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...und die Welt stand still





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ASSAULT ON PRECINCT 13



(Original)

Die Fenster des Polizeireviers zerplatzen, alles Lebendigem wird's Lichtlein ausgeblasen. In die Enge getrieben wehren sich coole Häftlinge, ebenso gelassene Cops und abgebrühte Sekretärinnen gegen dunkel lauernde Bedrohungen ohne Namen.

THE CLAIM

Umso zurückgenommener das Spiel aller Beteiligten gelingt, desto kompromissloser entlädt sich Dillon's flammendes Schuldeingeständnis, resp. dessen erstarkte Einsicht aufgeben zu müssen.

Wenn DER BREAKFAST CLUB außer Schuppenregen auf Bleistiftzeichnungen, noch den ihm innewohnenden, bohrenden Schmerz gänzlich offenbart, zu sich selbst entwaffnend ehrlich ist...dann brechen alle Dämme.

PARIS

Konzeptloser Regisseur hat sich der fixen Idee verschrieben das Leben irgendeiner, bereits existierenden, Frau portraitierend einzufangen. Mit ins Café eingeladenen, betörend schweigenden Schauspielerinnen und aus dem Großstadtgetümmel herausgegriffenen Studentinnen, Hausfrauen, Träumerinnen, Geliebten, Geschäftigen, Aufmüpfigen, Eingeschüchterten, eingedeckt, verliert er zunehmend die Lust an der Verwirklichung besagten Projekts, oder besser: Gedankenexperiments. In schwarz/weiß gehalten und aufs ungekünstelte Gespräch fokussiert, hinterlässt „Paris“ ständig eintretende Pausen von desillusionierender Durchschlagskraft; denen ich mich nicht entziehen wollte, sondern zu später Stunde es sogar regelrecht genoss, angenehm ermüdet neben dem Regisseur sitzen und seinem Scheitern beiwohnen zu dürfen.

BEFORE SUNRISE

unaussprechlich.

DER DUFT DER FRAUEN

ein in alter würde ergrautes abschiedsessen, schwermütig getragen/ beseelt vom kraftmalenden wort des ihm einverleibten, immerwährenden endgültigen wunsches, garniert mit einer der ergreifendsten abschlussreden, die ich mir überhaupt vorstellen kann

POEM 

zuweilen visuell unwirksam der ergründung eines gedichtes verpflichtet

AMERICAN SPLENDOR 

heimelig wirkender trübsinn aus comicartig zelebrierter griesgram-perspektive

REKORDJÄGER 

langatmige, zerfahrene satire über weltrekordsüchtige beim türe-öffnen („position a: du musst deine bewegungen strukturieren. fußspitzen frontal zur tür. position b: parallel zur tür.“), sowie beispielsweise noch folgendes: die tochter hat dem herrn des hauses ein spruch zum vatertag aufzusagen, weigert sich aber, rennt weg um dann im nächsten augenblick wieder mit ihm durch einen luftballon versöhnt zu werden, der daraufhin anstatt die an ihm befestigte nachricht weit fortzutragen, gerade mal die nächste gartenmauer mühevoll passiert

SEIN NAME IST MAD DOG

selten ernst zu nehmendes, ungemein entspannt thematisiertes lieben auf eigene gefahr

BIRTH

die eingangssequenz – das als grandios empfundene rückblickend betrachtet...
stellen sie sich vor, eines tages riefe meine tote frau in vogelgestalt mir etwas zu, von oben herab, irgendwo auf einer kahlen, mürbe gewordnen schimäre hockend, verwunschene klänge darunter säuselnd, dem eisigen schmerz erweichen, nämlich jener kälte ausgeburt, durch die ich watend jeden stockend steifen fuß ein jedes mal aufs neue hochzuheben und aufzusetzen wagte, mutterseelenallein, doch nun aufgrund deines schreis erfriert die zeit, der stillstand gebiert dich neu, hier im dunkeln, unter der brücke

AROUND THE BEND

mäßig eindringliches abklappern von orten als initiatoren für versöhnung und erkundung des eigenen selbst und dem des gegenübers

DOG DAY AFTERNOON

stimmungsvoll vibrierende entgleisung eines zerrissenen

DIE ABENTEUER DES BARON MÜNCHHAUSEN

fantastisch ausgestatteter humbug, sarah polley verkörpert das umwerfend widerspenstige schnuckel, und jonathan pryce in gefolgschaft des todes den herrlich schauderhaft in szene gesetzten kühlen logiker

THE QUEST/PARTY ANIMALS

brünftig röhrende möchtegern-tiere - ob nun jungfräulich entjungfert oder vollgekotzt heiser - torkeln beschwingten schrittes von einer party zur nächsten und fröhnen der lust an titten und ärschen

SIDEWAYS

einzigartig bescheiden das wahrhaftige durchdringender, organischer bilderfluss, weiterhin versteht es alexander payne durchaus kenntnisreich von rührender menschlichkeit zu erzählen

ROMPER STOMPER

skizziert bluttriefende gewaltakte respektive den abnabelungsprozess von der rechten szene ebenso kraftvoll wie unverständlich teilnahmslos

KONTROLL

halbweltfarce zu ehren tragikomisch dahin vegetierender u-bahn-fahrkartenkontrolleure, fabelhaft verspielt auch die erlösung der einzigen hauptfigur, die mit hilfe der als fee kostümierten neuen liebe, welche ihm an die hand nehmend durch den sonnendurchflutenden fleck nach oben schon bald zu überraschenden unbekannten führen wird

HOUSESITTER

ein unverhoffter sinneswandel beschert dem soliden vergnügen an gepflegtem chaos den verdienten todesstoß

BOUND

geschickt taktierende list, verschanzt darauf wartend dem unberechenbaren den schneid abzukaufen

SUMMER OF SAM

john leguizamo ist untreu in der beziehung mit mira sorvino, ein geisteskranker pärchenterminator treibt sein unwesen, jemand, der anders ist als die anderen soll anstelle des wahren unauffindbaren täters für die morde verantwortlich gemacht werden...dabei neigt dieser film zur kaum ertragbaren repetition seiner inhaltlichen versatzstücke

BROKEN FLOWERS

don, der frauenheld, der charmeur, gealtert und abgenutzt. versteht die frauen besser als andere, zumindest ein wenig. zudem ist er manchmal außerstande seinen blick von ihnen abzuwenden. gleichwohl aber verbleiben sie ihm nebulös im gedächtnis, undurchdringlich andersartig pflanzten sie sich fort und gaben somit rätsel auf. überraschen, ernüchtern und rühren zu tränen. machen sein leben aus, verselbstständigen es und verschwinden daraus. zerknautscht hat er es überstanden, sie, jede einzelne von ihnen. oder bildet er sich das ein? hat es sich schlussendlich verwelkend ausgelebt, ist alles überwunden, der bewegungsradius geschrumpft? unterdrückter/aufbrausender eigensinn, zart aufkeimende annäherungsversuche befragt sein lebensmüder wille, schüchtern aufgrund der eingestandenen überflüssigkeit jeder einzelnen frage. unwissend bereist sich don, erkundet den alltag derer, denen er selbst mal einer war. wird hin und her geworfen, fort gescheucht, eingeladen und allein zurückgelassen, verliert den bezug zum eigentlichen, etwas an dem man sich festhalten könnte. 
er atmet mit den augen, versäumt das aufstehen und einschlafen, währenddessen hoffnungslos gutgemeinte banalitäten, tölpelhaft sinnstiftende details an ihm vorüberziehen und spuren hinterlassen, ungewollt sozusagen.

POINT BLANK

in schnörkellosen, gerissenen einstellungen wird nur noch funktionierende kopflosigkeit, die letztlich dazu verdammt ist im sande zu verlaufen, brutal offengelegt

ROMEO IS BLEEDING

bösartig und unheilschwanger, vor allem von dem moment an, wo mona bis dahin noch gefangene von grimaldi ihn schließlich die kontrolle über den wagen verlieren lässt, an den händen gefesselt, mit den schönen beinen voran durch die zerstörte frontscheibe krabbelt, der verletzte grimaldi nicht imstande ist nach ihr zu greifen, sie unter aufgebot ihrer kräfte die kühlerhaube hinunter rutscht und davon humpelt, sie, die im eigenen wahnsinn jedem überlegenere

THE DEAD ZONE

hier wagt cronenberg inszenatorisch nichts, was über das nur unbedingt nötigste für eine jede der insgesamt lose aneinandergereihten episoden hinausgehen würde und kreiert damit schmucklosen seriencharakter

LAST BOY SCOUT

schicke bilder, welche gekonnt brütende hitze und spannung, die in der luft zu liegen scheint, anzudeuten wissen, verfeinert mit wohldosierter gewalt und einem streckenweise genialen wortgewitter an coolen sprüchen

DIE INSEL

verkrampfte sterilität trügerischer stille weicht schon bald pkw-zerteilenden riesenhanteln und dem höchsten der gefühle: einem ersten sich zart vortastenden kuss, übrig bleibt oberflächenglanz

CHARLIE UND DIE SCHOKOLADENFABRIK

daran lohnt es sich erinnert zu werden: charlie speist bei seiner neuen familie, das mit kunstschnee bestreute verschroben-verschobene haus irdischer unvollkommenheit inmitten der fabrikeigenen süßigkeitenlandschaft, dem zuschauer zugewandt sitzt ein zwergenarbeiter, der märchenerzähler, am rande der idylle und spricht die bezaubernden worte: „das leben war für ihn niemals süßer als in diesem augenblick.“

SIN CITY

zernarbte seelenwanderer im süßlich trauernden gewand durchleiden und gebieren gleichzeitig aufgrund eingestandener ausweglosigkeit beinah gänzlich unbekümmert grausamkeiten bis zur selbstaufgabe, am ende finden sie entweder im blutbad wieder zu sich bzw. zueinander, oder bleiben auf ewig einsam
schon allein die filmische umsetzung von marvs werdegang trieft vor visueller aber auch narrativer leere, keineswegs den vergleich aushaltend mit den profunden schattenspielen frank millers
jedes bild zu kopieren und dann an den eigens gezogenen grenzlinien der comicvorlage merklich aufgeweicht gedankenlos mit dem nächsten zu verbinden, verweigert die bereitschaft eigenmächtig zu verantwortendes leben auf berührende weise erschaffen zu wollen

L.A. CRASH

thandie newtons entgeistertes gesicht, die unaussprechliche widersinnigkeit weniger durchlebter minuten widerspiegelnd, die gar nicht hätten sein dürfen, ihre allzu-schmerzlich nachzuvollziehende panik-attacke beim anblick ihres retters, die sich der schon ohnehin omnipräsenten, beklemmenden verzweiflung aufdrängt und keinen halt zu geben verspricht im verworrenen trübsal menschlichen irrsinns, oder aber im bann nahezu göttlich schöner fügungen des schicksals einen kostbaren moment offenbart
beschwichtigend murmelnde schneeflocken regnen herab, den tod um vergebung bittend und das leben zurückfordernd, zerrissene herzen wärmend...l.a., ein hexenkessel, überschäumend voll mit cholerisch zischelnden gebräu ...und schaudre nicht wenn du siehst, gleich wogenden phantasmen, aufsteigen die miasmen
trotz alledem jedoch wird das hier filmisch abgelieferte wie ein mosaikartig zusammengesetztes portrait des rassismus zu sehr gekünstelt und offensichtlich konstruiert den dies veranschaulichenden thematisch instrumentalisierten figurenkonstellationen untergeordnet

LOVESONG FOR BOBBY LONG

sich geruhsam wiegend in leise wimmernder melancholie, fast verloren lechzen durch gin-gurkensaft leicht beschwipste unscheinbare herzen solange nach nähe und verständnis, bis am ende allen suchens unverhofft zu dessen beginn wieder zurückgekehrt nun umso klarer und bereichernder einem jeden von ihnen das hier und jetzt vor augen geführt wurde

NIX WIE RAUS AUS ORANGE COUNTY

brav anödende pseudokomödie, die der problematisierung von heimat als hort schriftstellerischer inspiration gewidmet zu sein scheint

KAMMERFLIMMERN

crash ist aus der welt, denn man sieht seine stimmungen tief empfundener mühsal in momenten der konfrontation mit dem tod wie in einem spiegel, in dem er selber blickt

LEBEN UND STERBEN IN L.A.

kompromisslose gangsterhatz, rasant und bitter in letzter konsequenz

LOHN DER ANGST

ein film, durch und durch geprägt von langwieriger genauigkeit, die es stets vermag - ohne dabei ermüdungserscheinungen in kauf nehmen zu müssen - dem knallharten männerabenteuer immer wieder aufs neue dramatische aspekte abzugewinnen

TED BUNDY

in die tonne kloppen?

PICKNICK AM VALENTINSTAG

rätselhaft verästeltes traumgebilde (der schwan = urgeschöpf der drachen = schlange) darin sich ahnungslos wollüstig hingegeben, ungeschützte geister erheben, um im dunstkreis ungeahnter neugier schwebend zu verschwinden, denn dann würden sie der sünde, dem drohenden schatten endgültig verfallen und sogleich unaufhaltbar entkörperlicht sein

DAS COMEBACK

aufstiegsgeschichte, die vergißt den vorangegangenen niedergang aufzuzeigen und behutsam versucht ihre sozialen umstände nur so weit treffend anzudeuten als das sie dabei nie gefahr laufen muss aus dem rahmen für sie unabdingbarer konventionen - im absichtsvollen sinne einem garantiert bewegenden drama verschrieben, das es zudem nur in den seltensten fällen ist – zu fallen

BIN JIP

ästhetisch zartfühlende verneigung vor der schwerelos vereinenden liebe + x




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