der Direct-to-Video-Produktionen. Aber das muss ja nicht von vornherein etwas Schlechtes bedeuten. Neben Gurken wie Road Trip: Beer Pong oder der ersten und vierten Direct-to-Video-Produktion aus der American Pie-Reihe gibt es da auch so einige Knaller in diesem Bereich zu sichten. Ich denke insbesondere an American Pie präsentiert: Nackte Tatsachen und American Pie präsentiert: Die College-Clique und auch Van Wilder: Freshman Year reiht sich netterweise in die Reihe der Kracher ein. Ein Triple Feature mit diesen beiden vorgenannten American Pie-Teilen dürfte sogar für extrem gute Partystimmung sorgen. Natürlich sieht bei solchen Filmen alles eine Spur kleiner aus als bei den Kinoproduktionen, statt großer Stars gibt es für den Zuschauer unbekannte Gesichter zu sehen und im Normalfall taucht in Filmen dieser Art maximal auch nur ein wirklich bekannter Schauspieler auf - in diesem Fall ist es Kurt Fuller. Filme wie Van Wilder: Freshman Year punkten beim geneigten Genrefreund auf andere Art und Weise. Im vorliegenden Fall beispielsweise mit der Tatsache, dass Regisseur Harvey Glazer gemeinsam mit seinem Cast komplett die sprichwörtliche Sau rauslässt. Van Wilder: Freshman Year ist als Prequel zum Originalfilm angelegt, erzählt wie der Titelcharakter sich seinen Status am College “erarbeitet“ hat und macht wirklich keine Gefangenen. Glazers Film versinkt förmlich in einem Sumpf aus derben Späßen, wildem Gross-Out-Humor und nackten Tatsachen und als Fan von moderner Exploitation kommt man hier absolut auf seine Kosten. Natürlich ist das hier kein Film für Feingeister und wer auch nur einen Hauch von Anspruch sucht, kann wirklich verdammt lange suchen. Wer dagegen einfach mal Lust auf Unterhaltung der etwas deftigeren Sorte hat, macht mit diesem Streifen hier bestimmt nichts falsch.

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Harvey Glazer 2000er female nudity Teensploitation Prequel


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FRIDAY THE 13TH (Killer Cut)


FRIDAY THE 13TH (Killer Cut) FRIDAY THE 13TH (Killer Cut) (Blu-ray: New Line, USA)
(OT: Friday the 13th | USA 2009 | Regie: Marcus Nispel)

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Die Suche nach seiner wie vom Erdboden verschwundenen Schwester Whitney (Amanda Righetti) führt Clay Miller (Jared Padalecki) in die Wälder rund um den Crystal Lake, in denen schon seit längerer Zeit der gemeingefährliche Jason Voorhees (Derek Mears) sein Unwesen treibt und die Lebenserwartung partywilliger Jugendlicher drastisch nach unten schraubt…

Bei all den Horrorfilm-Remakes, die in den letzten Jahren auf das Publikum losgelassen wurden, war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch Sean S. Cunninghams Friday the 13th aus dem Jahr 1980 eine Neuauflage erfahren würde. Im Jahr 2009 war es dann soweit und die New Line Studios - die ein Jahr später auch das miserable A Nightmare on Elm Street-Remake verbrechen sollten - schickten Jason Voorhees erneut auf Teenager-Jagd. Als Regisseur wurde Marcus Nispel verpflichtet, der ein paar Jahre zuvor mit seiner Neuauflage von The Texas Chainsaw Massacre bereits einen ziemlich guten Job abgeliefert hatte, und als Produzenten fungierten u.a. Sean S. Cunningham, seines Zeichens ja Produzent und Regisseur des Originals, und Hollywoods Krawallexperte Michael Bay. Und das Ergebnis kann sich tatsächlich sehen lassen. Friday the 13th ist nicht wirklich ein Remake - die Geschichte des Ur-Films um die mordende Mrs. Voorhees wird in ein paar kurzen Einstellungen am Anfang des Streifens schnell abgehakt - sondern eher ein Reboot der beliebten Slasher-Reihe und muss sich so keinen großen Vergleichen mit dem Original stellen. Nispel erfindet das Rad des Slasher-Films mit seinem Beitrag sicher nicht neu - er hält sich stattdessen schon fast penibel an die seit Jahrzehnten etablierten Regeln -, aber er inszeniert Friday the 13th so herrlich geradlinig und rasant und stattet seinen Film mit so vielen Schauwerten aus, dass Genrefans an diesem Streifen nichts auszusetzen haben dürften. Die Kills sind abwechslungsreich, hart und spektakulär, die Darstellerinnen sexy und ausgesprochen zeigefreudig, Jason selbst wirkt bedrohlich wie Hölle und über fehlende Spannung kann man sich in meinen Augen auch nicht beklagen. Ein rundum gelungener Genrebeitrag, der der Original-Reihe absolut gerecht wird.

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Marcus Nispel 2000er female nudity Remake Slasher


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.HACK//QUANTUM


.HACK//QUANTUM .HACK//QUANTUM (DVD: I-On New Media, Deutschland)
(OT: .hack//Quantum | Japan 2010 | Regie: Masaki Tachibana)

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Die drei Freundinnen Asumi (Hanazawa Kana), Eri (Fujimura Ayumi) und Iori (Sawashiro Miyuki) sind begeisterte Spielerinnen des Online-Games “The World“ und verbringen praktisch ihre komplette Freizeit in der riesigen Welt des Spiels. Als sich Eri bei einem der Abenteuer jedoch nicht mehr rechtzeitig ausloggen kann und danach im realen Leben ins Koma fällt, müssen Asumi und Iori, die versuchen, ihrer Freundin mit allen Mitteln zu helfen, entsetzt feststellen, dass neben Eri noch viele weitere Spieler von “The World“ aus unerklärlichen Umständen ins Koma gefallen sind…

Mal wieder ein kleiner Ausflug in die Welt des Anime. .hack//Quantum ist eine 3-teilige OVA und Teil eines groß angelegten Franchises, zu dem bisher diverse Romane, Mangas, Videospiele und TV-Serien gehören. Eine Kenntnis dieses Universums ist allerdings nicht zwingend erforderlich, um sich an .hack//Quantum heranzuwagen. Auch für mich war dies die erste Begegnung mit dem .hack-Universum und ich hatte keinerlei Probleme, mich auf Anhieb zurechtzufinden. Ohne großes Vorgeplänkel wirft Regisseur Masaki Tachibana den Zuschauer in seine ausgesprochen geradlinig erzählte Geschichte hinein und schafft es sehr schnell, ihn mit einer spannenden Mischung aus Fantasy und Mystery für sich zu gewinnen. Gerade mal gut 70 Minuten dauert die Reise durch “The World“ - in die auch einige kritische Untertöne hinsichtlich des Suchtpotentials von Online-Spielen gepackt wurde - und die gehen praktisch wie im Flug vorüber.
Mit am wichtigsten bei einem Anime ist natürlich die Qualität der Zeichnungen und die ist hier wirklich über jeden Zweifel erhaben. .hack//Quantum sieht wirklich klasse aus, egal ob sich die Handlung nun in der realen Welt oder in der Welt des Online-Games abspielt. Die Actionsequenzen in der Online-Welt sind zudem verdammt spektakulär ausgefallen und begeistern mit vielen kleineren und ausgesprochen liebevoll animierten Details. Dazu gesellen sich ein Score von Komponist Kô Ôtani, der das Geschehen nahezu perfekt musikalisch untermalt, und ein Sounddesgin, das hervorragend dazu geeignet ist, die Grenzen der heimischen Surroundanlage auszutesten.
Wer Lust auf kurzweilige Anime-Unterhaltung verspürt und sich nicht erst in ein riesiges Universum einarbeiten will, dürfte mit .hack//Quantum sicher seine Freude haben.

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Masaki Tachibana 2010er Nahe Zukunft


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DIE VERURTEILTEN


DIE VERURTEILTEN :love: DIE VERURTEILTEN :love: (DVD: EuroVideo, Deutschland)
(OT: The Shawshank Redemption | USA 1994 | Regie: Frank Darabont)

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Andy Dufresne (Tim Robbins) wird trotz standhafter Beteuerung seiner Unschuld des Mordes an seiner Frau schuldig gesprochen und landet im Shawshank-Gefängnis. Nach einer schwierigen Anfangsphase, in der Dufresne immer wieder Opfer sexueller Übergriffe wird, gelingt es ihm, den Gefängnisdirektor (Bob Gunton) davon zu überzeugen, dass er ihm aufgrund seiner Vergangenheit als Banker gute Dienste leisten und für so einige Steuerersparnisse sorgen kann. Dies garantiert ihm Sicherheit und dank seiner engen Freundschaft zum einflussreichen Langzeitinsassen Red (Morgan Freeman), steigt Andys Ansehen bei seinen Mithäftlingen im Lauf der Jahre immer mehr. Ohne Aussicht auf eine vorzeitige Entlassung, gewöhnt sich Andy so immer mehr an sein neues Leben. Doch als eines Tages der junge Tommy (Gil Bellows) in Shawshank eingeliefert wird, scheint dieser über Informationen zu verfügen, die tatsächlich Andys Unschuld beweisen könnten…

Frank Darabonts Knastdrama befindet sich nun schon seit längerer Zeit auf Platz 1 der IMDB-Liste der besten Filme aller Zeiten. Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob Die Verurteilten diesen Platz wirklich verdient hat, dass es sich bei dem Streifen jedoch um einen außergewöhnlich guten Film handelt, steht in meinen Augen absolut außer Frage. Es ist wohl diese wirklich berührende Geschichte über Freundschaft und einen Mann, der versucht, den Unterschied auszumachen, die einfach verdammt viele Zuschauer - mich eingeschlossen - mitten ins Herz trifft und dazu führt, dass Die Verurteilten von einem extrem breiten Publikum ausgesprochen positiv bewertet wird. Natürlich kommt eine solche Geschichte nicht ohne ein gewisses Maß an Kitsch aus. Aber wer sich daran stört, beschwert sich wahrscheinlich auch über Explosionen in einem Action-Film. Nein, Die Verurteilten ist tatsächlich ein Film, bei dem man nach dem sprichwörtlichen Haar in der Suppe suchen muss, um größere Schwächen auszumachen (dieses Haar ist in diesem Fall die Arbeit der Make-Up-Abteilung, die sämtliche Charaktere über einen Zeitraum von 30 Jahren praktisch nicht altern lässt - der Knast scheint ein wahrer Jungbrunnen zu sein). Tim Robbins und Morgan Freeman liefern wahrhaft denkwürdige Darbietungen ab (insbesondere Freeman habe ich nie besser gesehen als hier), der Score von Thomas Newman ist ebenso wie die Kameraarbeit von Roger Deakins grandios (ich liebe beispielsweise diesen Flug über die Gefängnismauern hinweg ziemlich am Anfang des Films) und auch magische Momente sind in Die Verurteilten alles andere als rar gesät (das kalte Bier für die Gefangenen, die Musik über die Lautsprecher aus dem Büro des Gefängnisdirektors und natürlich das einfach nur wunderschöne Finale). Die Verurteilten ist einfach verdammt großartig. :love: :love: :love:

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Frank Darabont Tim Robbins Morgan Freeman 1990er Oscar Nominee 40er Jahre 50er Jahre 60er Jahre


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DIE HOLLYWOOD GANG


DIE HOLLYWOOD GANG DIE HOLLYWOOD GANG (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: The Hollywood Knights | USA 1980 | Regie: Floyd Mutrux)

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Die feine Gesellschaft von Beverly Hills hat genug von den "Hollywood Knights", einer Gruppe von Teenagern, die sich für keinen Streich zu schade ist. Als erste Maßnahme soll nun das Drive-In-Restaurant, welches die "Hollywood Knights" als ihren Haupttreffpunkt auserkoren haben, für immer geschlossen werden. Einen letzten Abend hat das Restaurant jedoch noch geöffnet. Ein Abend, an dem alles passieren kann…

Regisseur und Drehbuchautor Floyd Mutrux entführt den Zuschauer nach Beverly Hills ins Jahr 1965. Es ist Halloween und die titelgebenden "Hollywood Knights" wollen den letzten Abend an dem ihr geliebter Treffpunkt geöffnet hat, bevor er für immer schließen muss, zu einem Abend der denkwürdigeren Sorte machen. Floyd Mutrux verzichtet auf so etwas wie eine Exposition oder einen herkömmlichen Plot, sondern wirft den Zuschauer mitten hinein in eine Nacht, durch die dieser dann ähnlich getrieben wird wie die handelnden Protagonisten. Die Hollywood Gang erinnert an eine Mischung aus dem ein Jahr zuvor in die Kinos gekommenen Crown-International-Exploiter Van Nuys Blvd. und American Graffiti von George Lucas, ist gesegnet mit einem hammermäßigen Soundtrack aus den 60er Jahren (mit u.a. The Beach Boys, The Mamas and the Papas und The Four Seasons) und verbreitet eine Atmosphäre, die irgendwo zwischen euphorischer Aufbruchstimmung und purer Melancholie - die Highschool-Zeit neigt sich dem Ende entgegen, College, Beruf und Vietnam stehen vor der Tür - hin- und herschwankt. Wer auf Teenager- und Coming-of-Age-Streifen steht, kann hier definitiv nichts falsch machen. Und mit Fran Drescher, Robert Wuhl, Tony Danza und insbesondere Michelle Pfeiffer (die hier übrigens einfach nur atemberaubend gut ausschaut) gibt es in Die Hollywood Gang auch noch einige bekannte Schauspieler zu sehen, die zum damaligen Zeitpunkt gerade erst am Anfang ihrer Karriere standen.

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Floyd Mutrux Michelle Pfeiffer 1980er female nudity 60er Jahre Los Angeles Teensploitation


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THE HUMAN FACTOR


THE HUMAN FACTOR THE HUMAN FACTOR (DVD: Dark Sky Films, Deutschland)
(OT: The "Human" Factor | Großbritannien 1975 | Regie: Edward Dmytryk)

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Familienvater John Kinsdale (George Kennedy) arbeitet in der Computerabteilung eines NATO-Stützpunktes in Italien und führt ein glückliches Leben. Als jedoch aus heiterem Himmel seine Frau und seine beiden Kinder von Terroristen brutal ermordet werden, bricht Kinsdales heile Welt wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Von diesem Zeitpunkt bestimmt nur noch ein Ziel Kinsdales Leben: die Täter zu fassen und den Mord an seiner Familie zu rächen…

In The Human Factor - übrigens die letzte Arbeit des großen Regieveteranen Edward Dmytryk - begibt sich ein verzweifelter Mann auf einen Rachefeldzug gegen die kaltblütigen Mörder seiner Familie. Obwohl Dmytryks Film ein Jahr nach Michael Winners Death Wish in den Kinos startete und mit einer ähnlichen Geschichte aufwartet, kann man hier keineswegs von einem Death Wish-Abklatsch sprechen. Das verbietet sich schon allein aufgrund der Tatsache, dass The Human Factor bereits vor dem Klassiker mit Charles Bronson gedreht wurde, aber leider erst einige Zeit auf Halde lag, bis er schließlich in die Kinos kam. Der zweite große Unterschied ist in der Figur des jeweiligen Rächers auszumachen. Der in Dmytryks Film besetzte George Kennedy - den ich irgendwie immer mit "Netter Onkel von nebenan"-Rollen in Verbindung bringe - ist im Gegensatz zu Charles Bronson eben kein typischer Actionheld und verleiht dem Charakter des gebrochenen Familienvaters durch sein überzeugendes Spiel eine absolute Glaubwürdigkeit. Der von Kennedy gespielte John Kinsdale geht nicht eiskalt und berechnend vor um die Täter dingfest zu machen, sondern lässt sich von seiner Verzweiflung, seiner Trauer und seiner Wut treiben. Bevor es im letzten Drittel des Films in Sachen Action so richtig zur Sache geht, baut Regisseur Dmytryk erst mal langsam und behutsam Spannung auf, schickt seinen John Kinsdale auf mühsame Recherchearbeit, lässt ihn Fehler machen und den Zuschauer vor dem Bildschirm von Minute zu Minute mehr mit seinem Protagonisten hoffen und bangen. Die aufgebaute Spannung entlädt sich schließlich in einem denkwürdigen Finale in einem Supermarkt, in dem letztendlich alle Dämme brechen und Kinsdale den von ihm so sehnlich herbeigesehnten Racheakt endgültig vollziehen kann.

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Edward Dmytryk George Kennedy 1970er Rache


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ART SCHOOL CONFIDENTIAL


ART SCHOOL CONFIDENTIAL ART SCHOOL CONFIDENTIAL (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: Art School Confidential | USA 2006 | Regie: Terry Zwigoff)

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Jerome (Max Minghella) träumt davon, ein großer Künstler zu werden und beginnt voller Hoffnungen sein Studium an einer renommierten Kunstakademie. Doch Jerome wird schon bald auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Sein Professor (John Malkovich) erkennt Jeromes Talent nicht wirklich und aufgrund seiner sehr direkten Art wird er für seine Mitstudenten sehr schnell zum roten Tuch...

Regisseur Terry Zwigoff hat bereits mit Ghost World und Bad Santa bewiesen, dass er es versteht, dem Zuschauer ausgesprochen skurrile Charaktere als Identifikationsfiguren unterzujubeln und außerdem auch die Kunst des schwarzen Humors richtig gut beherrscht. In Art School Confidential wird die elitäre Kunstszene erbarmungslos durch den Kakao gezogen und bekommt eine volle Breitseite vor den Bug geknallt. Als Zuschauer verfolgt man den Weg des talentierten Studenten Jerome, der mit seinen Porträtmalereien leider weder bei seinem Professor noch bei seinen Mitstudenten großen Eindruck schinden kann. Die jubeln stattdessen die amateurhaften Arbeiten eines in einer Mordserie ermittelnden Undercover-Cops in den Himmel und erklären diesen zum Jahrhunderttalent. Zwigoff inszeniert seine vor bösem Humor nur so strotzende Komödie dabei mit einer solchen Leichtigkeit, dass man als Zuschauer über die komplette Laufzeit mit einem dicken Grinsen vor dem heimischen TV sitzt. Max Minghella - übrigens der Sohn des vor wenigen Jahren verstorbenen Regisseurs Anthony Minghella - spielt die Rolle des verzweifelten und irgendwann nur noch angekotzten Jerome absolut hervorragend und glaubwürdig, Sophia Myles in der weiblichen Hauptrolle der Audrey steht ihm in ihrer Leistung in nichts nach und ist darüber hinaus auch noch ein echter Hingucker und mit Schauspielern wie John Malkovich, Anjelica Huston, Steve Buscemi, Ethan Suplee, Jim Broadbent und Nick Pellegrino ist Art School Confidential auch in den kleineren und größeren Nebenrollen ganz vorzüglich besetzt. Ein Jammer, dass Terry Zwigoff seitdem keinen weiteren Film mehr gedreht hat. Art School Confidential ist ein echter Geheimtipp.

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Terry Zwigoff John Malkovich Anjelica Huston Steve Buscemi 2000er female nudity New York


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MISSION: IMPOSSIBLE - PHANTOM PROTOKOLL


MISSION: IMPOSSIBLE - PHANTOM PROTOKOLL MISSION: IMPOSSIBLE - PHANTOM PROTOKOLL (Blu-ray: Paramount, Deutschland)
(OT: Mission: Impossible - Ghost Protocol | USA/Vereinigte Arabische Emirate 2011 | Regie: Brad Bird)

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Nachdem Ethan Hunt (Tom Cruise) von seinen beiden Teammitgliedern Jane Carter (Paula Patton) und Benji Dunn (Simon Pegg) in einer spektakulären Aktion aus einem russischen Gefängnis befreit wurde, wartet schon der nächste Auftrag auf ihn und seine Leute. Dieser führt das Team direkt in den Kreml, der während der Durchführung des Auftrags von Terroristen in die Luft gesprengt wird. Hunt und sein Team werden von den Russen der Tat verdächtigt und die amerikanische Regierung löst als Konsequenz dieses Tatverdachts die komplette IMF-Behörde auf. Hunt, Carter und Dunn sind von nun an auf sich allein gestellt und müssen auf eigene Faust die wahren Drahtzieher des Attentats dingfest machen...

Tom Cruise ist zurück als Ethan Hunt und rettet mal wieder die Welt. Und mal wieder auf absolut bravouröse Art und Weise. Hatte Regisseur J.J. Abrams (der hier nun neben Tom Cruise und Bryan Burk als Produzent fungierte) die Reihe mit dem unmittelbaren Vorgänger wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, geht der nunmehr für den vierten Teil verpflichtete Regisseur Brad Bird - der mit diesem Streifen hier übrigens seinen ersten Live-Action-Film drehen durfte (davor war er ausschließlich auf dem Animationssektor tätig und führte u.a. bei den beiden Pixar-Streifen The Incredibles und Ratatouille Regie - also auch wieder eine ziemlich mutige Entscheidung vom Produzententeam rund um Tom Cruise) - sogar noch einen Schritt weiter und führt die Reihe praktisch wieder "back to the roots". Ja, Mission: Impossible - Phantom Protokoll geht tatsächlich wieder als echter Agentenfilm durch und erinnert zeitweise schon fast an ein Bond-Abenteuer. Eine geradlinige und spannende Geschichte um einen gemeingefährlichen Bösewicht, ausgiebiges Location-Hopping (Moskau, Dubai, Indien), jede Menge Gimmicks, mit dem von Simon Pegg gespielten Charakter einen Mann für wohl dosierte, humorvolle Einlagen und perfekt platzierte Action-Höhepunkte (der Gefängnisausbruch zu Beginn, die Sprengung des Kreml, die Verfolgungsjagd im Sandsturm und natürlich das Finale in der automatisierten Garagenanlage) zeichnen Birds Film aus und machen aus ihm eine nahezu perfekte Mischung aus Agentenabenteuer und Actionthriller. Schade nur, dass Ving Rhames nicht mehr Teil des Einsatzteams gewesen ist - sein kleiner Gastauftritt am Ende entschädigt aber zumindest ein kleines bisschen für seine Abwesenheit zuvor.
Ein fünfter Teil ist bereits angekündigt. Wenn Cruise & Co. den eingeschlagenen Weg konsequent weiterführen, kann man sich auf den nächsten Mission: Impossible-Film schon heute freuen.

TRAILER:


Brad Bird Tom Cruise Simon Pegg Ving Rhames 2010er car chase Remake Sequel Femme fatale Rache





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