
(OT: Tortured Females | USA 1965 | Regie: Arch Hudson)
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Gerade dem Mädchenhändlerring des skrupellosen Mr. Big (Arnold Black) entkommen, läuft die verstörte Helen (Denine Dubois) glücklicherweise dem örtlichen Sheriff (Wayne Ruggles) in die Arme und erzählt diesem ihre Geschichte...
Noch ein Roughie aus der Zeit des gerade vom Hays Code befreiten Kinos. Wie schon bei dem kurz zuvor gesichteten Sex by Advertisement gibt es auch hier keinerlei Dialoge sondern nur eine Erzählstimme aus dem Off. Tortured Females erzählt in gerade mal 60 Minuten die Geschichte einer jungen Frau, die in die Hände eines Mädchenhändlerrings gerät und der letztendlich die Flucht vor ihren Peinigern gelingt. In der ersten Hälfte des Films bekommt der Zuschauer dabei zu sehen, wie Helen und ihre namentlich nicht genannte Freundin früh aufstehen, sich in ihren durchsichtigen Nachthemden lasziv im Bett räkeln, sich duschen usw.; der typische Fall von "gratuitous nudity", Szenen die dem Plot in keinster Weise förderlich sind, sondern nur aus einem Zweck existieren: die Zeit bis zur Entführung durch die Mädchenhändler zu überbrücken. Bis es schießlich soweit ist, vergeht eine geschlagene halbe Stunde in der faktisch nichts passiert. Danach bekommen wir einen schmierigen Mädchenhändler im Hawaii-Hemd zu sehen, der sich von strippenden Tänzerinnen unterhalten lässt, eine handvoll entführter Damen im Keller nackt an die Wand gekettet hat und diese mit einer Peitsche zu züchtigen versucht. Dürfte die zweite Hälfte des Films ein unbedarftes Publikum zum damaligen Zeitpunkt noch durchaus verstört haben, wirkt das aus heutiger Sicht einfach nur stümperhaft, unfreiwillig komisch und in gewisser Weise - wie die ersten beiden Drittel von Sex by Advertisement - auch herrlich charmant-naiv. Insbesondere die Reaktionen und Gesichtsausdrücke des Sheriffs, dem Helen auf ihrer Flucht in die Arme läuft und dem sie ihre Geschichte erzählt, sind einfach nur zum Brüllen komisch.
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