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...und die Welt stand still


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abgerissen


500 DAYS OF SUMMER
zufall.

UP IN THE AIR
und meine schwingen durchschneiden euren himmel. blühende landschaften gehen unter und ich durchstreife nachtblaue wolken.



DAS WEIßE BAND
Ja, so war das Leben damals, ist es wie heute geprägt von Neid, Missgunst und Hass. Bedingt durch strenge Kastration bedarf es anderweitiger Triebabfuhr. Lebensenttäuschungen führen zu Inzucht. Fein geschliffene Überreaktion ob der Selbstbeschränkung zeitigt Wirkung, oder ähnliches, wir wissen's nicht genauer, können halbwegs waghalsige Vermutungen anstellen. Natürlich macht der Mensch sich auch was vor, bildet sich, beengend zugeknöpft, diverses ein. Der Märchenonkel führt an der Hand ins Dorf und wieder hinaus. Vieles schreckliche, stinkend profane, zufällig-schicksalhafte, scharf umrandet gewöhnliche - ab und an durchbebt von Gefühl, einer dunklen Ahnung, teilnahmslosem Bedauern – hat sich dazwischen abgespielt. Keinen Deut schlauer geworden, es fügt sich alles dem Gezeitenlauf der Ereignisse, heimlich und auch wieder nicht.


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Willkommen auf....


Willkommen auf.... Zuvor schon selbstverständlich unwissentlich gewarnt gewesen, von einem in Form gebrachten Gerümpel aus Haut und Knochen, das die unerträglichen Äuglein auf ihn richtete, den Zeigefinger vor den Mund führte. Still sein, nichts verfängliches sagen...hieß es noch....Teddy's dauerhafte geistige Angeschlagenheit jedoch befähigte ihn zum gegenteiligen Handeln, selbstverständlich.

Inmitten grüner Parkflächen übt man Rehabilitierung, schwatzt harmlos daher. Entfernt warten die Entscheidungsträger - gewillt bedauernswerte Konsequenz umzusetzen in grausame Tat - auf die Signale des „falschen", neben Teddy sesshaften Kompagnons um entscheidend dann, wenn endgültig, heimlich sich zuvor bedeutungsvoll zugesehen habend, entschieden worden ist, einzuschreiten, einzuschläfern, den verwirrten, verirrten Kopf.

sHUttER ISlaNd
Teddys Schicksal ist besiegelt und er merkt davon in seinem Wahn nichts. Vielsagende Blicke werden ausgetauscht, man sieht sie, die anderen, "die Schauspieler in seinem Stück" sprechen, hört aber nur Vogelgezwitscher. Der Eispickel, auf einem Kissen gebettet, wird herangetragen. Die Ruhe selbst, hereingelegt.


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Der 7. Samurai


Der 7. Samurai Kikuchiyo zieht es voran, mit unbändiger Kraft. Er durcheilt, querfeldein, den Raum, brüllt, gebärdet sich wie ein Besessener. Sein Anklagen, Befehlen gerät rahmensprengend, übergroß, überdeutlich. Leidenschaftliche Launen zerren an ihm, fügen lautstark rasend dankend angenommene Wunden zu. Überreizte Bewegungsliebe, innig empfunden, brodelnd. Den Schalk im Blick.

Das Dorf muss verteidigt werden – es geht hierhin und dorthin und wieder zurück. Regen, ein schlammiger Wirbel. Alsbald von einer Kugel tödlich getroffen, schwankt Kikuchiyo mit letzter Kraft dem letzten verbliebenen Unhold entgegen, verbohrt sich mit dem Speer in ihn.


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Ich trete in die Pedale.....CYCLO


Diese Stadt, ein Biotop. Überfüllt, schneidend hell zerfahren, dampfend schwelende Schwielen unzähliger Hände und Füße, die über Geländern hängen, trocknen. Schwitzige Emsigkeit kämpft sich tänzelnd, wie auf glühenden Kohlen, zwischen den kantigen, angesengten Massen anderer durch den Tag. Unerfüllendes Hetzen, über Dächer, kletternd an Häuserwänden entlang, verdreht die Glieder schmerzvoll. Der ungedachten Erlösung harrend sprießt das Bemühen sich zu entwinden; trübes Auge genießt, den rauchig-lärmenden Schleier zerteilend, ein Sonnenbad in Stille. In Brand gesetzt, augenblicklich, Wahnsinnsanfall, aufgesprungen, inwendig geschnitten, übergossen, verfärbt, besinnungslos, vergiftet, den zuckenden Schwanz des kleinen Tiers noch zwischen den Zähnen.


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So stiegen von dem ersten Grund wir nieder


In der Erinnerung daran wächst es. Knorrige Äste bejahrter Bäume umschlingen, unerbittlich, finsteres Herz, das bebend regend pumpt den verderbten Saft hinan, hinab......strömt dunkler Sinn durch verästeltes Geflecht der Adern, umspinnend tief wurzelnden Gram, zernichtend holde Unbescholtenheit, zersetzend, verderbend ins gar gräusliche verkehrend, angesichts Bosheiten erweckenden Mondscheins, erschreckend tönenden Nachtmahrs.





edit: THE WOLFMAN


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A SERIOUS MAN


Larry ergeht es schlecht, ihm spielt man übel mit. Wenn es nicht direkt zu erkennen/humorvoll aufbereitet zu hören ist und eben Fatales ankündigende Schräglage von fern winkt, herannahend sich in den Sehkreis einzuschreiben gedenkt, zurückhaltend noch bereits ihre Wirkungen entfaltend das Bild zu kippen androht, schwenkt bitter schmeckendes Amüsiertsein um in gemeines, ungerührtes Ankündigen erneuter Nackenschläge. Dräuend sich zusammenbrauender Wirbelsturm, der alles mit sich reißt, mit sich bringt, die tödliche Krankheit, die Gleichgültigkeit der anderen einem gegenüber. Larry schaut durch seine Brille bemitleidenswert rätselnd drein, überfordert, beinah hingerissen von der eigenen Ahnungslosigkeit. Das Ende, ein Meisterstreich, denkt der Zyniker.


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The Passenger


filmwelt, schwelgen im wirklichen. pittoreskes, schönes, wohin das beiläufig betrachtende auge sieht. davids ansicht: der mensch ist die geisel seiner gewohnheiten. was will er wissen/ gewusst haben? nichts. sich treiben lassen in trügerischer freiheit....die existenzen um einen herum kümmert's wenig. die langeweile, im verschwitzten hemd, streckt sich träge im bette aus. unverständlich all das, es ging seinen gang. unverstanden, er, unverständlich. tot zusammengesunken, ein weiteres abenteuer, und daran vorbei flanierend zündet man sich eine zigarette an, den lauwarmen beginn der nacht genießend. vergessen das gestern.....wir schlendern und schlendern.....


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Dog Day


Dog Day - inhomogen, rüde bis zur grinsgrenze


Antichrist - durch den unheimlichen märchenwald schwebt tastend hindurch, den stachelnden grund unter den füßen bestmöglichst meidend, ursächliches misstrauen. ins unberechenbare ausufernde schuldenlast ob des fatalen selbstbezugs im moment der lust ("des mickrigen pseudo-todes") drückt es (das misstrauen) schwer gen distelstrauch. fuchs, erwartete, mit blutiger schnauze: "es muss gestorben werden..." und sich erhebend glitten, nach dem geschehen, hell leuchtende abbilder gewesener von dannen, zwischen bäumen den weg hinaus sich bahnend


Ex Drummer - stimmungsaufheller


Cabin Fever 2 - kommt einem seltsam ausgehöhlt vor; als wäre versucht worden, filmen, die doch nichts zeigen, keinen höhepunkten zusteuern und zerstreut irgendwann, irgendwo enden, mit - unschuldigen charme versprühendem - stil nachzueifern. habe mich schlussendlich verschaukelt gefühlt, konnte darüber mich aber auch keineswegs richtig ärgern. die scheiße bezirzte mich irgendwie....wohl zu müde gewesen



Thirst - seine charaktere geraten zu überspannt, neigen zur abgedrehten unvollständigkeit im ausdruck zugunsten einer expressiven, sogleich aber auch wiederum in sich bemüht kunstvoll gebremsten suhlerei im launisch herausgearbeiteten zwiespalt à la "ach, wie sehr sie doch alle verzweifelt hin und her geworfen sind...!!!!!"


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DER KRIEGER UND DIE KAISERIN



Tykwer verzahnt subtil das „Sich – Finden - Müssen" mit Hilfe von einer unaufdringlich geradlinigen Bildersprache des schwermütigen „Nebeneinander - Herstampfens", und dem magisch umrahmten „Ins - Ungewisse – Driften".
Sissi, die Kaiserin irrer Sehnsucht, übergeschnappt vor lauter manischen Wortwiederholungen ihrer Untertanen – denen sie sogleich ihr beinah unwiderrufliches Schicksal zu verdanken hat – zerstückelt sensengleich verworrnes Suchen. Mystisch unbestimmt entspinnt sich herrenlose Zärtlichkeit ersehnten Halts und schlüssiger Erfüllung.
In diese sich heimlich windenden Sehnsüchte stößt der vom Verlust gebeutelte Bodo, im innersten wie übrig gelassen und es somit beim rohen Selbstschutz belassend. 
Kraft schnaubend durchquert er geordnete Stadtadern, bricht das Gesetz aus Stolz vor seinem ehrlichen Herzen, das sich eingestehen müsste: verschwundene Muster verwüsten erzognes Gleichmaß und kehren nie zurück. Vom satten Grün gekrönte Hügelblasen entheben seine gebrochenen Bärenpranken dem gleichgültig glucksenden Fleck Wirklichkeit, dem er entsprang. Doch der wehrt sich gegen Ignoranz und flößt Bodo unverzüglich unverdauten Lebenswillen ein.
Dehnt er nur die Arme nach links und rechts, überm Geländer der Autobahnbrücke gestreckt, um unbemerkt grinsend den Leichtsinn gewähren zu lassen, als befände sich unter ihm ein symmetrisches Auffangbecken? So will er uns entgleiten. Dahingegen schmiegt sich gemütlich erwärmtes Eis am noch unbewegten Fleisch puppenhafter Weiblichkeit und bereitet kleine Freuden, auf Erden. So gleitet sie doch unbewusst dem sterilen Glanz ihres Königreichs hinab und endet winselnd im Schlamm. Müssen in Blut getränkte Atemlosigkeit und erschossne Hoffnung Vorahnungen neu geordneter Zweisamkeit sein? Und wenn nur das gesagt wurde, was gesagt werden sollte und kein Missverständnis jemals bestehen konnte, außer das man nicht wusste wieso es mit einem und dem anderen geschah; kann dies wirklich schon als Liebe verstanden werden?
In traumwandlerische Tiefe gestürzt vermählen sich Bruder und Schwester, Mutter und Vater, Frau und Mann, die Gänsehaut verpflanzende Stille und der köstliche Schweiß kriegerischer Güte. Bodo und Sissi verlassen die Orte, an denen sie verzweifelt aneinander zerrten und betreten Pfade, die nach draußen fliehen bis ans Ende zu Erde gewordener Bewohnbarkeit. Gesundend vertrieben, getrieben an den Rand der „Welt". 
So weit entfernt und abwesend wie beide es schon immer waren.




DAS MEER IN MIR

Ein gebrochenes Kind, das Übermut und dazu gleichzeitig fürchterliche Ahnung gebähren musste, nimmt nun teil am Widersinn menschlicher Natur. Verschwägert mit aller Zuversicht, die ihm geblieben ist, verliebt sich Ramon in den Tod.
Das ihm versagte schweigt weise zum verbrämten Trauern über verlorene Zeit. Unverzagt im Leid spricht er sich deutlich frei von Selbstmitleid.
Von anderen empfängt er unzählige Male Geschenke in sich verliebter Sorgen. Doch hindern sie ihm nicht daran gegen, als auch für das Leben die Stimme zu erheben: es aufgeben zu wollen und sogleich, gestärkt durch illusionistisches Händeringen, dessen wiederholter Blüte in ausgemalten Wunschgedanken Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen.
Ramons gebliebener Insektensinn, welcher unverwundet laut aufschäumt vor Glück, lässt das einstige Paar Flügel, neu gedeihend, vor sich ausbreiten, um geträumte Weitsicht durchstoßend, Baumkronenarmeen zu beherrschen und bald darauf sich nach nasskalter Angst des Schluchtenschlundes zu verzehren.
Ramon verbiegt den eignen Schädel, der scherzt, weinend lacht und nach vertrautem Bund zwischen versprochner Zärtlichkeit und ihm treuen Mut verlangt.
Wer tötet ihn, wenn nicht er sich selbst?
Verbrüdert mit dessen wabernden Schicksalsbergen, die sich, schon längst verführt, lasziv geräkelt haben und doch allein durch ungewolltem Aufschrei vererbter Rohheit, den Körper täuschten und zerrissen , verzeiht ein weltreisender Poet dem Meer. Er verliert das Bewusstsein durchs Umschlossensein von allem Sein, sinkt zu Boden, erschlagen schlummernd, trotz allen Gezeters derjenigen, die nicht verstehen.


MATHILDE

Jeunet vertraut jeder Zeit der warmfärbenden Kraftmalerei phantasievoller Narrration, die auftretende Erzählsplitter und Zeitsprünge durcheinander bringt und doch wiederum miteinander, voneinander abhängig, vermengt. 
Daraus konstruiert der Maestro völlig selbstbewusst und schon fast routiniert naiv-sättigende, bemüht schöne Bilderkleie um der, wohl wenigstens im metaphorischen Sinne stets vorhandenen, „Liebe" in epischer Breite aus gewohnter Perspektive des Geschichtenerzählers huldigen zu können.
Gekonnt werden, per einschmeichelnder Erklärung aus dem Off, grotesk-schrullige Eigenheiten des ein oder anderen Idyllenträgers verspielt heruntergespult.
Gleich darauf entsteht im nächsten visuell großartig komponierten Schwenk der Anspruch, vermittels des bis an die Zähne bewaffneten Bizarren, die todernste Scheußlichkeit des Krieges ansehnlich spürbar werden zu lassen. Hieraus spinnen sich dann verworrene Schicksale und Tragödien - die hinter der vermeintlichen Uniformität jedes einzelnen behelmten bärtigen Kriegers zu lauern scheinen - ein Netz versteckter Auslöser zum Gerührtsein von der eigenen Geschichte.
Und auch wenn Rache, Verwechslung und Hoffnung dabei bis zur Irrsinnigkeit ihre Kreise ziehen mögen, und genauso beharrlich vor Augen geführt werden wie es dem Starrsinn des Albatros dem Windwiderstand nicht nachgeben zu wollen zu eigen ist; so versiegt doch deren emotionales Wesen allmählich im Morast daran unbeteiligter Erzähltiefe. Ein Überfluss an Nebenfiguren erdrückt Audrey Tautou's putzigen Trotzigkeitspathos und zwingt sie förmlich dazu, reduziert auf zwei im See der Trauer badende Augäpfelchen, vor dem vermeintlich komplexeren Monströsitäten ihrer Umwelt zurückzutreten.
Da hilft auch kein versöhnlich stimmender Kitsch mehr um die entwaffnende Leere dieses Films verbergen zu können. 
Was nämlich „Mathilde-..." vorbildlich bilderbuchhaft zu propagieren wagt, im Kern zwar hinreichend illustriert und dennoch nie erreicht, ist die Vermittlung von Gefühl, Authenzität und Menschlichkeit ... denn ein verhaltendes Schmunzeln reicht nicht immer aus um zu berühren.


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SCHWARZE SCHAFE


SCHWARZE SCHAFE will hoffentlich nur irgendwas sein und ist es auch: Ein Irgendwas von einem Film. Er geht schnurgerade seinen Weg, in Episödchen aufgeteilt, die portionsweise in Grüppchen zusammengefasst, seinen – im innersten sie alle durchdringenden – seltener wirren denn öfter vielmehr ermüdend gleich lautenden Weisungen folgen. Erzählt wird zumeist dabei lange Zeit nichts. Hier und da durchwirken eingefärbte Details – das Ergebnis diverser Zuckungen desjenigen, der doch mit der Farbwahl beauftragt, sich gar nicht erst ins Spiel zu bringen hatte und nun plötzlichen Kreativitäts-Krämpfen erliegend, deplatziert wirkend überspitzend, absurde Spitzen, potenzierend exponierend, herbei kleckst - schwarz-weißes „Independent" - Kolorit. Es wächst am Ende eines jeden narrativ kahlen Zweiges, ein, eine unverhofft sinnige Botschaft in sich tragender, Spross: Wir haben, wenn auch nicht die ausdauernde Vögelei, den Lotto-Gewinn, den en vogue-en Venushügel, eine Arbeit....immer noch uns. Und dann eben wenigstens noch die Natur drum herum, den nackten Arsch des guten Kumpels neben dir, eine Tasse Tee/nützliche Hand weniger, Oma.

ja, so war das einmal vor gar nicht allzu langer zeit in nürnberg und doch es kommt mir wie gestern vor oder aber auch wie vorgestern vielleicht erinnern sie sich selbst noch daran: feingeschmückte bergkrusten aus marzipan zwischen ihnen auf halber höhe fuhren die schokoladierten märklin-eisenbahnen. die sonne - ein schmelzender lolly-pop. das ganze feuerwerk - die schimpansenherden aus zuckerguss. ein stück zitronenkuchen gefällig? die spitzen eingeritzter berberitzen, hühnerfleisch so weit das auge reicht. da kommt man aus dem schwärmen gar nicht mehr heraus. eine einzig duftig blume barg geheimnisse in sich, so schön und wohlberedt, dass dem köstner-karven-kampner der milchschaum über die unterlippe via osmotischen drucks nach außen vortrat. das auditorium schwitzte, die karpfenaugen blitzten, verhaltener applaus in den köpfen, fliegenschiss.



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SYNECDOCHE, NEW YORK

Gleichgültigkeit. Gegenüber den hochtrabenden Worten, sich aufschwingenden. Haptische Gedankenstadt, der Erfahrung nach schwermütig stimmende Kulisse. Darob zieht Caden seine Runden. Vom jeweils Entgegengesetzten her stammend, wütend, traurig heulend ineinander verbissen, tragen ihn wärmende, sowie auch zugleich frösteln machende Winde, von unten sieht es aus als ob er – Überflieger - stehen würde.
Caden überlegt, DENKEN stößt ihn zurück, treibt dann wieder rasend schnell nach vorn, bremst kurz ab, lässt weiter fließen. Verwittert dank stürmisch umher werfender Zeit.
Sein Knochengerüst altert, Gelenkkapseln entzünden sich, sinnend rieselst durchs morsche Gebälk. Die Seinigen kommen und gehen, bekommen das eigene, ureigentümliche Gesicht im Fremden wiederhergestellt. Zerdachtes Zugehörigkeitsgefühl steigt ihm zu Kopf, verrauchte Geborgenheit in die Nase.
Erneutes Überlegen. Wie schon richtig erkannt fehlt eine starre Reihenfolge. Logische Anknüpfungspunkte gefunden im aufeinander folgenden Ausbleichen ineinander übergehender, erinnerter Verinnerlichungen.
So klein mit Hut, geflüchtet in die Arme eines Trugbildes, hält Caden ein letzter Gedanke gefangen: die Abblende. Bleicher und bleicher werden, den Tod finden.



ADAM RESURRECTED

Einsamer Clown in der Wüste. Stützt sich nach oben hin ab. Trägt die Welt auf Schulterhöhe. Wackelig elegant, selbsterklärend geschwätzig mit Grandezza den Fall ins Niederste nachspielend, spürt er entwürdigende Bruchstellen an sich auf, fährt mit den Fingern zart darüber. Es erregt ihn die Erinnerung, unartiges Entarten in fragil-schlüssige Bilder fassend. Sie schreckt auf den zum Schein Uneindeutigen, darüber.... worüber auch erhabenen. Vom Vergangenen geträumt zu haben...es trifft Adam der Schlag. Mit einer Träne im Knopfloch, Adam: „ Möge alles, was war, nicht mehr geschehen, und alles, was geschieht, nie gewesen sein."

ORPHAN

Wie bieder jene Elternangst: ein bösartig verschimmelter, leise lächelnd intrigierender Monster-Lolita-Überraschungskeks entledigt sich seiner Pseudokinderbeißerchen, wütet im Zimmer. Unter harmlos-sauberen Malversuchen leuchten dunkel Männlein und Weiblein, nackt.

OBSERVE AND REPORT

Da geschieht einiges in des „Kaufhauscops" Wahnwelt, bei dem man sich denkt: „Das kann doch jetzt nicht wahr sein!" Überzogen, unwirsch sich benehmend dahinein gerotzt, unerwartet fällt ernstgenommen werden wollendes spielen mit Narrationsmustern ins Gewicht, die der, dem überrumpelten Zuseher geradezu aufgezwungenen, Erzählperspektive dieses überrollenden Psycho-Würstchens zu eigen sein sollen. Unentwegt Pillen schluckend, Besserung aber nicht in Sicht.




THE HURT LOCKER

versammelter sand prägt sich in gesichter ein, patronenhülsen wirbeln schwebend durch die lüfte, der treffer bleibt ausgelassen, schüsse treffen zeitversetzt woanders ein, anspannungen zerdehnen das halbe rund, sich über einen spannende, zersprengt, den nächsten knall erwartend

BRONSON

In eindringlicher Manier gelingt es Charlie zuweilen das ausdrucksvolle Ankämpfen des körperlich erregend-erhebenden Zerstörungs-/Ausbruchswillens gegen das reglementierte, irdische Sosein erfahrbar zu machen. Endlos wiederholtes Kräftespielen formt den Stiernacken, dem er allen Konsens zukehrt. In einem fort rennt Bronson - den Kopf voran - gegen Wände, bis der Schädel blutet, sich solides Befriedigtsein einzukratzen, selbstgenügsames Grinsen einzuschleichen beginnt. Ein brutaler Narr gegen den Rest der Welt.

AWAY FROM HER

Die filmische Auseinandersetzung mit dem Thema gewinnt unmerklich zielstrebig und leise derart an sensibler Höhe, und an, letzte Wölkchen eintrübenden Verwirrens, überstrahlender Leuchtkraft emotionalen Hirn-Zermarterns, dass schwindende Worte noch ehrlich berühren.





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