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One Night Stands und wahre Liebe





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VILLA CAPTIVE



VILLA CAPTIVE VILLA CAPTIVE (Blu-ray: I-On New Media, Deutschland)
(OT: Villa Captive | Frankreich 2011 | Regie: Emmanuel Silvestre)

Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Die französische Pornodarstellerin Lucy Lust (Liza Del Sierra) hat nach Abschluss von Dreharbeiten in den USA sehr zum Erstaunen der Öffentlichkeit ihren Rückzug vom Pornogeschäft angekündigt und will sich fürs erste einfach nur in eine abgelegene Villa in Miami zurückziehen und dort entspannen. Doch Lucy bleibt nicht lange unerkannt und an echte Ruhe ist so kaum zu denken. Ihre Anwesenheit weckt insbesondere bei einigen Kleinkriminellen (u.a. Shalim Ortiz) Begehrlichkeiten, die davon ausgehen, dass man mit dem Einbruch in die Villa eines Pornostars gute Beute machen kann. Als Lucy eines Abends gemeinsam mit ihrem jugendlichen Nachbarn Jeremiah (Dario Lado), mit dem sie sich angefreundet hat, da dieses der einzige Mensch zu sein scheint, der sie als Mensch anerkennt und in ihr nicht nur den Pornostar sieht, von einem gemeinsamen Essen zurückkommt, werden die beiden in Lucys Villa prompt von Einbrechern überrascht und überwältigt...

Genrekino aus Frankreich. Da hofft natürlich jeder gleich auf den nächsten High Tension, den nächsten Inside, den nächsten Frontier(s) oder den nächsten Martyrs. Die Franzosen haben die Messlatte im Bereich des Horror- und Terrorkinos in den letzten Jahren ja ziemlich hoch gelegt. Für einen Film wie Villa Captive ist das eine schwere Hypothek, die natürlich nicht dadurch leichter wird, dass der Streifen auf dem Frontcover der deutschen Blu-ray mit der Tagline “I Spit on Your Grave trifft auf Martyrs!“ beworben wird. Wer Villa Captive eine faire Chance geben will, sollte sich vor Sichtung des Films möglichst nicht den Covertext der Blu-ray durchlesen und auch keinen zweiten I Spit on Your Grave oder Martyrs erwarten. Diese Erwartungshaltung würde nur bitter enttäuscht werden.
Natürlich ist Villa Captive eindeutig dem Terrorkino zuzurechnen - böse Menschen dringen in das Haus der Guten ein, terrorisieren, foltern, vergewaltigen und bekommen am Ende die Quittung für ihre Taten - und natürlich sind als Vorbilder des Films eindeutig Streifen wie The Last House on the Left oder I Spit on Your Grave auszumachen. Sollte Regisseur Emmanuel Silvestre aber tatsächlich vorgehabt haben, mit diesen Vorbildern konkurrieren zu wollen, kann man dieses Vorhaben nur als grandios gescheitert betrachten. Der Plot von Villa Captive plätschert bei einer relativ kurzen Laufzeit von knapp 80 Minuten viel zu lange nur so vor sich hin und das Finale, in dem es dann tatsächlich ziemlich zur Sache geht, ist viel zu kurz ausgefallen. Zudem hat man als Zuschauer nie den Verdacht, dass es für die Sympathieträger des Films wirklich böse ausgehen könnte und die Bösewichter wirken eigentlich zu keinem Zeitpunkt so richtig bedrohlich. Und über diverse Logiklöcher und Anschlussfehler möchte ich mich jetzt gar nicht groß auslassen.
Und trotz dieser vielen offensichtlichen Schwächen habe ich die Sichtung von Villa Captive zu keinem Zeitpunkt bereut. Denn so doof sich das jetzt vielleicht auch anhören mag, es macht eine Menge Spaß, diesem Streifen beim Scheitern auf ganzer Linie zuzusehen. Insbesondere die Bösewichter verhalten sich in vielen Situationen so extrem bescheuert, dass es schon fast wieder glaubwürdig und auch irgendwie “sympathisch“ rüberkommt. Die würden sich auch in einer Fernsehshow mit dem Titel “Die 100 dümmsten Verbrecher“ gut machen.
Echte Lichtblicke des Films sind übrigens Hauptdarstellerin Emilie Delaunay - die in ihrer französischen Heimat besser unter dem Künstlernamen Liza Del Sierra bekannt ist und wohl zu den derzeit angesagtesten Pornostars Frankreichs gehören zu scheint -, die ihre Sache erstaunlich gut macht und die Kameraarbeit, welche den Zuschauer mit einigen wirklich tollen Bildern verwöhnt.
Insbesondere Allesfresser im Horrofilmbereich dürfen also gerne einen Blick riskieren. Die deutsche Blu-ray präsentiert den Streifen mit einer richtig guten Bildqualität, kommt allerdings auch mit dem kleinen Makel daher, keine Untertitel an Bord zu haben. Ohne Französisch-Kenntnisse gestaltet sich die Sichtung im O-Ton also etwas schwer. Denn obwohl der Streifen zum Großteil auf Englisch gedreht ist, gibt es doch die eine oder andere Passage auf Französisch und hier wäre die Verfügbarkeit optionaler Untertitel schon schön gewesen.

TRAILER:


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