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...und die Welt stand still


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EIN MÖRDERISCHER SOMMER


EIN MÖRDERISCHER SOMMER Adjanis Figur ist ein unfestes Versprechen, ihr Körper zu haben, das Wesen darin nicht zu fassen. Sie ist das Ergebnis eines gemutmaßten Zusammenhangs, voraus sich ein Weltbild ergab was keinen Bestand haben wird. Flirrende Hitze umgibt, ist sie.





Barton gerät in Wallung wenn er vom einfachen Mann auf der Straße träumt; dessen Sorgen und Nöte einfangend. Ein vergittertes Theater alltäglichen Schreckens. Und so verführt Sirenengeheul ihn dazu nach Hollywood zu gehen; zu schreiben...ein Drehbuch...für einen Ringerfilm.
Tosendes Meer. Wellen brechen sich am Felsen. Auch er wird zerschellen. Der Schädel zertrümmert, jeder einzelne Knochensplitter Eigentum von Capital Pictures. Am Anfang noch glotzt er entweder ungläubig den herumrasenden Routiniers beim Phrasendreschen, Tausendmal-Dagewesenes-Auslutschen zu oder sitzt in seinem beengenden Zimmer, wo die Luft steht, niemand jemals ein Fenster öffnen wird. Muffige Attrappe. Ein säuberliches Paar Schuhe in diesem Hotel vor jeder Türe. Niemals sieht man irgendwen. Ein wimmerndes Lachen, vor dem Ersticken, hinter jener Tür? Worüber soll Barton Fink schreiben, der von grob zupackenden, schwitzenden Männern Inspiration erhoffende Feingeist? 
Die Schreibblockade: das unbarmherzig leere Blatt Papier. Gedanken schweifen ab, nähern sich der Tapete, durchdringen. Ein Moskito umkreist sie. Die Hitze ist kaum mehr auszuhalten. Schwindel erhebt sich, veranlasst zum taumeln ins Bad.
Der Delirierende wandert zum Waschbecken, stürzt hinein durch Abflussrohre. Leises Wispern ist zu hören. Nächster Absatz.

Das "Barton Fink-Gefühl" kann uns jeder vermitteln. 20 Autoren da draußen, die genauso schreiben können. Keine allzu gebrochenen Helden, sondern totgeborene Eintagsfliegengeschichten, bitteschön!
Barton ist in die Unterwelt hinab gestiegen. Der einfache Mann von der Straße, den er dort angetroffen, lieb gewonnen hat, fährt ab und an aus seiner Haut, wegen der Hitze, Enge; er könne ihn da Geschichten erzählen.....Bartons Schreiberhölle ist in Flammen aufgegangen. Zum Teufel geschickt hat man ihn. Vorübergehend sitzt er nun in seinem schönen, per Zufall an Land gespülten, Bild, das an der Wand seines nun verkohlten Hotelzimmers hing. Frische Luft schnappen vor dem erneuten Abstieg. Die Frau vor ihm im Bikini schaut aufs Meer hinaus. Das Rauschen dringt an sein Ohr. Rauschen. Wände nähern sich. Die Tapete, feucht. Es ist zu heiß.



BARFLY
da sitzt ein Mann hinter der Theke

liest Zeitung 

an ihm vorbei geschaut

auf dem Hinterhof 
prügelt sich Henry,
der ewig wiederkehrend die Nase blutig geschlagen bekommt

ein freches Grinsen auf den geschundenen Lippen
wohin mit sich

ins falsche Zimmer gestolpert plündert er fremden Kühlschrank aus

nimmt es wie es kommt

nächtlicher Straßenverkehr da unten wirft Fensterrahmenschatten an die Wand

wandernde

auf und ab gehend

sie kommen mich holen

ein Engel stand vor mir am Bett

meinte die Zeit wäre gekommen

ach, du bist nur betrunken

sprach's und humpelte zum Kühlschrank

Bier rausnehmen


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MONSIEUR HIRE


MONSIEUR HIRE - gleichgültig gegenüber vielem, auf eigenartig einnehmende Weise für sich stehend, mit sichtbar zweckdienlichen Bewegungen ohne Schnörkel bedacht - genügt es zunächst stiller Genießer zu sein. Er will nicht aufdringlich erscheinen, mitnichten unvermittelt dazu stoßen, sich dazwischen drängen; und es erschreckt sein geisterhaftes Antlitz am Fenster, während draußen Unwetter toben, zwischen ihnen. Alice wird sich seiner bewusst, hinterlässt sodann Spuren, sucht die Nähe zu ihm; angetan von seiner unwandelbar scheinenden Treue, kühl und unbewegt erkennenden Offenherzigkeit, einfühlenden Gewalt, unanständigen Abhängigkeit von ihr. Der Freund ein Krimineller, die Dreiecksbeziehung in voraussichtlich traurig stimmender Aussicht. Hagelkörner prasseln nieder, Gewitter brauen sich zusammen überm Glatzkopf des zuviel gewollt habenden. Ihre Unfestigkeit, schwirrende Undeutbarkeit eigener Entschlüsse lässt sie sich ihm verweigern, dem fatalerweise irgendwann dann doch daran gelegen ist mehr zu wollen als nur flüchtige Berührungen und der dafür etwas zu tun bereit ist. Besitz ergreifen irgendwie. Als Hire schlussendlich eingreift, entgleitet sie ihm (so meine Lesart), wollte beide oder keinen, sogleich muss er den Halt verlieren. Was bleibt ist Michael Nyman's unermüdlich auf und abgehendes Schwärmen in Noten, endlos wiederholend, apart, zermürbend, abreißend.

CINEMA PARADISO vermittelt mir in seinen sentimentalsten Momenten derart ungehindert in mich eindringend das schmerzvoll beglückende Gefühl nostalgischer Rückbesinnung, als ob ich gar selbst dort gelebt hätte, von dort fort musste, lange nicht zurückkehren durfte, es schließlich doch irgendwann tat und die tränennassen Augen gingen über. Brüllendes, laut reklamierendes, schmachtendes Dahingeworfensein auf die Leinwand projiziert, verschränkt mit den Funkeläugigen vor ihr, pathosgeschwängerte Lobgesänge wieder und wieder ankurbelnd.

RACHEL GETTING MARRIED

Das Fest - dessen überschwängliche Gefälligkeit bezaubert - entzaubert abschweifendes Darüber-Hinaus-Sehen einer Federn lassenden Schönheit.

FLEISCH IST MEIN GEMÜSE

Was soll uns dieses Bild sagen? Vom erfolglos verheimlichten Tanzabendgrauen weich bettend eingelullt, trauert die dicke Berta ihrem jetzigen Leben nach, schwermütig humpelnd. Weinend wackelt sie gefühlvoll zu der gehörten Melodei, vor den Spielautomaten, ganz unfrei.



INGLORIOUS BASTERDS

Dem schwer lastenden Beginnen wohnt stetig ansteigende Unbeschwertheit inne. Unter ihrem Deckmantel entlädt sich der berauschend herbeigefürchtete, verhängnisvoll-finale Schlag auf höchstem Spannungskurvenniveau. Stotternd fügen sich aufreizend selbstbewusst zerlaberte, schwungvoll mit Könnerhand rechtzeitig noch ins ästhetisch-dramaturgisch „richtige" Bildkorsett zurückgeschnürte Sequenzen zum unhandlichen Konstrukt einer dreisten Vernichtungsphantasie zusammen. Gemeingefährlich grinsende, Schläger schwingende Nazikiller schälen sich aus dem Höllenhöhlendunkel; August Diehls maliziöses Nachhaken, Stören, im Verbund mit Diane Krugers unechter Schaufensterpuppenart Todesangst zu signalisieren, unterstützt von Til Schweigers nah an Versteinerung vorbeischlitternd grimassiertem Hass zuzüglich des bedrohlichen in die Ferne Schweifens Landas um sich der vielleicht verfänglichen Frage für Shosanna zu entsinnen, deren ausnahmslos rührendes Spiel zutiefst bewegt, plus ihr auf Rauchwolken projiziertes Lachen über zerschmelzende, hakenbekreuzte Bösewichte = Daniel Brühl nervt.


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und . verlor . dann . später . doch.


"GOTT SIEHT ALLES."


"DAS IST NUR EINE REKLAMETAFEL."





THE MIDNIGHT MEAT TRAIN

Man kann nicht glauben was man sieht: mitreißende Fahrten, durch den Speisekanal, führen hinab gen Schlund alles verschlingender Großstadt.
Die zu spät gekommenden an den Fleischerhaken, ausnehmen, weiter verwerten! 
Zu spät gekommen.
Zu weit hinaus getrieben.


Ich fühle mich schläfrig und gewahre ab und an kurz aufblinzelnd beide GERRYs im Gleichschritt marschierend, knirschenden Schotter unter den Sohlen, Eins, zwei, eins, zwei..ich danke für ihr Kommen und schlafe wieder ein.


NICK & NORAH

Tausendmal gesehenes „Kennenlernen“, Verlieben...bla, bla, Blubberblasen...mit den entsprechenden, vorhersehbaren Kanten versehen, abgeschliffen vom poppigen Soundtrack, dem überhörten. Verschämtes Stöhnen via Lautsprecher. Ihr erster Orgasmus. Die Hosen bleiben an! Schreien könnte man.

HUNGER

Aus Fressalien, Wände damit „bemalt“ habend, entstanden: Der ewige Kreislauf, Teufelskreis. Spiralförmig nach innen drehende Auflösung. Schwindelerregend hämmert Entschwindenes (unruhig Baumwipfel umkreisende Vogelschar) stetig schwächer werdend, auf den Verlassenen ein. Schmutziges Elend. Dein letzter Gang starrt vor getrockneter Pisse. Durch streng organisierte Gasse geprügelt wirst du. Im Schutzanzug spritzt man den Dreck ab. Der Erinnerung wegen den Löffel abgegeben.




DER GROßE GATSBY

"Man kann die Vergangenheit nicht zurückholen? Natürlich kann man das!"
Springbrunnenfontänen ersterben, Festbeleuchtung erlischt.
Bis zum verhängnisvollen Nachtmittag schleppt sich die werkgetreue Bebilderung dahin, schweißgebadet, stolpert zweitweise sogar über kitschige Verklärung. Nachhallende Buchseiten durch peinliche Pausen ersetzt. Wenngleich zu jeder Zeit kräftig zitiert wurde, hält sich zumeist ungläubiges Staunen ob des Verfehlens der rechten Wirkung. Dann aber sah ich Veranlassung mich selbst zu zitieren:
Eins mit sich und der zauberhaften Verheißung, gleißend hell enthoben, ein unwirklich sinnlicher Ort, versonnen, erinnerter Hoffnung gewogen, entgeht dem Schwelgenden brütender Bruch, der Einschnitte vorhat, unter glänzender Oberfläche überschwänglicher Formverschlingung, stillen Schimmer anziehend vergießende.




DEAD GIRL

Fasziniert von der schrecklich-schönen "Unterwürfigkeit" seiner angebeteten Toten haust er nun in nasskalter Tiefe, sich am nächsten, verlassen, denen da den Rücken zukehrend. Kehrt nicht mehr nach Hause zurück. Ein Blick auf das zerschlagene, verquollene Gesicht und die Worte dazu: Mehr bekommen wir niemals mehr. Alle Schwärmerei genügt nicht, sie hört weder ihn – seine unsinnigen Liebesbekundungen zur unpassendsten Zeit – noch auf ihn. Blut spuckendes „Werd` erwachsen.“


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INVASION OF THE BODYSNATCHERS



Erklungener Misston.
 Unablässiges Davonlaufen. Ständiges Obacht geben. Niemanden mehr wird bald zu trauen sein. Die Wenigen, noch übrig gebliebenen trifft es sicherlich auch irgendwann. Hüte dich davor einzuschlafen, dich schutzlos auszuliefern, denjenigen, die undurchdrungen bleiben, da sie nicht zu durchdringen sind, denen du die rätselhafte Kontrolle über dich überlässt. Matthews Liebe zerfällt in seinen Armen, verliert ihr Gesicht. Der Kampf währt nicht mehr lange, scheint aussichtslos. Er gibt sich auf, reiht sich bei den Gleichgeschalteten ein, die Visage gruselig verzerrt, durch das Aufreißen des Mundes, aus dem unheimliches Alarmsignal entkommt: Dort ist wer, der immer noch aus der Reihe tanzt, doch uns gehören muss!



und nun


die French Open



Court Chatrier



Ana Ivanovic schlägt auf



15:0


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FOUR FRIENDS


(Arthur Penn)

Tom, David und Danilo trompeten sich eins, dem beschwingten Abend mit Träumen anfüllend, dahingehend bereichert durch Georgia, die nicht der Wirklichkeit entstammen konnte, derart gekünstelt, erstarren lassend ausgelassen stellt sie das Ungestüme, Versponnene in sich aus, ungeahnte Höhen mittels überdrehter Grimassen des Frohsinns zeichnend. Der liebende Glückskeks in Person/anmutiger Gestalt will sie sein, will stets weiter-, herumgereicht werden und macht sich etwas vor. Umschwirrt alle drei und doch nur einen. Zu erkennen gibt sie es nicht, darf es noch nicht. Darunter hat Danilo zu leiden. Dem Traumtänzer von einst (damals kein Draufgänger, leider), stehen, und da steht er allein, im Vordergrund, - die übrigen Zwei bezwecken nur am Rande, begleitend, dasselbe, gleichwohl weniger intensiv, wenngleich für jeden in jeweils ein komprimiertes, einprägsames Bildmoment gefasst, erlebbar, dieselbe, individuell jeweils ganz anders geartete Ernüchterung - harte Zeiten bevor. Gehemmt, abgewiesen, verletzt, aufgebracht, servil sich fügend in die vorauszusehende Katastrophenfalle getappt, dem seine Verlegenheitsliebe und ein von unbekleideten, sagenhaft schönen, die eigene körperliche Beschränkung befreiend vergessen machenden Georgias sowie von Planeten umarmenden Harmonieszenarien zwischen dem Alles oder Nichts schwärmender Geist zum Opfer fallen, hernach folglich aufgebraucht, aufgeraucht, verbittert, im Selbstmitleid kurzzeitig verharrend, dann, später, aufgetaut, wird er harter Arbeiter, den wandelnden Glückskeks stets an seiner Seite oder auf der nächsten gewahrend. Rasierte und schnitt sich dafür. So sah er doch nie richtig in den Spiegel, und sie ebenfalls nie. Hätten wissen wollen was sie wollten..... Nichts ist Kulisse, manches bringt zu Fall, auf den Boden der Tatsachen, hinterlässt Versehrungen, bringt verwundert Einsichten, Bekenntnisse hervor. Du siehst scheußlich aus. So ist’s Leben, manchmal. Schließlich findet man sich und lässt nicht mehr so schnell voneinander. Das muss zwar mitnichten zwangsläufig am Lagerfeuer enden, jeder eine im Arm, aber man kann niemals (nie) alles haben, oder...Jodi Thelen?



DUST DEVIL

Walgesänge durchkämmen Wüstenei, darüber hinweg gezogen, unwirkliches gehört, im Kopf verblieben, zerschnitten und ausgenommen, die Leiber, bemitleidenswerte.

Einzelne Wohnstatt brennt, entbrannte Leidenschaft Verlassener, vereinsamter Klagelaut entrang sich, markerschütternd.

Den Hals, die Knochen bricht, wie kleine Äste, der Seelenfänger, gesichtsloser Wanderer zwischen den Welten, flackernder schwarzer Fleck Gestalt fata morganisch verschwimmend erahnt.

In ihm braust’s, umherwehend, ständig in Bewegung aufgewirbelt, bedrohlich saugender Strudel.
Unerbittlich raue Winde polieren Entstellte.


CONTROL

Ian Curtis bläst Trübsal.

Leer taste

Angestrengt laufend, im Schweiße seines Angesichts auf der Stelle getreten.

Leer tast

Sitzt er da, im Zimmer, nichts weiter.

Leer tas

Bedrückende Tristesse, in berückenden Einstellungen, eingefangen von ihm.

Leer ta

Ein junger, sensibler, stiller Typ lag auf dem Bett, träumte vom Da-Sein; ertrug es nicht.

Leer t

Es wird schwerer, nie verändert sich der Himmel.

Leer

Ian Curtis geht auf im schwarzen Qualm, verflüchtigt sich im eleganten Grau.


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des nachts, da sehe ich....


Catherine mordet sich durch die Reihen Reicher, vermögender Damen und Herren, Klunker einsammeln. Sie scheint nur dieses eine Ziel zu kennen: verführen und im Anschluss ins Verderben stürzen; obschon sie sich längst auch schon im freien Fall befindet. Im Grunde eine tragische Gestalt, getrieben, verloren. Mit Scheuklappen versehen, weder nach rechts noch nach links sich umwendend, rast sie ihm entgegen, dem „Aus und Vorbei“, die Umkehr schlecht möglich machend. Catherine, dieser unschuldig, kindlich-rein ausschauende, hoffnungslose Fall, bekam zwar ihre Chance kurz vorher die – schicksalhafte Bestrebungen ausbremsende - Kurve zu kriegen, jedoch DAS AUGE hat es nicht zulassen wollen. Dieser, einer Obsession, ihr zu Ehren, erlegene Wirrkopf, laut und deutlich Besorgtes, ihretwegen, vorbringend, folgt Catherine auf Schritt und Tritt, fordert sogar den Fortgang ihrer verbrecherischen Taten. Überzeugt davon miteinander verbunden zu sein drängt er darauf sie zu erhalten wie sie ist, will sie beschützen und versetzt ihr damit den letzten, alles entscheidenden Stoß, in Richtung verwirklichter Selbstvernichtung. Eingebildetes kam zum Vorschein. Die Ereignisse überstürzten sich. Irreal anmutender Kuraufenthalt, über den Haufen geschossene Verfolger, erschlagener Playboy, zerschlitzte Bettgenossin, getötete Freundin, verunfallte Liebe, vorgetäuschter Mord, das konstruierte Appellieren an den verloren geglaubten, inneren Drang.....nach all dem stehen sie sich gegenüber. Die erste, eindeutig sichtbare Begegnung....Hat sie ihn jemals GESEHEN? Was will er? Und wer ist sie? Ein Rätsel. Ein wunderschönes.


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HARD TARGET


Seine Mutter nimmt eine solche wahr und Chance platzt einfach so rein, bietet Paroli, mischt auf, zerschießt letztlich jedem, der da kommen will, die Eingeweide (ehrlich gesagt.....zunächst landet er nur handelsübliche Treffer, später, in die Enge getrieben, geht er unbeirrt, unentwegt Blei hineinpumpend auf sein Gegenüber zu...aber egal). Unzerstörbarer Heros.

IM PARADIES 
gibt HOTTE den unfeinen, kleinen, selbstverständlich nur in Maßen sich einer List bedienend Gewünschtes deichselnden, vorgeblich aalglatten, anscheinend erfolgreich unter Kontrolle haltenden, tatsächlich jedoch erschreckend gewöhnlichen, angreifbaren, sich für gewöhnlich bezirzend das Blaue vom Himmel versprechenden, einfältigen, noch keineswegs zum herzlosen Monster mutierten, aber bereits verdorben genug gewordenen, Schmierlapp.....mit Schmackes.

COMA – die Musik deutet schon an, dass mit dem Jefferson Institute etwas nicht stimmen kann. Daran entlang gefahren unterstreichen bedrohliche Klänge den beunruhigenden Anblick stillen Dahinbrütens im Verborgenen. Diese unbestimmte, nichts Bestimmtes darstellende Architektur stößt ab, gibt schon da ihren Fassadencharakter preis. Ihn angekratzt zu sehen stört, bringt den mundtot machenden Namenlosen auf den Plan, dessen Unheil verkündende Miene vor dem Bullauge, hinter der nächsten Tür geduldig lauert. Zum Glück begreift Michael Douglas geradeso rechtzeitig – Dr. Harris gibt sich geschlagen, wirft – resignierend - sein Operationshäubchen zu Boden. Die Bullen draußen warten schon, OP 8 wird ins Dunkel des Vergessens getaucht.

MARTYRS

Ins rechte Auge der beinahe Verblichenen hinein spaziert sehen wir weiß leuchtende Strahlenkränze. Überhaupt sieht man nur eins: aufmunterndes Licht, am Ende des dunklen Tunnels, des aberwitzigsten unter allen. Tröstung spendendes, die Reihen lichtendes Strahlen. Es wird bald vorbei sein. Dein, deren, der Körper: fremd geworden, monströs, entstellt, zur Schreckensgestalt im Spiegel verkommen. Gemarterte, zerrissene Haut, die Naht hielt nicht zusammen. Entseelt, entkörperlicht. Frei geschabt lagen die Nerven blank...herausgeschält, das was nach dem Tode kommt.................. .......... ........... ............ ........... ........ ..... ...... ..... ... .. .. .. . . . . . . . . . . . eine alte Schachtel ? ! ? ? !


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einmal Berlin und zurück


SLUMDOG MILLIONAIRE

An/durch Erfahrung reich(er) werden.
Auf rauschhafte Immersion folgt (die zweite ist gemeint) rasch abarbeitende Entzweiungs- und Wiedervereinigungsgeschichte. Wenig plausibel will dies erscheinen. Zu große Sprünge vollführt, zu wohlfeil geraten. (und die lieben sich eben, einfach so.....naja..)

THE WRESTLER

Hier dagegen, von Anfang bis Ende...Randy „The Ram“ Robinson, menschliche Ruine. Dazu verdammt seinen Körper kaputt zu schinden, um das auszuleben, wofür er glaubt geboren worden zu sein. Etwas unglaubwürdig, nämlich als „Cassidy“, womöglich zu mehr als nur Freundschaft bereit, ihn mit den Worten, sie sei doch jetzt da, für ihn, aufzuhalten gedenkt – ansonsten absolut logisch.

GRAN TORINO

Bitter enges, bescheiden süßes Idyll grummelt, brummelt, speit aus, wofür es sich zu sterben lohnt. In Frieden, zur Ruhe gesetzt.

DER KNOCHENMANN

Spart mit dichten Momenten, jedesmal Gefahr laufend, selbige, aufgrund mangelnder umsorgender Pflege, zu verlieren, um diese aber sogleich spielend leicht wieder zu finden, nämlich immer dann wenn die Josefs einander Worte antun.
Vor allen Dingen Steinbichlers unheimlich anheimelndes Wechselspiel zwischen gleichmütig hingenommenen, irrsinnigen Bereinigungsstarrsinn und beschwichtigend Verständnis heischender Geheimniskrämerei, eines sich Verfranzenden, besticht, bestach.
Im Übrigen Dank an Jacob Scheid für den Bau der Knochenmaschine.



THE WATCHMEN
War vorbelastet. Las das Comic, zunächst einmal zuerst, akribisch, nach Geisteskräften, intensiv zerlegend, jedes abgeschlossene Kapitel schweren Herzens nochmals Revue passieren lassend, in langwierigen, genossenen Etappen. Ein schlichter, schlicht und ergreifend überlegter Duktus, das berückend beschwerende Eintauchen bedrückend eindringlicher Gedanken visuell zweckdienlich artikulierend. Wort(e) und Bild(er). Gegenseitig ergänzende Verschmelzungen, parallelisierende Trennungen. Affekte, Bewegungen, ineinander verschränkt transzendiert, von außen oder innen her kommend, festgehalten, eingefroren, ansatzweise angedeutet, harren der Ausdeutung, -wertung. Andauernd vor und zurück springend, länger verweilend, stehen dem Rezipienten mehr Möglichkeiten des ordnenden, reflektierenden Umgangs zur Verfügung. Der Kopf füllt die Lücken, strukturiert mit Hilfe der Bilder das Gedachte, denkt es weiter, gemächlich, kommt Zeit, kommt Tat.
Snyders Filmversion davon gefällt sich zumindest in der - wenn für ästhetisch befunden - feierlichen Verlangsamung wild drauflos knirschend donnernder, zackig choreographierter Brutalitäten schon mal allzu sehr. Sie erheben ihn geradezu, doch zur Erhebung meiner Wenigkeit taugen sie mitnichten. Im Übrigen krankt es am, mitunter Erhebenes gewaltsam evozieren wollenden, In-Szene-Setzen seiner selbst, das Ganze, meine ich. Die Klarheit fehlt. Ein seltsam peinlich berührend inszenierter Befruchtungsakt seiner gewollt aneinander geriebenen Versatzstücke, die nur geliehen sind. Dessen ungeachtet hinterlässt die Dr. Manhattan - Episode einen ungebrochen starken Eindruck (so geschehen, erwähnt: Foto-erinnert an längst vergangenes-Menschsein<->Stern-erinnert woran...?), weil die wenigen, aus der Vorlage extrahierten, skizzenhaften Umrisse des Eigentlichen es sogleich vermochten, mir den gleichen, nachdenklich stimmenden Schauer, ob der schmerzlichen, ewiglichen Unbeständigkeit, wie einst gespürt, über den Rücken zu jagen. Kehren wir zurück....das Bemühen.....vergleichbar mit dem, glühend hell auflodernden Ejakulieren im Himmelreich, welches beständig nebelumwabert allein als dumpfes Explosieren von fern beinah unbemerkt bleibt. Malin Akerman a.k.a. Laurie Jupiter hat trotzdem eine gute Figur (ähm, "schnitten"-gleich, zum anbeißen, auffressen) abgegeben, trotz ihres suboptimalen Spiels.


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also...


...es geht um den bären, warm-weichen, beschützenden kummerkasten, in den hinein plärrend schwatzt man die sorgen, kurz vorm ersticken, der letzte schrei findet eingang dort, zugang zu anderen jetzigen, ehemaligen, gewünschtes wurde wahr darin, als ob trüb, ganz mager und um fatale ecken gebogen so gut wie zu tode erschrocken erbrochen, gekrümmt ganz bestimmt das unbedingt sich näher gekommene, angelehnt, ineinander verschlungen ausnahmsweise beruhigt daran denkend verklungen, im gedanken an diejenigen, die, auf dem steg, dessen zu tief steckende gliederschmerzen glitschig schimmlig bestehen lassen, kauert wer, dessen blicke verstellendes knopfauge, blinzelt, kitzelt begrüßt erwartungsfrohes beruhigend einschläfernde brise, umhergeweht, sich verlierend im dämmerlicht, daneben sitzend, wie festgeschraubt, der nächste bitte, erschöpft nachdem lichteloh brennend umhergeirrt, daneben getreten, torkelnd gefallen, abgetaucht, wundersame besinnung ahnungsvoll erlebend gespürt, herausgesprengt, nochmals luft holend, frech geglänzt, sanft erleichternd erfrischt aufgestiegen, sich aufbäumen wie ein zwerg, zum zerreißen gespannt, sodann erbarmungswürdig sanften tanz erhuhmpeln, plump sich mühen, einen abgegebenen vernasch-mich-löffel wahnsinn dazugeben, verrühren, verdreht, dergestalt, dass nun schweigend platz zu nehmen war neben filzigem pelz, absonderlichem futteral ausgestopften kummerkastens, sonnenbeschienen, schwitzend, da drinnen lebendiges brummelt, aufrichtiges, aufrichtendes, erträumt wohl dieser bär, ewig verfolgend, unheimlich fremden worten hörig, ganz weit entfernt, von dort das drückt ihn uns entgegen, wir warten hier



HOTEL NEW HAMPSHIRE



Wort für Wort adäquat abzubilden sich angeschickt habender Beginn, scheitert aber bereits an den Kindern, deren Gestalt angenommene Austauschbarkeit zu Tränen rührt, Franks Verschlagenheit, anfängliche Ungenießbarkeit ließe sich da keinesfalls erkennen, Franny ungehobelt wie immer, gleichwohl nur die Jodie Foster, nicht mehr, erst recht nicht verwildert duftende Liebste unseres Ich-Erzählers, der einem gelackten Affen erschreckend ähnlich sieht, geschniegelt, die Familien gründende Geschichte: man lernt sich kennen, Ferienjobs, State O’Maines Einführung kommt zu früh, als man geneigt ist näher aneinander heranzurücken, Vater, Mutter, in spe, am Ufer, wie jeden Abend, plötzlich von Bord eines Hummerfischers gegangen: der Freud, im Schlepptau der Bär, von fern, schemenhaft, ins Bild gesetzt, wodurch geheimnisvolle Aura ihn anfangs umgab (genauso wie den auf einer Schaluppe aus der düsteren Weite des Meeres herbei geglittene, verführerisch weiß leuchtende Smoking namens Wendung), dort wenigstens...hier dagegen ohne erkennbaren Übergang zur taghellen Überraschung degradiert, große Pause, wo blieb die Herzlichkeit? (Win Berry und State O’Maine „angeln Fische“) einfühlsame Skizzierung? vornehme Kälte des Ferienorts? die Vorliebe des State O’Maine für den Beifahrersitz? sein Lebenszweck: dort zu sitzen, wie festgeschraubt, Lachhaftes im Zeitraffer, unverständlich, das, um Freud kümmert sich keiner, die Zeit danach getilgt, angerissener Zerfall ((apropos „angerissen“: „und da saß er (O’Maine) still, so herum, und dachte an seine Hunde")) Johns und Frannys bedenkliches Herumtollen, Säubern, Wundenlecken, mitnichten vorgekommen, jede kleinste Auslassung, Änderung wollte ich bemerken, doch schon jetzt fehlt mir dazu die Lust, zu gewaltig die Diskrepanz zwischen Irvings Vorlage und Tony Richardsons Sich-Verheben, allein angesichts gröbster Schnitzereien werd’ ich da wohl laut werden wollen, durcheinander gewirbelte Ereignisse, das traumatische Erlebnis mit inbegriffen, miteinander vermengt um Zeit zu sparen, es wurde geschissen auf logische Konsequenzen, Rhonda zu quirlig, Junior zu athletisch, Bereichernderes ausgesperrt, wäre man bloß weg geblieben von offenen Fenstern, der Film stürzt hinaus, hinab, wieso will Nastassja Kinski einen glauben machen sie wäre hässlich? wie veflachend und verfälschend, niemand küsst sich leidenschaftlich, doof hört sich das an, so wie ich’s gesprochen seh’, wo steckt filmisch gelebter Exzess, burleske Bestürzung? Tut mir Leid, einfach nicht groß genug.
THE FUNERAL
Von edler Schwere umfangen.
Kein sichtbarer Schmiss, den er davon getragen. Vormals zügellos, zügellosester Untertan, eines maroden Credos hörig. Ob nun er oder ein anderer. Kam nachher als erster dran. Verabschiedete sich, ganz gleich von wem. Wie zum Spott liegt er da, wie von selbst wird der Deckel des Sarges über ihn, verschließend, aufgesetzt.




LA ZONA

Die sich unliebsamer Existenzen erwehrend entledigende, dem monetären Vorteil geschuldete Vollstreckungsmentalität gegen weniger gut begütertes Recht Recht(e) zu haben angehend zum Ausdruck gebracht, bringt das stimmungsgeladene Schlucken so manch bitterer Pille mit sich.


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draußen schneit's


ZEITEN DES AUFRUHRS

Die Ausweglosigkeit hat mich schon bedrückt, in der gefangen beide sich nun mal mit dem Gegebenen arrangieren müss(t)en. Denn sich unversehens (leidlich) angepasst habend begehren sie verwundert darüber gegen das Eingepasst-Worden-Sein auf, ob nun trübsinnig dreinblickend oder geradezu tränenreich überspannt das Bestehende beschimpfend. Vor sich hin gelebt, nie gewusst was man eigentlich wollen würde, wenn.... Kränkende Launen provozieren das Eingeständnis nichts weiter erwarten zu dürfen. Enervieren, den Suchenden? Unverstanden, nicht verstehend schaut da jene in die Ferne, Irreales für Freiheit – erfrischend umstürzlerische Zustände schaffende – haltend. Niederschmetternd tatenlos geblieben vereinsamt manch einer, verabschiedet sich, nach innen gekehrt, den leeren Blick aufwärts gerichtet.

HE WAS A QUIET MAN

Unter den, aus digital verzerrtem, fauligem Holz nach Plan geschnitzten Handlungsbögen, kriecht, bedrohliches brabbelnd, ein holzschnittartiger Niemand, in gewohnheitsmäßiger Verfassung, hindurch. 
Jedem seine Kontur gebende Fasson, Liaison, in Schablonen; ebenso dem haltlos schlingernden, unlängst Zerquetschten unter ihnen, diesen, jenen.
Garstige Unterdrücker in gewohnheitsmäßiger Verfassung, simpel gestrickt, so reich an widerlicher Blässe. Unsicherer Schwächling hielt schweißgebadet den Kopf hin. 
Weder fest- noch zurückgehalten, konturiert mit zittriger Hand.



THE CURIOS CASE OF BENJAMIN BUTTON
Plattitüden austauschende Allerweltstypen, ausgesetzt dem unnachahmlich vorhersehbar mich rührenden Gezeitenfluss schicksalsschwangerer Gelegenheiten.
Zur Welle aufgebäumt, schäumend gebrochen, zur Ruhe gekommen – vernommen, entronnen.
Erklommen, der Gipfel der Rührseligkeiten. Lebensabendliches Farbenspiel – nimbusgleich – gereicht ihm zur gottgegebenen Zierde. 
Welche Bürde! Darunter ächzt der den Apfel pflückende Knabe, beißt hinein, probiert die eine Frucht vom Baum der Erkenntnis, meine Herren!! Weitere Gewichte werden draufgelegt. Die Richtungswechselkarte wurde gelegt: es geht gegen den Uhrzeigersinn, gegen den sich gegen den Uhrzeigersinn stemmenden Uhrzeigersinn. Darunter ächzend diesem ausgesetzt ist unser aller Held: der Knabe, ein Greis, wirkt unsicher auf den Beinen, rutscht auf faulen Äppeln aus.

LONE STAR

Wir lernen viele Gesichter der Drangsal im Leben kennen und damit umzugehen, lebend. Sich als Richter und Henker aufspielende fiese Dreclsäcke werden hinterrücks erschossen, steinerne Helden vom Sockel geholt, im Halbdunkel unverrückbar verharrende Überzeugungen, Beweggründe offenbart, überdacht, verstanden. Ineinander verwickelt umgarnen sich verloren geglaubte Geschichten, wiederbelebend.



SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE

Jean ist dem verschlingenden Schwarz knapp entronnen. Wie aufgebraucht und weggelegt spürt sein Körper nichts mehr, lässt ihn im Stich. Das rechte Auge für tot erklärt, die Lider zusammengenäht.....Das linke bleibt, sucht Halt, erfasst Ersehntes, bereuend, träumend. Aus dem Augenwinkel, ausschnitthaft, verwischt.





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