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One Night Stands und wahre Liebe





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A NIGHTMARE ON ELM STREET



A NIGHTMARE ON ELM STREET A NIGHTMARE ON ELM STREET (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: A Nightmare on Elm Street | USA 2010 | Regie: Samuel Bayer)

Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Fassungslos muss Nancy (Rooney Mara) mit ansehen, wie 3 ihrer Freunde nach und nach unter mysteriösen Umständen ums Leben kommen. Alle 3 hatten offenbar schreckliche Albträume, in denen sie von einem unheimlichen Mann (Jackie Earle Haley) mit einer Krallenhand verfolgt wurden. Da auch Nancy von ähnlichen Träumen geplagt wird, versucht sie, näheres über den Mann in ihren Träumen zu erfahren…

Daran, dass schon seit ein paar Jahren praktisch jeder halbwegs bekannte Horrorfilm aus den 70ern und 80ern ein Remake bzw. Reboot spendiert bekommt, hat man sich ja mittlerweile schon gewöhnt. Wenig verwunderlich also, dass auch Cravens A Nightmare on Elm Street aus dem Jahr 1984 diese zweifelhafte Ehre zuteil kommt, höchstens vielleicht, dass es so lange gedauert hat. Ich stehe solchen Remakes ja relativ neutral gegenüber. Im Idealfall kriegt man einen richtig guten Film zu sehen, der eine gelungene Neuinterpretation des Originals darstellt (Beispiel: The Hills Have Eyes), im Worst-Case-Scenario einen echten Rohrkrepierer, der aber zumindest noch dazu zu gebrauchen ist, ein vielleicht etwas unbekannteres Original erneut in den Fokus der Zuschauerschaft zu rücken (Beispiele: Prom Night und Black Christmas).
Nun, Bayers Film ist sicher weit davon entfernt, als "gut" bezeichnet werden zu können. Und Cravens Original ist so ein Kultklassiker, dass es sicher nicht notwendig ist, diesen einem größeren Publikum bekannt zu machen. Die Frage, welchen Sinn ein Remake von A Nightmare on Elm Street macht, darf also gerne gestellt werden.
Wäre Bayers Freddy-Version ein Schüler, im Abschlusszeugnis würde folgender Satz stehen: "Er war stets bemüht, konnte die an ihn gesetzten Erwartungen allerdings nie erfüllen."
Lichtblick des Films ist eindeutig Rooney Mara in der Rolle der Nancy. Mara wurde ja in diesem Jahr für ihren Part in Finchers The Girl with the Dragon Tattoo mit einer Oscar-Nominierung belohnt und kann hier schon ansatzweise zeigen, dass sie eine richtig gute Schauspielerin ist. Und auch die Tatsache, dass Regisseur Samuel Bayer nicht den Fehler begeht, die Geschichte des Originals 1:1 zu kopieren, sondern sich stattdessen nur an ein paar Eckpunkten orientiert und lieber versucht, seine eigene Version zu erzählen, ist ein durchaus positiver Aspekt des Film. Das war es dann aber auch leider schon. Denn diese positiven Aspekte können die negativen Seiten des Films leider nicht aufwiegen.
Das ganze Dilemma von A Nightmare on Elm Street lässt sich an der Darstellung zweier Schlüsselszenen des Originals festmachen, die natürlich im Remake entsprechend zitiert werden. Die Bettsequenz, in Cravens Film noch Auslöser einer der spektakulärsten Kills der ganzen Reihe incl. famoser Blutfontäne und einem in ein regelrechtes Schlachtfeld verwandeltes Zimmer, verkommt hier zu einem stinknormalen, relativ kurzen Splattereffekt, und die Badewannenszene, im Original eine Sequenz, die einfach nur Spannung pur verbreitet, ist hier nicht mehr als eine kurze Randnotiz.
A Nightmare on Elm Street kommt praktisch zu keiner Sekunde an das Vorbild heran. Jackie Earle Haley versucht verzweifelt, Robert Englund zu kopieren, erreicht aber nie dessen Ausstrahlung und diabolische Präsenz und die Tatsache, dass seine Stimme digital nachbearbeitet wurde, hat seinem ganzen Auftritt auch eher geschadet als genützt. Dem ganzen Streifen fehlt es an Spannung und Härte, den Traumsequenzen fehlt es an Kreativität und die Oneliner von Freddy wirken aufgesetzt und bemüht. Bayers Film versinkt im tiefen Durchschnittssumpf des Horrorgenres, ist unspektakulär, unspannend, unnötig, ja einfach nur belanglos.
Der Misserfolg des Streifens scheint allerdings nicht groß genug gewesen zu sein. New Line Cinema hat tatsächlich eine Fortsetzung des Remakes angekündigt. Eigentlich unfassbar...

TRAILER:


Samuel Bayer Jackie Earle Haley Rooney Mara 2010er Remake Slasher



Es ärgert mich zwar, zum Intergalactic Ape-Man verlinken zu müssen und ihm ein paar Klicks zu schenken, die eigentlich mir zustünden. :D Aber er hat die beiden Fassungen vor ein paar Tagen ebenfalls verglichen und kam zu einem ähnlichen Schluss wie du. Gleichzeitig ging er davon aus, das Remake könnte eventuell jüngere Zuschauer, die mit "Opas Kino der 80er" nichts mehr anzufangen wissen, für den Stoff einnehmen. - Da ich mich schon für das Original zu alt (dem Teenager-Alter entwachsen) fühlte und das Remake nicht kenne, möchte ich mir kein Urteil erlauben.
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Danke für den Link. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob dieses Remake dazu geeignet ist, ein jüngeres Publikum zu begeistern. Dafür ist der Film in meinen Augen einfach zu unspektakulär, zu spannungsarm und zu "weich" ausgefallen. Wenn Bayer den Härtegrad dieses Remakes im Vergleich zum Original ähnlich angezogen hätte wie es Aja z.B. bei THE HILLS HAVE EYES getan hat, könnte ich mir schon vorstellen, dass das an SAW & Co. gewöhnte Publikum zu begeistern gewesen wäre. Aber so wie der Film hier geworden ist, weiß ich einfach nicht, für welche Zielgruppe er gemacht sein soll. Für Fans des Originals bringt er nur die Bestätigung, dass manche Kultfilme einfach unangetastet bleiben sollten und für das jüngere Publikum dürfte er viel zu "langweilig" ausgefallen sein.
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Zodiac sagte am 09. April 2012, 22:12:

Da ich mich schon für das Original zu alt (dem Teenager-Alter entwachsen) fühlte und das Remake nicht kenne, möchte ich mir kein Urteil erlauben.
Das Original ist eine nette Geschichte über die Schrecken des Schlafens und Träumens. Kann man auch als Erwachsener gucken.
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