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One Night Stands und wahre Liebe





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MARIHUANA



MARIHUANA MARIHUANA (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Marihuana | USA 1936 | Regie: Dwain Esper)

Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Burma Roberts (Harley Wood) leidet sehr unter der Tatsache, dass ihre kurz vor der Hochzeit stehende Schwester Elaine (Dorothy Dehn) die ganze Aufmerksamkeit der Familie abbekommt und sie selbst keinerlei Unterstützung finanzieller Art von Seiten ihrer Mutter (Juanita Fletcher) erfährt. Durch die anstehende Hochzeit ist für Burma weder Geld für neue Kleidung noch für Freizeitaktivitäten vorhanden. Um ihre Sehnsucht nach Vergnügen wenigstens ein bisschen zu befriedigen, begibt sich Burma unter dem Vorwand, mit Freunden für die Schule zu lernen, mit ihrem Freund Dick (Hugh McArthur) in zwielichtige Bars und gerät dort an die ausgesprochen spendablen Nicki Romero (Pat Carlyle) und Tony Santello (Paul Ellis), die jedoch alles andere als ehrbare Pläne verfolgen...

Marihuana von Regisseur Dwain Esper ist definitiv einer dieser Streifen aus dem Kuriositätenkabinett der Filmgeschichte. Nach dem Inkraftsetzen des "Hays Codes" mussten sich die Filmemacher Mitte der 30er Jahre neue Wege ausdenken, um ihr Publikum mit spektakulären Schauwerten zu unterhalten. Wie bringt man am besten aufmüpfige Teenager, wilde Parties, nackte Haut und Drogenkonsum in einem Film unter? Indem man ihn als Anklageschrift gegen den angeblich immer größeren Marihuana-Verbrauch verkauft. Marihuana gehört zum Kreis dieser als Aufklärungsfilm getarnten Exploiter und bringt so seine Schauwerte zielsicher an den Mann, wobei der Film gar nicht mal so sehr "over the top" ausgefallen ist, wie man sich das vielleicht vorstellen würde (und wie ähnliche Filme wie beispielsweise Reefer Madness wohl tatsächlich auch zu sein scheinen). Regisseur Dwain Esper nutzt seine titelgebende Droge lediglich als Aufhänger für einen typischen Crime-Plot, der auf den ersten Blick zwar arg konstruiert wirkt, in meinen Augen bei genauerem Betrachten aber gar nicht mal so extrem abwegig erscheint. Esper erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die aufgrund verschiedener, widriger Umstände in einen Strudel aus Verbrechen gerät und aus diesem einfach nicht mehr herauskommt. Die Story ist ausgesprochen kurzweilig und spannend erzählt und unterhält den Zuschauer über die recht übersichtliche Laufzeit von gut einer Stunde in meinen Augen ganz vorzüglich. Marihuana macht Lust auf mehr Filme dieser Art und ich werde wohl nicht allzu lange warten, bis ich mir Assassin of Youth und Reefer Madness, die beiden anderen auf der DVD enthaltenen Streifen, zu Gemüte führen werde.

TRAILER:


Dwain Esper 1930er female nudity Los Angeles Drugsploitation



Herrlich! Einer dieser "Ich versteck mich hinter Anklage"-Filme, von dem ich noch nie etwas gehört habe. Immer wieder erstaunlich, wie der Hays Code umgangen wurde. :) Nächstens möchte ich mich aber mal wieder an einen richtigen Pre-Code-Film (möglichst frech!) zwecks Besprechung heranmachen. Oder: "Is that a pistol in your pocket, or are you just glad to see me?"
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Bin auch schon auf die anderen beiden Filme auf dieser DVD gespannt. Hoffe, die sind ähnlich unterhaltsam geraten wie dieser hier. Und auf echte Pre-Code-Filme hab ich auch mal wieder Lust. Leider befinden sich da nicht sonderlich viele in meiner Sammlung.
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