
(OT: Half Nelson | USA 2006 | Regie: Ryan Fleck)
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Das Berufs- und das Privatleben des Lehres Dan Dunne (Ryan Gosling) könnten gar nicht gegensätzlicher sein. Während Dan in seiner Rolle als Lehrer hoch motiviert und daran interessiert ist, seinen Schülern den Geschichtsunterricht außerhalb staubtrockener Lehrpläne nahezubringen, ist er im Privatleben ein drogensüchtiges Wrack, das einfach nichts auf die Reihe zu bringen scheint. Als ihn seine Schülerin Drey (Shareeka Epps) zufällig auf der Schultoilette beim Drogenkonsum erwischt, ist dies der Beginn einer sich langsam entwickelnden, freundschaftlichen Beziehung, bei der sich beide Seiten fast schon symbiotisch helfen...
Regisseur Ryan Fleck erzählt seine Geschichte auf ausgesprochen ruhige Art und Weise, im fast halbdokumentarischen Stil, ist mit der Handkamera immer nah dran an seinen Protagonisten und bringt seine beiden Charaktere auf diese Art und Weise dem Zuschauer von Minute zu Minute immer näher. Dass man als Zuschauer zu diesen beiden ungleichen Charakteren eine Beziehung aufbauen und mit ihnen hoffen und bangen kann, liegt natürlich auch an den beiden fantastischen Schauspielern. Ryan Gosling - in meinen Augen neben Ben Foster und Joseph Gordon-Levitt eh einer der besten Schauspieler seiner Generation - spielt die Rolle des Lehrers absolut überzeugend und glaubwürdig und wurde für seine Leistung mit einer Oscar-Nominierung belohnt und vor Newcomerin Shareeka Epps in der Rolle der Schülerin Drey kann man meines Erachtens nur den Hut ziehen. Ihre Leistung ist nicht weniger als großartig. Half Nelson ist kein leichter Film, kein Film mit hohem Wohlfühlfaktor und definitiv kein Film, der gute Laune verbreiten würde. Half Nelson ist viel mehr einer dieser Filme, die man sich regelrecht erarbeiten muss und die dem Zuschauer die Bereitschaft abverlangen, sich nicht bloß nett unterhalten lassen zu wollen. Zeigt man diese Bereitschaft, wird man mit einem richtig tollen Film belohnt. Half Nelson lohnt sich. Sehr sogar.
TRAILER:
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